Sengende Erinnerung
Hallo ihr Fussels :) Ich habe in der zwischenzeit mal an etwas neuem gearbeitet und ich hoffe diese Kurzgeschichte gefällt euch genau so gut, wie meine andere Story ^-^ Zu den Charakteren...Sie entspringen alle meiner Phantasie, ebenso wie die Handlung und falls irgendwer Ähnlichkeiten mit seinen Charakteren sieht, tut es mir leid, aber ich kann leider nichts dran ändern ^^ Da es "meine" Charaktere sind, fände ich es sehr freundlich, wenn sie nicht einfach "geklaut" würden. Auch die Geschichte möchte ich ungern wo anders, unter eurem Namen, finden. Ich weiß, es haut die Stimmung etwas runter, aber Vorsicht ist besser als Nachsicht ;) Aber falls ihr die Charaktere gern in Geschichten einbinden möchtet, meldet euch einfach und dann is das alles garkein Problem ^^ Copyright (c) by SilverCloud Falls ihr Kritiken äußern möchtet, Lob loswerden wollt oder einfach nur quatschen wollt, könnt ihr mir gern ne PN schicken, die Story kommentieren oder euch über ICQ melden. Infos stehen auf meiner Profilpage. ____________________________________________________________________________________ Leise trommelten die Regentropfen an die große verglaste Tür, die raus zum Balkon führte, während der Wind leise um die Häuser heulte. Wie kleine, durchsichtige und bläulich schimmernde Bomben schlugen sie auf den kleinen Tisch und die zwei Stühle ein, die draußen dem donnernden Unwetter ausgesetzt waren. Immer wieder rasten Blitze vom Himmel und ließen das grünlich gestrichene Zimmer hell aufleuchten und den Schatten des Wolfs, der bequem auf seinem Bett saß, wild an der Wand tanzen. Lautlos schlich sich die aufkommende Dunkelheit in das Zimmer und hüllte alles in einen kalten Schleier, der die düstere Stimmung des Unwetters immer weiter voran trieb. Nerio liebte es jedoch in der stillen Dunkelheit zu sitzen, sich seinen Gedanken und Träumen hinzugeben und dieser Welt langsam zu entfliehen.
Er saß gemütlich gegen die Wand gelehnt auf seinem großen Bett, hatte sich seine grau-grün gestreifte Decke um seinen mit pechschwarzem Fell bedeckten Körper gewickelt und seine ebenso schwarzen Pfoten in seinen Schoß gelegt. Vollkommen leer starrten seine saphirblauen Augen aus dem Fenster in die endlose Weite und folgten der bedrückenden Wolkendecke bis ans Ende zum düsteren Horizont. Langsam erhob sich der Wolf aus seinem Bett, schritt zur Tür und öffnete sie weit. Die Regentropfen wehten ihm entgegen und er spürte die kalte Nässe in seinem Gesicht, während er in düsteren Gedanken versunken sein Shirt aus zog und weiter auf den Balkon ging. Wie in Trance schob er Tisch und Stühle beiseite und setze sich auf das breite Geländer, um das Wetter mit allen Sinnen zu genießen.
Immer mehr spürte er, wie die Tropfen sein Fell benetzten und es langsam mit Kälte durchtränkten, während das laute Donnern der Blitze immer näher kam. „Wie kann eine so schöne Welt nur so grausam sein?", dachte sich der Wolf und senkte seinen Kopf. Schwermütig betrachtete er seine Pfoten und immer wieder schossen ihm schmerzhaft brennende Gedanken in den Kopf. „Warum? Warum ist das alles passiert? Warum ist sie fort?", schluchzte Nerio und ballte ein Faust, die er so stark auf das Holz neben ihn Schlug, dass das ganze Geländer zu bersten schien. Sein Herz wiegte schwer in seiner Brust, während der leise Schatten der Trauer sich schwer um seine Brust legte und ihm den Lebenswillen raubte. Langsam trieben seine Gedanken an jenen Abend, als er sie traf. Es war genau so ein verregneter Nachmittag wie heute, als sie mit ihm von der Schule heim ging. Sie kannten sich schon seit der Grundschule...waren immer in einer Klasse und immer beste Freunde gewesen...leider nie mehr.
Schnell rannten die Zwei durch die nassen und dämmerigen Straßen zu Nerios Haus, das ganz in der Nähe der Schule lag, um Schutz vor dem Regen zu suchen. Insgeheim hatte er sich schon lange in Kira verliebt, doch hatte nie den Mut gehabt, es ihr zu sagen. Jeder Tag, an dem er sie sehen konnte, war allein deshalb schon lebenswert. Sie war eine so wunderschöne Pantherin, mit ihrem ebenso pechschwarzem Fell, ihren smaragdgrünen Augen und dem unvorstellbarem Körper. Egal was sie tat, ob sie lachte, mit ihm herum rannte oder ihr Herz an seiner Seite ausschüttete, es war ein unglaubliches Gefühl ihre Nähe zu spüren. Vor allem an jenem Tag, wo sie gemeinsam, tropfend und vollkommen durchnässt in seinem Bett saßen und sich gegenseitig Wärme spendeten. Eng aneinander gekuschelt und von der wärmenden Decke umschlossen, verbrachten sie den Rest des Tages und flüsterten sich immer wieder zu, wie schön es sei, miteinander dem Regen zu lauschen und sich zu haben. Der Abend schien nicht besser werden zu können, bis sie schließlich fragte: „Du Nerio? Wir haben ja morgen frei und ich glaube es hört heute nicht mehr auf zu regnen. Macht es dir was aus, wenn ich hier übernachte?". Sein Herz zersprang fast vor Freude und er konnte nicht anders, als mit zittriger Stimme zuzustimmen und sich wieder an sie zu schmiegen. Glücklich murrend genossen die Beide die Zeit, die sie miteinander hatten und es war das erste Mal, dass sie sich so nah waren, doch langsam plagte ihn wieder die Gefühle zu ihr, die er vor lauter Glück verdrängt zu haben schien. Wie gern würde er ihr alles beichten...Wie gern durch ihr wunderschönes Fell kraulen und sie streicheln...Wie gern würde er sie jetzt küssen und ihr seine Liebe gestehen...nur wie? Fürchterliche Angst, sie dadurch zu verlieren, kroch in ihm hoch, doch er konnte nicht anders und wollte auch nicht länger warten, weshalb er all seinen Mut zusammennahm und leise flüsterte: „Kira? Kann ich mal mit dir reden?".
Mit einer Mischung aus einem ziemlich bedrückendem Gefühl und der Scharm, seine Gefühle zu offenbaren, schaute er vor sich auf das Bettlaken, als sie sich aufrichtete und lächelnd vor ihn setzte. „Na klar. Aber was ist los? Ist es was Schlimmes? Du siehst so traurig aus. Na sag schon, was willst du mir denn sagen?", fragte sie betroffen und strich ihm sanft über die Wange. „Ich...Ich liebe dich Kira.", stammelte der Wolf schüchtern, als er zu ihr aufschaute und ihr tief in die Augen sah. „Du liebst mich? Ist das dein ernst? Warum hast du nie was gesagt?", fragte die Pantherin etwas verdutzt und schaut ihn fragend an, doch er konnte dem Blick nicht standhalten. Verschämt schaute er weg und murmelte: „Ja schon ziemlich lange. Ich habe mich einfach nicht getraut, weil ich Angst hatte dich zu verlieren. Ich dachte mir, es ist besser, dass du nichts weißt und dich dennoch als Freundin zu haben, als dir alles zu sagen und dich nie wieder zu sehen. Es war dumm, das ausgerechnet jetzt zu sagen. Es tut mir leid...".
Er fühlte sich in diesem Moment unvorstellbar schrecklich und schloss die Augen, damit sie nicht sah, wie langsam die Tränen in ihm hochkamen. Am liebsten wäre er jetzt im Erdboden versunken oder zur Tür raus gerannt, doch noch bevor er irgendetwas tun konnte, spürte er, wie sich ihre Zunge einen Weg in seine Schnauze bahnte und sie sich innig küssten. Vorsichtig legte sie ihre Pfoten um ihn und ließen sich nach hinten fallen, wo sie weiter zärtlich küssend aufeinander lagen und ihre Zungen miteinander spielten. Nerio konnte nicht glauben was grade passierte und sein Herz begann zu rasen, als sie dieses ungeahnte Gefühl in seinem Körper ausbreitete und wie ein Lavastrom durch seine Adern wanderte. Mit verträumten Blicken, lösten sie sich von einander und liebevoll hauchte sie in sein Ohr: „Dir braucht nichts leid zu tun. Ich liebe dich auch und das schon eine ganze Weile, doch mir ging es genauso wie dir, aber jetzt konnte ich mich einfach nicht mehr zurückhalten. Ich hoffe du fühlst dich jetzt nicht überrumpelt, Süßer.". „Etwas vielleicht, aber eigentlich bin ich nur froh, dass ich es dir endlich sagen konnte. Ich fühle mich, als wäre mir eine riesige Last von den Schultern gefallen. ", flüsterte er leise zurück, schmiegte sich an sie und strich ihr sanft durch Gesicht, „Dann sind wir jetzt quasi zusammen oder?". „Ja...für immer und ewig.", murrte Kira glücklich, während sie sich, zusammen mit Nerio so drehte, dass sie ihren Kopf auf seine Brust legen konnte und Beide weiter dem Gewitter zuschauen konnten. Für die Zwei war es ein unglaubliches Gefühl, die Wärme und Nähe des anderen so spüren zu können...das erste Mal zu wissen, dass man seinen Weg nie wieder allein beschreiten musste...nur noch zusammen und das für immer und ewig. Langsam begann Nerio über Kiras Rücken zu streicheln, durch ihr wunderbar glattes schwarzes Fell zu kraulen und ihrem leisen Schnurren zu lauschen. Er hätte sich nicht einmal Traum vorgestellt, dass seine Wünsche einmal Wirklichkeit werden und sie ihn wirklich liebt. Doch dann verschwamm das Bild des Glücks wieder in einem Meer aus Trauer und Schmerz, welches die Illusion von einem Leben mit ihr langsam zerriss. Wie ein Messer bohrte die Einsamkeit sich in sein Herz und ließ ihn langsam wieder in die Realität zurückkehren.
Immer noch saß er auf dem Geländer...klitschnass und verzweifelt...schutzlos seiner Gefühlshölle ausgeliefert. Dieser unglaubliche Schmerz in seiner Brust, ließ ihn seine Pfote langsam hoch wandern um zu schauen, ob er verletzt war, doch es war kein Blut zu sehen. „Für immer und ewig, sagtest du...Wo bist du jetzt?", wisperte er verzweifelt dem stürmischen Wind entgegen, der sein durchnässtes schwarzes Fell an seinen Körper drückte und ihm achtlos die Tropfen ins Gesicht schlagen ließ. Erneut blitzte es hell auf und ließ den Boden, so wie seinen Schatten erzittern. Ein hallendes Dröhnen durchfuhr das Land und brauch kurz die düstere Stille, die sich anschließend wieder um die Wolfsbrust legte. Ebenso endlos, wie der weite Himmel schien, so endlos war auch die Trauer, die in zerfraß.
Erneut ließ Nerio seinen Kopf hängen und starrte leer auf seine pechschwarzen Pfoten, doch er konnte nicht begreifen, warum er wieder allein da stand...warum diese Welt ihm seine Liebe nahm und ihn einsam zurück ließ. Endlos viele Tropfen bahnten sich einen Weg durch sein Gesicht und perlten von seiner Schnauze ab, bis sie schließlich auf seinen geöffneten Pfoten aufschlugen. Jeder Einzelne schien eine Ewigkeit in der Luft zu verweilen, bevor er, genau wie seine Hoffnung, zerplatzte und im Strom der anderen unter ging. Allmählich hob sich sein Blick wieder und suchte am Horizont verzweifelt nach einem Zeichen von ihr, doch nichts war zu sehen bis auf die dunklen Wolken, das in der Dämmerung zerfließende Schwarz und grell flimmernde Blitze. Langsam wogen die von Schatten bedeckten Felder, die sich bis an den Weltenrand erstreckten, während das Heulen des Windes ihn wieder in seine Gedanken drängte und zurück an den letzten Tag treiben ließ, an dem sein Leben durch einen einzigen Moment seinen Sinn verlor. Langsam hob sich der Vorhang und er sah sich und Kira, wie sie zusammen in dem kleinen Restaurant saßen und gemütlich aßen. Es waren schon vier Wochen seit dem Abend vergangen, an dem sie sich ihre Liebe gestanden hatten. Kein Abend, an dem sie nicht kuschelnd zusammen lagen und die Zeit genossen...Kein Morgen, an dem sie nicht gemeinsam aufstanden und sich innig küssten, bevor sie sich auf zur Uni machten...Und auch keine Minute, in der sie nicht aneinander denken mussten. Soviel war geschehen in der letzten Zeit, in der sie zusammen waren und nichts konnte sie auseinander reißen. Alles war so schön und dennoch unbegreiflich...doch es war Wirklichkeit.
Sie saßen gemeinsam an einem kleinen gedeckten Tisch, bei Kerzenlicht und dem leisen Wispern des Windes, in ihrem Lieblingsrestaurant und aßen genüsslich ihre Pizzen, während sie sich verliebte Blicke zuwarfen und ab und an mal über die Pfote des Anderen strichen. Wie in einem Traum, kam es ihm damals vor, als sie sanft seine Pfote nahm, um ihm erneut zu sagen, wie sehr sie ihn liebte und seine Pfote sanft zu küssen. Kira und Nerio lachten viel und genossen die Zeit, die ihnen blieb, bevor sie sich langsam aufmachten, um zurück zu ihrer Wohnung zu gehen. Gemütlich schlenderten sie, Pfote in Pfote und dicht beisammen, durch den kleinen anliegenden Park, vorbei an einem alten steinernen Brunnen mit wunderschön verzierten Bänken, die ringsherum standen und zum Träumen einluden, bis hin zum Fluss, an dem eine kleine Straße zu Kiras Haus führte.
Es war eine sternenklare Nacht und der Himmel schien in einem Kleid aus funkelnden Juwelen zu schimmern. Auch der Mond ließ sein helles Licht auf das Pärchen scheinen und zu gern hätte Nerio ihn für sie vom Himmel geholt, um ihr zu zeigen, wie sehr er sie liebte. Als perfekter Abend, der ihm wohl auch als der Schönste überhaupt im Gedächtnis bleiben sollte, malte ihn sich der verliebte Wolf aus. In seinen Gedanken freute er sich schon, seine Freundin gleich in die Arme schließen zu könne, sich fest an ihren Körper zu schmiegen und mit ihr die Sterne der Nacht zu genießen. Doch dann geschah etwas, womit er nicht einmal in seinen schlimmsten Alpträumen gerechnet hätte. Kira brach auf einmal, mitten auf der Straße zusammen und mit einem dumpfen Knall schlug ihr lebloser Körper auf den kalten und harten Asphalt unter ihnen auf.
In Bruchteilen von Sekunden beugte sich Nerio zu ihr herab, griff sie an den Schultern und versuchte sie wach zu schütteln. Verzweifelt rief er: „Was ist los? Sag doch etwas! Sprich mit mir! Kira!!!", doch nichts half und sie gab nicht ein Lebenszeichen von sich. Der junge Wolf wurde panisch im Angesicht der Angst, sie zu verlieren, und griff schnell nach seinem Handy um den Notruf zu informieren, während er seinen Blick nicht einen Moment von ihr ließ. Hastig versuchte er der Frau am anderen Ende zu erklären wo er war und was passiert war, während diese sich bemühte ihn etwas zu beruhigen und sofort einen Krankenwagen zu ihnen schickte. Endlose Minuten verstrichen während er sein Bestes gab um seine Geliebte wieder zurück ins Leben zu holen und auf Hilfe wartete, doch eine gefühlte Ewigkeit passierte nichts, bevor dann endlich mit lauter Sirene ein, in blaues Blinklicht gehüllter, Wagen vorfuhr und zwei Füchse ausstiegen, welche sofort zu den Beiden eilten.
Ohne ein Wort zu verlieren, stieß einer von ihnen Nerio zur Seite, fühlte nach ihrem Puls und begann sie mit Beatmungsversuchen wieder zurückzuholen. Zur selben Zeit rannte der andere Fuchs zurück zum Wagen, um eine Trage und einige Geräte zu holen, mit denen er dann bepackt zurücksprintete. Sie hoben sie Schnell hoch, um Kira auf die Trage zu legen und zu versuchen die Pantherin mit allen Mitteln zurück ins Leben zu rufen. Es war ein Wettlauf gegen die Zeit, der begonnen hatte, und mit jeder Sekunde die verging, wurde die Angst in Nerio größer. Er wollte unbedingt helfen und seine Liebste retten, doch was sollte er tun? Ohne auch nur kurz zu überlegen, hätte er sein eigenes Leben gegeben, nur um sie noch einmal Lächeln zu sehen, doch all das Hoffen und Flehen half nichts. Nach etwa fünf Minuten Kampf der Notärzte um ihr Leben schaute einer der beiden Füchse über seine Schulter zu dem Wolf, der vollkommen fertig auf der Straße saß und neben sich stand. „Hey du.", erklang eine tiefe Stimme, die ihn wieder zu sich kommen ließ. Langsam hob er seinen Blick und schaute in die bedrückten Augen des Fuchses. „Es tut mir leid, aber sie ist Tod. Wir konnten leider nichts mehr für sie tun.", sprach der Arzt weiter und schaute besorgt zu ihm.
„Sie kann nicht tot sein. Sie hat es mir doch versprochen...für immer und ewig...", sagte Nerio leise und begann bitterlich zu weinen. Er vergrub sein Gesicht tief in seinen Pfoten und versuchte die Welt um sich zu vergessen. Langsam kullerten die Tränen wie kleine Perlen über sein Gesicht, bevor sie irgendwann in sein Fell sickerten. Es fühlte sich an, als würde sein Herz bluten, als die Worte des Fuchses immer wieder in seinem Kopf hämmerten und ihm keine Ruhe ließen. Wie in Trance erhob er sich und ging auf die Trage zu, während sich seine Tränen weiter einen Weg durch sein Fell bahnten und er verzweifelt schluchzte. Vorsichtig strich er durch ihr Haar und über ihre Wange, als er traurig zu ihr flüsterte: „Bitte wach wieder auf. Lass mich nicht allein. Ich brauche dich...Ich liebe dich doch.". Er konnte es einfach nicht begreifen, dass sie fort war und wollte es auch nicht. „Es tut mir leid, aber sie kommt nicht wieder. Ich weiß, dass du es im Moment nicht verstehen kannst und dich sicherlich am Boden zerstört fühlst, aber wir müssen sie weg bringen. Geh besser nachhause...", sagte der zweite Fuchs und legte eine Pfote auf seine Schulter.
Grade als er in Erinnerung nach ihre Pfote greifen wollte, zerflossen die Bilder wieder in einem Ozean aus Tränen. Langsam kehrte er in die Wirklichkeit zurück und spürte, wie es ihn innerlich zerriss. War das alles nur ein schlechter Traum und in Wahrheit liegt seine Süße an ihn gekuschelt im Bett oder waren die Qualen die er durchlebte echt? Immer wieder hallten die Worte von ihr in seinem Kopf...für immer und ewig zusammen und sich lieben...doch nun war es nur noch ein so tiefer und ihn verzehrender Schmerz, der für immer und ewig in seinen Gedanken sengen würde, um eine leere Stelle in seiner Seele zu hinterlassen. Wieder ließ er seine Pfote zu seiner Brust wandern und drückte sie fest an sich. Langsam gruben sich seine Krallen ins Fleisch und der Schmerz ließ ihn Begreifen, dass es kein Alptraum war, in dem er sich grade befand. Alles war real. Ebenso wirklich, wie das Blut, dass an seiner Pfote herunterlief und sein Fell in ein dunkles Rot färbte, so wirklich war auch die Tatsache ihres Todes und seiner aufkommenden Einsamkeit, die ihm den Lebenswillen nahm.
Langsam erhob sich der durchnässte und blutende Wolf, um sich aufs Geländer zu Knien und dem Sturm die Stirn zu bieten, der scheinbar verzweifelt versuchte ihn zurück zu drängen. Unbeirrt, streckte er die Arme von sich, flüsterte leise: „Ohne dich kann ich nicht leben, also folge ich dir. Ich hoffe wir werden und gleich wieder sehen." und ließ sich nach vorn vom Balkon fallen. Wie in Zeitlupe rannten all die Bilder seines Lebens an ihm vorbei, während er glücklich Lächelte, die Augen schloss und den kalten Wind durch sein nasses schwarzes Fell wehen spürte. Der Boden kam immer näher und plötzlich wurde alles dunkel.
Doch dann riss er vor Schreck die Augen auf, fuhr hoch und sein Blick war verschwommen. Das Einzige was er wahrnahm, war sein pochender Pulsschlag und eine Stimme, die neben ihm ertönte und immer klarer wurde. Langsam konnte er verstehen, was sie sagte und seine Augen begannen wieder klar zu sehen, doch er konnte es nicht glaube, was er sah. Er lag in seinem Bett...nassgeschwitzt und vollkommen außer Atem...und neben ihm...Kira. „Hey Süßer?! Keine Angst. Es war wahrscheinlich nur ein Alptraum." sagte diese besorgt und strich ihm sanft über die Brust. „Sind wir tot? Was sagst du? Es war alles nur ein Traum?" stammelte der Wolf und fuhr sich durchs Gesicht. Mit sanfter Stimme flüsterte sie zu ihm: „Ja, es war nur ein Alptraum und wir Leben. Ich habe dir doch versprochen, dass ich für immer und ewig an deiner Seite bleibe"