Wolfsblut - Teil 2 Kapitel 44: Missbrauch

Story by silverstripe on SoFurry

, , , , , , , , , , ,


Teil 2: Eis

Kapitel 44: Missbrauch

Es hatte als simpler Botengang angefangen. Zum allerersten Mal hatte er diese Welt, über die ihm bereits so viel berichtet wurde, betreten dürfen und bekam den Auftrag, ein bestimmtes Medikament zu besorgen. Wie es typisch für Sesuke war, hatte er das Medikament rechtzeitig nach Xornia gebracht und konnte somit ein weiteres Leben vor dem Tod bewahren.

,,Das hast du gut gemacht, mein Kleiner", sagte der alte Mischling und wuschelte dem jungen Collie durch das blonde Haar.

Stolz reckte Sesuke die Brust und hatte ein überzeugtes Grinsen im Gesicht. Wenn er etwas mochte, dann war es, dass man ihn für seine erledigte Arbeit lobte. Doch das schlechte Gewissen nagte an ihm. Er war gegangen, ohne sich von ihm verabschieden zu können.

Ein Gefühl, das er sonst nicht kannte, machte sich in ihm breit. Es schmerzte in seinem Herzen und er war sich sicher, dass es nie wieder so sein würde, wie es zuvor war.

Als die Nacht hereinbrach, stahl sich Sesuke aus seinem Bett und öffnete zum ersten Mal ohne fremde Hilfe das Tor, welches die Welten voneinander trennte.

Zu dieser Zeit befand sich die Wächterin des Tores nicht hier an ihrem Platz. Diese Zeitspanne musste Sesuke ausnutzen, um unbemerkt durch die Welten zu reisen.

Er betrat den endlos scheinenden Raum. Da er nun sicher sein konnte, dass Mariku nicht hier, konnte er erleichtert aufatmen.

Sesuke streckte die Hand aus und konzentrierte sich. Vor seinem geistigen Auge erschien der Ort, an den er wollte. Einen Ort in der Welt des Lichts.

Als sich seine Lider öffneten, erschien ein leuchtender Ring vor ihm, der stetig größer wurde. Zufrieden schlüpfte Sesuke durch das Portal.

Vor ihm stach ein großes, weißes Gebäude in die Höhe. Dies war der Ort, an dem er die Welt des Lichts verlassen hatte. Devay war eine große Stadt, aus deren Gesundheitszentrum er ein bestimmtes Medikament besorgen sollte. Sesuke freundete sich dabei eng mit einem Praktikanten des Krankenhauses an. Dieser wohnte nur wenige Häuser weiter, daher machte sich Sesuke zu Fuß auf den Weg zu ihm. Wenigstens einmal wollte er ihn noch sehen und sich von ihm verabschieden.

Sesuke schlenderte gemächlich den Weg entlang und dachte dabei an die Zeit, die er hier verbracht hatte.

Es war erst ein paar Tage her, als er diese Welt und damit seinen neuen Freund verlassen musste. Sesuke hatte ihn im Krankenhaus getroffen. Er hatte Interesse an Sesuke gezeigt und so kam es, dass der Collie seinen Auftrag für den Jungen vernachlässigte.

Er klopfte an der Tür und wartete gespannt. Auf einer Parkband gegenüber des Hauses saß ein junges Pärchen, die sich gemeinsam den Sternenhimmel anschauten und dabei Händchen hielten. Sesuke freute sich schon darauf, das Gleiche mit seinem Freund tun zu können.

Die Tür öffnete sich und das Gesicht eines Rotfuchses erschien. Kurz funkelten die dunklen Augen, doch dann lächelte er glücklich und bat den Collie in sein Haus.

,,Sesuke. Wo bist du gewesen? Ich hatte mir schon Sorgen gemacht."

Der Collie umarmte den Fuchs zärtlich und meinte: ,,Ich war in Xornia. Ich hab dir doch davon erzählt."

,,Das war also doch keine Lüge?", fragte er. Er klang nicht überrascht, was Sesuke wunderte, da er damals sehr an der Geschichte, die er dem Fuchs erzählt hatte, zweifelte.

Der Fuchs führte Sesuke durch das Haus ins Wohnzimmer, wo ein Feuer im Kamin prasselte und ein Räucherstäbchen seinen Duft verbreitete.

,,Es ist wahr. Xornia ist meine Heimat."

Für einen kurzen Moment hatte Sesuke ein seltsames Gefühl. Der Fuchs hatte einen Gesichtsausdruck, den er nicht deuten konnte.

Plötzlich lächelte er wieder und zog den Collie auf das große Sofa. ,,Verstehe. Nun ja, wenigstens bist du jetzt hier, mein Süßer."

Sesuke sah in die grauen Augen des Fuchses und ließ sich auf den Kuss ein. Er spürte, wie die dunkelbraunen Pfoten seinen Rücken hinab glitten. Ein ihm bisher unbekanntes Gefühl kochte in Sesuke. Die Art, wie der Fuchs mit ihm umgegangen war, liebte er. Sanft und voller Gefühl, er konnte sich dem gänzlich hingeben.

Nie zuvor gab es so jemanden in Sesukes Leben und es war ihm egal, dass er eigentlich noch viel zu jung für diese Art von Zuneigung war. Er liebte den Fuchs und die Tatsache, dass er erwachsen und der Collie noch ein Welpe war, blendete er aus.

Sesuke rückte näher zu ihm und legte seine kleinen Pfoten auf die nackte Brust des Fuchses. Obwohl die meisten Füchse einen eher schmächtigen Körperbau hatten, war dieses Exemplar einigermaßen muskulös. Er hatte Sesuke erzählt, dass er viel Sport betrieb.

,,Und jetzt bleibst du hier", hauchte der Fuchs in Sesukes Ohr, bevor er leicht hinein biss.

Ein seltsamer Geruch stieg dem Collie in die Nase, den er nicht einordnen konnte. Er schien von dem Fuchs auszugehen. Sesuke lächelte und schmiegte sich eng an den Fuchs, wobei er etwas spürte. Ehe er verstand, was es war, hörte er ein reißendes Geräusch. Sesukes Pullover rutschte von seinen Schultern. Mit den scharfen Krallen konnte es der Rotfuchs schnell zerschneiden. Das T-Shirt war auch schnell entfernt, sodass Sesuke mit nacktem Oberkörper da saß. Ihm war es im Augenblick egal. Etwas ganz anderes interessierte ihn. Seine Pfoten strichen über den Körper des Fuchses, bis er schließlich fand, was ihm bei der Umarmung aufgefallen war. Es war etwas hartes, das sich im Hüftbereich befand. Als er es berührte, gab der Fuchs einen murrenden Laut von sich. Sesuke konnte sich sofort denken, um was es sich handelte und es störte ihn auch nicht im Geringsten.

Erneut schmiegte er sich an den heißen Fuchskörper und rieb sanft gegen ihn. Der Fuchs schien mit etwas anderem beschäftigt zu sein. Seine Krallen arbeiteten ich durch den Hosenbund, bis das Kleidungsstück schließlich von den Beinen des Collies rutschte. Sesuke trug nur noch einen knappen Slip. Er hatte ein komisches Gefühl bei der Sache, doch er stoppte den Fuchs nicht. Das Grinsen in seinem Gesicht verwirrte den Collie und er konnte sich nicht genau vorstellen, was der Collie vor hatte.

Plötzlich spürte Sesuke spitze Zähne, die in seine Schulter kniffen. Es tat ihm kaum weh, doch er wusste nicht, wie er reagieren sollte. Das reißende Geräusch erklang erneut und der weiße Slip befand sich nicht mehr um Sesukes Hüfte.

Der Fuchs legte den Arm um den nun völlig nackten Collie und drückte ihn auf das Sofa. Sesuke ließ sich darauf ein und legte sich auf den Rücken, während er den Fuchs mit großen Augen beobachtete.

Die große Beule in der Boxershorts des Fuchses war unübersehbar. Sesuke konnte es sich nicht erklären, doch es gefiel ihm irgendwie, was der Fuchs tat und es interessierte ihn, wie er ohne Boxershorts aussehen würde.

Die dunkelbraunen Fingerspitzen legten sich auf Sesukes Bauchnabel und rutschten langsam herunter. Der Collie zuckte kurz zusammen, als sich die Pfote auf seine Felltasche legte, doch er vertraute seinem Freund und ließ ihn gewähren.

,,Wir haben lange genug gewartet, wir können es tun."

Sesuke wusste nicht genau, was mit ,,es" gemeint war, doch er wollte es herausfinden.

,,Steh auf."

Sesuke tat, was man von ihm wollte. Mit einem Schweifschnippen wurde ihm bedeutet, auf den Fußboden zu gehen.

Er verstand nicht, was der Fuchs von ihm wollte, doch er war immerhin acht Jahre älter, er müsste wissen, was er tat.

,,Knie dich auf den Boden", sagte der Fuchs mit einem lüsternen Grinsen im Gesicht. Sesuke ließ sich auf die Knie fallen und sah nach hinten. Der Fuchs stand ebenfalls vom Sofa auf und zog sich die Boxershorts aus.

,,Verschränke deine Hände hinter dem Rücken."

Sesuke hielt die Hände hinter sich und wartete ab, was der Fuchs jetzt machen wollte.

Er umschloss Sesukes Handgelenke mit einer Pfote und drückte mit der anderen zwischen seine Schulterblätter. Sesuke gab dem Druck nach und beugte sich vor, bis er mit der Brust auf dem Boden lag. Sein Hinterteil ragte hoch in die Luft.

Sesuke konnte aus den Augenwinkeln erkennen, wie sich der Fuchs die Lefzen leckte.

,,Und jetzt entspanne dich."

Die Tonlage, in welcher der Fuchs die ganze Zeit sprach, war ungewohnt für Sesuke. Er kannte dies sonst nicht von ihm.

Er kniete sich ebenfalls hin und bewegte seine Hüfte nach vorn. Die Größe des steifen Glieds beeindruckte den Collie und er hatte eine Vorahnung, was der Fuchs damit anstellen wollte. Doch er wusste nicht, was er von der Idee halten sollte und die eingeschränkte Bewegungsfreiheit beunruhigte ihn.

Der Fuchs nahm seine freie Pfote und führte sein Glied damit zu dem Hintereingang des Collies. Er zuckte zusammen, als er den Druck an dieser Stelle spürte. Es war etwas feucht und drückte sich fester gegen ihn. Sesuke versuchte sich zu entspannen, doch er konnte sich nicht vorstellen, wie das, was der Fuchs vor hatte, funktionieren sollte.

Er stöhnte, als sein Hintereingang plötzlich geweitet wurde und dem Druck nachgab. Die feuchte Spitze des Glieds drang in ihn ein.

,,Hör auf, es tut weh", schnaufte Sesuke. Doch anstatt sich zurückzuziehen, rammte der Fuchs sein Glied tiefer in den Collie. Ein lauter Schmerzensschrei hallte aus Sesukes Kehle. Eine kräftige Pfote drückte seine Schnauze zusammen und hinderte ihn am Schreien. Jetzt war Sesuke klar, dass es dem Fuchs egal war, wie sehr es ihm weh tat. Er wand sich unter dem Fuchs und versuchte sich zu wehren, doch dem festen Griff des Fuchses konnte er nichts entgegen setzen. Das Glied drang komplett in Sesuke ein und er hatte das Gefühl, in zwei Teile gespalten zu werden.

Winselnd versuchte er den Schmerz zu ertragen, doch es klappte nicht. Er liebte diesen Fuchs und die Tatsache, dass er ihm das antat, war schrecklich für ihn.

Tränen rannen über seine Wangen und er gab gequälte und flehende Laute von sich. Der Fuchs hatte die Handgelenke des Collies fest im Griff, sodass er sich nicht befreien konnte und die schmerzvolle Penetration ertragen musste.

Immer und immer wieder rammte der Fuchs sein Glied erbarmungslos in den Collie und genoss es sichtlich. Er beugte sich etwas vor und biss Sesuke in den Nacken. Dieser spürte es kaum, er war wie betäubt, nur der pochende Schmerz bewies ihm, dass er noch nicht ohnmächtig geworden war.

Alles verschwamm vor seinen Augen und konnte kaum noch seine Umgebung wahr nehmen. Sesuke spürte nur, wie der Fuchs immer wieder gegen seinen Hintern stieß und dabei sein Glied tief in den Körper des Collies eindringen ließ.

Sesuke verkrampfte sich und biss die Zähne zusammen. Es war ein brennendes und schmerzhaftes Gefühl, das sich im ganzen Körper auszubreiten schien.

Er zuckte zusammen, als er wieder die spitzen Zähne im Nackenbereich spürte, während der Fuchs weiterhin gnadenlos in ihn stieß.

,,Das ist für meine Schwester, du Drecksstück!" Erneut biss der Fuchs zu. Diesmal weitaus fester, sodass der junge Collie den Schmerzensschrei nicht unterdrücken konnte. Die spitzen Fuchszähne bohrten sich tief in sein Fleisch, bis die rote Flüssigkeit spritzte. Gleichzeit erhöhte er die Geschwindigkeit und stieß schneller in den Hintern des Collies.

Das Blut lief über Sesukes Rücken und er versuchte zu verstehen, wie er in diese Situation geraten konnte. Was hatte er getan, dass sein geliebter Fuchs ihm dies antat? Er konnte es nicht verstehen und Tränen rannen seine Wangen herab, während er weiterhin gequälte Laute von sich gab und sich verzweifelt versuchte, von dem Fuchs zu befreien. Sesuke konnte dem starken Fuchs nichts entgegensetzen. Er war machtlos und musste den Schmerz ertragen.

Plötzlich drang ein lautes Geräusch an seine Ohren. Er blickte auf und erkannte verschwommen, dass etwas dunkles in das Zimmer stürmte.

,,Sofort aufhören!", brüllte eine männliche Stimme.

Sesuke spürte, dass die Stöße abrupt aufhörten und ihm Druck abgenommen wurde. Nur sehr langsam wurde seine Sicht wieder klarer und er wurde von jemanden auf die Beine gehievt. Vage erkannte er die weißen Buchstaben auf dem dunkelblauen Oberteil des Tigers, der ihm auf die Beine geholfen hatte.

,,Polizei? Warum...? Was?"

Aus den Augenwinkeln erkannte er, dass dem Fuchs Handschellen angelegt wurden. Der dunkle Blick des Fuchses traf seinen und er erkannte die Wut in ihnen.

Er riss die Augen auf und rang nach Luft. Kalter Schweiß rann ihm über die Stirn. Eine erstickende Dunkelheit umgab ihn. Mit den Pfoten tastete er über den Boden und stützte sich ab. Er war wieder in der Höhle, in der sich die Quelle eines heilendes Wassers befand.

Langsam kehrten Sesukes Erinnerungen zurück: Er war hier, weil er eine Phiole des Wassers für Mazaru besorgen sollte. Durch die Dunkelheit in der Höhle hatte er das Gefälle nicht gesehen und war ins Wasser gefallen. Da Sesuke nicht in irgendeiner Form krank, mit einem Fluch belegt oder schwer verletzt war, konnte sein Körper das Wasser nicht verarbeiten, sodass er ohnmächtig wurde. Und er sah einen Teil seiner Vergangenheit, den er vergessen wollte.

Ein Schleier der Kälte legte sich auf ihn und er zitterte leicht. Die Erinnerungen schienen fast verheilte Narben wieder aufzureißen.

Seine Pfote umschloss die kleine Phiole mit dem Wasser und sein Blick klärte sich wieder. Er erhob sich und ging entschlossen durch die Höhle. Schmerzende Erinnerungen würden ihn nicht vom Weg abbringen.

Es war, als könnte Sesuke das Innere der Höhle genau sehen. Ohne sich an irgendetwas orientieren zu müssen, fand er den Ausgang problemlos. Er hatte den Weg gut im Kopf behalten.

Nachdem er wieder an der freien Luft war, nahm er einen tiefen Atemzug und breitete die weißen Flügel aus. Die Federn glänzten sanft im einfallenden Sonnenlicht.

Egal, welche Erinnerungen Sesuke belasteten, die Gegenwart war das, was zählte. Und in eben dieser war Mazaru derjenige, der Sesuke dringend brauchte. In den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatte Mazaru Sesukes Gedanken ausgefüllt und die schmerzliche Vergangenheit zurück gedrängt. Sie waren glücklich gewesen und Sesuke wollte diese Zeit um jeden Preis zurück haben.

Er schwang seine Flügel und hob vom Boden ab. Schnell kam er auf ein sehr hohes Tempo, sodass er geradezu durch die Luft schoss. Mazaru brauchte seine Hilfe so schnell wie möglich, dachte Sesuke sich und nutzte seine ganze Kraft, um in dem größten Tempo zu fliegen, zu dem er fähig war.

Im Hintergrund sank die Sonne hinab und berührte den Horizont. Das rötliche Abendlicht zog sich über den Himmel und schaffte eine schöne, herbstliche Ambiente.

Als Sesuke das Schloss in der Ferne erkannte, bemerkte er, dass er die Strecke zum Schloss fast doppelt so schnell geflogen war, wie sein Flug zu der Höhle.

Gekonnt landete er auf dem leeren Marktplatz, der sich direkt vor dem Schloss befand. An Festtagen gab es hier einen Markt, den viele Bewohner Xornias gerne besuchten. Sesuke hatte hier früher auch als Verkäufer gearbeitet, obwohl er diese Art von Arbeit hasste.

Nun ließ er seine Flügel in einem Wirbel aus Funken und Federn verschwinden und sprintete über den Platz zum Tor des Schlosses. Er stemmte sich gegen das Tor und gelangte in die große Halle, wo er sogleich von einer graubeigen Füchsin abgefangen wurde. Sesuke war in Eile, doch Mariku hielt ihn am Arm fest.

,,Tau hat ihn eben nochmal untersucht. Sie sagte, es gehe ihm wieder besser."

Sesuke verschnaufte kurz und sah in die hellroten Augen der Füchsin.

,,Ich habe das Wasser. Damit wird er hoffentlich aufwachen."

Mariku legte ihre Pfote auf Sesukes Schulter und meinte: ,,Viel Glück. Ich habe meinen Auftrag auch erfüllt. Dein Bruder und dein Vater sind wohlauf und in Sicherheit. Sie waren noch nicht von dieser Kampflust befallen worden."

,,Gut, danke. Hast du ihnen das Mittel gegeben, damit das auch nicht passieren kann?"

Sie nickte. Erleichterung zeichnete sich in Sesukes Gesicht ab. Gemeinsam mit Tau hatte Mariku ein Mittel entwickelt, welches den Zorn und die Mordlust, welche durch dieses Wesen in Sylv ausgelöst wurde, bändigte. Alle Schlossbewohner, einschließlich Sesuke, hatten das Mittel bekommen, da ihre übernatürliche Kraft und Magie massiven Schaden hätte anrichten können. Auch Mazaru erhielt das Mitten während er von Tau untersucht wurde. Die Zutaten für dieses Gegenmittel waren allerdings rar, sonst hätten sie alle Bewohner Xornias immunisieren können. So konnten sie es aber nur bei sehr gefährlich gewordenen Exemplaren anwenden.

Sesuke verabschiedete sich von der Füchsin und rannte die Wendeltreppe nach oben in Hakkus Zimmer.

In dem Bett lag der Dingo. Er trug keine Verbände mehr. Die Narben waren größtenteils abgeheilt und die ersten feinen Härchen wuchsen ihm über die rosige Haut.

Vor Mazaru saß der Wolfsmischling auf der Bettkante und legte die Decke über den nackten Körper des Dingos. Xyon wandte sich dem Collie zu und entdeckte die gefüllte Phiole in Sesukes Pfote.

,,Was hat dich aufgehalten? Ich hatte dich früher zurück erwartet", sagte er und stand langsam auf. Sesuke beobachtete, wie der Mischling näher zu ihm trat. Das Fell, welches normalerweise sehr hell und farbenfroh war, stand in alle Richtungen ab und war etwas verschmutzt. Vermutlich war Xyon die ganze Zeit wieder draußen gewesen und hatte versuchte, die aufgebrachten Tiere zu beruhigen, wobei er offensichtlich einige Kratzer einstecken musste.

Sesuke winkte ab, er wollte jetzt nicht über den tragischen Verlust seiner Mutter und seiner Vision, die alte Erinnerungen zurück gebracht hatte, sprechen.

,,Nun gut, ich lasse euch alleine und werde Leo und Canjy draußen etwas zur Hand gehen." Mit diesen Worten ging er an dem Collie vorbei. Er zuckte kurz zusammen, als sich eine Pfote auf seine Schulter legte.

,,Lass dir lieber von Tau ein Heilbad machen. Sie hat die richtigen Kräuter dafür", meinte Sesuke lächelnd und deutete auf die Schrammen an Xyons Armen.

Der Angesprochene schüttelte nur den Kopf.

,,Vielleicht später."

,,Dann tu es später aber tu es."

Die Tür schloss sich wieder. Sesuke starrte einen Moment auf die Tür, ehe er sich umdrehte und sich dem Dingo zuwandte. Ihm schien es scheinbar tatsächlich besser zu gehen. Die Verletzungen sahen weitaus besser aus, es waren nur noch kleine Narben. Die Nase hatte eine gesunde Farbe und war etwas feucht. Sesuke deutete dies als ein gutes Zeichen.

Er setzte sich neben den Dingo und legte vorsichtig die Pfote auf seine Stirn. Er überstreckte den Kopf und hielt mit der zweiten Pfote Mazarus Unterkiefer fest. Die Schnauze öffnete sich leicht und Sesuke zog den kleinen Korken aus der Phiole. Er hielt sie vor Mazarus Schnauze und flüsterte: ,,Ich hoffe, dass es dir helfen wird."

Er ließ das Wasser in Mazarus Rachen fließen, während er seinen Kopf etwas anhob. Sanft strich er über den Hals, bis Mazaru tatsächlich schluckte.

Sesuke zitterte vor Anspannung. Wenn es klappte, würde der Dingo gleich aufwachen. Die Sekunden kamen Sesuke wie Tage vor und seine Pfoten kribbelten voller Unruhe. Sein Blick war auf den Dingo fixiert, der noch still und mit geschlossenen Augen da lag. Die nun herrschende Stille war erdrückend. Sesuke hatte ein ungutes Gefühl und die Stille hüllte ihn ein.

Nach einigen Minuten, in denen nichts geschah, wurde die Stille von einem Schluchzen gebrochen. Sesuke drückte den Dingo an sich und wimmerte. Nun war er sich sicher, dass es nicht geholfen hatte. Mazaru lag noch immer im Koma.

Tränen liefen aus Sesukes Augenwinkeln und er presste den so leblos wirkenden Körper an sich. Er war so kalt, dass Sesuke schon annahm, dass er bereits tot sei.

Nie war Sesuke derart emotional gewesen, bevor Mazaru in sein Leben trat. Selbst der Missbrauch seines Körpers hatte ihn nicht so sehr verletzt, wie die Tatsache, dass sein geliebter Dingo nicht mehr aufwachte.

Die Sonne verschwand hinter dem Horizont und das Licht erlosch langsam. Das warme Rot wich einem trüben und kaltem Blau. Die Tränen benetzten das sandfarbene Fell, wie der leichte Regen die Erde.

Es schien, als wollte Sesuke den Dingo nie wieder aus seinen Armen lassen. Die Hoffnung schien zerschmettert und Sesuke hatte das Gefühl, das sein Herz zerreißen würde. Der Schmerz durchdrang sein Innerstes und er hatte keine Möglichkeit, es zu verdrängen.

Er strich Mazaru sanft über die Wange. Sesuke wollte stark sein, doch er konnte es nicht mehr. Eine Träne tropfte hinab und landete auf der rosigen Nase des jungen Dingos. Er redete sich ein, Mazaru würde spüren, wie er um ihn trauerte.

Sekunden, Minuten und Stunden verstrichen. Das Wasser hatte nichts bewirkt. Sesuke horchte erst auf, als sich die Tür öffnete. Er hob die schwarzen Ohren und drehte sie in die Richtung, aus der das Geräusch kam, während er weiterhin dem Dingo zugewandt blieb.

,,Da du schon fast vier Stunden hier verbracht hast, hab ich mir Sorgen gemacht. Ich hatte befürchtet, dass die Idee mit dem Wasser fehl schlagen würde."

Sesuke identifizierte die Stimme und wusste, dass es Tau war. Sie war leise, fast als ob sie flüsterte.

Er hörte die leisen Schritte der Wölfin, die sich näherten und abrupt stoppten. Eine warme Pfote legte sich auf seine Schulter und erneut hörte er ihre Stimme: ,,Lass ihn los und gib ihm Zeit. Bestimmt wird er bald aufwachen, doch du musst Geduld zeigen."

Sesuke wusste, dass sie recht hatte. Mazaru war noch nicht tot, selbst wenn es Sesuke so vor kam. Noch war es nicht zu spät, doch wann würde Mazaru aufwachen? Bis dahin könnte Xornia schon längst ausgestorben sein.

Er ließ den Dingo aus seinen Armen gleiten und ließ ihn behutsam auf dem Bett nieder. Geknickt richtete er sich auf und sah zu Tau, die scheinbar nicht überrascht war, dass Sesuke geschlagen und tief traurig war.

,,Ich überlasse ihn wieder dir", brachte er zwischen einem Schniefen heraus. Er wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und strich sich das Fell glatt.

,,Ich werde ihn kurz kontrollieren, dann sollten wir ihm etwas Ruhe gönnen."

Sesuke hörte ihr kaum zu. Er warf einen letzten Blick zu dem Dingo, ehe er sich umdrehte und zur Tür schlurfte.

Schritt für Schritt kam er der Tür näher und ließ in seinem Kopf die letzten Tage Revue passieren. Er konnte kaum glauben, dass er sich von dem Dingo so abhängig gemacht hatte, als könnte er ohne ihn nicht mehr leben.

Nur noch einmal wollte er seine Hand halten, einmal auf den Armen tragen, einmal seine Nähe spüren und einmal seine weiche Stimme hören.

Er legte die Pfote auf den Türgriff und seufzte. Quietschend öffnete sich die Holztür und gab die Sicht auf den leeren Flur frei, dessen Anblick Sesukes Stimmung gut beschrieb.

,,G...Geh ni...cht", hauchte eine Stimme. Sofort richteten sich Sesukes Ohren wieder auf und er wandte sich um.

,,Geh nicht, bleib bei mir." Diesmal klang die Stimme klarer und Sesukes Ohren zuckten.

Vor dem Bett stand die Wölfin mit weit aufgerissenen Augen. Sie starrte auf den Dingo, der die Augen halb geöffnet hatte und eine Pfote nach Sesuke ausstreckte.

,,Bleib bei mir..."