Schneeweißchen und Rosenrot Teil 01

Story by P999P on SoFurry

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#6 of Praxis van Fur

Hallo,

dies ist der erste Teil von insgesamt sieben Teilstücken.


Schneeweißchen und Rosenrot Teil 01

Autor: Gendori Kabashi

28.10.2012 ?

Vorwort

Hallo Werter Leser,

die nachfolgende Geschichte verdankt ihr der Anfrage von jemandem, der auch dieses mal im Hin­tergrund und anonym bleiben möchte. Auch dieses mal treffen wir unsere altbekannte Mannschaft der Praxis vor, plus Verstärkung, denn Jorge war es leid nur das Maskottchen der Praxis zu sein. Van Furr hat dieses mal einen Anruf erhalten, der ihn zu einem Philanthropen und Sonderling führt. Eigentlich war ein Notfall genannt worden, doch schon bald wird klar, dass mehr hinter dem Anruf steckt, als nur ein einfacher medizinischer Notruf, aber wer ruft schon in der Praxis an, wenn es ein­fach ist?

Prolog

Zwei bleiche Schatten schlichen durch die Dunkelheit. Als sie den Bergkamm erreicht hatten, blitz­te im Tal unter ihnen eine Explosion auf und erhellte die Dunkelheit für einen kurzen Augenblick. Die beiden Schneeleoparden erstarrten in Ihrer Bewegung und warfen einen Blick zurück ins Tal. Als der Donner der fernen Explosion über Sie hinwegfegte löste sich ihre Erstarrung, geduckt trabten sie fort und ver­schwanden in der Dunkelheit.

Ein Notfall der keiner war

Drei Monate später.

Das Telefon klingelte und Jorge blickte vom Computerbildschirm auf. Diesen Sonntag hatte er auf das Telefon zu achten. Der Jaguar gab einen mentalen Befehl aus und die Naniten besorgten den Rest und schalteten das Telefon auf sein Halsband. Dank dieses Interface-Halsbandes konnte er doch seinen Beitrag zur Praxis leisten und es machte Jorge Spaß, nicht dass die Praxis viele Anrufe bekam, doch ab und an mit den verschiedensten Call-Center-Mitarbeitern zu sprechen war für Jorge eine willkommene Abwechselung.

„Hier Praxis van Furr, mein Name ist Jorge, was darf ich für Sie tun." fragte er.

„Dies ist ein Notfall, mein Herr hat einen Anfall und bedarf dringender ärztlicher Hilfe!"

„Verzeihen Sie Herr ...?"

„Gallbrink, Janus Gallbrink."

„Herr Gallbrink, ich muss ihnen sagen, dass wir keine Notfallpraxis sind. Ich kann ihnen gerne die Rufnummer eines qualifizierten und zuverlässigen Arztes zukommen lassen, der ....."

„Das ist meinem Herrn durchaus bekannt," wurde Jorge von dem Anrufer unterbrochen, „doch er hat mich dringendst gebeten, nein er hat darauf bestanden, dass Dr. Wolf van Furr anzurufen sei!"

„Hm, gut, wenn er bereit ist die Rechnung zu bezahlen."

„Geld spielt keine Rolle, der Doktor soll nur so schnell wie möglich kommen."

„Gut, gut, Herr Gallbrink, zu wem soll er denn überhaupt kommen?"

„Hatte ich das nicht erwähnt?"

„Ähm, nein, leider nicht."

„Verzeihen Sie Herr Jorge. Herr Doktor van Furr möge bitte so schnell wie möglich zur Apfelstraße 12 kommen. Zum Anwesen von Herrn Baron Antonius von Löwenberg-Raifenstein."

Jorge blickte erstaunt auf das Telefon. Der Baron war in der Stadt sehr wohl bekannt. Wenn der Be­griff der oberen Zehntausend noch bekannt ist, so gehörte der Baron zu den Top hundert. Ein Men­schenfreund und Förderer von Kunst und Wissenschaft, uralter deutscher Adel und einer der wohl­habendsten Bürger der Stadt überhaupt. So eine bedeutende Persönlichkeit hatte doch wohl einen Hausarzt.

„Gut Herr Gallbrink, der Doktor wird kommen. Bitte beschreiben Sie noch kurz ein paar Sympto­me."

„Sehr wohl." sagte Gallbrink und gab Jorge bereitwillig Auskunft.

Dank seines Halsbandes und des modernen Computers, den er benutzte, hatte Jorge bereits van Furr und Karolus informiert und gab bereits die genannten Symptome weiter, die auf ein Herzproblem schließen ließen. Er hatte das Gespräch noch nicht ganz beendet, als Jorge bereits in der Ferne den Motor des al­ten Ford Kleinbusses aufheulen hörte und die beiden Männer sich auf den Weg mach­ten, um dem Baron zu helfen.

„Herr Gallbrink, der Doktor ist unterwegs. Bitte bewahren Sie die Ruhe. In ein paar Minuten wird er bei Ihnen sein."

„Ich Danke Ihnen Herr Jorge. Auf Wiederhören."

„Auf Wiederhören Herr Gallbrink." klick das Gespräch war beendet.

„Herr Jorge! Tststs Leute gibt's?" dachte Jorge amüsiert. Er hoffte, das es dem Doktor gelingen würde dem alten Baron zu helfen, der auch unter den Studenten der Universität hohes Ansehen ge­noss, allein schon weil er immer wieder Zuschüsse zu den Feiern gegeben hatte. Jorge speicherte das Protokoll des Anrufes ab, wieder ein Vorteil, wenn alles elektronisch erfasst wurde und wandte sich dann wieder dem Onlinespiel zu. Auch wenn er jetzt ein Jaguar war, so liebte er es doch in Need for Speed gegen andere Spieler im Onlinemodus Rennen zu fahren.

Wenig später gelangte der alte Ford in der verschneiten Apfelstraße an. Das Viertel, in dem diese Straße lag, be­herbergte die Wohnsitze der einflussreichsten Bürger der Stadt. Karolus fühlte sich un­wohl, war er doch selbst von viel „niederer Herkunft", wie sich sicher einige der Bewohner die­ser Gegend aus­drücken würden. Er spürte förmlich die Blicke der vielen Sicherheitskameras und des Wachperso­nals auf sich lasten, die den alten, quietschbunt lackierten Ford misstrauisch beäug­ten. Schließlich gelangten die beiden an der genannten Adresse an. Der Weg war von einem prächti­gen schmiedeei­sernen Tor versperrt, dessen schwarz lackierte Stangen von kleinen vergoldeten Lö­wenköpfen ge­krönt waren, kleine Schneemützen bedeckten die Köpfe. Karolus hielt an der Gegen­sprechanlage, ließ das Fenster herunter und betätigte den Klingelknopf. Sie mussten nicht lange warten, bis der kleine Lautsprecher knackte.

„Wen darf ich melden?" fragte eine sonore Stimme.

„Ähem, Dr. Wolf van Furr und ich bin sein Assistent Karolus."

„Sie werden bereits erwartet. Bitte fahren sie vor das Haupthaus."

„Ja gut, mache ich."

Wieder knackte es aus dem Lautsprecher, das schwere Tor glitt daraufhin lautlos zur Seite und machte den Weg frei. Karolus schloss schnell wieder das Fenster, der kalte Wind pfiff unangenehm in den Wa­gen hinein, gab vorsichtig Gas und fuhr den Weg entlang. Als er um eine Biegung fuhr er­blickten die beiden das Haupthaus des Anwesens. Karolus hatte fast schon einen ähnlichen Kasten wie zu Hause erwartet und musste überrascht feststellen, das die Villa des Barons eine äußerst mo­derne Ar­chitektur aufwies. Das Anwesen selber war sehr weitläufig, die große Freifläche vor dem Haus lag unter tiefem Schnee begraben und war im Sommer wohl eine große Rasenfläche. Der Weg war sau­ber geräumt und von jedem Eis befreit. Der Dunkle Asphalt stand in krassem Kontrast zu dem Schnee.

„Gar nicht Übel, oder Karolus? Der alte Herr hat einen modernen Geschmack, gefällt mir." raunte van Furr seinem Begleiter zu, der nickend zustimmte. Auf dem Platz vor dem Haupteingang hielt der Wagen an und kaum das die beiden dick eingepackten Insassen den Wagen verlassen hatten, kam ihnen ein großer Mann entgegen, der nur einen Anzug trug. Mit ernstem Blick musterte er Ka­rolus und van Furr.

„Meine Herren," begrüßte er die beiden, „ich bin Janus Gallbrink, Privatsekretär des Herrn Baron, wenn Sie mir bitte folgen würden."

Ohne einen weiteren Gruß abzuwarten drehte er sich auch schon um und betrat die Villa, van Furr und Karolus, der die Arzttasche trug, folgten ihm. Sie legten in einem kleinen Vorraum ihre dicken Mäntel ab und Gallbrink führte sie dann durch die lichtdurchflutete Vorhalle zu einer Tür.

„Bitte einen Augenblick Geduld, meine Herren."

Er klopfte, wartete einen kurzen Augenblick und betrat dann den Raum, die Tür schloss er wieder hinter sich. Van Furr und Karolus sahen sich an und dachten sich ihren Teil.

„Karolus, ich glaube hier ist mehr im Busch, als ein einfacher medizinischer Notfall!"

„Das Gefühl habe ich auch."

Da öffnete sich auch schon wieder die Tür und Gallbrink erschien.

„Meine Herren, der Herr Baron ist jetzt bereit Sie zu empfangen."

Die beiden betraten den Raum. Gallbrink blieb an der Tür stehen. Es war ein überraschend konser­vativ eingerichtetes Arbeitszimmer. Die Wände waren holzvertäfelt, so wie es aussah war es Maha­goni und auch die Möbel waren durchweg aus Mahagoni gefertigt. Van Furr hatte den Eindruck, dass es massives Holz sein musste, etwas anderes als das, konnte er sich nicht vorstellen. Links war ein großer Kamin, der aus Granitsteinen gefertigt war. Zwei hohe Bücherregale säumten ihn, die mit dicken Folianten gefüllt waren. Vor dem Kamin war eine dunkelrote Ledergarnitur aufgestellt. Auf einem Tisch, um dem die Sessel angeordnet waren, lagen weitere aufgeschlagene Bücher. Gerade­aus war eine breite Fensterfront, die den Blick auf das weitläufige Grundstück freigab, das an einen Park erinnerte. Alles war von der weißen Pracht dick bedeckt, doch im Sommer würde man wohl ein ganz anderes Bild sehen. Sauber geschnittene blattlose Buchenhecken säumten die geräumten Kieswege, ein zugefrorener Teich lag inmitten der winterlichen Landschaft und in einiger Entfer­nung war ein großer Zwinger zu erkennen. Die beiden wendeten sich nach rechts. Dort stand ein schwerer Schreibtisch und hinter diesem war ein hoher Bürosessel platziert. Die Rückenlehne war ihnen zu­gewandt, so dass sie nicht erkennen konnten, wer in dem Möbel saß, jedenfalls schien ihr Gastgeber ein großes Gemälde zu betrachten, das an der Wand hing und einen hoch aufgeschosse­nen, stroh­blonden Mann im Halbprofil zeigte, in Lebensgröße, muss man dabei sagen. Van Furr fiel beson­ders auf, das dem Mann zu Füßen zwei prächtige Raubkatzen lagen bzw. saßen, die sich eng an den Mann schmiegten. Zwei wirklich prächtige...

„Schneeleoparden," erklang die Stimme ihres Gastgebers.

Der den Gedanken seines Gastes in Worte fasste.

„Ich habe schon immer Raubkatzen vergöttert, aber Schneeleoparden sind seit jeher meine Favori­ten!"

DerAuftrag

Der Sessel drehte sich und Karolus und van Furr konnten endlich ihren Gastgeber sehen. Ein alter Mann wohl schon weit jenseits der 70. Die Ähnlichkeit zwischen ihm und dem Gemälde war frap­pierend, wies aber auch einige Unterschiede auf, es war offensichtlich kein Bild des Barons. Er hielt einen schwarzen Spazierstock, dessen silberner Griff mit einem Löwenkopf verziert war. Sein Ge­sicht war bleich und von vielen Falten durchzogen, doch die Augen strahlten eine jugendliche Fri­sche aus, die ungewöhnlich war. Der Baron, niemand anders konnte es sein, musterte seine beiden Gäste. Dann erhob er sich von dem Sessel und trat auf van Furr und Karolus zu. Sein linkes Bein zog er etwas nach. Der Stock, den er mit seiner linken Hand hielt, war nicht nur ein Schaustück, er musste seinen Zweck erfüllen.

„Herzlich willkommen in meinem bescheidenen Heim."

Das war eine Untertreibung. Das Haus war alles andere als Bescheiden, kein protziges zur Schau stellen von Reichtum, aber man konnte ohne Probleme sehen, dass der Eigentümer sehr wohlha­bend sein musste.

„Ich bin Baron Antonius von Löwenberg-Raifenstein." Er reichte seinen Gästen die Hand zu einem festen Händedruck.

„Ich bin sehr erfreut und geehrt Sie kennenzulernen Herr Baron. Dr. Wolf van Furr zu Ihren Diens­ten. Mein Begleiter und Assistent Karolus."

„Die Ehre liegt ganz auf meiner Seite Herr Doktor. Nehmen Sie doch bitte Platz"

Der Baron deutet zur Sitzgruppe am Kamin. Van Furr und Karolus setzten sich in die bequemen Sessel. Dann wandte sich der Baron seinem Angestellten zu.

„Janus, bringen Sie nun doch bitte den Tee"

„Sehr wohl, Herr Baron."

Gallbrink verbeugte sich knapp und verließ das Arbeitszimmer. Nun nahm auch der Baron Platz

„Nun Herr Baron, wir wurden zu einem Notfall gerufen, doch ich habe das Gefühl, dass das nur ein Vorwand gewesen ist."

„Ihr Gefühl trügt Sie nicht Herr Dr., ich habe einen Auftrag für Sie. Einen sehr speziellen Auftrag, und meinen Quellen zufolge sind Sie die erste Wahl."

„Ach sie haben Quellen? Wer ist denn Ihre Quelle, wenn ich mal so fragen darf." sagte van Furr.

„Oh ich verstehe ihr Misstrauen. Und meine Quelle hat mir versichert, dass ich ihnen seinen Namen nennen muss, damit Sie meiner ehrlichen Absicht versichert sein können. Es ist ein langjähriger Ge­schäftspartner von mir, Anatoli Iljitsch hat mir versichert, dass Sie der beste für meinen Auftrag sind."

Van Furr hörte mit Befriedigung den bekannten Namen. Der Russe war zuverlässig und ein Ehren­mann, wenn er den Baron für so vertrauenswürdig hielt, dass er diesem von van Furrs wahrem Ge­schäftsfeld erzählt, dann sollte es eigentlich in Ordnung gehen. Ansonsten würde Anatoli die Konse­quenzen tragen müssen.

„Ja Herr Baron, diese Quelle ist zuverlässig."

Bevor der Baron fortfahren konnte, betrat Gallbrink den Raum mit einem Teewagen. Ein silberner Samowar stand darauf. Geschwind hatte er die Gedecke vor den dreien aufgestellt.

„Ich hoffe, sie beide schätzen einen guten russischen Tee. Janus hat eine besonders gute Mischung gefunden. Wirklich eine ausgezeichnete Qualität."

Van Furr und Karolus nickten zustimmend. Bald standen die dampfende Tassen vor den dreien. Van Furr und Karolus probierten den Tee und er war wirklich ausgezeichnet.

„Janus, bitte nehmen Sie sich auch eine Tasse und setzen sich dann auch zu uns. Sie wissen ja worum es geht."

„Wie Sie wünschen, Herr Baron."

Der treue Mitarbeiter schien sich zu freuen, von seinem Arbeitgeber so vertraulich behandelt zu werden.

„Herr Doktor, bevor Sie fragen, Janus besitzt mein vollstes Vertrauen. Er steht seit 25 Jahren in mei­nen Diensten. Und er kennt mich besser als jeder andere."

„Herr Baron, wenn ich Sie korrigieren darf, es sind bereits 27 Jahre, in denen ich die Freude habe in diesem Hause tätig zu sein!" warf Gallbrink bescheiden ein, als er für sich eine Tasse Tee ein­schenkte und dann auf einem Stuhl neben seinem Arbeitgeber Platz nahm.

„27 Jahre bereits, wie die Zeit vergeht. Aber wo waren wir stehengeblieben? Richtig, Anatoli hat mir Ihren Na­men genannt und als ich meine eigenen Nachforschungen gestartet hatte, bemerkte ich, dass wir uns schon einmal begegnet sein mussten. Wissen Sie, ich habe ein gutes Erinnerungsver­mögen, besonders wenn ich jemanden begegne, der sich seinen Mitmenschen verpflichtet fühlt."

„Wie und wann soll das gewesen sein?" fragte van Furr neugierig, der sich sicher war, dem Baron nie zuvor persönlich begegnet zu sein.

„Es war vor mehr als einem Jahr an einem Sonntag im September. Im hiesigen Zoo. Dort traf ich eine ver­schleierte Frau, die sich rührend um einen bewusstlosen jungen Mann kümmerte. Ich selber konnte dem jungen Mann leider nicht helfen und hätte nur gestört, wie dieses Gaffer-Gesindel, des­halb bin ich weiter gegangen. Doch als ich mich noch einmal umsah, da kamen Sie hinzu und ver­sorgten den Mann. Was ist überhaupt aus ihm geworden?"

„Er hat sich erholt!" antwortete van Furr ausweichend, der sich mehr als genau an diese Episode er­innerte.

Das Thema wollte er doch vermeiden und es ging den Baron eigentlich ja auch gar nichts an. Aber er erinnerte sich jetzt wieder, und es stimmte, er hatte damals wirklich den Baron dort gesehen, wenn auch nur flüchtig.

„Gut zu wissen. Aber nun zurück zum Geschäft! Sie sehen hinter meinem Schreibtisch ja das Ge­mälde. Es zeigt meinen jüngsten Sohn, Johann Friedrich mit seinen beiden Schneeleoparden."

Während der Baron das sagte, verdüsterte sich sein Gesicht und seine Augen schienen innerhalb von Augenblicken um Jahre zu altern.

„Zwei Prachtexemplare!" lobte van Furr, als er das Bild nun musterte.

„Ja, das waren sie. Doch ein schwerer Schicksalsschlag nahm sie mir. Mein Sohn leitete eine meiner Unternehmungen im Altai. Bis vor drei Monaten, dann verursachte er einen schweren Unfall und ein Mann, der für mein Unternehmen als Dolmetscher arbeitete, kam dabei ums Leben. Und die bei­den Schneeleoparden sind seitdem auch verschwunden. Sie sind möglicherweise bei dem Unfall ge­tötet worden, aber dafür habe ich keine gesicherten Beweise."

„Wie tragisch, das tut mir leid."

„Sehen Sie, mein Sohn war nicht perfekt, er war faul, verzogen, ein Taugenichts und Schürzenjäger. Das schwarze Schaf der Familie. Er war von mir, quasi, in die Verbannung geschickt worden, damit er sich mir beweisen konnte, doch diese Chance hatte er verstreichen lassen. Wie es sich im Nach­hinein herausstellte hatte er ein Verhältnis mit einer verheirateten Frau angefangen. Ich weiß nicht wie, aber er schaffte es dieses Verhältnis geheim zu halten. Doch er hatte sich da in etwas hineinge­steigert, das letztlich zur Katastrophe führte, eben den besagtem Unfall und bei dem Unfall war es der Mann seiner Geliebten gewesen, der gestorben war. Ein herrischer Mann, der seine Gattin nicht gut behandelt hatte. Wie praktisch, dass er das einzige Opfer war."

Der Baron pausierte kurz, und murmelte so leise, das van Furr ihn geradeso verstehen konnte.

„Verflucht sei mein Sohn, wie konnte er nur für eine Frau einen Menschen töten. Ich verstehe das bis heute nicht."

Dann sprach er weiter.

„Jedenfalls dauerte es nicht lange, bis die Familie des Opfers hinter das kleine schmutzige Geheim­nis der beiden kam. Anstelle für ihre Tat nun endlich gerade zu steh versuchten sie zu fliehen. Wie sie sich bereits denken können scheiterte die Flucht und beide wurden gefangen gesetzt. Sie haben mit ihrer dummen Flucht Schande über meine Familie und über die Familie der Frau gebracht. Nach alter Sitte hatten beide ein hartes Urteil zu erwarten. Ehebruch und Mord, können Sie sich vorstel­len, wie das Urteil lauten sollte?"

Van Furr konnte es.

„Todesstrafe?" fragte er mit trockenem Mund und nippte am Tee.

„So ist es! Die beiden hatten die Todesstrafe zu erwarten. Nicht weil es das Gesetz forderte, sondern die Sitte der Leute, die auf diese Art und Weise schon seit tausenden von Jahren lebten. Das konnte ich natürlich nicht zulassen und reiste, in Begleitung von Anatoli, so schnell es ging in den Altai. Ich, als Oberhaupt meiner Familie, musste nach ihrer alten Sitte auch angehört werden, so sind seit alters her die Regeln in jener Gegend. Daran hat auch der Kommunismus nie rütteln können. Auch wenn ich die Handlungen meines Sohnes verabscheue, so bin ich noch immer sein Vater.

Es waren bei diesem Prozess nur die beiden Angeklagten und die Oberhäupter der betroffenen Fa­milien anwesend, sowie jeweils ein weiterer Beisitzer. In meinem Fall war das Anatoli. Der Fall an sich war klar, und beide waren geständig. Sie hatten den Unfall gemeinsam geplant! Wenigstens stand mein Sohn jetzt zu seiner Tat, jedes weitere Leugnen hätte seine Lage nur noch weiter ver­schlimmert.

Natürlich forderte der klagende Clan eine schwere Bestrafung, wegen des Todes des Mannes, des Ehebruchs und des Verlustes der Ehre, der alle drei Familien betraf. Und die traditionelle Strafe ist eigentlich der Tod. Ich zermarterte mir das Hirn, wie stattdessen die Schuld gesühnt werden konnte. Eine große Menge Geld würde sicher notwendig werden, aber das würde nicht reichen, an Blutgeld haftet immer ein fader Beigeschmack. Für viele Menschen ist das keine richtige Art von Gerechtig­keit und immer wird es jemanden geben, der seinen Gerechtigkeitssinn in den Schmutz gezogen sieht. Ich bat die anderen, mir noch eine Bedenkpause zu geben und der Bitte wurde nachgegeben. Stundenlang beriet ich mit Anatoli welche Möglichkeiten uns blieben. Es waren erschreckend weni­ge, und keine war befriedigend, weder für mich, noch für die anderen Familien. Schließlich kam Anatoli eine Idee, die wohl alle Parteien zufrieden stellen konnte. Er berichtete mir von einer seltsa­men; ja so drückte er sich aus; einer seltsamen kleinen Praxis in Deutschland. Ich war Anfangs schockiert und dann überrascht, dass diese Praxis, Ihre Praxis, sich sogar in meiner Heimatstadt be­findet. Der Gedanke der genetischen Manipulation, die Möglichkeiten, die Perversion; entschuldi­gen Sie den Ausdruck; das ging über meinen Horizont. Anatoli berichtete mir von den Ergebnissen und zeigte mir sogar Bilder und Videodokumente. Auch die, wie soll ich sagen, heißen Sachen. Ich hätte nie gedacht, dass die Technologie so weit fortgeschritten ist."

„Offiziell gibt es diese Technologie auch gar nicht! Und ich habe gute Gründe dafür darauf zu be­stehen, dass es so bleibt!"

„Das verstehe ich, aber es könnte doch so viel anderes vollbracht werden?"

„Genau vor diesem Anderen will ich die Welt bewahren, vorerst."

„Ich verstehe, aber wo war ich stehen geblieben? Ach ja! Nachdem mich Anatoli also umfassend in­formiert hat, war ich einverstanden. Mit meinem Sohn konnte ich es nicht besprechen, er hatte sich dem Urteil zu fügen. Ich rief zum zweiten Mal die anderen Familienoberhäupter zusammen und legte ihnen den Plan vor, den ich und Anatoli geschmiedet hatten. Zumindest das Leben der beiden sollte so gerettet werden. Wir kamen nach heftigen Diskussionen schließlich überein, das es so ge­macht werden sollte. Mein Sohn und seine Geliebte sollten nicht das Leben verlieren, sondern ihre Menschlichkeit. Natürlich gegen eine noch viel höhere Summe Geldes, aber das ist kein Problem. Den Betrag nahmen wir vom Konto meines Sohnes, er würde das eh nicht mehr brauchen.

Es war dann überraschend einfach gewesen, die richtigen Stellen zu schmieren und absolut echte und beglaubigte Sterbeurkunden ausgestellt zu bekommen. Offiziell sind mein Sohn, der Dolmet­scher mit seiner Frau und die beiden Schneeleoparden bei dem Unfall ums Leben gekommen. Es wurden die üblichen Sühnegelder an die Familien ausgezahlt, als ob es ein normaler Betriebsunfall gewesen sei. Die weit größere Summe ist auf einem Treuhänder Konto platziert, um die beiden Clans finanziell abzusichern. Die Bestattung der leeren Särge erfolgte auf Kosten des Unterneh­mens. Die Ehre der Familien galt, mit dem behördlich bestätigtem Tod meines Sohnes und seiner Geliebten, als wiederhergestellt. Und die beiden wurden nach Deutschland überführt und befinden sich nun hier."

Der Baron beendete seine Geschichte. Als er seine Tasse Tee zum Mund führte, sah van Furr das Zittern seiner Hände. Der alte Mann war ziemlich erschöpft. All das musste an ihm genagt haben und schwächte seine Gesundheit. Später würde er doch gerne den Baron untersuchen wollen.

„Ich verstehe. An dieser Stelle komme ich nun wohl ins Spiel, habe ich Recht?"

„So ist es. Anatoli Iljitsch hat ihr Verfahren in den Himmel gelobt. Spektakuläre Ergebnisse sollen Sie erzielt haben. Ergebnisse, die, offen gesagt, weit über meine Vorstellungskraft gehen. Ich verste­he bis heute nicht warum die Altaier mir und Anatoli so ohne weiteres glaubten. Naiv sind die Leute jedenfalls nicht."

„Was soll aus den beiden denn werden?"

„Zwei Schneeleoparden sollen Sie erschaffen. Ein Männchen und ein Weibchen. Die beiden sollen Ihr Leben fristen als die Tiere, die sie opferten. Sie sollen für adäquaten Nachwuchs sorgen, der in ihrem angestammten Lebensraum ausgewildert wird. Im Altai wird bereits eine entsprechende Re­servation aufgebaut."

„Wissen die beiden, was mit Ihnen geschehen wird?"

„Ja, beide sind sich darüber im klaren und haben das Urteil ohne Protest angenommen. Wäre das nicht der Fall gewesen, so hätte ich sie in im Altai lassen müssen und dann wären die Särge gefüllt gewesen. Sie hatten nur die Wahl zwischen dem Tod als Mensch und dem Leben als Tier. Beide wählten das Leben. Und bei meiner Ehre, ich habe nicht vor davon abzuweichen. Mein Sohn ist ein Mörder und Strafe muss sein."

„Sie sind ein seltsamer Mensch Herr Baron. Die Todesstrafe lehnen Sie ab, und doch haben sie kein Problem damit Ihren eigenen Sohn in ein Tier verwandeln zu lassen."

Van Furrs Feststellung war provokant, doch er musste sichergehen, dass sein Auftraggeber es wirk­lich ernst meinte. Man opfert nicht jeden Tag sein eigenes Kind für eine Laune.

„Das muss ich später selber vor unserem Schöpfer verantworten, Herr Doktor. Ihre Aufgabe ist es die Ehre meiner Familie wieder herzustellen."

„Wie weit soll ich gehen?" fragte van Furr.

„Soweit sie können!"

„Sind sie sich sicher? Wenn die beiden umgewandelt sind, dann gibt es kein zurück, das ist eine endgültige Entscheidung!"

Jetzt entschied sich alles, je nachdem wie der Baron nun reagierte war das Schicksal zweier Men­schen besiegelt. Der Baron dachte kurz nach. Drei Augenpaare waren auf ihn gerichtet und warteten auf die letzte Entscheidung.

„Ich bin mir sicher! Mein Sohn und die Frau, die ich im Gewahrsam habe, haben Ihr Schicksal ak­zeptiert. Vielleicht finden sie in ihrem zukünftigen Leben Erlösung."

Van Furr nickte zu Karolus, der aus der Arzttasche ein paar Blätter herausnahm. Es war dickes Pa­pier und im Gegenlicht sah man ein eingeprägtes Muster, das eine Wolfspfote darstellte.

„Also gut. Ihr Auftrag ist akzeptiert."

„Setzen wir doch zuerst den Vertrag auf. Janus haben Sie die Papiere bereit?"

Gallbrink nickte dienstbeflissen und wollte nach einer Aktentasche greifen, doch van Furr hob ab­wehrend die Hände.

„Ah, Herr Baron, ich habe da doch die etwas besser ausgereiften Papiere, glauben Sie mir. Ohne die mache ich keinen Handschlag!"

„Wie sie wünschen. Lassen sie sehen!"

Karolus reichte die Blätter an Gallbrink, der sie aufmerksam durchlas. Er schien befriedigt zu sein. Er nahm seine eigenen Papiere und zerriss diese.

„Der Vertrag ist einfach und eindeutig, Herr Baron. Ein Großteil beruht auf mündlicher Absprache und auf gegenseitiges Vertrauen. Nur die Höhe und Art der Bezahlung ist offen."

„Wenn Sie meinen Janus. Gut. Herr Doktor, an welchen Betrag haben Sie gedacht?"

„Machen Sie ein Angebot und wir werden uns einigen."

Die Einigung erfolgte schnell und zur Zufriedenheit beider Seiten. Es wurden Beträge eingetragen und Unterschriften getätigt und gegengezeichnet. Schließlich erhoben sich van Furr und Karolus

„Wo sind meine beiden Kandidaten?"

Johann räkelte sich im Bett, neben ihm schlummerte Aruna, beide waren nackt und hatten sich den Tag über wiederholt geliebt. Sie hatten sonst ja nichts zu tun, außer dem Sprachunterricht, den sie sich gegenseitig gaben. Er fühlte sich so geborgen, wenn sie in seiner Nähe war. Wenn man sich die beiden betrachtete, so schien der Satz von sich anziehenden Gegensätzen bewahrheitet zu haben. Aruna war eine große, sehr starke Frau und er ein schmales Handtuch. Johann selber konnte es nicht fassen, dass sie so von ihrem Mann untergebuttert worden war. Dass er sich in sie und sie sich in ihn verliebte hatte, war noch seltsamer.

„Das Leben spielt einem schon seltsame Streiche." murmelte er leise.

Zwei Monate waren sie schon in ihrem Kämmerlein eingeschlossen. Und während der ganzen Zeit hatten die beiden nur mit Janus Kontakt gehabt, sonst niemandem. Sein Vater hat sich nicht einmal blicken lassen. Das war Johann ganz Recht, schließlich waren sie beide offiziell tot. Zur Unterhal­tung verfügten sie über ein Radio und sich selber. Das Radio nutzten sie kaum. Johann war erwacht, weil er meinte ein Auto gehört zu haben, das vor der Villa sei­nes Vaters nun parken musste. Das schlagen der Türen war unverkennbares Zeichen dafür, das wirklich je­mand gekommen war. Seit Monaten kam jemand zu seinem Vater ins Haus, doch er hatte nicht um Hilfe geschrien. Sie beide waren gefangen, und sie verdienten es. Er war seinem Vater dankbar, dass er ihnen das Leben geret­tet hat. Doch er verspürte auch Angst. Angst vor dem was die Alternative zum Tod sein sollte. Er wusste das Aruna auch Angst hatte, doch die vielen gemeinsamen Stunden in ihrem freiwilligen Verlies halfen ihnen darüber hinweg.

„Liebling, ich glaube es ist soweit!" sagte er und gab Aruna einen sanften Kuss auf die Stirn.

Sie öffnete ihre überraschend blauen Augen und ein sanftes Lächeln huschte über ihr Gesicht.

„Nervös?" fragte sie.

„Ich würde lügen wenn ich „nein" sage."

„Das ist gut, denn mir geht es genauso, aber du bist bei mir, das macht es leichter!"

Johann stand auf und griff nach seinem Pyjama und zog sich an. Aruna folgte seinem Beispiel. Jo­hann beobachtete dabei jede Bewegung von Ihr und versuchte jedes noch so kleine Detail in seinen Kopf zu hämmern. Beide setzten sich dann aufs Bett und warteten. Schließlich öffnete sich die Tür und Janus trat ein. Ihm folgten zwei Männer die Johann unbekannt waren. Ein mittelalter, hoch auf­geschossen und schlank und ein viel jüngerer, etwas kräftiger gebauter Mann.

„Hier sind die beiden Kandidaten. Wenn sie mir verzeihen würden, so möchte ich mich zurückzie­hen. Wenn sie herausgelassen werden wollen, so nutzen Sie die Gegensprechanlage. Ich werde die Tür dann öffnen."

Gallbrink verließ den Raum und die Türschlösser rastetet mit einem deutlichen Klick ein.

„Armer Janus, er tut mir leid. Er scheint es immer noch nicht richtig überwunden zu haben." seufz­te Johann, dann sprach er den älteren Mann an.

„Und Sie sind also der Wunderdoktor?"

„Kein Wunderdoktor, aber manche meiner Kunden haben behauptet, dass ich Wunder vollbringen könnte. Mein Name ist Dr. Wolf van Furr und dies ist mein Assistent Karolus."

„Mein Name ist Johann und das hier ist Aruna, in unserer Lage glaube ich auf die Nachnamen ver­zichten zu können. Wenn wir mit der Prozedur durch sind sollten die so oder so belanglos sein, oder?"

„Wie ich sehe, scheinen sie sich damit abgefunden zu haben, was mit ihnen beiden geschehen soll?"

„Es hörte sich am Anfang zu sehr nach Science Fiction und Groschenroman an, aber nun bin ich mir nicht mehr so sicher. Anatoli war zu, wie soll ich es sagen, er war zu überzeugend, sonst wären wir beide wohl nicht hier."

Johann legte einen Arm um seine geliebte Aruna und zog sie näher an sich. Er brauchte jetzt Ihre Nähe, so wie sie die seine benötigte.

„Wollen Sie mir Ihre Seite der Geschichte erzählen? Ihr Vater ..."

„Wenn mein Vater Ihnen es erzählt hat, dann brauche ich dem nichts mehr hinzuzufügen." unter­brach ihn Johann, „Wir haben uns nie so richtig verstanden, aber er ist ein Ehrenmann. Geradeher­aus und absolut vertrauenswürdig. Er hat Ihnen mit Sicherheit nichts verheimlicht oder verschwie­gen. Vater hat um Arunas und mein Leben gekämpft und wir beide haben das Urteil akzeptiert!"

„Wie ich sehe scheinen Sie Ihre Untat zu bereuen."

„Ja, ich für meinen Teil bereue es."

„Jakov hat es nicht anders verdient!" meldete sich Aruna.

Ihre Worte klangen bitter und ihre Augen blitzten kurz wild auf. Und van Furr versuchte gar nicht erst sich vorzustellen, was die Frau vor ihm durchgemacht hatte, um so zu reden.

„Darüber werde ich mir kein Urteil erlauben, Frau Aruna. Ich habe einen Auftrag übernommen. Ich denke Sie werden keine Probleme bereiten. Außerdem will ich sie nicht betäuben müssen, also kommen Sie nun."

Das Liebespaar nickte und beide warfen sich dicke Bademäntel über, zogen sich Socken an und schlüpften in warm gefütterte Stiefel. Janus schien schon einige Vorbereitungen getroffen zu haben für die Abreise. Sie nahmen sich dann noch zwei einfache Stofftaschen, die wohl ein paar Habselig­keiten enthielten. Karolus drückte auf den Meldeknopf der Gegensprechanlage und Gall­brink mel­dete sich sofort. Wenig später öffnete sich die Tür und die Menschen verließen den Raum. Schwei­gend gingen die fünf durch das große Haus, der Baron ließ sich nicht blicken. Und auch als Sie am Arbeitszimmer vorbeigingen, aus dem nun leise klassische Musik drang, machte Johann kei­ne An­stalten sich von seinem Vater verabschieden zu wollen. So verließen sie das Haus, keiner von Ih­nen sah, wie sich die Tür einen Spalt öffnete und der alte Herr ihnen mit tränenden Augen solange hinter hersah, bis sie das Foyer verlassen hatten. Dann schloss sich die Tür wieder und die Musik wurde lauter. Gallbrink half erst van Furr und dann Karolus in die Mäntel und begleitete sie dann außer Haus. Vor der Villa wurden Sie dann von Gallbrink verabschiedet. Weiße Wölkchen stiegen um sie auf. Und Karolus fröstelte etwas, er sehnte sich wieder zurück in ihr Heim und nach einer guten Tasse Kaffee zum Aufwärmen, die Katti sicher schon vorbereitet hatte.

„Janus, bitte richten Sie meinem Vater aus, das er alles richtig gemacht hat. Er soll sich keine Vor­würfe machen. Und ..." Johann stockte die Stimme, „und kümmern Sie sich bitte gut um ihn."

„Das werde ich. Leben Sie wohl, Herr Johann, Frau Aruna. Auf Wiedersehen Herr Doktor, Herr Ka­rolus." er verbeugte sich knapp, drehte sich um und verließ mit schnellen Schritten die vier. Ohne weitere Zeit zu verlieren stiegen die vier in den Wagen ein und der alte Ford setzte sich in Bewe­gung.

„So dann wollen wir mal." sagte van Furr, als Karolus auf die Straße abbog. Johann und Aruna hiel­ten sich an den Händen und blickten nicht zurück. Sie schienen einen Schlussstrich gezogen zu ha­ben, doch sie zitterten auch. Karolus, der es bemerkt hatte, stellte die Heizung höher.

Fortsetzung folgt.