Flora Lightningfate Der Feldzug

Story by P999P on SoFurry

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#16 of Praxis van Fur

Hallo,

so geht es weiter mit der Geschichte um Flora und der Praxis van Furr.


Flora Lightningfate Der Feldzug

Autor: Gendori Kabashi

22.02.2014 - 30.05.2014

Vorwort

Hallo werter Leser,

Flora lebt sich ein und lernt, mit ihrem neuen Körper zurechtzukommen, doch die Kitsune-Taurin hat noch ein paar Rechnungen offen. Van Furr und sein Team werden ihr auch dieses mal beistehen.

Diese Geschichte verdankt ihr Unicron Regenbogen. Ihm habt ihr sowohl Holger, als auch Flora zu verdanken. Die Thematik ist dieses mal ... Ach lest doch selber! ^^

Vorbereitungen

Jorge lag in seinem Korb in der Küche, knabberte an einer Schüssel voll Katzenfutter, und hörte ei­ner Radioreportage zu. An diesem Tage sollte Flora aus dem Tiefschlaf geholt werden, den van Furr einen „Reboot" nannte, Jorge wusste nicht ganz genau was er damit meinte, aber das passte schon. Er hatte sich den beiden vergangenen Wochen nur selten im Haupthaus sehen lassen, der ganze Tru­bel behagte ihm nicht. Er hatte seine Arbeit und sein Telefon. Gelegentlich kam Katti zu ihm in den Zwinger und auch van Furr leistete ihm dann und wann Gesellschaft.

An diesem Morgen wurde Jorge von van Furr ins Haus gebeten worden, schließlich hatte Flora ein Recht zu erfahren, wer er wirklich war, nicht Jojo die Dogge, sondern Jorge oder Black-Jaguar_Ger69 und Jorge war auch sehr neugierig, denn es hatte ihm nie jemand enthüllt, was für Holger, nein, Flora vorgesehen gewesen war. Die drei waren nun seit Stunden in Floras Zimmer und überwachten den Aufwachprozess. Nur Katti kam zwischendurch in die Küche, bereitete die nächs­te Mahlzeit vor und verschwand dann wieder. Sie murmelte dabei etwas von einem Päckchen. We­nig später hörte er einen kurzen Aufruhr und dann wieder diese relative Stille. Schließlich öffnete sich die Küchentür und Karolus trat ein, dicht gefolgt von Katti und dann van Furr, der eine kleine Gestalt hereinführte. Das konnte nur Flora sein. Jorge blinzelte und sein Maul klappte auf, als er den ersten Blick auf Flora werfen konnte. Ihr Haar war so schwarz wie sein Fell, es glänzte wie fei­ne Seide und hier und da meinte er einen blauen Schimmer zu sehen. Sie war viel kleiner als Holger und reichte van Furr gerade mal bis zur Brust. Ihre großen, verschiedenfarbigen Augen funkelten und nervös leckte sie sich ihre schmale Fuchsschnauze. Sie trug einzig ein bauchfreies, rotes Top, das in scharfem Kontrast zu ihrem hellblauen Bauchfell stand und ihre wohlgeformten Brüste be­deckte. Jorge leckte sich seine Lefzen, als er ihren Unterleib sah. Sie war ein Taur! Vier schlanke Beine trugen sie sicher und Fünf Schwänze wedelten zum Abschluss hinter ihr her. Ein hübsches Ding, leider kein Jaguar.

Flora schnüffelte, 'Seltsam, das war mir nie aufgefallen, aber warum riecht es hier nicht nach Hund?' dachte Sie als sie die Küche betrat.

„Was habt Ihr damit gemeint, dass ich noch jemanden kennenlernen muss? Hier ist doch nur Jojo!"

Jorge verkniff sich einen Kommentar. Die Füchsin hätte eh nur ein Hundegrollen gehört. Sie schien überhaupt nicht mehr an ihn, Jorge, zu denken. Dabei war er es doch gewesen, der Holger die Spur zur Praxis finden ließ. Er sah Katti feixen und Karolus grinste über sein ganzes Gesicht, van Furr dagegen war wie üblich die Ruhe selbst und zeigte keine Anzeichen von Aufgeregtheit. Er führte Flora an der Hand in die Küche. Insgeheim war Jorge gespannt auf Floras Reaktion, wenn ihr seine wahre Gestalt offenbart wurde.

„Nicht wundern, warte es ab!" bemerkte Karolus und ging zu Jorge, der sich erwartungsvoll aufge­setzt hatte.

Dann holte Karolus sein Pad und die Spule hervor. Machte eine kleine Einstellung und deaktivierte den Sender in Jorges Halsband, das die Sinne ihres Gastes beeinflusste. Sie hörten ein überraschtes Schnaufen, ein sicheres Zeichen, das Flora nun auch Jorges wahre Gestalt sehen konnte.

„Ach du grüne Neune!"

„Flora, darf ich dir Jorge vorstellen." Van Furr war ganz in seinem Element und spielte den Coolen Gastgeber mal wieder perfekt.

Jorge stand auf und strich gewohnt graziös zu ihrem Gast und neuestem Mitglied der Schöpfungen der Praxis. Ihr Maul hing herab und ihre Augen waren gebannt auf den großen schwarzen Kater ge­richtet, der an derselben Stelle saß, wie nur einen Augenblick zuvor, die Dogge, die sie als Jojo kannte. Und nun kam diese große Raubkatze auf sie zu.

„Hallo Schönheit!" schnurrte er.

„Jorge? Du, ... du bist Jorge? Blacky?"

„So ist es!" erklang die ihr bekannte Stimme aus dem Halsband. Das war wirklich Jorge. Wirklich?

Ihre Augen schienen noch größer zu werden.

'Das ist überraschend! Oder auch wieder nicht.' dachte sie.

Jorge strich um Flora herum. Sie roch gut! Irgendwie sexy, aber in ihrem Duft war auch noch etwas, das ihn warnte, nicht zu forsch zu sein. Also entschied er dagegen sich an ihr zu reiben. Sie schien ihm so klein und zerbrechlich

„Wer hätte denn das gedacht, das der Typ, mit dem Holger gechattet hat sich als wahrhaftiger Furr herausstellt." Flora schien sich wieder gefangen zu haben. „Wie?"

„Das ist eine lange Geschichte. Soviel sei gesagt, mein Herr Vater hat da einiges zu beigetragen."

Bei Erwähnung seines Vaters verfinsterte sich Floras Mine kurz und neue Gedanken stürmten auf sie ein. Gedanken an Vergeltung, an Rache und an einen Plan, den sie mit Hilfe der sie umgebenden Freunde verwirklichen würde. Sie schob die Gedanken beiseite, später würde die Zeit dafür Reif sein. Sie musste geduldig sein, abwarten und sich in ihrem neuen Leben zurechtfinden. Was hatte van Furr gesagt. Eine Stelle als Apothekerin und TCM auf der „Insel". Was immer er damit meinte, das klang interessant und sollte ihrem Auskommen dienlich sein. Sie lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf Jorge, der schwarze Jaguar strich um sie herum und schien sie mit all seinen Sinnen er­fassen zu wollen und doch spürte sie, dass er sehr vorsichtig und zurückhaltend reagierte.

„Dein Vater?"

„Genau, mein Vater. Ich war ein Mensch und wegen seiner Experimente und Doktor van Furr bin ich nun ein waschechter, nun, ein fast waschechter Jaguar."

„Jorge, du weist genau, dass es keine Absicht war!" warf van Furr ein.

„Ja das war es nicht. Ich habe mich nie beschwert!" er grollte glucksend, das Halsband schwieg, lachte er gerade?

Er war also auch ein Mensch gewesen und nun besaß nun den Körper eines Tieres, eines recht ein­drucksvollen Tieres und er schien mit seinem Leben und seiner Gestalt zufrieden zu sein. Irritierend für Flora war seine Stimme, aus seiner Kehle drangen Grollen, Schnurren und leises maunzen, wäh­rend aus dem Halsband eine klare menschliche Stimme drang. Wie weit war er noch menschlich zu nen­nen oder sie selber, hätte sie auch als Füchsin enden können? Wäre er an einem kleinem Aben­teuer mit ihr interessiert. Wie würde sich der Verkehr anfühlen? Könnte sie empfangen, Kinder, Welpen, eine Familie gründen. Holger hatte sich immer Geschwister gewünscht, doch seine verfluchten El­tern waren so verbohrt gewesen. Ihre übertriebene Religiosität hatte sie impotent gemacht, beide. Das würde geändert werden! Oh ja, die beiden sollten von ihrer Last befreit werden!

Wie ein Blitz erkannte Flora endlich was in Ihrer Familie schief gelaufen war. Flora verstand, warum ihr, ... Holgers Vater so ein Arschloch geworden war. Warum er so verkorkst war, so dass er sogar seine Hand gegen seinen eigenen Sohn erhoben hatte, warum er seinen eigenen Bruder so ver­achtete. Holger hatte seine Art, seine Sexuellen Wünsche angefangen auszuleben und wäre bald si­cher weiter gegangen, weiter, als seine Eltern es sich, in ihrer verbohrten Prüderie, je hätten vorstel­len können. Flora empfand plötzlich keinen Hass mehr gegen ihre Eltern, nur tiefstes Mitleid. Und sie war sich nun sicherer denn je, dass sie sich in der Gesellschaft der Menschen befand, die diesem Umstand ein Ende bereiten würden! Eine Bemer­kung van Furrs holte sie aus ihren Gedanken her­vor.

„Wie bitte?"

„Sie waren wohl ein paar Lichtjahre weit fort, oder?"

„Ich ..., nun ja!" gab sie unumwunden zu, warum sollte sie etwas so offensichtliches leugnen wol­len.

Immerhin war es ja nicht ganz selbstverständlich, zum einen als weiblicher Kitsune-Taur zu erwa­chen und wenig später zu sehen, wie der Haushund der Gastgeber sich als waschechter schwarzer Jaguar entpuppte, der zudem noch ebenfalls ein Mensch gewesen war. Dass sie ihren eigenen Ge­danken nachgehangen hatte, musste ja nicht jeder wissen, noch nicht.

„Das ist ganz in Ordnung und natürlich. Ich denke Sie haben eine Entscheidung getroffen?"

„Entscheidung?"

„Nehmen Sie das Angebot an? Werden Sie die neue Apothekerin für das Ressort?"

„Mit Freuden, das ist eine Chance, die ich nicht ausschlagen kann!"

„Fein, ich werde Al Bhawri mitteilen, dass wir eine Apothekerin haben. Dass Sie zudem eine so hübsche Frau sind, wird ihm nur recht sein!"

„Al Bhawri?"

„Das ist der Chef des Ressorts, er wird ihnen gefallen."

„Ist er, ... wie ich?" Ihr Blick wanderte zu Jorge, dann zu Katti, die sich wieder am Herd zu schaf­fen gemacht hatte. Karolus hatte bereits am Tisch Platz genommen und Jorge lag wieder in seinem bequemen Korb, knabberte an einer Schüssel voller Leckerchen, die für Floras Nase sehr verlo­ckend ro­chen. Sie selber saß noch immer mitten im Raum und van Furr stand neben ihr.

„Nein, nein, er ist ein Mensch, aber er liebt all seine Angestellten, seien es Menschen oder Furrs. Sie werden wunderbar hineinpassen!"

„Gibt es dort auch andere Kitsune oder Füchse?"

„Noch nicht. Sie sind die erste!"

„Wird es mehr geben?"

„Mit der Zeit, sicher!"

„Kinder ich will euch ja nicht unterbrechen, aber setzt euch an den Tisch! Flora, für dich ist das Po­dest dort reserviert." Unterbrach Katti das Gespräch.

Das Gespräch der beiden schien geschäftlich zu sein und hatte deshalb vorerst nichts in der Küche zu suchen.

„Was ist mit Jorge?"

„Was soll mit mir sein?" kam es vom Korb „Ich bin hier bestens aufgehoben! Und meine Tischma­nieren lassen so oder so zu wünschen übrig. Keine Hände!" Jorge grollte belustigt und räkelte sich in seinem Korb, dann wandte er sich wieder dem Radio zu, das neben ihm stand und nun leise klas­sische Musik wiedergab.

„Oh, ich vergaß." Sie betrachtete ihre eigenen schlanken Hände und Ihr wurde klar, das die etwas ganz besondere waren.

„Macht nichts."

Flora stand auf und schritt zum Tisch, dort war wirklich ein Podest, auf dem ein dünnes Polster lag. Sie sprang hoch und ihr Körper erledigte den Rest, ohne dass sie viel darüber nachdenken musste, wie sie sicher auf das Podest zu gelangen hatte. Sie ließ ihre Beine einklappen und machte Platz wie ein Hund. Das war überraschend bequem und ihr Oberkörper war nun auf derselben Höhe wie bei den anderen und sie konnte nun ganz bequem alles auf dem Tisch erreichen.

Die nächsten Tage waren ausgefüllt mit den notwendigen Übungen, um mit ihrem neuen und recht außergewöhnlichen Körper zurechtzukommen. Jorge trainierte mit Flora das Laufen. Auch wenn schon Muskelmasse vorhanden war, so musste ihre Kondition und die Koordination gesteigert wer­den. Und er brachte ihr die üblichen Tricks bei, die ein Vierbeiner so draufhaben sollte. Auch wenn sie zwei Arme samt voll funktionstüchtigen Händen ihr eigen nennen konnte, so war es doch gut für sie zu wissen, wie man mit den Vorderpfoten zum Beispiel Türen öffnen konnte. Das war eine sehr praktische Fähigkeit, wenn man die Hände nicht frei hatte und einen Raum verlassen wollte. Oder das balancieren auf den Hinterpfoten, um an höhere Orte greifen zu können, immerhin war sie ein gutes Stück kleiner, als früher. Flora fand, das der Kater ein wunder­barer Sensei war und sehr ge­duldig mit ihren Fortschritten war. Zudem war sie von den Geschichten die er erzählte fasziniert und Jorge hatte einiges zu berichten. Wie er zu dem wurde was er nun war. Sie beneidete ihn darum, das Jorges Vater, so verschroben er auch sein mochte, sich doch als guter Mensch erwiesen hatte und sich bemühte seinen fatalen Fehler wieder gut machen zu wollen. Sein unglaubliches Abenteuer im Urwald, Donner es musste eine Herausforderung für ihn gewesen sein, dort mehr als ein Jahr zu überleben und sogar dabei eine Partnerin gefunden zu haben. Auch wenn er die Mutter seiner Kin­der wieder verlassen hatte, so war das doch gemäß der Natur eines Jaguars. Aber Jorge verfolgte das Leben seiner Kinder aufmerksam und zeigte Flora die Bilder und Berichte, die er von den Rangern und seinem Vater erhielt. Über das Buch, dass auf diesen Geschichten basierte und von dem er schon im Chat geschwärmt hatte. Holger hatte damals sogar überlegt es sich zu kaufen. Das würde Flora nun nachholen und sich gleich signieren lassen! Und auch seine Abenteuer im Altai, für dass er sich sogar noch einmal hatte umwandeln lassen. Sie selber fand, dass die beiden Schneeleoparden weniger bestraft sondern belohnt worden waren. Und warum er seinen unglaublich langen und bu­schigen Schwanz so gern hatte, der so gar nicht zu einem Jaguar zu passen schien.

Mit Karolus erweiterte sie ihr Computerwissen und die Verhaltensregeln im Web, damit sie keinen unnötigen Verdacht erregen würde. Er zeigte ihr wie sie die Software einset­zen sollte, mit der sie Ihre Spuren verwischen konnte und er passte ihr auch ein Halsband an, mit dem ihre Stimme um moduliert werden konnte, so dass sie mit ihren Kontakten in der Welt spre­chen konnte. Sie klang dann wie der gute alte Holger.

Katti wiederum warf ihre Nähmaschine an und schneiderte für Flora ein paar einfache Oberteile. Das erschien Flora mehr als ausreichend für den Anfang, besonders als sie erfahren hatte, das es auf der Insel auch einige Schneider gab, die für die Fellträger passende Designs entwarfen. Und die Katze lehrte sie alles was mit ihrer femininen Seite zu tun hatte. Fellpflege, Reinlichkeit, und Ver­gnügen. Flora und Katti verbrachten einige sehr intime Stunden miteinander. Für Flora schien das ganz natürlich zu sein und das Jorge, Karolus oder der Doktor sich zurückhielten, nahm sie den „Herren" nicht krumm.

Mit van Furr schließlich unterhielt sie sich oft stundenlang über ihre Fachgebiete, wie der Kräuter­kunde, der TCM und über andere medizinische Fachthemen, aber auch über Gartenkultur und Zen-Buddhismus.

Ein großer Augenblick war für die Taurin der Zeitpunkt, als Paschulke den geliehenen Rollstuhl ab­holte. Nie wieder würde sie in so einem Folter-Gefährt mehr sitzen müssen. Als er das unhandliche gerät in den Kofferraum stopfte, beobachtete sie die Szene von Kattis Zimmer aus und vor Freude tänzelte Flora hin und her.

Besonders viel Zeit verbrachte sie im Labor, sie hatte sich auf eigene Kosten eine Auswahl sehr exotischer Extrakte und Ingredienzien beschafft und verwandelte das Labor zeitweise in eine Art moderner Hexenküche. Sie mischte eine geheimnisvolle Medizin zusammen und veränderte die Re­zeptur nach und nach. Sie nutzte dafür die gesamte Rechenpower, die der Praxis zur Verfügung stand, um mit einer Ladung Naniten das Teufelszeug, wie sie es selber nannte noch wirkungsvoller zu machen. Dabei halfen Ihr Karolus und auch der Doktor, die sehr erstaunt waren, das die Techno­logie, die sie entwickelt hatten, zu so etwas fähig war.

Van Furr hielt die Phiole hoch und begutachtete den Inhalt. Ein unscheinbares weißes Pulver.

„Flora, sagen Sie, was haben wir hier? Ich bin kein Kräuterkundler, aber manche Sachen, die hier drin sind, scheinen für mich keinen medizinischen Sinn zu haben."

„Doktor van Furr alles hat einen Sinn! Sie und Karolus sind vielleicht die Technikgurus, aber das abmischen von Medizin ist mein Metier. Das dort ist eine Variation des erfolgreichsten Aphrodisia­kums, das man für Geld zur Zeit auf der Welt für Geld bekommen kann. Leider ist es hier in Deutschland nicht erhältlich, aber ein Großteil von Holgers, also meinen, Einkünften stammt vom Original, meiner Entwicklungsarbeit. Aber diese Variation hier, die Sie in Händen halten, ist tau­sendmal stärker und es hat ein paar sehr interessante Nebeneffekte. Und die haben wir mit Ihrer Technik noch verstärkt. Für meine Rache ist es ein Hauptbestandteil!"

„Was wird es bewirken?" van Furr stellte sie Phiole vorsichtig in einen Kasten, in dem bereit drei weitere dieser Fläschchen lagen und verschloss ihn.

„Bewirken?" Flora lächelte und strich über den Deckel des Kastens. „Erhöhung der Libido, voll­ständige Enthemmung, psychedelische Effekte. Das Original ist zudem recht gering dosiert, so dass die Nebeneffekte nur in leichter Form vorkommen und den Liebesakt äußerst genussvoll verbes­sern. Viagra ist daneben nur eine Art Aspirin. In höheren Dosen verabreicht oder über einen länge­ren Zeitraum eingenommen sollte es zu sehr interessanten Ergebnissen führen."

„Es ist also schädlich."

„Natürlich, jedes Medikament ist, wenn man es überdosiert, gefährlich, aber sie werden die Be­handlung so gestalten können, das diese Schäden wieder verschwinden oder angepasst werden. Ich werde Ihnen Zeigen, was für Effekte es haben kann."

„Ich bitte darum!"

„Sagen Sie, hat sich eigentlich schon Al Bhawri wieder gemeldet?" wechselte sie das Thema.

„Al Bhawri? Oh ja! Hätte ich fast vergessen. Er hat tatsächlich eine Mail geschickt. In vier Wochen oder so soll Ihr neues Heim fertig sein, ganz nach ihren Wünschen."

„Vier Wochen? Mehr nicht? Man, das ist schnell. Was ist dann mit unserem Projekt?"

„Ihre Anwesenheit ist nicht unbedingt notwendig, wir können es ..."

„Ich will aber dabei sein!"

„Hm, das kann ich wiederum gut verstehen, aber wir haben nicht genug Zeit. ... Nur wie dann?" van Furr überlegte angestrengt. Dann schien ihm ein Einfall gekommen zu sein. „Tja. So könnte es gehen. Mein Vorschlag, wir machen es auf der Insel! Wir transferieren einen Teil der Ausrüstung dorthin. Ich brauche dort so oder so einen Ableger. Sie können sich in der Zwischenzeit einrichten und Ihre ersten Schritte machen. Wenn dann alles hier soweit abgeschlossen ist, kommen wir mit der Ware rüber und beenden das Projekt. Meine Leute, mich eingeschlossen, können so oder so mal einen Urlaub gebrauchen und warum nicht dort. Würde uns allen gut tun."

„Hört sich gut an, damit kann ich leben. Wann besprechen wir also die nächsten Schritte?"

„Heute Abend. Karolus wird dann auch wieder zurück sein, er wird uns sicher einiges zu berichten haben."

„Das ist gut. In der Zwischenzeit werde ich Ihnen etwas über die Nebenwirkungen erzählen. Also ..."

Der Abend brach an und Karolus kehrte von seiner Mission zurück. Die gesamte Truppe hatte sich im Büro versammelt und lauschte aufmerksam seinem Bericht.

Holgers, ... Floras Eltern lebten immer noch im selben Haus und das Unternehmen, das seinem Va­ter gehörte lief ganz gut. Immer noch waren sie Mitglied der kleinen christlichen Gemeinde, deren Glaubensauslegung soviel Ungemach über Floras alter Ego, Holger, gebracht hatte. Sie schienen in den letzten noch extremer in der Ausübung ihres Glaubens geworden zu sein, als es in Floras Erin­nerungen gewesen war. Die Firma führte ihr Vater Erfolgreich, aber auch mit harter Hand. Ihre Mut­ter dagegen ließ sich kaum außer Haus blicken. Flora lauschte Karolus Erzählung in sich gekehrt und zeigte keine Regung.

„Was ist mit den beiden Unholden?" fragte Katti.

„Unholde? Ja die beiden habe ich tatsächlich auch gefunden!"

Es war zwar aufwendiger als bei ihren Eltern, schließlich konnte sie sich nur an die beiden kurzen Begegnungen erinnern, aber Karolus hat den Job erledigt. Die heißeste Spur war die Disco, und dort konnte sich einer der Sicherheitsleute tatsächlich an die beiden Vögel erinnern. Der Rausschmeißer erinnerte sich noch deutlich an die massive Abfuhr, die die beiden von einem „Ladyboy" erhalten hatten.

„Ladyboy," Jorge grollte glucksend, „hat der Mann wirklich Ladyboy gesagt?"

„Das hat er!"

„Du musst ja ein hübsches Mädel gewesen sein!" sagte Katti an Flora gewandt.

Flora regte sich. Sie grinste tatsächlich, obwohl die Neuigkeiten für sie hart sein mussten.

„Hrm, ich konnte mich wirklich richtig gut aufhübschen!"

„Ladyboy!" Katti lachte leise und die anderen stimmten mit ein.

Flora fühlte sich aber nicht ausgelacht, sie lachte, wenn auch verhalten mit, schließlich war sie unter Freunden. Dann fuhr Karolus mit seinem Bericht fort.

Die beiden suchten den Club immer wieder auf und immer wieder versuchten sie Mädels aufzurei­ßen, manchmal erfolgreich, aber häufiger bekamen sie eine Abfuhr. Im Gegensatz zu dem Vorfall mit Holger, dem Ladyboy, beherrschten sie sich aber, es kam nie wieder danach zu irgendwelchen Zwischenfällen mit den beiden. Und er gab Karolus zwei Namen, Klaus Martens und Karem zka­lan.

„Woher hatte er die Namen?"

„Tja, nach dem Zwischenfall mit Holger mussten die beiden ihren Namen im Club angeben, um überhaupt wieder Zutritt zu erhalten. Und eine kleine Spende in die Kaffeekasse tat ihr übriges, um die Erinnerungen des Mannes zu beflügeln!"

„Ja so ist die Welt." murmelte van Furr.

„Und? Und?"

Karolus hatte die beiden dann spielend leicht finden können. Die beiden wohnten sogar gemeinsam in einer kleinen schäbigen Wohnung. Vorgeblich um die Miete zu teilen.

„Glaubst du die beiden sind Schrank-Homos?" fragte Jorge.

„Weiß nicht, vielleicht."

Karolus hatte eine ganze Menge über die beiden herausgefunden. Sie waren seit Kindestagen mit­einander befreundet. Sie besuchten denselben Kindergarten, gingen zur selben Schule. Sie hatten viele Gemeinsamkeiten. Karolus reichte ein paar Fotografien herum, die das innere ihrer Wohnung zeigte.

„Wie bist du denn da hineingekommen?"

„Ich habe auch meine Mittel und Wege!"

„Du Einbrecher!"

„Ermittler ohne Lizenz und Durchsuchungsbefehl. Wenn schon, schließlich habe ich nichts gestoh­len."

„Wenn man es so nennen will, dann eben Ermittler."

Katti betrachtete die Bilder und ihr fiel etwas auf.

„Man könnte fast meinen es wären Zwillinge!"

„Wie kommst du darauf?"

„Nun sehen Sie sich die Bilder an, das sind anscheinend zwei verschieden Räume, aber die Einrich­tung, die Möbel, wie sie ausgerichtet sind. Sogar die Poster an der Wand. Es sind zwar verschiedene Frauen, aber die Posings und der Typ Frau, die Figur, die Mimik. Die sind identisch!"

„Ja, da stimme ich dir zu."

„Oh es geht noch weiter. Der Kühlschrank, hier." Karolus deute auf ein Bild eines offenen Kühl­schrankes. „Der Inhalt ist nicht aufgeteilt, nicht sortiert oder irgendwie markiert."

„Jetzt sehe ich es auch, keine Post-its mit Namen darauf. Sie teilen wohl alles!"

„Wie ein altes Ehepaar!"

„Ich sagte es ja, Schrank-Homos! Die Jagd nach Mädels ist nur vorgeschoben." Jorge lachte.

Flora hatte sich alle Fotos genau angesehen, in ihr arbeitete es. Oh die beiden waren Perfekt, das Teufelszeug würde wahre Wunder wirken und wenn van Furr mit ihnen fertig ist, würden nicht ein­mal ihre Mamis sie wieder erkennen, oder gar erkennen wollen.

„Und hast du die Rechner geknackt?"

„Das kann man nicht knacken nennen!" Karolus schmunzelte. „Ich habe ein paar Hintertürchen auf­gemacht! Ihre Accounts stehen mir offen!"

„Und du hast sicher ein paar Spielereien installiert?"

„Jep, bei jedem Video, jedem Musikstück und jedem Spiel kann ich ihnen unterschwellige Nach­richten einpauken. Sie werden willige Probanden sein!"

'So viele Möglichkeiten und Ansatzpunkte!' Floras Hirn lief auf Hochtouren und langsam kristalli­sierte sich ein Plan heraus. Karolus würde eine weitere Tour unternehmen müssen, dieses mal aber würde er mehr als nur seine Spielereien verteilen. Sie dachte dabei an den Inhalt der Phiolen. Aller­dings glaubte sie auch, dass sie noch Hilfe benötigen würden, professionelle Hilfe!

„Wir benötigen mehr Hilfe!" stellte sie schließlich fest.

Die Runde verfiel daraufhin in schweigen und richtete ihre Blicke auf van Furr.

„Hilfe?"

„Wir können nicht alles Karolus und ihnen überlassen, Sie beide sind die einzigen Menschen, die sich wahrhaftig frei bewegen können. Und es müssen insgesamt vier Leute hopsgenommen werden und zwar gleichzeitig, das schafft man nicht zu zweit!"

„Also Hilfe." van Furr überlegte. „ Es müsste jemand sein, der quasi bereits eingeweiht ist, ver­schwiegen und 100 %ig zuverlässig. Jemand, den wir kennen."

„Und der vielleicht Verwendung für die beiden Halunken hat! Die beiden sollen leiden, aber ich will Sie später nicht in meiner Nähe haben!"

„Wer käme da in Frage."

Katti und Jorge überlegten auch, aber ihnen wollte niemand so recht einfallen. Den alten Herrn Ba­ron schlossen sie jedenfalls sofort aus, ebenso wie Paschulke, Jorges Vater oder Maier vom Gestüt. Dafür waren die viel zu ehrlich. Es müsste jemand anders sein. Schließlich erhellte sich van Furrs Gesicht.

„Ich glaube, ich weiß wen wir fragen können!"

„Wer ist es?" fragte Flora

„Nun, Sie kennen ihn ganz bestimmt nicht und seien Sie froh. Wir haben da so unsere Verbindun­gen, zwielichtige Verbindungen, aber absolut zuverlässig und vertrauenswürdig!"

„Anatoli?" fragte Karolus.

„Genau!"

„Wer ist dieser Anatoli?" fragte Flora neugierig.

Katti und Jorge schwiegen. Sie hatten natürlich schon von Anatoli gehört, aber haben diesen Kun­den noch nie persönlich getroffen.

„Nun Anatoli ist einer unser russischen Kunden. Besser für uns alle, wenn Sie nicht mehr wissen. Ich kann zumin­dest soviel sagen, dass er in der Vergangenheit meine Dienste in Anspruch genom­men hat und ich bin mir si­cher, für unser Anliegen wird er ein offenes Ohr haben."

„Mafia?"

„Nun er ist ein Geschäftsmann, der den Umbruch äußerst fantasievoll für sich genutzt hatte." drück­te sich van Furr vorsichtig aus.

Klar war Anatoli ein ziemlich großes Licht in seiner Welt und er hat sicher auch seine Fehler, aber er war andererseits absolut zuverlässig und für seine Freunde, zu denen sich auch van Furr zählen durfte, jederzeit verfügbar, auch wenn das seinen Preis hatte. Aber die Aussicht auf zwei neue Spiel­zeuge wird ihn sicher zufriedenstellen.

„Er hat einige meiner Schöpfungen unter Vertrag und er ist ein guter Patron."

„Organisiertes Verbrechen und Zuhälter."

Flora Stimme klang missmutig, doch ihre Augen blitzten und funkelten, dann wandelte sich Ihr sonst so unschuldiges Gesicht zu einer verschlagenen Grimasse. Ihre Schweife zuckten. Ihre Ohren waren steil aufgerichtet.

„Ausgezeichnet, genauso jemanden brauche ich."

Ihre Stimme zischte und klang hart und kalt wie Eis. Van Furr lief ein kalter Schauer den Rücken herab und er bekam eine Gänsehaut. Was hatte sie nur geplant? Nun, die armen Tröpfe hatten es sich selber eingebrockt. Und Mitleid war wahrhaftig fehl am Platze.

„Doc, soll ich ihn anrufen?"

„Nein, das übernehme ich selber."

„Wir brauchen auch einen Lockvogel, kann er einen mitbringen?" warf Flora ein.

„Mann oder Frau?"

„Die beiden sind damals auf mich, also Holger, ... äh, Flora abgefahren, also eine Frau, oder was einer Frau nahekommt" Sie grinste nun verschlagen. Und ein grinsendes Fuchsgesicht konnte ziem­lich verschlagen wirken.

„Das wird sich einrichten lassen."

„Großartig! Wann werden Sie ihn anrufen?"

„Morgen oder so, jetzt ist es vielleicht schon etwas spät."

„Gut, da das geklärt ist, wie wäre es die drei über den Ausflug zu informieren?"

„Ausflug?" Jorges Ohren spitzten sich ebenso wie Kattis bei diesen Worten.

„Eher ein kleiner Urlaub!"

„Urlaub?" entfuhr es den drei Uneingeweihten wie aus einem Mund.

Jorge, Katti und ganz besonders Karolus, als dienstältester Assistent van Furrs, glotzten mit großen Augen ihren Chef an. URLAUB, dieses Wort hörte man in der Praxis ganz selten.

„Chef, was meinen Sie mit Urlaub?"

„Freizeit, Sonne, Strand, Meer oder Berge, Ausflüge, Faulenzerei und viel Spaß!"

„Wo?"

„Na auf der Insel! Flora macht das Vorauskommando. Sie muss sich so oder so dort einleben und ihr Geschäft aufbauen. Wir werden dann mit unseren vier Aspiranten nachkommen, den Job zu Ende bringen und dann mal richtig ausspannen. Die Idee kam notgedrungen, aber wenn ich so über­lege, sie gefällt mir immer besser und besser."

Diese überraschende Nachricht musste wohl erst sacken, denn die drei schwiegen zuerst, aber dann jubelten sie auf und ließen ihren Arbeitgeber hochleben. Die Reaktion seiner Mitarbeiter überrasch­te van Furr in keinster Weise. Die Insel hatte wirklich viele Möglichkeiten um einen Ur­laub nach ei­genem Gusto zu gestalten. Und, was noch hinzukam, man würde auch einige bekannte Gesichter wiedersehen.

„Dann mal los!"

Nachdem sich wieder Ruhe eingestellt hatte, tätigte van Furr den Anruf.

Zwei Gäste

„Katti! Katti, komm herunter! Sie sind da!" rief van Furr ins Obergeschoss.

„Komme schon!"

Bald hörte er das Tapsen ihrer Pfoten und dann war Katti auch schon unten. Sie hatte sich gerade noch rechtzeitig zurechtgemacht und sich in ihre maßgeschneiderte Schwesterntracht geworfen, für den heutigen Tag war es ihr am angemessensten erschienen. Sie kam vor van Furr zum Halt und wirbelte um die eigene Achse.

„Und?" fragte sie.

„Ausgezeichnete Wahl! Die Kuchen sind fertig?"

„Der Zuckerguss ist drauf! Wissen Sie etwas genaueres über seine Begleiterin, diese Maika?"

„Klar. Aber wir sollten überrascht tun. Sie wird dir gefallen!"

„Schade das Karolus nicht da ist, ein flotter Dreier würde ihm gefallen."

„Ich glaube, dass Maika dich genügend beanspruchen wird, wenn das Teufelszeug so wirkt, wie Flora es vorausgesagt hat."

„Ist ja gut. Dann mal los. Begrüßen wir unsere Gäste."

Gemeinsam gingen die beiden zum Eingang und traten auf den Hof genau zu dem Zeitpunkt, als ein hellblauer 7er BMW Limousine dort auch zum Halt kam. Der Hybridmotor erstarb, zwei Gestalten entstiegen dem Automobil und kamen auf van Furr und Katti zu. Van Furr trat ihnen entgegen und streckte seine Rechte aus.

„Ahhh, Dr van Furr! Wie immer ist mir eine Freude Sie zu treffen!"

Der große Russe ergriff van Furrs Hand und schüttelte sie kurz und kräftig. Der Russe war in seinen besten Jahren und sah kerngesund und durchtrainiert aus. Seine Begleiterin war eine dralle Blondi­ne, die nicht älter als 25 Jahre schien, aber van Furr wusste es besser. Die Frau, hatte eine Figur, die einem Hardcore Film entstiegen zu sein schien und die Herzen hunderter Männer brechen konnte. Schlank, aber bei weitem nicht ver­hungert. Ein Dekolletee, das nicht zu groß war, aber dennoch ein­drucksvoll zur Geltung kam. Ein Albtraum für einen Schönheitschirurgen, denn an ihr würde er nie auch nur einen Cent verdienen können. Sie trug einen modischen Hosenanzug, der für eine Reise am angenehmsten zu tragen war.

„Sie erinnern sich noch an Maika?"

„Natürlich. Wie könnte ich sie vergessen!"

Maika lächelte und zeigte ein perfekt weißes Gebiss und mit einer sanften, überraschend tiefen Stimme grüßte Sie den Doktor.

„Doktor van Furr, es freut mich Sie nach so langer Zeit wieder zu sehen."

Sie streckte ihre Rechte aus und van Furr ergriff die Hand, beugte sich vor und gab ihr einen Hand­kuss. Sie war eine Lady und er wusste zu gut, dass sie es verdient hatte, auch wie eine behandelt zu werden. Er hatte ursprünglich nicht gerade mit Maika gerechnet, aber da sie nun hier war um so besser. Katti würde ihren Spaß bekommen, wenn alles nach Plan lief.

„Van Furr, sie sind ein Charmeur. Geben Sie mir einen Grund eifersüchtig zu werden?" Anatoli war sichtlich stolz darauf, dass Maika seine Partnerin war.

„Sei nicht albern!" Maika drückte Anatoli einen Kuss auf die Backe. „Dazu besteht kein Grund!" Ihre Augen blinkten schelmisch. Dann sah sie Katti.

„Sagen Sie Herr Doktor, wer ist denn diese entzückende Katzendame?"

Maika schien nicht überrascht zu sein eine leibhaftige Katzenfrau vor sich zu sehen. Als Maika nun sie erwähnte trat sie vor, knickste höflich und er­griff das Wort.

„Ich bin Katti. Assistentin und Haushälterin der Praxis."

„Katti! Der Name ist so passend!"

Maika lachte freundlich und trat ohne zu zögern auf Katti zu, fasste die Katze an den Schultern und gab ihr je einen Kuss auf die linke und rechte Backe.

„Eine Schwester mehr, die ich kennenlernen darf!"

„Schwester?"

„Hat der Doktor nichts erzählt?"

„Äh, nein?"

„Doktor?"

Van Furr hob seine Hände abwehrend, er war sich keiner Schuld bewusst. Hätte er es früher ge­wusst, hätte er Katti eine hübsche Geschichte erzählt.

„Maika, der Doktor kann nichts dafür, ich habe ihm nicht erzählt, dass du es bist, die mitkommt." Rettete Anatoli seinen Gastgeber.

„Anatoli, das war nicht nett!"

„Verzeih mir meine Liebste, aber ich wollte die Überraschung nicht verderben."

„Das ist ihnen Wunderbar gelungen. Es freut mich doch wirklich einen ehemaligen Patienten bei bester Gesundheit wiederzusehen. Sie behandeln Maika und die anderen doch hoffentlich gut?"

„Keine Angst Herr Doktor, er trägt mich auf Händen."

Doktor van Furr legte großen Wert darauf, dass all seinen Patienten, oder auch Kindern, wie er sie gern nannte, nur die beste Behandlung bekamen, Missbrauch oder gar Misshandlung tolerierte er nicht. Und die Auftraggeber taten gut daran die entsprechenden Vertragsklauseln zu beachten. Die Schicksale der beiden Vertragsbrüchigen waren in der kleinen, elitären Auftraggeberschaft bestens bekannt und mehr gab es da nicht zu sagen.

„Etwas anderes hatte auch gar nicht erwartet."

Maika war ganz aufgeregt, sie ließ ihren Blick über das Grundstück schweifen.

„Sie haben es hier ja wirklich schön getroffen. Was haben sie mit dem alten Gemäuer vor?"

„Ich ..."

Doch Anatoli unterbrach den Doktor.

„Maika, dazu ist später sicher noch mehr Zeit, oder? Wir haben schließlich auch noch ein Geschäft zu erledigen und dazu wollen wir uns erstmal zusammensetzen."

„Ähm, ja, später!"

„Geschäft ist Geschäft, stimmt Anatoli. Wir sind nicht nur zum Vergnügen hier."

„Dann später eben, ich werde ihnen dann von meinen Plänen erzählen. Katti würdest du dich um Maika kümmern?"

Alle Blicke waren auf Katti gerichtet, so dass nur sie das Zwinkern des Doktors sehen konnte. Sie hatte verstanden, dann also ganz so wie besprochen.

„Aber gerne doch."

„Sehr schön!" freute sich Maika, „Katti lass uns hineingehen, dann kann ich dir erzählen, warum wir Schwestern sind. Die Männer sollen sich ums Geschäft kümmern und wir vertiefen eine neue Freundschaft!"

Ehe es sich Katti versah, hakte sich Maika auch schon bei ihr ein und ihr blieb gar nichts anderes übrig, als so ihren Gast ins Haus zu führen. Oh ja, die Freundschaft würde vertieft werden.

Anatoli sah den beiden Frauen nach und wandte sich dann an van Furr.

„Wolf, Sie alter Schwerenöter, ich wusste ja gar nicht, dass sie sich ein Kätzchen angelacht haben."

„Hrm, nun um offen zu sein sind Katti und Karolus ein Paar, Sie ist ..., nun für mich wäre sie zu an­strengend."

„Anstrengend? Ist sie so fordernd? ... Sicher ist sie das, wenn Sie es sagen. Wunderbare Arbeit! Sie ist eine klassische Schönheit. Die Figur und sie hat mehr als ein Brustpaar? Ich hätte ein paar Mä­dels, die würden lie­bend gern so eine Figur besitzen. Ehrlich! Die Japaner sind irgendwie ganz ver­narrt in Kätzchen." schwärmte der Russe und lachte.

Und van Furr war sich sicher, dass der Russe wirklich schon ein paar Kandidatinnen im Hinterkopf hatte, die eine entsprechende Behandlung bekommen wollen würden. Kemonomimi waren immer noch äu­ßerst populär und solange es nicht zu weit ging mit der Transformation, konnten sie ein recht nor­males Leben führen. Wer weiß, vielleicht würde er das Angebot, dass er bekommen sollte, entsprechend ausgestalten.

„Oh und sie ist wirklich eine ausgezeichnete Mitarbeiterin. Nicht nur Ihre Figur ist bemerkenswert, sie hat auch Köpfchen."

„Gut so, gut so, Herr Doktor. Bimbos sind mir persönlich auch zu Dröge, auch wenn viele meiner Kunden es anders sehen. Die Armen haben nur ficken im Kopf und so gut wie keine anderen Inter­essen, als Klamotten und seichtes Gelabere. Da lobe ich mir auch meine Maika!"

„Wie macht sie sich denn. Ich habe sie ja schon jahrelang nicht mehr gesehen."

„Sie ist immer noch mein bestes Pferd im Stall. Ihre Kundschaft ist nicht am murren, wenn sie auf der Warteliste stehen müssen."

„Aber?"

Anatolis Blick schien einen Moment verloren zu wirken.

„Ich will sie ganz für mich haben! Und ich möchte Kinder!"

Der Knallharte Geschäftsmann war doch tatsächlich in eine seiner Kurtisanen verknallt.

„Kinder? Anatoli, Sie werden mir unheimlich." 'Oh ja,' dachte van Furr, 'er wird mein Angebot zu schätzen wissen!'

„Ist es nicht natürlich? Ich möchte meinen Lebensabend irgendwann mit meinen Enkelkindern ver­leben."

„Da gehören aber zwei zu!"

„Das weiß ich auch und ich klopfe Maika langsam weich. Sie hat sich ihren Ruhestand verdient! Und wenn Sie die Be­handlung machen, ist der Erfolg doch quasi garantiert!"

„Davor ist aber noch der Auftrag fällig!"

„Ah ja, genau der Auftrag. Schlimme Sache das, was unserer Auftraggeberin zugestoßen war. Des­wegen habe ich ja auch Maika mitgebracht. Sie weiß noch nicht die ganzen Umstände, nur dass sie für den Job perfekt geeignet ist."

„Kommen Sie Anatoli, gehen wir hinein! Katti hat im Büro für uns etwas hergerichtet."

„Genau das, was ich brauchen kann! Und bei einem Imbiss lässt es sich besser besprechen, was zu tun ist!"

„Kommen Sie!"

Van Furr machte sich auf und trat an die Tür der Praxis, und wartete. Anatoli warf einen Blick zu dem alten Kasten und schweifte dann noch kurz über den Rest des Anwesens, dann folgte er van Furr in das Praxisgebäude.

Mittlerweile hatten es sich Maika und Katti in der Küche gemütlich gemacht. Katti hatte Tee zube­reitet und auch ein paar Happen zusammengeräumt. Maika saß entspannt auf ihrem Stuhl und ließ ihren Blick durch den Raum schweifen, sie hatte sich eine Zigarette angezündet, zwischen den Zü­gen sie nippte gele­gentlich an dem ausgezeichneten Tee und knabberte an dem leckeren Gebäck, be­sonders die mit Zuckerguss hatten es ihr angetan.

„Und?" fragte Katti.

„Was?"

„Wieso Schwestern?"

„Ach so, das, meine Liebe. Nun der Doktor hat auch an mir Hand angelegt. Nicht so tiefgreifend wie bei dir, eigentlich nur kosmetische Änderungen hier und da. Diese hier zum Beispiel!"

Sie lupfte Ihre Oberweite.

„Es geht doch nichts über das echte, früher war da Silikon drin, kein Vergleich! Und die hier auch!"

Sie gab sich einen Klaps auf ihre rechte Pobacke, über der sich der Stoff ihrer Hose spannte.

„Wie kam es dazu?"

Maika nippte an ihrem Tee.

„Nun, das kam so. Vor langen Jahren lebte in Moskau ein kleiner, hübscher Bursche namens Mik­hail."

„Du?"

Maika nickte und lehnte sich zurück.

„Genau!" Sie lächelte. „Nun Mikhail war anders, das merkte er schon, als kleiner Bub. Der Schminkkasten seiner Mamuschka zog ihn magisch an, du verstehst?"

„Ich verstehe." Katti lächelte verschmitzt, schenkte sich selber Tee ein, füllte Maikas Tasse nach und setzte sich.

„Später kam ich zu Geld und ließ an mir herumoperieren. Es war für mich wie ..., hach, wie ein Rausch. Nach jeder Op fühlte ich mich hübscher und besser, und ließ mehr und mehr machen und ich machte Schulden, viele Schulden, bei den falschen Leuten. Als ich mich fast perfekt fand, wurde ich von meinem Hauptschuldner in die Pflicht genommen. Und auf den Boden der Tatsachen zu­rückgeholt."

„Anatoli?"

„Genau! Er machte mir deutlich zu verstehen, das ich meine Schulden abarbeiten musste, und er übernahm all die anderen Schulden, um mich wirklich ganz und gar in der Hand zu haben und die Summe überstieg wahrlich meine Möglichkeiten. Da es für mich keine Alter­native gab, willigte ich notgedrungen ein und wurde eine seiner Huren. Weißt du, es gibt unglaublich viele Kunden, denen das kleine Dingelchen zwischen meinen Beinen nichts ausmachte, es törnt sie so­gar richtig an! Sie konnten sich mit mir in der Gesellschaft zeigen und sich anschließend nach Strich und Faden ver­gnügen. Ganz nach ihrer Veranlagung und auch meiner. Es lief alles ganz ordentlich, Anatoli war mit mir zufrieden und nach einiger Zeit war ich es auch. Doch eines Abends kam ich an einen Kunden, der anderes im Sinn hat­te. Anfangs schien alles nach dem üblichen Muster zu verlaufen, doch dann fing er mit Bondage und Sado-Spielchen an. Das war nicht nach meinem Geschmack und war auch gar nicht ausgemacht gewesen. Anatoli hat zwar grundsätzlich nichts dagegen und ei­nige meiner Kolleginen mögen so etwas, aber ich nicht und Anatoli respektierte das. Der Kunde hatte uns ausgetrickst. Ich war vollkommen hilflos und ihm ausgeliefert und er trieb seinen Fetisch zu weit."

„Zu weit?"

„Er schien mein Gesicht und meine Figur zu hübsch zu finden. Der Schweinehund goss mir Batte­riesäure über den Ganzen LeIB: Ich schrie vor Schmerzen und war wie von Sinnen. Er schlug mich, um mich zum Schweigen zu bringen, doch halb bewusstlos, nahm ich noch wahr, dass Vladim, ei­ner der Sicherheitsleute ins Zimmer stürzte. Ich hörte ihn noch „Du Dreckskerl!" rufen und ein dumpfes Klonk erscholl. Danach weiß ich nichts mehr, ich kam in einem Krankenhauszimmer wie­der zu Sinnen. Ich lag in einem sauberen Bett und war von Kopf bis Fuß Bandagiert, nur meine Au­gen waren frei, irgendwie hatte ich Glück im Unglück gehabt und die Säure hat sie verfehlt. Anatoli saß neben meinem Bett und auch ein paar meiner Kolleginnen waren im Zimmer und schnatterten leise. Als sie merkten, dass ich erwacht war, verstummten alle und ohne ein Wort zu sagen, stellte Anatoli ein kleines Mar­meladenglas auf den Nachtschrank. Ich musste zweimal hinsehen, um zu er­kennen, was es beinhal­tete. In einer gelblichen Flüssigkeit schwammen zwei Hoden, eine Eichel und eine Nase, die Nase des Wichser's, der mich verätzt hatte. Ich erkannte sie an einem kleinen Le­berfleck und das andere Zeug stammte auch von ihm. „Niemand vergreift sich an einer meiner Frauen, ohne die Konsequen­zen zu tragen." sagte Anatoli nur.

„Grundgütiger!" Katti schauderte, zu einen schockiert über das was Maika angetan worden ist, aber auch zum anderen mit welchem Gleichmut Maika über Anatolis Rache an dem Unhold sprach. Und doch zitterte bei ihren Worten die Zigarette, die sie hielt.

„Ich war auch geschockt, ehrlich, doch das Arschloch würde nie wieder seine perversen Spielchen mit jemanden treiben können. Dafür hatte Anatoli gesorgt. Und ich hütete mich Fragen zu stellen, je weniger man um so etwas weiß um so besser lebt man damit. Dann gab Anatoli mir einen Kuss auf meine bandagierte Stirn. Oh was war ich in dem Augenblick froh gewesen trotz der Schmerzen. Anatoli hatte mich eine „Frau" genannt und er würde zu mir halten. Er hat immer zu seinen Leuten gehalten, ob Gangster oder Hure. Ich musste in seinen Augen doch etwas besonderes für ihn sein. Nun ich war jedenfalls schwer verletzt und es dauerte Monate, bis ich wieder halbwegs auf dem Damm war."

„Und dann?"

„Anatoli flog mit mir und Masha zu Doktor van Furr. Er praktizierte damals noch in den Staaten!"

„Masha? Wer ist das?"

Sie ist eine der ältesten Kurtisanen von Anatoli. Sie war damals am Ende ihrer Laufbahn und hätte nach ihrem Abschied ein erbärmliches Leben führen müssen. Anatoli hat ein weiches Herz und konnte, oder wollte das nicht zulassen und deshalb sollte sie auch behandelt werden. Sie war sozu­sagen das Versuchskanin­chen."

„Und heute, was ist mit Ihr?"

„Sie ist immer noch dabei und sieht keinen Tag älter als 25 aus!"

Sie verzehrte ein weiteres Gebäckstück, man die waren lecker!

„Dann kam ich an die Reihe. Himmel hat die Behandlung weh getan, aber es hat sich gelohnt. Das vernarbte Gewebe wurde vollständig regeneriert. Die Implantate verschwanden, weiß der Teufel wohin das Silikon verschwand. Und die hier wuchsen!" Sie lupfte wieder kurz Ihre Oberweite, „Wurden fast noch eine oder zwei Körbchen größer und obwohl es schon so lange her ist, sind mei­ne Möpse immer noch genauso wie am ersten Tag nach dem Eingriff. Erschrocken war ich nur, als ich meine Männ­lichkeit sah, 5 cm länger und meine Eier, die waren fort. Nun jedenfalls waren sie nicht mehr dort wo sie vorher waren. Es war sehr gewöhnungsbedürftig, die nicht mehr zwischen den Beinen zu spüren. Zuerst hatte ich gedacht, ich wäre kastriert worden, aus vorbei, nie wieder 'nen Freier be­glücken, wenn er es wünschte, hah, denkste! Die sind schön in meinem Unterleib ver­steckt. Der Doc hat mit denen aber dennoch etwas angestellt. Zum einen bin ich steril, alles nur Show, wenn ich komme. Kein scharfer Schuss im Rohr, aber viel Theaterdonner! Sozusagen." Sie lachte leise. „Ein großer Vorteil für meine weiblichen Klienten, die ich bediene. Zum anderen ist mein Hormon­haushalt vollkommen normal. Keine Tabletten, keine Spritzen, Anatoli hat ein Vermö­gen gespart!"

„Ja, das kann ich nachvollziehen!" flüsterte Katti.

„Natürlich kannst du das. Kurzum, ich war bei meiner Ankunft eine verstümmelte Transe, bei mei­ner Abfahrt war ich eine Sexbombe von einer Shemale."

„Aber?" Katti hatte da einen Unterton bemerkt.

„Du hast ein feines Gehör!" Maika seufzte, drückte die Zigarette in einem Aschenbecher aus. Sie trank einen weiteren Schluck Tee, nahm sich ein weiteres Gebäckstück von ihrem Teller und knab­berte selbstvergessen daran. Sie schien zu überlegen, wie sie ihre Gedanken in Worte fassen sollte. Dann legte sie das Gebäckstück zurück auf ihren Teller. Den erwartungsvollen Blick, den Katti da­bei auf sie warf bemerkte sie nicht.

„Anatoli hat sich in mich verliebt! Verdammt, er ist noch nicht einmal Schwul, geschweige denn Bi! Und er verliebt sich ausgerechnet in eine Shemale!"

'Jetzt wird es interessant' dachte Katti und trank selber einen Schluck Tee.

„Und?" fragte sie ganz unschuldig, setzte Ihre Tasse ab und suchte den Augenkontakt mit Maika.

„Er möchte mich ganz für sich allein, möchte eine Familie gründen! Und Kinder, er will wirklich Kinder haben! ...Von mir!"

Maika hatte schöne blau-graue Augen. Katti hielt den Augenkontakt.

„Wie romantisch! Und? ...Liebst du ihn auch?" Katti zwinkerte Maika zu.

„Das ist ja das verrückte, ich liebe ihn über alles!" Auf Maikas Stirn machten sich kleine Schweiß­perlen bemerkbar. Die Katze vor ihr schien immer begehrenswerter zu werden, ihre grün funkeln­den Augen hielten sie im Bann, Maika leckte sich über ihre Lippen. Warum fand sie die Katze so at­traktiv, so begehrenswert. Die Beule in ihrer Hose machte die Konversation auch nicht leichter.

„Wo ist dann das Problem, das bekommt der Doktor hin!"

Katti stand auf und begab sich hinter Maika. Die ärmste war total verspannt und als Kattis Hände sich auf ihre Schultern legten und sie zu massieren begannen, schien sie sich noch mehr zu verspan­nen. Katti beugte sich vor und flüsterte in Maikas Ohr.

„Was denn, was denn? Eine professionelle und einer Massage abgeneigt?"

„Nein, überhaupt nicht!" Maika hauchte die Worte nur heraus. Sie hatte eine Gänsehaut bekommen, als sie die Hände der Katzenfrau auf den Schultern spürte. Ihr wurde warm und kalt zugleich. „Bitte mach weiter! Ohh ja, das ist gut!" und wirklich löste sich die Anspannung.

„Fein!" Katti leckte Maikas Ohr und schnurrte. „Ich möchte dich noch viel näher kennen lernen! Und dir außerdem zeigen, was der Doktor aus einem Mann machen kann!"

Maika erbebte, als sie Kattis Zunge am Ohr spürte, ihr Schnurren vernahm und die unmissverständ­liche Aufforderung hörte. Die kleine Ausbeulung in ihrer Hose war bereits einem Zelt gewichen. Sie war erschrocken und erstaunt, wie schnell die so züchtig gekleidete Katze, die fast wie eine Matro­ne wirkte, umgeschaltet haben musste. Mit so etwas hatte sie nicht gerechnet, normalerweise war sie die Verführerin und nun wurde sie verführt. Katti roch so gut und Maika spürte, wie die Brüste der Katze gegen ihren Rücken gepresst wurden. Und sie spürte ein seltsames Verlangen Sex, sie wollte Sex, nicht Sex von Frau zu Frau, sondern Sex wie, wie ... ein Mann? Wollte die Pussy mit ihrem Glied durchpflügen.

„Komm, Schwester." Katti zog Maika vom Stuhl hoch und die Shemale folgte ihr brav, Katti schnurrte vergnügt.

Die Droge, die sie in den Zuckerguss als Zutat gemixt hatte, hatte nicht an Wirkung verloren. Der Doktor würde zufrieden sein. Es war zwar gemein gewesen, ihren Gast dafür zu miss­brauchen, aber Maika würde mehr als ausreichend dafür entschädigt werden. Sie hatten nicht damit gerechnet, das Anatoli seine Favoritin mitbringen würde, doch als Karolus die Passagierlisten des Fliegers durch­gegangen war und sie mit an Bord war, ist van Furr sehr erfreut gewesen. Das war wirklich die per­fekte Wahl. Maika, die Shemale, war der beste Köder für die beiden Schwachköpfe, die Floras, ... Holgers Leben versaut hatten. Und mit der Droge würde Maika ein leichtes Spiel ha­ben, sie in die Falle tappen zu lassen.

Katti zog Maika nun hinter sich her und diese folgte ihr gehorsam in den Keller, in das große Spiel­zimmer. Katti war nun ganz auf ihren Gast konzentriert, die verwirrt um sich blickte und doch noch immer nicht so recht zu realisieren schien, was gerade vor sich ging. Katti gab ihr einen weiteren Kuss auf die Stirn, dann half sie Maika aus dem Jackett und der weißen Bluse. Katti trat zurück und bewun­derte Maikas Figur. Die Schultern waren noch deutlich wie bei einem Mann gebaut, aber die Brüste, die schmale Taille und die breiten Hüften, auch wenn sie noch für eine Geburt viel zu schmal wa­ren, sind dem Doktor meisterhaft gelungen. Sie schubste Maika nach hinten, so dass sie weich auf der Matratze landete. Katti ging in die Knie und pflückte ihr die hochhackigen Schuhe von den Füßen. 'Da muss der Doc noch ran, die sind zu groß!' notierte Katti im Geiste. Sie war so dicht an Ihr, Katti roch den Schweiß, das Eau de toilete und das leichte, nach Lavendel duftende Parfum, das Maika aufgelegt haben musste. Katti nestelte an dem Reißverschluss von Maikas Hose her­um und als sie ihn geöffnet hatte, sprang ihr auch schon der ansehnliche Penis der Shemale ent­gegen.

„Da ist aber wirklich jemand sehr Geil? Du kannst es kaum erwarten?"

Sie zog die Hose von Maikas haarlosen und wirklich schön geform­ten Beinen. Maika schob sich auf das Bett hoch und räkelte sich, aber ihre Bewegungen schienen nun kraftvoller zu sein, ungelenker, männlicher, weniger feminin, als nur wenige Minuten zuvor und Katti gefiel was sie sah. Die Brüste waren wirklich genau passend und die Nippel waren so einladend. Sie standen steif hervor. Es sah zwar seltsam aus, dass unter der Erektion kein Sack war und auch kein Schlitz, aber das würde es nur interessanter machen festzustellen, wo und wie man die erogenen Zonen erforschen konnte.

„Gefällt dir die Arbeit des Doktors?" Maikas Stimme klang etwas rauer und in ihren Augen war nun echtes Verlangen zu sehen.

„Sehr! Und dir? Gefalle ich dir?"

Anstelle einer Antwort bildete sich ein kleiner Tropfen Pre auf Maikas Eichel.

Katti öffnete ihr Kleid und ließ es langsam an sich herabgleiten. Das dünne Seidenfutter raschelte leise, als es über Kattis Fell strich und zu Boden glitt, sie stieg heraus und machte einen Satz aufs Bett.

„Zeit um sich besser kennen zu lernen!" schnurrte sie.

Derweil unterhielten sich van Furr und Anatoli im Büro.

„Es handelt sich also um 4 Leute, die allesamt verschwinden sollen?"

„So ist es! Verschwinden, nicht beseitigen! Die Auftraggeberin war da unmissverständlich!"

„Was wird mit ihnen dann geschehen?"

„Sie bekommen allesamt eine hübsche Behandlung."

„Was springt für mich dabei heraus?"

„Nun, wie wäre es zum einen mit der Behandlung für Maika, wenn sie es denn wünscht, und zwei Ersatzleuten, die dann absolut zu allem bereit sind um eine Lebensschuld in Ihrem Unternehmen abzuarbeiten. Und das ganz nach ihren Spezifikationen."

Anatolis Augen leuchteten auf. Er würde die Frau bekommen, die er über alles liebte, und die es verdiente die Mutter seiner, ihrer gemeinsamen Kinder zu werden und zudem, als kleine Zugabe, sogar zwei neue Aspiranten für sein Geschäft. Und sogar ganz nach seinem Wunsch gestaltet. Ge­schäfte mit van Furr waren doch immer wieder ein Gewinn. Er war schon am überlegen, wie und was er am besten gebrauchen könnte, als er bemerkte wie sein Gastgeber aufstand und zu seinem Schreibtisch ging. Dort tippte er kurz etwas ein, dann machte sich ein breites Grinsen auf seinem Gesicht bemerkbar.

„Wunderbar!" murmelte er, dann etwas lauter wandte er sich seinem Gast zu. „Anatoli, das sollten Sie sich mal ansehen."

„Was ist denn?"

Van Furr antwortete nicht, sondern winkte ihn zu sich. Er stand auf und trat hinter van Furr, der be­reitwillig Platz machte. Was er dann auf dem Bildschirm sah, verschlug ihm die Sprache. Er sah einen Splitscreen, auf dem ein Video aus verschiedenen Blickwinkeln gezeigt wurde. Warum sollte der Doktor ihm einen Porno zeigen wollen, allerdings, als er genauer hinsah.

„Ist das Live? D ... das ist doch Maika und Katti! Aber wie sich Maika bewegt? Wie aggressiv sie ist? Das passt so gar nicht zu Ihr, auch wenn Sie eine Shemale ist.

„Genau. Maika ist, ..., ziemlich aktiv!" van Furr schmunzelte

„Wie zum Teufel, wie haben sie ...?"

„Es erstaunt mich selber! Wir haben es uns erlaubt, ein kleines Experiment zu machen. Aktuell steht die liebe Maika unter dem Einfluss einer sehr interessanten Droge. Eine Variation einer Mischung unserer Auftraggeberin. Im Augenblick ist Maika so hetero, wie Sie und ich. Erstaunlich, so gut wie keine Chemikalien, alles biologisch und aus der großen Apotheke von Mutter Natur."

Anatoli starrte auf den Bildschirm.

„Und warum dieses sogenannte ... Experiment? Für wen ist das Zeug gedacht?"

„Das ist für die beiden Männer! Die bekommen das Teufelszeug in so großer Menge, dass die Wir­kung permanent und unumkehrbar wird. Maika hat nur eine Prise erhalten, in einer oder zwei Stun­den sollte die Wirkung abklingen."

Anatoli deutete auf den Bildschirm.

„Schalten Sie das ab! Lassen wir den beiden etwas ... Privatsphäre."

„Wie Sie wünschen."

„Und dann erzählen Sie mal, was sie geplant haben!"

Van Furr beendete den Stream, stellte aber sicher, dass die Aufnahmen gespeichert wurden. Dann erhob er sich von seinem Stuhl und die beiden Männer begaben sich wieder zu der Sitzecke. Es gab viel zu besprechen.

Ein Hausbesuch und Heiße Beats

Beeep, Beeep, Beeep, Beeep, Beeep, klack

Klaus würgte den Wecker ab.

„Mist, muss vergessen haben das Ding abzuschalten. Sonnabend morgen und dann den Wecker auf 5 Uhr stellen."

Klaus quälte sich aus seinem Bett und schleppte sich zum Bad. Sein Haar fiel ihm ins Gesicht und er wischte es beiseite. Es müsste eigentlich einmal wieder geschnitten werden, aber er konnte sich einfach nicht dazu überwinden. Was war mit ihm nur los. Seit eini­gen Tagen fühlte er sich so schlapp und erschöpft und zudem hatte er jeden Morgen eine unanstän­dig harte Erektion, es tat schon fast weh und wichsen brachte irgendwie auch keine echte Erleichterung mehr. Eine halbe Stunde später würde er wieder einen harten Lümmel haben. Karem war genauso seltsam drauf. Klaus war sich sicher, das Karem noch pennen würde, also ließ er den Bademantel an der Wand hängen und massierte auf dem Weg zum Bad seine Morgenlatte. Etwas Vorarbeit konnte nicht scha­den. Er betrat das Bad und erstarrte, auf der Schüssel saß Karem splitterfasernackt und befriedigte sich. Warum hatte er die Tür nicht verschlossen? Sein Mitbewoh­ner schien nicht einmal die Anwe­senheit von Klaus bemerkt zu haben. Klaus taumelte geschockt zurück und schlug die Tür zu. Dann überkam ihn wieder der unbe­schreibliche Drang sich zu befrie­digen, er stolperte zurück in sein Zimmer warf sich auf sein Bett und begann zu masturbieren. Doch anstelle der Frauen, die ihm nor­malerweise vorschwebten, stell­te er sich seinen hübschen Freund vor, seinen nackten Freund, der ihn lustvoll anlächelte. Seine Hand pumpte auf und ab und seine Linke strich über seinen Brustkorb. Seine Nippel waren in den letzten Tagen sehr empfindlich geworden und sahen geschwollen aus. Und sie zu berühren und zu streicheln fühlte sich so gut an.

„Karem!" stieß er schnaufend aus und kam.

„Klaus" keuchte Karem im Bad und auch er kam. Wäre Klaus im Bad geblieben, hätte er gesehen, wie auch Karem seine Nippel massierte.

In einem unauffälligen Wagen, der in einer Seitenstraße geparkt war, meldete sich ein Handy. Karo­lus gähnte und reckte sich. Seine Gelen­ke knackten laut. Er murmelte einen leisen Fluch, dann nahm er da Gespräch an.

„Karolus hier!"

„Einen schönen guten Morgen wünsche ich dir, mein Schatz."

„Katti?" Seine Laune besserte sich schon zusehends.

„Und wie schläft es sich in einem Wagen?"

„Hör bloß auf, ich freue mich schon auf heute Abend! Endlich wieder im eigenen Bett schlafen."

„Vergiss das! Heute Nacht schlafen wir nicht! Murrrrr."

„Ich hab dich auch lieb!"

„Und? Was machen die beiden?"

„Moment."

Karolus sah auf sein Notebook, auf dem Bildschirm wurden verschiedene Zimmer einer ganz be­stimmten Wohnung gezeigt. Keine Privatsphäre für die beiden! Karolus grinste, als er die aktuelle Beschäftigung der beiden sah.

„Sie holen sich einen runter!"

„Was?"

„Du hast es richtig gehört! Sie schütteln sich einen von der Palme!"

„Hahahaha." Katti lachte, Karolus mochte ihr Lachen. „Haben ... haben sie schon. ... Du weißt schon."

„Nein, aber der Stresslevel, der von unserer Überwachung erfasst wird, ist schon ziemlich hoch. Wäre heute nicht der Tag, dann würden die beiden innerhalb der nächsten Woche das Ufer endgültig gewechselt haben. Himmel das Teufelszeug ist effektiv! Die beiden haben bislang nur geringe Do­sen bekommen. Ich mag mir nicht vorstellen, was mit den beiden geschieht, wenn sie die volle La­dung bekommen."

„Maika war hinterher sehr beeindruckt gewesen."

„Du aber auch! Apropos Maika. Ist sie, Anatoli und ihr Team schon unterwegs?"

„Sie sind eben gerade losgefahren, der Doc ist auch unterwegs und sollte bald bei dir eintreffen."

„Gut."

Karem und Klaus brachten irgendwie den Tag hinter sich. Sie vermieden es sich anzusehen oder miteinander zu sprechen.Sie fühlten sich verwirrt und unsicher. Erst am Abend waren dann beide mit derselben Idee herausgerückt. Monatelang hatte keiner der beiden mehr an den Klub gedacht und nun sprudelte es aus ihnen heraus, mal wieder im „Sweet 20" abzutanzen und vielleicht auch einen Aufriss zu versuchen. Die echten Chicks dort waren es Wert, nur vor den Specials wollten sie sich hüten. Als sie am Klub ankamen, war der Parkplatz schon gut gefüllt und sie stellten ihren alten Golf in einer der dunkelsten Ecken des Plates ab. Am Eingang musterte sie einer der Türsteher von oben bis unten, dann winkte er sie freundlich vorbei, der Mann wünschte ihnen sogar einen schönen Abend. Kaum dass die beiden im Gebäude verschwunden waren zückte der Türsteher sein Mobilte­lefon und rief jemanden an, mit dem er ein paar Worte auf Russisch wechselte. Nun standen sie an der Theke, tranken viel zu teures Bier und lauschten den wummern­den Bässen der Musik. Sie lie­ßen ihre Blicke über die anderen Gäste schweifen. Es war wieder mal sehr voll und es waren eine Menge Chicks anwesend, doch an diesem Abend waren es fast nur Spe­cials. Enttäuschend. Der Stoff seines T-Shirts rieb über seine Brustwarzen und die Gedanken die Klaus hatte, drifteten un­weigerlich ab in Phantasien, wie er sie vorher nie wahrgenommen hatte. Er sinnierte darüber, wie sich Karems Zunge in seinem Mund anfühlen würde, wie es wäre, wenn Ka­rem an seinen Warzen saugen würde, wie ein Baby. 'Was ist nur los mit mir?' Karem wiederum frag­te sich, ob ihm Klaus vielleicht einen Blowjob geben könnte, wenn sie am heutigen Abend nieman­den finden würden. Er würde sich auch ganz bestimmt sich umgehend revanchieren. Keiner der bei­den schien zu bemer­ken, dass zwei Augenpaare von einem Separee aus die beiden fest im Blick hat­ten und sich leise auf Russisch unterhielten.

„Das ist ein guter Klub!"

„Stimmt! Die Musik ist nicht zu laut und die Gäste sind auch OK. Ich wundere mich, wie die beiden Vögel sich den Eintritt nur leisten können, bei der Bruchbude in der sie wohnen."

„Wahrscheinlich, weil es eine Bruchbude ist!" Maika kicherte und Anatoli fiel mit ein.

„So wird es sein. Hast du sie gefunden?"

Sie sah zu Theke, dort standen ein paar Männer mit ihren Freundinnen und dort, ja, da waren sie, die beiden! Sie stupste Anatoli an und deutete zur Bar.

„Da haben wir ja die beiden Vögelchen."

„Unscheinbar und langweilig!" Maika lachte.

„Noch!" erwiderte Anatoli grinsend

„Die beiden würde ich noch nicht mal für Geld an mich heranlassen, wenn es normale Kundschaft wäre."

„Dann ist es ja gut, dass die beiden bald ganz anders sein werden, oder?"

„Hm, die beiden sehen frustriert aus."

„Liegt wohl daran, das sie nicht den richtigen Typen gefunden haben!"

„Ob Karolus technische Zauberei funktioniert hat?"

„Das werden wir gleich herausfinden. Du hast das Zeug?"

Maika nickte und zeigte ihm die Phiole, in der eine gelbliche Flüssigkeit war. Es war eine Mischung aus dem Teufelszeug und etwas das van Furr „lammfromm und folgsam" nannte. Weiß der Teufel wo er das her hatte. Sie hatte schon häufig die Drinks von Gästen unauffällig gespiked, um diese et­was aufgeschlossener und entspannter zu machen. Anatoli zweifelte nicht daran, dass es dieses mal anders laufen könnte.

„Gut! Also los Maika, zieh sie an Land! Ich und Vladim warten dann draußen auf euch, lass dir nicht zu viel Zeit."

Maika lächelte und drückte Anatoli einen Kuss auf die Wange.

„Bin schon unterwegs!"

Dann stand sie auf und langsam, mit betontem Hüftschwung ging sie zur Bar.

'Himmel welch ein Arsch!' dachte Anatoli, als er ihr hinterher blickte. Dann stürzte er seinen Drink hinunter, stand auf und begab sich zum Ausgang. Vladim wartete sicher schon, wie vereinbart, beim Eingang.

Am anderen Ende der Stadt. Ein wohlbekannter, bunt lackierter Ford Transporter stand auf einem Seitenweg und war durch ein dichtes Gebüsch gut verdeckt. Karolus saß am Steuer. Er war froh, dass er den kleinen Leihwagen wieder abgeben konnte, im Ford war viel mehr Platz. Bei ihm befan­den sich Dr. van Furr und Juri Olbadan einer der Männer, die Anatoli mitgebracht hatte. Juri war ein kleiner, drahtiger Kerl. Er sprach zwar nur gebrochenes Deutsch, schien aber ansonsten ein ausge­sprochen intelligenter Mann zu sein. Das was ihm an Größe fehlte, machte er durch sein heiteres Wesen wett. Er war Fahrer, Stuntfahrer um genau zu sein, der bereits in einigen Actionfilmen sein Können bewiesen hatte. Es waren zwar nur russische Produktionen gewesen und van Furr kannte nicht einen Titel, aber der Russe erzählte sehr bildhaft und genau, was er für Stunts gebaut hatte. Seine Geschichten waren jedenfalls eine gute Abwechselung. Van Furr sah auf seine Uhr.

„Es wird Zeit!"

„Gut dann mal Los!" Karolus stieg aus den Wagen aus und van Furr folgte ihm.

„Ichch bleiben und warten!" sagte Juri, „Wenn Zeichen geben, dann kuomme und hole Doktor, Ka­rolus und Gäste ab!" Er grinste verschmitzt.

„Jep!"

Obwohl sie sich in einer de gehobenen Viertel der Stadt befanden, waren die meisten Straßenlater­nen dunkel, alles eine Folge der Sparmaßnahmen, die jede Kommune zu bewältigen hatte. Van Furr war das aber auch ganz recht. Um so weniger Leute würden sehen, was im Hause der von Rotten­bachs geschehen würde. Nicht das es überhaupt jemanden gab, der noch wach war. Den ganzen Abend über waren nur wenige Autos vorbeigefahren und in den meisten Häusern war kein Licht mehr eingeschaltet. Die Nachbarn der von Rottenbachs schienen alle schon schlafen gegangen zu sein oder erst gar nicht zu Hause zu sein. Er und Karolus gingen zur Hofeinfahrt und betraten das Grundstück. Keine Alarmanlage, keine Wachhunde und kein Sicherheitsdienst, der patrouillierte. Trotz der schwierigen Zeiten war man in der Gegend sehr vertrauensselig. Am Haus angekommen zogen beide Latexhandschuhe an. Fingerabdrücke wollten sie auf jeden Fall vermeiden. Dann be­wies Karolus seine Fähigkeiten als Einbrecher und öffnete die Haustür mit einem elektrischen Diet­rich. Das Klappern und Summen des kleinen Gerätes schien furchtbar laut zu sein in der Nacht, doch der scheinbare Lärm brach bereits nach wenigen Sekunden ab und Karolus stieß die Tür auf. Sie traten ein und wieder kein Zeichen einer Alarmanlage. Sie streiften sich Restlicht verstärkende Brillen über und das feine zirpende Geräusch als diese eingeschaltet wurden schien in der Stille auch viel zu laut zu sein. Sie sahen sich kurz um und riefen sich den Raumplan in den Kopf, den Flora ihnen gegeben hatte. Die kleine Eingangshalle kam als erstes. Da war die Garderobe und da­neben der kleine Glasschrank, der wie ein Altar mit einem Kruzifix, einer aufgeschlagenen uralten Familienbi­bel und mit anderen christlichen Devotionalien angefüllt war. Zwei künstliche Kerzen neben der Bi­bel verbreiten ein schwaches Licht, doch mit den Brillen schien der Raum von den Kerzen taghell ausgeleuchtet zu werden. Von der Halle führten mehrere Türen zu anderen Räumen, wie einer großen Küche, einem Gästebad, einem Büro und einem stattlichen Wohnzimmer. Alle Räume wur­den von christlichen Bildern und Kreuzen dominiert. In den Regalen des Wohnzimmers waren Bi­beln und andere Religiöse Texte einsortiert und auf dem Wohnzimmertisch lag eine weitere Bibel, die vom vielen Lesen ziemlich zerfleddert aussah. Karolus verdrehte seine Augen und schnaufte. Sie befanden sich wirklich in einem Haushalt, der die Religion über alles stellte. Er schauderte, und Karolus fühlte sich zudem beobachtet, die unzähligen Jesus-Bilder schienen ihn von den Wänden und Regalen anzustarren. Es war ein unheimliches Haus und war sich sicher, dass Flora ihnen nur die halbe Geschichte erzählt hatte.

„Doc, das hier gefällt mir gar nicht! Ist irgendwie unheimlich."

„Geht mir genauso, hast du den Injektor?"

„Klar!" Karolus hielt ein Gerät hoch, das einer Pistole glich. Anstelle eines Laufes ragten aus sei­nem Ende mehrere hauchdünne Injektionsnadeln hervor.

„Gut. Das Schlafzimmer ist oben!"

Die beiden schlichen die Treppe hoch und begaben sich gemäß Floras Anweisungen zu der zweiten Tür auf der linken Seite des Flurs. Sie verharrten kurz, van Furr öffnete die Tür einen winzigen Spalt und lauschte. Holgers Vater lag auf seinem Rücken und er schnarchte laut. Seine Frau lag auf der Seite. Beide schienen tief und fest zu schlafen. Van Furr nickte Karolus zu, dann schob er die Tür weiter auf und leise schlichen die beiden Eindringlinge zu je einer Seite des Bettes.

Karem stupste Klaus an. Alleine schon diese leichte Berührung ließ beide zusammenfahren.

„Was?" fragte Klaus verträumt.

„Ich glaube, ich habe da ... Wow ich kann's nicht fassen!"

„Was?"

„Sieh dir mal die Schnecke an, die zur Bar kommt!"

Klaus folgte dem Blick seines Freundes und ihm blieb die Spucke weg. Seine vernebelten Gedan­ken waren plötzlich wieder klar, das unwirkliche Verlangen seinen Freund zu küssen war wie weg­geblasen, momentan. Die Puppe die in ihre Richtung kam, war grandios, klasse und genau sein, nein, ihr Typ! Sie stolzierte auf die Bar zu und ließ ihre Hüften schwingen und schien sich der Bli­cke der anderen männlichen und weiblichen Gäste, die einen bewundernd, die anderen neidisch, mehr als bewusst zu sein. Sie lächelte und zwinkerte dem einen oder anderen Gast zu, deren Beglei­tung dann Rippenstöße verteilten und die Aufmerksamkeit wieder auf sich lenkten.

Sie setzte sich auf den Hocker neben den beiden und bestellte sich einen Cocktail. Ihre Stimme war sexy! Kein Piepsstimmchen, sondern ein sanfter Alt, erstaunlich tief und erotisch. Die beiden Män­ner drehten sich unisono zur Bar, tranken aus ihren Gläsern und versuchten aus den Augenwinkeln so viel von der Schönheit neben ihnen zu erfassen, ohne dass es zu sehr auffiel. Die helle Haut, ihr hellblondes fast schon platinfarbenes langes Haar, das in weichen Welle ihre Schultern hinabfloss, die kleine Nase, ihre hohen Wangenknochen und die vollen dunkelroten Lippen. Plötzlich begann die Frau zu lächeln, sie stellte ihr Glas ab und wandte ihre Aufmerksamkeit den beiden Männern zu.

„Habe ich etwa zwei Bewunderer?" fragte sie und zwinkerte ihnen zu.

„Äh, ..."

„Hrmm."

„Scheu? Wie wäre es wenn ich euch beide zu einem Drink einlade?"

Klaus war sprachlos und nickte. Karem schluckte nur.

„Barkeeper! Zwei von diesen für meine beiden Begleiter!" Sie deutete auf ihr Glas.

„Kommt sofort!"

„Nun wen haben wir denn hier?"

„Ich bin Klaus und das hier ist Karem, mein bester Freund." ergriff Klaus das Wort. Wurden die bei­den gerade aufgerissen? Die Schönheit war ziemlich ... direkt.

„Klaus und Karem. Schön euch kennenzulernen. Ich bin Maika."

Maika nippte an ihrem Glas und leckte sich dann einen Tropfen der Flüssigkeit von den vollen Lip­pen. Der Barkeeper stellte zwei Gläser vor Maika und sie gab jedem ein Glas und da Klaus und Ka­rem ihre Augen nicht von ihr abwenden konnten bemerkten sie nicht, wie der Inhalt der Phiole in ihre Gläser wechselte. Die Cocktails schäumten kurz auf und, dann war aus ihnen etwas ganz neues geworden. Maika hob ihr Glas und nippte wieder an ihrem Drink. Klaus und Karem folgten ihr, doch nach dem ersten nippen, nahmen beide einen größeren Schluck. Ihr Bier war vergessen. Der Drink war scharf, fruchtig, süß und bitter.

„Und wie schmeckt er euch?"

„Gut!" kam von beiden die Antwort.

Sie sahen sich an und kicherten hinter vorgehaltener Hand, diese Geste schien so mädchenhaft. Maika lächelte, die Wirkung schien ja fast unmittelbar einzusetzen. Die Gesichter der beiden fingen an verträumt zu wirken und die Haut erbleichte. Blut schoss dann in ihre Wangen und färbte sie rosa, wechselte aber dann zu einem grünlichen Schimmern, als ob ihnen übel wurde. Beide leckten sich über die Lippen und leerten dann ihre Gläser in einem Zug aus. Maika warf einen schnellen Blick auf die Phiole, es war noch genügend darin, beiden eine zweite Dosis zu verpassen.

„Ohh, was ist los ihr Burschen geht es euch nicht gut?"

Klaus schüttelte seinen Kopf, ihm war schummrig zumute und er fror plötzlich. Sein Magen stach und es grummelte in seinem Gedärm. Etwas war da überhaupt nicht in Ordnung mit ihm und Karem sah auch ziemlich käsig aus. Aber er wollte sich keine Blöße geben vor Maika. Sie war viel zu hübsch und schien ein tieferes Interesse an ihnen zu haben. Ob sie wohl an einem Dreier interessiert war. Und Karem erst. In seiner Hose tat sich etwas, bei dem Gedanken an Karem. Dem ging es nicht viel besser, sein Magen machte ihm Probleme und nur mit Mühe behielt er die Fritten, die Ihr Abendbrot waren bei sich. Sein Kopf schwirrte und jedes mal, wenn er einen Blick auf Klaus warf, zuckte sein Lümmel. Er war froh, das sie saßen und er kniff seine Beine zusammen, was wenn Mai­ka sein Zelt in der Hose bemerkte! Dann wäre es sicher vorbei. Karem wollte nicht, das es vorbei war. Er wollte noch heute Abend etwas in sich fühlen. Moment was sollte denn das? Wieso in sich?

„Könnt ihr beiden mir einen Gefallen machen?" fragte Maika.

„Sicher!" kam es von beiden. Ihre Antwort war nuschelnd und langsam, als ob sie Mühe hätten sich auf dieses eine Wort zu einigen. Ihre Augen wurden bereits glasig, als ob sie betrunken wären.

„Gut, wartet mal kurz."

Sie drehte sich zum Barkeeper.

„Barkeeper, geben sie mir doch bitte zwei Glas Wasser, meinen Begleitern scheint der letzte Drink nicht bekommen zu sein."

„Wasser?" der Barkeeper warf einen Blick auf die beiden und wirklich hatten beide ziemlich grün­lich wirkende Gesichter. Und ihre Blicke waren irgendwie leer und glasig, ein Ausdruck, den er zur Genüge kannte. „Na gut, Lady, aber sorgen Sie dafür, das die beiden sich nicht hier erleichtern."

Er stellte zwei Gläser mit Wasser vor Maika ab und wandte sich belustigt grummelnd seinen ande­ren Gästen zu. „Was für Weicheier! Von einem Drink schon angeschlagen, tststs."

Maika goss den restlichen Inhalt der Phiolen in die Gläser und gab sie Klaus und Karem.

„Trinkt das und gleich geht es euch wieder besser!"

„Sicher, aber uns geht's gut, oder Klaus?"

„Sehr gut!, ging nie besser. Hihihi!"

„Seid zwei ganz liebe und trinkt!"

„Trinken? Jaaa, gut!"

Sie nahmen ihre Gläser und tranken das gelblich verfärbte Wasser. Es brannte wie reiner Alkohol in ihren Kehlen, als ein Schluck nach dem anderen ihre Kehlen hinab ran. Die beiden Männer setzten die leeren Gläser ab. Beide schnappten nach Luft und Ihre Gesichter färbten sich von grünlich fahl zu rosigem rot. Ihre Augen blickten starr und die Pupillen gerieten aus dem Takt. Vor ihren Augen verschwamm alles und sie nahmen ihre Umgebung wie durch einen Schleier wahr. Einzig Maika schien klar zu sein und in diesem Augenblick das einzig wichtige, das einzige was zählte. Die laute Musik und die wilden Lichtreflexe von der Tanzfläche taten ihr übriges. Beide schwankten ange­schlagen auf ihren Hockern. Maika war zufrieden. In Verbindung mit Alkohol war der Effekt schon eindrucksvoll, aber auch nur mit Wasser verdünnt würden die beiden bald stockbesoffenen aussehen und willig alles machen, was man ihnen befehlen würde. Ihre Gedanken wanderten zu ein paar Blättern Papier in ihrer Handtasche. Die Papiere waren eigentlich bedeutungslos für das, was für die beiden geplant war, aber es würde vieles vereinfachen. Sie lächelte.

Van Furr nickte Karolus zu. Beide hatten ihren Injektor bereit. Ein letztes mal prüften sie die Gerä­te, dann gab van Furr seinem Assistenten das vereinbarte Zeichen. Jetzt musste alles schnell gehen. Bevor die beiden schlafenden Menschen reagieren konnten, waren die Bettdecken zurückge­schlagen und die Injektoren wurden auf den Hals gepresst. Es zischte und durch die unzähligen Nadeln, die in die Haut gedrückt wurden wurde der Inhalt der Injektoren in die Leiber der beiden Opfer gepresst.

Christian von Rottenbach erwachte schlagartig, als ihm die Droge in den Hals gespritzt wurde. Er kreischte vor Schmerz auf, doch sein weibischer Schrei brach abrupt ab. Er riss seine Augen weit auf, doch es war dunkel. Er sah in der Dunkelheit nur einen noch dunkleren Schatten über sich ge­beugt, dessen Augen hellgrün zu leuchten schienen. Er versuchte noch einmal zu schreien, doch sei­ne Stimme versagte. Auch seine Arme und Beine verweigerten ihren Dienst, als er versuchte sich zu ver­teidigen und blieben bewegungslos. Ob er es wollte oder nicht, er war ans Bett gefesselt und vollkommen Wehrlos und seinem Angreifer ausgeliefert. Neben sich hörte er auch Cynthia kurz aufschreien, doch so wie er verstummte sie. Zwei! Zwei Räuber, oder noch schlimmer, Entführer? Sicher Ent­führer. Hilflos musste er es zulassen, das er und seine Frau Opfer eines Überfalls wurden. Die bei­den Verbrecher mussten Profis sein, denn sie blieben stumm und da es im Zimmer Stockdunkel war konnte er nur schemenhaft erahnen, was weiter vor sich ging. Der Unhold, der sich um ihn kümmerte, zog die Bettdecke fort und legte sie beiseite, dann knöpfte er Christians Pyjama auf. Was hatte er vor? Warum? Waren es Perverse? Wollten die etwa ... Christian schluckte, er wagte es noch nicht mal zu denken. Doch in seinem Verstand geisterte das Wort Vergewaltigung herum. Er wurde wie ein nasser Sack auf den Bauch gedreht, dabei sah er kurz, das der andere Schemen dasselbe bei Cynthia tat, und ihr das Nachthemd vom Körper zog. Seinen Pyjama war er kurz darauf auch los und als nächstes wurde seine Hose ausgezogen. Er war beschämt von seiner Nacktheit und verzweifelt. Hätte er es gekonnt, er hätte um Gnade für sich und seine Frau gebettelt, hätte mit Freuden alles angebo­ten zu geben, was er im Hause hatte, hätte seine Pin-Nummer für sein Konto gegeben, nur damit sie verschont würden vor dem was die beiden Ganoven mit ihnen vorhatten. Er wandte sich an den Herrn und betete. Neben sich hörte er etwas zischen, dann kam der Schatten wieder über ihn, die Ausgeburt der Hölle, der Satan, der Teufel und presste eine Waffe an seinen Hals und es zischte und dann wurde es Rosa!

Cynthia zitterte, obwohl es nicht kalt war, fror und schwitzte zur selben Zeit. Sie war geschockt und stand Todesängste aus. Das war nicht verwunderlich, sie war von einem stechenden Schmerz er­wacht und hörte den ersterbenden Schrei ihres Mannes und auch ihre eigene Stimme versagte. Ihre Muskeln erschlafften und sie konnte keinen Finger rühren und musste hilflos die folgende Erniedri­gung über sich ergehen lassen. Denn wurde sie von einem Fremden, einem wahrhaftig Fremden, ob Mann oder Frau konnte sie nicht sagen, entkleidet! Die Augen ihres Peinigers leuchte­ten grün. Wie­so leuchteten die? Sie richtete ein schnelles Gebet im Geiste zum Himmel und hoffte auf ein schnelles, gnädiges Ende. Dann beugte sich die dunkle Gestalt über sie und die grässlichen, grünen Leuchtaugen starten sie an. Er führte ein Gerät, es sah wie eine seltsame Wasserpistole aus, an ihren Hals. Sie schnaufte ängstlich, ihre Augen waren vor Furcht weit aufgerissen und starrten auf die Waffe. Das Gerät zischte und dann wurde alles Rosa und schön und sanft und es war ihr plötzlich so alles egal, denn das Rosa war so schön und wenn sie gekonnt hätte, dann hätte sie ge­lacht und ne­ben ihr zischte es noch einmal, das war wohl für ihren geliebten Christian, würde er auch Rosa se­hen? Das schöne Rosa, so Rosa.

„Kann ich jetzt endlich diese Brille abnehmen?" fragte Karolus.

„Prüf vorher nach, ob die Jalousien unten sind, dann mache ich das Licht an."

Karolus trat an das Fenster und zerrte kurz an dem Band und tatsächlich ratterten die Jalousien her­ab. Hätten sie vorher Licht gemacht wäre das nicht gut gewesen. Dann nahm er den Restlichtver­stärker ab. Er sah van Furrs Schatten vor der Tür, der schaltete auch seinen Restlichtverstärker ab und schaltete dann das Licht ein. Die plötzliche Helligkeit blendete beide kurz, dann sahen sie sich um. Ihre beiden Opfer lagen nackt und vollkommen regungslos im Bett, die Gesichter waren ent­spannt und beide grinsten schläfrig, die zweite Droge tat ihre Wirkung. Das Bewusstsein der beiden war abgeschaltet, aber die Körper würden auf Anweisungen und Befehle reagieren, natürlich erst dann, wenn die Wirkung der ersten Droge abgeklungen war.

Van Furr begann mit einer schnellen Untersuchung der beiden. Es war zwar unwahrscheinlich, das der verabreichte Drogencocktail überraschende Nebenwirkungen hatte, aber er wollte sicher gehen, das den beiden kein Leid geschah, jedenfalls noch nicht.

Karolus begann währenddessen damit ein paar Kleidungsstücke aus dem Kleiderschrank herauszu­suchen. Die beiden sollten schnieke aussehen, fein herausgeputzt, genau passend für einen abendli­chen Ausflug. Nicht dass die beiden in nächster Zeit Kleidung brauchen würden, aber für den weite­ren Plan war es notwendig. Er wünschte Katti wäre da und könnte diesen Part übernehmen, sie hatte das richtige Gespür. Hoffentlich versaute er diesen Teil nicht.

Van Furr war mit dem Mann fertig, als nächstes untersuchte er die Frau. Floras Eltern schienen bei halbwegs guter Gesundheit zu sein. Die üblichen Verschleißerscheinungen lagen vor, abgenutzte Gelenke, beschädigte Bandscheiben, nachlassende Sehkraft, Hormonelle Umstellung. Das waren ty­pische Alterserscheinungen, nichts, dass man als außergewöhnlich bezeichnen konnte, wenn man von dem einen oder anderen möglichen Anzeichen von Krebs absah. Darum würde man sich gut kümmern, später.

Karolus schnappte er sich eine Handtasche, die zu dem Kleid für die Frau zu passen schien und füll­te sie mit dem Inhalt einer anderen, die Floras Mutter wohl im Alltag nutzte. Papiere eine kleine Taschenbibel, Schminkzeug, eine sehr dezente Farbe, aber hochwertige Qualität. Tampons, Binden Papiertaschentücher und, und, und. Das Handy nahm er an sich, es war ausgeschaltet und ein ganz einfaches Modell. Kein Schnick Schnack Powerphone, sondern ein nur mit dem nötigsten ausgestat­tetes Handy. Er holte den Akku aus dem Gerät und ersetzte ihn durch einen äußerlich gleichenden. Cynthia würde keinen Unterschied bemerken, weder am aussehen, noch an der Bedienung, aber die­ser Akku hatte es in sich. Das Prozedere wiederholte er mit Christians Smartphone. Dann war er endlich fertig.

„Ich gehe mal runter und sorge dort für den richtigen Touch."

„OK." brummelte van Furr, der sich um die Frau kümmerte.

Karolus überlief van Furr das Schlafzimmer und begab sich als erstes in den Keller. Dort suchte er den Vorratsraum auf und besah sich das Weinregal. Es enthielt zwar nur wenige Flaschen, die waren aber durchweg von ausgezeichneter Qualität und ziemlich hochpreisig. Er entschied sich für einen leichten Rotwein. Er begab sich dann in die Küche und dort öffnete er die Flasche. Er ging zum Wohnzimmer und dort fand er was er suchte zwei Gläser und eine dickbäuchige Karaffe. Die Gläser stellte er auf den Wohnzimmertisch. Mit der Karaffe kehrte er in die Küche zurück und dekantierte den Rotwein. Einen Teil des Weines goss er sofort in den Ausguss und spülte mit viel Wasser nach. Er schnupperte am Ausguss und war zufrieden, als er kein Weinaroma bemerken konnte. Auf ins Wohnzimmer. Dort stellte er die Karaffe ab und nahm die Gläser an sich. Er musste zurück ins Schlafzimmer.

„Wie sieht es aus?"

„In ein paar Jahren hätte er einen wunderbaren Schlaganfall bekommen. Bei der Frau, nun da sind Anzeichen für Brustkrebs. Und natürlich die üblichen Alterserscheinungen. Im großen und ganzen nichts überraschendes."

„Wie weit ist der Lähmer abgeklungen?" Karolus hielt die beiden Gläser hoch. „Ich brauche Lip­penabdrücke!"

„Das werden wir gleich sehen!"

Van Furr trat an das Bett, in dem die beiden nackten Menschen noch immer Bewegungslos lagen. Ihre Augen waren offen, doch diese waren leer und zeigten keine Spur eines wachen Bewusstseins. Sie sahen aus wie lebensgroße Puppen. Nur das diese Puppen warm waren und atmeten.

„Christian! Richte dich auf!"

Was folgte, sah unheimlich aus. Wie in einem der uralten Vampirfilme, in denen Dracula sich stock­steif aus seiner Kiste erhob. Genau so erhob sich nun Christians Körper.

„Daran werde ich mich nie gewöhnen!"

Karolus trat nun selber an das Bett.

„Christian! Nimm das Glas und trink einen Schluck!" befahl er.

Wie in Zeitlupe bewegte sich die rechte Hand des Mannes auf Karolus zu und ergriff das ihm darge­reichte leere Weinglas. Langsam führte er es zum Mund und presste seine Lippen an den Glasrand und trank daraus, als ob es gefüllt sei.

„Nun gib es mir zurück!"

Der geistlose Körper tat wie es ihm befohlen wurde und verharrte dann in dieser Stellung. Erst ein weiterer Befehl sorgte dafür, das der Mann sich wieder hinlegte. Katatonie. Karolus betrachtete zu­frieden das Glas, dann wiederholte er dasselbe mit der Frau. Dann hatte Karolus zwei Gläser und beide benutzt, jep das wird reichen. Zufrieden überließ er die beiden wieder der Obhut des Doktors.

Van Furr hatte bereits zwei Spritzen aufgezogen hatte, die auf einem der Nachtschränke bereitlagen. Der Inhalt der Spritzen glitzerte silbrig grün. Naniten! Allerdings waren sie dieses mal bereits fertig programmiert, und auch nur für einen einzigen Zweck bestimmt. Sie würden Sicherstellen, dass die beiden Menschen in dem Zustand verblieben in dem sie sich gerade befanden. Van Furr wollte kei­ne Überdosierung der Droge riskieren. Die Nebenwirkungen waren einfach zu gefährlich, der größ­te Vorteil war eben, dass die Wirkung fast augenblicklich einsetzte, aber nur wenige Stunden anhielt und wenn man das Zeug länger verabreichen würde, hätte es ernste Konsequenzen. Die Naniten da­gegen konnte man quasi ohne zeitlicher Einschränkung nutzen. Sie benötigten nur eine gewisse Zeit, um sich an die richtigen Areale im Gehirn zu koppeln, Zeit die sie aber an diesem Abend nicht hatten, denn bei einer Entführung war Zeit ein zu kostbarer Schatz, der nicht verschwendet werden durfte. Nachdem Karolus das Schlafzimmer verlassen hatte verabreichte van Furr Holgers Eltern die Naniten. Die kleinen Maschinen würden sich in der Hirnmasse verteilen und dort für etwas Un­ordnung sorgen, so das die Herren Kollegen später absolut ratlos sein würden. Es behagte van Furr zwar nicht sonderlich, aber er vertraute darauf, dass niemand einen Verdacht schöpfen würde. Seine Naniten waren der Zeit soweit voraus, das niemand sie entdecken könnte und zudem waren die klei­nen Dinger intelligent genug sich zu maskieren. Es müsste schon ein Labor vom Schlage des MIT oder der NSA sein um die kleinen Maschinen zu entdecken und auch nur dann, wenn sie wussten wonach sie suchen mussten.

Karolus war derweil nicht untätig geblieben. Auf dem Wohnzimmertisch standen nun die Weinglä­ser mit einem letzten Rest Rotwein, die Karaffe war auch auf dem Tisch platziert worden. Er hatte auch an ein paar verschüttete Tropfen gedacht. Eine fast leere Schale mit Snacks stand ebenfalls auf dem Tisch. Den größten Teil davon hatte Karolus entsorgt und einige Krümmel hatte er verstreut. Alles sah aus, als ob sich die von Rottenbachs das eine oder andere Glas Wein genehmigt hätten und dann zu einer Tour aufgebrochen wären. Er sah auf seine Uhr, es wurde Zeit wieder nach oben zu gehen.

Nachdem van Furr sicher war, dass die Naniten ihr vorbestimmtes Werk verrichteten, befahl er bei­den aufzustehen, sich anzukleiden und zurechtzumachen. Wie Schlafwandler gehorchten sie ihm und kleideten sich ein. Karolus schien eine gute Wahl bei der Garderobe gemacht zu haben. Als die beiden sich angezogen hatten, sorgte van Furr dafür, das und somit wieder vorzeigbar waren, befahl er ihnen sich in eine Ecke zu stellen. Dort verharrten sie bewegungslos an dem ihnen zugewiesenen Ort. Karolus kam glücklicherweise auch schon wieder und gemeinsam sorgten beide nun für Ord­nung. Nichts sollte darauf hinweisen, das die von Rottenbachs an diesem Abend bereits im Bett ge­wesen waren. Wenig später war das Bett gemacht und mit einer Tagesdecke bedeckt, der Raum sah wieder aufgeräumt und bereit für seine Bewohner zu sein, doch an diesem Abend würden diese ein anderes Quartier beziehen. Hier waren sie fertig.

„Folgt mir!" befahl van Furr und so machten sich die vier auf. Vorne van Furr, dann die beiden wil­lenlosen Eltern, die aussahen, als ob sie zu einem Theater oder einem feinen Restaurant ausgehen wollten und schließlich Karolus, der die Tasche trug und hinter sich das Licht löschte und das Schlafzimmer als letzter verließ. Unten in der Eingangshalle bedeutete van Furr den beiden zu hal­ten. Karolus holte ein digitales Funkgerät hervor und drückte die Ruftaste. Die Antwort kam prompt.

„Iechch kuomme!" Juris schwerer russischer Akzent knarzte es aus dem kleinen Lautsprecher.

Wenig später schlich der alte Ford auf den Hof und Juri stieg aus. Geschwind öffnete er die Seiten­tür und van Furr scheuchte ihre Gefangenen in den Wagen. Für die von Rottebachs sollte es für eine lange Zeit das vorerst letzte mal sein, dass sie ihr Eigentum verließen. Juri sah belustigt dem Trei­ben zu und fing dann geschickt die Schlüssel für das Auto der von Rottenbachs auf, den Karolus ihm zugeworfen hatte. Van Furr verschloss das Haus. Phase zwei des Abends begann.

Die Beats wurden intensiver, die Rhythmen härter, der DJ kam immer mehr in Fahrt. Auf der Tanz­fläche zuckten die Leiber der tanzenden Menge. Einige schienen bereits stundenlang sich zu den be­täubenden Rhythmen bewegt zu haben und waren in eine Art Trance gefallen. Doch an der Bar wa­ren Maika und die beiden nicht mehr zu sehen. Maika und ihr neuerworbener Anhang hatten den Platz gewechselt. Die beiden waren ihr dabei gefolgt wie zwei Entenküken ihrer Mama. Die drei sa­ßen nun in einem der abgedunkelten Separees, die sich in einem anderen Bereich des ausgedehnten Klubs befanden. Dort war die Musik etwas leiser, chilliger, transzendenter. Und es war dunkel und die Separees wurden nur von sparsam eingesetzten wechselnden Lichteffekten erhellt. Die sanfte Musik ließ zu sich leise zu unterhalten. Maika beobachtete nun fasziniert, wie die beiden Männer ihr gegenüber immer mehr mit sich rangen, um die Beherrschung nicht zu verlieren. Klaus ran ein Speicheltropfen aus einem Mundwinkel. Die verabreichte Dosis tat ihre Wirkung, denn sein Blick wanderte immer wieder verstohlen zu seinem Freund, der neben ihm saß und auf seinen vier Buch­staben unruhig hin und her rutschte. Sie beugte sich zu Klaus vor.

„Du hast einen sehr hübschen Freund!" flüsterte sie.

„Mhm."

„Habt Ihr es schon getan?"

„Getaaan?"

„Also noch nicht! Du weißt, wenn du zu lange wartest, wird er jemanden finden! Willst du das?"

„Fiindeeen? Kareeeem, nein, ich..." er verstummte und seine Augen sprangen von Maika zu Karem. Der großartigen Frau und dem so plötzlich so anziehenden, lieblichen Karem.

„Und du Karem? Was meinst du? Willst du nicht deine Liebe mit ihm teilen?"

„Häääh, teilen?"

„Stell dir seinen Schwanz in deinem Mund vor, den Geschmack von Pre und Pisse auf deiner Zun­ge, die sich um seinen Schaft schlängelt. Das Gefühl, wenn er sich in deinen Mund ergießt und der heiße, stinkige Samen deine Kehle hinabgleitet!"

'Meine Güte, was rede ich hier für einen Mist zusammen!' dachte Maika, 'Aber die beiden sind so hin und weg.'

„MHMmm!"

Karem schloss seine Augen und lehnte sich zurück. Er leckte sich über seine Lippen, das Wasser lief ihm im Mund zusammen. Er schluckte. Maika sah zufrieden den verträumten, lüsternen Aus­druck in seinem Gesicht. Bald, nein gleich, würde sie die beiden endgültig in der Hand haben. Sie wandte sich wieder Klaus zu.

„Und Klaus wie steht es mit dir? Karem spreizt deine Arschbacken auseinander und mit einem schnellen Stoß in deine Männerpussi entjungfert er dich, wie sein Samen in deinen Leib spritzt und dann wieder und immer wieder, bis dir sein Samen aus dem Hintern suppt?"

„Oh wunderbar! Aaber ... ich ... bin ... nicht ... schwul! Und Karem auch..."

„Natürlich seid Ihr das nicht, aber das Gefühl, ja, das ist ein wunderbares Gefühl. Wahre Liebe und Ihr seid dazu geschaffen. Schaut euch beide doch mal an. Was seht Ihr? Zwei Männer, die sich lie­ben, oder täusche ich mich?"

Die beiden sahen sich an. Hatte sie recht? Die letzten Tage, Wochen, die seltsamen Gefühle?Es war falsch, richtig, Karems Hand rutschte vom Tisch und landete im Schoß seines Freundes. Klaus spitzte seine Lippen. Karem leckte sich wieder über seine Lippen. Er beugte sich zu seinem Freund. Maika schnippte mit ihrem Finger und die verträumte Aufmerksamkeit der beiden Männer gehörte wieder ihr.

„Noch nicht! Nicht hier! Ich habe hier etwas, das für euch beide genau das richtige ist. Einen Ver­trag!"

Sie fischte sechs Blätter aus ihrer Handtasche. Sie waren eng beschrieben und die Schrift war kaum lesbar, so klein waren die Buchstaben.

„Unterschreibt und Ihr braucht euch nie mehr einen Gedanken darüber zu machen. Keine Ent­scheidungen, keine Pfändung, keine nervigen Arbeitgeber, keine Verantwortung. Ihr überlasst alles mir!"

Sie schob je drei Blätter vor die beiden und legte einen Kugelschreiber daneben. Klaus nahm seine drei Blätter und überflog so gut er konnte den Vertrag, nein, es war eine Vollmacht! Das war alles drin sein Name, woher hatte die Frau ihre Namen, Ihre Adresse, sogar seine Geburtsdaten! Mehr konnte er nicht erkennen. Der Rest war zu klein und das Licht wechselte zu schnell die Farben, als das es für ihn möglich war mehr zu erkennen.

„Und nun unterschreibt! Jetzt!"

„Warum sollten wir das hier unterschreiben?"

Klaus blickte Maika mit einem letzten Fünkchen Willen an. Doch seine Hand bewegte sich langsam zu dem Stift hin.

„Weil es richtig ist!, weil ihr es doch auch wollt. Ich habe es von Anfang an gesehen, dass tief in euch das Verlangen brennt euch zu verändern. Die Unterschrift ist der erste Schritt dazu, Ihr werdet sehen.

Klaus und Karem zögerten. Ihre Hände schwebten über den Stiften. Mit einer schnellen Bewegung ihrer Hände drückte Maika die Hände der beiden auf die Stifte.

'Verdammt, warum tun die beiden nicht das was sie sollen, mache ich was falsch? Karolus sagte doch, das nach dem Stichwort ...' Es fiel ihr wie Schuppen von den Augen, das Stichwort! Sie hatte das Stichwort, das den beiden in den letzten Tagen eingebläut worden war, nicht benutzt. Wie dumm! Sie hätte schon längst fertig sein können.

„Klara gehorche!"

Zwei Worte, eine Bedeutung. Klaus zögerlicher Blick wurde leer. Die letzten Wochen hatten er und Karem unzählige Stunden vor ihren Rechnern gesessen, hatten gespielt, hatten Musik gehört, hatten Videos angesehen, hatten Fernsehfilme gesehen, hatten Radio gehört. Und die gesamte Zeit sind sie nicht nur mit den gewünschten Inhalten berieselt worden. Karolus hatte so gut wie jedes Stück Elektronik manipuliert und die beiden mit Unterbewussten Einflüsterungen vorbereitet. Hatte Bilder in ihr Gehirn gepflanzt, hatte Befehle konstruiert und ihre mentalen Mauern unterhöhlt. Und Klaus geschwächte Persönlichkeit bekam den nächsten Knacks.

„Klara" Diese Worte waren der letzte Auslöser. Gesprochen von der richtigen Person, mit dem rich­tigen Tonfall. Und er war reif, reif seinem alten Leben Adieu zu sagen und einer neuen Zukunft entgegenzugehen, einer Zukunft, von der Klaus nie geträumt hatte, nun geträumt vielleicht schon. Aber dieser Traum, wenn es ihn denn gegeben hatte, würde wahr werden und er würde verzweifeln und sich fügen. Er hatte keine andere Wahl. Das war festgeschrieben. Er würde nie wieder frei sein!

„Klara unterschreibt nun die Verträge!" Maika strahlte.

Er nahm den Stift und begann zu unterschreiben.

„Dude, was ist los? Warum machst du das?" fragte Karem verwundert.

Aber seine Stimme war schwach, hatte keine wirkliche Kraft, um die Trance, in der sich sein Freund befand zu brechen.

„Muss gehorchen! Will gehorchen. Klara gehorcht!" murmelte Klaus. Seine Blase versagte und ein dunkler Fleck breitete sich auf seiner Hose aus.

„Hör auf! Schlampe, hör sofort auf damit!" nur schwach protestierte Karem, als dessen schläfriger Verstand den Zusammenhang vom seltsamen Verhalten von Klaus und den Worten der Frau begriff. Aber es war zu spät.

Maika vergab ihm die Worte. Karem würde bald schon eine Schlampe sein und er würde es sogar gerne sein.

„Karla gehorche!" Die Worte kamen Maika flüssig von den Lippen und Karems von vorneherein zweckloser Versuch Widerstand zu leisten brach umgehend. Maika hätte sich viel Gerede ersparen können.

„Karla unterschreibt nun auch!"

Karem schrie innerlich auf, als sich seine Hand um den Stift schloss und er begann die Blätter zu unterzeichnen. Er wollte keine Vollmacht unterschreiben! Er wollte sich nicht irgendjemanden aus­liefern! Eine Vollmacht über sein Leben, das war falsch, das machten nur hilflose Menschen, er war nicht hilflos, aber ehe er es sich versah, lagen dort die drei Blätter mit seiner Unterschrift vor ihm. Auch seine Blase entspannte sich und er nässte sich ein.

„Gebt mir die Blätter!"

'Ich werde sie zerreißen. Ich werde die Vollmacht zerreißen, ich ...!'

Karem hatte die Blätter in Händen und hatte den Vorsatz sie in Fetzen zu reißen, zu Konfetti zu ver­arbeiten und die Reste in das Gesicht von Maika zu werfen, doch dann übergab er die Blätter an sie. Er hatte keine Wahl, er musste gehorchen, seiner Herrin gehorchen. So wie Klara neben ihm. Klara? Sein Freund hieß nicht Klara. Er war Kl ... ara! Maika nahm die Blätter an sich und verstaute sie sorgfältig in ihrer Tasche. Dann stand sie auf und bedeutete den beiden sich auch zu erheben und ihr zu folgen.

'Ich, ich ... folge niemanden, ich will nicht folgen!'

„Klara, Karla kommt! Es geht nach Hause!"

'NEEEIIINNNN!'

Doch der Schrei verhallte ungehört in seinem Geist. Sein willenloser Leib hörte und gehorchte ge­nau so wie der seines Freundes. Kl ... ara.

'Verdamt mein Name ist Ka ... rla! Karla, bin ich Karla?'

Maika trat ein paar Schritte vor, Lichter tanzten über ihr Haar, es schimmerte und funkelte. Dann wartete sie und warf einen Blick zurück.

„Kommt!"

Und die beiden Männer standen langsam auf und mit leicht schwankendem Gang setzten sie sich in Bewegung. Ihre Augen blass und stumpf, mit geweiteten Pupillen. Das Gesicht ausdruckslos ohne ein Zeichen des inneren Terrors der in beiden herrschte. Folgen, gehorchen, folgen, alles ist gut, es ist gut zu gehorchen, gut zu folgen.

Maika sah zufrieden, das jeglicher Widerstand erloschen war und sie setzte sich wieder in Bewe­gung. Sie ließ ihre Hüften schwingen, ließ ihre Brüste wogen. Spürte die bewundernden Blicke der Männer, Frauen und auch die der besonderen Gäste, den Männern, denen zwischen den Beinen noch et­was fehlte und den Frauen, die dort noch zu viel hatten, die so wie Maika waren. An der Kasse zahl­te Maika ihre Zeche in Bar. Klaus und Karem bezahlten ihre mit Karte. Alles lief nach Plan. Einer der Türsteher, derselbe, der den Anruf getätigt hatte, machte einen anzüglichen Witz auf Russisch, er hatte die dunklen Flecke auf den Hosen der beiden gesehen. Maika lachte mit den Männern, die wie Panzerschränke gebaut waren und sie weit überragten. Sie schäkerte mit ihnen und verteilte ein paar großzügige Trinkgelder. Dann verließ sie das Etablissement mit ihrem folgsa­men Anhang und wandte sich dem Parkplatz zu. Anatoli musste ja dort schon viel zu lange mit Vla­dim auf sie warten. Die Armen.

Anatoli blickte auf seine Rolex. Vladim und er warteten schon eine gute Weile auf Maika. Es wurde langsam kühl.

„Ob was schiefgelaufen ist, Boss? Soll ich mal nachsehen?"

„Nein, Vladim, es wird schon alles gut gehen! Es kann sich nur noch um Minuten handeln."

Er lehnte sich in den Sitz zurück und schloss seine Augen. Er war immer noch am überlegen, wie van Furr die beiden bearbeiten sollte, dass sie in Zukunft ihm nützlich sein könnten. Zungen, lange Zungen und große Titten. Und damit meinte er wirklich große Titten.

„Boss!"

Vladim riss ihn aus seinen Träumereien.

„Was ist Vladim?"

„Ich glaube da kommt Maika und die beiden tapern hinter ihr her."

„Dann mal los, mach den Kofferraum auf!"

„Schon dabei!"

Anatoli stieg aus und trat Maika entgegen. Er umarmte sie und drückte ihr einen Kuss auf den Mund.

„Gutes Mädchen! Hat nur etwas lange gedauert!"

„Entschuldige, ich hatte nicht an die Codeworte gedacht. Sonst wäre ich schon längst hier gewe­sen." Maika schlug beschämt die Augen nieder und erwarte ihre Strafe. Doch Anatoli strich ihr übers Haar.

„Du bist da und die beiden auch. Das ist das einzige was jetzt zählt."

Sie blickte auf und Sie sah Anatoli mit verliebtem Blick an. Der wandte sich an Klaus und Karem.

„Klara und Karla gehorchen!" sagte er mit fester Stimme. Er sprach auf russisch, Karolus hatte da­für gesorgt, das die Codeworte auch in dieser Sprache eingebrannt worden waren.

„Ich gehorche!" antworteten beide.

Anatoli war zufrieden. Vladim stand am Kofferraum und beobachtete im schwachen Licht, wie sein Chef die beiden neuen empfing.

„Zieht euch aus! Ich will keine Kleidung mehr an euch sehen."

„Ich gehorche! Keine Kleidung! Alles muss runter!" antworteten Karem und Klaus gehorsam.

Und wie es sich für folgsame Bedienstete geziemte, entledigten sie sich ihrer Kleidung. Sie legten ihre Kleider neben sich auf den Asphalt. Dann standen sie im Adamskostüm regungslos vor Maika, Anatoli und Vla­dim. Sie be­deckten nicht einmal ihre Blöße, die nach Maikas Geschmack geradezu unterdurchschnittlich war.

„Ringe Uhren, Schmuck! Alles muss runter!"

Zufrieden sah Anatoli im schwachen Licht des Parkplatzes wie sich die beiden auch ihrer letzten Habseligkeiten entledigten und diese auf die Kleiderhaufen legten.

„Und nun ab in den Kofferraum und spielt miteinander!"

Beide fingen an verträumt zu lächeln und bereitwillig stieg zuerst Klaus in den Kofferraum des Wa­gens und dann folgte ihm Karem, der sich seine Lippen leckte und auf die anschwellende Erektion starrte, die sich bei Klaus zeigte. Als Vladim den Kofferraum schloss, war deutlich ein schmatzen­des Geräusch zu hören. Die beiden hatten die nächste Stufe erreicht auf dem Weg, der ihnen voraus­bestimmt worden war.

„Was für armselige Schwanzlutscher!" grummelte Vladim.

„Noch, aber warte ab. Die werden sich wunderbar machen."

'Maika und die anderen Mädels wird es freuen, wenn die beiden wirklich laaange Zungen haben!' dachte Anatoli und grinste, als er in den Mercedes einstieg. 'Definitiv längere Zungen!'

Maika hatte in der Zwischenzeit die Kleidung der beiden in zwei Plastiktüten gestopft und reichte sie an Vladim weiter. Sie gähnte, sie würde es sich auf dem Rücksitz des Mercedes gemütlich ma­chen und sich einen Picolo genehmigen, den hatte sie sich verdient. Vladim suchte sich die Auto­schlüssel und die Papiere für das Auto der beiden aus einer der Tüten heraus. Die alte Kiste hatte er bald gefunden. Als die beiden Wagen wenig später den Parkplatz verließen, war das Schicksal von Klaus und Karem endgültig besiegelt. Phase Zwei konnte endlich starten.