Wolfsblut - Teil 2 Kapitel 28: Zurück nach Xornia

Story by silverstripe on SoFurry

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Teil 2: Eis

Kapitel 28: Zurück nach Xornia

Xyon tippte auf die Tasten. Es waren bereits drei Tage vergangen, nachdem Sesuke in die Kerker gebracht wurde. Xyon hielt das Gerät ans Ohr und hoffte, bald Sesukes Stimme zu hören.

,,Nichts, er geht nicht ran." Xyon schaltete die Kommunikationsanlage aus und blickte zu der Steppenfüchsin.

,,Vielleicht ist das Gerät ja kaputt.", meinte sie.

,,Das kann nicht sein, Citrin hatte es doch erst gründlich überprüft." Xyon griff wieder nach einem kleinen, schwarzen Gerät und tippte auf die Tasten. ,,Citrin soll sich das Teil mal ansehen."

Jemand hob ab. Die Steppenfüchsin beobachtete Xyon. Er wirkte gestresst. Sie hatten erst eine Katastrophe hinter sich und nun kam schon die nächste, dies hinterließ natürlich Spuren.

,,Sie werden in wenigen Augenblicken kommen.", meinte Xyon und stellte das Gerät wieder weg.

Mariku nickte und kehrte ihm den Rücken zu. Sie musste zurück zu dem Tor, das die Dimensionen voneinander trennte. Die Steppenfüchsin schloss die Augen. Als sie diese wieder öffnete, befand sie sich an dem scheinbar endlosem Ort. Sie blickte in die Ferne, reines Weiß, nichts anderes. Der Boden unter ihren Boden war weich, es kam ihr vor, als würde sie auf Wolken stehen. Wolken, die zwischen den Welten schwebten.

Sie hatte gehofft, dass nach der Schlacht gegen Ez'quil alles wieder in Frieden leben könnte, doch das Tor der Welten wurde immer instabiler. Etwas von einer anderen Dimension griff auf Xornia und vermutlich auch auf die anderen Dimensionen ein, deshalb musste Fuchsit das Tor nun strenger bewachen, doch sie bemerkte nichts, niemand passierte das Tor.

Plötzlich erschienen grelle Lichter, aus denen Gestalten traten.

Sisco, der große, muskulöse Gepard mit den langen, blauen Haaren. Tau, die zarte aber manchmal auch hysterische Wölfin mit den frechen Zöpfen. Hakku, der kleine, zurückhaltende Kater. Canjy, der sportliche und freche Fuchs und schließlich Leo, der Gestaltwandler-Wolf.

,,Schön dich wieder zu sehen, Mariku.", sagte Sisco und gab der Steppenfüchsin die Pfote. ,,Ebenso, Citrin."

Xyon blickte auf. Sie traten aus einem grellen Lichtring.

,,Gut, dass ihr gekommen seid.", begrüßte er die Gäste. Leo lächelte und fiel Xyon um den Hals. ,,Sag mir jetzt bitte nicht, dass wir nochmal gegen Ez'quil kämpfen müssen.", flüsterte der Wolf. ,,Es scheint ein noch größeres Problem zu geben, setzt euch." Xyon deutete auf den langen Tisch. Sie setzten sich und Xyon begann zu erklären: ,,Wie ich herausgefunden habe, gibt es in unserer Nachbardimension Sylv ein kleines Problem."

Der Wolf spitzte die Ohren.

,,Irgendetwas lässt die Welt Sylv gefrieren, es ist eine Macht, die so stark ist, dass sie auf benachbarte Dimensionen übergreift und das Tor der Dimensionen schwächt. Das heißt, dass alle Dimensionen zu einer Welt aus Eis verschmelzen könnten. Wir gehen davon aus, dass niemand Sylv betreten könnte, da dort Temperaturen herrschen, denen unsere Körper nicht standhalten könnten, wir würden erfrieren. Wir gehen auch davon aus, dass alle Lebewesen in dieser Welt entweder schon tot oder eingefroren sind. Ich kenne nur ein Wesen, welches diese Welt betreten könnte und das Problem lösen könnte. Ich habe Hessonit den Auftrag erteilt, ihn hierher zu bringen, was sich jedoch als sehr schwierig erweist, da dieses Wesen dem Programm Sunhào unterzogen wurde. Seine Gefühle wurden größtenteils abtrainiert oder sogar abgetötet. Die Kälte dieses Wesens könnte das Wesen, welches die Welt Sylv zu einer Eiswelt macht, nähren. Deshalb ist es wichtig, dass Hessonit dieses Wesen zu seinen Gefühlen bringt, damit es auch Wärme ausstrahlen kann."

Xyon atmete tief aus. Sisco blickte zu ihm und fragte: ,,Und weshalb sind wir hier?"

,,Ich habe den Kontakt zu Hessonit verloren und dachte, dass es vielleicht an der Kommunikationsanlage liegen könnte."

Sisco stand auf. ,,Dann sehe ich mir das Teil mal an." Er verschwand in den nächsten Raum. Xyon setzte sich wieder und sah zu den anderen.

,,Wir würden euch bitten, hier zu bleiben, solange das Tor instabil ist. Wenn es zu einer Schlacht kommt und die Wächter in verschiedenen Welten stecken, haben wir ein Problem.", sagte Mariku.

Canjy erhob die Stimme: ,,Und Wir? Wir werden doch auch kämpfen, wenn es erneut zu einer Schlacht kommt."

Xyon blickte zu dem jungen Pärchen.

,,Wir verlangen von euch beiden nicht, hierzubleiben, doch es wäre eine große Hilfe, wenn ihr uns unterstützen könntet."

,,Ist doch klar, es betrifft ja auch unsere Welt.", meinte Leo.

,,Leben wir solange hier im Schloss?", fragte Tau. Xyon nickte. ,,Ihr werdet in vier Abteilungen eingeteilt. Rubin kann bei Fuchsit wohnen, Citrin und Aquamarin teilen sich eines, Leo und Canjy bekommen das dritte, das letzte ist für Hessonit reserviert."

,,Du musst uns nicht beim Kriegernamen nennen, Sisco, Hakku und Tau reichen völlig.", meinte Tau lächelnd. Xyon hob verwundert die Augenbrauen.

,,Eine Frage.", meldete sich Canjy zu Wort. ,,Wenn das Tor der Welten so instabil ist, warum bringt Hessonit dieses Wesen nicht einfach hierher? Wenn das Tor zerbricht, wäre er und das Wesen zumindest hier."

,,Hier wäre er sehr viel näher an dem Monster, das in Sylv wütet. Wie gesagt, er könnte das Monster nähren, solange er noch wie eine Maschine fühlt."

Sisco trat wieder in den Saal und sagte: ,,Die Anlage läuft, Hessonit geht nur nicht ran, vermutlich ist er nicht im Haus."

Xyon nickte und verschränkte die Arme. ,,Aber wo könnte er sein?"

,,Warum werde ich das Gefühl nicht los, dass irgendwas passiert ist?", fragte Xyon sich und setzte sich auf den Stein. Seine Füße tauchten in das warme Wasser. Der kleine Raum mit dem Becken, das an den Rändern mit Steinen und Pflanzen verziert war, diente als Raum für die Körperpflege. Xyon ließ sich ins Wasser gleiten und genoss den warmen Dampf, der von der heißen Quelle aufstieg. Hier konnte er über alles am besten nachdenken. Er versuchte seine Gedanken zu ordnen und fragte sich, wie weit Sesuke bereits war.

Xyon spürte, wie sich Hände auf seine Schulter legten und ihn massierten. ,,Fuchsit?" Er drehte den Kopf und sah in die hellroten Augen der Füchsin. ,,Du solltest dich doch um deine eigenen Aufgaben kümmern, du solltest das Tor bewachen."

,,Verdammt nochmal, niemand passiert das Tor, es ist einfach nur wegen der Dimensionsübergreifung instabil.", brummte sie. Ihr Griff wurde fester, doch sie entspannte sich wieder. Xyon stieg aus dem Wasser und stellte sich ihr gegenüber. Seine Augen funkelten metallisch.

,,Du als der Herrscher dieser Welt solltest einen kühlen Kopf bewahren, du bist verspannt, gestresst, ich mache mir nur Sorgen um dich.", flüsterte Mariku, während sie seinem Blick auswich. Sie hasste diesen metallischen und kalten Blick, früher war das Silber in seinen Augen viel wärmer gewesen.

,,Nenn mich nicht Herrscher. Ich bin nur der Wächter vom Herz dieser Welt.", unterbrach er sie knurrend. Mariku drehte sich wieder zu ihm und sah ihm tief in die Augen. Ihre Augen glühten rot.

,,Du hast diese Welt in deiner Hand, Xyon. Es ist vielleicht ein harter Job, doch du wirst sehen, dass es dir viel leichter erscheint, wenn du doch nicht überforderst.", meinte Mariku. Ihr Augenfarbe wurde wieder heller. Xyons Ohren zuckten. Plötzlich ging er in die Knie und hielt sich den Kopf. Ein markerschütterndes Fiepen, das nur er hören konnte, ging durch seine Ohren.

,,Was ist los?" Mariku legte die Pfoten auf seine Schultern und sah ihn besorgt an.

Xyon stand auf, sah sie kurz an und stürmte aus dem Raum ohne ihr zu antworten. Verwundert sah ihm Mariku hinterher. Sie verschränkte die Arme und wandte sich wieder ihrer Arbeit zu.

Xyons Beine trugen ihn in eines der Gemächer. Er riss die Tür auf. Canjy sah zu ihm, Schweiß stand auf seiner Stirn und die Augen waren vor Angst geweitet. Xyon bemerkte den bewusstlosen Wolf, der in den Armen des Fuchses lag.

,,Er ist plötzlich umgekippt, keine Ahnung, was er hat.", stotterte Canjy.

Xyon rief nach Tau, die nur wenige Augenblicke später ins Zimmer kam. Zusammen trugen sie Leo in ein Bett. Tau tastete seine Stirn ab. ,,Kein Fieber." Sie kramte Utensilien aus ihrer Tasche und überprüfte Leos Körper. ,,Er scheint nichts zu haben.", meinte sie ratlos.

Canjy setzte sich auf die Bettkante und strich über Leos Bauch. ,,Und was tun wir jetzt?" Er sah Tau und Xyon an. Sie zuckten mit den Schultern. ,,Vielleicht liegt es an dem Fluch, den Ez'quil ihm verpasst hatte. Es schwächt ihn bestimmt.", schlug Tau vor. ,,Das glaube ich nicht. Vorher war er noch fit.", sagte Canjy. Xyon nickte und ergänzte: ,,Körperlich ist er noch fit aber mental kann ihm das sehr zusetzen."

Leo legte die Ohren an. Seine Augenlider zuckten. Canjy beugte sich zu ihm und strich ihm besorgt über die Wange.

Die grünen Augen öffneten sich langsam und etwas rotes blitzte in ihnen auf. Canjy zuckte zusammen, doch dann drückte er seinen Wolf fest an sich.

Leo löste sich aus der Umarmung und richtete sich auf, er zitterte. ,,Eine Vision.", flüsterte er.

,,Was hast du gesehen?", drängte Xyon. Leo sah zu ihm und rieb sich die Stirn. ,,Blut, ich habe viel Blut gesehen, ich kann mich kaum erinnern. Es war ein Furry, er war an Ketten gefesselt und er weinte. Er hatte etwas unverständliches geflüstert."

,,Hessonit." Xyon ballte die Fäuste. ,,Ich wusste, dass etwas nicht stimmt."

Er stürmte aus dem Raum und hielt vor der Steppenfüchsin, die sich nach der Sache im Waschraum daran gemacht hatte, ein Mahl vorzubereiten.

,,Hessonit ist in Gefahr, wir müssen ihn da raus holen, vermutlich ist er in Gefangenschaft."

Mariku drückte ihm den Kochlöffel in die Pfoten und sagte: ,,Hessonit und ich sind Xyonix-Wächter, ich kann seine Präsenz spüren und schneller herausfinden, wo er sich befindet. Ich bringe ihn hierher. Du machst derweil das Essen fertig."

Bevor Xyon etwas erwidern konnte, war die Steppenfüchsin schon in einem Ring aus Licht verschwunden.

Mit weit aufgerissenen Augen und offener Schnauze sah Xyon zu den Lichtfunken, in denen die Füchsin verschwand. ,,Die ist heute ja komisch drauf."

Sesuke stöhnte vor Schmerz. Das getrocknete Blut verklebte sein Fell und die Wunde brannte noch immer. Er gab es auf, fliehen zu wollen, dieser Bereich war zu stark überwacht, als dass er unbemerkt fliehen könnte.

Er schaute auf, als der Lichtring vor ihm aufleuchtete. Mariku trat vor ihn und flüsterte: ,,Ich hole dich hier raus."

Sie machte sich an den Ketten zu schaffen und warf einen Blick auf die Überwachungskameras. Sie hatten nicht viel Zeit, bald würde sich die Zelle füllen.

,,Nein, lass mich hier, ich habe es nicht verdient, ich habe versagt.", hauchte der Collie. ,,Halt die Schnauze und bleib ruhig."

Scheppernd fielen die Ketten zu Boden, etwas wackelig stand der Collie auf den Beinen, seit einigen Tagen hatten seine Füße keinen Boden mehr berühren können.

Mariku griff ihn an der Pfote und verschwand mit ihm im Lichtring. Nur einen Augenblick später flog die Tür auf und einige Zàhngs sahen nur, wie das Licht in der Dunkelheit verschwand. Die Funken lösten sich auf, bis sich die Schwärze wieder auf den Raum legte.

,,Schnell, hol Rubin!", befahl Mariku, als sie wieder vor Xyon erschien. Wenige Augenblicke später lag Sesuke auf einer Liege und wurde von Tau untersucht.

,,Er hat viel Blut verloren." Sie tastete ihn ab. Xyon sah zu den Zuschauern. ,,Fuchsit, mach das Essen fertig, Hessonit muss etwas zu sich nehmen. Citrin, bereite ein Bad vor. Der Rest kann gehen, es gibt nichts zu sehen."

Tau wischte das Blut von dem Körper und meinte: ,,Das ist ja eine ganz schöne Narbe."

Sie desinfizierte die Wunde auf der Brust und rieb sie mit einer Salbe ein.

Die blaugrünen Auge öffneten sich. Sie waren voller Verzweiflung und waren getrübt. ,,Xyon?" seine Stimme klang rau und gebrochen. ,,Es tut mir leid, ich habe versagt."

Xyon legte den Finger auf seine Lefzen. ,,Rede nicht, du brauchst Ruhe. Du wirst gleich etwas Essen, dann nimmst du ein Bad, Morgen können wir reden."

Sesuke nickte abwesend.

Als Xyon am nächsten Morgen auf die weite Landschaft sah, verschluckte er sich an seinem morgendlichen Tee. Er wollte seinen morgendlichen Spaziergang genießen, doch dieser Anblick war alles andere als angenehm. Ein toter und blutverschmierter Tierkörper lag neben dem Graben, der sich um das Schloss zog. Eigentlich nichts ungewöhnliches, doch die Spuren deuteten auf einen Kampf hin.

,,Die Schlachten haben also bereits begonnen.", sagte er sich und kehrte um.

Er öffnete die Tür zu Sesukes Zimmer. Der Collie lag wach in seinem Bett. Er starrte schweigend an die Decke. Tau hatte einen neuen Verband angelegt und ihm Ruhe verordnet.

Xyon setzte sich auf die Bettkante und legte die Pfote auf Sesukes Bauch. Eine Berührung, die Sesuke beruhigte, dennoch fühlte er sich schlecht. ,,Nun erzähl, was ist schief gelaufen?"

Sesuke seufzte und erklärte dem Wolfsmischling, was passiert war.

,,Mazaru will also zu einem Zàhng werden?"

Sesuke nickte und hasste sich dafür, dass er es nicht verhindern konnte. ,,Es war nicht deine Schuld, Sesuke."

Der Collie spitzte die Ohren, normalerweise nannte Xyon ihn nicht bei seinem Geburtsnamen.

,,Du solltest dir höchstens dafür die Schuld geben, dass du gerade dabei bist, einfach aufzugeben. Es ist noch nichts verloren."

Sesuke schaute in die silbernen Augen. ,,Rede mit Mazaru, zeig ihm deine Gefühle, vielleicht erinnert er sich dann an dich."

Xyon stand auf. ,,Du kannst es schaffen, daran zweifle ich nicht. Ich lasse dich jetzt etwas alleine, ruhe dich aus und entspanne dich."

,,Warte, ich möchte wieder zurück, bring mich zu Mazaru.", flehte der Collie. ,,Nein, du musst dich erst regenerieren. Es steht zwar viel auf dem Spiel, aber deine Gesundheit ist erstmal wichtiger. Niemand hat etwas davon, wenn du jetzt gehst und umkommst, nur weil du zu stolz bist, um einzusehen, dass du Ruhe brauchst." Xyon schloss die Augen und erinnerte sich daran, dass Mariku ihm gesagt hatte, dass er sich überfordern würde. Er schob den Gedanken beiseite.

Sesuke seufzte, nickte aber. Xyon verabschiedete sich, die Tür fiel ins Schloss. Sesukes Blick wanderte durch sein Zimmer. Er lebte schon hier, seit er von Zuhause auszog.

Zwar war es schlicht und eng, aber für ihn reichte es. Er erinnerte sich daran, dass Mazaru mit ihm hier leben wollte, wenn sie hierher kommen würden. Es stimmte ihn traurig, doch noch war es ja nicht zu spät. Mazaru gehörte immer noch ihm und er würde nicht zulassen, dass sie ihn zu einer Maschine machten. Mazaru war so ein sensibles, warmes Wesen, kein Roboter.

Mariku fing Xyon auf dem Flur ab. Ihr Ausdruck verriet nichts Gutes. ,,Draußen rebellieren einige Tiere, sie bekämpfen sich gegenseitig und zerstören alles. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis auch die restlichen Furries zu kämpfen anfangen."

,,Sag Leo, Canjy und den anderen Wächtern Bescheid, wir müssen versuchen, die Kämpfe zu schlichten."

Sesuke legte die Ohren wieder an. ,,Kämpfe? Sie bekämpfen sich?"

Der Collie rieb sich die Stirn. ,,Nur weil ich versagt habe." Er richtete den Oberkörper auf, er spürte den Schmerz schon gar nicht mehr. ,,Sie sind alle beschäftigt, niemand bewacht das Tor, das ist meine Chance. Ich kann nicht warten, bis mein Körper sich komplett regeneriert hat."

Er stieg aus dem Bett und schnappte sich seine Klamotten. ,,Mazaru, ich hole dich da raus. Noch heute."

Sesuke streckte die Pfote vor. Ein leuchtender Lichtkranz erschien um sein Handgelenk. Er breitete sich aus, bis er groß genug war, dass Sesuke bequem hindurch passte. Der Collie ballte entschlossen die Fäuste und verschwand in dem Portal.

Der Collie trat auf den Boden, er war vor dem alten Haus, in dem Mazaru und er noch vor ein paar Tagen gewohnt hatten. Das Haus war teilweise zerstört und nicht mehr bewohnbar. Es würde nicht lange dauern, bis es in sich zusammen fallen würde.

Die Finger strichen über das glatte Holz der Tür. ,,So viele Erinnerungen hängen an diesem Haus.", seufzte er leise und dachte an die letzten Tage.

,,Doch nicht nur gute."

Er kniff die Augen zu, als er an die weit zurückliegende Vergangenheit dachte.

Sesuke entschied sich, die Nacht abzuwarten. Tagsüber war seine Chance, Mazaru unentdeckt aus der Organisation zu holen, geringer.

,,Und was, wenn sie die Sicherheitsmaßnahmen verschärft haben? Sie wissen, dass ich entkommen sein musste und Mazaru da raus holen wollte.", dachte er sich und lehnte gegen die Hauswand.

,,Egal, wie ich es anstelle, Mazaru muss da raus!"

Am späten Nachmittag trafen Xyon und die anderen wieder im Schloss ein. Leo lehnte sich gegen den Fuchs und seufzte: ,,Jetzt brauch ich was zu futtern."

,,Mariku wird sofort ein Mahl zubereiten.", meinte Xyon, seufzend verschwand die Steppenfüchsin.

,,Es hat tatsächlich geholfen, die Schlachten haben aufgehört.", seufzte Canjy, während Tau ein Pflaster auf seinen Arm drückte.

,,Es kann ganz schön schwierig sein, kämpfende Tiere zu beruhigen."

Plötzlich kam die Füchsin angestürmt und rief: ,,Sesuke ist nicht mehr da!"

Sie rannten in Sesukes Zimmer und entdeckten das leere Bett. ,,Ich wollte ihm etwas zu Essen bringen, doch er war schon weg.", sagte Mariku.

,,Er versucht garantiert Mazaru aus der Organisation zu befreien. Ich habe ihm gesagt, er soll sich erst ausruhen. Sesuke hatte sich nie um sich selbst gekümmert, immer war etwas anderes wichtiger.", meinte Xyon.

,,Was tun wir jetzt?", fragte Canjy.

,,Abwarten. Es ist zu riskant, jetzt in die Welt des Lichts zu gehen, Xornia braucht uns. Die Schlachten können jederzeit wieder ausbrechen."

Tau verschränkte die Arme und meinte: ,,Er ist dumm. Es ist viel zu gefährlich. Er hat bereits so viel Blut verloren, dass es verwunderlich ist, dass er überhaupt noch handlungsfähig ist. Wenn nochmals so etwas passiert, weiß ich nicht, ob er es überleben kann."