Wolfsleiden - Teil 6: Krankenpflege

Story by Griffin_92 on SoFurry

, , , , , , , ,

#6 of Wolfsleiden

­­­­­­­­­­­­­­­­­So hier der nächste Teil. Tut mir leid, dass ...


­­­­­­­­­­­­­­­­­So hier der nächste Teil. Tut mir leid, dass ihr so lang warten musstet.

______________________________________________________________

Wolfsleiden - Teil 6: Krankenpflege

Langsam und müde ging der schwarze Wolf durch den schwach beleuchteten Flur des Krankenhauses, wo ein typischer Geruch nach Desinfektionsmittel in der Luft hing. Einige Schwestern und Pfleger gingen ihren nächtlichen Kontrollgang, aber beachteten den Wolf nicht weiter.

Mit müdem Blick auf die Uhr, stellte Ike fest, dass es bereits 2 Uhr Morgen war. Er betrat leise das Zimmer in dem sein Fuchs lag und ließ sich auf einen Stuhl neben seinem Bett sinken. Die Dunkelheit hatte eine beruhigende Wirkung auf ihn, während er Sam beobachtete. Der Fuchs lag bereits einen ganzen Tag lang friedlich da und schlief. Sein Brustkorb war mit weißen Bandagen umwickelt und um seinem Kopf war ein Druckverband angelegt. Ike streichelte über Sams Wange und betrachtete die feine Naht, die sein linkes Ohr zur Hälfte durchzog.

Gedanklich verfluchte er sich selbst. Er hatte Sam versprochen für ihn da zu sein und auf ihn aufzupassen, doch dieses Versprechen hatte er nicht einhalten können. Er fühlte sich schwach und müde. Ike umfasste Sams Pfote und lehnte sich zurück um etwas zu schlafen.

***

Drückende Kopfschmerzen ließen Sam aufwachen. Orientierungslos sah sich der Fuchs um und stellte fest, dass er sich in einem Patientenzimmer befand. Erste Sonnenstrahlen tauchten den Raum in ein warmes orange-gold. Der Fuchs versuchte sich zu erinnern, wie er hier gelandet war, doch seine Gedanken waren verschwommen und unwirklich. Er bemerkte einen sehr großen, schwarzen Wolf der neben seinem Bett saß, doch da er schlief ließ er ihn lieber in Ruhe.

Sam hiefte sich aus dem Bett und ging mit vorsichtigen Schritten in das kleine Badezimmer. Er wusste nicht wie lange er schon hier war, aber er hatte das Gefühl gleich zu platzen. Nachdem er fertig war, betrachtete er sich in dem kleinen Spiegel das Bades. Erschrocken stellte er fest, dass er bandagiert war und betastete vorsichtig die weißen Verbände. Sam fühlte sich nicht wohl. Sein Kopf pochte, seine Brust stach, seine Beine schmerzten bei jedem Schritt und ein nerviges Ziehen ging von seinem Ohr aus. Er stieg wieder vorsichtig ins Bett und betätigte den Service-Knopf. Kurz darauf kam eine Hirschkuh in weißer Schwesterntracht herein.

"Guten Morgen, was ist los?" fragte sie freundlich.

"Ich wüsste gerne was passiert ist und wie ich hier hergekommen bin. Ich kann mich an nicht viel erinnern." Die Schwester nahm eine Akte die an Sams Bettende hing und sah sie durch.

"Du wurdest hier Vorgestern Nacht gegen halb 11 bewustlos eingeliefert. Dein linkes Ohr war tief eingeschnitten und wurde genäht. Du hast außerdem eine leichte Gehirnerschütterung, eine angebrochene Rippe und eine Bänderzerrung im Knie." erklärte sie ihm, während sie den Ordner weiter durchsah.

Sam nahm seine Verletzungen mit Fassung auf. Er hatte keine Ahnung was passiert war. Vielleicht ein Unfall? "Was ist das Letzte woran du dich erinnern kannst?"

"Ich habe meine Tasche für die Schule gepackt und bin dann ins Bett gegangen." sagte Sam verunsichert und wusste nicht was die Fage sollte.

"Wann war das?"

"An einem Sonntag, Ende August. Die Ferien sind doch zu Ende und die Schule sollte Morgen wieder anfangen." Die Schwester sah Sam etwas verwirrt an.

"Oh...ich bin gleich wieder da." Eilig verließ sie das Zimmer und ließ den Fuchs verwirrt allein.

***

"Herr Steiner, Herr Steiner wachen sie auf." Ike spürte ein Rütteln an seiner Schulter und hörte wie ihn jemand rief. Müde schlug er die Augen auf und sah in das Gesicht eines älteren Dachses der einen weißen Arztkittel trug.

"Was ist los?" fragte der Wolf und gähnte laut.

"Sie schlafen ja wie ein Fels, aber sie waren ja auch die halbe Nacht wach. Wie auch immer...ich muss mit ihnen über Sam Reithe sprechen, der Fuchs mit dem sie hergekommen sind." Ike war plötzlich hell wach und setzte sich auf. Sein Blick viel auf das Bett in dem Sam zuletzt noch lag, aber es war leer.

"Wo ist er?" fragte er aufgeregt und klang dabei besorgter und lauter als er wollte.

"Wir haben ihn gerade in die Neurologie verlegt und sie haben so fest geschlafen, dass sie nichts bemerkt haben." Panik stieg in Ike hoch, er sprang auf und sein Schweif zuckte nervös hin und her. Er sah auf den Dachs hinab, da dieser ihm nur bis zur Schulter reichte.

"Neurologie? Das ist doch der Bereich für Nervenschäden. Was hat er?"

"Er wird noch untersucht, aber bissher sieht es sehr nach einer posttraumatischer Amnesie aus. Kurz gesagt, der Überfall hat einen Schock ausgelöst, der eine Beeinträchtigung seines Gedächtnisses verursacht hat." Ike ließ die Ohren hängen und sah den Arzt erschrocken an.

"In wiefern?"

"Herr Reithe wusste nicht, dass wir Oktober haben. Er glaubte es sei August und er kann sich an nichts erinnern, was in den letzten beiden Monaten passiert ist." Ikes Beine gaben nach und er sackte zurück auf den Stuhl.

"Das darf nicht sein." flüsterte er verzweifelt. "Ich muss ihn sehen."

"Wenn die Untersuchungen abgeschlossen sind, dürfen sie zu ihm, aber er weiß scheinbar nicht wer sie sind." Ike vergrub sein Gesicht in seinen Pfoten. Das war doch unmöglich. Sam konnte nicht einfach alles vergessen haben. Er liebte Sam, doch der Fuchs würde ihn nicht erkenne, sich nicht erinnern was sie erlebt haben, sich nicht erinnern wie zährtlich sie zueinander waren, wie sie sich geliebt haben.

"Er wird sich doch bestimmt wieder erinnern?" fragte Ike hoffnungsvoll.

"Das ist ungewiss. Vielleicht dauert es nur ein paar Tage, vielleicht aber auch einige Wochen. Es gibt Fälle in denen Patienten ihre Erinnerung erst nach einigen Jahren zurückbekommen, oder gar nicht. Der einzige Trost ist, dass es sich nur um zwei Monate handelt die er vergessen hat. Andere vergessen ganze Jahre."

"Ich will ihn sehen." forderte der Wolf.

"Die Untersuchungen werden noch etwa zwei bis drei Stunden dauern. Gehen sie erst einmal nach Hause und ruhen sie sich etwas aus." meinte der Dachs beruhigend und verließ langsam das Zimmer.

***

Seit einer halben Stunde schon saß Sam im Untersuchungszimmer des Krankenhauses. Die ganze Zeit sollte er sich Farben und Wörter merken ,die ihm auf kleinen Zetteln von einer Schwester gereicht wurden, und nach einer gewissen Zeit so viele wie Möglich davon wiedergeben. Die Stunde zuvor hatte er sich mit einer jungen Ärztin, einer Okapidame, über seinen Zustand unterhalten. Sam musste viele Fragen beantworten und er bekam davon Kopfschmerzen. Er wusste nun was passiert war, dass er überfallen worden war und dabei eine Art von Gedächnissverlust erlitten hatte. Der Fuchs war schockiert als ihm klar wurde, dass die letzten beiden Monate für ihn einfach nicht existierten.

***

Zügig schritt Maya durch die Eingangshalle des Hospitals und blieb vor einem Tresen stehen.

"Guten Tag, ich suche einen Fuchs, Sam Reithe." sagt sie hastig.

"Ganz ruhig Mädchen, so läuft das nicht." sprach der Otter ruhig auf sie sein. "Zuerst sagen sie mir wer sie sind und dann sehen wir weiter." Maya trat nervös von einem Bein auf das Andere. Sie wollte sich nicht mit Bürokratie rumschlagen, aber das war scheinbar unumgänglich.

"Maya Shirowski, ich bin Sams beste Freundin und ich will ihn besuchen." Der Otter tippte etwas auf dem Computer ein der vor ihm stand und sah scheinbar einige Dateien durch.

"Herr Reithe wird gerade untersucht und kann keinen Besuch empfangen."

"Aber ich...."

"Tut mir leid, aber so ist die ärztliche Anordnung." Besorgt und frustriert setzte sich die Hündin auf einen der Wartebänke und wartete. Sie wusste nicht genau worauf, aber es war ihr lieber hier in Sams nähe zu sein, als woanders zu sitzen. Maya war so sehr in Gedanken versunken, dass sie die große, schwarze Gestallt erst kaum bemerkte, die an ihr vorbei ging. Sie sah dem Wolf kurz nach, bis ihr auffiel, dass es Ike war.

"Ike warte." rief sie ihm hinterher und sprag auf.

"Hallo Maya, was machst du hier?" Ihr viel auf, dass der Wolf sehr niedergeschlagen war und hatte schlimme Befürchtungen.

"Wie geht es ihm? Du siehst ziehmlich fertig aus, was ist passiert?" Ike sah betrübt zu Boden und versuchte die passenden Worte zu finden.

"Er hat nur relativ leichte Verletzungen, aber...."

"Was aber?" bohrte die Huskydame nach und bemerkte den traugigen Ausdruck in seinen Augen."

"Er hat eine Amnesie erlitten, er kann sich an Nichts erinnern, was in den letzten beiden Monaten passiert ist." erklärte er betrübt und setzte sich.

"Also hat er den Überfall vergessen und die Kursfahrt, die Schulzeit und...." Maya stockte als ihr klar wurde, was das für den Wolf bedeutete. Sam hatte Ike vergessen. "Oh, Ike das tut mir Leid." Sie setzte sich neben den Wolf und legte ihre Pfoten auf seinen Arm. Einige Minuten verbrachtne sie so, ohne dass einer von beiden etwas sagte, bis Maya aufmunternde Worte fand.

"Ike, du liebst ihn doch und kennst ihn jetzt schon. Ich habe Sam noch nie so zufrieden und glücklich gesehen, wie zu der Zeit als er mit dir zusammen war." Ike sah sie erschöpft an und brachte ein kleines Lächeln hervor. "Ich bin sicher, du schaffst es, dass er sich wieder in dich verliebt."

Ike umarmte das karamelbraune Huskyweibchen und zog sie fest an sich. "Danke, das bedeutet mir sehr viel."

"Ist schon gut. Er wid bestimmt nachfragen, was alles los war, aber wir sollten ihm nicht sofort sagen, dass er mit dir zusammen war oder ist, das ist sehr kompliziert. Ich kenne Sam schon seit der Grundschule und ich weiß, dass er sehr verwirrt sein würde wenn er erfahren würde, dass er mit einem Jungen zusammen ist. Und dann auch noch mit einem von dem er keine Erinnerung hat."

"Ich hoffe, dass er sich wieder erinnern wird, denn auf ihn zu verzichten fällt mir jetzt schon verdammt schwer." Ike stand auf und streckte sich. Maya sah ihm an, dass es ihm scheinbar etwas besser ging. "Was hast du jetzt vor?"

"Ich werde erst einmal nach Hause gehen und mich etwas ausruhen. Ich kann im Moment eh nichts für Sam tun und er wird mich auch nicht vermissen." meinte der Wolf. "Außerdem muss ich mal wieder duschen." "Soll ich mit dir kommen?"fragte Maya, worauf Ike ihr einen leicht verwunderten Blick zuwarf. "Ich seh doch das es dich belastet und daher würde ich dich jetzt ungern allein lassen, aber wenn du lieber allein sein willst ist das auch in Ordnung." meinte sie etwas verlegen.

"Vielleicht hast du Recht. Wenn es dir so viel bedeutet, dann komm." Maya stand auf und legte ihren Arm um den des Wolfes. Gemeinsam verließen sie das Krankenhaus und machten sich auf den Weg zur Bushaltestelle. "Du hast Recht. Du musst dringend duschen." kicherte Maya als sie in den Bus einstiegen. "Tut mir leid."

"Ich werde es überleben." lächelte sie. In Wirklichkeit wirkte der Duft des Wolfes sehr anziehend und erregend auf Maya, aber das konnte sie Ike auf keinen Fall sagen.

***

Heißes Wasser stömte aus der Deckendusche auf Ikes schwarzes Fell, wodurch es sich eng an seinen Körper anlegte. Er wollte sich ausruhen, doch sein Kopf ließ das nicht zu, da er immer wieder an Sam denken musste. Alles was er tat erinnerte ihn an den Fuchs, vorallem dieser Raum in dem er gerade war. Ike hatte seiner Mutter erzählt wie es Sam geht, worauf sie in die Küche ging und zu kochen anfing. Das tat sie immer wenn sie sich um etwas sorgte und Ikes Stimmung besorgte sie sehr.

Langsam stellte Ike die Dusche ab. Er schüttelte sich um das meiste Wasser aus seinem Fell zu bekommen. Er ergriff sein Badetuch und rieb sich so gut wie möglich trocken. Normalerweise zog er sich immer erst in seinem Zimmer an damit sein Pelz noch etwas trocknen konnte, nur saß Maya jetzt dort und wartete auf ihn. Die Sachen die er sich bereit gelegt hatte klebten etwas an ihm, als er sie anzog, aber das war ihm egal.

"Du hast es wirklich schön hier." bemerkte Maya, als Ike herein kam. Sie saß an seinem Schreibtisch und sah in leicht lächelnd an.

"Danke. Ich versuche meist Ordnung zu halten. Ich mag es nicht wenn ich alles suchen muss." Der Wolf setzte sich auf sein Bett und vergrub sein Gesicht in den Pfoten. Er bemerkte nicht, wie sich Maya neben ihm nieder ließ. Sie legte ihre Pfote auf seine Schulter, was Ike zusammenzucken ließ.

"Hey, ganz ruhig. Du bist ja völlig aufgelöst. Ich hab dir doch gesagt, alles wird wieder gut." "Ja ich weiß, ich fühl mich nur so allein und schwach." "Ike, mach dich nicht fertig. Dich trifft keine Schuld und du hast getan was du konntest um ihm zu helfen. Außerdem bist du nicht allein, ich bin hier bei dir und werde auch nicht weggehen." "Ich weiß aber..." begann Ike, aber er wurde unterbrochen als es klopfte. "Ike, ich muss mit dir reden." hörte er seinen Vater sagen. "Komm rein, es ist offen."

Langsam kam der ältere Wolf herein und schloss langsam die Tür. "Oh, Hallo" begrüßte er Maya etwas überrascht. "Papa, das ist Maya. Sie ist eine Freundin von Sam und mir." Die Huskydame sah Ike verblüfft an und lächelte etwas, bevor sie seinen Vater begrüßte. Dieser nickte kurz bevor er sich wieder an seinen Sohn wand.

"Marie hat mir gerade erzählt wie es deinem Freund geht. Ich hoffe du kommst zurecht? Wenn du irgendetwas brauchst, dann sag bescheid." "Danke Papa, ich werd das schon schaffen, aber du bist doch nicht hier um mir das zu sagen, ich kenn dich." "Hast ja Recht." meinte sein Vater ruhig. "Ich bin hier wegen den beiden Hunden die Sam überfallen haben."

Ikes Blick wurde grimmig und Maya spürte wie der Wolf leicht zitterte. "Was ist mit denen?" fragte er knurrend wobei er sich zurück halten musste nicht zu laut zu sein. "Ike, ich weiß du hattest beste Absichten und ich hätte in deiner Lage bestimmt ähnlich reagiert, aber du hast es scheinbar etwas übertrieben."

Maya fühlte wie Ikes Zittern stärker wurde und bemerkte, dass er seine Ohren eng angelegt hatte. "Was ist denn passiert?" fragte sie besorgt. "Die beiden liegen mit mehreren Knochenbrüchen und starken Prellungen im Krankenhaus und werden da bestimmt noch mindestens drei Wochen bleiben bevor sie nach Hause können. Ike, wir beide wissen wie stark du bist und gerade desshalb musst du dich besser beherrschen."

"PAPA, DIE HÄTTEN IHN ENTSTELLT WENN NICHT SOGAR SCHLIMMERES GEMACHT!" schrie Ike und sprang auf. Sein Vater sah ihn weiterhin ruhig und durchdringend an. "Ich versteh dich doch und ich will dir auch keinen Vorwurf machen." sagte er ruhig, aber dennoch angespannt. "Setzt dich wieder und beruhig dich."

Ike kam dem Befehl nach und ließ sich wieder neben Maya sinken, die etwas verängstigt wirkte. "Gut. Jetzt zum eigentlichen Thema. Heute kamen die Eltern der beiden Rottweiler aufs Revier und wollten eine Strafanzeige wegen Körperverletzung gegen dich entrichten." "Jetzt wollen die mich auch noch anschwärzen weil ihre Söhne Mist gebaut haben?" fragte Ike knurrend und war wieder kurz davor zu schreien.

"Das war zu erwarten und ich habe ihnen auch erklärt, dass sie damit nicht durchkommen, aber sie wollen es trotzdem. Ich glaube die haben mir gar nicht zugehört. Wie dem auch sei, in zwei Wochen liegt ein Treffen mit dem Anwalt an und du wirst auch einen brauchen." erklärte sein Vater. "Ich glaube, da kann ich helfen. Meine Mutter ist Rechtsanwältin und für einen Freund macht sie das sicher gerne." sagte Maya etwas unsicher.

"Gut, dass ist sehr nett von dir. Wenn du das regeln kannst, dann wäre das geklärt. Falls noch etwas wichtiges ist, kannst du jeder Zeit zu uns kommen." Maya nickte und sah Ike etwas besorgt an. "Danke Papa. Wir werden nachher nochmal ins Krankenhaus fahren." "Achja, was das angeht. Ich habe heute in der Schule angerufen und dich krank gemeldet. Ich erwarte aber, dass du morgen wieder hingehst." Langsam verließ der grauschwarze Wolf das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Ike starrte auf den Boden, bis Maya ihn sanft in die Seite stieß.

"Komm schon. Sich sinnlose Vorwürfe zu machen bringt auch nichts. Es ist passiert und wir können nichts mehr daran ändern." "Was schlägst du denn vor?" "Wir gehen was kleines Essen und fahren dann wieder zu Sam." "Einverstanden, etwas Ablenkung ist vielleicht gar nicht schlecht." Maya sprang auf und zog den Wolf an der Pfote vom Bett, zumindest versuchte sie das. Ike musste etwas lachen und sah sie amüsiert an.

"Jetzt komm schon, ich krieg dich nicht alleine weg du bist zu schwer." Der Wolf stand auf und ließ sich mitziehen.

***

Sam wurde von einer Krankenschwester in sein Zimmer begleitet und legte sich dort erschöpft ins Bett. Er hatte sehr viel geschlafen, aber er fühlte sich dennoch ständig Müde. Der Arzt hatte ihm erklärt, dass das durch seine leichte Gehirnerschütterung kam. Die Untersuchungen waren endlich abgeschlossen und er würde nun endlich wieder etwas Ruhe finden. Ihm wurde auch gesagt, dass man nicht viel tun könne, außer zu warten, dass er sich wieder erinnere. Der Fuchs lehnte sich zurück und schloss die Augen. Sofort fühlte er wie seine Gedanken betäubt wurden und schlief ein.

Sam fand sich auf einer Lichtung mitten im Wald wieder. Es war Nacht und nur das Licht einer Laterne erhellte die Wiese auf der er lag. Das Geräusch brechender Zweige ließen ihn aufschrecken und sich aufmerksam umsehen. Sam erkannte am Waldrand die Siluette einer eigenartigen riesigen Gestallt und legte verängstigt seine Ohren an. Er fühlte, dass etwas bedrohliches von ihr aus ging und schlich sich vorschtig zum anderen Ende der Lichtung. Plötzlich hörte Sam ein bösartiges lautes Bellen und wusste sofort, dass die Kreatur ihn entdeckt hatte. Er wollte flüchten, wollte wegrennen, aber er könnte sich nicht bewegen. Sam merkte, dass er im Boden feststeckte und nicht frei kam. Panisch sah er hinter sich und konnte das Monster nun deutlich erkennen. Es war ein riesiger Rottweiler mit zwei Köpfen. Sam dachte an den Zerberus, nur das diese Kreatur einen Kopf weniger hatte, was sie nicht weniger furchteinflößender machte.

Sams Herz raste, er wollte schreien doch brachte er keinen Ton hervor. Das Monster würde jeden Moment bei ihm sein, doch plötzlich bremste es wenige Meter vor ihm ab und blieb stehen. Angst spiegelte sich in den Augen beider Köpfe wieder, soviel konnte Sam erkennen. Ein unverständliches Flüstern lag in der Luft, doch der Fuchs wusste nicht woher es kam. Aus dem Boden der Lichtung stieg ein seltsamer Nebel auf, pechschwarzer Nebel, der sich um Sam und die Bestie schloss. Der Fuchs glaubte ersticken zu müssen, als sich die Wolke zu einem schemenhaftem Wesen verdichtete und sich zwischen ihn und den zweiköpfigen Rottweiler schob.

Ein ängstliches Winseln ging von dem Monstum aus, als es sich fluchtartig umdrehte und in den Wald zurück lief. Das geisterhafte Wesen drehte sich zu Sam um, der aber keinerlei Furcht verspürte. Zwei smaragdgrüne Augen funkelten ihn an und aus einem ihm unverständlichen Grund fühlte er sich sicher. Immer näher schwebte das Wesen auf den Fuchs zu und umschloss ihn langsam.

Sam hatte dieses Mal nicht das Gefühl zu ersticken, stattdessen vernahm er einen ungewöhnlichen, angenehmen und irgendwie anregenden Duft. Er fühlte sich immer besser und jede Unsicherheit und Angst war wie weggeweht. Langsam schloss der Fuchs die Augen und ließ sich in die sichere schwärze des Wesens sinken.

***

Grelles Licht blendete Sam durch seine noch geschlossenen Augenlieder und er hörte eine sehr vertraute Stimme. "Er schläft schon wieder, vielleicht sollten wir später wieder kommen." Sam schlug verträumt die Augen auf und gähnte laut als er sich langsam aufsetzte. Verblüfft blickter er in ein lächelndes Huskygesicht.

"Maya? Was ist hier los? Was machst du hier?" fragte Sam noch etwas Müde. "Hey, du bist wach, das ist toll. Wir haben uns schreckliche Sorgen um dich gemacht." "Wir?" "Oh, tut mir Leid. Ich bin nur so froh dich zu sehen, dass ich ganz vergessen hab, dass du nicht mehr so viele Erinnerung hast."

Erst jetzt bemerkte Sam den großen schwarzen Wolf der in der Ecke des Zimmers saß und ihn anstarrte. Langsam stand dieser auf und stellte sich neben den Fuchs. "Hey Sü...Sam, ich freu mich riesig, dass es dir besser geht." begrüßte er den Fuchs mit einem breiten Lächeln, doch Sam hatte irgendwie das Gefühl, dass der Wolf sich scheinbar zwanghaft von irgendetwas abhielt. "Hallo, ich...." einen kurzen Moment überlegte Sam, bis ihm einfiehl, dass ihm das Fell und die Größe des Wolfes doch irgenwie bekannt vor kam.

"Ich kenn dich doch. Du saßt doch heute Morgen neben meinem Bett und hast geschlafen." "Irgendjemand musste doch auf dich aufpassen. Darum bin ich auch wieder hier." "Ähm...das ist echt nett." Sam lächelte verlegen, denn der Wolf kam ihm irgendwie etwas seltsam vor. "Wie heißt du eigentlich?" "Ich bin Ike und ich bin seit diesem Schuljahr in deiner Klasse und wir sitzen in fast jedem Kurs nebeneinander." "Wirklich?" Sam musterte den Wolf und sein Blick blieb für einen kurzen Moment an dessen Augen haften, die ihn irgendwie zutraulich ansahen.

"Das ist mir echt unangenehm. Ich meine, wenn wir schon das ganze Jahr nebeneinander sitzen, sollte ich doch zumindest wissen wie du heißt." "Ist doch nicht deine Schuld. Ich bin nur froh, dass es dir besser geht." "Nun die Ärztin hat gesagt, ich könne Morgenfrüh nach Hause." "Das ist doch toll." warf Maya freudig ein.

Sam nickte zustimmend und ließ ein kleines, leicht erzwungenes Lächeln sehen. "Ähm...Ike. Würde es dir was ausmachen mir was zu essen zu holen, ich hab riesigen Hunger, aber ich leider kein Geld mit. Du bekommst es auch schnell wieder." fragte Sam etwas verlegen. "Klar doch, ist kein Problem. Was willst du denn?" "Auf jeden Fall kein Krankenhausessen. Döner wäre ganz toll." "Gut, ich werd mal sehen was ich machen kann." sagte der Wolf freudig. "Ich glaube hier um die Ecke was ein Imbiss, der müsste welche haben." riet ihm Maya. Ike nickte und verließ eilig das Zimmer. "Oh, jetzt hab ich ganz vergessen ihm zu sagen was ich nicht drauf haben möchte." Maya lachte etwas.

"Das ist kein Problem, er weiß das sicher." "Bist du dir sicher?" fragte Sam verwirrt und runzelte die Stirn. "Ja bin ich. Ihr beide wisst sehr viel voneinander." Sam sah die Hündin verwirrt an. "Und wie stehst du zu ihm? Seid ihr...du weißt schon." "Was...ähm nein er ist nur ein Freund, glaub mir da ist überhaupt nichts." wehrte Maya Sams Frage ab. Der Fuchs hingegen sah sie skeptisch an.

Wenige Minuten später kam Ike wieder und überreichte dem Fuchs mit einem leichtem Lächeln sein Essen. "Nur Kräutersoße, keine Zwiebeln und kein Weißkraut." "Wow, danke." freute sich Sam und begann hungrig den Döner zu verspeisen. In der Zwischenzeit kam eine der Krankenschwestern herein und teilt Ike und Maya mit, dass die Besuchszeit gleich beendet sei und sie jetzt gehen müssen. Sam umarmte Maya zum abschied kurz und gab Ike einen Wink mit der Pfote, der darüber irgendwie enttäuscht wirkte. Beim hinausgehen konnte er noch erkennen, wie Maya dem Wolf eine Pfote auf die Schulter legte, was dem Fuchs ein kleines Grinsen entlockte.

***

Der Nächste Tag war für Ike besonders anstrengend. Viele in der Schule fragten ihn was passiert war und ob er wirklich mit Sam zusammen sei. Er wehrte alle fragen ab, wollte keine Antworten geben und war auch so schon zu gereizt um im Unterricht aufzupassen. Besonders die abwertenden Blicke einiger Jungen nervten ihn etwas. Er wusste, dass sie ihn in Ruhe lassen und nichts sagen würden, doch gegenüber Sam würden sie wahrscheinlich nicht so zurückhaltend sein. In den Pausen verließ Ike meist als Letzter den Raum und kam auch zu den nächsten Stunden immer erst kurz vor Beginn. Nach Schulschluss machte sich Ike schnell auf den Heimweg. Er schrieb nur auf einen kleinen Zettel 'Bin bei Sam' legte ihn auf den Küchentisch und verschwand wieder.

***

Sportunterricht, etwas was Sam überhaupt nicht mochte. Lustlos betrat er als Letzter die Halle, wohlwissend, dass Herr Heller ihn wieder aufmischen würde. Eigenartiger Weise lag eine bedrückende Stille in der Halle. Niemand sagte etwas und alle Personen waren gesichtslose Gestalten. Verwirrt und mit einem beklemmenden Gefühl ging der Fuchs an seinen Platz. Schon als er den ersten Schritt tat bewegten sich die Gestalten auf ihn zu und Bildeten einen Kreis um ihn herum, den sie immer enger zogen. Sam glaubte von der Menge verschlungen zu werden, als er wieder diesen eigenartigen Duft vernahm. Zwischen den Personen schlängelte sich wieder dieser schwarze Nebel hindurch von dem schon einmal geträumt hatte. Direkt vor ihm bildete sich wieder dieses schemenhafte Wesen und wieder strahlten ihn ein Paar smaragdgrüne Augen an. Die Menge lichtete sich um ihn herum und verschwand nach und nach. An dem Geistwesen bildeten sich zwei große schwarze Pfoten aus. Mit einer streichelte es sanft den Hals des Fuchses, während es mit der anderen dessen Brust kraulte.

Die Melodie der Türklingel ließ Sam erwachen. Verschlafen blickte er auf die alte Standuhr in der Ecke des Wohnzimmers und stellte fest, dass er den halben Nachmittag verschlafen hatte, dabei wollte er sich nach dem Mittagessen nur ein paar Minuten hinlegen. Seine Mutter hatte ihn am Morgen aus dem Krankenhaus abgeholt und war bereits in ihre Spätschicht gefahren.

Es klingelte erneut und Sam erhob sich vorsichtig vom Sofa. Er fragte sich wer das sein könne, denn er erwartete niemenden. 'Wahrscheinlich Maya, das wäre typisch für sie' dachte er sich. Umso größer war seine Überraschung, als er die Tür öffnete und einen riesigen schwarzen Wolf vor sich sah. Etwas eingeschüchtert legte der Fuchs die Ohren an und trat einige Schritte zurück.

"Hallo Sam." begrüßte ihn Ike. "Oh, Hallo Ike. Ich hab dich gar nicht erwartet." "Das seh ich. Du siehst aus, als wärst du gerade aus dem Bett gefallen. Darf Ich rein kommen?" "Sicher doch, komm rein."

Sam führte den Wolf in sein Zimmer wo sich dieser auf das Bett setzte. Sam ließ sich auf den Stuhl an seinem Schreibtisch sinken. Er hatte die ganze Zeit so ein eigenartiges Gefühl, so als ob Ike ihn die ganze Zeit mit seinen Blicken durchbohrte.

"Was führt dich her?" fragte er den Wolf, der ihn ununterbrochen anstarrte. "Ich wollte sehen wie es dir geht. Außerdem habe ich mir gedacht, dass du dich an etwas erinnerst, wenn wir etwas Zeit miteinander verbringen." erklärte ihm Ike. "Mir geht es etwas besser, danke. Die Kopfschmerzen sind schwächer und auch sonst tut alles nicht mehr so viel weh." "Das ist doch schonmal was." freute sich Ike. "Und woran hattest du gedacht, als du meintest, dass du Zeit mit mir verbringen willst." fragte Sam verunsichert und kratzte sich vorsichtig an der Naht seines Ohres. Ikes wusste was er am liebsten machen würde, aber einerseits war Sam immernoch angeschlagen und andererseits wusste er nichts mehr.

"Nun, ich dachte ich helfe dir den Stoff der letzen beiden Monate aufzuholen und dafür zu sorgen, dass du dich nicht überanstrengst." "Oh nein, das ist nicht dein Ernst. Ich bin gerade erst aus der Klinik zurück und du willst mir beim Lernen helfen? Dafür willst du doch deine Freizeit nicht opfern." protestierte Sam mit etwas wehleidiger Stimme. "Oh doch das will ich. Ich weiß genau, dass es dir nicht um meine sondern um deine Freizeit geht. Ich musste dich schon öffters motivieren was zu machen und hinterher hast du es mir immer gedankt. Außerdem hast du den ganzen Tag nichts zu tun." grinste Ike den Fuchs an. "Ehrlich?" Sam verzog sein Gesicht zu einer missmutigen Grimasse. "Nagut, wenn du dich nicht abhalten lässt, dann können wir ja gleich anfangen."

***

Sam öffnete ohne nachzudenken die Tür, denn er war sich sicher, dass es Ike war. Der Wolf klingelte schon die ganze Woche jeden Tag nach der Schule zur selben Zeit bei ihm. Warum sollte es diesen Freitag anders sein? Der Fuchs freute bereits sehr denn irgendwie mochte er den Wolf immer mehr. Er fühlte sich auf eine ungewöhnliche Art und Weise zu ihm hingezogen. Sam hatte mit jedem Treffen mehr das Gefühl, Ike schon ewig zu kennen.

"Hi, I..." Sam stockte als er dort wo ihn sonst zwei grüne Wolfaugen anblickten nur leicht bewölkten Himmel sah. "Wo siehst du denn hin, ich bin hier unten." hörte er eine deutlich weichere Stimme, als die des Wolfes. "Oh, tut mir leid Maya, ich hatte jemand..." "...anderen erwartet." vollendete sie lachend Sams Satz. "Lass mich raten. Derjenige ist etwas über zwei Meter groß, so wie du geschaut hast, hat Schwarzes Fell, grüne Augen und ist sehr muskulös" Sam spürte wie er etwas errötete. Die schmalen weißen Fellstellen unter seinen Augenliedern nahmen dadurch ein sanften rosa Farbton an.

"Ja ich habe Ike erwartet. Er hilft mir den Lernstoff nachzuholen den ich vergessen habe. Er kommt normalerweise immer um diese Zeit." "Ich weiß. Er hat es mir erzählt." sagte Maya immernoch etwas lachend, als sie eintrat. "Er hat mich auch gebeten dir zu sagen, dass er heute etwas später kommt." "Wieso kommt er später. Ist was passiert?" Gemeinsam gingen sie langsam ins Wohnzimmer. "Nein, er hatte doch heute Sport und wollte noch duschen. Außerdem....einen Moment." unterbrach die Hündin sich selbst. "Machst du dir etwa Sorgen um ihn?" kicherte sie und grinste Sam seltsam an. Der Fuchs erstarrte und sah das Huskymädchen verlegen an.

"Was...äh nein...ich....ich meine...." stotterte er, aber Maya sah ihn jetzt etwas fordernd an. "Komm schon. Sag mir was los ist." "Ich weiß nicht....ich sollte nicht." langsam ließ er sich auf das Wohnzimmersofa sinken. Maya setzte sich neben ihn und legte einen Arme um seine Schultern.

"Sammy, ich bin deine beste Freundin. Wem kannst du es sagen wenn nicht mir? Außerdem weiß ich Dinge von dir, die du selbst nicht mehr weißt." "Es...es geht um Ike. Ich träume von ihm. Ich habe in den letzten Nächten immer einen anderen Alptraum und jedes Mal erscheint so eine Art schwarzer Nebelgeist und beschützt mich. Erst hatte er nur grüne Augen, dann noch schwarze Pfoten und jedes Mal, wenn ich Ike getroffen habe wird dieser Geist mehr wie er. Doch das ist nicht das verrückteste." beichtete Sam und vergrub sein Gesicht in seinen Pfoten.

"Was ist den noch?"

"Jedes mal wenn er vor irgendetwas gerettet hat, kommt er mir nahe. Ich meine richtig nah. Er...streichelt mich, nimmt mich in seine Arme und ...ich genieße es jedes Mal." Sam konnte nicht sehen wie Maya erfreut lächelte."

"Also, dass du von ihm träumst wie er dich rettet ist vielleicht ein gutes Zeichen. Ein Zeichen dafür, dass du dich langsam erinnerst, weil er hat dich gerettet, als du überfallen wurdest? " Sam sah Maya verwundert an.

"Ja das kann sein, aber was ist mit dem Rest? Ich meine es sind nur Träume, aber ich glaube nicht das ein Junge so von einem anderen träumen sollte." "Fändest du es so schlimm wenn du dich vielleicht in ihn... verliebt haben solltest?" fragte Maya und grinste Sam auf eine Weise an, die er sehr sonderbar fand.

"Was? Selbst wenn es so wäre, was nicht der Fall ist, dann wäre es vergebens. Ich meine, sieh dir Ike doch an, er ist so groß, muskulös und doch so freundlich und einfühlsam, dass er problemlos jedes Mädchen haben könnte." meinte der Fuchs und merkte dabei nicht, wie ein schwärmender Unterton in seiner Stimme lag. Mayas Grinsen hingegen wurde immer breiter.

"Groß, mukulös, freundlich, einfühlsam. Du sehnst dich wieder richtig nach ihm." "Nein ich... das tue ich nich...was meinst du mit wieder?" fragter Sam verwirrt. Plötzlich war es Maya die sich von Sam wegdrehte um ihre Verlegenheit zu verbergen.

"Ähm nichts. Ich glaube auch, dass ich nach Hause gehen sollte. Ich muss für Morgen noch einen Vortrag vorbereiten." versuchte sie sich raus zu reden und stand auf. Sam folgte ihr zur Tür da er sich nicht abschütteln lassen wollte. "Was meinst du damit. Was verschweigst du mir?" "Ich...das kann ich dir nicht sagen. Ich habe versehentlich schon zu viel gesagt. Wenn du es wirklich wissen willst, dann musst du mit Ike reden." "Nagut, wenn du nicht willst, dann werde ich Ihn fragen müssen. Bis bald Maya." "Bis bald Sam."

Mit diesen Worten verabschiedeten sie sich voneinander und Sam setzte sich verwirrt in die Küche, bevor er sich noch etwas zu essen machte..

***

Etwa eine Stunde später saß Sam mit Ike in seinem Zimmer und sah einige Kapitel in seinen Schulbüchern durch. Der Fuchs konnte sich nicht richtig konzentrieren. Mayas Worte und Anspielungen ließen ihn nicht mehr los. "Ich kann nicht mehr." sagte Sam und lehnte sich zurück.

"Stimmt, eine Pause wäre bestimmt ganz gut. Zu viel auf einmal bringt nichts." meinte Ike und schlug Sams Buch zu. "Ich wollte dir Heute eh eine Pause gönnen. Was hältst du von einem Film? Ich habe extra einige DVDs dabei." "Echt? Das ist Klasse." freute sich Sam, als er plötzlich Ikes Pfoten auf seinen Schultern spürte.

"Ich könnte auch noch etwas kochen wenn du magst." schlug der Wolf vor und begann Sam sanft zu massieren. Ikes kräftige Pfoten lockerten Sam auf. Er schloss die Augen und genoss die entspannenden Berührungen. "Mmh, ja das wär toll. Aber Mach dir bitte keine Umstände."

"Das mach ich schon nicht. Ich mach das gerne für dich." flüsterte Ike dem Fuchs zu. Sam schlug erschrocken die Augen auf. Was tat er hier. Er ließ sich von Ike massieren und genoss es auch noch so als wäre es selbstverständlich. Er sprang auf und stieß dabei mit seinem Kopf gegen Ikes Kinn, da dieser hinter ihm stand.

"Autsch!" rief diese kurz und hielt sich seine Schnauze. "Oh, verdammt. Das Tut mir Leid Ike. Ist alles in Ordnung." fragte Sam und bemerkte nun selbst die überdurchschnittliche Besorgnis, die in seiner Stimme lag.

"Ja, keine Panik. Ist nicht so schlimm." beruhigte Ike den Fuchs und leckte sich kurz an der Pfote. Ein kleiner roter Fleck zeichnete sich dadurch auf ihr ab. "Halb so Wild, ich hab mir nur etwas auf die Zunge gebissen." "Das tut mir echt leid, kann ich dir helfen?" "Ja, hast du zufällig Eis?" Der Fuchs nickte und führte Ike in die Küche wo er ihm einen Eiswürfel aus dem Gefrieschrank gab. Ike begann daran zu lecken damit die kleine Wunde aufhörte zu bluten. "Sorry, ich hätte nicht..." wollte sich Sam erneut entschuldigen aber Ike unterbrach ihn indem er ihm mit einer Pfote das Maul zu hielt.

"Jetzt mach dich nicht verrückt. Es ist nichts weiter passiert und ich weiß doch das es keine Absicht war, also hör auf dich zu enschuldigen. Okay?" Ike ließ Sams Schnauze wieder los und sah ihn freundlich an und schleckte weiter an seinem Eiswürfel. "Okay." sagte Sam, aber sag dennoch etwas schuldbewusst zu Boden. "Ich glaube dann sollte ich das Essen machen." schlug der Fuchs vor. "Nunja meine Kochkünste sind um ehrlich zu sein sehr eingeschränkt. Ich könnte dir nur Eierkuchen, Rüherei und Spiegelei anbieten." gestand Ike.

Sam musste lachen. "Gibts auch etwas ohne Eier?" "Nudeln kann ich noch." ergänze der Wolf mit einem aufgewecktem Blick. "Nagut dann machen wir Nudeln, aber ich mach besser die Soße, wer weiß was sonnst draus wird." lachte Sam und bekam dafür einen sanften Schlag gegen die Schulter.

Ike hatte am Anfang nicht viel zu tun, denn er musste nur warten bis das Wasser im Nudeltopf kochte und dann die Nudeln hineinschütten. Sam machte sich deutlich mehr Arbeit, als Ike erwartet hatte. Er nahm keine Fertigsoßen oder Tüten, sondern machte sich die Mühe Zwiebeln, Tomaten und Wurst für eine selbstgemachte Soße zu schneiden.

"Wo hast du so gut kochen gelernt?" fragte Ike neugierig nachdem er dem Fuchs einige Minuten zugesehen hatte. "Meine Mutter arbeitet immer am Abend und kommt meistens erst nach Mitternacht zurück. Daher muss ich mir immer selbst etwas zum Abendessen machen. Irgendwann konnte ich das ganze Tiefkühl-, Tüten- und Dosenessen nicht mehr sehen und hab angefangen selbst zu kochen." erklärte Sam und kostete von seiner Tomatensoße.

"Wenn du den Tisch deckst können wir gleich essen." Ike tat wie ihm gesagt wurde und kurz darauf konnten er und Sam sich über ihre Mahlzeit her machen. Nachdem sie fertig waren und das beim kochen entstandene Chaos beseitig hatten gingen sie ins Wohnzimmer und machten es sich auf dem Sofa bequem. Sam suchte einen der Filme aus, die der Wolf mitgebracht hatte und legte die DVD ein. Er holte noch schnell eine Chipstüte aus einem Schrank und sprang regelrecht auf seinen Platz neben Ike.

***

Ike bemerkte, dass Sam seine Augen kaum noch offen halten konnte. Es war auch schon sehr spät und auch er spürte, wie er auch immer schläfriger wurde. Der Film war gerade zu Ende und als der Abspann begann spürte Ike wie Sam gegen seine Schulter kippte und kaum hörbar schnarchte. Ike konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Er legte einen Arm um den Fuchs und streichelte ihn sanft.

Vorsichtig fasste Ike unter Sams Läufe und hob ihn in seine Arme. Langsam und leise trug er den Fuch in sein Zimmer und legte ihn auf das Bett. Sam blinzelte etwas und sah den Wolf mit halb geschlossenen Augen an. "Was machst du?" fragte er schläfrig. "Ich bring dich ins Bett. Du musst etwas schlafen, mein Kleiner." sagte Ike leise und strich dem Fuchs über den Kopf. "Wills du deine Sachen noch ausziehen?"

Sam nickte zwar, aber gerade als er sich aufsetzen wollte, fielen ihm die Augen ganz zu und er sank in sein Kissen. Zwar war es etwas schwierig, aber Ike schafft es dennoch den Fuchs von seiner Hose und seine Shirt zu befreien. Sam schlief bereits so fest, dass er selbst dadurch nicht wach wurde. Ike zog sich auch bis auf seine Shorts aus und legte sich müde zu dem Fuchs. Er zog die Decke über sich und Sam und schloss den Fuchs in seine Arme. Mit tiefen Atemzügen sog Ike den Duft ein der von Sam ausging und schloss die Augen. Langsam kroch dich betäubende Wirkung der Müdigkeit in sein Bewusstsein und er schlief ein.

***

Es war weit nach Mitternacht, als das Schloss der Haustür klackte und sie lautlos aufschwang. Leise ging Sams Mutter durch die Räume um nachzusehen ob ihr Sohn wieder irgendetwas unordentlich zurückgelassen hatte. Erfreut stellte sie fest, dass die Küche überraschend sauber war, nur das Wohnzimmer war etwas durcheinander. Vorsichtig öffnete sie Sams Zimmertür und spähte hinein. Die ungewöhnlich große Gestallt im Bett ihres Sohnes ließ die weiße Füchsin erstarren. Sie sah genauer hin und erkannte Ike der ihren Sohn in den Armen hielt. Bestimmt fünf Minuten stand sie da und sah die Beiden schlafenden Jungen an, bis sie fast lautlos die Tür schloss. Mit einem leicht erfreuten und amüsierten Lächeln ging sie zu Bett.

______________________________________________________________

Ende - Teil 6 Fortsetzung folgt

Titel - Teil 7: Sunset