Status Quo ante Bellum - Prolog

Story by Hazgal on SoFurry

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Das Copyright dieser Geschichte und deren Charaktere liegt allein bei meiner Wenigkeit und ich bitte diese Geschichte nicht ohne meine Zustimmung irgendwo zu publizieren.

Die Charaktere und die Handlung sind frei erfunden, sollte jemand darin Teile seines Lebens oder eine seiner eigenen Geschichten wiedererkennen, dem sei ans Herz gelegt, nein, ich habe ihn oder sie nicht ausspioniert, sowie habe ich seine oder ihre Geschichte nicht als Vorlage für die Handlung meiner Geschichte herangezogen.

Meine Motivation Geschriebenes zu Ende zu führen hält sich ziemlich in Grenzen und ich hoffe, dass „Status Quo ante Bellum" nicht ein ähnliches, vom Verstauben gezeichnetes, Schicksal ereilt, wie meine andere Geschichte.

Wem die folgende Geschichte gefällt, der soll sich gut daran tun, wem nicht, den verstehe ich. Kritik ist erlaubt und erwünscht.

Jedem, dem sie eventuell gefallen mag und sich eine Fortsetzung wünscht, dem raube ich vorab schon einmal jedwede Illusion. Ich werde versuchen es nicht beim Prolog zu belassen, doch weiter wird

Sie wohl nicht kommen, ich spreche aus Erfahrung.

Noch ist sie clean, und wird es vermutlich, angesichts ihres Schicksal vermutlich auch bleiben.

Schreibfehler habe ich versucht so weit wie es geht auszumerzen. Ich bin mir sicher ihr findet den einen oder anderen.

Nun wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen...

-Status quo ante bellum-

Prolog „demand that ruins"

Ich glaubte meine Welt endlich in Ordnung. Alltäglichkeit und Belangloses konnten bei mir vielleicht das Erste mal ein und aus gehen und ich musste mich nur auf wenige, essentielle Dinge konzentrieren, ohne mich mit ständiger Rastlosigkeit auseinander zu setzen, ohne Grübelei und ohne wiederkehrende Fragen, die doch nicht geklärt werden konnten. Ich glaubte hier eine Art, es als Neuanfang zu bezeichnen war wohl überzogen, neues Terrain zu betreten, in dem ich alles Alte zurücklassen konnte.

'Ich bin wieder zu Hause', dachte ich mir, als ich auf den Bahnsteig meiner Geburtsstadt trat. Zehn Jahre hatte ich keine Pfote in diesen Ort gesetzt, der mich in den ersten zehn Jahren meines Lebens in seinen Schoß nahm, bis ich in weit entfernte, ländliche Gefilde zog, auf Initiative meiner Eltern, natürlich.

Jetzt mit 20 Jahren verschlug es mich wieder hierher, und über diesen Umstand war ich froh. Der Charme meiner Kindheit begrüßte mich sofort, als ich durch die Innenstadt schlenderte. Die alten Läden, die Restaurants, immer noch die selben wie damals.

Zwar hatte sich einiges geändert, mir kam sie vernachlässigt und dreckiger vor , doch verströhmte sie immer noch diese Leichtigkeit, die ich in meinen Kindertagen verspürte, als ich an der großen Pfote meiner Mutter, wie wir die bewachsenen Alleen entlang gingen, Alles ganz anders sah.

Ich glaubte meine Liebe für besondere Orte, für Ästhetik und Gemütlichkeit sowie für Dinge, die nicht für ihre Funktion, sondern um ihrer selbst existieren, rührte von dieser unscheinbaren Stadt her, die mich nachhaltig geprägt hat.

Die Zeit auf dem Land, oder eher die Zeit im Umland eines großen Molochs aus Beton und Stahl, die man wohl als meine Jugend bezeichnen kann, hatte mich ebenfalls geprägt. Schon als ich unser

neues Einfamilienhaus sah, wie es sich zu verstecken versuchte, zwischen seinen identisch aussehenden Nachbarn, war ich nicht glücklich und vielleicht wusste ich damals schon, dass das Magische für immer verlöschen wird. Und spätestens mit dem Übertritt zur nächst höheren Schulstufe, verschlug es mich immer mehr in die Unzufriedenheit, bis ich es nach einigen Jahren auf der Schule nicht mehr ertragen wollte.

Die Personen,denen ich täglich meine Aufmerksamkeit zuwenden musste und Mühe hatte ihre Absichten zu verstehen, außer die Richtigkeit und Wichtigkeit ihrer Arbeit an uns immer und immer wieder zu betonen, waren dabei ein minder großes Problem, welches zu ertragen gewesen wäre, wenn nicht die Jenigen, die mit mir das Schicksal des Verdammt Seins teilten, Stunden in einem Raum zu verbringen um Gesetzmäßigkeiten der Sprache und der Natur auswendig zu lernen, sich gegen mich gestellt - sowie mit vereinten Kräften versucht hätten mein Leben noch unschöner zu gestalten. Meine Mitschüler amüsierten sich überaus gerne an ihren gehässigen Aktionen die mir angedacht, dem zwölf jährigen, kleinen und Schüchternen Rotfuchs gegenüber, der sich selbst nicht auf anfängliche Freunde stützen konnte, die es später selbst vorzogen Täter zu mimen, als kollaterales Opfer zu werden, wenn man mir beistand.

Das Wachsen meiner Trauer und meiner Wut ging einher mit dem langsamen Auflösen meines Selbstbewusstseins und meiner Bereitschaft mich mit anderen meines Alters einzulassen, bis ich dies schließlich ganz aufgab.

Die Hänseleien erreichten bis kurz vor meiner Hochschulreifeprüfung ihren Höhepunkt und flauten dann urplötzlich ab, ohne, dass es dafür einen Konkreten Anlass gab. Vielleicht war das Lernen für die Prüfungen wichtiger, oder die, in der Schule propagierten, Ideale von Gerechtigkeit griffen just bei den Mitschülern. Einige entschuldigten sich sogar dafür, wenn auch eher halbherzig, dass sie sich Jahre lang auf meine Kosten amüsiert haben.

„Tut mir schon irgendwie Leid, für das in der Umkleide, und das Ganze, ich geb' dir mal einen aus...Alex, wir sind doch eine gemeinsam Klasse...", so oder so ähnlich haben sie das von sich aus gesagt. Zu meinem Erstaunen wunderten sie sich über meine mangelnde Bereitschaft nun doch plötzlich Freunde zu sein, und ich war froh sie alle nicht mehr sehen zu müssen.

In all den Jahren, in denen man sich selbst sein Bester Freund sein musste, hatte ich viel Zeit. Viel Zeit in der ich anfing zu erkennen, dass es nicht allein die Mitschüler waren, die mir ein gesundes Aufwachsen verwehrten, sondern auch meine Eltern, die es versäumten, sich mit mir als fühlendes Wesen auseinander zu setzen. Sie merkten vermutlich nicht, wie sehr sie mich mit ihrer zurückgebliebenen Weltanschauung und ihrer kapitalistischen Ader, mehr und mehr an widerten. Ich hatte viel Zeit mir eine eigene Ansicht von dem zu bilden, was ich als erstrebenswert ansah, auch wenn es mir an der sozialen Kompetenz mangelnde, mich mit Anderen darüber auszutauschen. Mir war klar, nicht so werden zu wollen, wie sie es mir vorlebten.

Mein Zustand blieb ihnen nicht unbemerkt , denn es fiel natürlich auf, dass ich meine Freizeit grundsätzlich alleine verbrachte. Damals hatte ich primär kein Verständnis von ihnen zu erwarten, sondern sah mich viel mehr Vorwürfen ihrerseits ausgesetzt, woher es denn komme, dass ich mich nicht in die Klasse integrieren will. Bei mehreren Psychologen suchten sie Rat, was man denn da tun könnte, wenn der Sohn nicht bei den anderen mitspielen wollte.

Auch wenn mir damals diese Versinnbildlichung noch nicht geläufig war, hielt ich die Reaktion meiner Eltern für einen schlechten Witz. Im Nachhinein wurde mir klar, dass „Mama" und „Papa" nur den ganz normalen, lebensfrohen Sohn haben retten wollen, den es so wohl nie gab, als sich um meine minder schöne Situation zu kümmern.

„Marlen! Er könnte sich doch mal gegen DIE behaupten, er ist doch schließlich mein Sohn!"

***

„Er hat ja immer noch keine Freundin, Robert...muss ja keine Füchsin sein, von der netten Tigerin hat er doch mal erzählt. Red' du doch mal mit ihm. Denkst du er wird schwul?"

***

Sehr geehrte Herr und Frau Grahms,

Ihr Sohn Alexander Grahms hat den unterschriebenen Elternbrief für die Klassenfahrt der 7c nicht am vereinbarten Termin abgegeben, somit ist es für ihn nun leider nicht möglich an der geplanten Skifreizeit teilzunehmen...

-Warum hat er nichts zu uns gesagt?"

***

Fragen denen ich zufällig und unbemerkt beiwohnte, die weniger aus Angst um mich, als aus ihrer Ignoranz heraus entstanden. Fragen zu denen ich allerdings bis heute zu gerne selbst Stellung nehmen könnte.

Was wäre gewesen, wenn ich mich gewehrt hätte? Vielleicht wäre die Tigerin noch netter gewesen? War ich vielleicht tatsächlich schwul? Was hätten sie dazu gesagt, wenn ich nicht mitfahren wollte?

Ein Ergründen war mir nun eben nicht möglich. Ich wollte die Möglichkeit zurück, mich noch einmal vor diese Fragen zu stellen, es vielleicht anders zu tun, oder eben noch einmal zu erfahren, dass es in meiner Position einfach nicht möglich war freie Wege zu gehen, um mir so eine Art Schuld von den Schultern zu nehmen, die mich weiterhin belastete.

Wenn ich mich an all dies erinnerte, so wollte ich in mir kein Mitleid über mich selbst erwirken, sondern es als Referenzpunkt für Dinge sehen, die ich tat. Warum ist es so wie es ist? Ich wusste so vieles nicht über mich, da es dazu mehr als nur der Isolation und der inneren Einsicht bedurfte.

Zumindest glaubte ich jetzt all das ordnen zu können, was in mir noch so brach lag. Die Kindheit noch einmal zu erleben, wieder Welpe zu sein, nur mit der Vernunft als zusätzliches Attribut und einer gehörigen Menge an Verpflichtungen.

***

Der Altbau stand direkt vor meiner Schnauze, ein schmutziger Gründerbau, von Autoruß geschwärzt, erhob sich zeitlos über die anderen, vielleicht ebenso alten Nachbarhäuser. Meine Lefzen verzogen sich zu einem gespannten Grinsen. Mein Schwanz wedelte freudig. Wenn mir auch das pochende Herz klarmachte, dass es sich hier um einen weiteren großen Schritt handelte.