Ein Heißer Sommer Tag 3 Nachtleben
#3 of Ein heißer Sommer
"Ein heißer Sommer" begann als einteilige Kurzgeschichte, zu Anfang war es nur die Idee, über den ersten ereignisreichen Ferientag eines jungen Fuchses namens Marc zu schreiben. Aber nachdem dieser Tag erzählt war, gab es noch so Vieles mehr, das ich Marc erleben lassen wollte, unzählige Ideen schrien mich an und baten darum sortiert und herrausgelassen zu werden, deshalb schrieb ich einfach weiter. Nach Teil eins habe ich auch eine übergreifende Storyline mit eingeführt, ihr dürft also mitfiebern. Aber mein eigener Anspruch an die Storys ist eindeutig: Es sind Kurzgeschichten, kein Roman! Ich bin kein Schriftsteller. Diese Kurzgeschichten sollen unterhalten und hust anregen. :P
In jeden Teil füge ich etwas Plot und Yiff ein und probiere etwas Neues aus. Ach, und auch wenn ich auch nicht antworten kann, eure Kommentare kommen bei mir an, sie werden mir vorgelesen.
Vielen Dank soweit und viel Spaß beim Lesen ;)
Die frühe Helligkeit des dritten Ferienmorgens riss Marc aus seinen Träumen. Er blinzelte, dann hob er den Kopf. Direkt neben ihm lag Jeff und schlief noch friedlich. Er besah sich den Mäuserich, der sanft in sein zerwühltes Kissen atmete. Die beiden hatten einen sehr schönen Abend verbracht. Er fand ihn in diesem Moment noch sehr viel süßer, als all die Tage zuvor. Alleine sein Anblick genügte, um Marcs Herz höher schlagen zu lassen.
Eine Besorgnis machte sich jedoch in seinem noch matten Kopf breit. Wie würde es wohl ab sofort zwischen ihnen beiden weiter gehen? Zugegeben, sein Freund hatte nicht nur recht cool, sondern auch unerwartet positiv auf sein Coming-out reagiert. Dennoch hieß es für Marc derzeit wohl abwarten, wie sich die Dinge entwickeln. Schließlich hatte er, was das Thema anging, Jeff gegenüber einen großen zeitlichen Vorsprung. Dieser würde sich mit der neuen Lage erst ein Mal beschäftigen müssen, so wie er es auch getan hatte.
In seinem Bauch grummelte es. Was wäre, wenn Jeff seine Gefühle am Ende nicht erwiderte? Die Vorstellung bereitete ihm Angst. Auf der anderen Seite, so überlegte Marc, wusste er ja selber noch nicht, ob er wirklich ... verliebt war, ihn nur sexy fand, oder was auch immer. Alex und Chris hatten in seiner Erregung ja auch ähnliche Gefühle ausgelöst. Er brauchte seine Felltasche nicht anfassen, um zu merken, dass er seine obligatorische Morgenlatte hatte. Er ignorierte sie. Jetzt war weder Zeit, noch Ort zum Pfoten. Außerdem war er eh viel zu durcheinander. Genervt legte er sich wieder aufs Kissen und atmete schwermütig aus. Verdammtes Gefühlschaos! Wer sollte denn da noch zwischen Hormonschüben, wahrer Liebe und schlichter Lust unterscheiden?
Der Luftzug seines Ausatmens hatte Jeff in dessen Ohr gekitzelt. Es zuckte und sein Mäusefreund regte sich. Fasziniert sah Marc ihm dabei zu, wie er langsam erwachte. Erst kniff er die geschlossenen Augen noch fester zusammen, als wolle er sich krampfhaft an den Schlaf klammern. Dann jedoch wühlte er seine Arme unter der Decke hervor, knibbelte verschlafen erst ein, dann zwei braune Knopfaugen auf und brummelte ein verschlafenes ‚Morgen' in Richtung des Fuchses. Dem wurde warm ums Herz. Jetzt, da Jeff wieder wach war, fühlte er sich gleich ein kleines Stück besser.
„Guten Morgen," begrüßte er seinen Freund. Am Liebsten wollte Marc ihn in die Arme nehmen und sich an ihn knuddeln, aber etwas in ihm hielt ihn zurück. Es war die Angst davor, zurückgewiesen zu werden. Aus purer Verlegenheit heraus fühlte er sich genötigt, etwas zu sagen. „Ging doch gut, zu zweit auf dem Bett, oder?" Für solch eine belanglose Konversation hätte er sich innerlich ohrfeigen können, etwas Besseres war ihm nicht eingefallen?
Jeff streckte sich ausgiebig und rieb sich die Augen. Er war noch zu verschlafen, um sich bereits jetzt um die Qualität des Gesprächsthemas Gedanken zu machen. „M-hm." „Frühstück?" fragte der Fuchs.
„Joahhhhrr!" gähnte Jeff. „Was haste denn da?"
Marc räusperte sich gespielt. „Nur die besten Zerealien für Ihre Milch," zitierte er einen äußerst nervigen Frühstücksflocken-Werbespruch. Der lief derzeit im Fernsehen und Radio so oft, dass kaum jemand ihn nicht wiedererkannt hätte. Die Werbefirma hatte ihr Ziel erreicht.
„Klingt gut!" Jeff erhob sich. Immer noch unbekleidet suchte er in seinem Rucksack nach einer neuen Unterhose. Die ganze Zeit über, bis er sie angezogen hatte, schaute Marc ihm dabei zu. Dabei war er weit weniger diskret, als noch am Abend zuvor. Jetzt, da er sich seinem Freund geöffnet hatte, machte es ihm nicht mehr so viel aus, wenn dieser ihn dabei erwischt hätte, wie er ihn anstarrte. Auch Jeff trug ein rotes, morgendliches Laster zwischen seinen Beinen.
Mittlerweile hatte er seine Unterhose angezogen und streifte sich ein frisches T-Shirt über den Kopf. Die Tatsache, dass beide sich bis jetzt kaum unterhielten, besorgte Marc. Er ermahnte sich selber, nicht jedes Handeln von Jeff sofort auf die Goldwaage zu legen, sonst würde er aus dem Zweifeln nicht mehr herauskommen. Sie hatten eine Abmachung, sie wollten ‚mal schauen, was sich so ergibt,' ermahnte er sich. Mehr nicht. Er musste versuchen, die nächsten Tage geduldig zu verbringen und sich nicht verrückt zu machen.
Auch Marc krabbelte unter der Decke hervor, ging an Jeff vorbei und holte seine Klamotten. Beide verschwanden daraufhin in getrennten Bädern und trafen sich dann in der Küche wieder. Der Fuchs holte ihnen Schüsseln sowie Milch und Corn Flakes aus den Schränken. Als beide sich schließlich gegenübersaßen und knusperten, herrschte noch eine ganze Weile gefräßiges Schweigen. Es war Jeff, der als Erster das Wort ergriff.
„Sag mal, hast du das gestern wirklich ernst gemeint? Mit verknallt und so?"
Marcs Gesicht wurde heiß. Er ahnte Schlimmes. „Mmm ... ja."
Erneut schwiegen beide, aber Jeff ließ die Situation nicht allzu unbehaglich werden.
„Ich weiß nicht, wie ich dazu stehe, okay?"
„Ja, das verstehe ich." Trotzdem stach dem jungen Fuchs die Aussage in den Bauch.
„Ich erwarte auch gar nichts. Ich ... ich musste es dir nur einfach sagen."
Jeff lächelte ihn an. Auf Marc wirkte das etwas gezwungen. Das Thema bereitete ihm Unbehagen. Es gab eine weitere Pause, bevor der Mäuserich wieder das Wort ergriff. „Ich meine, ich hatte schon meinen Spaß gestern und ich mag dich auch sehr ..." Es klang, als sei sein Satz unvollendet geblieben.
„... aber?" hakte Marc nach.
„Aber ... ich weiß noch nicht. Ich sag ja, gib mir Zeit."
„Is' gut," versprach der Fuchs und schob sich einen großen Löffel Corn Flakes in die Schnauze. Den Rest des Frühstücks über redeten sie nicht mehr miteinander. Marc war innerlich sehr aufgewühlt. Die Tatsache, dass er auf eine mögliche Beziehung mit Jeff hoffte, machte jedoch nur ein Teil davon aus. Unter Anderen machte er sich auch Sorgen über ihre Freundschaft im Allgemeinen. ‚Ungewissheit ist Scheiße', urteilte er. Er würde durchhalten müssen. ‚Naja, nachher ist ja erstmal wieder Arbeit, da habe ich den Kopf frei!'
Nach dem Frühstück half Jeff beim Aufräumen der Sitzkissen, Chipskrümel und Gläser. Anschließend packte er seinen Kram zusammen. Sie hatten gelegentlich ein paar Worte gewechselt, aber beide waren weit weniger gesprächig, als normal.
Sobald er Jeff verabschiedet hatte, begann Marc wieder zu grübeln. Es dauerte eine Weile, dann wuschelte er sich den Kopf. Es half ja alles nichts, das ganze Thema musste warten.
Um sich abzulenken, zog er sich alte Klamotten an, ging in den Keller und holte den Werkzeugkoffer seines Vaters. Dann schob er sein Rad auf die Einfahrt. Er fing an, Schutzblech, Bremsen und was sonst so alles im Argen war, zu reparieren. Am Ende hatte er völlig ölverschmierte und wunde Pfoten. Zwei Mal war er beim Einstellen der Schaltung mit seinem Fell zwischen den Zahnrädern hängen geblieben und hatte schmerzhaft das ein oder andere Büschel gelassen. Die Mühe hatte sich aber gelohnt. Als er eine Proberunde die Straße entlang drehte, klapperte nichts mehr und auch die Gänge sprangen wieder fehlerfrei rein (und blieben sogar drin). Lediglich die vordere Bremse drückte von rechts gegen die Felge. Er fuhr zurück, ließ je einen Tropfen Kriechöl in die Befestigungen der Bremsen laufen und stellte sie noch ein Stück nach und - siehe da - es schleifte nichts mehr. Die Bremskraft war viel besser als vorher. Er war stolz auf sein Werk. Die vielen Male, in denen Marc völlig genervt, mit seinem Vater zusammen die Familienräder hatte reparieren müssen, machten sich so letzten Endes doch bezahlt. Zurück im Haus verbrachte er fast 20 Minuten damit, sich die Pfoten zu schrubben, um das ganze l aus dem Fell zu waschen. Danach fühlten sie sich zwar an, als habe er sie über meterweise Schleifpapier gezogen, aber alle Spuren des Handwerkens waren aus ihnen verschwunden.
Er schaute auf die Uhr und erschrak: Es war bereits 13:45 Uhr! Aus Zeitmangel entschied Marc, dass es besser sei, direkt bei der Tanke etwas zu essen. Flink zog er sich ein neues Shirt und eine saubere 3/4tel Hose an und radelte los. Es fuhr sich wirklich viel angenehmer. Selbstzufrieden trat er in die Pedale. Auf dem Gelände angekommen, kettete er das Rad an ein Metallgitter hinten auf dem Hof und trat in den Verkaufsraum. Zu seiner Überraschung war Alex nicht da. Rita stand an der Hauptkasse und fertigte gerade einen Kunden ab.
„Huhu, Marc," rief Sie ihm zur Begrüßung entgegen.
„Kannst schon mal anfangen, Alex kommt gleich."
Er wusste nicht recht, wie er sich verhalten sollte. Er wollte doch eigentlich in den letzten 5 Minuten vor Arbeitsbeginn ein Brötchen oder ein Pizzastück kaufen. Jetzt jedoch hatte die Biberdame ihr Bistro verlassen und Alex war nicht da. Er wollte sie nicht stören, daher fing er einfach mit der Arbeit an. Er belud sich einen Wagen mit 0,5 Liter Getränkeflaschen und füllte die gekühlte, offene Grabbelbox nahe der Kasse auf. Erst als er damit fertig war und seinen Wagen zurückrollte, kam Alex ihm durch die Lagertür entgegen. „Hi, Marc!" begrüßte er den fleißigen Fuchs. Er warf ihm ein Polohemd in den Farben der Tankstelle zu. „Für dich, dann passt du in's Team." „Danke!" rief Marc ihm zurück.
Dann wandte der Wolf sich an seine Kollegin, die ihn an der Kasse vertreten hatte. „Kannst wieder rüber, vielen Dank." Routiniert kassierte er die beiden verbliebenen Kunden ab.
„Na, zu spät gekommen?" wollte Marc von ihm wissen, da die Tanke jetzt leer war.
„Nee, Porzellanabteilung. Ich arbeite bereits seit 13 Uhr, du Scherzfuchs," konterte der Wolf.
Marc kam sich blöd vor. Wieso schaffte er es nur immer wieder, sich in solche Situationen zu bringen? Bevor er sich weiter Vorwürfe machen konnte, betrat ein recht unförmiger Bär den Verkaufsraum.
„Wir quatschen nachher," rief Alex, als er mit Schiebewagen und Polohemd schon fast wieder im Lager verschwunden war. Marc zog das neue Oberteil an und kaufte sich, um nicht völlig auszuhungern, am Bistro ein Schnitzel-Brötchen, das er kurzerhand im Aufenthaltsraum aß.
Der Nachmittag lief, wie schon die ersten Tage, nach demselben Muster ab. Zunächst herrschte wieder ein großer Andrang, als alle Leute wegen des Feierabendstaus auf ein Getränk, oder eine Tankfüllung anhielten. Dann, als hätte man allen Autofahrern ein Zeichen gegeben, war nichts mehr los. Selbst am dritten Tag in Folge faszinierte Marc dieses Phänomen noch immer. Eine knappe Stunde lang hatte er mit nur mäßigem Erfolg versucht, während des Ansturms die von hinten begehbaren Kühlschränke wieder mit Limo, Wasser und Säften zu füllen. Diverse Verkaufsreihen waren mittlerweile komplett leer, aber auch im Lager gab es keine entsprechenden Paletten mehr.
„Die kommen mit dem Getränkelieferanten morgen Nachmittag. Ein so großes Lager haben wir nicht und in den Sommermonaten kommt das schon Mal vor, dass die Getränke rasend schnell weggehen, ohne dass wir rechtzeitig nachordern können," hatte
Rita erklärt.
Als er wieder im eigentlichen Laden packen konnte, kam er auch endlich mit Alex ins Gespräch. Rita verabschiedete sich und ging in ihren verfrühten Feierabend.
„So, die Rush-Hour mal wieder überstanden," leitete Alex den Small Talk ein.
Marc stand neben ihm hinter der Kasse. Beide packten Zigaretten in das Verkaufsregal. Die Idee, Tabakwaren zu packen, gefiel ihm gar nicht, er war völlig gegen die stinkenden Glimmstängel, aber Job war Job, da konnte man nichts machen.
„Ja, mal wieder gut was los gewesen."
„Und? Gestern alleine Xbox gezockt?" wollte Alex wissen.
„Nee, hatte 'nen Kumpel da." Auch wenn er sich bemühte so neutral wie möglich zu klingen, hatte Marc dennoch das Gefühl, als sähe man ihm an seiner Nasenspitze an, was er und Jeff am Vorabend alles angestellt hatten.
„Ahso. Und was habt ihr gespielt? Coop oder gegeneinander?"
„Teils, teils. Erst Coop, ‚Resident Evil', dann ‚Tekken'-Turnier." Einige Bilder sprangen ihm unweigerlich wieder ins Gedächtnis: Jeff nackt auf dem Sitzkissen, der Anblick seines feuchten Schaftes ... In seinem Schritt drückte es. Schnell ging er in die Hocke und packte Zigarettenstangen in die unteren Vorratsschränke. „Turnier klingt ja richtig hochtragend. Wer hat denn gewonnen?"
„Wie?" Er wusste nicht, was er darauf antworten sollte, sie hatten doch beide ...
„Ich ... naja und er auch mal. Beide halt."
„Komisches Turnier," lachte Alex. „Klingt aber, als hättet ihr Spaß gehabt."
„Ja, den hatten wir." Wie schon am ersten Tag versuchte er, das Gespräch von sich weg zu lenken. „Und du, auch wieder Besuch gehabt?"
„Nein, früh pennen gewesen. Mach' ich immer dienstags. Ich muss doch jeden Mittwoch auftreten. Und Samstags halt." Marc erinnerte sich an seine erotische Performance vor 2 Tagen.
„Ach, du tanzt heute Abend? ... im Club ..." Ihm fiel der Namen nicht mehr ein.
„Club Orange," half Alex ihm mit gedämpfter Stimme auf die Sprünge. Ein Kunde trat gerade durch die Tür. Als dieser seine Tankrechnung beglichen hatte und wieder gegangen war, beschäftigte Marc das Thema noch immer. Die Neugier, die ihn dieser Tage schon mehrfach ergriffen hatte, war wieder da. Er wollte mehr von Alex' Welt kennenlernen. Der Wolf schien so viel zu erleben, er war erfahren und führte in Marcs Augen ein aufregendes Leben. Ihm gegenüber fühlte er sich daher lange nicht so selbstsicher, wie er es bei Jeff gewesen war. Er hatte ihn sehr sanft und verständnisvoll durch sein erstes schwules Abenteuer begleitet. Jetzt hatte der Fuchs Lust auf mehr neue Erfahrungen. Es war anderes, als nur allabendlich eine Coming-out-Seite im Internet zu besuchen. Es war besser! Leider traute Marc sich nicht, seinen Kollegen direkt zu fragen, ob er ihn heute Abend begleiten dürfe. So redete er einfach um das Thema herum, in der Hoffnung es würde sich etwas ergeben. „Und, tanzt du deine neue Choreo?"
„Nein, die muss der Clubbesitzer erst absegnen. Ich übe sie dieser Tage daher noch zu Hause, damit sie sitzt, wenn ich sie ihm vorführe."
„Hast du das Vortanzen mit Chris schon nachgeholt?"
„Auch noch nicht, er war unterwegs. Chill mal, is' ja grad zwei Tage her."
„Ja, stimmt; sorry, ich wollt' nicht nerven."
Alex lächelte. „Musst dich nicht entschuldigen, du nervst ja nicht."
„Okay." Marc wollte der Gedanke an Alex' Auftritt heute Abend trotzdem keine Ruhe lassen. Wenn er es doch nur fertigbrächte, einfach zu fragen. „Und wann trittst du da immer auf?" fragte er stattdessen. „Du meinst, zu welcher Uhrzeit?"
Marc nickte. Er wusste gar nicht so recht, was er selber gemeint hatte. Wenigstens konnte er mittlerweile wieder aufrecht neben Alex stehen. Gerade stopfte er Tabakbeutel in die automatischen Schiebefächer des Regals.
„Punkt 23:00 Uhr."
„Krass, so spät?"
„Geht, ich arbeite morgen ja erst wieder ab Mittag."
„Stimmt auch."
Marc blieb auch gerne mal lange auf, aber wenn Alex erst um 23 Uhr auftrat, wäre er ... Er rechnete hoch ... bestimmt erst 1:00 Uhr zu Hause. Als Schüler konnte er sich nicht vorstellen, wie man unter der Woche regulär so spät nach Hause kommen könnte. Aber der Wolf hatte Recht, er hatte ja auch ganz andere Arbeitszeiten, das konnte man nicht vergleichen.
Noch eine Weile unterhielten sie sich über dies und jenes, aber Marc hatte entschieden, dass er nicht weiter auf Alex' Auftritt rumreiten würde. Er fand, dass das zu subtil wirken und irgendwann auffallen müsste. Eine weitere peinliche Aktion seinerseits wollte er um jeden Preis vermeiden. Er schaffte es, den Nachmittag ohne Malheur oder Fettnäpfchen zu überstehen. Lediglich während der zweiten Hofrunde trat er unglücklicherweise in eine Benzinlache. Den Rest der Schicht über schleppte er den penetranten Gestank mit sich herum. Zum Glück hatte er Schuhe getragen, die waren bei der Arbeit hier Pflicht. Als die beiden sich zum Feierabend hin verabschiedeten, führte Marc sich erneut vor Augen, dass sein neuer Freund bald zu einem aufregenden Abend aufbrechen würde, er jedoch alleine zu Hause blieb. Dennoch ließ er die letzte Chance, sein Interesse zu bekunden, verstreichen. Er wünschte Alex jedoch viel Erfolg bei seinem Auftritt.
Zu Hause führte Marcs erster Gang zur Badewanne. Er roch so erbärmlich nach Benzin, dass er sich gründlich einweichen wollte. Auch, wenn es draußen sommerlich warm war, ließ er sich ein dampfendes, heißes Bad ein und gab ein angenehm duftendes Fellshampoo dazu. Er zog seine ebenfalls stinkenden Klamotten aus und prüfte mit einer Pfote die Wassertemperatur. Es war angenehm warm. Er stieg in die Wanne und stieß ein wohliges Stöhnen aus. Nach all dem Herumgerenne den Tag über tat das richtig gut. Die Wärme drang in seinen Körper ein und schien jeden Muskel einzeln zu entspannen. Er legte den Kopf auf ein Badekissen hinter sich. ‚Wie herrlich.' stellte er im Geiste fest, ‚kein kleiner Bruder, der ständig ankommt und mich stört, weil er pinkeln muss, wahrend ich hier liege und auch keine Mutter, die nervt, wie teuer Wasser ist und dass es ja eine kurze Dusche auch getan hätte.'
Einige Zeit beschäftigten ihn wieder Gedanken rund um Jeff und seine Erlebnisse der letzten Tage. Marc verdrängte sie und schloss die Augen, er wollte innerlich einfach mal zur Ruhe kommen.
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Jeff kam genau auf ihn zu. Er trug nicht nur keine Kleidung, sein süßer Mäusepenis stand auch noch rot und stolz hervor. Die Freunde befanden sich auf dem Skateplatz. Es war helllichter Tag, doch niemand außer ihnen war sonst dort. Erst jetzt bemerkte Marc, dass auch er nichts an hatte. Jedoch störte es ihn nicht. Jeff war jetzt bei ihm und griff ihm, ohne Vorwarnung, in den Schritt. Er murrte. Sein eigener Schaft wuchs sofort aus der Felltasche.
„Verbringen wir noch so einen schönen Abend miteinander?" fragte Jeff.
Marc konnte nicht antworten. Nicht, dass es ihm die Sprache verschlagen hätte, er redete einfach nicht.
„Du hast mir sehr gut geschmeckt," hörte er den Mäuserich sagen.
Marcs Erregung wuchs. Er wollte Jeff in den Arm nehmen, doch in dem Moment, als er ihn berührte, änderte sich das Bild.
Sie lagen auf Alex' Couch, der Mäuserich kniete vor ihm und hatte seinen Penis gegriffen. Ohne weitere Worte zu verlieren, pfotete und schleckte er ihn. Doch Marc spürte, dass da noch mehr war. Er sah hinter sich (wie auch immer er das tat, er drehte den Kopf nämlich nicht. Vielmehr sah er sich selbst von vorne). Dort stand Chris. Doch der war nicht hinter ihm, der Otter war mit einem Mal genau vor seiner Brust. Marc sah, dass sie voller Sperma war.
„Lass mich das machen," sagte Chris und schleckte ihm durch das Brustfell.
Auch Alex war da. Er tanzte an der Stange. Seine Choreografie war jedoch eine komplett andere, als die von jenem Abend. Erst jetzt wurde ihm klar, dass sie gar nicht in der Wohnung des Wolfes waren, sie waren im Aufenthaltsraum der Tankstelle. Es roch sogar leicht nach Benzin.
Die Flecken auf seiner Brust wurden immer größer. Es war kein Sperma mehr. Trotzdem war seine Brust nass. Es war vielmehr so, dass der gesamte Raum zur Hälfte unter Wasser stand.
Woher es kam, hinterfragte er genauso wenig, wie die ungewöhnliche Umgebung an sich. Das Wasser war einfach da.
Jeff pfotete ihn derweil immer weiter. Es platschte laut, jetzt da er schneller wurde.
Der Otter schwamm elegant vor Marc im Wasser und liebkoste seine Brust. Auf der Bühne tanzte Alex mittlerweile ohne Hosen, er trug nur noch ein Tankstellenshirt. Der Wolf befand sich auch nicht im Aufenthaltsraum, lediglich Marc und die Couch waren dort, Alex stanzte auf einer orangefarbenen Bühne, die in schwache Beleuchtung gehüllt war. „Aber ich liebe dich nicht!" sagte Jeff, brachte ihn aber unverändert stetig zu seinem Höhepunkt, der die Szenerie schlagartig auflöste.
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Marc kam. Das Badewasser spritzte, als seine Pfote sich immer wieder durch die Wasseroberfläche bewegte. Sein Sperma verteilte sich sofort darin. Hier und da setzte es sich im Fell fest.
Langsam wurde er wieder klar. Marc lag in der heimischen Badewanne. Inzwischen war das Wasser bestenfalls noch lauwarm. Offensichtlich war er eingedöst und hatte sich während seines Halbschlafes selber gepfotet. Jetzt war ihm unwohler, als noch vor dem Bad. Das Wasser kalt, sein Fell an einigen Stellen verklebt und sein Kopf durcheinander. Der komische Traum hatte auf seine Stimmung gedrückt. Er zog den Badewannenstöpsel raus und brauste sich, in der Wanne stehend, warm ab. Als Marc kurz darauf im Bad stand und sich mit einem großen Badetusch trocknete, roch er den Benzingestank noch immer. Er kam aus den Klamotten, die neben der Wanne auf dem Boden lagen. Sobald er trocken war, lüftete er das Bad und brachte sie in die Waschküche; sollten sie dort alles vollstinken.
Seine Stimmung war durch das komische Erwachen vorerst im Eimer. Nach dem Bad streifte er eine Weile nackt in der Wohnung herum, fühlte sich aber ruhelos. Das Haus war so verlassen und er hatte noch so viel Freizeit. Ihm fehlte der Antrieb, um alleine XBox zu spielen. Auch im Fernsehen lief nichts. Er war unzufrieden; den gesamten Abend hier alleine rumzuhängen, würde ihm auch nicht gerade helfen. Er hätte sich für heute verabreden sollen, so ganz alleine war nicht das Richtige. Jeff wollte er so spontan lieber nicht anrufen, er würde ihm lieber etwas Funkstille geben. Wieder musste er an Alex' Auftritt denken. Wie gerne wollte er ihn besuchen, aber ... Hatte er bisher schon viel darüber nachgedacht, so kam er jetzt erst richtig ins Grübeln.
‚Warum eigentlich nicht?' fragte er sich. Was sprach denn dagegen, einfach mal was Verrücktes, Spontanes zu tun. Der Bus kostete nicht viel Geld, die Adresse könnte er googlen und vermissen würde ihn heute Abend niemand. Während er über weitere Gegenargumente sinnierte, surfte er geistesabwesend durch freeyourself.com, seine Coming-out-Seite. Er ging einige der neuen Beiträge durch, hauptsächlich von Jugendlichen, die entweder immer die gleichen Fragen stellten, oder von Diskriminierungen in der Schule berichteten. Dann jedoch tippte er in die Webseiten-interne Suche die Worte „Club Orange" ein. Er rechnete zwar mit keinem Treffer, doch tatsächlich stand oben auf der sich aufbauenden Seite ‚Suchergebnisse (3)'. Er besah sich die Links. Alle drei führten zum selben Thread in der Sektion ‚Erlebnisberichte'. Eine unwiderstehliche Neugier packte ihn. Er klickte auf den Link.
Ein User mit Namen fr4tze hatte einen Bericht über den Club verfasst. Nur hastig überflog Marc den Text, nahm Bruchstücke wie ‚großräumig angelegter Barbereich' oder ‚stets wechselnde Angebote', und zuletzt das Wort ‚Cruising-Bereich' wahr. Seine Aufmerksamkeit galt allerdings mehr der als Link markierten Überschrift ‚Club Orange Homepage'. Wie automatisiert klickte sein Finger darauf. Sofort baute sich die Webseite in einem schwarz-orange-farbenen Design auf. Schicke Buttons mit Flash-Animation ließen ihn durch die Seite navigieren, die sich lediglich in ihrer Mitte veränderte, egal wo er auch drauf klickte. Mal sah er den Tresen, mal einen einzelnen Tisch mit einer Stange daran, Bilder vom Personal und einen Grundriss des Ladens. Er ließ die Informationen sacken und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Das sah alles gar nicht mehr so fremd aus, jetzt da er einen Blick hineingeworfen hatte. Geistesabwesend fummelte er an seiner Felltasche herum, während sein Blick stur auf den Monitor geheftet blieb. Der Button ‚Anfahrt' übte einen besonderen Reiz aus. Nur kurz wehrte er sich gegen die Versuchung, dann klickte er darauf. Feldmarkstraße, die kannte er sogar. Das war City-Bereich, unweit der Einkaufmeile. Seine Gegenwehr bröckelte, einige der Zweifel verschwanden. Nur die Angst davor, was er dort erleben würde, war noch da. Dennoch wirkte das alles nicht mehr so unheimlich und unbekannt, wie noch Minuten zuvor, musste er zugeben.
20 Minuten später hatte er seinen Entschluss gefasst: Er würde fahren. Es war mittlerweile 21:30 Uhr. Marc rechnete hoch; zeitlich würde er die Anfahrt locker schaffen. Also zog er sich ein fesches Party-Outfit an, frisierte seine Haare mit etwas Gel und steckte 20 Euro ein. Während der gesamten Vorbereitung war er sehr nervös. Sein Magen rumorte, aber er riss sich zusammen und verließ schließlich das Haus in Richtung Bushaltestelle. Als der Bus vorgefahren war, löste er eine Tageskarte und setzte sich ganz nach hinten. Er wollte sich nicht in den Rücken schauen lassen, es kam ihm so vor, als könne die halbe Welt ihm an der schwarzen Nasenspitze ansehen, wo er beabsichtigte hinzufahren. Die Fahrt dauerte knappe 25 Minuten. Während der gesamten Zeit beruhigte er sich nicht wesentlich. Ohne sie großartig wahrzunehmen, beobachtete er vorbeifahrende Autos oder überflog Werbeplakate an Litfaßsäulen. Eines versprach lang anhaltenden Fellglanz, egal ob bei Hitze oder hoher Luftfeuchtigkeit und ein anderes kündigte die ‚Feli-Days' an, ein Feliden-Stadtteilfest, das bekanntermaßen bis tief in die Nacht ging. Marc schloss die Augen und konzentrierte sich auf den bevorstehenden Abend. Er nahm sich vor, zur Feier des Tages einen Cocktail zu trinken. Zum Einen, weil er gelesen hatte, dass es eh Pflicht war, ein Getränk zu bestellen, zum Anderen, weil es ihm bei Alex zu Hause schließlich auch gut geschmeckt und ihn beruhigt hatte.
Als er in der Innenstadt ausstieg und durch die Fußgänger-Zone ging, bemerkte er sofort den Unterschied zu seinen bisherigen Besuchen hier. Die Läden hatten geschlossen, alles war nur spärlich beleuchtet. Es gab keine große Masse an Furs, die einkauften und schlenderten, nur kleine Grüppchen, bestehend aus meist Jugendlichen oder jungen Erwachsenen, die angeheitert durch die Gassen streiften. Er beschleunigte seinen Schritt und bog in die Feldmarkstraße ein. Kaum 200 Meter vor ihm konnte er das orange-farbene Schild schon sehen.
Es war schon merkwürdig, obwohl er in der Vergangenheit bereits mehrfach hier vorbeigegangen war, hatte er das tagsüber geschlossene Etablissement nie wahrgenommen. Der Eingang war zudem recht klein und auch die Fassade nicht allzu breit. Bevor er eintrat, sah er sich um. Er war noch nie in solch einen Laden gegangen. Seine Ohren wurden heiß. Mit einem Ich-werde-bestimmt-beobachtet-Kribbeln im Kopf schritt er hastig durch die Tür.
Die junge Luchsdame am Einlassschalter war sehr freundlich. Allerdings verlangte sie von ihm 10€ Eintritt. Damit hatte Marc nicht gerechnet, sein halbes Budget war bereits erschöpft.
‚Hätte ich mir mal die Preise angesehen,' schalt er sich, als er mit einem leuchtenden Bändchen am Arm in den abgedunkelten Raum dahinter eintrat.
Der Club sah aus, wie auf der Webseite. Das Innenleben war geräumiger, als die Fassade es vermuten ließ. Der komplette Raum war mit indirekten, orange-farbenen Lichtspielen beleuchtet, nur die Bühne wies mehrere Farbnuancen auf. Hinter dem lang gestreckten Bartresen wuselte ein Gepard und warf, wirbelte und schüttelte verschiedene Flaschen, während er bediente. Die Decke war ein Gespinst aus kleinen Leuchtdioden, was die Illusion eines Sternenhimmels vermittelte.
Marc suchte sich einen Platz etwas abseits der Bühne, er wollte nicht so ganz alleine unnötig weit vorne sitzen. Also platzierte er sich an einem der Tische am Rand. Direkt daneben endete bereits der Besucherbereich und eine etwa einen Meter hohe Abgrenzung trennte die Gäste von einem kleinen Gang für Mitarbeiter dahinter. Auf der Bühne war noch nichts los und auch viele der Tische waren noch leer. Aktuelle Disco-typische Musik schallte aus den Boxen an der Decke. Müsste er sich seine Getränke wohl selber am Tresen ordern, oder kam man hier von alleine auf ihn zu? Marc war in der neuen Umgebung jetzt doch verunsichert. Er hatte Angst, dass er sich falsch verhalten und somit als Neuling auffallen würde. Aus Verlegenheit schnappte er sich die Getränkekarte und überflog die Cocktails.
„Was zum ..." sagte er zu sich selber, als er die Preise sah. Jeder Cocktail kostete zwischen 9€ und 15€. Da würde er sich nur einen von leisten können. Sogar eine Cola schlug mit 5€ zu Buche. Aber am Meisten fesselten ihn die Namen der Getränke: ‚Sex on the Beach', ‚Orgasmus', ‚Zombie' und weitere ausgefallene Namen fielen ihm ins Auge. Er kannte bisher nur den ‚Hurricane' von Alex, fand diesen auch auf der Karte, jedoch für 12,50€. Er las die Zutatenliste und ihm wurde klar, warum er ihn an dem Abend so sehr gemerkt hatte. Das Gemisch beinhaltete drei verschiedene Alkoholsorten. Der Saft schien fast nur der Färbung zu dienen.
„Kann ich dir schon was bringen?" fragte ihn eine zierliche Eichhörnchendame mit freundlicher Stimme.
„Oh! Ähm, ja, ich wollt' was trinken, aber ich weiß noch nicht, was."
„Möchtest du eine Empfehlung?"
„Empfehlung klingt gut." Marc war froh, dass ihm jemand bei der Auswahl helfen würde.
"Mein Problem ist aber, dass ich nur noch 10 Euro dabei hab," gestand er.
„Okay. Das schaffen wir aber, keine Sorge. Möchtest du was mit oder ohne Alkohol?"
„Gerne mit, aber von den Cocktails sind die Meisten für mich viel zu teuer."
„Es gibt einige für unter zehn, zum Beispiel den ‚Swimming Pool', oder ‚Sex on the Beach'."
„Ich weiß nicht so recht," fing er an. Er fühlte sich nicht wohl bei dem Gedanken, ein Getränk mit dem Wort ‚Sex' im Namen zu ordern. Die wilden Bezeichnungen machten ihm die Auswahl schwierig. Dazu kam, dass er Alex' komischen blauen Cocktail ja auch nicht gemocht hatte. Nicht, dass er etwas Ähnliches bestellte und am Ende dann erneut nicht mochte. „Gibt's was Einfaches? Nicht zu exotisch, ... und nichts Blaues!"
„Nichts Blaues?" Sie schmunzelte. „Okay ... wie wäre es mit einem ‚Long Island Ice Tea'?"
Das klang vertraut, Eistee kannte und mochte Marc. „Dann bitte so einen."
„Alles klar, kommt!"
Sie tippte auf ihrem Tablet herum und verschwand. Es dauerte einige Minuten, in denen der Fuchs fasziniert den Barkeeper beobachtete, dann kam sie wieder und stellte ihm ein gewaltiges Glas Eistee auf den Platz. „Wo bezahl' ich den nachher?" wollte er wissen.
„Bist zum ersten Mal hier, was?" fragte sie freundlich.
„Ja, bin ich." Er schaffte es, nicht unsicher zu wirken.
„Na dann, willkommen im Orange. Bezahlt wird an der Kasse auf dem Weg nach draußen. Ich brauch jetzt nur dein Armband." Er hielt es ihr entgegen. Routiniert scannte sie einen viereckigen Code, der darauf gedruckt war und tippte erneut auf ihrem Tablet. „Du weißt, was heute hier los ist?" fragte sie währenddessen. „Oder biste spontan hier?" „hm, nicht ganz spontan, naja, im Grunde dann doch ... ein wenig." Da war sie wieder, seine Unsicherheit. Was meinte sie nur? Klar, Alex trat auf, das wusste er.
„Heute ist Gay-Nacht, wie jeden Mittwoch und Samstag, darum frag' ich halt. Wir haben sexy Table- und Poledancer am Start und öffnen nach Mitternacht die Cruising-Bereiche sowie das Labyrinth."
„Gay-Nacht?" Der Begriff hatte seinen Magen wieder anfangen lassen, zu rumoren. Marc wurde bleich, nur sah man es bei dieser Beleuchtung glücklicherweise nicht. Er kannte die anderen Begriffe, nur war ihm im Internet nicht klar geworden, dass man hier auch solche Bereiche hatte.
„Ja, darum fragte ich, ob du dir den Tag heute ausgesucht hast. An anderen Tagen tanzen unsere Mädels."
Ein so offenes Gespräch hatte er noch nie mit einem Weibchen geführt. Dann auch noch mit einem Wildfremden. Er zwang sich zur Ruhe. „Nee, schon heute ... alles gut," fügte er aus Verlegenheit hinzu.
„Alles klar, dann viel Spaß," trällerte sie ihm zu und verschwand.
Marc zog sein Glas zu sich und nahm einen prüfenden Schluck aus dem dicken Strohhalm. Es schmeckte sehr gut, süß und erfrischend. Den Alkohol merkte er erst, als er seinen zweiten, großen Schluck nahm. Ihm wurde innerlich warm.
Eine ganze Weile saß er da und beobachtete, wie sich der Raum füllte. Es kamen tatsächlich nur männliche Gäste, einige ganz normal gekleidet, einige bunt wie Paradiesvögel angezogen und ein Pärchen Huskys im Lederoutfit, das einen dritten, einen mit Knebel zum Schweigen verurteilten Tiger, an einer Leine hinter sich herzog. Beide setzten sich auf einen Stuhl nahe der Bühne. Der Tiger ließ sich auf eine Anweisung hin auf den Boden neben den beiden nieder. Mehrere Male hatte Marc an seinem Eistee gezogen und mit dessen Hilfe seine Anspannung größtenteils im Griff. Jetzt war er nur noch froh, dass er seinen Ausflug ins Nachtleben angetreten war. Gerade als er zum wiederholten Male auf die Uhr sah und feststellte, dass es bereits 22:30 war, passierte es. Von den zwei Personen, die kurz zuvor durch den kleinen Mitarbeitergang gegangen waren, kam einer zurück: es war Alex.
Auf höhe seines Tisches blickte dieser auf und erkannte seinen Arbeitskollegen. In Marcs Armen kribbelte es bis in die Pfotenspitzen. Der Wolf hatte ihn erkannt und kam mit einem erfreut-erstaunten Gesichtsausdruck direkt an die Abgrenzung.
„Marc?! Was machst du denn hier?"
„Hi, ich wollte dich tanzen sehen."
„Cool, freut mich! Hättest du heut' Nachmittag mal was gesagt, dann hätten wir dich mitgenommen. Wie lange bist du schon hier?"
„Halbe Stunde ungefähr." Er zeigte auf sein Glas. „So lang in etwa."
Alex lachte. „Alles klar. Dein Erster?"
„Ja, und mein Letzter, das ist hier ja so teuer, dass ich mir nur einen leisten kann."
„Pass mal auf, ich quatsch mit dem Besitzer und erzähl' ihm, dass ich dich kenne und dass du das erste Mal hier bist, dann regeln wir da was." „hm okay?!" Marc war ziemlich baff.
„Setz dich doch rüber an die Drei, da ist Chris, siehste?"
Er zeigte auf einen Tisch, etwas seitlich vor der Bühne. Eine einzelne Person saß daran, mit dem Rücken zu ihm. Jetzt, wo er genauer hinsah, war es tatsächlich der Otter, der ihn vor zwei Tagen so keck begrüßt hatte. „Geh mal rüber, ich klär das mit den Getränken," schlug Alex vor. Etwas überrumpelt stand Marc auf, nahm sein Glas und ging zu Chris herüber.
„Hi!" begrüßte er den Otter.
„Hmh? Oh hi, Süßer!" Chris lächelte ihn freundlich an, als er den Fuchs erkannte.
„Wie kommst du denn hier her?"
Marc fand es noch immer irritierend, sich als ‚Süßer' anreden zu lassen. „Ich bin von
alleine hergekommen. Alex hat auf Arbeit erzählt, dass er heute auftritt." „Und das wolltest du dir nicht entgehen lassen? Versteh ich!" Chris erhob sein Glas und prostete Marc zu.
„Na dann ... auf einen schönen Abend." Er erwiderte die Geste und trank noch einen großen Zug aus seinem Glas. Wurde der Raum wärmer, oder war er das? Der Kühle Eistee half jedoch bestens dagegen. Eine Weile unterhielten sie sich noch, dann kam Alex an, stellte ihm einen fruchtig riechenden Cocktail hin und machte sich wieder auf die Socken. „Der geht auf's Haus, den magst du ja, das weiß ich. Ich muss mich beeilen, bis gleich." „Bis gleich," winkte ihm Chris hinterher und drehte sich Marc zu.
„Keine Sorge, heute verschütte ich auch nichts," scherzte er.
Marc kam kaum dazu, für Alex ein verdattertes ‚Danke' herauszulassen, so schnell war dieser wieder weg. Stattdessen schlürfte er den Rest Eistee aus. Er hätte es als unhöflich empfunden, das andere Getränk längere Zeit unangetastet stehen zu lassen.
„Und? Weißt du nun, ob du schwul bist?" fragte Chris ihn unvermittelt.
Die Frage traf ihn weit weniger schlimm, also noch vor zwei Tagen. Sie war ungewohnt, das war aber auch schon alles, er schämte sich jedoch nicht, ehrlich zu antworten. „M-hm. Ich bin's wohl."
„Was machst du auch sonst am Gay-Abend im Orange, was?" scherzte Chris. Marcs Anspannung war beim lockeren Gespräch mit dem Otter komplett verschwunden. Der Song, der gerade gespielt wurde, lief leise aus. Marc kostete den Cocktail. Es war derselbe, den er auch bei Alex bekommen hatte. Auf der Bühne erschien ein auffallend elegant gekleideter Braunbär. Er war nicht so rundlich, wie man es im Allgemeinen seiner Rasse zusprach, eher kräftig. Dazu bewegte er sich sehr selbstsicher und elegant, wie Marc beobachtete.
„Der Besitzer," flüsterte Chris ihm zu.
Der Bär begrüßte die Gäste und kündigte einen fulminanten Abend an. Der erste Tänzer sei sogleich auch eines der vielen Highlights des bevorstehenden Abends.
„Jesse!" rief er begeistert ins Mikrofon. Die Musik legte los und im selben Moment, passend zum Takt, schritt der gerufene Akteur auf die Bühne. Marcs Gesicht hellte sich auf, als er sah, dass hinter dem Pseudonym ‚Jesse' kein Geringerer steckte, als Alex. Er war bekleidet mit einer eng anliegenden, kurzen Hose und einem über dem Bauch zugeknotetem T-Shirt. Er begann sofort mit seiner Performance. Der Wolf wirkte verdammt sexy. Die eleganten Bewegungen, mit denen er über die Tanzfläche glitt und die knappe Kleidung verfehlten ihre Wirkung nicht. Wie schon zwei Abende zuvor brauchte Marc auf diese Weise nicht lange, bis er sich in seiner eigenen Hose Platz verschafften musste. Chris beobachtete ihn aus dem Augenwinkel, wie er seine Sitzposition anpasste und mit der Pfote nachhalf. Er ließ einen Arm unter den Tisch sinken und griff dem jungen Fuchs auf den Oberschenkel. Dort streichelte er ihn nur eine kurze Weile, bevor er ihm gezielt in den Schritt fasste und seine Erektion durch die dünne Sommerhose massierte.
„Doch nicht hier," protestierte Marc, aber Chris winkte ab.
„So ein Bischen Streicheln ist hier okay. Ab Zwölf öffnen die hier doch sogar alle Spielflächen ... für noch mehr Spaß!"
Der junge Fuchs gab seinen Widerstand auf. Die Liebkosungen fühlten sich einfach zu gut an.
Alex hing derweil kopfüber an der Stange und spreizte seine Beine in Richtung Decke. Solch eine Akrobatik hatte er bei seiner neuen Performance zu Hause nicht gezeigt. Mark konnte seine Augen kaum von ihm wenden. Bereits jetzt spürte er auf seinem Bauchfell einen Fleck feuchten Precums. Die geübte Pfote in seinem Schritt verwöhnte ihn zusätzlich. Nach einer ganzen Weile fiel ihm auf, dass der Wolf sich, im Gegensatz zu neulich, gar nicht auszog. Er sollte bald erfahren, warum das so war. Das Publikum hatte sich teilweise zur Bühne umgedreht, andere waren noch mit ihren Gesprächen am Tisch beschäftigt. Als der aktuelle Song zu Ende ging, gab es einigen Applaus von den Gästen. Auch Marc klatschte Alex zu, der sich an die Stange lehnte, den Blick verführerisch den Gästen zugewandt. Aufgrund der Wärme im Saal nahm er noch einen großen Zug von seinem kühlenden Getränk, als eine dramatisch anmutende Fanfare aus den Boxen erklang.
„Oh, cool, eine Aktion startet."
„Eine Aktion?" fragte Marc verwundert. „Was heißt das?"
„So was machen sie manchmal," erklärte Chris. „Irgendwas passiert. Das kann mal ein erotischer Auftritt zweier Performer sein, oder der Dresscode des Publikums ändert sich auf Topless oder sonst was."
Die Fanfare hatte geendet. Es blieb aber nicht lange still. ‚Gastauftritt,' verkündete eine mit Synthesizer künstlich tief verzerrte Stimme. Sofort fingen die Gäste an zu grölen und klatschten. Einige die gestanden hatten, suchten sich eine Sitzgelegenheit.
„Was heißt das?" fragte Marc durch den Lärm.
„Das heißt, dass ein Gast per Zufall ausgewählt und zur Performance dazugeholt wird. Sowas ist immer ein Highlight hier!"
Der Saal wurde dunkel, nur Alex auf der Bühne wurde von unten angeleuchtet. Marc verstand nicht, wie das nun ablaufen sollte, gab aber lieber keinen Mucks von sich, um nicht versehentlich dran zu kommen. Er schnappte sich seinen Cocktail und nuckelte am Strohhalm. Mit einem Mal leuchteten alle Stühle, auf denen Gäste saßen, auf. Die anderen blieben dunkel. Auch unter Marc strahlte es hell.
„Drucksensoren," verkündete Chris.
Sämtliche Lichter waren wieder erloschen.
‚Random!' verkündete die düstere Stimme und alle Stühle blinkten reihum auf. Aus den Boxen erklang ein schlechtes Imitat des Glücksrad-Sounds. Als dieser - synchron mit dem Licht - langsamer wurde, setzte Marc sein halb leeres Glas ab. Ihm schwante nichts Gutes. Unter seiner Sitzfläche blinkte es immer mal wieder auf, wenn er an der Reihe war. Er wollte nicht erwählt werden, alle Blicke auf sich spüren. Wer weiß, was er dann machen musste. Aber einfach aufstehen würde eventuell noch peinlicher sein. Also saß er es aus. Es waren so viele Gäste da, es würde schon jemand anderen treffen. Sein Herz schlug schneller, als die Geräusche und das Licht sehr träge wurden. Gerade erst hatte es ihn einmal mehr passiert, noch war es jedoch zu schnell unterwegs, um einfach anzuhalten. Es leuchtete nacheinander die beiden Huskys an und hüpfte dann weiter durch den Raum. Einzig der auf dem Fußboden sitzende Tiger bekam kein Licht.
Tack-Tack-Tack ... Tack ... Tack. Es war wieder kurz vor ihrem Tisch ... Tack! Jetzt war Chris' Stuhl erleuchtet, seiner wäre der nächste. Tack! Ein futuristisches ZOOMM ertönte, als mehrere Spotlights ihn von oben beleuchteten. Der arme Fuchs fühlte sich wie ein Kandidat von ‚Wer Wird Millionär?' Der Saal grölte und applaudierte. Einige pfiffen ihm sogar zu. Marc wusste überhaupt nicht, wie er drauf reagieren sollte. Er war völlig paralysiert; er könnte nicht auftreten, das ging doch nicht ... Chris ergriff seinen Arm und schüttelte ihn.
„Du bist es! Du bist der Gastauftritt."
Hilfesuchend schaute er den Otter neben sich an. „Aber ...?" „Ausziehen!" grölte ein Gast.
Alex beugte sich von der Bühne und hielt ihm seine Pfote entgegen. Mit einem Mikro sprach er Marc an.
„Wir haben einen Gewinner. Komm doch mal hier rauf!"
Marc hatte keine Idee, wie er aus der Situation entkommen sollte. Mit aufgeregt heißem Kopf erhob er sich. Etwas in ihm hatte die Kontrolle übernommen. Ihm war, als sehe er sich in diesem Moment selbst von außen. Alex hielt ihm noch immer die Pfote hin. Marc ergriff sie und wurde von seinem Kollegen auf die Bühne gezogen. Erneut gab es Applaus.
„Spiel einfach mit, das wird schon," flüsterte der Wolf ihm zu, dann gingen sie auf die Bühne. Von hier oben sah das Publikum nicht mehr ganz so bedrohlich aus, wie er befürchtet hatte. Die vielen Blicke, die auf ihm lasten, ließen ihn aber immer nervöser werden.
„Hallo, süßer Fuchs, wie ist denn dein Name?" fragte Alex ins Mikro und hielt es ihm dann vor die Schnauze.
„hm, Marc!"
„Hallo, Marc!" riefen alle Gäste. Offenbar ein Ritual.
„Hallo, Marc," begrüßte ihn auch Alex.
„Ich bin Jesse! Hast du Lust mir bei meiner Performance zu helfen?"
„JA!" antwortete ihm das Publikum. Marc sah keinen Ausweg, auch wenn er sich dabei gar nicht wohlfühlte.
„Ja, schätze schon," antwortete er schüchtern. Erneut bekam er Zuspruch aus den Reihen der Zuschauer und die Huskys heulten kurz auf.
„Okay, dann sag mir nur, ist da was, was für dich nicht okay ist, bevor ich anfange? Irgendein No-Go?"
Marc wusste nicht, was gemeint war. Das Mikro vor seiner Schnauze stoppte alle Denkprozesse in seinem Gehirn. Er hatte keine Vorstellung, was passieren würde und wollte auch nichts Dämliches sagen, jetzt da so viele Augenpaare auf ihn gerichtet waren.
„Nein," antwortete er knapp. So spontan wusste er nichts.
„Nichts?" versicherte sich Alex.
„Mmm ... nee," bestätigte er.
Das Publikum pfiff und grölte ‚Ausziehen!' Auch ein ‚Jesse, ich will ein Kind von dir!' schallte auf die Bühne.
„Alles klar; dann tanzt mit mir!" Alex warf das Mikro dem Besitzer zu, der hinter der Bühne stand. Direkt danach setzte die Musik ein. Ein Techno-Song, irgendein Rave-Krams urteilte Marc. Er fühlte sich viel zu sehr beobachtet, um zu tanzen. Er wippte seinen Körper im Takt. Mehr war auch nicht nötig, denn Alex tanzte für ihn mit. Er bewegte sich um Marc herum, legte seine Pfoten auf die Schultern des Fuchses und ließ sie in seinen Tanzbewegungen immer wieder über dessen Bauch und Brust gleiten. Der Wolf schmiegte sich von hinten an seinen Tail. Seine Pfoten griffen um seine Taille und strichen hoch zur Brust, dann wieder runter bis kurz vor den Gürtelansatz. Marc befürchtete schon, er würde ihn zwischen den Beinen berühren, als er die Pfoten in letzten Moment seitlich von seinem Körper gleiten ließ.
Marcs Enge in der Unterhose war durch die Aufregung zwischenzeitlich zwar zurückgegangen, der Wolf schien jetzt aber mit seinen Pfoten überall zu sein, was sich schon sehr schnell durch das bekannte Drücken bemerkbar machte.
Alex tanzte neben Marc und drehte ihn zu sich. Er zog an seinem eigenen Shirt und hielt es dem Fuchs entgegen. Der verstand. Er nahm das Oberteil mit beiden Armen hoch, sodass Alex heraustanzen konnte. Verspielt warf er es einem Gast in der zweiten Reihe zu und ging, eine Hinterpfote quer vor die andere gesetzt hinter Marc in Stellung. Seitlich griff er dessen Oberschenkel und führte die Pfoten an seinem Körper aufwärts, ergriff dabei auch dessen Shirt und streifte es immer höher. Marc ließ ihn gewähren. Sein Widerstand ging unter in purer Lust, als die weichen Pfoten seinen Körper entlang glitten.
Mit freiem Oberkörper tanzte Alex eine Weile alleine vor dem Publikum. Marc sah nur den verführerisch wedelnden Tail und seinen Hintern, bevor der Wolf sich umdrehte und auf ihn zu kam. Mit den Lefzen formte er ein deutliches ‚Achtung'. Als er bei ihm ankam, legte er seine Arme um den Hals des Fuchses und sprang ihm in die Arme.
„Hinter dir, die Stange, ergreif sie," forderte er ihn auf. Marc ging einen halben Schritt zurück und hielt sich über dem Kopf mit beiden Pfoten fest. Alex hatte seine Beine fest um ihn geschlungen. „Gleich; nur die Hose öffnen!"
Er löste die Arme und lehnte sich nach hinten über. Nur mit seinen Beinen hielt er sich noch an seinem Freund fest, während er seinen Oberkörper in Richtung Publikum überstreckte. Marc tat wie ihm geheißen und öffnete den Knopf an Alex' Shorts. Unter lauten Pfiffen und Gegröle zog er am Reißverschluss. Fast wäre er umgefallen. Der Wolf war sehr schwer, wie er da so hing. Marc musste sich gut festhalten, um nicht mit der einen, verbleibenden Pfote von der Stange abzurutschen. Zum Glück erlöste ihn Alex, indem er sich wieder zu ihm hochdrückte und von ihm ab ließ. Er ergriff Marcs freie Pfote und führte sie wieder zu der Zweiten, die sich noch immer über dessen Kopf an der Stange festhielt. Dann drehte er ihn um etwa 45 Grad. Nun stand der Fuchs schräg zum Publikum. Alex tanzte mit offener Hose um ihn herum. Wieder schmiegte er seinen Oberkörper erst an den von Marc und glitt anschließend mit seiner Pfote über dessen Bauch. Diesmal stoppte er allerdings nicht. Er rieb quer über die schon beachtenswerte Erektion seines Bühnenpartners, die dies Verhalten mit noch mehr Druck quittierte.
„Geht's noch?" fragte Alex.
„Ja," bestätigte Marc. Er war sich nicht im Klaren darüber, was noch kommen könnte, ihm ging es aber zu gut, um abzubrechen. Von oben konnte er derweil in die geöffnete Hose des Wolfes sehen. Was für das Publikum noch verborgen war, blieb für ihn kein Geheimnis. Unter der kurzen Hose hatte der Wolf nichts mehr an. Auch seine Spitze war bereits aus der Felltasche getreten. Zum wiederholten Male strich Alex nun über seinen Schritt. Dann fasste er an die Vorderseite seiner Hose und knöpfte sie mit einer geschickten Fingerbewegung auf. Der Fuchs löste panikerfüllt seine Pfoten von der Stange. Alex ermahnte ihn jedoch schauspielerisch, indem er ihm mit einem Finger, auf die Nase tippte und seinen Zeigefinger dann verneinend, in einer Du-Du-Du-Geste, vor ihm hin- und herbewegte. Völlig überfordert gehorchte Marc und ergriff wieder die Stange. Auf der einen Seite wollte er vermeiden, dass er auf der Bühne seine Hose ausgezogen bekäme, auf der Anderen lag jedoch eine ganz besondere Erregung darin, es einfach geschehen zu lassen und etwas Neues auszuprobieren.
Während sein Herz aufgeregt klopfte, öffnete Alex ihm den Reißverschluss, schleckte sich, dem Publikum zugewandt, gespielt die Schnauze und zog die Hose herunter.
Nur in Shorts bekleidet, konnten die Zuschauer Marcs dunklen Fleck Precum sehen. Er selber dachte in diesem Moment darüber gar nicht mach. Unfähig einen klaren Gedanken zu fassen, ließ er Alex an seinem spärlich bekleideten Körper auf- und abtanzen.
Der Wolf rieb seine eigene Felltaschenbeule durch die Hose an seinem Bein, strich ihm mit dem Tail über die ihm verbliebene Unterhose und berührte sich selber dazu verführerisch am ganzen Körper. Nach einer kurzen Runde, vorbei am vorderen Bühnenrand, während derer er, mit seiner noch immer geöffneten Hose, mit einzelnen Zuschauern geflirtet hatte, kam der Wolf jetzt wieder auf Marc zu. Der hielt sich noch immer an der Stange fest. Er war sich sicher, dass Alex ihm schon mitteilte, wenn er sich dort wegbewegen sollte. Sorgen bereitete ihm nur sein Schaft, er war mittlerweile deutlich geschwollen und auch der Knoten drückte mit Sicherheit eine sichtbare Beule in die Unterhose. Jedoch wagte er nicht, hinunterzusehen.
Alex stellte sich direkt vor ihn auf und wedelte den Gästen im Raum mit seinem Hintern und Tail zu.
„Alles gut?" Versicherte er sich bei Marc. Dessen ‚M-hm' war eher verhalten, aber es kam.
„Okay, dann jetzt meine Hose, zieh sie langsam runter, hinten zuerst."
Marc legte seine Pfoten auf Alex' Rücken. Der ließ seinen Hintern kreisen und wand sich unter den braunen Fuchspfoten. Nicht zu schnell griff der Fuchs die Hose an beiden Seiten und streifte sie herunter. Mit einem eleganten Schwung zog Alex seinen Tail heraus. Marc ließ los und die Hose fiel auf den Boden. Von oben sah er die Felltasche mit der roten Spitze. Er konnte die Erregung seines Freundes riechen.
Das Publikum johlte. Der nackte Hintern und ein verheißungsvoller Blick durch die Beine, der wenig Preis gab, aber viel andeutete, gefielen. Marc war von allen Eindrücken völlig benommen. Es war eine Sache, solch eine Performance anzusehen, eine ganz andere Erfahrung jedoch, selber mitzuwirken.
Alex ließ von ihm ab und nutzte eine Pause im Song, um sich mit dem Einsetzen der Musik, seinem Publikum zu präsentieren. Er tanzte somit vor Marc, der unbeweglich an der Stange stand, die Arme neben sich baumelnd. Der Fuchs starrte gebannt auf den sich anmutig bewegenden Hintern. Als der Wolf sich vornüber zum Publikum bückte und dabei seinen Tail hob, hatte er freien Blick auf dessen Tailhole. Die letzten Reste seines Verstandes wurden begraben unter Erregung und Lust. Er bewegte seinen Körper voller Wonne im Takt hin und her. Wie zuvor ergriff er die Stange über sich und tauchte in die Stimmung des Songs ein. Er fühlte sich durch Alex, der vor ihm wie als Sichtschutz stand, recht sicher.
Der allerdings drehte jetzt um, ging wieder mit über Kreuz tretenden Hinterpfoten auf ihn zu, umrundete ihn und strich dabei mit seiner Pfote rund um seinen Körper. Dann hob er ein Bein, um es an Marcs Schenkel und der Unterhosenbeule zu reiben. Marc blieb ganz ruhig. Er war zwar erneut aufgeregt, aber voller positiver Energie. Er würde sein Schicksal in die Pfoten seines Freundes legen.
Alex rieb, strich und wuschelte ihm am ganzen Körper durchs Fell, machte auch vor einem Griff in seine Unterhose nicht halt. Die einstige Strip-Show war eine Erotik-Performance geworden. Marc war - innerhalb seiner Hose - komplett ausgeschaftet, hatte die Augen geschlossen und genoss jede Berührung seines erregten Körpers. Den Ort des Geschehens und das Publikum hatte er völlig ausgeblendet. So erhob er auch keinen Protest, als der Wolf sich seitlich von ihm positionierte und mit zwei Pfoten seine ausgebeulte Unterhose ergriff. Er wand nur immer wieder lustvoll sein Becken und murrte ununterbrochen.
Für Alex war das Zeichen und Bestätigung genug. Er ließ seine Finger unter das Bündchen gleiten, hob es an und begann damit, es langsam herunterzuziehen. Zuerst sprang ihm der feuchte Schaft des jungen Fuchses entgegen. Der allerdings zeigt keinerlei Anzeichen eines Protestes und bewegte sich weiter an der Stange, so zog er sie weiter herunter. Ein geschickter Griff, und er hatte den ausgewachsenen Knoten, noch innerhalb des Stoffes, von der Felltasche befreit. Dann zog er die Hose wirkungsvoll, mit einem Ruck herunter.
Pfiffe und Klatscher ertönten aus dem Zuschauerraum. Einer der Huskys jaulte erneut. Alex konnte verstehen, warum. Sein vulpiner Freund stand mit über dem Kopf an die Stange geklammerten Armen auf der beleuchteten Bühne, präsentierte eine perfekte Erektion und wand sein Becken noch immer. Dann und wann fiel sogar ein Tropfen Precum auf den glatten Boden.
Der Wolf strich und rieb weiter über dessen Brustkorb, Bauch sowie Schaft und die Fuchsbällchen. Trotz der Musik konnte er seinen Amateurpartner murren hören. Jedoch wusste er, dass das Lied bald vorbei sein würde. Alex umrundete ihn ein letztes Mal, schmiegte sich dann publikumswirksam an ihn und drückte ihrer beider Männlichkeit aneinander. Das sah von unten sehr gut aus. Zusätzlich konnte er ihn so auch am diskretesten ansprechen.
„Ist gleich vorbei. Kannst du mitkommen?"
„Ja," hauchte ihm Marc ins Ohr. Der Fuchs öffnete die Augen, er brauchte ein paar Sekunden, um sich an das Licht, das ihn anstrahlte zu gewöhnen. Mit dem Sehvermögen drang auch die Erkenntnis, wo er gerade war und was passierte, deutlicher zu ihm durch. Er bemühte sich, die steigenden Zweifel und die Nervosität noch ein wenig zu unterdrücken.
„Dann los!" orderte Alex. Er ließ von Marc ab, ergriff eine seiner Pfoten, löste sie von der Stange und schritt mit ihm zwei Schritte in Richtung Bühnenrand. Das Lied lief in seine finale Wiederholung, es steigerte sich für einen letzten Tusch.
Der Fuchs schritt mit klopfendem Herzen hinter seinem Freund her. Seine Erektion wackelte hoch und runter, er ignorierte sie jedoch, behielt stattdessen einen, wie er fand noch recht lockeren Gesichtsausdruck.
Alex tanzte seine letzten Bewegungen um ihn herum, seine Beine flogen nur so über den Bühnenboden. Kurz vor Ende des letzten Trommelwirbels hielt er Marc die Arme auf und deutete ihm eine Komm-Her-Geste an. Dabei rief er ihm ein ‚bereit?' zu. Der Fuchs nickte und sprang ihm, pünktlich mit dem letzten Ton, in die Arme und klammerte sich an ihn.
Das Publikum stand von den Sitzen auf und klatschte.
Marc hing an seinem Freund und spürte jetzt, wie sehr es den Wolf angestrengt hatte, einige der Verrenkungen zu vollführen. Unter dem Fell schwitzte er und sein Atem ging schneller als normal. Aber noch etwas konnte er spüren: Die Wolfsspitze lag genau unterhalb seiner Tailbase und drückte ihn. Völlig elektrisiert konzentrierte sich in diesem Moment sein gesamtes Empfinden auf die eine haarlose Stelle unter seinem Tail. Alex riss ihn aus seiner Ekstase.
„Komm runter, einmal verabschieden und dann war's das."
Marc gehorchte und ließ von ihm ab, sie drehten sich dem Publikum zu, und verbeugten sich. Erneut bekamen sie lautstark Applaus. Sehr gerührt war der Fuchs, als man von ihnen ‚Zugabe' forderte, aber Alex zog ihn von der Bühne nach hinten in einen der Umkleideräume.
Auf dem Weg dahin gingen sie, noch immer nackt und ihrem erregten Zustand, an der netten Eichhörnchendame vorbei, die Marc nur Minuten zuvor noch bedient hatte. Ab diesem Moment realisierte er erst vollkommen, was er gerade mitgemacht hatte. Vor Aufregung begann er zu zittern. Sie ließen sich auf zwei Stühle nieder. Sofort bemerkte Alex seine Anspannung.
„Ist alles okay? Ich hoffe das war nicht zu viel."
„Hm? Ja, vielleicht. Aber nicht so schlimm," antwortete Marc.
„Bist du sicher?"
„Ja, bin ich. Es ist nur, ich muss nur ... wieder runter kommen." Marc ließ seine Gefühle einen Moment lang sacken, besah sich seinen Schaft und grinste. „Wir scheinen gut angekommen zu sein, oder?"
„Oh ja, die waren total aus dem Häuschen," bestätigte Alex ihm.
Marc atmete ein paar Mal tief durch und Alex trank etwas Wasser. Der Besitzer des Clubs kam kurz darauf rein und brachte ihnen ihre Klamotten. Er beglückwünschte sie zu ihrer Performance, gab Marc als Dankeschön zwei Gutscheine für Getränke bei seinem nächsten Besuch und ging wieder heraus. Ihm folgte ein schwarzer Kater mit einer Dose Sprühsahne und einer Schale Kirschen in Richtung Bühne. Während er sich anzog, hatte Marc sich wieder besser im Griff. Er war stolz auf sich, dass er sich auf das Wagnis heute eingelassen hatte. Das war wahrlich eine neue Erfahrung für ihn gewesen.
„War 'n cooler Abend," bestätigte er später, als er sich von Alex und Chris verabschiedete. Es war mittlerweile fast 2:00 Uhr morgens. Die beiden hatten den Fuchs mit Alex' Wagen nach Hause gefahren, das hatte ihm den Bus erspart.
„Fand' ich auch, Süßer, hast sexy getanzt," antwortete Chris.
„Ja, richtig gut."
Beide stiegen aus und drückten Marc zum Abschied. Daran würde er sich wohl gewöhnen müssen, wenn er mit ihnen zukünftig unterwegs wäre.
„Gute Nacht ihr zwei!"
Chris winkte ihm zu, als er durch die Tür zu seinem leer stehenden Elternhaus trat.
„Na-hacht und träum was Süßes," säuselte er ihm hinterher.
Marc schmunzelte, winkte zurück und verschwand in der Haustür.