Schneeweißchen und Rosenrot Teil 04

Story by P999P on SoFurry

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#9 of Praxis van Fur

Der vierte Teil von sieben.


Schneeweißchen und Rosenrot Teil 04

Autor: Gendori Kabashi

28.10.2012 ?

Vorwort

Hallo Werter Leser,

die nachfolgende Geschichte verdankt ihr der Anfrage von jemandem, der auch dieses mal im Hin­tergrund und anonym bleiben möchte. Auch dieses mal treffen wir unsere altbekannte Mannschaft der Praxis vor, plus Verstärkung, denn Jorge war es leid nur das Maskottchen der Praxis zu sein. Katti kümmert sich um Jorge und seine Bedürfnisse. Und Jorge kümmert sich anschließend um seine beiden Schützlinge.

Opfer des Instinktes

Katti war nach ihrem Zwischenspiel mit den beiden auf ihr Zimmer gegangen. Sie hatte sich nicht die Mühe gemacht wieder in Ihre Kleidung zu schlüpfen, sondern hatte die Klamotten gleich sofort in den Wäschekorb geworfen. Ihr kupferfarbenes Fell war verwuschelt und verknotet und es glänzte an einigen Stellen vor Nässe. Sie rümpfte ihr feines Näschen. Sie mochte Fisch, aber als Parfüm, nein, das dann doch nicht so gerne. Sie huschte in das obere Bad und stellte die Dusche so heiß ein wie sie es ertragen konnte, stieg darunter und ließ das Wasser über ihren Körper rinnen.

„Ah, schon besser." Seufzte sie zufrieden, stellte das Wasser ab und seifte sich mit einem milden Shampoo ein. Sie ließ kein Fleckchen ihres Körpers aus, der ihr soviel Freude bereitete. Die drei wohlgeformten Brustpaare, ihre festen Arschbacken, die kräftigen Schenkel, ihre schlanken Hände mit den von ihr sorgfältig gepflegten Krallen, sie hatte die Krallen dunkelrot lackiert. Sie konnte sich fast schon nicht mehr an den Mann erinnern, der sie einst gewesen war. Den weißen Schaum spülte sie schließlich noch sorgfältiger aus. Wohl darauf bedacht, nicht zu viel davon in Ihre Ohren zu bekommen. Es dauerte ewig lange das Wasser dort herauszubekommen. Als sie mit dem Du­schen fertig war trocknete sie sich ab. 3 Badetücher waren dafür notwendig. Zwei für den Körper und eines für ihren langen Haarschopf, auf den sie besonders stolz war. Als das Haar trocken war setzte sie sich und bürstete es aus, teilte ihre Haare auf und flocht sie zu zwei Zöpfen. Endlich war sie wieder vorzeigbar. Sie ging in Ihr Zimmer und wollte sich etwas Neues anziehen, als Ihre Ge­danken zu Jorge wanderten. Sie hatte den frechen Kerl schon lange nicht mehr gesehen, und fragte sich, ob er Ihr nicht Gesellschaft leisten wollte. Sie schnappte sich das Telefon und rief ihn an. Ka­rolus hatte gute Arbeit geleistet, als er das neue Halsband gebaut hatte. Seltsamerweise reagierte der Kater nicht. Katti war nun besorgt. Sonst meldete sich Jorge zu jeder Tageszeit fast augenblicklich. Wo konnte er nur sein? Wahrscheinlich sein Gehege. Katti schlüpfte in etwas wärmere Kleidung. Sie hatte kein Winterfell und Kälte mochte sie nicht so sehr. Ihre Wahl fiel auf einen blauen Woll­pullover und eine weite gefütterte Hose aus schwarzem Stoff. Die weit geschnitten Kleidung ver­hüllte ihre Figur, die sie sonst mit enger sitzender Kleidung betonte, doch sie machte gelegentlich Ausnahmen. Und die Sorge um Jorge war eben solch eine Ausnahme. Anstelle von Stiefeln streifte sie dicke Galoschen über ihre Pfoten. Wie die Grimms bloß auf den gestiefelten Kater kommen konnten. Diese Galoschen reichten für ihre Ansprüche mehr als aus. Sie stieg die Treppe herab und überlegte noch den beiden Bescheid zu geben, ließ es dann aber doch sein. Sie hatten zwei Gäste, um die sich gekümmert werden musste, Jorge war ihr Problem.

Von der Garderobe schnappte sie sich noch ein paar derber Lederhandschuhe und streifte sie über. Eine Mütze und ein Schal vervollständigten ihr krudes Outfit. Sie stieg in den Keller hinunter, be­gab sich in Jorges Zimmer mit dem Eingang in die „Unterwelt", wie sie für sich die Kanäle nannte, die Jorge als Express-weg dienten. Dort ging sie auf alle Viere. Auch wenn sie den aufrechten Gang bevorzugte, so war Katti durchaus in der Lage sich quadruped zu bewegen. Nicht so schnell wie Jorge, aber schneller als sie selber auf zwei Beinen war, besonders in diesen niedrigen Tunneln. Die Lederhandschuhe schützten dabei ihre Hände und mit den Galoschen hatte sie genügend Gripp um sicher voranzukommen. Menschen, oder besser, Zweibeiner mussten in ihnen geduckt laufen und kamen nur sehr langsam voran. Wenige Minuten später war sie bei Jorges trautem Heim angelangt. Sie schob den schweren Vorhang beiseite, der den Eingang zu den Tunneln verdeckte und die Zug­luft abhielt und betrat den dunklen Raum. Sie richtete sich auf und streckte sich als erstes, dann schaltete sie das Licht mit einem Fußtaster ein und warf einen kurzen Blick in die Runde. Jorge war nicht da. Sein Lager war leer und sah unbenutzt aus. Sein Computer stand auf Standby und auch sein Radio war abgeschaltet

„Jorge!" rief sie, doch er meldete sich nicht.

„Er wird doch wohl nicht die ganze Zeit draußen gewesen sein?" murmelte Katti.

Der Doc hatte ihm zwar ein schönes Winterfell verpasst, aber Jorge war immer noch ein Jaguar, ein Dschungeltier und kein Eisbär oder Wolf. Sie trat besorgt in den Zwinger und schaute sich dort su­chend um. Schließlich entdeckte sie ihn. Der Kater lag auf einem erhöhten Podest, das eigentlich gut geschützt war, doch er war vollkommen eingeschneit und rührte sich nicht. Katti kletterte hinauf und fegte mit ihren Händen den Schnee von seinem Balg. Jorge rührte sich endlich und knurrte ver­schlafen. Das Halsband blieb stumm.

„Steh auf du dummer Kater!" schimpfte Katti und verpasste Jorge einen Klaps auf seine Seite. Kein Wunder, dass er nicht auf den Anruf reagiert hatte.

Jorge maunzte beleidigt. Und blinzelte verschlafen in Kattis Gesicht.

„Dummer Kater, die Akkus des Halsbandes haben sich in der Kälte entladen! Ich kann dich nicht verstehen."

Jorge grollte leise. Er schien begriffen zu haben, das er sich nicht verständlich machen konnte, denn er senkte beschämt seinen Kopf und maunzte kläglich.

„Nichts wofür man sich schämen muss, aber du kommst erstmal mit ins Haupthaus! Die Akkus müssen nur wieder aufgeladen werden, dann kannst du auch wieder reden wie ein Wasserfall."

Katti sprang von dem Podest und landete im Schnee. Jorge stand auf, schüttelte den letzten Schnee von seinem Leib und streckte sich, dann hopste auch er herunter und landete butterweich neben Katti. Wie um sich zu entschuldigen rieb die große Katze seinen Kopf an ihr und strich ihr dann um die Beine und. Katti lächelte ihn an.

„Ist ja gut Jorge, ich bin dir nicht böse, aber du solltest in Zukunft besser darauf achten."

Sie streichelte seine Flanke und trotze der Kälte schnurrte Jorge verliebt. Katti begab sich wieder in den Raum hinter seinem Gehege und Jorge folgte ihr dicht auf. Als sie sich zum Tunnel wandte überholte sie Jorge und verstellte ihr den Weg. Seine Augen blitzten.

„Was hast du vor?" fragte sie ihn.

Jorge träumte mal wieder. Er war wieder im brasilianischen Dschungel und tollte mit seiner liebsten umher. Sie schien ihn gerade zum Liebesspiel auffordern zu wollen, als ein heftiger Klaps ihn aus den Schlaf riss.

„... dummer Kater!" hörte er Katti schimpfen.

„Was soll'n das?" wollte er fragen, und blinzelte die Katze an, die ihn vorwurfsvoll anblickte, doch sein Halsband blieb stumm.

„Mist," dachte er „ist es kaputt gegangen?"

„Dummer Kater, die Akkus des Halsbandes haben sich in der Kälte entladen! Ich kann dich nicht verstehen." klärte ihn Katti auf.

„Och nö, so ein verdammter Mist, wie konnte ich das nur Vergessen." Er senkte beschämt seinen Kopf und sagte „Katti verzeih mir, es tut mir Leid!"

Anscheinend verstand Katti doch genug davon, was er maunzend zum Ausdruck bringen wollte.

„Nichts wofür man sich schämen muss, aber du kommst erstmal mit ins Haupthaus! Die Akkus müssen nur wieder aufgeladen werden, dann kannst du auch wieder reden wie ein Wasserfall."

Katti sprang von dem Podest und landete graziös im Schnee. Jorge stand auf, schüttelte den letzten Schnee von seinem Leib und streckte sich, dann hopste auch er herunter und landete butterweich neben Katti. Er tapste auf Katti zu und rieb sich an ihr. Seine feine Nase nahm dabei Ihren Duft auf und bemerkte, dass sie sich erst vor kurzem geduscht haben musste, doch er nahm auch noch einen anderen Geruch wahr. Einen lebendigeren, erregenderen Duft, den sie nicht gänzlich abgewaschen hatte. Sie hatte Sex gehabt! Er strich ihr um die Beine, nur um diesen Geruch noch länger wahrneh­men zu können. Seine Männlichkeit rührte sich. Und ein lustvoller Plan keimte in ihm auf. Sie wür­de sicher zu Anfang nicht einverstanden sein, aber dann! Katti sagte etwas zu ihm und streichelte seine Flanke. Jorge hatte nicht darauf geachtet was sie sagte, und er konnte nicht anders als verliebt zu schnurren. Katti ging wieder in sein Domizil und Jorge folgte ihr dicht auf, sein Blick war auf ih­ren gerundeten Hinterleib gerichtet. Sein Glied konnte es nicht erwarten und hing bereits halb erregt aus seiner Hülle. Als sie sich zum Tunnel wandte, entschied Jorge seinen Plan umzusetzen. Er über­holte sie und verstellte ihr den Weg zum Tunnel. Seine Augen blitzten gierig.

„Was hast du vor?" fragte sie ihn.

Jorge schnurrte sanft, stellte sich dann plötzlich auf seine Hinterbeine und ließ seine Vorderpfoten auf Ihre Schultern sinken. Überrascht strauchelte Katti unter seinem Gewicht und ging zu Boden. Jorge begann liebevoll ihr Gesicht abzulecken. Anfangs protestierte Katti, doch als sie sah was sich zwischen den Hinterbeinen des Jaguars tat wurde sie von ihren eigenen tief verwurzelten Instinkten übermannt.

„Du willst nicht nur Spielen? Gib mir einen Moment, bitte! Sei so lieb, mein Katerchen." bat sie ihn.

Sie struwwlete seinen Kopf, Jorge ließ von ihr ab, trat etwas zurück und setzte sich vor sie hin. Er blockierte noch immer den Weg, doch Kattis Lust war bereits entzündet und dachte nicht einmal daran zu entkommen. Dafür liebte sie Sex einfach zu sehr und ihr war es dann egal, wie wenig menschlich ihr jeweiliger Partner war. Im tiefsten Inneren war auch Jorge nur ein Mann mit seinen Bedürfnissen. Sie küsste ihn auf seine Nasenspitze, dann schälte sie sich aus der warmen Kleidung wie eine Zwiebel. Sie warf die Klamotten achtlos in eine Ecke des Raumes und als sie ganz entklei­det war ging sie auf alle Viere. Ihr Schwanz ragte steil in die Höhe und sie drehte ihr Hinterteil ih­rem tierischen Geliebten einladend entgegen. Jorge sprang auf und trottete heran. Er schnupperte an ihrem Hintern, dann leckte er sie ab, kostete sie, und stellte fest, dass sie heiß war. Katti verdrehte ihre Augen, sie war bereits feucht und Jorges Zunge ließ sie wohlig erschauern. Sie ging mit ihrer Hüfte etwas tiefer und trampelte einladend. Dann wurde sie von Jorge bestiegen. Sein Glied war nun voll erigiert und ragte steif vor. Es zuckte vor Erwartung. Er schob sich weiter vor. Katti war sehr stark und hätte ihn ohne Mühe abwerfen können und das kommende verhindert. Hätte sie es gewollt, hatte sie aber nicht.

„Murrrr, Mach schon!" zischte sie.

Das ließ er sich nicht zweimal sagen und sein Glied drang in Katti ein. Katti schrie vor Lust auf. Er stieß seine Hüften vor und zurück. Die Widerhaken schabten schmerzhaft über ihre inneren Wände und trieben sie zur Verzweiflung, sie fauchte. Von seinen eigenen Instinkten getrieben, schloss sich sein Maul um Kattis Nacken und fixierte sie so sanft er konnte. Sein heißer Atem umwehte ihren Hals. Sie unterwarf sich ihrem wilden Liebhaber und ließ ihre Rationalität fahren. Ein erster Höhe­punkt durchzuckte ihn, doch beiden war klar, dass es nur der Anfang war. Die Paarung der beiden hatte erst begonnen.

Nach wer weiß wie vielen Akten ließ Jorge von ihr ab. Katti kroch erschöpft zu seinem Lager und legte sich darauf nieder. Jorge legte sich dicht neben sie, um sie zu wärmen. Er maunzte fragend und sah mit seinen goldgelben Augen in die ihren. So lagen sie ein paar Minuten, dann löste Katti den Blick.

„Du weist schon, das ich nicht empfangen kann!" wisperte sie in sein Ohr und hauchte ihm einen Kuss auf seine schwarze Stirn.

Er nickte, eine der wenigen menschlichen Ausdrucksweisen, die ihm erhalten geblieben waren.

„Ich wünschte ich könnte es." seufzte sie, und schloss müde ihre Augen.

Er nickte wieder. Ja das wünschte er sich auch. Dann kuschelte er sich noch dichter an Katti und beide drifteten in einen tiefen, erholsamen Schlaf.

Van Furr schaltete auf eine andere Kamera um, die einen Rundumblick über das ausgedehnte Anwe­sen anbot, dann begab er sich in sein eigenes Zimmer und ging zu Bett. Es war ein verflixt langer Tag gewesen.

Die Schneeballschlacht

Johanns feine Nase zuckte, seine Schnurrhaare bebten und er öffnete seine blauen Augen. Er blin­zelte kurz, dann hatten sich seine Augen an das Licht gewöhnt. Er gähnte ausgiebig und offenbarte ein eindrucksvolles weißes Raubkatzengebiss. Er ließ seine Zunge über seine Lefzen wischen und atmete tief ein und aus. Er fühlte sich so seltsam, als ob er nicht mehr den Körper hätte, mit dem er tags zuvor erwacht war. Sein Sichtfeld war irgendwie eingeschränkt nach unten hin konnte er nur etwas unglaublich langes erkennen, dass mit dichten, kurzen Haaren bedeckt war. Verdammt es war Fell. Er erstarrte, das war alles kein Traum gewesen! Es war real. Mit einem mal stürzten all die Er­innerungen des Vergangenen Tages auf ihn ein und er stöhnte auf. Selbst sein Stöhnen klang so ko­misch. Er war wirklich nicht mehr derselbe, wie am Tag zuvor.

„Was ist nur noch alles mit uns geschehen?" dachte er und versuchte die Ereignisse des vergange­nen Tages zu rekapitulieren, doch er bekam es einfach nicht mehr richtig zusammen. Johann setzte sich auf und betrachtete sich, fuhr sich mit seiner Hand, die mehr einer Pfote glich über die Haare seines Fells. Das leise Geräusch, das Gefühl, wie sich die Haare unter seiner Hand bogen. Das Mus­ter fand er wunderschön. Schneeleoparden waren schon immer seine Lieblingstiere gewesen und das er nun selber einer werden sollte? Wow! Es war ein wahr gewordener Traum. Wehmütig dachte er an seine beiden Vierbeinigen Begleiter. Inständig hoffte er, dass es ihnen wohl erging, dort wo sie jetzt waren. Johann verspürte einen leichten Schmerz an einer ihm unbekannten stelle. Er griff unter sich und erfühlte das seltsame lange Ding. Oh welch Überraschung. Es war sein Schwanz. Er ver­lagert sein Gewicht und zog das buschige unglaublich lange Körperteil hervor, auf dem er gesessen hatte. Die Spitze zuckte und das ungewohnt neue Körperteil schien ein Eigenleben zu haben, denn es wischte ihm durch Gesicht und reizte seine Nase zu einem Niesen. Eine leichte Berührung an sei­ner Schulter und ein sanftes maunzen riss ihn aus seinen Gedanken und Selbstfindung. Aruna war ebenfalls erwacht und schien wie er von seinem Aussehen fasziniert zu sein. Ehe er es sich versah leckte ihre Zunge über seinen Arm bis zur Schulter hinauf.

„Guten Morgen Liebes." wollte er sagen, im Geiste hörte er schon seine Worte, doch aus seinem Maul drang nur ein sanftes Purren.

„Was verdammt?" dachte er.

Aruna maunzte fragend und verstummte ebenfalls überrascht. Mit weiten Augen starrte sie Johann fragend an. Ihre Pfote griff an ihren Hals und fühlte dort herum, wo der Kehlkopf eigentlich sein sollte. Johann fühlte ebenfalls an seinem Hals und versuchte „Hallo" zu sagen, doch stattdessen hör­te er, wie er nur einen maunzenden Ton von sich gab. Langsam begriffen beide, dass sie in der letz­ten Nacht einen mehr als großen Schritt in der Entwicklung zum Tier gemacht hatten. Johann sah seiner Partnerin lange in die Augen. Sie schnuffelte und eine kleine Träne bildete sich, doch Ihr Fell schluckte die Nässe. Er schluckte und zog Aruna an sich heran um ihr Trost zu spenden und sie er­widerte die Umarmung, sie rückte so nah an ihn heran und presste ihr Gesicht an seinen Brustkorb, der ihr schmaler vorkam, als zuvor, ihr aber doch die Sicherheit und den Trost gab, den sie nun brauchte.

Aruna war ebenso geschockt wie Johann, von der Tatsache, dass sie beide die Fähigkeit wie Men­schen zu sprechen, verloren hatten. Doch gleichzeitig hatte sie auch bemerkt, das sich Ihr Spektrum an Möglichkeiten der Kommunikation erweiterte. Vielleicht lag es daran, dass sie eine Frau war, das sie den sich ändernden Duft Johanns schneller wahrnahm und seinen Emotionen zuordnete. Männer halt, Taubnasen. Noch mehr erstaunte Aruna aber das Aussehen ihres Partners. Sie fragte sich, ob Johann schon gemerkt hatte, dass er von seinem eindeutig männlichen Geschlecht abgesehen sehr viel femininer wirkte, als am Abend zuvor.

Das ffnen der Zimmertür lenkte Aruna von Ihren Gedanken ab. Schon als sich die Türklinke be­wegte waren Ihre Ohren gespitzt und richteten sich aus. Sie sog noch einmal tief den verwirrend Androgynen Duft ein, den Johann abgab, und der dem ihren nicht unähnlich war und blickte dann zur Tür. Noch immer umarmten sich die beiden und erwarteten so den Eindringling. Johann sog die Luft tief ein und bemerkte erst jetzt, die Unzahl an Aromen, die er wahrnehmen konnte. Doch von der sich öffnenden Tür drang eine Mischung verschiedenster Düfte auf seine Nase ein. Nicht unan­genehm, aber doch sehr intensiv. Doktor van Furr betrat den Raum.

„Guten Morgen." grüßte er freundlich.

Johann und Aruna nickten ihm nur stumm zu.

„Sie sind beide erwacht, das freut mich. Sie haben sicher schon gemerkt, dass ihre Kehlköpfe nicht mehr zum Sprechen taugen. Das wäre früher oder später so oder so passiert. Ich hatte mir nur ge­wünscht, dass es später sein sollte, aber man kann nicht alles haben. Wissen Sie ich habe vieles er­reicht, aber ich stehe immer noch am Anfang und jeder Fall bringt mich weiter. Das verstehen sie si­cher, oder?"

Johann nickte und maunzte leise.

„Schön. Da mir Ihr Zustand bereits seit gestern Abend bekannt war, habe ich meinen Mitarbeiter ge­beten doch eine vorübergehende Lösung zu kreieren. Und Karolus hat sich heute morgen bereits sehr früh darangemacht und ein entsprechendes Gerät für jeden von Ihnen beiden vorbereitet."

Er ging zum Schreibtisch und drückte den Rufknopf.

„Kommt bitte zu mir und bringt alles mit!"

„Verstanden!" erklang die Stimme von Karolus.

Katti erwachte fröstelnd. Jorge war etwas von ihr abgerückt und nun kroch ihr die Kälte in den Leib. Sie streichelte dem Jaguar liebevoll über die Seite. Sie fühlte sich noch immer etwas erschöpft von der intensiven Spielerei mit dem Kater, doch auf eine erfüllte Art und Weise.

„Jorge Schatzi! Wach auf!" flüsterte sie in sein Ohr.

Er rührte sich und blinzelte sie noch verschlafen an.

„Murrr!" schnurrte er.

Katti erhob sich und sammelte ihre Kleidungsstücke zusammen. Dann schlüpfte sie schnell hinein. Jorge erhob sich, streckte sich ausgiebig und trottete zu seinem Napf. Sein Frühstück dauerte nicht lange und als er einmal fragend maunzte, schüttelte Katti den Kopf. Nein, das Cat-Chow war nichts für sie, aber sie freute sich über sein Angebot. Gemeinsam begaben die beiden sich in die Tunnel und nur wenig später tauchten sie in der Praxis auf, die noch still und dunkel war. Karolus und van Furr schliefen wohl noch, ebenso wie die beiden Gäste.

„Wie wäre es als erstes mit einer heißen Dusche?" fragte sie Jorge auf den Weg ins Obergeschoss.

Der Kater murrte zustimmend und folgte ihr. Eine dreiviertel Stunde später sah für beide die Welt schon wieder besser aus. Die heiße Dusche hatte Kattis Lebensgeister geweckt und sie und Jorge ro­chen auch wieder annehmbarer. Beide verkrümelten sich in die Küche. Jorge legte sich in seine Ecke und wartete darauf, das sein Halsband wieder aufgeladen war, während Katti das Frühstück zubereitete. Bald erschienen auch die beiden Männer, zu dritt wurde dann gefrühstückt. Jorge war auf das Menschenfutter alles andere als scharf. Nur gelegentlich wollte er etwas zubereitetes Essen haben, Kattis Gulasch war einfach zu gut, selbst wenn er nur das ungewürzte bekam. Ihm genügte ansonsten das, für seinen Geschmack, wirklich gute Katzenfutter und was sonst seine Diät so bereit­hielt. Bald schon war eine angeregte Unterhaltung am laufen und da er zur Zeit nichts zu sagen hat­te, hielt er sein Maul und horchte, außerdem hing sein Halsband an einem Ladegerät, noch ein Grund mehr nichts zu sagen. Die Akkus würden bald wieder aufgeladen sein. Nach dem Frühstück machte sich Karolus daran die beiden alten Halsbänder wieder herzurichten. Und van Furr beauf­tragte Katti zwei Lendenschurze zu fertigen.

„Ideal wäre Leder, aber das wäre zu aufwendig oder?" fragte sie.

„Stimmt, außerdem haben wir keines im Hause. Nimm doch zwei alte Gürtel und ich habe da noch ein paar alte Jeanshosen, da müsste sich doch was zaubern lassen."

„Hm, ja da sollte sich was mit anfangen lassen!"

Van Furr brachte ihr die alten Kleidungsstücke und sie machte sich an die Arbeit. Geschickt fabri­zierte sie zwei Lendenschurze und für Aruna machte sie noch eine Art Brustlatz. Ihre Oberweite war zwar nicht mehr vorhanden, aber Sie war immerhin noch immer eine Frau und würde sich über das Kleidungsstück freuen, das ihre Front bedecken sollte. Als Katti fertig war begutachtete sie ihr Werk zufrieden und begab sich ins Labor, wo Karolus und Jorge bereits darauf warteten gerufen zu werden.

„Der Doktor?" fragte Katti.

„Macht seine Aufwartung bei unseren zwei Kätzchen!" erklang es aus dem Halsband, das Jorge nun wieder um den Hals trug.

„Kaum kann er wieder sprechen, wird er frech!" tadelte Katti.

„Stimmt. Es war schön ruhig gewesen." scherzte Karolus.

Die drei lachten, da meldete sich der Doktor über die Hausanlage.

„Kommt bitte zu mir und bringt alles mit!"

„Verstanden!" antwortete Karolus.

„Auf geht's, lassen wir sie nicht warten."

Karolus nahm die Halsbänder und machte sich zum Raum 4 auf, Katti folgte ihm, mit den Lenden­schurzen in der Hand und als dritter ging auch Jorge herüber. Im Behandlungsraum warteten schon Aruna, Johann und der Doktor. Jorge schnupperte und war vorsichtig, er konnte die beiden halb ver­wandelten Menschen schon deutlich als Katzen wahrnehmen. Das Weibchen, Aruna, roch bereits sehr anziehend, doch das Männchen, Johann, davor wollte er sich in Acht nehmen. Kaum das er im Raum war, wurde er auch schon von Johann an-geknurrt. Jorge knurrte zurück, sein Halsband über­setzte nicht. Es rauschte nur.

„Jorge!" schimpfte Katti.

„Na der Tag fängt ja gut an. Meine Herren ich bitte mir von Ihnen beiden etwas mehr Benehmen aus." tadelte van Furr.

„Entschuldigen Sie Herr Doktor, aber er hat angefangen!" maunzte die Katze und diesmal übersetz­te das Halsband die Worte.

Johann sah verlegen zur Seite. Er wusste nicht was über ihn gekommen war. Jorge setzte sich ab­seits von Johann in eine Ecke und wartete.

„Hast du die Halsbänder?"

„Jep, beide sind bereit und sollten eigentlich funktionieren."

„Dann gib mal her."

„Aruna kommen Sie bitte als erstes."

Sie stand auf und ging auf den Doktor zu, der ein hellrotes Halsband in Händen hielt. Sie deutete darauf und maunzte fragend, ihr buschiger Schwanz wippte nervös hin und her. Van Furr brauchte sie nicht zu verstehen, um zu wissen was die Katze wissen wollte.

„Das hier, ..." er hielt das hellrote Halsband hoch, „ist ein Interface um Ihnen wieder die menschli­che Sprache zu ermöglichen. In ihrem Gehirn koppeln sich einige Naniten an die Nerven im Sprachzentrum an und senden die Impulse an das Halsband. Dort ist ein kleiner Computer einge­baut, der diese Impulse interpretiert und in unsere Sprache übersetzt und ausgibt. Bei diesen handelt es sich um die ersten Prototypen. Es ist eine ältere Version des Gerätes, das Jorge, unser lieber Haus- und Hofkater, dort trägt.

„Stimmt, meines kann noch viel mehr!" sagte Jorge stolz, die kleine Spitze überhörte er geflissent­lich.

„Solange die Akkus voll sind." kam der Dämpfer von Katti.

„Ruhig Ihr zwei!" van Furr blitzte die beiden an. „Wo war ich stehengeblieben. Da die Übersetzung auf Software beruht und nicht fest verdrahtet ist können wir das System ständig aktualisieren und optimieren. Die nachfolgenden Geräte sind noch umfangreicher ausgestattet, doch die hier werden für Sie mehr als ausreichend sein. Also zusammengefasst werden wir sie wieder verstehen können. Darf ich es Ihnen jetzt anlegen?"

Aruna nickte zufrieden und reckte ihren Hals ihm entgegen. Van Furr legte ihr das Halsband an und aktivierte das Gerät. Sie maunzte, doch das Halsband rauschte anfangs nur.

„Einen Augenblick Geduld, sprechen Sie ruhig weiter, die Naniten müssen die Schnittstelle erst er­kennen und die Verbindung aufbauen, das kann etwas dauern."

Aruna fuhr fort. Und sie blinzelte überrascht, als erste Wortfetzen zu hören waren.

„ ... wird ... dauern ... Huch, ... weg. Jetzt kommt ... wieder. Es scheint nun zu funktionieren!"

„Wie geht es Ihnen?"

„Gut, mir geht es gut. Die Stimme klingt aber gar nicht nach mir."

„Es ist ja auch nur für eine Übergangszeit, das sollten Sie beachten!"

Van Furr nahm das dunkelblaue Halsband und er brauchte Johann nicht erst zu bitten. Wenig später funktionierte auch sein Halsband und er konnte sich wieder verständlich machen.

„Katti hat sich für sie übrigens auch noch ins Zeug gelegt. Sie hat ihnen ein paar einfache Lenden­schurze gefertigt. Die nächsten Tage werden sie beide sich etwas akklimatisieren. Und da ist etwas zusätzlicher Schutz doch sicher willkommen. Wir wollen sie beide doch nicht ständig in Verlegen­heit bringen."

Katti reichte den beiden je einen Lendenschurz. Aruna freute sich besonders über das zusätzliche Kleidungsstück. Katti half ihr beim Anlegen des Latzes. Es bedeckte zwar nicht ihre ganze Front, doch zumindest ihr Brustkorb war von dem blauen Denim bedeckt. Johann brauchte diese Hilfe nicht und besah sich den Schurz, der seine Lende verdeckte und ihm hinten genügend Platz für den buschigen Schweif ließ. Ihm war warm genug, vielleicht etwas zu warm und er verstand was der Doktor mit dem Hinweis auf Verlegenheit meinte. Arunas Duft und auch Katti ließen seine Nasen­flügel beben und er spürte wie die Spitze seines Gliedes aus seiner Hülle lugte. Van Furrs Worte lie­ßen ihm noch eine Frage offen.

„Was meinten Sie mit akklimatisieren?"

„Nun sie werden sich nicht hier in meiner Praxis aufhalten, sondern die ganze Zeit draußen verbrin­gen. Schließlich herrschen in ihrer neuen Heimat auch nicht gerade tropische Temperaturen. Je frü­her sie beide sich daran gewöhnen, umso einfacher werden sie sich später im Altai eingelebt. Jorge wird sie etwas einweisen."

„Was soll ich? Sie einweisen?"

„Na klar, wer sonst? Du hast von uns allen die meiste Erfahrung in der Wildnis sammeln können."

Ein doppeltes knurren erklang und vier Augenpaare richteten sich auf Johann und Aruna, die etwas verlegen lächelten.

„Ähm, ich unterbreche das nur ungern, aber ich habe fürchterlichen Hunger!"

„Ich auch!"

„Du hast deine Gäste gehört! Jorge zeig ihnen die Unterkunft."

„Kommt mit. Futter gibt es bei mir. Ich denke Ihr werdet das Katzenfutter bald auch mö­gen!"

Katzenfutter, Johann und Aruna sahen sich an. Kein Kaffee, kein Brötchen mit Marmelade. Kein Tee und auch keine Wurst. Sie gaben wirklich eine Menge auf. Jorge ließ sich von Katti die Tür öff­nen und trabte voran. Aruna und Johann folgten ihm. Anstelle seinen üblichen Weg durch den Kel­ler zu nehmen, trabte er zum Haupteingang. Dort wartete er.

„Macht bitte die Tür auf." er hob eine Pfote, „Die sind halt fürs Laufen gedacht, nicht zum Greifen!"

Aruna öffnete die Tür und trat auf den Vorplatz. Sie spürte zum ersten mal den Kies unter Ihren Pfo­ten. Die Sonne schien bereits hell und kalter Wind pfiff um die drei herum, doch das dichte Fell isolierte sie so gut, das es ihnen nichts ausmachte. Johann schloss seine Augen und hielt seine Nase in den Wind, gierig sog er die Luft ein und war erstaunt wie stark es nach Stadt roch, doch zugleich war er erfreut nicht mehr direkt dem menschlichen Geruch ausgesetzt zu sein.

„Folgt mir!" rief Jorge und lief los. Aruna und Johann ließen sich das nicht zweimal sagen und star­tete einen Sprint. Dafür waren sie gemacht, zwar noch lange nicht so schnell wie Jorge auf seinen vier Beinen, aber doch schneller als so mancher Hochleistungssportler. Schnell und elegant liefen die drei den Weg entlang der zu dem Zwinger, der Jorge als Heim diente, führt und der nun für eine Zeit zwei weitere Gäste beherbergen sollte.

Im laufen griff sich Johann eine handvoll Schnee von einer der Hecken am Wegesrand und formte etwas.

„Jorge!" rief er laut, „Warte doch mal!"

Jorge kam schlitternd zum Stillstand und sah zu seinen neuen Schützlingen, die sich nun näherten. Aruna führte, dann kam Johann.

„Was ist d ..."

Weiter kam er nicht, denn ein Schneeball traf ihn direkt in seinem geöffneten Maul. Er hustete über­rascht, spuckte den kalten Schnee aus und sprang aus dem Stand fast eineinhalb Meter in die Höhe. Da traf ihn auch schon der nächste Ball. Aruna hatte die Gelegenheit genutzt und ihren Partner nachgeahmt.

„Au!" heulte Jorge auf. „Das ist nicht fair!"

Die beiden Anthros lachten und ließen nun einen wahres Schneeballgewitter auf den schwarzen Ja­guar los, der mit wilden Sprüngen und Wendemanövern dem Geschossregen auszuweichen versuch­te. Er entkam den meisten geschossen, doch einige trafen ihn. Schließlicht flüchtete er entnervt und verschwand fluchend hinter einer Hecke. Johann und Aruna liefen ihm hinterher. Jeder mit einem Arm voll Schneebälle. Ein Riesenspaß war das. Als die beiden um die Ecke sprangen, erwarteten sie Jorges Hinterteil in wilder Flucht zu erblicken, doch weit gefehlt. Er stand direkt vor ihnen, zu ei­nem Sprung bereit und bevor sie das Feuer auf ihn eröffnen konnten, sprang der Jaguar ab. Ein schwarzer Schatten flog auf sie zu und riss beide zu Boden. Sie landeten im Schnee und bevor sie sich von der Überraschung erholen konnten, überschüttete Jorge seine beiden frechen Zöglinge mit einer wahren Schneelawine, indem er den Schnee mit seinen Hinterpfoten auf sie schaufelte. Bald waren sie mit einer dicken Schicht Schnee bedeckt und Jorge sprang auf den Haufen und legte sich darauf nieder. Hustend und prustend räumten die beiden Unterlegenen den Schnee von Ihren Köp­fen, nur um in das frech grinsende Katzengesicht des Jaguars zu blicken.

„Wer ist nun der Boss?" lachte Jorge.

„Wir ... ergeben uns."

„Gnade, oh großmächtiger!"

„Dann will ich mal nicht so sein."

Jorge erhob sich und trottete ein paar Schritte zur Seite, setzte sich und putzte sein Fell. Johann und Aruna befreiten sich mühselig aus ihrem weißen Grab und klopften sich gegenseitig Schneeklum­pen aus ihrem Fell. Dabei glucksten und kicherten sie immer wieder. Jorge bemühte sich die Fas­sung zu bewahren und nicht selbst ins Kichern zu geraten. Sie hatten ihn überrascht, aber es hatte ihm auch Spaß bereitet.

„Fertig?" fragte er schließlich.

Sie nickten. Dann trottete er los und die beiden gingen neben ihm zum Zwinger. Als sich Johann einmal kurz bückte, fauchte Jorge und sprang bereit zur Seite, doch das grinsende Gesicht des Leo­parden und das laute Lachen Arunas, (wenn man das Maunzen als Lachen erkannte, das Halsband jedenfalls konnte es.) ließen ihn belustigt fluchen.

„Du hast gezuckt!" kicherte Johann.

Jorge überhörte es und bald waren sie am Zwinger angelangt. Jorge führte sie herum und zeigte ih­nen das eingezäunte Gelände und auch seine Unterkunft wurde umfassend inspiziert. Den Futterau­tomaten erklärte er ihnen und ließ für jeden eine Schale Füllen. Jorge futterte mit gutem Appetit sein Fressen. Aruna und Johann sahen etwas skeptisch das Katzenfutter an. Dann nahm sich Aruna ein Herz und nahm eine Handvoll und stopfte sich einen Brocken ins Maul. Sie kaute und nahm den nächsten Brocken und den nächsten.

„Gar nischt schlechft!" nuschelte sie mit vollem Maul.

Johann griff sich seine Schale und begann auch zu essen, sein Appetit war schon groß genug, doch der Duft des Futters ließ seine letzten Bedenken verschwinden. Nach den ersten Bissen mampfte er mit wachsendem Behagen das Futter, der Geschmack war etwas seltsam fad, aber auch sehr flei­schig.