Selestral 1 - Genros Vermächtnis - Kap 1+2
Kapitel 1 Es war ein wunderbarer Morgen und der Wind strich sanft über die Ufer des Flusses Tiglus, um einige hundert Meter weiter auf die ersten Häuser des Dorfes Felgan zu treffen. Cyron stand vor seiner Haustür, genoss den frischen Duft des Wassers, der ihm um die Nase wehte und lauschte dem leisen Brummen der Wasserpumpen und der Wasserreinigungs-anlagen, welche unermüdlich das Flusswasser entnahmen, um die Bevölkerung mit Trinkwasser zu versorgen. Die ersten Strahlen der Sonne, die begonnen hatte die Spitzen des am Horizont liegenden Gebirges zu kitzeln, wärmten sein Fell. Er blickte sich zufrieden um, blinzelte mit leicht verkniffenen Augen dem Fixstern des Planeten Genro entgegen und ließ sich von seinen Gedanken treiben. Genro war seine Heimatwelt, ebenso war sie es für viele Chafren, welche sehr unterschiedlich aussahen. Die Chafren sind überwiegend Anthros, die AnChafren, also aufrecht gehende Lebewesen mit einem menschlichen Charakter und der Fähigkeit logisch zu denken und zu sprechen. Ihr Aussehen entspricht aber dem eines Tieres, ebenso gibt es auch vierbeinige Chafren, die QuChafren. Jede Chafrenart hat ihre eigene Stadt errichtet. Anfangs hatte man versucht alle Spezies unter einen Hut zu bekommen, was aber fehlschlug da die Ansprüche zu unterschiedlich waren. In Felgan lebten die großen und kleinen Katzen. In Strongham lebten die Hunde, Wölfe und Hyänen, in Festan die Anthropferde, Pegasi, Einhörner und Anthrohirsche, in Dragobar die Drachen, in Trieden die Greife und in Taurel und Minzin die Tauren und Stiere. In Han-Dun trafen sich alle auf dem zentralen Marktplatz um mit ihren Produkten und Erzeugnissen zu handeln. Kleinere Geschäfte wickelte man auf den jeweiligen Dorfplätzen ab. Ab und zu kamen auch fliegende Händler aus anderen Städten vorbei, aber das war eher selten. Jede Spezies hatte ihre Spezialitäten, die sie feil boten. Die Katzen verkauften Fleisch, welches sie auf der Jagd erbeuteten. Die Hunde waren für das lebende Vieh zuständig, denn es lebten nicht nur Chafren auf der Welt sondern auch normale Vierbeiner. Die Minotauren oder auch Stiere genannt, waren für schwere Materialien wie Gestein, Erze und andere Bodenschätze zuständig, die Tauren hatten das Transportwesen übernommen und taten dies durch Nutzung des entsprechenden Viehs oder erledigten es gleich selbst, indem sie sich selbst vor die Karren spannten. Die Greife waren für frische Eier und Geflügel zuständig und die Pferdeartigen für frisches Obst. Lediglich die Drachen hielten sich aus all dem heraus und keiner hatte bisher einen zu Gesicht bekommen. Cyron sinnierte über das Leben, während er sein Tigerfell von der Sonne aufwärmen ließ. Komisch, er war zu diesem Zeitpunkt fünfundvierzig Jahre alt, er hatte aus Erzählungen seiner Eltern von Drachen gehört und auch, dass sie eine Stadt haben, aber gesehen, nein, gesehen hatte er noch nie einen. Also versorgten sie sich entweder komplett allein oder es gab sie nicht. Persönlich tendierte er eher zur letzteren Variante, die gab ihm auch einen gewissen Grad an blinder Selbstsicherheit. Verdammt, was würde er auch tun, wenn plötzlich ein Drache ihm gegenüber stände? Aber das war eine hypothetische Frage, denn es gab ja keine Drachen. Was aber sehr real war, war seine Lebensgefährtin Stella. Sie war eine wunderbare Tigerin und hatte überhaupt die schönsten Streifen des ganzen Dorfes. Er hatte sie im Alter von siebzehn Jahren kennengelernt und sie war damals erst zarte fünfzehn. Es war im wahrsten Sinne des Wortes Liebe auf den ersten Blick und ihre erste Rolligkeit stand kurz bevor. Sie roch einfach verführerisch. Die Hochzeit ließ nicht lange auf sich warten und war in einem kleinen Kreis abgehalten worden. Es waren lediglich die Eltern beider dabei und nicht zu vergessen, der Dorfzauberer. Der durfte bei Zeremonien niemals fehlen, sonst stand eine Ehe beispielsweise unter einem sehr schlechten Omen. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund hatten sie zwar den technischen Fortschritt, wie fließendes Wasser, elektrischen Strom und vieles mehr in ihr Leben gelassen, aber waren trotzdem diesem alten Kult verhaftet. Na ja, Cyron hielt nicht sehr viel von dem ganzen Hokuspokus, aber seine Eltern und auch Stella bestanden drauf. Als guter Ehekater beugte er sich dem Willen und bestellte den Kräuterwedler dazu. Langsam zog er sich aus seinen Gedankengängen zurück, verjagte eine Fliege die es auf seine Nase abgesehen hatte, drehte sich um und öffnete die Tür. Es wurde Zeit nachzusehen ob Stella schon erwacht war. Er lugte vorsichtig zur Tür herein und stellte fest, dass der Tisch schon gedeckt war und wie immer reichlich Fleisch auf den Tellern lag. Die Tigerin kam ihm munter und frohgemut entgegen und umarmte ihn herzlich. „Guten Morgen, mein Gemahl", begrüßte sie ihn. Ihre Stimme war einfach umwerfend und trieb ihm jedes Mal ein Lustgefühl in die Lenden. ‚Nein', dachte er, ‚nicht jetzt. Unsere Tochter müsste gleich die Treppe herunter kommen und muss zur Schule. Dafür reicht die Zeit nicht.' Er liebkoste seine Kätzin sehr innig und setzte sich auf seinen Stuhl. Stella tat es ihm gleich und rief nach ihrer Tochter. Es verging kaum eine Minute, da erschien Tarja am oberen Ende der Treppe und sah ziemlich zerknautscht aus. Cyron sah sich seine Tochter an. „Du schaust aber sehr missmutig drein, mein Engelchen." „Grrrrrrrrrr", entfuhr es Tarja. „Uih. So schlimm also?" „Ich mag es nicht, so früh aufstehen zu müssen. Schule ist doof und Kater sind doof." „Danke, dass ich doof bin", entgegnete Cyron. „Aber Liebling, so furchtbar kann es gar nicht sein", mischte sich Stella ein. „Doch, ist es. Die Kater sind nervig, haben nur dumme Ideen, ärgern einen ständig und benehmen sich auch sonst merkwürdig." „Aha", sagte der Vater und musste still grinsen. Er sah seine Frau an, rollte mit den Augen. Sie zog daraufhin nur kurz die Augenbrauen hoch, was ihn zurechtweisen sollte und auch seine Wirkung nicht verfehlte. „Erzähl doch mal was dich bedrückt", bohrte Stella in ihrer Tochter und stupste sie an. Ihr Ehemann machte sich derweil über das Fleisch her. Immerhin hatte er das Tier erbeutet. Er war darin wirklich sehr erfolgreich, was ihn nicht nur Stolz machte und den allgemeinen Neid der Anderen einbrachte, sondern auch großen Respekt. Tarja biss ein Stück Fleisch ab und kaute darauf herum. Sie sah ihre Mutter an und nuschelte mit vollem Mund etwas, was wohl so viel bedeuten sollte wie: „Jetzt nicht und nicht vor Vater." Die Mutter verstand sofort, dass es sich um eine Kätzinnenangelegenheit handeln musste und nickte nur kurz. Nachdem Tarja den Mund wieder frei hatte, fragte sie direkt heraus: „Warum habe ich eigentlich keine Schwester? Andere Katzen in meinem Alter haben eine Schwester. Ich hätte auch gerne eine, mit der könnte ich mich über alles unterhalten. Mit euch geht das irgendwie nicht." Stella sah Cyron in die Augen. „Nun ja", druckste der herum, „das ist natürlich eine gute Frage." Er musste husten und gab das Wort an seine Partnerin ab. „Ach ja. Typisch. Wenn's um Fragen der Fortpflanzung geht, dann hält sich der Kater raus und überlässt das Schlachtfeld lieber seinem Weibchen." Cyron zuckte verschämt mit den Schultern und brummelte nur kurz, dass er zur Jagd müsse da am nächsten Tag der Verkauf auf dem zentralen Marktplatz anstünde. Stella seufzte und sah wie er die Tür von außen hinter sich schloss. „Gut, mein Schatz. Was genau bedrückt dich wirklich?" Tarja begann verlegen auf ihrem Stuhl hin und her zu rutschen. „Hmmm, hmmm..." „Na los, sag schon." „Es geht da um, na ja, die Kater in meiner Klasse sind so komisch in letzter Zeit. Die sehen mich so komisch an seit ein paar Wochen. Genauer gesagt, seit ein paar Jahren, seitdem ich vierzehn bin. Außerdem tuscheln sie miteinander, wenn ich anwesend bin. Und ich bin mir absolut sicher, dass es dabei um mich geht. Außerdem habe ich gehört, dass sie angeblich die Länge von irgendwas untereinander vergleichen." Stella atmete tief durch. Bei Bastet! Das war ja schlimmer als gedacht. „Nun denn, jetzt geht es wohl an die sexuelle Aufklärung. Warum auch nicht." Tarja war ganz Ohr und starrte bei den folgenden Ausführungen ihrer Mutter in die Augen und klebte an ihren Lippen. „Tja, meine Liebe. Den Katern in deiner Klasse ist nicht entgangen, dass du eine reife Tigerin wirst. Also reif für die ersten Kontakte mit dem anderen Geschlecht. Außerdem bist du wirklich sehr hübsch geworden und hast sehr ausgeprägte weibliche Reize. Das bringt die Hormone bei den Männchen durcheinander, denn auch an denen geht dieser Reifungsprozess nicht spurlos vorbei. Noch ist es ein verhohlenes Tuscheln, aber schon bald wird dich der Erste näher kennen lernen wollen und du wirst an seinem Körper gewisse Änderungen bemerken. Das sollte dir keine Angst machen, aber du solltest nicht unbedingt darauf eingehen." „Was für eine Änderung?", fragte Tarja. Stella überlegte, wie sie am geschicktesten aus dieser Nummer raus käme, denn ins Detail wollte sie nicht gehen. „Sein Blick wird in deiner Nähe etwas entrückt sein, er wird dich anstarren, aber dich nicht bedrohen. Er wird vielleicht schnurren, wie es dein Vater damals immer getan hat. Und im Bereich der Taille wird sich etwas verändern, er wird, wie soll ich es sagen, fülliger werden." Sie musste bei dem Gedanken daran lächeln. „Na ja und er wird den Wunsch haben engeren Körperkontakt zu dir herzustellen, wird sich vielleicht an dich ankuscheln wollen, sich vielleicht sogar an dir reiben. Wenn du den gleichen Wunsch verspürst, dann ist es okay, wenn nicht, dann solltest du das unterbinden und ihn zurückweisen." „Wozu denn Körperkontakt? Außerdem ist das ein Kater, wer will schon Kontakt zu dem?" „Das sagst du jetzt. Das habe ich früher, in deinem Alter auch gesagt. Und nun bin ich seit achtundzwanzig Jahren mit deinem Vater liiert. Manchmal geht das alles schneller als man denkt. - Ach, weißt du was? Du wirst schon das Richtige tun und dein Herz wird dir den richtigen Weg weisen." Sie lächelte ihre Tochter liebevoll an. „So, nun musst du aber los, sonst kommst du zu spät zum Unterricht." „Schon unterwegs", sagte sie noch, hatte bereits die Türklinke in der Hand und war verschwunden. Stella setzte sich und seufzte. „Hoffentlich tut sie wirklich das Richtige und überstürzt nichts. Ich spüre da eine Katastrophe heraufziehen."
Cyron hatte sich zur Jagd aufgemacht. Er begab sich zunächst auf den Dorfplatz und traf sich dort mit seinen Jagdgefährten, einem Löwenkater namens Hadron, einem anderen Tiger namens Pathenon und einem recht flinken Kerl namens Hylas, einem Luchs. Er war kleiner als die Anderen und dadurch im Unterholz wesentlich beweglicher, also eine echte Bereicherung der Jagdgesellschaft. „Hoffentlich kommen uns nicht wieder irgendwelche Hyänen aus Strongham in die Quere", polterte Hadron zur Begrüßung. „Nicht, wenn ich es verhindern kann", entgegnete Hylas. „Dein Wort im Ohr der großen Katzengöttin", seufzte Pathenon. Sie machten sich auf den Weg zum nahegelegenen Wald. Cyron brach während des Marsches zu Pfote das Schweigen. „Ist euch eigentlich aufgefallen, dass wir in den letzten Wochen immer weniger Beute machen? Selbst mit unseren verbesserten Speeren und mit den flugoptimierten Pfeilen haben wir kaum eine Chance. Es gibt einfach nichts was man erlegen kann." Pathenon nickte zustimmend. „Du hast Recht. Ich weiß auch nicht woran es liegt, aber wir werden wohl oder übel unsere Jagdgebiete vergrößern müssen. Das wird allerdings automatisch zu Konflikten mit den Caniden führen." „Ja, ich weiß... Hyänen. - Ich hasse Hyänen." „Jaaaaaaa doch, Hadron. Wir wissen, dass du die Typen nicht magst. Aber bei allem was Recht ist. Wir müssen mit ihnen teilen, denn auch sie haben ein Anrecht auf Beute, wie wir." „Ja! Leider", grummelte der Löwe. „Ruhe!!!", zischte Hylas plötzlich. „Ich höre was." „Ja. Ich höre es auch", flüsterte Cyron. „Was ist das?" „Was ist was?" „Aoorggh... du hörst unter deiner dicken Mähne auch scheinbar gar nichts oder? Wird Zeit, dass du mal wieder zum Friseur gehst." „Grrrr...." „Na toll. Wollen wir uns jetzt gegenseitig auseinandernehmen oder konzentrieren wir uns endlich mal auf das Wesentliche?" „Da, da. Da ist es schon wieder." Jetzt hörten es wirklich alle, denn es wurde lauter. Und - es kam näher. Es war ein feiner Summton, der definitiv zu keinem bekannten Tier gehören konnte. „Vielleicht ist es eines der Kraftwerke in der Gegend?", murmelte Pathenon. „Ja, genau. Sehr logisch und dieses Kraftwerk hat sich jetzt auf die Pfoten gemacht und bewegt sich in unsere Richtung", ergänzte Hylas. Pathenon schaute den Luchs grimmig an. Alle Anderen starrten in die Richtung aus der das Geräusch zu kommen schien. Mittlerweile war sogar schon zu bemerken, dass der Ton nicht konstant war, sondern auf- und abzuschwellen schien. Die Blicke wurden immer konzentrierter und nervöser. „Da muss gleich was zu sehen sein. So nahe wie das Geräusch ist", meinte Pathenon. Mit einem lauten Krachen brachen plötzlich drei Hyänenweibchen aus dem Unterholz des Waldes hervor und stürmten in Richtung der Kater. „Wie widerlich!", ekelte sich Hadron. „Gemach, gemach. Sehen wir erstmal was die wollen", wiegelte Cyron ab. Als die Hyänen die Raubkatzen sahen, fielen sie in einen ruhigeren Gang zurück und kamen eher gemächlich auf die Vier zu. „Guten Morgen!", sagte Uri, eine der Hyänen. „Wie ich sehe seid ihr auch schon auf den Beinen um Beute zu machen." „Aber klar doch", entgegnete Cyron, „immerhin dürfen wir ja wohl auch hier jagen und nicht nur ihr. Wobei mir einfällt: Warum seit ihr eigentlich nicht bei euren Viehherden?" „Die Zeiten sind härter geworden und man muss seit Wochen sehen wo man bleibt." Die Raubkatzen nickten. „Ich verstehe das vollkommen, aber warum seid ihr denn so gerannt?" „Wir? Gerannt? Niemals!", empörte sich Hyäne Lyra. „Oh doch, wir haben es alle gesehen. Ihr habt erst gebremst, als wir euch sehen konnten." Die Hyänen waren ganz klar überführt und drucksten herum. „Na ja, also schön. Aber gebt zu, ihr habt auch dieses Geräusch gehört. Und - wir haben etwas gesehen. Ein riesiger Schatten glitt am Himmel entlang und bevor wir Beute werden, rannten wir was die Beine her gaben." „Ein Geräusch! Aha. Natürlich haben wir es gehört. Wir sitzen schließlich nicht auf unseren Ohren", prahlte Hadron. Eine glatte Lüge, denn immerhin musste man ihn schließlich fast mit der Nase drauf stoßen, damit er es überhaupt für voll nahm. Lyra fuhr fort: „Wir vermuten, dass es sich um einen Drache gehandelt haben könnte." „Ein Drache? Es gibt keine Drachen!", grollte Cyron. „Oh doch, es gibt sie. Ich habe selbst schon mal einen gesehen." „Unglaublich! Ihr wollt uns wohl für dumm verkaufen?" „Nein, ehrlich nicht. Es ist allerdings eine Legende, dass sie Feuer speien können und der größte Teil von ihnen ist eher pazifistisch eingestellt." Das reichte Cyron jetzt aber wirklich. „Ach Quatsch, das sind doch alles Märchen. Ich glaube nicht eher an Drachen, bis ich welche gesehen habe. Habt ihr denn irgendeinen Beweis für eure kühnen Behauptungen?" Die Hyänen schauten sich ratlos an, denn soviel Unglauben hatten sie nicht erwartet. „Nein, wir haben keinen Beweis, nur unser Wort." „Wer Hyänen glaubt, der ist verloren", wetterte Hadron. Er konnte es einfach nicht lassen. „Ach, so denkt ihr also. Na, das ist ja toll. Dann brauchen wir uns gar nicht weiter zu unterhalten und beenden das Gespräch hier und jetzt sofort." Die Hyänen waren sichtlich beleidigt. Hylas gefiel die Situation nicht und er versuchte zu schlichten. „Hallo? Kriegt euch alle mal wieder ein." Und an die Hyänen gerichtet: „Entschuldigt bitte unseren Löwenfreund. Manchmal lässt sein Benehmen wirklich zu wünschen übrig." Die Gesichtszüge der Hyänen erhellten sich sichtlich ob der Entschuldigung, dafür verfinsterten sich die des Löwen und er ließ alle Beteiligten ohne ein weiteres Wort zu verlieren stehen. Nach einer kurzen Verabschiedung liefen die beiden Tiger und der Luchs dem Löwen nach. „Sag mal. Kannst du mir erklären, was das eben sollte?", stellte ihn Pathenon zur Rede. Hadron schaute ihn nur grimmig an und ging weiter. „Das nenne ich mal eine echt präzise Antwort. Das kann nur ein Löwe." Das war zuviel des Guten und der Löwenkater ließ einen durchdringenden Schrei los. „Ich bin kein Hyänenfreund und wenn ihr es seid, dann ist das euer Problem. Aber macht das unter euch aus. Ich, für meinen Teil, habe genug für heute und kehre jetzt wieder heim." „Fein. Kehren wir alle wieder heim zu unseren Familien und sagen ihnen, dass wir nichts gefangen haben, da wir uns gegenseitig zerfleischen mussten." Der Löwe hielt inne, schaute Cyron an und seufzte. „Cyron hat Recht. Wir sollten wirklich nach hause gehen. Ich glaube nicht, dass wir hier und heute noch irgendwas fangen. Außerdem hatte ein gewisser Luchs laut getönt, dass er ein Zusammentreffen mit den Hyänen verhindern wolle", sagte Pathenon. „Na toll. Jetzt bin wohl ich wieder an allem Schuld." Hylas war sichtlich beleidigt. Cyron sah den Luchs tiefgründig an. „Ja, du hast ja Recht. Mit unserem Gezeter haben wir wahrscheinlich das Wild im Umkreis von acht Kilometern verscheucht." Die Vier gingen also wieder zurück zum Dorf und erreichten es am Nachmittag. Kapitel 2 Tarjas Unterricht war in der Zwischenzeit vorbei und sie entschloss sich einen Besuch beim Dorfzauberer abzuhalten. Er war zwar mächtig verschroben, aber was konnte man schon von einem Ozelot erwarten. Sie verabschiedete sich von ihren Freundinnen und machte sich auf den Weg. Es war immer wieder faszinierend für sie den Zauberer dabei zu beobachten, wie er Kräutermixturen anrührte, Wässerchen braute und dabei unverständliche Sprüche und magische Formeln murmelte. Und erst die vielen Düfte. Es roch nach allem möglichen, manche Gerüche erschienen ihr bekannt und vertraut, was aber nicht möglich war.
Cyron und seine Jagdfreunde waren inzwischen im Dorf angekommen und kehrten in die am Dorfplatz gelegene Schänke ein. Es war sehr leer um diese Zeit und die Vier gern gesehene Gäste. „Hallo Cyron, Hadron, Hylas und Pathenon, mein Süßer. Was darf ich euch bringen?", begrüßte sie Shiva und biss dem Tigerkater sanft ins linke Ohr. Sie war ein bezauberndes Jaguarweibchen mit festen Schenkeln, durchtrainierten Oberarmen, einem niedlichen Bäuchlein, das anzeigte, dass sie eine fantastische Köchin war und strahlend weißen Zähnen. Hadron grinste breit, Hylas musste kichern und Cyron schloss die Augen, während Pathenon zu erröten schien. Glücklicherweise sah man es nicht durch das dichte Fell, lediglich die Nasenspitze schien ihre Farbe zu ändern. Sie bestellten sich Met und setzten ihren Disput fort. „Es gibt keine Drachen", begann Cyron erneut. „Und Hadron sagt selbst, dass man Hyänen nicht trauen kann, auch wenn dieses Urteil aus den Zeiten unserer Urururahnen stammt und wahrscheinlich längst überholt ist." „Das schließt ihre Existenz aber nicht aus und die Hyänen ...", wollte Hylas ausführen, doch Hadron fiel ihm ins Wort. „Aber die Aasfresser sind unglaubwürdig und außerdem, was soll man von Kreaturen halten, die ihre Weibchen auf die Jagd schicken, weil die Männchen dafür zu feige sind." „... und wer weiß schon was da wirklich los ist und alles so geschieht", schloss Hylas seinen unterbrochenen Gedanken laut ab. Pathenon saß da, hörte zu, zuckte mit den Schultern und gab zu bedenken, dass sie selbst bemerkt haben, dass sich etwas zu ihren Ungunsten zu entwickeln schien. „Die Beute wird knapp und keiner weiß wohin sie verschwindet." Zustimmendes Gemurmel von den Beteiligten, sogar vom Löwen.
Tarja klopfte an die Tür der Hütte, es kam keine Antwort. Sie öffnete die Tür und lugte vorsichtig hinein. „Darf ich herein kommen?" Keine Antwort. „Hallo? Jemand zu hause?" „Miau? Oh, du bist es meine Kleine. Du warst aber schon lange nicht mehr hier. Komm rein und lass dich anschauen", sagte der Ozelot und kam von einem seiner unzähligen Schränke heruntergeklettert. Er tat dies aber nicht besonders geschickt und richtete ein kleineres Gemetzel unter fünf Büchern an, welche sich spontan entschlossen zusammen mit ihm den Gesetzen der Schwerkraft zu folgen. Unter lautem Poltern schlugen sie auf dem Holzfußboden auf. „Ach, verdammt. So ein Schlamassel." Er seufzte kurz, überließ die Bücher sich selbst und wandte sich Tarja zu. Das Tigermädchen trat ein und baute sich vor ihm auf. Der Ozelot betrachtete sie eingehend. „Du bist groß geworden und verführerisch schön. - Hach, wenn ich jünger und Tiger wäre, dann ..., aber lassen wir das lieber." Tarja wurde verlegen. Ihre Mutter schien Recht zu haben was ihre Wirkung auf Kater anging. „Was führt dich denn zu mir?" „Ähm, ja also ..., ich bin hier, weil ich Fragen habe." „Fragen? Zu mir kommen alle immer nur, wenn sie Fragen haben. Keiner interessiert sich für mich. Alle wollen nur wissen was ich hier tue. Niemand will was von meinem Körper oder meiner Seele. Scheinbar bin ich kein Lebewesen, sondern ein Stück Holz." Tarja guckte den Ozelot verdutzt an. Der schüttelte nur den Kopf und schien sich zu besinnen. „Okay, entschuldige bitte. Manchmal vergesse ich, wie alt ich bin. Die Einsamkeit macht mich zuweilen etwas wunderlich." Das Tigermädchen sah ihn traurig an und spürte die Sehnsucht in seinen Worten. „Dann lass mal hören, was du auf dem Herzen hast", forderte er sie auf. Tarja holte tief Luft. „Warum weichen meine Eltern meinen Fragen aus oder geben nur unzureichende Antworten?" „Das ist ja mal ne Frage. Und du meinst ich kann dir darauf eine Antwort geben?" „Ja, ich hatte es zumindest gehofft." „Wir hoffen alle auf irgendwas, meine Liebe. Was hattest du sie denn gefragt?" „Ich wollte wissen warum ich keine Schwester habe und habe auch nach Katern gefragt." „Oh. Also so was aber auch. Manchmal hat man Glück und die Fragen beantworten sich oder Hoffnungen erfüllen sich. Manchmal bleibt es aber auch dabei und man sucht sein ganzes Leben vergeblich nach etwas, was nie in Erfüllung geht, weil es nichts Entsprechendes gibt. Manchmal jagt man Träumen hinterher und vergisst dabei, dass es wichtigere Sachen gibt. Manchmal vergisst man sogar sich selbst in Raum und Zeit." Tarja entgleisten die Gesichtszüge und sie wurde etwas unwirsch. „Ist das etwa die Antwort auf meine Frage?" „Ja, das ist eine Antwort. Mach das Beste daraus. Ich habe dir schon mehr gesagt als ich darf. Eins gebe ich dir noch zu bedenken. Oft steckt hinter der Fassade mehr als man sieht." Jetzt war Tarja vollkommen verwirrt. „Frage deine Eltern nach Sitara." „Nach wem?" „Nach Sitara. Mehr kann ich nicht sagen. Ich befürchte ..." In diesem Augenblick ging die Tür auf und ein junger Tigerkater betrat die Hütte. Der Ozelot zuckte zusammen, als wäre er vom Blitz getroffen worden. Der Tiger ging auf die beiden zu, grüßte Tarja freundlich und bedeutete dem Zauberer ihm in den hinteren Bereich der Behausung zu folgen. Nach zwanzig Minuten und einem Stimmengewirr kamen beide wieder hervor und der Ozelot deutete auf Tarja und anschließend auf den Tigerkater. „Darf ich euch miteinander bekannt machen? Tarja, das ist Chiron. Chiron, das ist Tarja." Wobei er den Namen des Mädchens übermäßig betonte und so gedrückt aussprach, als wolle er eine besondere Ware unter dem Basartisch verkaufen. Chiron sah sie mit großen leuchtenden Augen an, nahm ihre rechte Hand und spürte dabei ihre Schüchternheit. „Du hast einen wunderbaren Namen und dass du wunderschön bist, ist noch untertrieben. Du musst einem Traum entsprungen sein." Tarjas Herz fing an schneller zu schlagen und ihr wurde merklich wärmer. „Du bist aber auch eine sehr imposante Erscheinung." Sie kniff die Augen zusammen. ‚Toll Mädchen, ganz toll. Noch blöder geht's wohl wirklich nicht', dachte sie. Aber Chiron lächelte nur. „Chiron wohnt an der Grenze zum Urwald und ich habe ihn seit mehr als zehn Jahren nicht mehr gesehen", ergänzte der Ozelot freudig und entspannte die Situation etwas. „Tarja! Darf ich dir übrigens meinen alten Freund Hargot vorstellen", sagte Chiron. Tarja dreht sich unvermittelt um und schaute hinter sich. Da war niemand. „Wer ist Hargot?" „Moment mal. Hat Hargot etwa nie seinen Namen verraten?" Tarja schüttelte den Kopf. „Hargot, wie konntest du das nur vergessen?" „Es interessiert doch eh keinen. Kommen alle nur mit irgendwelchen wirren Fragen." Chiron seufzte und zog ein Gesicht als hätte er auf etwas sehr saures gebissen. „Chiron, tue mir einen Gefallen. Nimm dir Tarja und beantworte du ihre Fragen. Ich habe mir, fürchte ich, schon den Mund verbrannt. Dir kann nichts passieren, lebst hier nicht, bist ein Außenseiter, aber mich skalpieren sie nachher." „Verdammt, was soll das?", grollte Tarja. „Tarja! Wollen wir nicht etwas an die frische Luft und spazieren gehen und uns unterhalten?" Sie nickte, aber hatte gleichzeitig ein mulmiges Gefühl. Irgendwas stimmte nicht und dieser Chiron kam ihr irgendwie bekannt vor. Sie traten vor die Hütte und Chiron deutete an, dass Tarja ihn auf einem Spaziergang zum Flussufer begleiten solle. Tarja willigte ein, war sie doch bestrebt endlich Licht ins Dunkel zu bringen. Außerdem zog sie etwas magisch zu ihm. „Junges Fräulein, du versuchst zu schnell, zu viel in Erfahrung zu bringen. Du stellst zwar die richtigen Fragen, aber der Zeitpunkt ist denkbar schlecht gewählt." „Was ist falsch daran zu fragen? Was ist an Wissen schlechter, als an Unwissen? Warum ist es ein falscher Zeitpunkt und vor allem, wann wäre denn der richtige?" Die letzten Worte von ihr klangen sarkastisch. „Genau das ist es was ich meine. Du bist sehr jung und zu impulsiv. Du redest sehr oft bevor du nachdenkst und das ist nicht gut. Du könntest zwar alles wissen, würdest aber damit nichts anfangen können." „Aha! Und du kannst das beurteilen, oder?", fuhr Tarja in scharf an. „Ja. Ich denke schon." „Du kennst mich doch gar nicht." „Ich weiß mehr über dich als du denkst, mehr als du vielleicht über dich selbst weißt." Tarja schaute ihn durchdringend an. „Wer bist du wirklich? Ich meine damit, dass du bei unserem Kräutermischer auftauchst, der scheinbar endgültig durchgeknallt ist und nur noch in Rätseln antwortet, mich bei der Hand nimmst, hierher führst und das nur um mir denselben Blödsinn zu erzählen." Tarja war frustriert und reagierte unerwartet. Sie umarmte ihn plötzlich und drückte ihn fest an sich. „Du kommst mir so vertraut und so bekannt vor. Ich habe das Gefühl dich Ewigkeiten zu kennen. Dabei weiß ich, dass ich dich heute zum ersten Mal sehe." Chiron lächelte gütig und hielt sie ebenfalls fest. „Wenn ich dir eine Antwort darauf geben würde, würdest du es bestimmt nicht verstehen und schon gar nicht glauben." Er löste sich von ihr, nahm sie wieder bei der Hand und schaute über das Wasser des Flusses auf die andere Uferseite. „Du bist wunderschön und intelligent und ich will nicht riskieren dich zu verlieren." Und so leise, dass sie es nicht hören konnte, ergänzte er: „Nicht noch einmal." „Chiron! Wer bin ich wirklich und was bin ich? Warum bin ich für dich so wichtig?" „Du wirst es erfahren, wenn die Zeit dafür reif ist." Sie sah ihn aus großen sanften, aber feurigen Augen an. Chirons Augen begegneten ihrem Blick. Diesmal zog er sie an sich, umarmte und küsste sie schließlich. Zuerst wollte Tarja ihn zurückweisen, ließ es dann aber geschehen, weil sie in sich eine Veränderung spürte. Sie fühlte sich bei ihm in Sicherheit und geborgen und da war noch etwas anderes, das Bedürfnis ihn festzuhalten und nie wieder loszulassen. Sie hatte sich Hals über Kopf in ihn verliebt und genoss es, auch wenn diese Veränderung so plötzlich kam. Sie setzte sich ans Ufer und deutete auf den freien Platz an ihrer rechten Seite. Chiron setzte sich zu ihr und Hand in Hand schauten sie der Sonne bei ihrem Lauf am Himmel zu. „Warum machen alle nur vage Andeutungen, weichen meinen Fragen aus oder antworten in Rätseln?" Chiron seufzte ob Tarjas Hartnäckigkeit. „Jeder hat seine Bestimmung im Leben, auch du. Es wäre nicht gut für dich und deine weitere Entwicklung, wenn man dir gewisse Dinge offenbaren würde. Du musst deinen Weg selber finden und eigenständig handeln. Wenn du immer im Voraus wüsstest was auf dich zu kommt, würdest du keine Fehler machen, da du sie absichtlich vermeiden kannst. Aber Fehler gehören zum Leben. Auch du musst Fehler machen, denn sie gehören dazu und durch sie lernst du und entwickelst dich weiter. Ziele werden oftmals nur auf Umwegen erreicht." Tarja nickte, denn sie verstand worauf er hinaus wollte. Chiron fuhr fort. „Stell dir vor, es gäbe ein Leben nach dem Tod und man wüsste eines Tages, dass dieses Leben wesentlich besser ist, als das, was man hier führt. Was glaubst du wie viele Chafra und Chafre sich freiwillig das Leben nähmen, um möglichst schnell in den Genuss dessen zu kommen. Oftmals ist es besser, wenn man bestimmte Sachen nicht schon im Vorfeld weiß. Um eine Aufgabe zu lösen muss man den richtigen Weg finden, um dann das Ergebnis zu erhalten. Kennt man das Ergebnis aber schon vorher, macht man sich möglicherweise keine Gedanken mehr über den Weg, nur kurz muss er sein. Das verleitet aber dazu den falschen Weg zu gehen und das kann am Ende das Ergebnis verfälschen oder sogar vollkommen zunichte machen." Er hatte Recht, das musste Tarja sich selbst eingestehen. Sie war froh, dass er bei ihr war und sie kuschelte sich in sein Fell und begann seine linke Flanke zu kraulen. Chiron schnurrte leise und genoss es sichtlich. Tarja spürte in ihrem Innersten eine Flamme auflodern. Ihre erste Rolligkeit kündigte sich mit Macht an. Und dieses Gefühl von körperlicher Begehrlichkeit bahnte sich seinen Weg an die Oberfläche, nahm sie in diesem Moment vollkommen gefangen. Sie merkte es mit jeder Faser, dass er der Richtige ist, genauso wie es ihre Mutter erst vor einigen Stunden gesagt hatte. Tarja hatte einen Entwicklungsschritt nach vorne gemacht, schneller als erwartet und geradezu verblüffend. Das Tigermädchen, welches anfangs neben Chiron gesessen hatte, existierte nicht mehr. Neben ihm saß jetzt eine ausgewachsene Tigerin, die sich nur schwer gegen die behagliche sexuelle Erregung wehren konnte. Wollte sie sich überhaupt wehren? Sie kraulte Chiron immer noch die Flanke und beobachtete ihn dabei sehr genau. Er schnurrte immer heftiger und bebte am dabei am ganzen Körper. An sich selbst stellte sie aber auch Vorgänge fest. Ihre Brüste wurden straffer, ihre Schenkelinnenseiten wurden spürbar wärmer und empfindlicher, sehnten sich nach Berührung und noch mehr Wärme. Ihre Scham färbte sich dunkelrot und wurde deutlich sichtbar. Chiron war natürlich nicht blind und reagierte seinerseits entsprechend. Nach wenigen Augenblicken hatte sich sein Glied aus der felligen Vorhauttasche befreit und Tarja schaute entzückt und streichelte vorsichtig drüber. Chiron stöhnte lustvoll auf. Tarja drückte den Kater unvermittelt in den Ufersand, setzte sich auf seinen Schoß. Der Paarungsakt war wild, hemmungslos und schon nach wenigen Sekunden vorbei. Chiron hatte sich tief in ihrem Inneren entladen, sie mit seinem heißen Samen überflutet und sie war erschöpft von ihren ekstatischen Bewegungen, über ihm zusammengesunken. Nachdem sich beide etwas erholt hatten und nebeneinander lagen, wurde ihnen bewusst was sie getan hatten, was geschehen war. Tarja war durch den vollzogenen Akt kein pubertäres Kind mehr, sondern eine erwachsene Tigerin. Aber, was noch viel schwerer wog, Chirons Samen war in ihrem Schoß auf fruchtbaren Boden gestoßen. „Tarja, du hast mich mit deiner Zärtlichkeit und deinen körperlichen Vorzügen verwöhnt, aber nichts desto trotz war es ein großer Fehler. Du hast dir nichts vorzuwerfen, nur ich mir." „Warum, Liebster? Es war einfach wundervoll. Entschuldigst du dich jetzt, weil es so schnell ging, weil wir beide begierig waren, den Anderen zu spüren? Oder entschuldigst du dich, weil du mein erster Partner warst und du nun Skrupel hast?" „Ja, das alles hätte niemals passieren dürfen. Ich hätte es verhindern müssen. Du hättest dich überhaupt nicht auf mich einlassen sollen. Ich bin nicht gut für dich." Tarja fing an zu lachen. „Du bist nicht gut? Du bist viel besser und ich danke dir dafür!" Aber Chirons Gesicht sprach Bände und bedeutete alles andere als Begeisterung und das Vorgefallene. „Ich werde jetzt besser gehen", sagte er schließlich. „Du willst mich jetzt verlassen?" „Ja, es ist, glaube ich, besser so." Die Tigerin sah ihn traurig an und seufzte. „Hmmm ..., wenn du denkst, dass es so besser ist, dann mach das. Du wirst wissen was richtig und was falsch ist. Auch, wenn es traurig ist, dass du mich jetzt einfach hier sitzen lässt." Chiron atmete tief durch, umarmte Tarja noch einmal und küsste sie voller Inbrunst. „Du weißt wo du mich findest." „Hä? Wo denn?" „Frage Hargot, er kennt den Weg. Ich bin immer für dich da und wenn du Schwierigkeiten hast, dann ziere dich nicht und komm sofort zu mir. Ich muss jetzt gehen, weil ich fürchte, dass man uns sonst noch hier zusammen sieht und das könnte für dich zu ernsten Schwierigkeiten führen. Es geht dabei also nicht um mich." Tarja nickte und Chiron machte sich auf den Weg.