Selestral 1 - Genros Vermächtnis - Kap 11+12

Story by Belenes LeSabre on SoFurry

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Kapitel 11 „Was ist denn hier passiert?", fragte Tarja geistesabwesend. Cyron schaute seine Tochter sorgenvoll an. „Wir sind angegriffen worden. Es waren mehrere fliegende Roboter mit Messern." Kira nickte. „Japp, wir haben deren Bekanntschaft auch gemacht." * Der Computer im Inneren des Felsenlabyrinths registrierte den Verlust seiner Messerdrohnen und ordnete die Herstellung von Neuen an. Im Berg bewegte sich plötzlich eine gewaltige Maschinerie. Fließbänder liefen an, Arbeitsroboter kamen in Bewegung und die Produktion neuer Drohnen lief auf vollen Touren. „Aber, wir haben auch was feines mitgebracht", trumpfte Tarja auf. Sie stellten die Kiste ab und öffneten sie. Cyron schaute misstrauisch und der hinzugetretene Chiron äugte unschlüssig auf den Papierwust. „Was ist los, hat es euch die Sprache verschlagen?", fragte der Tigertaur. „Nein, nein. Wir stehen im Moment noch etwas unter Schock. Wisst ihr, es ist eine Sache zu wissen, dass man in einen Kampf zieht und es ungemütlich werden kann, aber was ganz anderes, wenn es plötzlich wirklich passiert und dann gleich noch mit solcher Wucht."   Tarja nickte. „Aber gut. Lasst uns mal sehen was wir da haben." Cyron hockte sich vor die Kiste und nahm einen Stapel Papiere nach dem anderen heraus. Seine Augen wurden von mal zu mal größer und er fing an zu lächeln. „Volltreffer", sagte er schließlich. „Wir haben was wir brauchen." Es stellte sich heraus, dass die Papiere ungeheuer wichtige Informationen enthielten. So standen unter anderem taktische Daten, Grundrisse aller Stationen und Basen, Bewaffnungen, elektronische Schlüssel und Kodierungen geschrieben. Die Nachricht von diesem Fund verbreitete sich in Windeseile unter den Beteiligten und ließ wieder eine bessere Stimmung aufkommen. Außerdem befand sich ein gewaltiger Stapel an Büchern darunter. Es waren allesamt Bedienungsanleitungen für Computerprogramme. Kira ging auf Cyron zu. „Cyron, ich möchte die Bücher gerne an mich nehmen und sie studieren. Ich erkläre mich bereit die Arbeit an den Computern zu übernehmen." Cyron überlegte kurz und willigte ein. Die Luchsin schnappte sich die Bücher und verschwand mit ihnen und ihrem säbelzähnigen Freund in ihrem Zelt.   Es war schon dunkel geworden und überall brannten Lagerfeuer. Tarja, Cyron und Chiron hatten sich zusammengetan und die ersten Wachen eingeteilt. Der Umlauf musste rotierend und fließend sein. „Achtet immer auf fremde Geräusche und plötzliche Bewegungen. Wir können uns eine solche Schlappe wie am Nachmittag nicht mehr leisten. Und noch einen Rat. Rechnet mit dem Unmöglichen und feuert erst, dann stellt Fragen." Die Wachen nickten, zogen vorsorglich ihre Waffen und aktivierten sie. Dann gingen sie los und umkreisten das Lager. Kira hockte zusammen mit Pedro in ihrem Zelt und las fleißig in den Büchern. Ab und zu entfleuchte ihr ein leises Oh und Aha, ansonsten war es still um sie herum. Ihr Freund ließ sie keine Sekunde aus den Augen und bei den umher Sitzenden machte mal wieder das Gerücht die Runde, dass die beiden was miteinander haben. Und es wurden Vermutungen darüber angestellt, wie es wohl aussehen würde, wenn der viel größere Kater sich mit der kleinen Luchsin paarte. Viele lagen an den Feuern und schliefen oder dösten vor sich hin. Andere überprüften ihre Waffen und übten sie möglichst schnell und geschickt zu ziehen. Cyron, Chiron, Stella und Tarja hatten sich zu einem Kreis hingesetzt und lasen ebenfalls in Unterlagen.   „Okay, hier stehen verschiedene Zahlenkolonnen. Es handelt sich dabei um die manuelle Deaktivierung der Verteidigungssysteme, der Energieabschirmungen und der Lichtschranken", sagte Cyron. Tarja nahm ihm das Blatt aus der Hand und verglich die Daten mit den Aufzeichnungen in ihrer Hand. „Das passt", sagte sie. „Die Daten passen hervorragend zu dem, was ich hier habe. Auf meinen Papieren befindet sich der Grundriss der Anlage, mit Hinweisen auf die Lichtschranken und die Verteidigungen. Entsprechend ihrer Lage sind sie mit Nummern versehen und wie ich gerade sehe, steht auf dem anderen Papier hinter jeder Zahlenkombination eine passende Ziffer. Damit müsste es uns möglich sein, in den Komplex einzudringen und ein paar unangenehme Sachen auszuschalten. Allerdings müssen wir erstmal soweit kommen." Chiron nickte. „Keine Sorge mein Schatz. Wir schaffen das schon." An einem anderen Lagerfeuer saßen ein Säbelzahntiger und eine Füchsin zusammen und schauten in die Flammen. „Meinst du, dass wir es überleben werden?", fragte die Füchsin.   „Ja. Aber natürlich. Wir bleiben zusammen und ich werde auf dich aufpassen", sagte der Säbelzahnkater. Sie lächelten sich beide an. „Wie heißt du überhaupt?" „Mein Name ist Grey", kam seine Antwort. „Ich heiße übrigens Sinja." Er seufzte und sie kuschelte sich an ihn und schlief ein, während er sie streichelte. Kira hatte genug gelesen und legte die Bücher beiseite. Sie trat vor das Zelt, sah sich um und ging zum Grüppchen der vier Tiger, welche immer noch in der Zettelwirtschaft herumwühlten. „Ah, hallo", merkte Stella auf. „Ich habe für heute genug gelesen und denke, dass ich mit der Technik halbwegs klar komme", sagte Kira. „Das ist super. Hast du was herausgefunden?" „Ja, das habe ich. Die Computer in der Grotte gehören zu einem Netzwerk, das bis zur Basis in den Urwald reicht. Wenn es klappt, kann man die ganze Urwaldbasis von hier aus kontrollieren und lahm legen. Es müssen Codierungen existieren, die es mir ermöglichen einen Zugriff auf die Basis hier und die andere Station zu bekommen."   Cyron fing an zu grinsen. „Sie ist gut, sie ist sogar sehr gut!" „Taaaataaaa!", intonierte Tarja und reichte Kira die Kombinationen rüber. Die nahm den Zettel, hielt den Kopf schief und jauchzte erfreut auf. „Genau das ist es, was ich brauche." Sie steckte den Zettel ein, bedankte sich und ging in ihr Zelt zurück, dann löschte sie das Licht. Ein Stück außerhalb des Lagers standen der Pegasushengst Ikarus und die Einhornstute Sandra beisammen und knabberten an ihrem Grünzeug. Sie waren sich auch näher gekommen und mittlerweile sehr gute Freunde geworden. „Ob es heute Nacht ruhig bleibt?", fragte Sandra und schnaubte leise. „Ich denke schon, immerhin haben wir den ersten Angriff überstanden und so schnell dürfte kein Neuer erfolgen." Sie wieherte leise und ging an ihm entlang, rieb ihren Kopf an seiner Schulter und stieß ihre Nüstern in seine Flanke. Er öffnete die Augen und schaute sie an. Sie hatte eine traumhafte Figur und ihr aufgerichteter Schweif wehte verlockend. Er schob seine Nüstern unter ihren Schweif und stupste sie an. Sie blieb bereitwillig stehen, senkte den Kopf und stieß ihm wiederholt in die Flanke. Er schnaubte und reagierte auf die Berührungen. Sie drehte sich in eine gute Position, erwartete den Hengst. Innerhalb von Sekunden war er auf ihr, stieg hoch, schlug mit den Flügeln, umklammerte ihre Lenden mit seinen Vorderbeinen ...   Plötzlich schrie jemand. „Alarm! Wir werden angegriffen!" Es kam Trubel in die Meute. Das Zelt, vor dem die beiden gestanden hatten, wurde geöffnet und Syrgon hechtete heraus. Er sah sich um. „Mach später weiter Ikarus. Sonst schießen die, bevor du dazu kommst." Mehrere packten brennende Lagerfeuerscheite, hielten sie in die Luft um das Gelände besser zu beleuchten und zogen gleichzeitig ihre Strahler. Ikarus und auch die Tauren aktivierten ihre Laserkanonen und bekamen die nötigen Informationen auf ihre Monitore. Sandra wurde vom Pegasus in den Hintergrund gedrängt und er stellte sich schützend vor sie. Sie schauten sich um. „Messerdrohnen! Zwanzig Stück und sie kommen über die Felshänge", schrie Ikarus. Wenn noch jemand was sagen wollte, war es sinnlos. Es verstand eh keiner mehr, denn der Rest ging im Fauchen der Handlaser und Brummen der Lasergeschütze unter. Es mutete wie ein Gemetzel an. Man erkannte die Positionen der Drohnen lediglich an ihren verräterischen Ziellasern. Aber das reichte vollkommen aus und Eine nach der Anderen torkelte vom Himmel, blieb am Boden liegen oder explodierte noch in der Luft. Nach nur drei Minuten war der Spuk vorbei. Die Laserwaffen hatten ihren zweiten Einsatz hinter sich gebracht und sich bestens bewährt, genauso wie ihre Träger. Diesmal kehrte wesentlich schneller Ruhe ins Lager ein als beim ersten Angriff. Sie schienen sich ziemlich schnell mit dieser Gefahr abgefunden zu haben und waren nicht mehr erschrocken oder kopflos. Cyron schaute sich um. „Scheint ja alles in Ordnung zu sein."   Er ging in sein Zelt und stolperte über ein Gerät, welches sie zwar mitgenommen hatten, aber dessen Funktion ihm nicht klar war. Er nahm es mit raus, um es Chiron zu zeigen. Beide schauten ziemlich dumm drein und wendeten das Ding hin und her und schüttelten letztendlich den Kopf. „Keine Ahnung was das sein soll", sagte Chiron. Kira stand ganz in der Nähe und sah den beiden zu. Sie ging näher heran und bekam leuchtende Augen. „Ein aktives Laserradarband", sagte sie. Die beiden Tigerkater schauten sich fragend an und dann zur Luchsin. Die riss das Gerät förmlich aus Cyrons Händen und ging einen Schritt zurück. „Ich weiß was das ist und auch wie es funktioniert. Ich habe es in den Büchern gelesen." Beide zuckten mit den Augenbrauen. Cyron sah Chiron an und meinte, dass er ja schon vorher sagte, dass sie was Besonderes wäre. Chiron hielt den Kopf schief und wartete auf das, was da jetzt kommen möge. Kira fackelte nicht lange. Sie nahm ihren Laser, aktivierte ihn und öffnete mit einer Kralle eine kleine Buchse an der Seite. Sie öffnete die Tasche, in der sich das Gerät befand und zog ein dünnes, aber sehr langes Kabel heraus. Die anderen AnChafren und QuChafren hatten bemerkt, dass sich etwas interessantes ereignete und umringten das Luchsmädchen. Die lies sich nicht beirren und machte weiter. Sie steckte den Stecker des Gerätekabels in die Buchse und holte ein kleines rundes und vollkommen unscheinbares Ding aus der Tasche. Sie legte es auf den Erdboden und schlug mit ihrer Hand auf die Oberseite. Plötzlich leuchtete das Gerät gelb auf, begann leise zu summen und erhob sich in die Luft. Das gelbe Licht in seinem Inneren war nicht gleichmäßig und schien sich zu drehen. Das Gerät stieg immer höher über ihre Köpfe hinweg und stand dann still.   Kira schaute nicht besonders glücklich drein. „Ich brauche mehr Energie", sagte sie an Cyron gewandt. Der nickte kurz, verschwand und tauchte mit einer der Ladeeinheiten für die Handlaser auf. „Reicht das?", fragte er. Kira nickte begeistert. Sie aktivierte die Ladestation, nahm ihren Handlaser und hielt ihn direkt daneben. So schnell sie konnte zog sie den Stecker aus ihrem Laser und stöpselte ihn in das Ladegerät. Das Laserradarband, wie die Luchsin es nannte, spuckte kurz und taumelte in der Luft und dann geschah es, worauf sie gewartet hatte. Über ihren Köpfen, in zehn Meter Höhe fächerte sich ein gelber Teppich auf. Kira klatschte in die Hände. „Haben wir noch ein zweites?" „Sekunde." Cyron verschwand wieder im Zelt und klapperte eine Zeit lang herum, dann erschien er wieder und hatte zwei weitere von diesen Geräten dabei. „Reicht das?" Kira nahm sie ihm ab und aktivierte sie ebenfalls. „Jetzt können wir alle beruhigt schlafen gehen", sagte sie abschließend. „Was? Und wieso sollten wir das können?", fragte einer der Stiere.   „Ganz einfach", erklärte Kira. „Wenn irgendwas diese gelbe Fläche durchdringen sollte, wird es vom Radar erfasst und die eingebaute Lasereinheit zerstört das Ziel. Außerdem wird ein Alarm ausgelöst, für den Fall das doch etwas den Schild durchdringen sollte." Alle staunten und starrten weiterhin auf den gelben Schleier über ihnen. „Moment, ich zeig es euch", sagte sie, nahm einen Stein und warf ihn senkrecht in die Höhe. Als er den Schleier erreichte, ertönte ein extrem lautes Heulen und fauchend nahmen die Laser ihre Arbeit auf. Der Stein war innerhalb von Sekunden pulverisiert und die kleinen Brocken fielen auf den Boden. Cyron war entzückt. „Okay, ich glaube wir minimieren die Wachen und begrenzen sie auf Bodenziele, von oben dürfte unbemerkt nichts mehr zu uns durch dringen." Die Situation hatte sich zu ihren Gunsten entspannt, viele kehrten in ihre Zelte zurück, Andere begaben sich wieder an ihre Lagerfeuer, legten neue Holzscheite auf schliefen kurze Zeit später auch ein. Kapitel 12   Ein neuer Tag brach an und er sollte sehr wichtig werden. Feuchtigkeitsgeschwängert hing Nebel über dem Lager und das Radarband tauchte alles in ein leichtes Gelb. Cyron trat vor das Zelt, streckte sich und gähnte herzhaft. Er sah sich um und beobachtete alle dabei wie sie ihre Sachen sortierten. Er sah sich weiter um und stutzte. „Stella?", rief er nach seinem Weibchen. Die trat aus dem Zelt. „Was ist denn?" „Kannst du Tarja irgendwo entdecken?" Sie schaute sich um, noch mal und genauer hin. „Nein", sagte sie und schüttelte den Kopf. Cyron schwante etwas. Er ging zu Kiras Zelt und rief nach ihr. Er erhielt keine Antwort. Er rief noch mal und schlug dann die Plane zurück. Das Zelt war leer. Es gab weder eine Luchsin, noch einen vierpfotigen Säbelzahntiger. Er wusste was er wissen wollte und suchte erst gar nicht nach dem Tigertaur Helios. Denn der war mit Sicherheit mit von der Partie. Er ging zu Stella. „Ich werde mit Chiron in die Felsspalte gehen." „Was willst du?" „Japp, wir müssen eh da rein und so wie es aussieht werden wir dort nicht allein sein."   „Wie meinst du das?" „Tarja und ihre drei Freunde sind schon dort und machen sich garantiert an den Computern zu schaffen." Stella entschloss sich sofort, mitzukommen. „Die junge Dame wird was erleben. Das kann ich dir versprechen", sagte sie entrüstet. Chiron war noch etwas verschlafen und in seinem Zelt, als Stella es aufmachte. „Los, heb den Hintern hoch und wirf das Kopfkissen aus dem Gesicht." „Was ist denn los? Warum bist du so in Rage?" „Deine liebe Tigerin werde ich, in Ausübung meiner Funktion als ihre Mutter, übers Knie legen und ihr den Arsch versohlen." Chiron kicherte. „Was gibt's da zu lachen?" „Das möchte ich sehen", kicherte er weiter. „Falls du es noch nicht gemerkt hast, aber sie ist mit dem Tigertaur und dem seltsamen Katzenpärchen schon wieder in den Felsengrotten." Chiron zuckte zusammen und sein kichern verstummte. „Die ist wohl verrückt geworden." Stella nickte heftig.


Als die Vier sich trafen, schlief alles noch. Die Feuer waren runter gebrannt. Nebel hatte sich breitgemacht und das Radarband hing ruhig über ihnen. Es war eine reine Idylle.   „Okay", flüsterte Tarja, „schnell weg von hier, bevor es einer merkt." Sie packten die notwendigen Sachen zusammen und schlichen sich aus dem Lager. An den Felsen angekommen tauchten sie in die Spalte ein und waren verschwunden. Etwa 200 Meter weiter aktivierten sie ihre Waffen und äugten argwöhnisch umher. Die Messerdrohne, die sie am Tag zuvor hier abgeschossen hatten, lag immer noch da. Sie stiegen drüber und kamen an der Weggabelung an, wandten sich nach rechts und erreichten ohne Zwischenfälle die Grotte mit den Computern. Sie nahmen sich Kisten und setzten sich vor die Computermonitore. Die Luchsin schaute sich kurz um und betätigte den ersten Schalter. „Gut, dann lasst uns mal schauen, was uns noch erwartet", frohlockte sie. Der Computer fuhr hoch. „Ah ja, ein Systemcheck. Jetzt überprüft er die gespeicherten Daten, okay. Das Hauptsystem wird gerade geladen." Die Anderen setzten sich neben sie und beobachteten ihre Aktivitäten. „Gut. Bin dann soweit." Sie arbeitete schnell und präzise, so als hätte sie nie etwas anderes getan und würde Computer in- und auswendig kennen.   „Da. Da habe ich schon die ersten Grundeinstellungen gefunden", freute sie sich laut. „Und was kann man damit machen?", fragte Helios. „Hm, ganz einfach. Zum Beispiel das", sagte sie und die Grotte wurde in ein helles Licht getaucht, auch alle anderen Gänge und Flure wurden beleuchtet. „Super, damit hätten wir schon Licht." „Schaltet eure Funkgeräte ein. Die werden wir wohl in Kürze brauchen", sagte Pedro. „Gut, mach weiter, was geht noch alles?", spornte Tarja die Luchsin an. „Eigentlich alles was wir brauchen", antwortete sie. „Kannst du uns einen Plan auf den Monitor zaubern?" „Aber klar. Sekunde." Ein weiterer Monitor ging an, es wurden Daten geladen und dann passierte etwas Unerwartetes. An der Wand glimmte plötzlich ein kleines grünes Lämpchen auf und links daneben verschwanden die unebenen Felsen. Stattdessen tauchte ein riesiger Quader aus diffusem Licht auf. Er schien in der Luft zu schweben und seine Kanten formten sich. „Das ist ja fantastisch", raunte Kira. „Ein Hologramm."   Die Anderen schauten sie schief an. „Die äußeren scharfen Kanten sind die Umrisse dieser Basis hier und ...", sie tippte auf der Tastatur herum, „... es zeigt jeden erdenklichen Winkel." Sie stand auf, ging zum Hologramm und tippte es an. Schlagartig änderte es sich. Es kamen Details zum Vorschein. Man sah jeden Gang, jede Grotte, alle Kraftfelder und man sah den Computerkern, eine Fabrik und verschiedenfarbige Punkte, die sich durch die Gänge bewegten. „So Leute, jetzt geht's ans Eingemachte", sagte Kira in den Raum. „Ab hier brauchen wir Verstärkung." * „Und die ist schon da", rief Stella barsch. Die Vier fuhren erschrocken herum. Cyron, Chiron und Stella hatten in der Zwischenzeit die Grotte erreicht. „Mein liebes Kätzchen. Was hast du dir bloß dabei gedacht? Und ihr anderen auch. Ihr seid wohl des Wahnsinns. Euch hätte was passieren können." „Nun mal gut, Mutter. Behandle mich nicht immer wie einen Welpen." Stella seufzte. Tarja hatte Recht, aber sie war schließlich ihre Mutter und konnte nicht aus ihrem Fell.   „Na, meinetwegen. Trotzdem war es sehr leichtsinnig von euch." Kira mischte sich ein. „Aber schaut mal was wir mittlerweile geschafft haben." Sie deutete auf die Holoprojektion. Cyron und Chiron traten näher heran und staunten. Kira trat hinzu und fing an zu erklären. „Also, das sind die Basisgänge", sagte sie und tippte einen an. Die Projektion zuckte kurz und änderte sich. Man sah ein Kamerabild des Ganges, den sie gerade angetippt hatte. „Das wird ja immer besser", jauchzte sie. Sie tippte erneut auf das Bild und es verschwand wieder, stattdessen sah man wieder die gesamte Anlage. „In der Mitte sieht man den Computerkern, da müssen wir hin, denn da steht auch der Tresor mit der Codierung für die Urwaldbasis und den Bauplänen für diesen Mech." „Sehr gut. Das ist doch alles schon mal sehr gut", flüsterte Chiron. „Nicht ganz", sagte Cyron in Gedanken versunken. „Wir müssen da erstmal hinkommen." Und an Kira gewandt: „Was sind das für Punkte, die sich in den Gängen bewegen?" „Weiß ich noch nicht, aber das wissen wir gleich." Sie tippte auf einen der Gänge, in dem sich zwei rote Punkte bewegten und ein schwarzer scheinbar an einer Seite stand. Das Bild änderte sich wieder und ein Kamerabild erschien.   „Scheiße", sagte Chiron und biss sich auf die Unterlippe. „Ich hab es geahnt", ergänzte Cyron. Auf dem Bild erkannte man zwei Messerdrohnen, die sich durch den Gang bewegten und tatsächlich, seitlich stand ein Kampfroboter. „Ich will was ausprobieren", sagte Kira plötzlich. Sie tippte auf das Bild, ließ es aber nicht los und bewegte den Finger langsam nach links. Die Kamera folgte ihrer Fingerbewegung und drehte sich. Somit hatten sie, nachdem Kira fertig war einen 180° Blick und konnten sich eine Vorstellung von den Ausmaßen der Station machen. „Die Basis scheint gigantisch zu sein. Wir werden Stunden brauchen, wenn nicht sogar Tage um alles zu erkunden", sagte Stella. „Die haben wir aber nicht. Wir müssen da rein, draufhauen, die Daten holen und wieder verschwinden. Wenn wir gehen darf allerdings keine einzige Waffe in der Basis mehr funktionieren einschließlich des Zentralcomputers." Alle nickten. Kira hatte sich unterdessen weiter an dem Hologramm vergnügt und stieß plötzlich einen Schrei aus. Die anderen drehten sich zu ihr um, sahen in ihre Richtung und versteinerten förmlich.   „Verdammt", entfuhr es Tarja. Cyron nickte beifällig. „Das ist ne Waffenfabrik, vollkommen selbständig und sie arbeitet fleißig." „Was bauen die da?", fragte Pedro dazwischen. „Moment", sagte Kira leise. Sie tippte mit zwei Fingern auf das Bild, hielt es fest und spreizte die Finger. Die Kamera zoomte heran. „Messerdrohnen", sagte sie bitter. „Und in den Ecken stehen Kampfeinheiten herum." Plötzlich blitzte das Bild auf. Eine der Kampfeinheiten hatte bemerkt, dass sich die Kamera bewegte und sie zerstört. „Die Peepshow ist beendet", sagte Pedro trocken. Sie holten alle tief Luft. Der Erste der was sagte war Helios. „Zwei Mann von uns sollten rausgehen und Verstärkung holen. Wir gehen da rein und holen uns die Daten." Cyrons Augen blitzten auf. Das war der Kampfgeist den er erwartet hatte. Er tippte Chiron auf die Schulter. „Komm wir gehen." „Schaltet eure Funkgeräte ein", rief Stella hinterher. Da ertönte es schon aus ihrem Gerätelautsprecher. „Schon geschehen, mein Schatz." - rausch -   Keine zehn Minuten später hatten sich zwanzig Chafren in der Grotte versammelt. Auf Anhieb hatten sich alle Wölfe freiwillig gemeldet, drei von den Stieren waren mitgekommen und einer der Fuchstaure, ebenso die Einhornstute Sandra. Am Ende der Grotte tauchten noch ein Säbelzahntiger und eine Füchsin auf. Damit war die Runde eröffnet.