Die Gründung Roms (German)
Die Gründung Roms
„Ihr Götter", schrie Romulus entsetzt, als der Blitz unmittelbar hinter ihm einschlug. Er eilte den Weg vom Palatin herab, das Gewitter tobte nun schon seit Stunden, wie es schien, genau über ihm. „Mars zürnt mir!" rief er und stolperte vorwärts.
Er wusste nicht, wohin er laufen sollte, Unterschlupf gab es keinen und zu seinem Ziehvater, dem alten Ziegenhirten Faustulus, konnte er nicht mehr zurück. Zu schlimm war das Verbrechen, das er begangen hatte.
Dabei hatte der Tag so schön begonnen: Faustulus war unterwegs gewesen, um auf einem weiter entfernten Viehmarkt Ziegen und Schafe zu kaufen und Romulus kümmerte sich um die Ziegen. Remus war anderweitig beschäftigt, und so war sein Bruder ganz alleine bei der Herde, was ihm nur allzu recht war.
Frauen hatten Romulus noch nie interessiert, aber in der Herde waren einige sehr hübsche Geißen und auch der eine oder andere Bock bot willig seinen Hintern Romulus großem Glied dar.
Es gab nur ein Geschöpf noch, das Romulus mehr begehrte und jetzt erst, als er mittlerweile dem breiten, durch das Unwetter aufgewühlten Tiberstrom folgte, fiel ihm auf, dass er seine Schritte in Richtung jener Höhle gelenkt hatte, die für so lange Zeit für ihn und seinen Bruder das Zuhause gewesen war.
Romulus wusste nicht, welchem der etruskischen Götter er danke sollte, dass er nicht von einem der zahllosen Blitze erschlagen wurde, die rings um ihn niedergingen, als er schließlich in die dämmerige Höhle kroch.
Der scharfe Geruch eines nassen Caniden erfüllte seine Nase und seltsamerweise verspürte er dabei eine leichte Regung unter seiner Tunika.
Wie aus dem Nichts glühten ihn ein Paar gelbgrüner Lichter an und eine drohend knurrende Stimme drang an sein Ohr: „Was willst Du hier? Du lässt Dich hier immer blicken, wenn Du eine Dummheit begangen hast. Was ist es diesmal?"
„Ich grüße Dich, geliebte Mutter", sagte Romulus mit dem charmantesten Lächeln, zu dem er fähig war und kniete sich vor die Wölfin, sie in eine herzhafte Umarmung nehmend. Er grub sein Gesicht in ihr nasses Rückenfell und genoss ihren Duft. War sie vielleicht sogar läufig?
„Ich hatte Sehnsucht nach Deiner Weisheit, Deiner unendlichen Schönheit und nach Deiner Liebe."
„Hör schon auf mit diesen Schmeicheleien, damit kommst Du diesmal bei mir nicht weiter", grollte die Wölfin und entzog sich ihm. Romulus entging jedoch nicht, dass sie leicht wedelte, als sie ihre Schnauzenspitze unter seine Tunika schob.
„Puhhh, Du stinkst nach Ziegenbock", stellte die Wölfin angewidert fest. „Eigentlich solltest Du Dich einer sinnvolleren Tätigkeit befleißigen, als Dich mit Ziegen zu vergnügen. Schon als junger Welpe hattest Du nur Unfug im Kopf und warst ungehorsam. Ich werde nie vergessen, dass Du des fteren meine Milch, die ich Euch beiden in meiner Herzensgüte und nach dem Willen des Gottes Mars aus meiner Brust darbot, verschmäht hast oder Du trotz Ermahnung in meine Zitzen gebissen hast. Ich..."
„Ach, das sind doch Geschichten einer längst vergangenen Zeit", unterbrach Romulus ihre Standpauke. „Wie schön weich und duftig doch Dein Fell ist", flüsterte er und kraulte durch ihr Brustfell. In der Tat handelte es sich bei jener etruskischen Wölfin um ein besonders prächtiges Geschöpf: Sie war für eine Wölfin besonders groß gewachsen, ein starker, muskulöser Körper, ummantelt von dichtem, weichen, silbergrauen Fell.
In seiner Stimme konnte die Wölfin seine Erregung hören außerdem konnte sie diese auch deutlich riechen. Sie warf ihrem Ziehsohn einen grimmigen Blick zu. Ihr war klar, dass er irgendetwas angestellt hatte, doch sie war sich auch darüber bewusst, dass er sie auf gewisse Weise erregte. Ihr glühender Blick wanderte über den wohlgeformten, sonnengebräunten Körper des jungen Mannes, der bei ihr kniete und ihr schmeichelte. Sein männlicher Duft, gemischt mit dem Geruch seines Schweißes, dem der Ziegen und auch dem von Blut, vereinnahmte ihre Sinne und sie ärgerte sich prompt darüber.
„Geh weg", murrte sie unwillig. „Kannst Du Dich nicht einmal etwas Sinnvollerem widmen? Nimm Dir ein Beispiel an Deinem Bruder. Er ist gerade dabei, dort auf dem Palatin und den anderen sechs Hügeln eine Stadt zu errichten. Und weil wir gerade davon sprechen: Wo hast Du Remus gelassen? Du wolltest ihm doch dabei helfen und oohhhhh...."
Die Wölfin konnte den Satz nicht zu Ende bringen, als Romulus verlangend seine Zunge zwischen ihre Lefzen drückte und sie sich seinem leidenschaftlichen Kuss und seinen schmeichelnden Händen hingab.
„Ich begehre Dich, edle Wölfin", seufzte der junge Mann und mit einem kehligen Knurren riss sie ihm mit ihren Vorderpfoten seine Tunika vom Leib. Der schwere Moschusgeruch füllte ihre Nase, als sein prächtiges Glied völlig steif direkt vor ihrem Gesicht stand. Sie schnupperte eingehend daran, bewegte ihre Schnauze von der Eichelspitze den Schaft entlang bis zu den Hoden, schließlich die gesamte Länge mit ihrer samtigen Zunge liebkosend.
„Das fühlt sich so gut an", stöhnte Romulus lüstern auf und ein wohliger Schauer durchzuckte seinen Körper. Wie sehr hatte er sich nach dieser geschickten Wolfszunge gesehnt. Wedelnd leckte die Wölfin das dargebotene Glied und schloss behutsam ihre Kiefer um das sensible Körperteil, darauf bedacht, es nicht mit ihren scharfen Zähnen zu verletzen. Romulus konnte sich nicht zurückhalten und bewegte seine Hüften, in die Wolfsschnauze stoßend.
Als Romulus Glied vollständig mit dem Wolfsspeichel umhüllt war, entließ es die Wölfin leise knurrend aus ihrer Schnauze, warf dem jungen Mann einen frechen, fordernden Blick zu und drehte sich um. Ihre Rute hatte sie gehoben und zur Seite gelegt.
Sofort brachte sich Romulus hinter ihr in Stellung und rieb seine glitschige Eichel an ihrer Scheide. Ungeduldig knurrte die Wölfin auf und drückt sich ihm entgegen, so dass sein Glied tief in sie hineinglitt.
Romulus genoss das Gefühl der warmen, feuchten Scheide, die sein Glied umfing und er drückte seine Männlichkeit ganz in sie hinein. Er verharrte einige Augenblicke in dieser Position, nach vorne gebeugt und sein Gesicht im weichen Nackenfell der Wölfin vergraben, sein Glied vollständig in ihren Tiefen versunken. Um sich selber zu stabilisieren, stützte sich Romulus mit seinen Händen an den Flanken der Wölfin ab und begann, in einem schmeichelnden, aber steten und auch fordernden Rhythmus in sie zu stoßen. Der Geruch der läufigen Wölfin, die warme Feuchtigkeit und ihr lüsternes, von leisem Grollen durchsetztes Hecheln erregten ihn zusätzlich und er ließ sie jeden Zentimeter seiner Männlichkeit spüren.
„Du fühlst Dich so wunderbar an", schnaufte Romulus in ihr Fell und er spürte, wie die Säfte in der Wölfin zu fließen begannen. Sie spreizte ihre Hinterbeine ein wenig weiter, um ihrem Liebhaber einen noch besseren Zugang zu gewähren. „Ich gehöre Dir, mein Sohn", gurrte sie kehlig und stemmte sich feste gegen ihn.
Der Orgasmus traf beide gleichzeitig und Romulus spürte, wie sich sein heißer Samen tief in der Wölfin mit ihren Säften vermengte. Er stieß weiter in sie, keuchend Ladung für Ladung abspritzend. Die Luft war erfüllt vom Duft des dampfenden Wolfsleibes und des Männerschweißes. Sie stieß ein langgezogenes Jaulen aus und beide waren verbunden im Scheitelpunkt ihrer Leidenschaft.
Als sich Romulus schließlich vollständig in die Wölfin entladen hatte, ließ er sein Glied aus ihrer Scheide gleiten.
„Das war wunderbar, geliebte Mutter", flüsterte er erschöpft und blieb hinter ihr, seine Hand nun auf ihrem Hinterteil ruhend. „Erlaube mir, dass ich Dich säubere."
Damit brachte er sein Gesicht unter die Rute der Wölfin, nahm ihren herrlichen Duft auf. Er leckte über ihre nasse Scheide, schmeckte ihre süßlichen Säfte und seinen salzigbitteren Samen. Nahezu gierig drückte er seine Zunge tief in die Wölfin und leckte jeden Zentimeter ihres feuchten Tunnels, den er erreichen konnte.
Eigentlich wollte die Wölfin Romulus nun zur Rede stellen, doch die geschickte Menschenzunge in ihr ließ sie alles um sich herum vergessen und sie hatte ihre Augen geschlossen, die Liebkosungen genießend. Es war schon lange her, dass sie mit solchen Zärtlichkeiten bedacht worden war.
Obwohl Romulus gerade gekommen war, spürte er, wie ihn der Geruch und der Geschmack der Wölfin weiter erregten. Spielerisch zog er seine Zunge aus ihrer Scheide und leckte vorsichtig über ihre andere ffnung. Sie war sehr sauber und zu seiner Erleichterung war auch der Geruch angenehm, erdig und leicht süßlich. Er drückte leicht seine Zunge in ihren engen Eingang, brach jedoch unverzüglich ab, als er ihr Knurren hörte. Sie hatte ihren Kopf zu ihm gewandt und blickte ihn mit funkelnden Augen an.
„Darf ich?" fragte Romulus leise und sah sie bittend an.
„Das hat bisher noch niemand getan", erwiderte die Wölfin. „Aber ich will es Dir gestatten, doch verspreche mir, sobald es mir Unbehagen bereitet, höre sofort auf damit."
„Ich verspreche es", flüsterte der junge Mann und gab ihrer Rosette einen sanften Kuss. Ein wohliger Schauer durchlief ihren Körper und sie hielt erneut ihre Rute zur Seite.
Romulus befeuchtete seinen Zeigefinger mit Speichel und massierte ihren Anus mit kreisenden Bewegungen, dabei sanften Druck ausübend. Sie blieb unbeweglich stehen und atmete schwer. Vorsichtig ließ er seinen Finger bis zum ersten Fingergelenk in sie gleiten und verhielt. Als sie keinerlei Unbehagen zeigte, drückte er ihn weiter in sie. Sie winselte kurz auf und Romulus hielt sofort inne.
Sie warf ihm einen kurzen, auffordernden Blick zu und Romulus wurde nun ein wenig mutiger: Er begann seinen Finger ein wenig in ihr zu drehen und drang noch tiefer in sie ein. Offensichtlich schien sie es zu genießen und er spürte, wie sein eigenes Glied nun erneut ersteifte.
Langsam zog er nun den Finger heraus und ersetzte ihn durch seinen dickeren Daumen, sie geschickt dehnend und weitend. „Das fühlt sich angenehm an", grollte die Wölfin leise. „Ich denke, Du kannst es versuchen."
Das ließ sich Romulus nicht zweimal sagen. Er rieb seine durch den Samen und die Wolfssäfte glitschige Penisspitze an ihrer Rosette und drang langsam in sie ein, den Widerstand ihres Schließmuskels überwindend. Sie wand sich ein wenig, doch er hielt sie nun mit seinen Händen fest.
„Pass bitte auf", ermahnte ihn die Wölfin.
Die Hitze, die Romulus Glied umfing, war unbeschreiblich.
Es bedurfte nur ein paar weniger Stöße, als ihn ein erneuter Höhepunkt wie eine Welle traf. Sein Liebessaft spritzte in sie und sein Glied tief in der Wölfin wurde regelrecht leergemolken.
Die Wölfin spürte, wie sich ihr Innerstes mit dem Menschensamen füllte und entzog sich ihm. Sie wandte sich um, warf ihm einen funkelnden Blick zu und begann, sein verschmiertes Glied mit ihrer samtigen Zunge zu säubern.
Romulus fühlte sich wie im siebten Himmel und er entließ noch einige Tröpfchen, die sie gierig wegleckte.
Als das Glied ganz sauber war, setzte sie sich vor ihm nieder und blickte ihm feste in die Augen.
„Du hast nun von mir bekommen, was Du wolltest", hub die Wölfin an. „Nun bist Du an der Reihe, mir das zu geben, was ich begehre."
„Gerne", lächelte Romulus und wollte sie zärtlich streicheln. „Ich wusste doch, dass ich einen ganz passablen Wolfsrüden abgebe."
„Unsinn!" knurrte die Wölfin und entzog sich ihm erneut. „Das meinte ich nicht."
„Was meintest Du dann?" fragte Romulus.
„Stell Dich nicht dumm!" kläffte sie ihn zornig an. „Du weißt es ganz genau. Ich will die Wahrheit von Dir hören. Du bist im strömenden Regen zu mir gekommen, Dein Gesicht wirkte gequält, Du hattest auch den Geruch von Blut an Dir und auch Deine Hände sind blutbesudelt. Und Du bist alleine gekommen, ohne Deinen Bruder. Was ist mit Remus geschehen? Sprich rasch und spreche die Wahrheit."
„Ich habe ihn erschlagen." Romulus Antwort kam einem Donnerschlag in der Stille der Höhle gleich. Die Wölfin brauchte einige Augenblicke, bis sie die Bedeutung jener Worte vollständig erfasste.
„Du hast was?" Ihre Stimme klang gebrochen. „Bitte sage mir, dass das nicht wahr ist. Bitte sage mir, dass ich mich eben verhört habe. Ich flehe Dich an, Kind."
Romulus stand auf und schüttelte seinen Kopf. „Nein. Es ist wahr. Ich habe meinen Bruder getötet, Mutter."
„Aber...Wieso? Was ist passiert?"
„Nun ja", begann Romulus leise, „er hat mich einfach provoziert. Er wollte es nicht anders."
Die Wölfin hatte sich erhoben und knurrte, ihr Nackenfell war gesträubt und sie hatte ihre Lefzen drohend hochgezogen. „Einfach provoziert? Und da bringst Du ihn ohne zu zögern um? Romulus, er war Dein Bruder, ich habe Euch beide gesäugt, der Ziegenhirte hat Euch beide wie seine eigenen Söhne großgezogen. Weiß er es schon?"
Der junge Mann schüttelte den Kopf: „Nein, ich habe auch keine Idee, wie ich es ihm sagen soll."
Ohne Vorwarnung sprang die Wölfin los und warf Romulus auf den Rücken. Er wusste gar nicht, wie ihm geschah, schon stand sie über ihm, seine Schultern mit ihren Vorderpfoten auf den Boden drückend, ihre geöffnete Schnauze unbehaglich nahe vor seinem Gesicht. Sie blies Romulus ihren heißen Wolfsatem ins Gesicht, als sie drohend fragte: „Wie ist es dazu gekommen? Erzähle mir alles, und, bei den Göttern, wage es nicht, die Unwahrheit zu sprechen!" Mit diesen Worten grub sie ihre Krallen feste in Romulus Schultern.
„Ist ja gut", sagte er leise. „Nur lass mich dabei aufstehen."
Die Wölfin schüttelte den Kopf und knurrte ihn nur drohend an.
Seine Mutter konnte wirklich furchteinflößend wirken, wenn sie es wollte, und so war es nicht weiter verwunderlich, dass Romulus sich zitternd ihrem Willen beugte und mit seiner Erzählung begann:
„Nun, mein Bruder und ich hatten, wie Du ja weißt, vor geraumer Zeit den Entschluss gefasst, genau an der Stelle, an der man uns einst der Gnade des Flussgottes ausgesetzt hatte, eine prächtige Stadt zu errichten. Wir arbeiteten beide kräftig und hart. Ich gebe zu, Remus mehr als ich, doch ich hatte die besseren Ideen und ich war der Problemlöser von uns beiden. Mein Bruder war mehr ein Mann der Hände, ich ein Mann des Geistes."
„Mann des Geistes", schnappte die Wölfin verächtlich. „Man könnte das auch eher als Faulenzertum bezeichnen. Aber weiter."
„Naja, als unsere Stadt fertig war, tauchte natürlich die Frage auf, wie wir sie nennen wollten. Wir erhoben beide den Anspruch darauf, Namensgeber für die dem Gott Mars geweihte Stadt zu sein, doch als Zwillinge konnte keiner auf das Recht des Erstgeborenen pochen. Also befragten wir einen Priester des Mars und dieser wies uns an, auf die Zeichen der Götter zu achten. So begaben wir uns auf zwei der Hügel, auf die unsere Stadt errichtet ist. Mein Bruder Remus wartete auf dem Hügel Aventin und ich selber auf dem Palatin auf die Entscheidung der Götter."
Romulus machte eine kurze Pause und leckte sich die Lippen.
„Was soll ich sagen, nach vielen Tagen des bangen Wartens und Fastens und Betens erschienen meinem Bruder sechs prächtige Vögel, mir jedoch derer zwölf, die unter Blitz und Donner vorüberflogen. Ergo facit, die Götter bedachten mich mit der Ehre, die Stadt zu benennen."
Die Wölfin lockerte ihren Griff ein wenig, kniff die Augen zusammen und brummte: „Ist das wirklich wahr, mein Sohn? Dir sind mehr der Vögel erschienen? So ist es in der Tat Wille des Mars, dass Du Deinen Namen an diese Stadt vergibst. Doch es ist nicht die Legitimation, Deinen Bruder zu töten."
„Natürlich nicht", erwiderte Romulus schnell und aufrichtige Reue schwang in seiner Stimme mit. „Doch er provozierte mich. Remus scherte sich nicht um jene göttliche Fügung. Er verspottete den Priester, lästerte den Gott Mars und alle anderen Götter und er verhöhnte mich. Er sprang zum Beispiel ein paar Mal über die niedrige Mauer, die ich gerade um die Stadt errichten wollte, nur um mich zu demütigen. Er wollte mir zeigen, dass ich unfähig wäre, eine Stadt zu schützen und diese daher nicht benennen und damit als ihr König regieren zu können. Mir erschien das Handeln meines Bruders als solch schwerer Frevel, dass ich mein Schwert zückte und ihn richtete. Ich schwor, als er sein Leben aushauchte, dass es jedem, der es wagen würde, meine errichtete Mauer zu übersteigen, genauso ergehen würde. Das war alles."
„Das war alles?" bellte die Wölfin erzürnt. „Nur aus gekränkter Eitelkeit hast Du getötet? Du bist ab sofort nicht mehr mein Sohn! Dennoch, eingedenk der Zeit, in der ich Dich an meiner Brust nährte, will ich Dir ein letztes Mal helfen, danach wirst Du gehen und mir nie wieder unter die Augen treten." Sie erhob sich und schritt auf den Höhlenausgang zu. „Du wartest hier, wage es nicht, Dich auch nur einen Zoll wegzubewegen. Ich werde an den Tiber gehen und zu den Göttern beten. Vielleicht mögen sie einer alten von Gram gebeugten Wölfin ihr Gehör schenken.
Nach Stunden, die Romulus wie eine Ewigkeit erschienen, kehrte die Wölfin schließlich zurück, an ihrer Seite Faustulus, sein Ziehvater.
Dieser sprach in bedächtigen und eindringlichen Worten zu Romulus und tat ihm kund, zu welchem Entschluss er und die Wölfin durch das Wort der Götter gekommen waren. Er ließ Romulus schwören, sich dem Willen der Götter bedingungslos zu beugen, dann umarmte er ihn unter Tränen: „Auch ich kann Dich nun nicht länger als meinen Sohn anerkennen, zu schwer ist die Schuld des Brudermordes. Nun gehe und kehre nicht mehr wieder."
„Und das, damit Du nicht vergisst", fügte die Wölfin an und schnell wie ein Blitz packte sie mit ihren kräftigen Kiefern Romulus Hinterbacke und biss kräftig hinein. Romulus schrie auf vor Schmerzen und humpelte aus der Höhle in den strömenden Regen, der immer noch herniederprasselte, seinem ungewissen Schicksal entgegen.
Es ist überliefert, dass Romulus König jener jungen Stadt wurde und nach seinem eigenen Namen nannte er sie ‚Rom'. Um den Geist des Toten zu versöhnen, ließ er einen zweiten Thron neben dem seinen aufstellen, als ob er die Herrschaft mit seinem erschlagenen Bruder Remus teilen wollte. Zu dessen Andenken und auch zu Ehren des Gottes Mars ließ er zudem einen prächtigen Tempel errichten, der die Jahrhunderte überdauern sollte.
ENDE.