Schattenwald Teil 1 Kap. 4 Der letzte Augenblick
#4 of Schattenwald Teil 1 + Teil 2
Und weiter gehts, etwas kürzer aber trotzdem viel Spaß beim lesen =)
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Der letzte Augenblick
Was war der Sinn des Lebens, zu sterben? Oder gab es eine höhere Gewalt dessen Marionette man war?
Viele Gedanken gingen Markus durch den Kopf als er Geistesabwesend zwischen den Sendern umher zappte. Selbst das Klingeln der Haustürglocke kam ihm fremd vor. Doch schließlich wurde ihm bewusst das er aufmachen musste und so schaltete er den Fernseher ab und ging zur Türe. Als er durch das Seitenglas schaute, sah er eine junge Frau vor der Türe stehen. Markus wunderte sich etwas, machte die Türe aber auf und musterte sie. Sie hatte einen kurzen Rock an der ihre Reize durchaus verstärkte, ebenso ein aufreizendes Dekoltee. Ihre Haare waren schulterlang und blond, die Augen waren hinter einer Sonnenbrille versteckt. Allerdings ließen der Zettel und der Stift in ihrer Hand nichts Gutes ahnen.
„Hallo ich führe eine Umfrage durch und habe ein paar Fragen an sie." Markus verzog sein Gesicht, dazu hatte er jetzt keine Nerven und eben so wenig Lust, da mochte sie noch so schön aussehen. „Ich habe keine Zeit dazu." Markus machte die Türe zu doch sie sagte:„Warum sind hier alle so unfreundlich?" Er öffnete die Türe wieder und seufzte. „Um was geht es den?" Er schaute die Frau erwartungsvoll an, doch sie starrte ihm nur ins Gesicht. Markus verstand den Grund sofort und meinte. „Die Verletzung habe ich mir beim arbeiten zugezogen, also um was geht es nun?" „Ähm ... eigentlich darum was sie davon halten, dass hier ein Neubaugebiet entstehen soll." Markus brauchte einen Moment um das zu realisieren. „Ich will nicht hoffen das hier jemals so etwas passiert es würde nur Unglück und Verderben bringen außerdem wäre ich dagegen." Markus blickte zum Wald. Er wusste zu gut was dann passieren würde, doch je länger er zum Wald schaute desto stärker wurde eine Kraft die ihn rief, so kam es ihm zumindest vor.
Die Frau drehte sich um und sah auch zu den Bäumen, dann meinte sie etwas abwesend. „Was ist es, das hier alle fürchten? Ich habe das Gefühl das die Hand des Todes über jedem hier schwebt und der Tod nur zugreifen muss." „Die Hand des Todes hat schon so manchen erreicht." Die Frau drehte sich abrupt zu ihm um. „Wie meint ihr das? Hat es mit dem Wald zu tun?" Plötzlich hatte Markus einen Verdacht was ihr erscheinen betraf. „Mir scheint sie sind nur hier um etwas über den Wald zu erfahren." „Worauf möchten sie hinaus?" Markus wollte nicht weiter darüber sprechen, das Glänzen in den Augen der Frau hatte seine Vermutung bestätigt. „Vielleicht sollten sie besser gehen, bevor es dunkel wird." „Aber was....?"
Markus machte einfach die Türe zu. Er konnte sich keinen direkten Grund vorstellen wie die Frau zu ihm kam, vor allem jetzt um diese Zeit, aber er beschloss Luna anzurufen vielleicht wusste sie etwas. Er schlenderte zum Telefon und suchte im Telefonbuch ihre Nummer, als er sie gefunden hatte tippte er sie Zahlen ein und hoffte dass sie daheim war. Nach einem kurzen Augenblick meldete sich ihre Mutter. „Ja?" „Hallo hier ist Markus, ist Luna da?" „Ah hallo Markus, warte ich hole sie, sie hat sich seit du weg bist nicht mehr viel bewegt." Das klang fast wie ein Vorwurf, aber er hörte schon Schritte die sich entfernten und dann wie sie nach Luna rief. Kaum war der Ruf verklungen meldete sich Luna schon am Telefon, sie klang etwas gestresst. „Markus was gibt es denn?" „Ich wollte dich fragen ob du etwas über eine Frau weist die hier herumrennt und angeblich Umfragen macht. Bei mir war sie gerade, und sie scheint sich für den Wald zu interessieren." „Ja sie war auch schon bei uns doch meine Mutter hat sie einfach abgewimmelt. Ich wusste gar nicht das sie auch zu dir gehen. Meist haben wir sie am Hals und euer Haus finden sie normalerweise nicht weil es so abgelegen ist, aber sie wollte ja nur noch zum Sherif gehen." Markus stöhnte. „Kein Wunder er weis ja das ich etwas gesehen habe was es nicht geben sollte."
Luna schwieg plötzlich, dann flüsterte sie leise. „Was hast du gesehen?" Markus rang mit sich, was er sagen sollte, Aber er vertraute Luna auf jeden Fall mehr wie Vincent und sie wusste wahrscheinlich mehr wie er. „Laut deinem Bruder war es ein Gosrambo, allerdings weis er nichts davon das ich einen gesehen habe." Luna gab einen erstickenden Laut von sich und sagte etwas, aber Markus verstand sie nicht, da sie so leise war, er hörte nur ein Wort. „Wann?" Etwas verwundert sagte Markus. „Als ich von euch heimging." „Markus bleib wo du bist ich komme zu dir!" „Nein Luna das ist..."
Der Besetztton erklang, sie hatte einfach aufgelegt, Jetzt war Markus doch nervös er wollte nicht das Luna wegen ihm in Gefahr gebracht wurde. Er durchdachte Möglichkeiten sie wieder wegzuschicken, bis ihn das tuten des Telefons aus den Gedanken riss und er bemerkte das er den Hörer immer noch am Ohr hatte. Mit`einem richtig miesen Gefühl legte er auf und setzte sich steif auf das Sofa. So nahm nun ihr beider Schicksal wohl seinen lauf. Die Zeit verging viel zu schnell und schon klingelte es. Markus ging zur Türe und machte auf. „Markus du musst es mir erzählen, vor allem wann mein Bruder bei dir war und was du genau gesehen hast!" In Lunas Stimme lag etwas das Markus angst machte, und noch bevor er etwas sagen konnte war Luna schon ins Wohnzimmer verschwunden. Markus hatte noch die Hand gehoben und den Mund offen, er wollte sia eigentlich begrüßen. Verwundert machte er die Türe zu und lief ihr hinterher. Als er in das Wohnzimmer kam stand sie mit dem Rücken zu ihm. Das passte überhaupt nicht zu ihrer Art so wie sie sich gerade verhielt.
„Luna warum bist du gekommen und was in aller Welt ist passiert??" Sie antwortete nicht stattdessen drehte sie sich um und Markus sah ihr Gesicht es war gerötet und ihre Augen waren feucht. So schnell schaute er gar nicht, da war sie schon bei ihm und drückte ihr Gesicht an seinen Brust. Sie schluchzte laut und Markus verstand die Welt nicht mehr was hatte er nur verbrochen das er so ein Schicksal hatte. Er streichelte ihr sanft den Rücken und versuchte sie zu beruhigen. „Ich werde nicht zulassen das die etwas passiert aber was ist denn überhaupt los, was bedrückt dich?" Fragte er. Es dauerte einen Augenblick ehe Luna antworten konnte.
„Ach Markus es ist einfach,... ich... ich habe auch einen Gosrambo gesehen." Markus hielt inne mit dem streicheln und starrte die Wand an. „Wann?" „Einen Tag bevor du zu mir gekommen bist." Luna schluchzte wieder, jetzt verstand Markus zumindest ihr Verhalten. Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und schaute mit geröteten Augen zu ihm auf. „Ich habe Angst Markus, Vincent ist der einzige der weis wie man sie wieder los wird. Aber du meintest er war bei dir wo ist er hin?" „Ich weis es nicht Luna. Nachdem ich mich geweigert habe das Haus zu verlassen muss er wieder in den Wald gerannt sein." „Wir müssen ihn finden, wir haben vielleicht nicht einmalmehr zwei Tage." „Das ist nicht dein Ernst oder?!" Fragte Markus geschockt. „Doch, aber wenigstens sind wir zu zweit, alleine würde ich an der Verzweiflung schon zugrunde gehen." Markus wusste nicht was er fühlen sollte, sein Puls machte eine Berg und Talfahrt. „Aber wie finden wir ihn?" „Er hat mir einmal gesagt dass ich, falls ich Schwierigkeiten habe immer nach Norden in den Wald gehen soll." „Und was ist mit den Schattenwesen?" „Markus sieh der Wahrheit ins Auge, unsere Tage sind gezählt sollte nicht ein Wunder geschehen. Wir können nur hoffen das Vincent uns schneller findet wie die Schattenwesen." Markus dachte nach, ihre Idee war die einzige Option die ihnen blieb, die andere war hier gemeinsam auf das unvermeidliche zu warten und andere in Gefahr zu bringen. Er schluckte dann sagte er.
„Gut dann hol deine Sachen ich mache meine fertig." „Markus ich habe bereits abgeschlossen ich nehme nichts mit, ich würde es kein zweites mal schaffen meiner Mutter unter die Augen zu treten." Luna löste sich von Markus und wischte sich mit dem Handrücken über ihre geröteten Augen. Markus begutachtete unterdessen den Nassen Fleck auf seinem T-Shirt. Luna musste trotz der Situation leicht grinsen. „Entschuldige Markus:" „Wann gehen wir los?" „Am besten sofort." Markus nickte, dann zog er seine Schuhe an und holte die zwei Revolver aus dem Versteck, als Luna sie sah zog sie eine Augenbraue hoch. „Ich weis nicht ob es uns hilft, aber vielleicht erhöht es unsere Chancen."Luna nickte, da hatte Markus recht. Als sie zumindest noch etwas zu essen und zu trinken eingepackt hatten verließen sie das Haus. Die Türe fiel ins Schloss und Markus war so als würde dieses Geräusch sein Leben beenden. Auf der Wiese blieb er noch einmal stehen und blickte zurück. Würde er seine Eltern und all die anderen jemals wiedersehen? Vielleicht sollte er ihnen noch einen Zettel schreiben, dass es ihm gut ging. Aber das würde sie nur noch mehr belasten, und vielleicht suchten sie dann nach ihm und fanden auch den Tod. Er musste seinem Schicksal ins Auge sehen, er würde seine Eltern wohl nie mehr zu gesicht bekommen. Eine Träne lief ihm über die Wange. Schweren Herzens drehte er sich um und ging Luna hinterher, die am Waldrand auf ihn wartete und einen Kompass betrachtete. „Hoffen wir dass wir Vincent bald finden."
Mit diesen Worten ging sie geradewegs in den Wald, und Markus folgte ihr bedrückt, hier unter den Bäumen war es wesentlich dunkler wie auf der Wiese, und da es bald zu dämmern begann hatten sie eine lange Nacht vor sich. Noch hörte man die Vögel und die anderen Tiere, Markus entdeckte sogar zwei Spatzen die sich durch das Geäst jagten. Aber all das ging an ihm vorbei als würde er im Zug sitzen und aus dem Fenster schauen. Es fühlte sich schrecklich an, jeden Moment fürchten zu müssen das irgendein Schattenwesen aus dem Geäst sprang und sie den Tod fanden.
„Wie sah er eigentlich bei dir aus?" Markus blickte erschrocken auf, er war so mit sich selbst beschäftigt gewesen das er auf Luna nicht mehr geachtet hatte. „Es war ein Pferd, eigentlich wie jedes andere, das scheinbar nur ich es gesehen habe, selbst die anderen Pferde auf der Lichtung haben es nicht bemerkt. Aber die Augen waren das Schlimmste." „Ja es ist so als würde man den Tod sehen, bei mir war es ein Fuchs, er sah ganz niedlich aus, aber als er sich umdrehte wusste ich dass es zu spät war." „Mich würde aber die andere Art der Gosrambo interessieren, Vincent meinte nur dass sie gefährlicher waren." „Ja das waren sie, aber ich weis auch nur das sie in Rudeln jagten. Warum sie ausgestorben sind..." Luna zuckte mit den Schultern und meinte dann. „...ich kann mir keinen Grund denken, aber Vincent erzählte nur dass es besser so sei."
|p> Markus bog mit seiner Hand einen Ast zur Seite damit er ihm nicht ins Gesicht klatschte. Langsam wurde es dunkler und hier im Wald war der Boden richtig feucht, vor allem das Moos. Die Tiere wurden auch immer leiser und Markus wusste dass jetzt die Zeit der Schattenwesen anrückte. In der Ferne heulte ein Wolf und lies ihm das Blut in den Adern gefrieren, auch Luna blieb stehen. „Markus sie spüren unseren Herzschlag, je schneller er geht desto stärker locken wir sie an." Markus lange automatisch auf seine Brust, sein!20Herz schlug in dem mittlerweile gewohnten schnellen Takt. Etwas benommen folgte er Luna wieder weiter. Nach einiger Zeit fragte Markus. „Wo werden wir in der Nacht bleiben?" „Ich kenne eine Stelle nicht mehr weit von hier, dort kann man auf einen Baum klettern und oben hat er eine schöne große Astgabel. Das ist der weiteste Punkt an den ich jemals war, und auch nur weil ich einmal meinem Bruder hinterhergelaufen bin." Luna schaute wieder auf den Kompass dann ging sie ein Stück weiter nach links. Langsam spürte Markus noch etwas das immer stärker in ihm wurde, die Panik bald sterben zu können oder zu müssen und einfach keinen Fluchtweg mehr zu haben, dazu kam das sie immer weniger sahen und er sich bereits Schatten einbildete die es nicht gab.
Endlich hatten sie den Baum erreicht, erleichtert wollte Luna gerade hochklettern als die Äste über ihnen laut knackten. Der Schreck stand beiden ins Gesicht geschrieben, und sie wichen vor dem Baum zurück, Markus hatte sofort beide Revolver im Anschlag, Luna stand dicht neben ihm. „Was...was ist da oben Markus?" „Ich weis es auch nicht Luna, aber ..." Es klang wie das hecheln eines Hundes, und plötzlich erklang auch noch ein Heulen, das aber nicht über ihnen war sondern irgendwo im Wald. Markus lief ein eiskalter Schauer über den Rücken während sich Luna an ihn klammert. In jeder anderen Situation würde er jubeln, doch jetzt im Angesicht des Todes fühlte er nichts mehr. Kaum war das Heulen verklungen kam leben in die Äste und etwas landete vor ihnen auf dem Boden. Da es so dunkel war konnten die beiden nur eine ungefähre Gestalt und die Augen sehen die sie anstarrten. Markus musste unwillkürlich an seinen Herzschlag denken und versuchte sich einzureden dass keine Gefahr von dem Wesen ausgehen würde. Doch das war wahnsinnig. „Markus bl...bleib ganz still, es... es ist ein W...Werwolf."Stotterte Luna ganz leise, an ihrer zittrigen Stimme war deutlich zu hören dass sie Todesangst hatte, aber nicht nur sie. Der Werwolf schien sich zu Orientieren, dann kam er langsam auf sie zu, ein knurren drang zu ihnen herüber.
Markus und Luna waren langsam zurückgewichen bis sie mit dem Rücken gegen einen Baum stießen. Erst jetzt wurde Markus sich wieder bewusst, dass er zwei Revolver in den Händen hielt. Er zielte nicht sondern feuerte vier Schüsse auf den Werwolf ab, dieser musste zusammengezuckt sein, denn die Augen waren plötzlich weg und ein Jaulen hallte durch die Nacht. Dann rannte er davon, einige Zeit lang hörten sie noch wie er durch den Wald brach dann war es wieder still. „Markus i...ist er weg?" „Ja ich glaube, ...ich habe ihn wohl erwischt." Markus versuchte ruhig zu werden, schaffte es aber erst nach einiger Zeit da er so zitterte. Jetzt spürte er auch dass sein Rücken weh tat, Luna hatte sich mit ihren Fingernägeln an ihn gekrallt. „Luna könntest du bitte etwas locker lassen?" Sie lockerte ihren Griff blieb aber trotzdem dich an Markus gedrängt stehen und bewegte sich keinen Millimeter. „Geht es dir gut?" Sie war nicht fähig ihm zu antworten, sie stand noch unter einem gewaltigen Schock, ihr Atem ging die ganze Zeit sehr schnell. Markus der dicht neben ihr am Baum stand spürte dass auch Luna leicht zitterte.
Nach ein paar Minuten hatten sie sich zumindest so weit im Griff, das sie von dem Baum weg gehen konnten, doch gerade in dem Moment als Luan und er einen Schritt nach vorne machten krachte es neben ihnen fürchterlich und etwas kam aus den Büschen geschossen. Markus wurde zur Seite gerissen und gegen einen Stamm geschleudert. Die Revolver entglitten seinen Händen. Etwas warmes lief ihm am Rücken entlang, aber er spürte keinen Schmerz, denn dieser war so groß das sein Körper ihn nicht begreifen konnte. Er sah noch dass etwas silbernes wegrannte, und Luna verschwunden war, dann viel ihm das Atmen zu schwer und alles wurde schwarz um ihn herum, das letzte was er spürte war das feuchte Moos auf dem er lag dann fiel er in ein tiefes schwarzes Loch...
Weiter gehts auch bald ^^