Part 12 - Übergangslösung
#12 of Dexter & Nikki
Liebe Leser bitte verzeiht mir, dass es mal wieder so lange gedauert hat.
Vielen lieben Dank an Kiritama, der mir sehr bei der Fertigstellung geholfen hat.
Übergangslösung
Nikki erhob sich und auch Dexter rappelte sich nur wenige Sekunden später wieder auf.
"Das war aber nicht ganz ungefährlich." Mahnte die Echse ihren Freund mit etwas strenger Stimme. Dexter war sich darüber natürlich im Klaren und schaute deshalb auch ein wenig schuldbewusst. Nikki relativierte seine Aussage aber sofort, indem er sagte: "Aber das war sehr nett von dir. Es war kaum zu übersehen, dass es ihn sehr berührt hat."
Jeder nahm eine Hälfte der Schutzmasken mit, dann gingen sie langsam in Richtung der Luftschleuse. Vor jedem Schritt torkelten sie ein wenig, denn sie mussten immer wieder Inne halten und nach einer freien Stelle am Boden schauen, um nicht auf die dort liegenden, bewusstlosen Echsen zu treten.
Sie blickten schließlich noch ein allerletztes Mal zurück, bevor sie den Durchgang zum großen Schiff, das nun vielleicht für eine Weile ihr Zuhause sein würde, durchschritten.
Sie schauten sich im dämmerigen Licht der Nachtbeleuchtung auf der nach wie vor sehr eindrucksvollen und geräumigen Kommandobrücke um und entdeckten an den Seitenwänden so etwas wie Ablagefächer. Einer der Klappdeckel stand geradezu einladend offen nach oben. Darin war genug Platz, damit Dexter nach und nach alle Masken dort verstauen konnte. Anschließend schloss er den Deckel, der beim Herunterdrücken etwas quietschte und dann mit einem sanften Klicken einrastete. Nikki ging währenddessen zunächst mehr oder weniger orientierungslos von einem Kommandoposten zum nächsten, dann erblickte er einen leicht erhöhten Arbeitsplatz. Dieser bestand im wesentlichen aus einer Konsole, die bogenförmig geschwungen und etwas zum Benutzer hin gekrümmt war. Sie war mit entspiegeltem, dunkel getöntem Glas überzogen. Als er sich näherte bemerkte er, dass die Bildschirme unter der glatten Oberfläche bereits eingeschaltet waren und schon darauf warteten, Eingaben entgegen zu nehmen.
Die Konsole schien schon eine ganze Weile in Betrieb gewesen zu sein, denn als er seine Hand zum ersten mal darauf legte, spürte er wie warm das Glas war. Nachdem er sich an die etwas umständliche Bedienung gewöhnt hatte, stellte er als erstes die Anzeigeschrift um. So konnte auch sein Freund, der sich mittlerweile direkt an seiner Seite eingefunden hatte, mitlesen.
Die nebeneinander in die matte Glasoberfläche des Bedienfelds eingelassenen Anzeigen waren sehr breit und Dexter richtete seine Aufmerksamkeit nach Kurzem auf die ganz rechte, denn auf dieser hatte er so etwas wie eine Textdatei entdeckt.
Er begann ein Bisschen darin zu lesen, dann stupste er seinen Freund an und sagte: „Schau mal, das hier ist von Arai. Er hat uns eine Checkliste mit einigen Anweisungen in etwas ausführlicherer Form hinterlassen."
Es war ein umfangreicher Text, den man mit der Berührung eines Fingers umblättern konnte. Er enthielt zahlreiche Punkte und die beiden überflogen sie erst einmal nur kurz.
Viele Dinge die Arai dort für sie notiert hatte, waren ihnen zwar bereits klar, aber es waren auch einige sehr nützliche Tipps und ein paar kleine Notfallpläne dabei.
"Kannst du das irgendwie hierher übertragen?" fragte der Drache und hielt Nikki den Tablet-Computer hin.
"Sicher, halte es mal da dran!"
Er zeigte auf ein bläulich glimmendes Symbol das in die Vorderkante der Konsole eingelassen war.
Als Dexter das Gerät an die markierte Stelle hielt, veränderte sich augenblicklich der Bildschirminhalt auf dem angrenzenden Monitor in der Konsole und Nikki konnte die Datei dann einfach hinüberschieben.
Anschließend begann er damit, die Abkopplungssequenz für das Shuttle einzuleiten und der Drache schaute ihm dabei aufmerksam zu.
Die Schotten der Luftschleuse die zum angedockten Shuttle führte, setzten sich in Bewegung und begannen sich etwas behäbig aber doch deutlich hörbar zu schließen. Als sie nach einem kurzen Moment ihre endgültige Position erreichten und die Beleuchtung seitlich der Tür von grün zu rot gewechselt hatte, konnte man schon wenige Augenblicke später hören wie der Haltemechanismus aufheulte und schließlich nach einigen Sekunden mit einem dumpfen, metallischen Schlag gelöst wurde. Dieser übertrug sich tief vibrierend über den ganzen Schiffsrumpf und die beiden konnten ihn deutlich unter ihren Füßen spüren.
Nikki brauchte das Shuttle jetzt nur noch auf den Kurs zu schicken welchen Arai bereits für sie vorprogrammiert hatte. Dieser sollte es, so wie es aussah, in entgegengesetzter Richtung möglichst weit von ihnen und ihrem ersehnten Ziel Nétu weg bringen. Anschließend setzte er die Route für ihr eigenes Schiff und als er sie mit einer sanften Berührung seines Fingers bestätigte, begann sich der Koloss kaum merklich in Bewegung zu setzen.
Auf dem Navigationsbildschirm ganz links in der Konsole konnten sie beobachten wie die Symbole der beiden Schiffe begannen, sich immer weiter und auch immer schneller von einander zu entfernen. Der Abstand wurde schließlich so groß, dass sich zuerst der Maßstab der angezeigten Karte einige Male umschaltete und das Shuttle dann sogar irgendwann ganz aus der Sensorreichweite und somit auch vom Bildschirm verschwand.
Nun da außer den Beiden nur noch die anderen Häftlinge an Bord waren, viel ein großer Teil der Anspannung von ihnen ab und sie begannen erstmals ihre Erschöpfung zu spüren. Besonders Dexter war ziemlich geschafft und die kleinen Blessuren, die er sich bei seinem Ausflug in die Lüftungsanlage zugezogen hatte, machten sich wieder verstärkt bemerkbar.
Doch die Zwei hatten nicht wirklich Gelegenheit um zur Ruhe zu kommen, denn die nächste Aufgabe wartete schon. Jetzt war es nämlich an der Zeit das Betäubungsgas, das sich nach wie vor in der Luft des Schiffes befand, wieder zu neutralisieren. Dazu mussten sie sich allerdings an eine anderes Bedienpult begeben, das für die technischen Systeme zuständig war.
Nach kurzem Suchen dort angekommen, aktivierte Nikki die Umweltkontrollen. Diese erkannten schon kurz darauf das Betäubungsmittel als Gefahr und begannen dann auch sofort mit der automatischen Reinigung der Luft im Schiff.
„Es wird bestimmt eine Weile dauern, bis das Gas vollständig ausgefiltert wurde und die Luft wieder sauber ist." sagte er zu Dexter.
Das System zeigte ihnen kurz darauf eine ungefähre Dauer an, bis der Vorgang abgeschlossen sein würde.
Als der Wert auf dem Bildschirm erschien und sich dann nach anfänglichen Schwankungen bei deutlich über drei Stunden einpendelte, fragte Dexter: „Puhh, meinst du wir könnten uns in der Zwischenzeit vielleicht etwas ausruhen?"
"Na klar, wir müssen uns jetzt sowieso eine Bleibe für die Zeit hier auf dem Schiff suchen."
"Denkst du die Reise nach Nétu wird sehr lange dauern?"
"Das kann man erst genau sagen wenn wir uns dem Planeten nähern, denn vielleicht muss der Computer die Route unterwegs noch etwas anpassen. Alles andere wäre Spekulation. Ich kann es auch kaum noch erwarten."
Der Drache nickte und sagte: "Das ist aber nicht das einzige, ich vermisse einfach den festen Boden unter mir, die frische Luft und den Himmel, mehr Platz. Es ist hier so dunkel und eng und alles sieht gleich aus."
Nikki sagte: "Das verstehe ich, vielleicht vertrage ich es ein bisschen besser weil ich bereits sehr viel Zeit meines Lebens auf Schiffen und Raumstationen verbracht habe. Es gibt aber ein paar Tricks mit denen es sich erträglicher gestalten lässt. Na komm wir richten uns jetzt erst einmal ein Quartier ein."
Sein Freund nickte ihm zu. Sie verließen die Brücke und fuhren mit dem Lift nach unten auf die Ebene mit den Quartieren.
Sie schlenderten müde und ohne jede Eile durch die leeren Korridore und da sie dieses Deck ja zuvor bei der Evakuierung schon Raum für Raum durchsucht hatten, kannten sie den Aufbau ein wenig und erinnerten sich auch hin und wieder an einige besonders schöne Wohneinheiten.
"Weißt du noch das eine Quartier mit den geräumigen Zimmern und dem tollen Bad?"
"Ja es hatte auch eine nette Sitzecke und ein großes Bett."
"Würde dir das gefallen?"
"Na sicher." Er lächelte seinen Freund durch das spiegelnde Glas seiner Atemschutzmaske an, dann legte sich das Lächeln und er sagte:
"Aber findest du es nicht ein Bisschen ungerecht wenn wir uns ein so nobles Quartier zu eigen machen während die anderen in ihren Zellen eingesperrt sind?"
„Wir werden uns schon bald um sie kümmern, damit sie es besser haben als jetzt."
Sie schauten auf dem Tablet-Computer nach, wo genau sich das besagte Quartier befand, denn so hundertprozentig konnten sie sich nicht mehr erinnern, bei all den verschiedenen Räumen.
Sie sahen auf dem Plan einen Grundriss, der dem woran sie sich erinnerten am nächsten kam und machten sich auf den Weg dort hin.
Sie brauchten nicht lange, dann standen sie auch schon vor dem Eingang des begehrten Objekts. Sie öffneten die Tür und gingen hinein, das Licht schaltete sich ein und sie sahen sich um.
"Und wie findest du es?" fragte Nikki.
"Es ist wirklich hübsch, was meinst du?"
"Also ich finde es prima."
"Okay, dann ist es gekauft!" sagte Dexter mit einem glücklichen Lächeln, und auch sein Freund war sehr zufrieden mit dieser Entscheidung.
Sie legten sich nebeneinander auf das Bett. Wegen der Atemmasken, die sie natürlich immer noch trugen, war es für sie am wenigsten unbequem, wenn sie einfach auf den Rücken lagen.
„Zieh deine Maske lieber noch mal richtig fest, nicht dass sie verrutscht während du schläfst." Sagte Nikki.
Dexter befolgte diesen durchaus berechtigten Ratschlag und rutschte anschließend etwas näher zu seinem Freund herüber so, dass sich ihre Schultern berührten. Dann legte er seine Hand in die der Echse und streichelte deren warme Finger.
So lagen sie eine ganze Weile lang da und genossen das angenehme Gefühl sich endlich einmal richtig ausstrecken und so zumindest körperlich etwas entspannen zu können.
Zuerst dösten sie ein wenig und beiden ging ziemlich viel durch den Kopf. Mit den Masken einzuschlafen viel ihnen zwar nicht leicht, doch ihre Müdigkeit sorgte dafür, dass sie schließlich trotzdem immer wieder kurz für einige Minuten ein-nickten.
Als Nikki nach einiger Zeit aufwachte und sich etwas gesammelt hatte, sah er, dass die Umgebungsanzeige seiner Atemmaske keinerlei Schadstoffe mehr anzeigte. Er war sich nicht sicher wie lange er geschlafen hatte und schaute zu Dexter, doch der ruhte immer noch friedlich auf seiner Seite des Betts.
Er traute dem Sensor in der Maske nicht so recht, deswegen stand er vorsichtig auf und begab sich dann so lautlos es ging aus dem Zimmer.
Sein Ziel war die Brücke und als er auf seinem Weg zum Aufzug die leeren, düsteren und etwas kühlen Flure durchschritt, gruselte er sich doch ein wenig. Er war sich sogar sicher, ab und zu in größerer Entfernung ein dumpfes Klopfen oder Schlagen zu hören. Als es nach einigen Malen wieder verstummte, redete er sich ein, dass dieses Geräusch bestimmt vom den technischen Anlagen des Schiffes gekommen war. Nichts desto Trotz war er geradezu froh als er den hell erleuchteten Lift erreicht hatte und sich die Tür endlich etwas quietschend vor ihm schloss. Er fuhr nach oben und als die Sprachansage schließlich monoton wie immer meldete 'Ebene 0 - Brücke' und die sich leise surrend öffnende Tür den Blick auf den immer noch dämmerigen Raum freigab, ging er erneut hinüber zur Konsole für die Umweltkontrollen. Es musste tatsächlich stimmen, denn auch hier behauptete die Anzeige, dass sämtliches Betäubungsgas aus der Luft des Schiffes entfernt worden sei.
Nikki überwand sich nach einem Moment des Zögerns schließlich, seine Maske abzunehmen. So bequem sie Anfangs auch gewesen war, spürte er doch eine große Erleichterung als der Druck des einschnürenden Gummibandes von seinem Hinterkopf und auch der der Dichtung von seinem Gesicht verschwand. Auch seine Ohren dankten es ihm, nicht mehr von den Hörern des Com-Systems bedeckt zu sein. Er spürte die kühle Luft die seinen Kopf umgab und atmete zunächst etwas zögerlich und flach. Als er aber nach einer ganzen Minute immer noch keinerlei Veränderung seines Befindens spürte, begann er entspannter und tiefer Luft zu holen.
Zuerst wollte er seine Maske zu den anderen in die Ablage legen, dann entschied er sich jedoch aus einem seltsamen Bauchgefühl heraus, sie lieber wieder mitzunehmen. Er machte sich nun zügig auf den Weg zurück zum Quartier denn er wollte nicht, dass Dexter ganz allein war wenn er aufwachte. Deshalb beunruhigte es ihn auch um so mehr, dass er sich auf dem Weg dorthin erst einmal verlief, weil er an einer Ecke falsch abgebogen war. Es blieb ihm allerdings nicht viel Zeit sich über dieses Missgeschick zu ärgern, denn auf einmal hörte er wieder dieses dumpfe, klopfende Geräusch in der Ferne. Bei jedem längeren Augenblick der Stille hoffte er es würde aufhören, nur um sich noch viel mehr zu erschrecken wenn es aufs Neue zu hören war.
Zumindest was Dexter betraf war seine Sorge unbegründet, denn der Drache schlief ziemlich fest als die Echse endlich zu ihm zurückkam. Nikki setzte sich neben ihm aufs Bett und betrachtete ihn einen Moment. Dann lehnte er sich zu ihm herüber und lockerte ganz vorsichtig die Gummibänder an dessen Maske. Er griff mit einer Hand unter seinen Kopf, hob ihn etwas hoch und versuchte seinem Freund dann behutsam das Atemgerät abzunehmen. Obwohl sich das Gummiband zuerst fast an seinen wuscheligen Haaren verfing, schaffte er es tatsächlich ohne ihn dabei aufzuwecken.
Als nächstes zog er vorsichtig einen feinen Schraubenzieher und eine kleine Zange aus dem Werkzeuggürtel, den Dexter noch immer um seine Taille trug. Er griff sich einen von Dexters Armen und entfernte dann feinfühlig die Fessel von dessen Handgelenk. Er wusste mittlerweile genau wie er diese kalten, metallischen Schellen öffnen konnte und so dauerte es auch nicht sehr lange. Dann machte er sich an den anderen Arm und anschließend an die Zwei an den Beinen. Dexter schien etwas aufregendes zu träumen, denn er zuckte ab und zu und versuchte sich anders hinzulegen, auch reagierte er immer einmal wieder auf Nikkis Berührungen.
Nach dem ihn die Echse von den silbrigen Ringen befreit hatte, versuchte sie sich ihre eigenen Fesseln abzunehmen, dies gelang ihr allerdings nur an den Beinen, denn sie brauchte beide Hände um richtig daran arbeiten zu können.
Also legte Nikki das Werkzeug auf dem kleinen Nachttisch ab und nahm sich den Pad-Computer. Er setzte sich im Schneidersitz aufs Bett und lehnte sich mit seinem Rücken gegen das Kopfteil. Den Computer in seinem Schoß hatte er bereits eingeschaltet und versuchte nun damit im System des Schiffes so etwas wie eine Gefangenenliste zu finden. Nachdem er fast eine Viertelstunde lang gesucht hatte, fand er schließlich einen Ordner der Akten zu jedem einzelnen Gefangenen enthielt. Er öffnete eine davon und auf der ersten Seite waren die wichtigsten Informationen steckbriefartig zusammengefasst. Es gab ein hochauflösendes Bild, in diesem Fall ein Wesen dessen Rasse er noch nie zuvor gesehen hatte. Vor und Nachnamen, Alter, Größe, im Prinzip die üblichen biometrischen Informationen. Es waren auch die Ausbildung und falls ausgeübt der Beruf eingetragen. Er blätterte weiter und merkte schnell, dass es zwar hochinteressante, aber auch sehr persönliche Informationen gab, denn die Akten waren, wie von den Echsen nicht anders erwartet, mit geheimdienstlicher Präzision geführt.
Einige der Überschriften waren zum Beispiel Gewohnheiten, soziale Kontakte, körperliche Leiden und Krankheiten, mit der Kategorie sexuelle Orientierung und Vorlieben konnte er zwar nichts anfangen, aber alles andere schreckte ihn schon ziemlich ab. Außerdem war er der Meinung, dass es sich nicht gehörte ohne deren Wissen so intime Details über eine fremde Person in Erfahrung zu bringen, er selbst wollte das ja schließlich genauso wenig.
Also beschloss er sich auf Informationen, welche für einen Einsatz auf dem Schiff relevant waren, zu beschränken.
Er ging also eine Akte nach der anderen durch um sich ein Gesamtbild der anwesenden Häftlinge zu verschaffen.
Es dauerte eine ganze Weile und er merkte kaum wie die Zeit verging, denn das Lesen über die vielen unterschiedlichen Persönlichkeiten und auch deren Bilder fesselten ihn. Er war erleichtert als er die letzte Akte geschlossen hatte, aber eigentlich weniger weil er froh war die Arbeit beendet zu haben, sondern eher weil er keinerlei Hinweise auf aggressive oder gewalttätige Häftlinge gefunden hatte. Dadurch, so hoffte er zumindest, sollte sich das Zusammenleben bis zur Ankunft auf Nétu wesentlich einfacher gestalten.
Da sein Freund noch immer nicht aufgewacht war, Nikki bewunderte seine Fähigkeit so tief zu schlafen insgeheim, schlenderte er ein Bisschen durch das neu in Besitz genommene Quartier.
Es gab dort überhaupt keine persönlichen Gegenstände, was entweder an der strengen Behandlung seiner Artgenossen durch die Echsen-Regierung lag, oder schlicht und einfach daran, dass das Quartier zuvor nicht bewohnt worden war, man konnte das dem Raum aber nicht ansehen.
Erst als er ins Bad ging um sich dort etwas umzuschauen und er in den Schränken nur die übliche Grundausstattung an Pflegeartikeln vorfand, war klar, dass diese Wohneinheit wohl seit einer Weile leer stand. Alles war gewohnt schlicht und wirkte wie auch das restliche Schiff nicht sehr wohnlich.
Er hängte zwei große Handtücher auf und stellte ein Fläschchen mit Duschgel und auch eins mit Shampoo in einen kleinen Haltekorb im Eck der Dusche.
Auf einmal hörte er ein sanftes Gähnen und das Rascheln von Bettzeug aus dem Wohnraum und so kehrte er, ohne viel Zeit zu verlieren, mit freudiger Mine zu Dexter zurück. Der brauchte einen Moment um sich nach dem Aufwachen auszustrecken und etwas zu sich zu kommen. Er sagte dann noch etwas verschlafen: "Was ist passiert? Wo ist denn meine Maske hin?"
Nikki antwortete: "Ich hab mir erlaubt sie dir abzunehmen, während du geschlafen hast. Ich habe dich auch gleich noch von deinen Fesseln befreit" sagte er mit einem kleinen Anflug von Stolz.
Dexter schaute auf seine Handgelenke und dann an seine Knöchel und sagte etwas überrascht: "Stimmt, ich habe mir schon gedacht, dass irgendwas anders ist, es ist so viel angenehmer. Und das hast du alles gemacht während ich geschlafen habe?" Man sah ihm ein kleines Bisschen Verwunderung an.
"Entschuldige, ich hätte vielleicht lieber warten sollen, bis du aufwachst. Aber ich dachte nicht, dass du etwas dagegen hast."
Der Drache lachte und sagte: "Hab ich auch nicht, das war sehr lieb von dir und ich danke dir dafür. Ich habe mich nur gewundert, weil ich normalerweise sehr leicht aufwache. Bist du denn schon lange wach?"
"Na ja vielleicht so zwei oder drei Stunden."
"Oh, dir war bestimmt schrecklich langweilig, du hättest mich doch einfach aufwecken können."
"Nein das wollte ich nicht, denn ich denke du hast die Erholung wirklich gebraucht. Ich hab ja selbst auch eine ganze Weile geschlafen und mich dann anschließend etwas umgesehen."
Dexter schaute freundlich zu Nikki und bemerkte dann, dass er im Gegensatz zu ihm immer noch die Fesseln an seinen Händen trug. Er zeigte darauf und fragte: "Soll ich dir dabei helfen?"
"Ja das wäre prima, mit nur einer Hand schaffe ich es nicht."
Nikki setzte sich zu seinem Freund aufs Bett, holte das Werkzeug vom Nachttisch und rutschte etwas näher. Dexters lange Beine waren zuerst etwas im Weg, deshalb legte er sie links und rechts über Nikkis Oberschenkel. Der konnte so noch etwas näher zu ihm rutschen und auch seinerseits die Beine links und rechts neben den Drachen legen. Dieser umklammerte die Echse jetzt sozusagen mit seinen Beinen und sie saß nun genau vor ihm. Der Drache berührte mit seinen Fußsohlen die Seiten von Nikkis Schwanz. Der zuckte augenblicklich zusammen und schnappte nach Luft. Dexter sagte sofort: "Oh nein tut mir leid, ich hab vergessen wie kalt meine Füße manchmal sind." Dann spreizte er seine Beine etwas und legte sie mit etwas mehr Abstand aufs Bett.
"Ist gar nicht schlimm, ich hab mich nur etwas erschreckt." Nikki griff hinter sich und fasste an die beiden Füße seines Freundes. Er drückte sie dann ganz plötzlich mit der Sole fest gegen seinen warmen Schwanzansatz und streichelte deren Oberseite. "Was machst du denn, die sind wirklich eiskalt." Fragte der Drache und errötete leicht.
"Na ich wärme sie für dich auf, weißt du wenn man sie schnell und kräftig an sich drückt, ist es gar nicht so schlimm und nach einem Moment spürt man die Kälte schon gar nicht mehr."
Dexter sagte etwas verwundert: "Du weißt sehr viel über solche Sachen obwohl..." Nikki viel ihm ins Wort und versuchte den Satz für ihn zu Ende zu führen: "Obwohl ich eine Echse bin?"
Dexters Gesichtsausdruck zeigte auf einmal Bedauern und er sagte: "Entschuldige das ist mir so raus gerutscht, das war ziemlich taktlos." dann schwieg er.
Nikki zuckte mit den Schultern und sagte: "Weißt du, das mit den kalten Füßen und manchmal auch mit den Händen ist jetzt kein reines Drachenproblem." Er lächelte ein wenig als er das sagte, dann wurde er wieder wesentlich ernster, ja sogar etwas traurig und sprach weiter: "Aber du hast schon recht, als Echse hatte ich vorher nie die Chance jemand anderen zu wärmen oder gewärmt zu werden. Also habe ich mich viel öfter irgendwie selbst darum kümmern müssen als du dir vielleicht vorstellen kannst, daher weiß ich einfach wie es ganz gut geht."
Dexter lehnte sich nach vorne und drückte sich an seinen Freund, umarmte ihn und hielt ihn fest. "Bitte entschuldige, ich sollte dich nicht immer wieder an deine Vergangenheit erinnern. Ich werde versuchen mir das abzugewöhnen." flüsterte er. Nikki erwiderte die Umarmung und sagte:
"Ich bin dir nicht böse, meine Vergangenheit ist ein Teil von mir und dank ihr weiß ich erst richtig zu schätzen, was ich jetzt habe." Die Echse drückte ihren Freund noch ein Bisschen fester als sie den Satz beendete.
Sie hielten sich noch einen Augenblick im Arm bis Dexter dann sagte: Okay, wie geht das denn jetzt mit den Fesseln?"
Nikki reichte seinem Freund die Werkzeuge und sagte: "Wir machen es einfach Schritt für Schritt, es ist eigentlich überhaupt nichts dabei. Also zuerst musst du das kleine runde Plättchen hier unten am Rand eindrücken, und dann mit der Zange gegen den Deckel daneben drücken und ihn dann wieder loslassen, sodass er herausspringt."
Nikki zeigte mit dem Zeigefinger seiner freien Hand darauf und Dexter versuchte den Schraubenzieher genau dort anzusetzen, doch je näher er der besagten Stelle kam, umso mehr begann seine Hand zu zittern. Es wurde schließlich so stark, dass er Mühe hatte die kleine Fläche überhaupt zu treffen. Er war sichtlich angespannt und atmete schließlich stark aus als Nikki ihn dann fragte:
"Hey, ganz ruhig, ist alles okay?"
"Ich hab Angst, dass ich was falsch mache und du so einen schrecklichen Stromschlag bekommst wie ich damals..." er senkte seinen Blick und sagte dann: "Es hat so weh getan."
"Das brauchst du nicht, du bist geschickt und ich vertraue dir dabei völlig. Außerdem sind diese Fesseln bei weitem nicht so intelligent und sicher wie man uns glauben machen will."
Nikki nahm die Hand von Dexter mit der er das Werkzeug hielt und führte sie langsam wieder an sein Handgelenk.
Nachdem sie den Ersten Schritt gemeinsam durchgeführt hatten, fasste Dexter etwas mehr Selbstvertrauen und es ging schon wesentlich besser.
Unter Nikkis Anleitung und mit etwas Geduld schafften sie es schließlich, ohne größere Probleme, die Fesseln vollends zu lösen.
Nikki lehnte sich zu Dexter und küsste ihn auf die Backe.
Er zog Dexters Shirt etwas nach oben bis kurz unter die Brustwarzen, dann küsste er liebevoll seinen Bauchnabel. Er bahnte sich seinen Weg mit vielen, sanften Küssen hinunter zum Bund von Dexters Hose. Er fasste diesen, hob ihn von seinem Bauch ab und schaute dann darunter. Dabei sah er, dass Dexters Spitze schon in der ffnung ihrer leicht gestrafften Schutzhülle zu sehen war. Er zog die Hose nach unten und achtete dabei genau darauf, dass der Bund nicht an der Hauttasche des Drachen hängen blieb. Er griff unter den Hintern seines Freundes um dort den Klettverschluss zu lösen, der den Teil des Kleidungsstücks zusammen hielt welcher seinen Schwanzansatz umfasste. Er zog die Hose herunter, bis sein Intimbereich völlig frei lag und er sogar zwischen seinen Beinen hindurch auf die hübsch gemusterte Unterseite seines Schwanzes schauen konnte.
Er kreiste mit der Kuppe seines Zeigefingers einige Male auf dem weichen Rand rund um die ffnung oben an Dexters Hauttasche und strich danach über ihre ganze Länge nach unten. Dabei spürte er die zarte Haut und auch das warme, schon etwas fester werdende Glied das immer noch gut geschützt im Inneren lag. Er führte seine Fingerspitze weiter nach unten bis sie die Testikel in seinem Gehänge erreichten, denn er war schon seit einer Weile recht neugierig darauf wie sie sich anfühlten.
Dexter war zu Beginn ziemlich unwohl und er hatte sogar regelrecht panische Angst davor, dass Nikki ihm an dieser sensiblen stelle jeden Moment ganz schrecklich weh tun könnte. Sein Bauch und Rücken, seine Beine und auch sein Schwanz waren schon wenige Sekunden später bis aufs Äußerste angespannt.
Er traute sich schon gar nicht mehr zu atmen und so gut wie alle Muskeln seines Körpers standen unter höchster Spannung, da begann sein Freund seine Fingerkuppen über die zarte Haut des Hodensacks zu führen, anschließend bewegte er sie dann behutsam über die darin liegenden, sogar etwas durchschimmernden Hoden. Er konnte mit dieser Haut über ihre Kontur gleiten und sie dabei zärtlich ertasten. Dann griff er mit seinen Fingern unter den Sack und hob ihn leicht an, sodass er in seiner Handfläche lag und er mit seinem Daumen behutsam über dessen Vorderseite streichen konnte. Er bewegte seinen Mittelfinger ein klein wenig nach oben und die beiden Testikel wichen daraufhin auseinander. Die Echse wunderte sich nicht über die Fehlende Symmetrie, denn er hatte schon früher gesehen dass die Hoden in Dexters Gehänge leicht versetzt hingen.
Dieser mehr als zärtliche Umgang erinnerte Dexter daran, dass Nikki zwar kein Drache war, aber trotzdem nicht weniger ein Männchen als er selbst.
Das zeigte sich vor allem daran, dass sein Freund es absolut vermied stärkeren Druck auszuüben oder gar daran zu ziehen, vielmehr massierte und kitzelte er den Drachen, aber es wahr kein Kitzeln das ihn zum Lachen brachte, sondern ein äußerst erregendes.
Dexter hatte bereits den letzten Rest Unbehagen verloren und sich ganz seinem Freund hingegeben, da strich Nikki mit seinen Fingerspitzen über die Innenseite von Dexters Oberschenkeln, was ihm einen weiteren wohligen Schauer vermittelte.
Dann bewegte sich die Echse mit ihrem Gesicht ganz zielstrebig auf den Intimbereich des Drachen zu und als sie schon so nahe war, dass Dexter den kitzelnden Atem auf seiner Haut spüren konnte, sagte er: „Ähm, Nikki...ich..." dabei rutschte er auf dem Bett etwas nach oben und versuchte sich so seinem Freund zu entziehen. Nikki ließ daraufhin sofort von ihm ab und schaute ihn verunsichert an. Dann fragte er: „Hab ich was falsch gemacht? Ich hätte dich da unten nicht anfassen sollen, ich hab dir weh getan, oder?"
Dexter setzte sich auf und fasste seinem etwas beschämt drein blickenden Freund an die Backe. Er streichelte ihn dort und auch an seinem Kinn und sagte dann:
„Nein das hast du nicht, zuerst war ich ein bisschen nervös aber zum Schluss habe mich absolut sicher gefühlt." Er schaute in seinen Schritt und sagte: "Wie du siehst habe ich es wirklich sehr genossen."
Er lächelte verspielt und Nikki war sichtlich erleichtert. Dexter räusperte sich und sagte etwas verlegen:
„Ich würde mich nur gerne erst mal etwas frisch machen, ich fühle mich ein Bisschen unwohl, wenn du mir so nahe kommst und ich so verdreckt mit Staub und allem bin."
"Okay, ich glaube mir würde es auch nicht schaden kurz zu Duschen." stimmte die Echse zu.
„Gut, aber danach muss ich unbedingt herausfinden was du mit mir vor hattest." Nikki lachte und sagte: "Das wirst du, glaub mir." dann wollte er Dexter auf den Mund küssen doch der wich erneut aus und sagte immer noch etwas verschämt: "Ich würde mir auch gerne mal die Zähne putzen." Nikki gab ein verständnisvolles, halb geflüstertes "Okay, kein Problem." von sich und Küsste seinen Freund stattdessen innig auf die Backe. Anschließend leckte er ihn dort noch liebevoll und sagte mit einem neckischen Grinsen: "Das musste einfach sein." Dexter fühlte deutlich die Nässe auf seiner Wange, doch verspürte er keinerlei drang sich dort abzuwischen. Beide lächelten sich zufrieden an.
Sie lösten sich von einander und Nikki zog Dexter die Hose vollends aus. Dabei kamen an seinen Beinen noch einige kleinere Wunden zum Vorschein, die bis jetzt noch nicht mit Pflastern versorgt werden konnten.
Sie halfen sich gegenseitig aus ihren Kleidern und dabei sah Dexter, dass auch Nikkis Schlitz geweitet war und auch er schon die obersten zwei oder drei Zentimeter seines Gliedes preisgab.
Sie verließen das Bett und Nikki ging voraus ins Bad. Dexter folgte ihm und konnte seine Augen nicht so richtig von der eleganten Statur seines Freundes Abwenden. Sein Blick wanderte von seinem Kopf über den Rücken und den Schwanz über die Beine nach unten. Bei jedem Schritt konnte er sehen wie Nikki seine Füße auf dem Boden abrollte und immer wieder kurz seine Fußsohlen und ab und zu auch die Zehen sichtbar wurden.
Er folgte seinem Freund zum Waschbecken, der ihm dort eine Zahnbürste reichte. Sie nahmen sich beide etwas Zahnpasta und begannen sich die Zähne zu putzen.
Während sich Dexter ganz auf die Bewegungen der Zahnbürste in seinem Mund konzentrierte, hörte er plötzlich wie etwas hinter ihm plätscherte. Er dachte zuerst, Nikki hätte die Dusche aufgedreht und es käme vielleicht zu wenig Wasser aus der Brause, aber als er sich umdrehte sah er wie Nikki ganz unvermittelt begann in den Bodenablauf zu pinkeln.
Er traf das Gitter zuerst nicht richtig, also versuchte er sich in einem anderen Abstand hinzustellen. Als auch das nicht so ganz klappte weil in dem Raum einfach nicht besonders viel Platz war, ging er in die Hocke. Er legte seine freie Hand auf seinen Oberschenkel und stütze sich ein Bisschen auf seinen Schwanz um nicht nach hinten zu kippen. Er atmete entspannt aus und sein Gesichtsausdruck verriet, dass er wohl schon eine ganze Weile darauf gewartet hatte sich zu erleichtern.
Dann schaute er zu Dexter und da auch Nikki den Mund voller Zahnpasta hatte, nuschelte er etwas als er fragte: „Musst du denn nicht auch mal?"
Dexter stand nur da und war mit diesem Anblick doch etwas überfordert. Er hatte sich zwar daran gewöhnt mit seinem Freund unbeschwert nackt sein zu können, aber Nikki hätte sich bestimmt auch etwas weniger posierend erleichtern, oder einfach das nahegelegene WC benutzen können.
"Doch schon, aber ich hab das irgendwie verdrängt durch die ganze Arbeit." sagte der Drache dann etwas verlegen.
Er ging zu seinem Freund. Der war bereits fertig und machte ihm etwas Platz. Gute zehn Sekunden vergingen doch es passierte nichts.
„Hmm, es geht irgendwie nicht." sagte Dexter mit sichtlicher Verwunderung.
Nikki hielt sich die Augen zu und schaute demonstrativ etwas zur Seite.
Dexter musste ziemlich lachen als er das sah, dann griff er nach der Hand seines Freundes und nahm sie von dessen Gesicht. Er schaute ihn an und sagte: „Das ist nett von dir aber du musst nicht mehr wegschauen. Ich weiß auch nicht woran es liegt, ich kann mich zwar entspannen aber es kommt einfach nichts. Es fühlt sich auch irgendwie ganz seltsam an."
"Dann ist das bei dir auch so? Das Gleiche ist mir gerade eben auch passiert. Ich konnte erst als mein Ding nicht mehr rausgeschaut hat."
„Du meinst wenn es rauskommt können wir nicht mehr pinkeln?"
Nikki zuckte mit den Schultern und sagte: „Sieht ganz so aus, ich musste jedenfalls warten bis es wieder weich und fast ganz drin war, bevor überhaupt etwas kam."
Nikki ging zurück zum Waschbecken und spülte seinen Mund aus, obwohl er einmal gelernt hatte, dass es eigentlich besser für seine Zähne wäre das nicht zu tun. Er mochte dieses saubere Gefühl aber irgendwie lieber als den anhaltenden Geschmack der etwas scharfen Zahnpasta auf seiner Zunge.
"Hmm, du hast recht, bei mir ist es auch so." hörte er seinen Freund hinter sich sagen. Er sah in dem kleinen Spiegel der über dem Waschbereich hing und beobachtete interessiert wie Dexter etwas gegen seine Hauttasche drückte, um den sich nun ganz langsam aufbauenden, zart-gelben Strahl von seinem Bauch wegzulenken. Er schaute noch einen kurzen Moment dabei zu, dann drehte er sich ganz plötzlich um und ging zügig hinüber zu dem Drachen. Dexter sah Nikki im Augenwinkel näher kommen und schaute zu ihm, dann spürte er eine Hand auf seiner Schulter und merkte, dass sich das Plätschern auf dem Boden plötzlich ganz anders anhörte. Auch seine Füße und sogar seine Schienbeine wurden auf einmal von einem leicht prickelnden, warmen Gefühl überzogen. Er schaute sofort nach unten und sah, dass Nikki einen seiner Füße genau in den Strahl hielt, wodurch dieser natürlich in alle Richtungen zerstreut wurde. Dexter konnte gar nicht so schnell aufhören und drehte sich gleichzeitig etwas von seinem Freund weg.
"Was machst du denn da!?" fragte er total perplex.
"Ich hab mich an unsere erste Dusche erinnert und mich gefragt ob mir so was vielleicht auch gefällt."
"Okay, und was sagst du?"
"Ich bin mir nicht ganz sicher, wie war es denn für dich damals?
"Na ja ich fand es irgendwie besonders schön, dass du es mir zu liebe machen wolltest. Als ich es dann auf meinem Bauch gespürt habe wusste ich, dass du tatsächlich genug vertrauen hattest, es wirklich zu tun. Ich denke das war es, was mir am meisten gefallen hat."
Nikki überlegte einen Moment, dann hielt er seinen Fuß erneut ganz auffordernd etwas hoch und schaute seinen Freund etwas schüchtern an.
Dexter machte weiter und Nikki spürte wie die warme Flüssigkeit sich ihren Weg über seinen Knöchel und den Fuß suchte. Er bewegte sein Bein etwas hin und her sodass der Strahl auch einmal genau auf seine Zehen fiel und als er sie dann noch etwas spreizte, spürte er es genau zwischen ihnen hindurch fließen. Vielleicht bildete er sich das jetzt nur ein, aber er meinte es nun deutlich intensiver wahrzunehmen als zuvor.
„Es ist wirklich okay wenn du es eklig findest. Ich glaub ich bin einfach irgendwie schräg."
„Nein ich glaube nicht, dass du schräg bist. Das Gefühl ist wirklich schön und der Gedanke dabei, dass es von jemanden kommt dem man sehr gern hat macht es schon irgendwie besonders. Ich kann absolut verstehen, warum du es magst. Aber um ehrlich zu sein, weiter als bis zu meinen Beinen würde ich das glaube ich nicht aushalten können und auch der Geruch sagt mir nicht so ganz zu."
Die junge Echse schien es ein Bisschen zu bedauern und Dexter sagte sofort: „Das ist absolut okay und ich finde es nett von dir, dass du es probiert hast. Na los komm lieber schnell unter die Dusche."
Sie drehten das Wasser auf, machten sich ordentlich nass und seiften sich anschließend ein. Dexter schien schon nach kurzer Zeit ziemliche Schmerzen zu leiden und sein Freund fragte: „Das Mittel brennt in den Wunden oder?"
"Ja, wie Feuer."
Nikki schaltete schnell das Wasser wieder ein und formte dann mit seinen Händen so etwas wie eine Rinne. Damit bündelte er die feinen Wasserstrahlen um damit die Wunden seines Freundes zügig und etwas gezielter abspülen zu können.
Nachdem sie sich gerade einigermaßen abgewaschen hatten, fragte Nikki plötzlich und ziemlich aufgeregt:
„Hörst du das auch?"
Dexter drehte das Wasser ab und beide lauschten aufmerksam. Es war einige Sekunden überhaupt nichts zu hören und Nikki legte seine Hand auf den Schalter für die Dusche. Dexter zuckte mit den Schultern und Nikki wollte sie gerade wieder einschalten, da war das Geräusch erneut zu hören. Es schien langsam immer näher zu kommen und Dexter sagte: "Es hört sich ein bisschen an wie Schritte, findest du nicht?"
Beide standen regungslos da und atmeten ganz flach während sie weiter angespannt lauschten. Jetzt wurde das Geräusch immer deutlicher und klar erkennbar, es waren tatsächlich Schritte.
Nikki griff sich zwei Handtücher und warf eines davon seinem Freund zu.
Sie trockneten sich nur ganz notdürftig ab und begaben sich dann hektisch in den Wohnbereich.
Sie zogen sich hastig an, was nicht ganz einfach war, da ihre Kleider an ihrer noch nassen Haut kleben blieben. Dann stolperte Nikki zum umgebauten Feuerlöscher und wollte damit direkt in Richtung Tür aufbrechen. Dexter sagte flüsternd aber bestimmt: "Warte, wir brauchen doch unsere Masken sonst schalten wir uns selbst gleich mit aus."
"Oh verdammt, daran hab ich gar nicht mehr gedacht." Die Echse stand sichtlich unter Stress.
Die Beiden zogen ihre Masken wieder auf und kontrollierten kurz ob sie richtig saßen. Dann machten sie sich, so leise es irgendwie ging, auf den weg in den düsteren Flur. Das Geräusch war nun schon deutlich näher und viel klarer wahrzunehmen. Sie hatten beide ziemliche Angst und die Ungewissheit, was als nächstes passieren würde, brachte ihre Herzen zum Rasen und ihren Atem zum Zittern.
Dann war es so weit. Die Schritte kamen immer näher. Am Ende des Flurs befand sich eine T-förmige Verzweigung und der Lärm kam eindeutig von dort.
Die beiden huschten über den Gang und versteckten sich in einer dunklen Nische in der sie zu zweit gerade so Platz fanden. Als sie heraus spähten, sahen sie wie eine große, in nicht all zu hoch dekorierter Uniform gekleidete Echse langsam von der rechten Seite her kam und dann weiter gerade aus ging. Zunächst bewegte sie sich also nicht in Richtung der Beiden und die Schritte beschleunigten sich etwas.
„Siehst du das, er trägt einen dieser Elektroschocker bei sich." flüsterte Dexter. "Ja, wir müssen ihn unbedingt außer Gefecht setzen." antwortete sein Freund ganz ernst und ebenfalls flüsternd. Etwas zögernd kamen sie aus ihrem Versteck hervor und wollten sich von hinten an ihren Gegner heranschleichen. Da hörten sie wie dessen Schritte auf einmal wieder langsamer wurden und schließlich verstummten. Instinktiv kehrten sie um und versteckten sich wieder in ihrem kleinen Schlupfwinkel.
Und tatsächlich, die große Echse kam nur kurze Zeit später um die Ecke und bog in den Flur ein. Sie war vermutlich auf dem Weg zur Brücke und hatte im Dämmerlicht wohl einige Schwierigkeiten den richtigen Weg zu finden.
Sie ging an ihnen vorbei und bemerkte sie nicht und Nikki stand da wie angewurzelt. Er schaffte es einfach nicht den Auslöser des Löschers zu betätigen.
Plötzlich riss ihm Dexter den Löscher aus der Hand und machte einige Schritte in den Flur. Dann rief er: "Hey Großer!" Die Echse drehte sich überrascht um und wollte nach einem Moment der Verwirrung gerade auf ihn zugehen, da feuerte er ohne zu zögern den gelblichen, zischend nebelnden Strahl direkt auf deren Gesicht ab.
Sie schreckte zurück und torkelte etwas, bis sie mit der Schulter laut gegen eine der Seitenwände prallte und sich schließlich gerade noch so daran abstützen konnte. Dexter stelle das Feuer ein und beide konnten jetzt nur angespannt warten. Ihr Gegner rieb sich die Augen und hustete stark, rappelte sich dann aber auf und begann sich taumelnd auf die Beiden zuzubewegen. Sie begannen langsam rückwärts zu gehen um ihren Abstand zu ihm zu wahren. Ihr Gegenüber wurde langsam immer schneller und versuchte sie einzuholen. Er kam ihnen dabei immer näher und griff nach seinem Elektroschocker und gerade als Dexter noch einmal drauf halten wollte, schien das Gas endlich seine Wirkung zu entfalten. Ihr Gegner verlor das Gleichgewicht, schlug mit seinem ganzen Schwung und Gewicht auf den Knien und dann mit dem Oberkörper auf dem Boden auf. Der dumpfe Schlag hallte begleitet von einem Metallischen vibrieren durch die Korridore und die beiden Jungen zuckten gleichermaßen zusammen, denn es erschreckte sie einerseits und sah andererseits wirklich sehr Schmerzhaft aus. Ihr Gegenüber versuchte noch ein Stück in ihre Richtung zu kriechen und die beiden konnten gerade mal einen weiteren Schritt zurück machen, bevor sie mit ihren Rücken an der stirnseitigen Wand der T-Förmigen Abzweigung anstießen. Zu ihrem Glück verlor die große Echse aber letzten Endes die Kontrolle über ihren Körper und kam direkt vor ihnen zum liegen.
Die beiden atmeten hektisch und Dexter zitterte ziemlich stark. Sie schauten einen Moment auf den regungslosen Körper der Kreatur die vor ihnen niedergestreckt auf dem kalten Boden lag und trauten sich noch nicht sich ihr zu nähern. Dexter hielt Nikki den Löscher hin und sagte: „Kannst du mir Deckung geben?" Er hatte noch keinen Schritt gemacht, da hörte er schon wie Nikki besorgt sagte: "Sei bitte vorsichtig." Er ging einmal in einem großen Bogen um den Ohnmächtigen. Dann stupste er mit einem Fuß den Schwanz der Echse an und nach kurzem Zögern noch ihre Flanke.
Sie rührte sich nicht und so versuchte Dexter ihr hastig den Elektroschocker abzunehmen. Er zitterte nach wie vor etwas und so bekam er die Waffe nicht gleich vom Gürtel gelöst. "Okay, wir sollten ihn schnell fesseln so lange er bewusstlos ist." sagte er anschließend.
"Ja unbedingt." sagte Nikki. "Und danke, dass du eingesprungen bist, ich weiß nicht was mit mir los war. Ich bin einfach nicht zum Kämpfen geschaffen. Er senkte seinen Blick und Dexter ging zu ihm und sagte: "Das bin ich genauso wenig und ich mache mir ehrlich gesagt sorgen, dass er eine Überdosis abbekommen hat. Hoffentlich lebt er überhaupt noch."
"Du hast wenigstens nicht wie ein Feigling unser Leben riskiert, sondern etwas unternommen."
Nikki kniete sich hinunter und sagte dann: „Er atmet regelmäßig, ich glaube das war genau richtig so."
"Ich versuche etwas zu finden womit wir ihn fixieren können."
"Okay."
Nikki verschwand für einige Minuten in ihrem Quartier und kehrte dann mit ein paar Stoffbinden zurück, die offensichtlich aus dem Verbandszeug stammten.
"Ich denke das müsste gehen, wir müssen sie aber mindestens doppelt nehmen."
"Ist gut. Ähm, kannst du mir zeigen wie man das macht? Ich habe noch nie jemanden gefesselt."
"Ich habe es ja leider lernen müssen. Also, wir binden einfach die Hände hinter dem Rücken zusammen, dann die Füße und wir dürfen seinen Schwanz nicht vergessen. Sonst kann er sich, wenn er geschickt ist, damit befreien oder vielleicht um sich schlagen."
Sie verschnürten die Echse so gut es ging und als beide überzeugt waren, dass diese sich auf keinen Fall selbst befreien konnte fragte Dexter:
"Und wie geht es jetzt weiter?"
"Lass uns einen Moment verschnaufen, okay?"
"Ja sicher." Sie setzten sich neben dem Bewusstlosen auf den Boden.
Nach einem Augenblick der Stille in dem sie etwas Luft holten, sagte Nikki: "Ich hab mir als ich vorhin etwas Zeit hatte die Akten der Häftlinge durchgelesen."
"Und, steht da etwas darüber warum sie alle hier auf dem Schiff gefangen sind?"
"Nein das leider nicht, aber es scheinen alle sehr umgänglich zu sein."
"Also sind es gar keine Kriminellen?"
"Nein überhaupt nicht, sie sind genau wie du völlig unrechtmäßig eingesperrt. Und da kam mir die Idee, dass wir sie vielleicht nicht bis zum Ziel unserer Reise hinter Gittern behalten müssen."
"Du willst sie frei lassen!?"
Nikki zuckte mit den Schultern.
"Also ich weiß nicht. Was wenn etwas schiefgeht? Wenn sie sich an uns rächen wollen oder einen Aufstand anzetteln?"
"Wenn dann werden sie sich an mir rächen wollen, ich bin hier der Böse."
"Erstens ist das nicht wahr und außerdem macht es das überhaupt nicht besser." sagte Dexter mit mahnender Stimme. Man konnte ihm ansehen, dass er nicht wirklich von dem Plan überzeugt war.
"Aber denk mal an die Vorteile. Wir müssten uns nicht selbst um ihre Versorgung und das alles kümmern. Ich glaube nämlich nicht, dass wir dieses große Schiff allein so ohne Weiteres betreuen können. Es gibt viele verschiedene ausgebildete. Einen Koch, einen Piloten, Techniker verschiedener Fachgebiete, Mediziner, im Prinzip viele nützliche Leute. Es sind auch Kinder dabei."
"Ha, wir sind eigentlich selbst noch nicht mal erwachsen und versuchen diese Mission hier durchzuführen."
Dexter konnte Nikkis Argumentation schon nachvollziehen. Er schaute auf die gefesselte Echse vor ihnen während er einen Moment darüber nachdachte. Dann zeigte er auf sie und sagte: "Wir könnten das verwenden."
"Wie meinst du das?"
"Na ja, wenn wir ihn vor den anderen Vorführen glauben sie uns vielleicht eher, dass wir eigentlich auf ihrer Seite stehen und nehmen unser Vorhaben vielleicht wohlwollender auf."
"Hey, das ist eine gute Idee. Wir legen ihn einfach auf eine von diesen fahrbaren Tragen und bringen ihn dann zum Arrestdeck. Oben auf der Brücke vor der Luftschleuse steht noch eine, von der Evakuierung."
Sie gingen also nach oben um die Trage zu holen, auf dem Rückweg fühlten sie sich bereits von einer gewissen Eile getrieben, doch als sie zu ihrem Opfer zurückkehrten lag es noch da und war sogar immer noch bewusstlos.
Die Trage lies sich glücklicherweise bis fast auf die Höhe des Fußbodens zusammenklappen, so viel es ihnen wesentlich leichter, den schweren Körper des Bewusstlosen hinauf zu heben.
Sie nahmen ihre Masken wieder ab und legten sie in das engmaschige Netz, welches unter der Trage angebracht war. Dann schoben sie diese in den Aufzug und nachdem sie etwas Probleme hatten die kleinen Räder des Gestells über die Schwelle zwischen der Etage und dem Aufzug zu schieben, fuhren sie damit hinunter auf das Deck mit den Gefangenen.
Sie gingen in das Abteil mit den anderen Häftlingen und schoben die Trage gut sichtbar und sehr langsam an deren Zellen vorbei. Eine der Rollen quietschte dabei ziemlich jämmerlich und das ganze Gestell klapperte, was nur für noch mehr Aufmerksamkeit sorgte. Diese Aktion löste wie erwartet augenblicklich reges Gemurmel und Getuschel bei den Insassen aus.
Dexter fasste all seinen Mut und räusperte sich, dann richtete er seine Stimme an die Gefangenen und sagte:
"Hört mir jetzt bitte alle gut zu."
Entgegen seiner Befürchtung legte sich das Getuschel relativ schnell und es kehrte tatsächlich eine gewisse Ruhe ein.
Also fuhr er fort: "Mein Name ist Dexter und ich stamme von einem Planeten namens Edrion. Wie ihr alle hier wurde auch ich gewaltsam von den Echsen entführt." Nikki schämte sich sofort und senkte seinen Blick.
"Ich stehe jetzt aber nur hier und kann zu euch sprechen, weil *diese* Echse mich befreit hat." Er zeigte auf seinen Freund und zog ihn dann etwas zu sich. Dann sprach er weiter: "Sein Name ist Nikki und er ist genau wie ich Teil des Widerstandes gegen die Echsen, von dem manche vielleicht schon einmal etwas gehört haben." Das Gemurmel wurde auf einmal wieder lauter.
"Zusammen haben wir es geschafft dieses Schiff zu kapern und dabei wurde diese Echse hier wohl übersehen. Sie ist im Moment unser einziger gemeinsamer Gegner. Alle anderen stehen ab jetzt auf einer Seite. Dieses Schiff ist recht groß und wir brauchen eure Hilfe dabei es in Betrieb zu halten. Deswegen wollen wir euch befreien, sobald wir es schaffen die Zellen zu öffnen."
Eine wilde Diskussion entbrannte im Zellentrakt und die Gefangenen gerieten etwas außer sich.
"Hört mir bitte noch einen Moment zu." Dexter musste zwar fast schreien, aber der Lärm verstummte dadurch augenblicklich. "Für den Anfang bringen wir euch Getränke und eine Kleinigkeit zur Stärkung, aber wir müssen euch noch um etwas Geduld bitten."
"Wahnsinn, du hast eine tolle Rede gehalten, hast du dir das vorher überlegt?"
"Nein, es war eigentlich alles ganz spontan. Es freut mich zwar, dass sie dir gefallen hat. Ich glaube nur leider nicht, dass sie uns so einfach ihr Vertrauen schenken werden."
"Na ja aber das mit dem Essen war eine sehr gute Idee, das zeigt dass wir mit ihnen fühlen."
Sie nahmen die Trage mit zurück in den abgetrennten Bereich. Dann wuchteten sie den Gefangenen in eine der leerstehenden Zelle. Nikki schloss die Tür und Dexter kontrollierte mehr als einmal ob sie auch wirklich richtig verschlossen war.
Sie begaben sich zum Versorgungsdeck und beluden einen Essenstransportwagen mit jeder Menge Getränken und den höherwertigen Fertiggerichten, die ursprünglich für das Führungspersonal reserviert waren.
Sie fuhren den Wagen zurück aufs Arrestdeck und begann die Sachen dort zu verteilen.
Einige Häftlinge rissen es ihnen geradezu aus den Händen, andere trauten sich nicht einmal so recht ans Zellengitter. Viele von ihnen bedankten sich ganz höflich und Dexter wurde schließlich sogar direkt angesprochen. Es war die kleine Schwester des Delphins die ihn fragte: "Was bist du, du siehst ein bisschen aus wie eine Echse aber irgendwie auch gar nicht." "Schhh, sei nicht unhöflich zu ihm." Sagte ihr älterer Bruder mit liebevoller, aber besorgter Strenge. "Bitte entschuldigen Sie, sie ist noch so jung und tut sich schwer mit den Regeln." sagte er dann ganz unterwürfig.
"Das ist doch ganz normal, in dem Alter waren wir doch alle neugierig.
Ihr könnt mich ruhig mit du ansprechen." Dann schaute er zu dem Mädchen und sagte: "Ich bin ein Drache, das ist schon so eine Art Echse. Schau mal, ich habe Schwimmhäute so wie ihr. Er hielt einen seiner Füße ans Zellengitter und spreizte seine Zehen etwas.
Dexter hielt dem Mädchen eine Packung mit Essen hin. Sie schaute zu ihrem Bruder auf und der nickte.
"Danke." sagte sie und fragte dann: "Hast du denn auch einen Bruder der auf dich aufpasst?" während sie sich mit ihrer Flanke an eines der langen Beine des älteren Delphins anschmiegte und dort mit der freien Hand festhielt.
"Ich würde schon sagen, auch wenn wir nicht verwandt sind ist Nikki so etwas wie ein Bruder für mich." Er schaute zu der Echse hinüber die nach wie vor dabei war die Rationen zu verteilen.
"Dann ist er bestimmt auch so nett wie du."
"Dexter musste unweigerlich lächeln und antwortete: "Ja, er ist etwas ganz besonderes."
Während Dexter noch eine Packung für den älteren Delphin und Getränke für ihn und seine Schwester ausgab, wurde Nikki eher verhalten empfangen und die meisten Gefangenen trauten sich kaum sich ihm zu nähern, geschweige denn ihn anzusprechen. Er spürte ihre tief sitzende Abneigung ganz deutlich und das tat ihm weh, obwohl er es absolut verstehen konnte.
Die einzige Ausnahme bildete ein Otter, der aber eher das Gesicht eines Marder-Otter Mischlings hatte und etwa in seinem Alter zu sein schien. Er war schlank, mittelgroß und sein Körper war mit überwiegend dunkelbraunem, struppigen, leicht glänzendem Fell bedeckt. Dieses war sehr dicht, bis auf ein paar kahle, verletzte Stellen an denen seine rosarote Haut durchschimmerte. Er trug nur eine lockere Hose die lose an seinen Beinen anlag und gerade so bis kurz vor die Knie reichte.
"Es ist wirklich mutig was du tust." sagte er einfach so.
Nikki wusste so spontan gar nicht so recht was er darauf antworten sollte.
"Ähh... Danke." brachte er gerade so heraus.
"Das meine ich wirklich ernst, sich gegen deine eigene Art zu stellen verdient Respekt. Meinen hast du und ebenso dein Mitstreiter dort drüben."
"Ich verkörpere das Böse für so ziemlich jede Person in diesem Raum. Ist das bei dir denn anders?"
"Also ich war eigentlich immer schon davon überzeugt, dass nicht alle Echsen gleich sein können. Die Anderen werden es schon verstehen, auch wenn es noch ein Bisschen dauern wird. Du bist Nikki richtig?"
"Ja."
"Ich heiße Darius."
Der Otter streckte langsam seine Hand durch das Zellengitter und öffnete seine Hand.
Nikkis Blick viel sofort darauf und er zögerte einen Moment. Sein gegenüber hielt die Hand eine ganze Weile so, doch dann begann sie sich wieder zu schließen und zurück ins Zelleninnere zu bewegen.
Nikki griff schnell danach und hielt sie fest. Sie war auf der Innenseite weich und glatt und unter seinem Daumen, der den Handrücken berührte, konnte er ein bisschen weiches Fell wahrnehmen.
Sie schüttelten die Hände und schauten sich freundlich in die Augen.
Darius sagte: "Für einen kleinen Moment dachte ich, ich hätte mich vielleicht getäuscht."
"Entschuldige bitte, ich habe nicht besonders oft Kontakt mit anderen Spezies. Es freut mich wirklich sehr, dass du mich angesprochen hast. Du bist bis jetzt auch der einzige der überhaupt etwas zu mir gesagt hat."
"Na ja als ich gehört habe, dass ihr das ganze Schiff gekapert habt, bin ich neugierig geworden."
"Ich muss jetzt mal weiter, es sind noch ein paar Rationen zu verteilen."
"Ja natürlich, ich wollte dich nicht aufhalten".
"Das hast du nicht, ganz im Gegenteil. Ich würde mich sehr freuen wenn wir uns irgendwann mal weiter unterhalten könnten und vielleicht hast du ja Lust auch Dexter kennen zu lernen."
"Ja, das würde ich sehr gerne."
"Also bis bald."
"Bis dann."
Nikki ging weiter und schaute noch einen Augenblick zu Darius, dessen Gestalt langsam wieder vom Dunkel seiner Zelle verschluckt wurde.
Sie beendeten ihre Runde und nach dem alle versorgt waren, kehrte etwas Ruhe ein. Dexter richtete noch einmal das Wort an die Gruppe: "Ich hoffe euch schmeckt das Essen, ich bitte euch wie gesagt noch um etwas Geduld."
So verließen sie das Deck erst einmal.
Als Dexter so neben Nikki her ging merkte er schnell, dass die Echse einen besonders glücklichen Eindruck machte.
"Was ist denn los? Du strahlst ja richtig."
"Es hat tatsächlich jemand mit mir gesprochen." berichtete er zufrieden.
"Na warum denn nicht?"
"Sie kennen mich nicht so wie du. Sie trauen sich kaum zu atmen, wenn ich vor ihrer Zelle stehe."
"Wer war es denn?"
"Er ist ein Wesen mit Fell und er macht einen sehr netten Eindruck. Ich bin gespannt darauf, mehr von ihm zu erfahren."
"Hast du denn einen Namen? Dann könntest du einen Blick in seine Akte werfen."
"Das ist wirklich sehr verlockend, aber eigentlich möchte ich, dass er mir von sich aus etwas erzählt. Er heißt Darius."
Der Drache umarmte seinen Freund und küsste ihn zärtlich auf die Wange.
Nach einem kurzen, stillen Moment fragte Nikki: "Meinst du er spielt bloß ein Spiel mit mir?"
"Das musst du schon selbst raus finden. Es schadet bestimmt nichts wenn du vorsichtig bist, aber ich denke du solltest ansonsten einfach einmal unvoreingenommen sein."