Part 10: Leitfaden des Schicksals
#10 of Schicksal & Bestimmung
Der Zehnte Teil meiner Story Reihe, Comments und Kritik, ob nun gute oder schlechte, sind immer Willkommen, wie immer =3
Wie auch in vorherigen Teilen kommen auch hier wieder einige Charaktere anderer Yiffstar Mitglieder vor.
Der Charakter Swift ist Eigentum von ~Kira~ Der Charakter Zeke ist Eigentum von Zeke Der Charakter Baelfor ist Eigentum von Baelfor Der Charakter Nico ist Eigentum von Future Dreamer
Ich möchte noch anmerken das ein Teil dieser Geschichte dem Plot eines Web-Comics sehr gleich zu kommen scheint, sogar beinahe identisch ist. Dies ist und war nicht meine Absicht!
Aus diesem Grunde heraus habe ich den Author eben jenes Comics um Rat oder eher 'Erlaubnis' gefragt es so stehen lassen zu dürfen und habe jene nun auch endlich erhalten. Danke für euer Verständnis.
Naraku öffnete langsam seine Augen und das erste was er erblickte war die kalte decke seines Zimmers. Noch leicht schlaftrunken und mit der Hoffnung das alles nur ein schlechter Traum war drehte er sich auf die Seite und blickte auf den freien Platz in seinem Bett neben sich wobei ihm ein leises und klägliches Seufzen über die Lippen glitt. „Willkommen in meiner Festung der Einsamkeit..." Langsam richtete er sich auf und setzte sich auf die Kante seines Bettes bevor er sich mit einer Hand durchs Gesicht striff. Er empfand in diesem Augenblick eine alles zerfressende Leere, als wenn ein Teil von ihm fehlen würde. Und er wusste ganz genau wer oder was dieser Teil war. Schon einmal hatte er eben jene Leere empfunden...
Auch wenn er wusste das diese Leere wohl nicht mehr von Zeke gefüllt werden würde, so trug er dennoch tief in sich doch noch einen funken Hoffnung das er sich vielleicht in dieser Hinsicht irren würde. Etwas in Gedanken versunken erblickte er aus seinen Augenwinkeln ein leichtes flimmern. Bei genauerem hinsehen stellte er fest eben jenes Flimmern das Display von seinem Handy war. Kurzerhand streckte er seine Hand danach aus und griff es sich vom Nachtschrank. Bei dem Blick auf das Display erfüllte das Gesicht des Drachen eine leicht verwirrte Miene. „Ich habe nicht einmal bemerkt das ich neue Nachrichten habe." Noch während er sich von seinem Bett erhob und in Richtung des Flures ging, wählte er die Nummer seiner Mailbox.
Nur in Boxershorts bekleidet verließ er sein Zimmer und schritt die Treppe herunter, sich dabei mit einer Hand am Geländer stützend. Zumindest versuchte er es, aber unter einer Schmerzhaften Erfahrung wurde er wieder an seine verletzte Hand erinnert. „Zwei neue Nachrichten." knarzte es aus dem Lautsprecher des Handys während Naraku sein Wohnzimmer betrat. Etwas unberührt und desinterissiert drückte er den Knopf zum abspielen der Nachrichten und legte das Handy in der Küche auf den Esstisch bevor er sich daran machte sich sein Frühstück zusammen zu suchen. „Erste neue Nachricht. Erhalten um - 6:45: Hey dwaggie..." Naraku hielt für einen kurzen Augenblick inne als er Baelfors stimme hörte. „Ich rufe nur an um dir zu sagen das mein Zug heute Mittag um 13:00 Uhr abfahren wird. Auch bin ich mir im klaren darüber das ich alles kaputt gemacht habe. Ich wollte nicht das soetwas passiert und wünschte ich könnte mich persönlich bei dir entschuldigen aber ich kann verstehen das du nicht mit mir reden möchtest."
Für einen Moment lang herrschte stille und man konnte ein leises seufzen vernehmen. „Dies wird wohlmöglich das letzte mal sein das du von mir hören wirst. Ich hoffe du wirst mir irgendwann vergeben können. Bye dwaggie..." Mit einer Hand stützte sich Naraku an der Tür des Kühlschranks ab während er sein Gesicht in seiner freien Hand vergrub. Innerlich war er gerade hin und her gerissen. In kürzester Zeit hatte er einige seiner engsten Beziehungen verloren oder gar aufgegeben. Tatsuichiro war weggezogen, Nico hatte er in den Wind geschossen, Zeke hatte ihn verlassen und Baelfor... nun ja die Sache erklärte sich von selbst.
„Zweite neue Nachricht. Erhalten um - 8:25" Diese Nachricht startete mit dem gewohnten Piepton, endete aber sofort wieder. Wer immer dort angerufen hatte, hat sofort wieder aufgelegt, aus welchem Grund auch immer, aber dies war dem Drachen in seiner Momentan Situation relativ egal. Denn sein gesamtes Leben schien in diesem Moment den Bach runter zu gehen. Das Schicksal schien in letzter Zeit nichts von fairplay zu verstehen denn auch wenn er bereits am Boden lag verteilte dieses immer wieder Tiefschläge. Mit Drake hat es alles angefangen, wobei er von ihm schon lange nichts mehr gehört hatte. Vielleicht hatte wenigstens dieser ganze Terror nun endlich ein Ende. Das wäre ein Lichtblick in all den negativen Ereignissen den er wirklich gebrauchen konnte.
Diese ganzen Gedankengänge schlugen ihm ziemlich auf den Magen und verdarben ihm in kürzester Zeit den Appetit. Mit einem unangenehmen Gefühl in seiner Bauchgegend schloss er den Kühlschrank und trottete ins Wohnzimmer zurück wo er sich auf die Couch fallen lies. Dort lag er dann, seinen Blick an die Decke gerichtet wobei dieser eher ins leere ging. In seinen Augen spiegelte sich deutlich die Momentane Lustlosigkeit wieder, gepaart mit einer Leere die in seinem inneren herrschte. Naraku fing an sich zu fragen was passiert wäre wenn er einige Dinge anders angegangen wäre. Was wäre wenn er Tatsuichiro gesagt hätte das er nicht gehen soll? Wenn er Zeke damals hätte stehen lassen und bei Nico geblieben wäre? Oder was wäre gewesen wenn Nico ihn gar nicht erst aus dem Keller geholfen hätte?
All diese Fragen und noch einige mehr häuften sich in dem Kopf des Drachen an und dennoch fand er keine Antworten darauf. So sehr er sich auch anstrengte, er konnte nichts vernünftiges in seinem Kopf zusammenreimen. Schlagartig traf ihn der Gedanke, was wäre wenn er dazu verdammt wäre allein zu sein? Vielleicht sollte das alles gar nicht sein. Wenn er sich auf all das nicht eingelassen hätte, vielleicht wäre sein Leben dann besser verlaufen. Sein Schwester würde jetzt vielleicht nicht im Krankenhaus liegen sondern bei ihm sein. Dann fielen ihm Marcus Worte ein, sein Vorschlag ihn nach Johannisburg versetzen zu lassen.
Langsam richtete Naraku sich auf und Schritt an sein Wohnzimmerfenster heran von wo aus er einen mehr als guten Blick nach draußen auf die Straße hatte. Einen Augenblick lang beobachtete er die Leute die auf den Gehwegen ihres Weges gingen, wahrscheinlich auf dem Weg zur Arbeit, zur Schule oder auf dem Heimweg von der Nachtschicht. Vielleicht könnte er in Johannisburg einen Neuanfang wagen, fern von all dem was hier passiert ist. Vielleicht würde es ihm sogar helfen zu vergessen. Vergessen... das wäre etwas das er gerade nun nur all zu gerne tun würde, was ihm aber viel zu schwer fiel. All die Gedanken an die Geschehnisse der letzten Tage. Der Angriff auf seine Schwester, die Versetzung von Tatsuichiro, den Terror den Drake auf ihn ausgeübt hatte, und die Trennung von Zeke.
Die Trennung von Zeke. Warum hielt er nur so verbissen daran fest? Sie kannten sich doch nur einige Tage und dennoch hatte Naraku das Gefühl als wäre ein Teil von ihm verloren gegangen. Wie konnte das Möglich sein? Naraku zuckte erschrocken zusammen als er von dem schrillen Klingeln seines Handys aus seinen Gedanken gerissen wurde. Etwas desinteressiert blickte er über seine Schulter in die Küche wo sein Handy immer noch auf dem Esstisch lag und dort vor sich hin bimmelte. Er war sich nicht so recht sicher ob er den Anruf entgegen nehmen sollte. Einerseits trieb ihn die Neugier aber andererseits, wer konnte das schon sein? Zeke? Wohl kaum.
Sein Blick fiel auf seine verbundene Hand. So wie der Wolf gestern reagiert hatte würde er ihn wohl nie wieder sehen wollen. Vielleicht war es auch Baelfor welcher ihn ein letztes mal sprechen wollte, erneut. Oder es war Nico welcher sich nach seinem ergehen erkundigen will. Schließlich gab er sich geschlagen und ging langsamen Schrittes in die Küche wo er sein Mobiltelefon von dem Tisch nahm. Auch der Blick auf das Display verschaffte dem Drachen keine Klarheit da die Nummer unterdrückt war. Mit einem Druck auf den entsprechenden Knopf nahm Naraku den Anruf entgegen und hielt sich das Handy ans Ohr.
„Ja?"
„Hey!"
Naraku schreckte zusammen als er die durchdringende Stimme am anderen Ende vernahm.
„Du weist wer hier ist, also klappe halten! Wenn du dachtest ich würde so einfach aus deinem Leben verschwinden hast du dich geschnitten kleiner! So einfach ist das nicht..."
Das leise, hemische Lachen welches daraufhin erklang lies den Drachen ein wenig blass werden.
„Ich werde dir dein restliches Leben zur Hölle machen, verlass dich drauf. Versuch dich gar nicht erst zu verstecken. Ich werde dich finden. Oh... und falls du dich gerade fragst woher ich deine Nummer habe, sagen wir mal so... du hast nicht nur Freunde."
Naraku schluckte laut und lies seinen Daumen über das Handy gleiten.
„Denk nicht einmal daran aufzulegen!"
Die Augen des Drachen weiteten sich erschrocken. Woher wusste er das er das Gespräche beenden wollte? Leicht Panisch eilte er zu dem Küchenfenster herüber und schob mit einer Hand den Vorhang ein wenig beiseite, gerade so weit das er nach draußen spähen konnte. „Was willst du von mir, Drake?"
„Es gibt da einige Dinge die du wissen solltest. Und ich wollte mal wieder deine Stimme hören. Ich muss zugeben, es erfüllt mich mit Freude die Angst zu hören die sich in deinen Worten widerspiegelt Ja, es erregt mich sogar..."
Auch wenn Naraku versuchte es zu unterdrücken, er musste sich eingestehen das er in diesem Moment wirklich so etwas wie Angst empfand. Vorsichtig ging er zum nächst gelegenen Fenster und blickte auch durch dieses nach draußen, dabei darauf achtet sich selbst so gut es ging versteckt zu halten. „Schnauze! Komm endlich zur Sache!"
Drake konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen. „Nicht so ungeduldig kleiner Drache. Du wirst noch früh genug wieder in der Situation sein in der du mich um Gnade anflehst. Oh... wer weis, vielleicht findest du ja auch gefallen daran meine kleine Schlampe zu sein."
Ein leises grollen brachte die Kehle des Drachen zum vibrieren während er seine Hand wutentbrannt zu einer Faust ballte. „Ich habe dir diesen Gefallen noch nicht getan! Und ich werde damit auch nicht anfangen."
„Och, ich denke unter den Richtigen Umständen können einige Mittel recht überzeugend wirken. Meinst du nicht auch?"
„Wenn du denkst das ich mich auf deine Spielchen einlasse, dann irrst du dich gewaltig!" Naraku konnte spüren wie sich Wut in ihm aufbaute und sich nach und nach anstaute. Nur all zu gerne würde er eben dieser jetzt freien Lauf lassen und dem Reptil in diesem Moment ins Gesicht schlagen.
„Das wird sich zu gegebener Zeit noch zeigen. Und Naraku..." Drake pausierte für einen Moment. Ein Augenblick welcher Naraku wie eine Ewigkeit vorkam. „...an deiner Stelle würde ich mich auf der Straße hin und wieder mal umdrehen. Und wirf ein Auge auf deine Schwester. Du willst doch sicherlich nicht das ihr irgendetwas zustößt oder?..."
Naraku wollte gerade etwas sagen, wurde aber von dem Leerzeichen am anderen Ende unterbrochen. Sofort warf der Drache einen Blick auf das Display. Er hatte einfach aufgelegt. Aber was ihm in diesem Moment mehr Gedanken bereitete war die Tatsache das er über seine Schwester Bescheid wusste. Er hatte ihm nie von ihr erzählt und er konnte sie auch nie gesehen haben. Wie war es also möglich das er von der Wölfin wusste? Vielleicht bluffte Drake auch nur. Zumindest waren die Chanchen Fünfzig zu Fünfzig das er eine Schwester haben würde. Naraku fuhr sich mit einer Pranke übers Gesicht. In seinem inneren wusste er das er nicht den Fehler machen durfte Drake zu unterschätzen. Diesen Fehler hatte er bereits einmal gemacht und musste auch prompt dafür büßen. Aber nun wusste er wozu dieses Reptil fähig war.
Naraku war sich sicher das Drake wenn es sein musste, alle Register ziehen würde um das zu erreichen was er wollte. Und das war es was dem Drachen in diesem Moment Angst machte. Noch einmal warf er vorsichtig einen Blick aus dem Fenster doch Drake war nirgends zu sehen. Wahrscheinlich hatte er sich bereits aus dem Staub gemacht, von wo auch immer er den Drachen beobachtet hatte. Langsam schob er den Vorhang wieder beiseite und wendete sich wieder seinem Handy zu auf welchem er dann anfing eilig herum zu tippen. Wieder hielt er es sich ans Ohr und eine Weile erklang nur das Freizeichen bevor endlich jemand abhob.
„rtliches Krankenhaus, wie kann ich ihnen helfen?"
„Guten Morgen. Ich wollte mich nach einer Patientin erkundigen."
„Darf ich fragen in welcher Verbindung sie zu ihr stehen?"
„Ich bin ihr Bruder." Naraku fasste sich an die Stirn. Er wusste das sie nur ihre Arbeit tat, aber in diesem Moment formten sich die schlimmsten Gedanken in seinem Kopf zusammen und er wünschte sich das sie sich dennoch ein wenig beeilen könnte..
„Okay, dürfte ich dann einmal ihren Namen und den der Patientin erfahren?"
„Naraku Bishop und Swift Redyard." Naraku fing an ungeduldig zu werden und ging langsamen Schrittes in der Küche auf und ab.
„Okay, geben sie mir einen Moment."
Naraku fasste sich an den Kopf und versuchte sich zusammen zu reißen nicht zu hetzen. Dennoch schien es ihm so als wenn die Frau am anderen Ende sich Zeit lassen würde.
„Nun, ihr zustand ist stabil und..."
„Nein, was ich wissen möchte ob sie noch bei ihnen untergebracht ist."
„Ja, sie hat hier ein Bett und das wird sich laut Eintrag auch die nächsten Tage nicht ändern."
„Gut, ich danke ihnen. Kann ich sie um etwas bitten? Lassen sie bitte niemanden zu ihr."
„Das kann ich ihnen nicht versprechen, Sir"
„Versuchen sie es einfach..."
„Ich werde es dem zuständigen Arzt mitteilen, inordnung?"
„Danke. Das wäre dann auch soweit alles was ich wissen wollte. Nun denn. Ich wünsche ihnen noch einen angenehmen Tag."
„Ich ihnen auch, Sir"
Naraku beendete das Gespräch und ein lautes seufzen entfläuchte ihm. Erleichterung machte sich in ihm breit. Ihm war so als wenn ein Großteil der angesammelten Spannungen mit einem mal sich einen Weg aus ihm heraus gebahnt hatten. Wenigstens konnte er sich jetzt sicher sein das Drake noch nicht im Krankenhaus gewesen war. Dennoch könnte auch das nur eine frage der Zeit sein. Nach allem was Drake getan hat würde er ihm alles zutrauen nur an ihn heran zu kommen. Allein der Gedanke daran das er seine Schwester da mit rein ziehen würde lies all die Wut wieder in ihm aufblühen und brachte sein Herz zum rasen. Das war eine Sache zwischen Drake und ihm. Aber von dem Reptil konnte er wohl kaum erwarten das er es unter ihnen ausmachen würde.
Doch dann traf es ihn wie ein Schlag ins Gesicht. Nico... Er hatte ihn aus dem Keller befreit und dafür hatte Drake ihm sicherlich Rache geschworen. Auch wenn es etwas merkwürdig oder gar skurril klang. Naraku war auf einer Seite froh das es so war. So hatte er wenigstens jemanden den er auf seiner Seite hatte ohne das er da irgendjemanden mit hinein zieht den es nichts angeht. Erneut wurde er von dem Klingeln seines Handys aus seinen Gedanken gerissen. Langsam lies er seinen Blick auf das Display streifen, die Befürchtung im Hinterkopf das es erneut Drake war. Aber diesen Gedanken konnte er schnell wieder verwerfen.
„Wenn man vom Teufel spricht." sagte er zu sich selbst während er auf das Display blickte welcher Nicos Nummer und seinen Namen anzeigte. Ohne weiter zu zögern nahm er den Anruf entgegen und hielt sich das Handy ans Ohr.
„Hey Nico."
„Hey Naraku. Wo bleibst du? Wolltest du mich nicht abholen?"
In diesem Moment hätte der Drache sich selbst ins Gesicht schlagen können, wie konnte er das vergessen. „Tut mir leid. Das hatte ich ganz vergessen. Ich bin Momentan etwas neben der Spur."
„Hm, muss ich mir dieses mal Gedanken machen?"
„Nun... ich will nicht lügen, also sag ich mal ja."
„Okay... was ist denn los?"
„Das erzähl ich dir wenn ich bei dir bin. Ich beeil mich."
„Gut. Dann bis gleich?"
„Dann bis gleich."
Naraku legte auf und blickte noch eine weile auf das Display während ihm einige Gedanken durch den Kopf schossen Es würde Nico sicherlich nicht gefallen zu wissen das Drake immer noch hinter ihnen her war. Aber er konnte es ihm auch nicht verschweigen. Gerade wollte er sein Handy in seine Hosentasche stecken, da fiel ihm auf das er immer noch nur in Boxershorts durch das Haus lief. „Genau, da war was..." murmelte er zu sich selbst und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Er legte seine Handy auf den Küchentisch bevor er schnellen Schrittes durch das Wohnzimmer ging und die Treppen hinauf eilte. In seinem Zimmer angekommen trat er vor seinen Kleiderschrank und griff die erstbesten Klamotten die er in die Finger bekam.
In all der eile riss er aus versehen einige weitere Kleidungsstücke mit aus dem Schrank welche dabei zu Boden fielen. Doch jetzt hatte er keine Zeit sich darum zu kümmern, er würde es aufräumen wenn er später wieder nach hause kommen würde. Noch während er aus seinem Zimmer in Richtung Treppe ging, kletterte er in seine Hose hinein und streifte sich sein Shirt über. Schließlich vollends bekleidet Schritt er die Treppen herunter und griff sich seine Schlüssel vom Schlüsselbrett bevor er zurück ins Wohnzimmer ging und von dort aus weiter in die Garage. Ohne das Licht anzuschalten ging er tastend um seinen Wagen herum während er diesen mittels der Fernbedienung an seinem Schlüssel entriegelte.
Langsam nahm er hinter dem Steuer platz, zog die Tür heran und steckte den Schlüssel ins Zündschloss. Doch bevor er den Motor startete, griff er mit einer Hand ins Handschuhfach und kramte die Fernbedienung für das Garagentor heraus welche er dann dazu verwendete um dieses zu öffnen. Nachdem sich das Tor schließlich vollständig geöffnet hatte, lies er den Wagen schließlich mit einer kurzen Drehung des Schlüssels an und fuhr hinaus auf die Einfahrt. Mit einem weiteren druck auf die Fernbedienung schloss er das Tor wieder und lies diese dann wieder im Handschuhfach verschwinden.
Nachdem er sich sicher war das sich das Garagentor verriegelt hatte, fuhr er von der Einfahrt herunter auf die Straße und machte sich auf den Weg zu Nico. In einer gewissen Hinsicht wirkte es immer noch recht surreal auf ihn das Drake immer noch hinter ihm her war. Nach all den Tagen in denen er nichts von ihm gehört hatte, hatte er eigentlich gehofft das all das endlich ein Ende gefunden hatte. Aber allem Anschein nach würde er wohl erst ruhe geben wenn er sich ihm hingeben würde. Aber diesen Gefallen würde er ihm nicht tuhen. Nein. Diese Genugtuung würde er nie erfahren. Das Schwor sich Naraku bei allem was ihm heilig war. Niemals würde er sich Kampflos geschlagen geben. Dennoch lies ihn der Gedanke nicht los das Drake die Tage genutzt hatte um sich wieder irgendetwas einfallen zu lassen.
Nach wenigen Minuten fahrt bog Naraku schließlich in die Straße ein in der das Haus von Nicos Schwester seinen Platz gefunden hatte. Er stoppte das Auto vor dem Haus und hupte zweimal. Es dauerte ein wenig aber schließlich öffnete sich die Haustür und der graue Drache trat ins freie. Schnellen Schrittes kam er zu Naraku herüber, ging um den Wagen herum und stieg auf der Beifahrerseite ein. „Hey." sagte er mit einem Grinsen und legte sich den Sicherheitsgurt an. „Hey Nico. Na wie geht's dir?" „Och, joa. Kann mich nicht beklagen. Grüße von Kathi im übrigen." Naraku kicherte leicht verlegen. „Danke, grüß sie später auch mal von mir." „Mach ich."
Langsam setzte Naraku das Auto wieder in Bewegung wobei er nur ein kleines Stück die Straße herunter fuhr um dort in der Einfahrt eines benachbarten Hauses zu wenden. „Was ist es denn über was du mit mir reden wolltest." Nico blickte fragend zu dem Drachen herüber wobei dieser sein Gesicht leicht nachdenklich verzog. „Es... geht um Drake." „Drake? Ich dachte der wäre verschwunden. Ich meine, ich habe lange nichts mehr von ihm gehört seitdem ich dich aus dem Keller..." Nico hielt für einen Moment inne und blickte dann beschämt zu Boden. „Tut mir leid... Ich sollte dieses Thema lieber nicht ansprechen." Ein leises seufzen entfläuchte dem Drachen. „Schon okay. Mach dir keinen Kopf."
Langsam blickte Nico wieder zu Naraku auf. „Und... was ist nun mit ihm?" „Er hat mich vorhin angerufen. Frag mich nicht von wem er meine Nummer hat." Nun schien der grau geschuppte Drache doch neugierig zu werden. „Dich angerufen? Was wollte er von dir?" Naraku zuckte leicht mit den Schultern. „Das selbe wie immer, versuchen mich fertig zu machen. Der Kerl lässt wahrscheinlich erst locker wenn ich sowohl Physisch als auch Psychisch am Ende bin. Zum Glück gibt es einige Dinge die er nicht weis." „Und die wären?" Naraku fuhr langsam an eine Kreuzung heran und hielt an der Roten Ampel bevor er kurz zu Nico herüber blickte.
„Nun... Es geht um Zeke..." Nico musste leicht schmunzeln. „Ach der Wolf mit dem du zusammen bist, wie geht's ihm denn." Naraku lies seinen Blick aus dem Seitenfenster schweifen. „Ich weis es nicht..." Das Lächeln des grauen Drachen schlug schlagartig in einen geschockten Gesichtsausdruck um. „Was soll das heißen du weist es nicht?" Seinen Blick immer noch aus dem Fenster gerichtet Atmete der Drache recht schwer aus. „Wir... sind etwas aneinander geraten und nun ist es zwischen uns zuende gegangen." Diese Worte trieben nur noch mehr Verwirrung in das ohne hin schon entgeisterte Gesicht des Drachen. „Was? Wieso? Ich dachte ihr wart so glücklich zusammen." „Das ist etwas kompliziert. Mein Ex-Freund ist bei uns aufgetaucht. Als wenn das nicht schlimm genug wäre gesteht er mir das er mich immer noch lieben würde." Naraku blickte zu der Ampel hinauf welche sich kurz darauf auf die Grüne Phase umschaltete woraufhin er seinen Wagen wieder in Gang setzte.
„Es kam wie es kommen musste. Er hat mich gegen meinen Willen geküsst und das hat Zeke anscheinend gesehen. Nur hat er es falsch interpretiert und war daraufhin stinksauer. Ich kann verstehen das er sauer war. Aber das er gleich Schluss macht hab ich nicht erwartet..." „Das tut mir leid... hast du versucht dich zu entschuldigen?" „Allerdings. Aber das schien ihn herzlich unbeeindruckt zu lassen." Für einen kurzen Augenblick hob Naraku seine Verbundene Hand woraufhin Nico doch recht verdutzt drein schaute da ihm das vorher noch nicht aufgefallen war. Er sah Naraku mit einer Mischung aus Mitleid und Trauer an bevor er seinen Blick nach vorne richtete. „Wie dem auch sei. Ich will nichts herauf zwingen. Also versuche ich drüber hinweg zu kommen. Was ehrlich gesagt schwerer fällt als ich es mir gedacht habe. Egal was ich tue.. oder was ich denke. Es endet immer damit das ich diesen Wolf vor mir sehe." Nico nickte verständnisvoll „Das ist verständlich. Wenn es irgendetwas gibt was ich für dich tuhen kann. Dann sag es mir." „Dank dir. Ich werde darauf zurück kommen."
Kurze Zeit später fuhr Naraku auf das Gelände seiner Arbeitsstelle wobei er wie gewohnt an der Schranke hielt welche dieses abgrenzte. Wie gewohnt kam der Dobermann welcher seine Schicht in der kleinen Wache abhielt ans Auto getreten während Naraku mit einem Druck auf den Knopf das Fenster herunter fahren lies. „Hey Naraku. Schön dich zu sehen." Ein leicht verschmitztes Grinsen wuchs über sein Gesicht als er den grauen Drachen auf dem Beifahrersitz erblickte. „Ist das dein Freund?" Naraku hielt für einen Augenblick denn schon wieder wurden seine Gedanken von dem Wolf erfüllt. Es war wie eine Strafe für ihn in diesem Moment. „Nein, das ist nicht mein Freund. Er ist hier weil Marcus nach neuen 'Rekruten' gesucht hat." Erwiderte der Drache und versuchte dabei Freundlich zu wirken, trotz der Hintergedanken die ihn gerade plagten.
„Ach so ist das. Nun gut. Ich brauche dann mal eure Papiere. Du kennst das ja." Prompt fingen beide an ihr Portmonee aus ihren Hosentaschen zu kramen. Nico reichte Naraku anschließend seinen Ausweis welchen er dann mitsamt seines eigenen an den Wachmann weiter gab. Dieser nahm Beide entgegen und verschwand anschließend für einen kurzen Augenblick in dem kleinen Häuschen neben der Schranke. „Sag mal Naraku. Wie lange machst du diese Arbeit schon sagtest du?" Naraku drehte sich zu dem grau geschuppten Drachen herum. „Ich glaube ich hatte es noch nicht erwähnt. Aber ich tue das jetzt schon knappe drei Jahre."
Der grau geschuppte Drache wirkte für einen Augenblick recht überrascht, nickte aber nur leicht bevor der Dobermann wieder zu ihrem Wagen herüber kam. „Alles klar, hier sind eure Papiere, dann wünsche ich euch Beiden viel Spaß und einen angenehmen Arbeitstag." Naraku warf ihm ein leichtes Lächeln zu. „Dank dir." Anschließend lies er die Schranke hinauf fahren so das Naraku seinen Wagen auf das Gelände fahren konnte. Nachdem er einen Parkplatz gefunden hatte und sein Auto abgestellt hatte, stiegen die beiden Drachen aus bevor er diesen verriegelte. „Ich bin mir sicher am ersten Arbeitstag wird dir erst einmal alles gezeigt und erklärt bevor du die Woche über angelernt wirst. Aber ich hoffe dennoch inständig das du nicht sofort zum Papiertragen abkommandiert wirst."
Mit diesem Kommentar lachte Naraku herzlich und trat mit Nico zusammen in die Eingangshalle. „Ich meine es wäre nur unheimlich schade wenn du einen schlechten ersten Eindruck von uns bekommen würdest. Denn wie sagt man so schön? Man hat nur eine Chance einen ersten Eindruck zu hinterlassen." Nun musste auch Nico leicht schmunzeln. „Ich denke das wird schon. Ich denke nicht das ich mir durch so etwas meinen Willen nehmen lassen werde. Aber dennoch danke für die Vorwarnung." In diesem Augenblick kam ihnen Jake entgegen wobei er, wie man es schon von ihm gewohnt war, wieder einmal in feinem Zwirn gekleidet war. Manchmal fragte sich Naraku ob der Panther außer seinen Anzügen auch noch andere Kleidung in seinem Schrank vorzuweisen hatte.
„Guten Morgen Naraku. Mr. Andrews?" Jake reichte ihm eine Hand welche Nico dankend und mit einem Lächeln im Gesicht annahm. „Sie können mich ruhig Nico nennen." Nun lächelte auch Jake. Naraku war sichtlich überrascht. In all den drei Jahren hatten er den Panther nicht einmal Lächeln sehen, und auch wenn er es nun nur für einen kurzen Augenblick tat, war es doch etwas sehr ungewohntes. „Ist vermerkt. Mein Name ist Jake, ich bin der Sekretär von Marcus. Wo wir gerade bei dem Thema sind..." Er hielt kurz inne und wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Rot geschupptem Drachen zu. „Marcus hat gesagt er will euch Beide umgehend sprechen." Naraku blickte ihn etwas perplex an. „Uns Beide?" „Ja, euch Beide. Ich würde vorschlagen ihr macht euch auf den Weg. Es schien recht wichtig zu sein."
„Nagut, danke für die Info Jake, wir sehen uns dann sicherlich später nochmal." „Das denke ich auch. Also dann. Und viel spass bei deinem ersten Arbeitstag Nico." Der Graue Drache bedankte sich mit einem leichten lächeln bevor er und Naraku zusammen durch die Korridore gingen. „Sag mal, wie lief es denn bei dir als du hier angefangen hast?" Der Rote Drache blickte zu seinem Artgenossen herüber. „Bei mir? Naja, so wie ich es dir geschildert habe. Die ersten paar Tage wurde mir alles gezeigt, dann ging es an die Ausbildung. Ich habe ein Jahr gebraucht bis ich soweit war das ich mit auf die ersten Einsätze durfte." Er fing an leicht in Erinnerungen zu schwelgen wobei ihm ein leichtes Lächeln übers Gesicht wuchs.
„Ich kann mich noch gut daran erinnern das viele gesagt hatten ich würde es nicht schaffen. Aber schon nach einigen wenigen Einsätzen habe ich bereits das erste Lob vom Chef einheimsen dürfen." Naraku führte Nico durch das Treppenhaus hinauf in eines der Höher gelegenen Stockwerke in welchem eben unter anderem das Büro des Wolfes seinen Platz gefunden hatten. Vor dem Büro angekommen blieb Naraku einen Augenblick stehen und schaute zu Nico herüber. „Ich möchte dir dennoch gerne ans Herz legen das du es nicht auf die leichte Schulter nimmst." Dieser fing an zu Lächeln. „Mach ich nicht, keine Sorge. Mir ist die Sache vollends ernst und so werde ich sie auch anpacken."
Naraku erwiderte den Kommentar des Drachen mit einem leichten Nicken bevor er mit ihm zusammen in das Büro von Marcus trat. Dieser hatte gerade das Telefon am Ohr und signalisierte ihnen mit einem kurzen Handzeichen das sie einen Augenblick warten sollten, sich aber schon einmal setzen konnte, was die Beiden auch sofort taten. Nur kurz darauf beendete der Wolf das Gespräch auch schon und wendete sich den beiden Drachen zu. „Einen schönen guten Morgen wünsche ich. Du musst Nico Andrews sein. Ich bin Marcus Gavin und von nun an wohl dein Vorgesetzter." Er reichte dem Drachen die Hand und wie schon zuvor nahm Nico diese mit einem Lächeln entgegen.
„Danke, Sir Ich danke ihnen für das Angebot dieser Stelle und hoffe das ich ihre Erwartungen zufrieden stellen werde." Der Wolf nickte leicht, ebenfalls Lächelnd, auch wenn es bei ihm erst auf einem zweiten Blick auffallen würde. „Natürlich. Ich freue mich auf eine reibungslose Zusammenarbeit." Für einen kurzen Augenblick wendete er seine Aufmerksamkeit den Papieren und Akten zu welche vor ihm auf dem Schreibtisch verstreut waren. „Also Naraku. Ich übertrage dir dann für heute die Aufgabe Mr. Andrews heute das Gelände und die Räumlichkeiten des Gebäudes zu zeigen. Shawn kümmert sich bereits bereit erklärt deinem anderen Anwärter herum zu führen."
Für einen Moment blieb dem Drachen der Atem im Hals stecken und es fühlte sich an als würde sich ein schwerer, kalter Schleier in seinem Körper ausbreiten als er die Worte des Wolfes vernahm. Er wusste wer dieser andere Anwärter war. Aber warum hatte er sich bereit erklärt die Stelle anzunehmen nach all dem was vorgefallen war? Er konnte sich einfach keinen Reim darauf machen. Es ergab einfach keinen Sinn. Schließlich wurde er von der Kräftigen Stimme des Wolfes aus seinen Gedanken gerissen. „Naraku? Hast du gehört was ich gerade eben gesagt habe?" In den ersten Sekunden blickte der rot geschuppte Drache ihn nur recht durcheinander an, fing dann aber an zu Lächeln.
„Ja, natürlich. Sollte alles kein Problem sein." In diesem Augenblick fiel der Blick des Wolfes schließlich auf die Verbundene Hand des Drachen. „Bist du sicher? Vielleicht solltest du dir ein oder zwei Tage ruhe gönnen. Deine Verletzung sieht doch etwas schlimmer aus." Aber Naraku schüttelte nur den Kopf und wies somit die Worte des Wolfes von sich. „Nein, das ist nichts ernstes. Ich hab mir die Hand in der Haustür geklemmt, mehr nicht. Ich fühle mich sehr wohl in der Lage zu Arbeiten. Außerdem habe ich mich vor kurzem erst krank gemeldet." Marcus blickte ihn für einen Moment durchdringend an wobei er mit einer Hand an seinem Kinn entlang strich.
Naraku dachte erst er würde seinen Blick gar nicht mehr von ihm abwenden, bevor er sich schließlich endlich wieder den Akten zuwendete. „Nun gut. Du kannst dann draußen warten während ich die Daten von Mr. Andrews notiere." Mit einem Nicken stand der rot geschuppte Drache auf und verließ dann das Büro. Einige Minuten verbrachte er damit im Gang zu warten nur bevor er sah wie Shawn um die Ecke gebogen kam, gefolgt von einem schwarzen Wolf welchen er nur all zu gut kannte. Shawn grüßte ihn mit einem Freundlichen Lächeln wobei Naraku es ihm gleicht tat. Doch Zeke hingegen schenkte der Drache nicht einmal einen flüchtigen Blick.
Während die beiden in dem Büro verschwanden aus dem er gekommen war, trat Nico zu ihm heraus wobei sein Gesicht von einem recht Verwundertem Gesichtsausdruck geprägt war. „Aber, das war doch..." Doch Naraku schnitt ihm mit einer kurzen Handbewegung das Wort ab und nickte nur leicht. „Ja, ich weis." Allein von der Miene welche das Gesicht des Roten Drachen erfüllte konnte Nico bereits ablesen das Naraku nicht wirklich dazu aufgelegt war darüber zu reden, weswegen er schnell versuchte ein anderes Thema anzuschneiden. „Nun, dann mal auf zur Rundführung, hm?" Naraku blickte zu ihm herüber Lächelte etwas, innerlich war ihm eher zum heulen zumute aber dennoch versuchte er diesen Gedanken beiseite zu drängen.
„Alles klar, dann werde ich dir als erstes die Umkleide zeigen mit allem was dazu gehört da diese auf dieser Etage liegt." Ohne weiter Zeit zu verlieren führe er Nico durch die Korridore des Gebäudes und es dauerte auch nicht all zu lange bis sie in dem Umkleideräumlichkeiten ankamen. „So, dies ist die Umkleide. Du wirst von Marcus die Tage sicher einen eigenen Spind zugeteilt bekommen. Darin kommen dann deine ganzen Sachen wie Trainingsausrüstung, Uniform und so weiter." Mit diesen Worten öffnete er seinen eigenen Spinnt um dem grauen Drachen einen kurzen Einblick davon zu geben was alles darin aufbewahrt wurde. Anschließend schloss er diesen wieder und führe Nico dann zu den Duschen herüber.
„Hier sind die Duschen. Was wohl unschwer zu erkennen ist." Er lachte leise aber beherzt bevor auch hier wieder für einen Augenblick Erinnerungen aufkeimten. Keine Positiven in diesem Fall. „Okay, dann wollen wir mal weiter." Die nächste Stunde verbrachte Naraku damit Nico alle Möglichen Einrichtungen und Räumlichkeiten zu zeigen. Schießstand, Übungsplatz, Krafttrainingsraum, Kantine und einige mehr wobei sie bei letzterem eine kurze Pause einlegten und Naraku ihm einen Kaffee spendierte. „Naraku?" Der Rote Drache hob seinen Kopf langsam an nachdem sie an einem der Tische platz genommen hatten, fragend zu Nico herüber blickend. „Hm?" „Ich weis das ich damit vielleicht auf offene Wunden drücke. Aber darf ich fragen was du vorhast zu unternehmen um das mit Zeke und dir wieder gerade zu biegen?"
Naraku wendete seinen Blick kurz auf den Kaffee in seiner Hand herunter. „Wenn du es ehrlich wissen willst..." Mit diesen Worten blickte er wieder zu dem Drachen hinauf. „Gar nichts. Ich werde gar nichts unternehmen. Ich habe schon versucht mich zu entschuldigen. Und klammern ist das letzte was ich will, also lasse ich es einfach bleiben und versuche drüber weg zu kommen." Nico nickte nur knapp und lehnte sich dann langsam in dem Stuhl zurück. „Ich kann mir vorstellen das das nicht einfach ist das ganze einfach so zu vergessen." Naraku stieß ein kurz gehauchtes, nicht ernstgemeintes Lachen aus. „Nein. Das ist es nicht. Aber was anderes bleibt mir nicht übrig in meiner Momentanen Situation."
Wieder nickte Nico nur kurz bevor sie die Beiden für die nächsten Minuten nur anschwiegen und dabei dann und wann an ihren Heißgetränken nippten. „Weist du, es ist für mich recht schwer zu begreifen. Wir kannten uns jetzt vielleicht eine Woche, und dennoch fühlt es sich so an als würde ein Teil von mir fehlen. Ich meine... das ist doch nicht normal." Der Graue Drache blickte zu ihm herüber. Er tat ihm wirklich leid, erst die Sache mit dem Tiger und nun das. Irgendwie schien er dafür kein gutes Händchen zu haben. „Mach dir mal nichts draus. Es sollte wohl einfach nicht sein. Ich denke deine Einstellung ist schon richtig. Du solltest versuchen drüber zu stehen und es einfach vergessen. Das ist wohl das beste was du tuhen kannst."
Nun war es Naraku welcher die Worte seines Gegenüber nur mit einem kurzen Nicken absegnete. „Nun gut. Dann lass uns mal weiter." Zusammen mit Nico stand er auf, brachte noch den Becher zu der Theke herüber bevor er den Drachen wieder durch die Korridore führte. In diesem Moment fielen ihm die Worte von Baelfor ein, das er heute mit dem Zug verschwinden würde. Und das es das letzte mal sein würde das er ihn sehen würde. Vielleicht sollte er wenigstens zum Bahnhof fahren und sich noch einmal verabschieden. Kurz warf er einen Blick auf die Uhr welche ihm verriet das es kurz vor Zwölf war. In diesem Augenblick war es fast so als würde man in dem Kopf des Drachen einen Schalter umlegen. Schnell drehte er sich zu Nico herum. „Nico, hör zu. Ich weis das mag jetzt vielleicht unüberlegt klingen. Aber sag Marcus das ich mich doch nicht mehr so wohl gefühlt habe wegen meiner Hand."
„Aber... Wo willst du denn hin?" „Ich muss was dringendes Klären!" Schon während dieser Worte ging er einige Schritte rückwärts nur bevor er sich herum drehte und den Korridor hinunter rannte. Nico hatte nicht einmal die Chance etwas dagegen zu sagen, so schnell war der Drache um die nächste Ecke verschwunden. Mit eiligen Schritten lief Naraku durch die Etlichen Flure und Hallen bevor er die Eingangshalle erreichte und von dort aus nach draußen auf den Parkplatz lief. In all der Eile brauchte er mehrere Anläufe bevor er es schließlich auf die Reihe bekam sein Auto zu entriegeln. Schnell setzte er sich hinters Steuer und startete den Motor bevor er ohne weiter zu zögern vom Parkplatz aus zu der Schranke herüber fuhr.
Der Dobermann blickte etwas verwundert drein, lies aber dennoch die Schranke nach oben fahren woraufhin sich der Drache mit einem kurzen Handzeichen bedankte und schließlich vom Gelände herunter auf die Straße fuhr. In hohem Tempo fuhr er durch die Stadt auf dem Weg zum Bahnhof. Wenn er schnell war würde er bis dorthin eine viertel Stunde brauchen. Wenn es keine Probleme gab. Aber es kam wie es kommen musste... So wurde er auf dem Weg dorthin von einigen roten Ampelphasen, einem Unfall und trödelnden Fahrern aufgehalten. Letztere hielten sich eigentlich nur an die Geschwindigkeits Begrenzungen welche hier Innerorts herrschten, dennoch kam es dem Drachen so vor als würden sie im Schritttempo vor ihm her schleichen.
So brauchte er schließlich eine geschlagene halbe Stunde bevor er endlich den Bahnhof erreichte. Auch beim Parken konnte man dem Drachen anmerken das er in Eile war denn bei dem Versuch den Wagen abzustellen, beanspruchte er etwas mehr als nur einen Parkplatz für seinen Wagen. Hastig kletterte er aus dem Auto heraus, verriegelte dieses und rannte in den Überdachten Bahnhof hinein. Er wusste eigentlich überhaupt nicht warum er sich so beeilte, oder warum er überhaupt zum Bahnhof fuhr. Warum wollte er sich nun von Baelfor verabschieden? Schließlich hatte er sein Leben durcheinander gebracht und war verantwortlich dafür das Zeke und er sich getrennt hatten. Dennoch rief etwas in ihm danach das er sich wenigstens von ihm verabschieden sollte bevor er abfährt...
Auf dem Weg zu den Gleisen musste er sich mühsam durch die Ansammlung von Leuten drängelten welche sich wie üblich um diese Uhrzeit hier tummelten. Unterwegs machte er noch einmal einen kleinen Stop an der Riesigen, Digitalen Anzeigetafel auf welche die Züge mitsamt ihrer Ankunft-, Abfahrtszeit und Zielbahnhof angegeben waren. Es dauerte einen Augenblick und er musste sogar warten bis die Anzeige einige Male umgesprungen war bevor er schließlich den Zug nach Carkley erblickte. „Gleis 4!" Schnell wendete er sich von der Anzeige ab und hastete zu den Gleisen herüber.
Seine Schritte wurden langsamer während er auf das Gleis zu ging. Es fiel ihm nicht wirklich schwer Baelfor unter all den Leuten auszumachen, schließlich stach er mit seinem Aussehen recht deutlich aus der übrigen Menge hervor. Für einen Augenblick blieb Naraku stehen. Er zögerte... Baelfor hatte ihn noch nicht gesehen, wie auch? Er saß mit dem Rücken zu ihm auf einem der Bänke welche sich an dem Gleis entlang erstreckten. Sollte er diesen Schritt nun wirklich wagen? Auf der einen Seite fühlte er sich verpflichtet dazu sich von ihm zu verabschieden. Aber auf der anderen hatte er die Befürchtung das es vielleicht falsche Hoffnungen erwecken würde.
Dennoch fasste er schließlich eine feste Entscheidung und trat langsam zu ihm herüber. Doch erst als er etwas näher heran kam, erblickte er jemanden neben Baelfor welchen er zuvor nicht gesehen hatte da er hinter einem der Stützpfeiler saß. „Zeke?..." flüsterte Naraku leise zu sich selbst wobei er erneut inne hielt. In diesem Augenblick schien der Aschgraue Wolf ihn entdeckt zu haben und wendete seinen Kopf langsam zu ihm herum. Sofort wurde dem Drachen unwohl in der Magengegend „Ich... geh wohl besser wieder." Langsam machte er ein, zwei Schritte zurück bevor er ihnen den Rücken zuwendete. „Naraku! Warte..." Und erneut blieb er stehen. Die Stimme des Wolfes hallte noch einen kurzen Augenblick in seinem Kopf bevor er leicht schlucken musste.
Naraku blieb nur auf der Stelle stehen, drehte sich nicht herum, antwortete nicht auf die Worte. Nur kurz darauf erklang die Stimme erneut, aber dieses mal schien er direkt hinter ihm zu stehen. „Ich..." Einen Augenblick wartete Naraku darauf das der Wolf seinen Satz fortsetzen würde. Vergeblich. Nun drehte Naraku sich langsam herum, sein Gesicht wirkte kalt und Emotionslos, etwas was der Wolf auf diese Art und Weise eigentlich gar nicht von ihm gewohnt war. „Was ist?" Leicht schnaubend warf Naraku ihm diese Worte an den Kopf. „Ich... muss mich bei dir Entschuldigen." Die vorher gegangene Emotionslosigkeit schlug schlagartig um und nun war das Gesicht des Drachen mit einer Mixtur aus Ungläubigkeit und Verwirrung erfüllt.
Die Worte des Wolfes hatten ihm regelrecht die Sprache verschlagen. Es wirkte so als hätte er einen Kloß im Hals welcher jeglichen Versuch einen Satz zustande zu bringen, zunichte machen würde. Somit herrschte zwischen den Beiden eine anspannende und schon fast Nervenaufreibende Stille. Doch schließlich entschied sich Zeke eben jene endlich zu unterbrechen. „Baelfor hat mir alles erzählt. Ich weis es war dumm von mir dir nicht von Anfang an zu glauben." Langsam wanderte der Blick des Wolfes zu Boden, Schuldgefühle fingen an in ihm Aufzukeimen. „Ich war blind vor Wut und hab deswegen nicht hören wollen was vorgefallen war, sondern habe nur an das geglaubt was ich gesehen habe."
Nun war auch Baelfor aufgestanden und zu den Beiden herüber gekommen. „Es tut mir leid was ich angestellt habe. Normalerweise bin ich nicht so. Ich weis auch nicht was in mich gefahren ist." Ein leises Seufzen glitt über seine Lippen. „Ich hoffe das ihre diese Sache nun geklärt habt. Ihr beiden seit wahrlich für einander Bestimmt." Er Lächelte leicht, kaum Sichtbar, aber er Lächelte. „Ich weis nicht ob das so Einfach ist. Aber zumindest scheinen wir wieder miteinander zu reden." Die Worte des Drachen wuschen eben jenes schwaches Lächeln sofort wieder aus dem Gesicht der Fledermaus. „Aber... Moment. Ich dachte das würde alles klären. Ich meine ich verschwinde und ich habe mich entschuldigt und es tut mir wirklich leid."
Zeke schüttelte leicht den Kopf und sah aus den Augenwinkeln zu Baelfor herüber. „Es war nicht nur deine Schuld. Es war auch meine." Wenigstens schien dem Drachen nun wieder zum Lächeln zumute zu sein. „Wie schon gesagt. Wenigstens reden wir wieder miteinander, das ist schon einmal ein Anfang. Dennoch. Ich denke da ist noch so einiges was wir klären müssen." Doch noch immer sah die Fledermaus danach aus als würde sie sich schuldig fühlen. „Es tut mir wirklich, wirklich leid. Irgendwie habe ich diesen Sommer nur Negatives zustande gebracht und einiges in den Sand gesetzt. Schule, Familie, Freunde. Nun muss ich sagen das ich wirklich wünschte ich hätte voraus sehen könnte welchen Schaden ich anrichte nur weil ich mir über mich selbst nicht im klaren war. Ironisch, nicht wahr?"
Erneut Seufzte er schweren Herzens bevor er wieder ein kleines, schwaches Lächeln zeigte. „Es mag dumm klingen. Aber es sind Momente wie diese bei denen ich wünschte das ich eine Zeitmaschine besäße. Ich würde alles korrigieren was ich Falsch gemacht habe. Und auch neben all der Wut welche ich auf das alles habe, muss ich sagen das ich Neidisch auf dich bin Naraku. Ich kenne dich und weis es zählt einiges dazu das du so Sauer wirst. Zeke scheint dir wirklich viel zu bedeuten. Und Zeke... Naraku liebt dich abgöttisch. Ich hoffe das du dir nun im klaren darüber bist." Baelfor kratzte sich leicht am Nacken bevor er zwischen Zeke und Naraku hin und her blickte.
„Nun, da ich nicht wirklich Zeitreisen kann, muss ich mich mit der Tatsache zufrieden geben das ich wenigstens einige Dinge durch Entschuldigungen und Taten dennoch verändern kann." Zeke blickte zu ihm herüber. „Du meinst unter anderem die Sache mit deiner Schule?" „Unter anderem, ja. Aber all die Zeit die ich alleine in meinem Zimmer verbracht habe in der Ungewissheit was nun mit mir los ist, hat mich so ziemlich zu einem Einzelgänger gemacht weshalb ich nicht viele Leute habe die jetzt noch zu mir halten. Und das muss sich ändern. Ich werde wieder Studieren... Nunja, sagen wir lieber ich werde die Uni anbetteln mich wieder aufzunehmen. Ich werde versuchen mich zu ändern und mein Leben auf die Reihe zu kriegen. Ein neues ich so gesehen"
Für einen kurzen Augenblick schaute er etwas ziellos in der Gegend herum. „Ich muss zugeben, ich habe echt Angst davor. Aber nun nachdem ich euch gesehen habe muss ich sagen das es einiges Wert sein muss jemanden so zu lieben. Und das ist es was ich auch möchte... Wie dem auch sei. Ich habe es mir in den Kopf gesetzt und ich werde es auch umsetzen. Ich habe einfach das Gefühl das es sein muss." Schließlich wurden die drei von dem Geräusch unterbrochen welches eine Durchsage einläutete. „Aufgepasst geehrte Amtrak Passagiere. Amtraks Starrain Express, mit dem Zielbahnhöfen in Los Jose, Santa Oxnard, Carkley und Obispo, läuft nun in Gleis 4 ein. Bitte treten sie ein Stück von der Bahnsteigkante zurück."
„Soo, das ist wohl meiner." Baelfor wendete seine Aufmerksamkeit für einen Augenblick dem Zug zu welche soeben in den Bahnhof einfuhr. „Nun denn, ich hoffe das von hier an alles gut für euch läuft. Ich werde wie gesagt versuchen mein eigenes Leben auf die Reihe zu bekommen. Vielleicht sieht man sich mal wieder, unter besseren Umständen versteht sich. Dank euch habe ich auch gelernt für Dinge zu Kämpfen welche mir was bedeuten. Auch wenn es mich so wie in deinem Fall eine Hand kosten könnte, Naraku." Die Fledermaus konnte sich ein leichtes schmunzeln nicht verkneifen. „Also, dann heist es wohl Abschied nehmen."
Baelfor umarmte sowohl Naraku als auch Zeke bevor er dann in den Zug stieg. Die Beiden beobachteten wie er sich einen Platz an einem der Fenster suchte, und wanken ihm noch einmal zu als der Zug nun abfuhr. Einen Augenblick lang blickten Naraku und Zeke dem Zug hinterher, ein Moment in dem wieder diese alles erstickende Stille herrschte. Doch dieses mal war es der Drache welcher diese Unterbrach. „Ich muss ehrlich mit dir sein, ich vermisse ihn irgendwie." Eigentlich hatte er alles möglich von der Seite des Wolfes aus erwartet, aber nicht das wie er nun reagierte. „Das wundert mich nicht. Ich kann teilweise verstehen warum du ihn geliebt hast."
Der rot geschuppte Drache drehte sich langsam zu dem Wolf herum wobei seine Ohren sich ein wenig an seinen Kopf senkten. „Ich kann dir dennoch versichern das ich dich über alles Liebe." Zeke sah immer noch weiter gerade aus, auch wenn der Zug mittlerweile in der Ferne zwischen all den Gebäuden verschwunden war. „Ich weis." „Also... kann ich dich immer noch als meinen Partner betrachten?" Naraku wurde nervös. Ein ungutes Gefühl wuchs in seinem inneren heran. Eine Angst vor dem was Zeke nun antworten würde. Doch dieser drehte sich zu dem Drachen herum und fing an zu Lächeln. „Ja... Ja das kannst du." Doch dann verfiel das Lächeln zu einem Ernsten Gesichtsausdruck. „Dennoch meinte ich es Ernst als ich sagte das wir reden müssen. Ich will nicht das so etwas nochmal einen Keil zwischen uns treibt."
Ein schwaches Lächeln wuchs über die Lippen des Drachen, innerlich fiel ihm ein Stein, nein ein Fels vom Herzen, wenn nicht sogar ein ganzer Berg. „Damit kann ich leben." Vorsichtig griff Naraku mit seiner Hand nach der des Wolfes, seine Finger zwischen die seiner schiebend. „Ich liebe dich." Zeke blickte den Drachen mit einem wärmenden Lächeln. „Ich liebe dich ebenfalls." Nun griff Zeke nach der freien Hand des Drachen und tat das selbige. „Also. Wie wärs? Wir setzen uns in die Pizzeria hier um die Ecke und ich lad dich auf eine Pizza ein." Naraku konnte sich ein leises kichern nicht verkneifen. „Hört sich gut an. Ich kenne sogar ein gutes Lokal hier um die Ecke." Zusammen gingen sie den Bahnsteig entlang und zwängten sich durch die Ansammlung an Personen hindurch aus dem Bahnhof heraus.
„Sag mal, wie kommt es das du schon am Bahnhof warst? Ich hatte dich doch nur kurz zuvor mit Shawn zusammen in das Büro von Marcus verschwinden sehen." „Dein Freund und ich waren bereits durch mit unserem Rundgang und somit hatte ich eigentlich nichts mehr zu tuhen. Baelfor hatte mich am Abend zuvor angerufen und mich gefragt ob er mit mir reden könnte. Erst hatte ich abgelehnt aber er war wirklich Hartnäckig. Also hatten wir uns geeinigt das wir uns heute hier am Bahnhof treffen." Die Beiden schritten langsam vom Bahnhof aus die Straße herunter. „Du wirst es kaum glauben aber ich war nur eine Halbe Stunde vor dir dort. Und in diesen dreißig Minuten hat er es geschafft mir so einiges klar zu machen."
Naraku blickte recht fragend zu dem Wolf herüber da er seinen Worten nicht so recht folgen konnte. „In wie fern?" „Naja, unter anderem hat er mir erklärt das er Angst vor Ablehnung hat und das er deswegen die lange Zeit lang niemanden an sich heran gelassen hat. Und die wenigen zu denen er Kontakt gehalten hatte er ohne jeglichen Grund herunter gemacht wenn er sich mies gefühlt hat. Auch hat er mir erzählt das er bis jetzt in seinem ganzen Leben noch nicht einmal nach einem Date gefragt wurde. Sein ganzes Leben hört sich an wie eine einzige große Tragödie. Findest du nicht?"
Doch als Zeke zu dem Drachen herüber blickte, sah er das Naraku teilweise in Gedanken versunken zu sein schien. Irgendetwas schien ihn zu bedrücken oder zu beschäftigen. Man konnte ihm ansehen das er sich über irgendetwas den Kopf zerbrach. „Ich muss zugeben das ich das meiste davon selbst nicht wusste. Ich wusste nicht was er durchgemacht hatte oder welche Probleme er mit sich herum schleppt." „Schon okay. Wir sollten das ganze nicht all zu sehr vertiefen. Ich finde es toll das er sich dazu entschieden hat sein Leben zu überdenken. Es gehört schon einiges dazu diesen Schritt zu wagen."
Schließlich erreichten sie nach einigen Minuten Fußmarsch das besagte Lokal. Beim eintreten hielt Zeke dem Drachen die Tür auf bevor er ihn zu einem der Tische weiter hinten führte. Die Pizzeria war im großen und ganzen wie ein Amerikanisches Diner eingerichtet was die Tische und Sitzgelegenheiten anging. Zu dieser Tageszeit war es meist recht leer. So auch heute. Außer ihnen war dort noch ein weiteres Pärchen und einige vereinzelte Personen. Nachdem die Beiden schließlich an einem der Tische platz genommen hatte, faltete Zeke seine Hände und legte diese auf den Tisch. „Wir haben einiges zu bereden. Sowohl du als auch ich, wir haben uns recht schnell von unseren Gefühlen blenden lassen und dabei ganz vergessen den anderen etwas näher kennen zu lernen so wie es eigentlich in einer Beziehung sein sollte."
Der Wolf hielt kurz inne und lies seinen Blick nach draußen aus dem Fenster schweifen wobei er durch Zufall ein weiteres Paar entdeckte welches Hand in Hand den Gehweg entlang schlenderte. „Ich habe mich nicht gewagt vorher zu fragen da ich es nicht als wichtig erachtet habe, aber nun denke ich es ist recht wichtig das wir etwas mehr über die Vergangenheit über des jeweils anderen erfahren." Langsam wendete er sich wieder dem Drachen zu welcher mittlerweile sichtlich mit einigen Schuldgefühlen zu kämpfen hatte, denn sein Blick wirkte leer und war auf den Tisch gerichtet. „Es interessiert mich wirklich nicht mit wem du bis jetzt zusammen warst. Du bist jetzt mit mir zusammen. Dennoch ist es etwas was wir von dem jeweils anderen wissen sollten."
„Ich denke... das ist okay. Aber ich bin ehrlich. Ich hab ein wenig Angst davor." Langsam aber sicher lies er seine Augen von dem Tisch hinauf wandern bis diese in die des Wolfes blickten. „Ich wollte eigentlich nie etwas über all die Leute erfahren mit denen du im Bett warst." „Nun... Du bist der Zweite." Die Augen des Drachen wuchsen binnen dem Bruchteil einer Sekunde an und er blickte den Wolf mit einem Gesichtsausdruck an, welcher deutlich die Überraschung widerspiegelte die er gerade verspürte. „Was?! Wie meinst du das? Der Zweite? So wie 'nur zwei'?" Langsam hob er eine Pfote und zeigte ihm zwei Finger. „Ja, zwei. Glaub es oder nicht. Du bist erst der Zweite mit dem ich je zusammen, im Bett, oder allgemein in einer festen Beziehung war."
Zeke stützte sich nun mit dem Ellenbogen auf dem Tisch vor sich ab und legte seinen Kopf auf seine Pfote. „Ganz entgegen dem was viele Leute denken, oder aus meinem Aussehen heraus schließen, stehe ich nicht auf Sex nur des Spaßes wegen. Ich gehe in viele Clubs, und flirte auch viel. Aber dabei gehe ich nie wirklich weit. Ich denke das hat alles mit dem ersten Typen zu tun mit dem ich zusammen war." Er hielt kurz inne um sich zu räuspern und somit seinen Hals frei zu machen. „Ich denke man kann sagen das er die Schuld an meiner Unsicherheit trägt was das angeht." Allein bei dem Gedanken daran trieb es dem Wolf die Reue ins Gesicht bevor ihm ein klägliches Seufzen entglitt.
„Sein Name war Bryan. Wir hatten uns recht zufällig auf einer Fete von einem Freund getroffen. Er wirkte recht Attraktiv und machte einen Freundlichen und zuvorkommenden Eindruck." Zeke verfiel für einen Augenblick in Stille und fuhr sich mit einer Pfote übers Gesicht. „Wir haben angefangen uns öfters zu treffen. Ich dachte ich würde der Glücklichste Wolf der Welt sein. Nunja, wie dem auch sei. Nach einem Monat beschloss ich dann ihn meinem Vater vorzustellen. Ich dachte es wäre die Richtige Entscheidung. Somit hatte ich mich für ihn vor meinen Eltern geoutet denn ich wollte das alle wussten das ich verliebt war und das er derjenige war. Wobei ich das Gefühl hatte als wäre ich für immer Glücklich mit ihm."
Wieder hielt er für einen Moment inne wobei es den Eindruck machte als würde es ihm sichtlich schwer fallen darüber zu reden. Doch gerade als der Drache sein Wort einwerfen wollte, fuhr er fort. „Und das war ich auch. Und ich sage 'ich' weil er es wahrscheinlich nicht war. Unter dieser freundlichen Fassade der Person die ich kannte, war dieses verdrehte, merkwürdige Individuum. Es hatte sich einiges an Wut in ihm angestaut bevor es eines Tages heraus kam. Ich war noch recht unerfahren was Beziehungen angeht also konnte ich die Zeichen nicht wirklich deuten. Ich denke es lag auch teilweise daran das ich ignoriert habe was ich im Hinterkopf gefühlt habe weil es einfach toll war in seiner nähe zu sein."
Zeke schloss die Augen und fuhr sich erneut übers Gesicht. „Nun, eines Tages schlug er mich. Und noch einige weitere Male in der Zeit danach. An diesen Tagen wollte ich nicht einmal meinem Vater unter die Augen treten weil ich schlicht und einfach geschämt habe." Der Drache wiederum blickte den Wolf mittlerweile mit weiten Augen an. So ganz konnte er nicht fassen was dieser ihm gerade erzählte. „Moment... er hat dich geschlagen? Aber du hast es doch sicherlich jemandem Erzählt oder nicht?" Entgegen dem was der Drache erwartet hatte, schüttelte Zeke nur den Kopf. „Nicht wirklich..." Naraku, welcher immer noch mehr als überrascht von dieser 'Geschichte' war, konnte nicht gerade behaupten das die Aussage des Wolfes mehr Klarheit schaffte. „Wie, nicht wirklich?"
„Nun. Eines Tages ist es einfach mit mir durchgegangen. Ich habe ihn im Club erwischt während er dabei war mit jemand anderem zu Flirten. Ich bin einfach durchgedreht und hab ihm ins Gesicht geschlagen. So fest das ich mir meine Pfote gebrochen habe." Während er dies schilderte, hielt er seine weiße Pfote hoch und betrachtete diese recht Nachdenklich. „Auch habe ich ihm zwei Zähne ausgeschlagen. Ich habe nicht wirklich nachgedacht was ich da mache. Ich habe einfach nur soviel Wut und Hass empfunden." Naraku konnte nur all zu gut nachempfinden wie der Wolf sich zu dem Zeitpunkt gefühlt haben musste, schließlich konnte man die Situation, wenn auch recht entfernt, mit der zwischen ihm und Drake vergleichen.
„Okay. Das wusste ich nicht." „Nicht? Das wundert mich denn die Mühle der Gerüchte kam ziemlich schnell ins drehen und recht schnell hatte ich den Ruf Zynisch und Brutal zu sein. Und irgendwie fand ich gefallen an diesem Ruf. Ich meine, ich konnte flirten mit wem ich wollte, und wurde gleichzeitig nicht mehr von so vielen Fremden angesprochen wie vorher. Aber nach einiger Zeit kamen die Negativen Seiten zum Vorschein Ich habe mich recht schnell Einsam gefühlt denn irgendwann schreckten viele davor zurück mich anzusprechen in der Angst ich würde sie ebenfalls schlagen. Sie waren die Schlauen, denn hätte ich damals genau so gehandelt wäre ich niemals mit diesem Idioten zusammen gekommen."
Plötzlich kniff Zeke die Augen zusammen und vergrub sein Gesicht in seinen Pfoten. „Aber dennoch fühle ich mich mies weil ich zugeben muss das ich ihn manchmal vermisse. Er hat mich geschlagen und erniedrigt. Und manchmal versuche ich mir auch vorzustellen was wohl passiert wäre wenn er es nicht getan hätte. Ich meine, ich weine immer noch dann und wann wenn ich an ihn und das denke, was er getan hat. Und dennoch vermisse ich ihn. Wie bescheuert ist das denn bitte?" Als Zeke seinen Kopf nun wieder anhob, konnte Naraku sehen das dieser sichtlich mit sich selbst zu Kämpfen hatte, teils aus Wut und teils aus Trauer. „Ich kann nicht wirklich sagen das ich ihn nie geliebt habe. Und so sehr ich es auch versuche, ich kann ihn nicht vergessen wobei ich mich meist selbst dafür hasse."
Nun, mit diesen Worten wurde dem Drachen so einiges klar und so mache fragen und Gedanken konnte er nun endlich zuordnen und aus seinem Kopf streichen. „Ist das der Grund warum du so reagiert hast als du das mit Baelfor und mir gesehen hast?" Zeke nickte nur leicht wobei seine Ohren leicht zuckten. „Allerdings. Ich habe mich sofort daran erinnert wie alleine ich war und das ich nie wieder so betrogen werden wollte. Aber weist du was das Schlimmste ist?" Langsam ballte er seine weiß befellte Pfote zu einer Faust. „Seitdem ich ihn geschlagen habe muss ich jedes mal an ihn denken wenn meine Hand schmerzt. An einigen Nächten ist es recht kühl und meine Knochen fangen an zu schmerzen. Und alles an was ich dann denken kann ist er und wie sehr ich es bereut habe ihn zu schlagen. Vielleicht... hätte er sich mit der Zeit geändert und angefangen mich zu lieben..."
Sein blick fiel nun langsam herunter auf den Tisch und für einen Augenblick herrschte Stille, eine Stille welche nicht einmal der Drache zu unterbrechen vermochte. Er hatte einfach das Gefühl das es in diesem Augenblick fehl am platz war etwas zu sagen. Schließlich blickte Zeke wieder zu ihm auf wobei ihm ein, zwei tränen die Wangen herunter liefen. „Es ist erbärmlich... Ich bin erbärmlich." Aber Naraku schüttelte nur den Kopf und verspürte sofort den Drang ihn aufmuntern zu müssen, er fühlte sich einfach verpflichtet dazu also sagte er gerade heraus was er dachte. „Du bist nicht erbärmlich. Du warst einfach nur Naiv. So wie jeder andere auch an gewissen Punkten und Momenten."
„Das ist sicher! Ich könnte dir eine Menge Geschichten von Dingen erzählen welche ich durch Naivität in den Sand gesetzt habe." Sowohl Naraku, als auch Zeke drehten sich recht verdutzt um als sie die weibliche Stimme vernahmen. Während sich Verwunderung in dem Gesicht des Wolfes breit machte, fing Naraku an zu grinsen als sie die Leopardin erblickten welche neben ihnen am Tisch stand. „Tut mir leid das ich euch einfach so von der Seite aus ins Wort falle. Aber da ich gerade am durchputzen war, konnte ich jedes einzelne Wort mit anhören, eigentlich auch wenn ich weis das es mich nichts angeht. Aber Naraku hat recht. Jeder von uns hat eine Schlechte Erfahrung in seinem Leben gemacht."
Zeke blickte immer noch mehr als verwirrt zwischen ihr und dem Drachen hin und her, was nun auch Naraku bemerkte woraufhin er anfing herzlich zu lachen. „Tut mir leid. Zeke? Das ist Leyla." Nun musste auch die Leopardin leise kichern bevor sie dem Wolf eine Pfote reichte. „Wo bleibt nur meine Erziehung? Freut mich dich kennen zu lernen." Zeke nahm ihre Pfote in seine für einen Freundlichen Händedruck. „So ihr beiden, so sehr ich auch gerne weiter eurem Gespräch lauschen würde, ich muss weiter Arbeiten sonst feuert Joey mich wohlmöglich noch." Mit einem Lächeln wendete sie sich wieder ihre Arbeit zu, und die beiden sich dem jeweils anderem.
„Du scheinst hier des öfteren her zu kommen oder?" fragte Zeke, während er noch immer damit beschäftigt war sich die Tränen aus dem Gesicht zu wischen. „Allerdings, schon seit knapp drei Jahren. Joey und Leyla sind sowas wie eine kleine, nette 'Familie' für mich." Nun musste auch Zeke leicht schmunzeln, ein Anblick welcher den Drachen doch sehr aufmunterte, denn es war toll zu sehen das Zeke immer noch Lächeln konnte nachdem er sich ihm so geöffnet hatte. „Nun, nachdem du mir so offen von deiner Vergangenheit erzählt hast, denke ich das es nur all zu fair ist wenn ich dir über alle Leute erzähle mit denen ich zusammen war. Auch die, über die nicht einmal meine besten Freunde bescheid wissen."
Nun war Zeke es welcher recht verwundert drein schaute und dem Drachen nicht so ganz folgen konnte. „Was? Ich hatte eigentlich erwartet das du des bezüglich recht offen wärst. Über wieviele wissen sie nicht bescheid? Über wieviele weis 'ich' nicht bescheid?" Naraku kratzte sich leicht am Nacken und blickte für einen kurzen Augenblick aus dem Fenster. „Naja, es ist nicht so schlimm wie es sich anhört. Nun... vielleicht doch. Es ist eher merkwürdig." Doch auch diese Worte gaben dem Wolf nicht wirklich Klarheit darüber was Naraku nun gemeint hatte. „Was meinst du mit merkwürdig?" „Ich hatte eine Beziehung welche ich hatte, aber gleichzeitig auch nicht hatte." Nun hatte Naraku es endgültig geschafft denn der Ausdruck welcher nun das Gesicht des Wolfes erfüllte zeugte deutlich davon das dieser nun vollends den Faden verloren hatte.
Was die Beiden in diesem Moment nicht mitbekommen hatten, war die Tatsache das Leyla nun schon fast geschlagene zehn Minuten nur auf einer Stelle putzte. Eine Stelle welche sich in der Nähe ihres Tisches befand. „Ich versteh immer noch nicht ganz. Was meinst du damit 'Eine Beziehung die du hattest, aber auch nicht hattest?'" Naraku wendete seinen Blick von dem was außerhalb des Lokals passierte, langsam wieder zu dem Wolf herüber. „Es ist etwas kompliziert. Ich fang am besten am Anfang an. Du bist der vierte mit dem ich je in einer Beziehung war. Ich denke du weist wer der erste war." Zeke fasste sich kurz an den Kopf und machte für einen Augenblick einen recht nachdenklichen Eindruck. „Ja, ich kanns mir denken."
„Baelfor. Wir waren beide jeweils der Erste für den anderen wobei wir uns aber nie wirklich als ein Paar bezeichnet haben obwohl wir doch recht offensichtlich eine Beziehung hatten. Rosen, Dates, Kinobesuche. Wie dem auch sei, nachdem er verschwunden war, versank ich in einem Traueranfall nach dem anderen. Auf Emotionaler Ebene wollte ich einfach jemanden der dieses Loch ausfüllt. Und da kommt meine zweite Beziehung ins Spiel." An diesem Punkt hielt der Drache für einen kurzen Moment inne und blickte auf den Tisch herunter wobei sein Gesicht von einem beschämten Gesichtsausdruck erfüllt war.
„Es hört sich schrecklich an, aber er war nur eine Notlösung für meine Gefühle. Anders kann man es nicht sagen und ich weis auch das ich wie ein Idiot klinge wenn ich das sage. Aber im Nachhinein finde ich keine wirklichen Grund warum ich mich mit ihm getroffen habe. Wir hatten nicht fiel gemeinsam. Ich habe mich einfach nur geliebt gefühlt und somit meine Gedanken beschwichtigt." Zeke blickte ihn recht unglaubwürdig an. „Das ist schrecklich! Du hast ihn nur benutzt um dich besser zu fühlen?" „Um Grunde genommen, ja. Und egal wie oft ich versucht habe mich zu entschuldigen nachdem wir uns getrennt haben, er hat nie wieder mit mir geredet und hasst mich immer noch."
Aber Zeke schüttelte nur den Kopf. „Das kann ich nur all zu gut verstehen. Das war echt unter aller Sau. Und ich dachte du wärst eine netter, unschuldiger Drache." Sofort konnte man dem Drachen ansehen wie das Schuldgefühl in ihm aufstieg und ihm sichtlich zu schaffen machte. „Nun, hier kommt meine Dritte Beziehung ins Spiel. Diese welche ich mit Merkwürdig meinte. Und es ist wohl unnötig zu sagen das das Schicksal erneut zu mir kam um mir in den Arsch zu beißen." Plötzlich hörte man eine Stimme aus der Küche heraus. „Leyla! Willst du die ganze Zeit an einer Stelle wischen? Nun mach schon... das Lokal muss Sauber aussehen." Erst jetzt bemerkten Zeke und Naraku das die Leopardin ihnen noch einen Augenblick lang gelauscht hatte bevor sie nun weiter ihrer Arbeit nachging.
Naraku wendete sich nun wieder dem Wolf zu welcher ihm gegenüber saß. „Nun, wir haben uns übers Internet in einem Forum kennen gelernt. Wir haben angefangen uns zu Schreiben. Er schien ein echt netter Typ zu sein. Mochte Videospiele, Pizza und würde mein Bedürfniss auf Nähe nur all zu gerne erfüllen. Und von den Bildern welche er mir geschickt hat, konnte ich auch sagen das er wirklich gut aussah. Da war nur ein Problem. Er lebte in einer anderen Stadt. Ich dachte ich könnte eine Beziehung auf die Entfernung verkraften. Ich dachte mir das es doch nicht so schwer sein könnte." Er schüttelte den Kopf und fasste sich an die Stirn. „Ich war Naiv."
„Nun hatte ich jemanden der wie Perfekt zu mir passen würde und das einzige Problem war das wir uns noch nie gesehen hatten und ich ihn nur übers Internet kannte. Man weis ja was andere über solche Beziehungen sagen. Aber ich dachte es wäre einen Versucht wert also habe ich es gewagt. Ich meine wenn ich auf dieser Seite stehe und mich als Nette Person bezeichne, konnte doch die Chance bestehen das es auch andere, ebenfalls Nette Personen gab, oder nicht? Als erstes habe ich natürlich herum studiert ob er wirklich ist als wen er sich ausgegeben hat. Das letzte was ich wollte war mit irgendeinem 60-Jährigen zusammen zu sein, oder schlimmer, irgend ein Notgeiler Ex-Knacki oder derartiges."
„Und? War er es?" Zeke schien nun wirklich von Neugier erfüllt zu sein, denn er hatte sich leicht zu dem Drachen herüber gelehnt und blickte ihn fragend an. „Allerdings. Er war in meinem Alter und so dachte ich das alles gut wäre. Ich muss auch gestehen das diese paar Monate wirklich toll waren. Auch wenn wir weit voneinander entfernt waren, haben wir doch einiges Probiert. Er hat mir einige... mehr intime Bilder geschickt und auch Cyber-Sex haben wir des öfteren gehabt. Sogar ein Video habe ich von seiner Seite bekommen. Doch als wir uns dann endlich das erste mal getroffen hatten, schien alles bergab zu gehen. Denn während ich dachte er wäre jemand mit... Erfahrung, musste ich feststellen das er noch Jungfrau und ich somit seine erste Beziehung war."
„Moment, sagtest du Bilder? Und ein Video?" Nun blickte er doch etwas skeptisch drein und verschränkte die Arme auf dem Tisch. „Ich hoffe für dich das diese nicht noch irgendwo bei dir herum schwirren." Naraku am anderen Ende fing an Schwach zu Lächeln. „Nein, nicht mehr. Ich habe sie gelöscht nachdem wir uns getrennt haben. Du scheinst ja doch sehr Eifersüchtig werden zu können, hm?" „Ja, allerdings." Der Drache versuchte den Wolf immer noch mit einem Lächeln seinerseits zu beschwichtigen. „Ich kann es ja verstehen. Ich bin da nicht anders. Wie dem auch sei. Als der Gedanke mit einem anderen Männchen Sex zu haben in seinem Kopf ankam, fing er an zu realisieren das er Schwul war. Und das konnte er wohl nicht so recht verkraften. Ich habe die Vermutung es lag daran das er sein ganzes Leben in einem Religiösen Haus verbracht hat und nun Angst davor hatte was aus ihm werden würde."
Diese Tatsache wiederum schien dem Wolf erneut Verwirrung ins Gesicht zu treiben. „Nachdem er wieder zuhause, und somit Online war, war er wieder der selbstbewusste, liebende Fuchs wie ich ihn kennen gelernt hatte. An diesem Punkt war ich mir nicht im klaren über diese Verdrehte Persönlichkeits Schwankung die er hatte. Auf mich machte er wieder den Eindruck des tollen Kerles den ich kennen gelernt habe." Ein leises, klägliches Seufzen entfläuchte der Schnauze des Drachen während er seine Augen schloss. „Das ist der Punkt an dem es Merkwürdig wird. Du siehst, ich habe mich in den Charismatischen Typen verliebt der nur Online existierte. Der Starke, Attraktive und sichere Fuchs in den ich verliebt habe, war nichts weiter als eine Illusion. Eine sehr Attraktive Illusion. Aber eben nichts weiter als ein Alter-Ego."
Langsam blickte der Drache zu dem Wolf herüber. „Ich wollte Spiderman, hab aber Peter Parker bekommen. Nein, schlimmer. Peter Parker hat wenigstens die Courage dann und wann in die Rolle von Spiderman zu schlüpfen. In der Realität war er schwächlich und schüchtern, nicht auf eine Positive Weise. Keinesfalls wie der Typ von dem ich dachte er wäre es. Ich konnte ihn nur so sehen, wie er wollte wie ich ihn sehen sollte." Naraku stützte seine Ellenbogen auf den Tisch und legte seinen Kopf auf eine Hand während er mit der anderen Kreise auf dem Tisch zog.
„Was wirklich mies ist, ist die Tatsache das ich zu dem Zeitpunkt an dem ich das ganze endlich realisiert habe, schon so sehr in diese Lüge verstrickt war, das ich einfach den Gedanken nicht los wurde das ich ihn immer noch liebe. Da er in einem Religiösem Haus erzogen wurde, wurde ihm beigebracht das es nur Beziehungen zwischen Mann und Frau gab. Da ich weit von dem Entfernt war was weiblich angeht, hat er angefangen mich zu hintergehen. Zumindest habe ich es später heraus gefunden. Er hat sich mit einem Mädchen getroffen und anscheinend schien es zwischen den Beiden mehr als gut zu laufen."
„Aber es war doch eigentlich nur rein Imaginär." Naraku blickte aus den Augenwinkeln zu Zeke herüber und schüttelte auf seinen Kommentar hin leicht den Kopf. „Auch wenn es nur in meinen Gedanken war. Es tat dennoch weh. Sehr sogar. Ich habe seitdem nicht mehr mit ihm geredet. Das letzte was ich von ihm weis ist, das er geheiratet hat. Ich denke somit hat er schließlich das Leben erreicht, welches seine Eltern für ihn vorgesehen haben. Vielleicht war ich auch nur eine Imaginäre Bezugsperson für ihn. Wie dem auch sei. Ich hoffe er ist Glücklich." Für einen Augenblick herrschte zwischen den Beiden wieder bedrückende Stille bevor Zeke sich langsam zurück lehnte, seinen Blick auf den Tisch gerichtet bevor er wieder zu dem Drachen hinauf blickte. „Wow... Das wusste ich nicht."
„Niemand wusste davon, nicht einmal meine Engsten Freunde. Schließlich hat alles Online stattgefunden, somit haben sie ihn nie getroffen. Dennoch muss ich sagen das die Trennung von ihm am meisten wehgetan hat. Denn auf eine gewisse Art und Weise habe ich den Perfekten Partner verloren, auch wenn er nicht wirklich existiert hat. Also... Ich weis was ich will da ich wohl in genügend Beziehungen war die nicht funktioniert haben. Wenn ich also sage das du der Einzige für mich bist, dann meine ich das auch so." Langsam legte Zeke seine Pfote auf eine Hand des Drachen und umschloss diese sanft mit seinen Fingern. „Auch wenn ich bis jetzt nur eine Beziehung hatte, kann ich sagen das ich genau so empfinde."
„Also, hier ist der Deal." Naraku schob seine Finger zwischen die des Wolfes und sah ihm tief in die Augen. „Ich werde dich niemals betrügen. Ich werde dich niemals belügen." Der Wolf erwiderte den Blick und wiederholte die Sätze des Drachens. „Ich werde dich niemals betrügen. Ich werde dich niemals belügen." Schließlich sprachen sie beide in fast dem Selben Augenblick aus was ihnen wohl gerade durch den Kopf ging. „Ich bin so froh das wir wieder zusammen sind." Im ersten Augenblick waren sie recht überrascht, fingen dann aber an herzlich zu lachen bevor Zeke auf der Bank um den Tisch herum rutschte, so das er nun neben dem Drachen saß.
Beide hatten sie immer noch die Hand des jeweils anderen in ihrer Eigenen. „Weist du wie sehr ich dich vermisst habe?..." Kommentierte Naraku mit einem leisen flüstern und schenkte dem Wolf ein wärmendes Lächeln. „Ja ich kann es mir denken..." Mit diesen Worten legte er einen Arm um den Drachen und zog ihn zu sich heran. „Awww. Das ist so verdammt schnulzig." Die Leopardin lachte leise während sie an den Tisch trat, statt den Mob hatte sie jetzt einige Speisekarten in ihren Pfoten. „Ich möchte wirklich nicht die Stimmung versauen aber wolltet ihr nicht noch etwas essen?" Sowohl Naraku als auch Zeke fühlten sich im ersten Augenblick recht überwältigt und mussten beide leise kichern. „Aber ja, gerne doch. Danke Leyla."
Die Leopardin lächelte wärmend und legte ihnen dann jeweils eine Speisekarte auf den Tisch. „Okay ihr Beiden. Entscheidet euch in aller Ruhe, ich bin gleich wieder da." Genau so plötzlich wie sie erschienen war, verschwand sie auch wieder in der Küche womit sich Zeke seiner Speisekarte zuwendete. Naraku wiederum lehnte sich nur zurück womit er sofort einen fragenden Blick von dem Wolf erntete. „Willst du denn gar nichts essen?" Doch der Drache fing nur an zu grinsen. „Doch, doch. Aber ich weis schon was ich nehme. Wie gesagt, ich esse hier schon seit Jahren und die Peperoni-Salami Pizza hat sich bei mir zu einem Favoriten entwickelt." Nun fing auch Zeke an zu grinsen und klappte seine Speisekarte zu. „Na dann werde ich diese doch auch mal probieren."
Es war fast so als hätte Leyla die Worte der Beiden aus der Küche heraus gehört denn nur wenige Sekunden später stand sie schon an ihrem Tisch. „Also ihr Beiden? Was darf ich euch bringen?" „Ich werde eine Peperoni-Salami Pizza und eine große Cola nehmen." Sofort musste die Leopardin leicht lächeln, dachte ich mir schon, ich frage mich warum ich dich überhaupt noch nach deiner Bestellung frage." Mit einem Kichern wandte sie sich anschließend dem Wolf zu. „Ich werde das gleiche Probieren." Leyla nickte leicht, notierte es sich aber nicht da sie es sich auch so merken konnte. „Okay, zwei mal Peperoni-Salami Pizza und Große Cola. Ich werd es soweit an Joey weiter geben." Mit diesen Worten nahm sie sich die Speisekarten von dem Tisch und verschwand wieder nach hinten in die Küche.
„Wie geht es eigentlich deiner Schwester?" Naraku blickte zu dem Wolf herüber und Lächelte. „Naja, laut den Ärzten soweit gut." Dann hielt er für einen Augenblick inne, denn der Gedanke an seine Schwester war sofort mit Drake verbunden. Erneut hallten die Worte durch seinen Kopf, jene Worten mit denen er ihm gesagt hatte er solle gut acht auf seine Schwester geben und sich auf der Straße des öfteren Umdrehen. Würde dieser Tyrann irgendwann einmal ruhe geben? Wahrscheinlich erst wenn er hatte was er haben wollte. Wobei es nicht wirklich nur der Sex mit ihm sein konnte. Doch auf einen zweiten Gedanken hin traute Naraku ihm auch das zu. Am liebsten würde er ihn wahrscheinlich für den Rest seines Lebens in seinem Keller einsperren. So wie er es schon einmal probiert hatte...
„Naraku? Alles in Ordnung?" Während der Drache in Gedanken versunken war, war dem Wolf nicht entfallen das dieser anfing einen Nachdenklichen und angestrengten Gesichtsausdruck zu machen. Es dauerte ebenfalls einen Augenblick bevor Naraku realisierte das Zeke ihn angesprochen hatte. „Was? Achso. Ja, soweit schon. Ich war nur für einen Moment in Gedanken versunken, nur halb so wichtig." Mit einem Lächeln versuchte er überzeugend zu wirken. Dennoch blickte der Wolf recht skeptisch drein, entschied sich dann aber doch dazu es einfach so stehen zu lassen und nicht weiter nach zu fragen. „Und was ist mit deinen beiden Cousins? Sind die immer noch bei dir zu Besuch?"
Naraku wusste nicht warum aber Zeke musste plötzlich leise kichern während er leicht nickte. Er verstand nicht ganz warum aber der fragende Blick in seinem Gesicht schien Grund genug für den Wolf zu sein mit seiner Erklären anzufangen. „Allerdings. Die Beiden bleiben auch noch ein paar Tage. Naja, irgendwie scheint Seth auf den Geschmack gekommen zu sein, seinem kleinen Bruder streiche zu spielen. Erst letztens hat er ihn vollends nackt aus dem Zimmer ausgesperrt. Das wäre nur halb so schlimm gewesen wenn Seth nicht zuvor alle anderen Räume verschlossen hätte. Ich war etwas... überrascht als Ellis nackt im Wohnzimmer stand und mit aller Mühe versucht hat seine Lendengegend mit den Händen zu verbergen."
Trotz seines Grinsens, seufzelte der Wolf nun leise auf. „Wenigstens lenkt es etwas von der Wut ab welche Seth Momentan auf mich hegt." Nun war der Drache vollends verwirrt. Doch bevor er etwas sagen konnte, kam Leyla mit den Pizzen und den Getränken an den Tisch und stellte diese darauf ab. „So, dann lasst es euch mal schmecken." Naraku schenkte ihr ein Lächeln. „Danke Leyla!" Auch Zeke bedankte sich mit einem kurzen Lächeln, doch noch bevor er sich seiner Pizza zuwenden konnte, hatte er wieder Narakus Aufmerksamkeit. „Wieso ist er Wütend auf dich?" „Weil ich dir die Hand eingeklemmt habe anstatt ein gesittetes Gespräch mit dir zu führen. Ich hoffe er wird durch die Tatsache besänftigt das ich meinen Fehler eingesehen habe und wieder mit dir zusammen bin."
Schließlich widmeten Beide ihre Aufmerksamkeit jeweils ihrer Pizza und fingen an diese Stück für Stück zu verspeisen. „Wo wir gerade bei deiner Hand sind..." Aus den Augenwinkeln blickte der Wolf auf die Verbundene Hand des Drachen wobei dieser sofort versuchte dessen Bedenken zu beseitigen. „Es ist nur halb so wild. Mach dir mal keine Gedanken." Mit einem Lächeln griff sich Naraku ein Stück seiner Pizza. Natürlich entsprach das nicht ganz der Wahrheit, denn seine Hand schmerzte noch immer, vor allem wenn er sie belastete oder diese zu einer Faust ballen wollte. Aber er wollte dem Wolf nicht noch mehr Gründe liefern über die er sich Gedanken machen musste.
Doch Zeke schien sich von den Worten des Drachen nicht wirklich beeinflussen zu lassen. „Hast du es denn wenigstens von einem Arzt untersuchen lassen?" Auch Naraku lies seinen Blick nun auf seine verletzte Hand fallen und für einige, wenige Sekunden spielte er mit dem Gedanken dem Wolf zu sagen das er dies bereits getan hatte, doch dann schüttelte er nur den Kopf. „Nein, ich bin noch nicht dazu gekommen." Sofort erntete er einen skeptischen Blick von seinem Gegenüber bevor er das Stück Pizza für einen Augenblick aus seiner Pfote legte nur um dann mit dem Finger auf ihn zu zeigen. „Du... wirst morgen zum Arzt gehen und dich Krank Schreiben lassen!" Mit dieser Art von Reaktion hatte der Drache wiederum nicht gerechnet was man ihm auch deutlich ansehen konnte, denn sein Gesicht war von einem Überraschten Ausdruck geprägt.
„Aber..." „Nichts aber freundchen!" Sofort schnitt Zeke ihm das Wort ab und gab ihm somit nicht einmal die Chance sich da heraus zu reden. „Du wirst morgen zum Arzt gehen, ohne wenn und aber. Du kannst so nicht Arbeiten." Naraku verstand die Sorge des Wolfes, dennoch wusste er das er sich nicht einfach krank melden konnte. „Ich muss mich um eure Ausbildung kümmern, und das geht schlecht wenn ich Krank gemeldet bin." Aber er schien nicht einmal einen Bruchteil einer Sekunde darüber nachzudenken. „Darum kann sich dein Freund kümmern. Aber du wirst mit dieser Hand nicht Arbeiten gehen." Schnell musste Naraku einsehen das es wohl Sinnlos war darüber zu Diskutieren. Ein leises seufzen entfläuchte ihm und er fing an leicht zu Grinsen.
„Nun gut. Ich hoffe nur das Shawn damit nicht überfordert ist." Nun widmete Zeke sich wieder seiner Pizza wobei sein Blick aber immer noch dem Drachen galt. „Ich denke er schafft das. Er hat einen Fähigen Eindruck auf mich gemacht." Die Worte des Wolfes veranlassten ihn nun dazu leicht belustigt zu kichern. „Fähig ist er auf jeden Fall. Aber ich weis nicht ob er Führungsqualitäten besitzt." „Aber du besitzt welche? Du wirkst auch nicht gerade wie jemand der Befehle gibt... kleiner Drachi." Zeke fing an zu schmunzeln und auch Naraku konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Okay, okay. Ich werde ihm die Sache überlassen. Ich hoffe Marcus gibt sein Einverständnis dazu."
Wenn Zeke seinen Mund zu diesem Zeitpunkt nicht mit einem Bissen seiner Pizza voll hätte, würde er dem Drachen sicherlich eine Antwort geben. Aber so war er dazu gezwungen erst einmal herunter zu schlucken und seinen Mund frei zu machen. „Das muss er. Es wäre unverantwortlich dich mit so einer Verletzung arbeiten zu lassen." „Naja, anscheinend kann er es schon. Er hat sich die Hand heut morgen angesehen und hat gemeint..." Doch Zeke fiel ihm sofort ins Wort ohne ihn seinen Satz auch nur beenden zu lassen. „Moment, er hat sich die Hand angesehen und lässt dich weiter arbeiten?" Die Augen des Drachen wanderten einmal kurz in dem Lokal umher bevor sie sich wieder mit denen des Wolfes trafen. „Nun gut. Er hat sie nur kurz gesehen und mich gefragt ob ich mich in der Lage fühle zu Arbeiten."
„Und du hast natürlich 'ja' gesagt." Mit einem leichten Nicken kratzte sich Naraku am Kopf. „Ja habe ich. Das Problem ist einfach das ich mich vor ein paar Tagen bereits Krank gemeldet habe und es einen unzuverlässigen Eindruck macht wenn ich es nun erneut tue." „Gut, dann werde ich während du morgen zum Arzt gehst mit dem Herrn Gavin reden und ihm die Sache schildern. Es kann nicht sein das du mit dieser Verletzung arbeiten gehst." Naraku fing an zu lächeln und gab schließlich klein bei. „Okay. Dann machen wir das so." Beide widmeten sich wieder ihren Pizzen welche aber auch schon wenige Minuten vollends vertilgt waren.
Erneut lies es nicht lange auf sich warten bis die Leopardin wieder an den Tisch kam, die Rechnung bei sich tragend. „Zahlt ihr zusammen oder getrennt?" Zeke wollte gerade etwas sagen als schließlich ein kräftige Stimme erklang welche einen deutlichen Akzent aufwies. „No, no, no. Das geht aufs Haus mein freund." Ein recht rundlicher, dennoch freundlich aussehender Otter kam zu ihnen herüber, ein breites Grinsen auf seinem Gesicht. Sofort stand Naraku auf und begrüßte ihm mit einer Freundlichen Umarmung wobei sie sich gegenseitig auf den Rücken klopften. „Ich denke wir werden Bezahlen Joey. Ich kann das nicht aufs Haus gehen lassen. Nicht schon wieder."
Doch Joey konnte man sofort ansehen das dieser nicht umstimmen lies. „Du ist jetzt schon seit Jahren hier mein Freund. Und Freunde von Joey müssen heute nicht zahlen." Naraku machte nur den Ansatz eines Versuches etwas zusagen, wurde aber sofort von dem Otter unterbrochen. „Ich bestehe darauf." Leise Seufzend gab Naraku schließlich klein bei. „Nagut. Aber das nächste mal." Mit einem leisen Lachen legte der Otter seine Arme erneut um den Drachen und zog diesen leicht an sich. Zeke, welcher das ganze Schauspiel etwas verwundert beobachtete, richtete sich nun ebenfalls langsam und auch etwas zögerlich von seinem Platz auf. „Also dann Joey. Ich wünsche dir noch einen angenehmen Abend."
Naraku nahm auch Leyla einmal kurz in die Arme und auch Zeke verabschiedete sich von den Beiden, wenn auch nicht auf eine so 'verbundene' Art und Weise wie Naraku es tat bevor sie sich schließlich in Richtung des Ausganges begaben. „Ich warte freudig auf deinen nächsten Besuch mein Freund." Naraku musste leicht schmunzeln. „Dieser wird sicherlich nicht lange auf sich warten Joey!" Noch einmal wank er ihm kurz zu bevor Zeke und er das Lokal nun schließlich verliessen und anschließend auf dem selben weg zurück zum Bahnhof gingen auf dem sie gekommen waren. „Hast du eigentlich jemals etwas in dem Laden bezahlt?" Der Drache fing sofort an zu Grinsen. „Seit einem halben Jahr schon nicht mehr." Sofort fing der Wolf an zu lachen. „Okay. Hab ich mir irgendwie auch schon gedacht."
Wenige Minuten später kamen die Beiden schließlich wieder am Bahnhof an und als Naraku nun zu seinem Auto gehen wollte, wurde er von dem Wolf aufgehalten welcher ihm noch hinterher rief. „Naraku?" Der Drache welcher gerade dabei war seinen Schlüssel aus der Hosentasche zu fummeln, drehte sich nun langsam herum und lies seinen Blick zu Zeke herüber wandern. „Magst du nicht noch mit zu mir kommen? Ich weis es wirkt etwas Plötzlich da wir gerade erst wieder zusammen gekommen sind." Man konnte ihm ansehen das es ihm einiges an Überwindung kostete folgende Worte über seine Lippen zu bringen. „Aber ich würde dich gerne in meiner Nähe haben." Leider reagierte Naraku nicht so wie Zeke es sich erhofft hatte. Denn dieser schien nun doch recht nachdenklich.
In dem Kopf des Drachen regte momentan ein wildes Durcheinander von Gefühlen und Gedanken. So recht wusste er nicht mehr was richtig oder falsch war, so brauchte er einen Augenblick um wenigstens etwas Ordnung in seinen Kopf zu bringen. Der doch relativ kurze Augenblick des wartens und des Schweigens lies den Wolf sichtlich nervös werden bevor der Drache ihm schließlich eine Antwort gab. „Natürlich. Gerne sogar." Ein leichtes Lächeln wuchs über das Gesicht des Drachen, und auch wenn es nicht ganz der Euphorie entsprach welche Zeke erwartet hatte, war er dennoch froh über diese Entscheidung und somit fing auch er an zu Lächeln. „Super! Ich werde dann vor fahren."
Noch bevor Naraku irgendetwas sagen konnte, hatte ihm Zeke schon den Rücken zugedreht und eilte zu seinem Wagen herüber. Für einen kurzen Augenblick stand Naraku noch etwas überwältigt neben seinem Auto bevor er sich schließlich hinter das Steuer setzte und den Motor startete. Anschließend wartete er noch bis der Mattschwarze Camaro an ihm vorbei gefahren war bevor er ebenfalls aus seiner Parklücke heraus fuhr und ihm vom Parkplatz herunter folgte. Schnell hatten sich die Beiden in den Verkehr eingefädelt und während sie nun in angemessenem Tempo durch die Straßen der Stadt fuhren, gingen dem Drachen so einige Dinge durch den Kopf.
Zum einem war er doch mehr als überrascht von dem Verhalten des Wolfes. Auf der einen Seite hatte er ja gesagt das er Eingesehen hatte das er einen Fehler gemacht hatte, aber auf der anderen kam es ihm etwas Merkwürdig vor das er sich ein wenig so verhielt als wäre nie etwas vorgefallen. Außerdem plagte ihn der Gedanke... oder mehr die Angst davor ihn erneut verlieren zu können. Es war nun einmal passiert und irgendwie hatte sich diese Angst nun in die Gedanken des Drachen eingebrannt und er musste sich eingestehen das, so sehr er auch versuchte es zu verdrängen oder zu verwerfen, die Angst immer noch da war. Was ist wenn wieder etwas passieren würde? Etwas woran er die Schuld tragen würde und es dieses mal keine Entschuldigung oder dergleichen geben würde.
Naraku plagte sich sogar so sehr mit diesem Gedanken das er dem Wolf an einer Roten Ampel beinahe hinten drauf gefahren wäre. Dennoch konnte er gerade noch rechtzeitig reagieren und seinen Wagen mit einer Kontrollierten Bremsung zum stehen bringen. Das leise grollen des Motors in den Ohren und den Wolf in seinem Kopf umklammerte Naraku das Lenkrad fest mit beiden Pranken. „Reiß dich zusammen... Hör auf überhaupt an soetwas zu denken." Langsam setzte er den Wagen nun wieder in Bewegung nachdem die Ampelphase auf Grün umsprang. Er versuchte sich einzureden das er sich glücklich schätzen konnte das sich die Dinge nun wieder zum guten gewendet hatten. Es hätte auch ganz anderes ausgehen können.
Aber auch darüber wollte er sich nur ungern Gedanken machen. Er hatte seinen Wolf wieder, das war was nun zählte. Aber warum spürte er immer noch dieses unangenehme Empfinden? Das Empfinden das etwas fehlen würde. 'Warum?' Diese alles erstickende Frage machte sich nun in seinem Kopf breit. Warum konnte er sich nicht Glücklich fühlen? Nun da er die Person wieder an seiner Seite hatte die er über alles Lieben gelernt hatte. So in Gedanken versunken und damit beschäftigt auf all diese Fragen die passenden Antworten zu finden, bemerkte er erst jetzt das sie bereits die Straße erreicht hatten in der das Apartment des Wolfes seinen Platz gefunden hatten.
Langsam tat er es Zeke gleich und fuhr seinen Wagen an den Straßenrand wo er ihn nun hinter dem Camaro zum stehen brachte. Naraku stieg aus dem Supra aus, schloss die Fahrertür und verriegelte den Wagen bevor er dem Wolf zu dem großen Gebäude folgte. Er konnte zwar sehen wie er etwas zu ihm sagte, aber irgendwie konnte er sich nicht so recht sammeln um ihm zuzuhören. Zeke schien wohl zu bemerken das der Drache etwas neben der Spur zu sein schien weswegen er seine Worte noch einmal wiederholte während sie die Treppen hinauf stiegen. „Wie geht es eigentlich deiner Schwester?" Naraku folgte Zeke die Stockwerke hinauf und nickte leicht. „Ja, sie scheint es sowohl Körperlich als auch Psychisch gut verkraftet zu haben. Wobei ich bei zweiterem aber nicht so sicher bin."
Für einen kurzen Augenblick verfiel der Drache in ein betretenes Schweigen während Zeke damit beschäftigt war die Tür seiner Wohnung zu öffnen. Er lies dem Drachen den Vortritt bevor auch er in den Flur dahinter trat und anschließend die Tür hinter sich ins Schloss legte. „Sie hat leider die doofe Angewohnheit das sie Belastende Gedanken für sich behält und diese lieber in sich hinein frisst anstatt sie mit jemandem zu teilen." „Dann solltest du dich mal mit ihr zusammen setzen und versuchen das aus der Welt zu schaffen. Ich kann deine Schwester zwar nicht einschätzen da ich sie nicht kenne. Aber wenn sowas für sich behält ist damit niemandem geholfen." Der Wolf führte Naraku ins Wohnzimmer wo sie nun auf dem Sofa platz nahmen.
Ein leises, kläglich klingendes Seufzeln entfläuchte dem Drachen während er sich mit einer Hand die Stirn rieb. „Ja ich weis schon was du meinst, aber das ist leider Gottes alles nicht so einfach." Während Zeke nun zu dem Drachen herüber blickte, brauchte es nicht viel um zu erkennen das dort noch etwas anderes war was diesem Kopfzerbrechen zu bereiten schien. Einen Augenblick lang dachte der Wolf das es wohl besser wäre sich daraus zu halten und ihn nicht weiter mit irgendwelchen nervenden Fragen zu Löchern. Doch das Pflichtbewusstsein helfen zu wollen gewann schnell die überhand weswegen er die Frage nun doch in den Raum stellte. „Was bedrückt dich kleiner?" Naraku wiederum schenkte dem Wolf einen recht verwirrten und zugleich überraschten Gesichtsausdruck. „Was meinst du?"
„Du bist recht leicht zu durchschauen. Man kann dir ansehen das da noch etwas anderes ist was dich bedrückt." Die Augen des Drachen blickten sofort in die seines Gegenübers und auch wenn er erst mit dem Gedanken spielte bei der Aussage zu bleiben das er nicht wüsste was der Wolf von ihm wollte, wurde ihm doch schnell klar das er diese Diskussion schnell verlieren würde. Es war wie Zeke es gesagt hatte, er war einfach zu leicht zu durchschauen. „Nunja. Ich muss dir gestehen das..." Doch weiter kam er nicht mit seinem Satz, denn genau in diesem Moment wurde er von einem Geräusch unterbrochen. Eben jenes veranlasste ihn dazu seine Aufmerksamkeit vorerst von dem Wolf zu nehmen und sich dem Ursprung zu zuwenden woraufhin er sofort den Schwarzen Hai sah welcher aus dem Gästezimmer heraus kam.
Sofort erfüllte sich das Gesicht von Seth mit einem überraschten und zugleich verwirrtem Gesichtsausdruck als er den Drachen dort auf dem Sofa erblickte. „Naraku? Zeke?..." Einen Augenblick lang blickte er zwischen den Beiden hin und her. „Darf man fragen wie man zu diesem Zusammentreffen gelangt?" Seufzend drehte der Wolf seinen Kopf ein wenig beschämt zur Seite bevor seine Augen recht ziellos im Wohnzimmer umher wanderten. „Ich habe Eingesehen das mein Verhalten falsch war und das ich Überreagiert habe." Schließlich landete sein Blick ebenfalls bei dem Hai wobei seine Ohren ein wenig nervös zuckten und sich auch leicht an seinen Kopf anlegten. „Ich habe mich so sehr in das Verbissen was ich gesehen habe das ich nicht einsehen wollte was wirklich passiert ist. Aber nun habe ich es eingesehen und mich entschuldigt."
Dann fing er an leicht zu grinsen und blickte zu dem Drachen herüber. „Und zu meinem Glück hat der kleine Drache mir meinen Fehler verziehen und mir eine zweite Chance gegeben." Auch Seth fing nun an zu Grinsen. „Na das freut mich doch! Ich bin wirklich froh das ihr Beide wieder zusammen gefunden habt denn innerlich habe ich wirklich gehofft das es passieren würde. Ihr beide passt wirklich perfekt zusammen wenn ich das so sagen darf." Sowohl Naraku als auch Zeke waren im ersten Augenblick recht überrascht. Es war schließlich nicht das erste mal das sie diese Worte heute gehört hatten. „Nun denn ihr Beiden. Ich werd mich nun zu meinem Bruder ins Bett gesellen. Eine angenehme Nacht wünsche ich euch. Und treibt es nicht zu Wild." Noch einmal streckte er ihnen die Zunge heraus bevor er in das Gästezimmer verschwand.
Noch einen Moment lang schauten sowohl Zeke als auch Naraku ihm hinterher und auf die Tür bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem jeweils anderem schenkten. Der Wolf fing an zu lächeln bevor er sich die Hände des Drachen nahm und ihn mit sich zog als er aufstand. Mit dem Drachen im Schlepptau ging er nun langsam in sein Schlafzimmer wobei er sich an den Rücken von Naraku schmiegte und ihn Schritt für Schritt führte. Naraku konnte spüren wie der Wolf seine Schnauze neben seine auf die Schulter legte. „Also... noch einmal. Was ist es was dir so Kopfzerbrechen bereitet Naraku?" Der Drache hatte innerlich eigentlich gehofft das Zeke es verworfen hätte. Kurz musste er durchatmen bevor er inne hielt um sich zu Zeke herum zu drehen und seinem Gegenüber in die Augen zu blicken. „Ich habe Angst..."
Der Wolf blickte ein wenig besorgt drein während er nun langsam das Shirt von dem Körper des Drachen streifte, ihm nun sanft über die beschuppte Brust streichend. „Angst wovor, Schatz?..." Noch immer wirkte Naraku etwas bedrückt, seinen Blick wieder von dem Wolf abgewendet. „Das wieder soetwas passiert." Langsam blickte er wieder zu ihm auf. „Ich will dich nicht verlieren, Zeke. Ich schaff das nicht... Nicht noch einmal..." Zeke drückte ihn sanft einen Finger auf die Schnauze. „Shhhh. Du wirst mich nicht verlieren." Er lächelte ein wenig, versuchend seinen Drachen aufzumuntern während er nun neben ihm auf der Bettkante platz nahm. „Versprich mir einfach keine Geheimnisse vor mir zu haben, so wie ich keine vor dir haben werde."
Tief blickte er Naraku in die Augen wobei er für einen Augenblick dachte das die Gelben Pupillen in verschiedenen Tönen funkeln würden. „Und du wirst sehen... nichts kann uns etwas anhaben..." Sanft lies er eine Pfote über seine Wange streichen bevor er seine Schnauze zu seiner führte. Immer weiter schloss sich der Abstand zwischen diesen nur bevor sich ihre Lippen berührten Schnell waren die Beiden in einem Leidenschaftlichem Kuss verbunden wobei Naraku den Wolf nun an sich zog und sich langsam mit ihm nach hinten auf das Bett fallen lies, so das er den Wolf nun auf sich liegen hatte. Während er spüren konnte wie Zeke seine Zunge in seine Schnauze führte, lies er seine Hände unter sein Shirt gleiten um auch ihn von der Störenden Kleidung zu befreien.
Nur kurz lösten sich die Beiden aus ihrer innigen Verbundenheit damit Naraku das Shirt über den Kopf des Wolfes ziehen konnte, nur um im Anschluss wieder in den Kuss zu verfallen. Ihre Zungen tanzen miteinander in Leidenschaft während ihre Hände den Körper des jeweils anderen erforschten und sich schließlich auch von den letzten störenden Kleidungsstücken befreiten. In einem fast schon quälend langsamen Tempo löste sich der Wolf nun aus dem Kuss, dem Drachen wieder tief in die Augen blickend verharrte er so einen Augenblick. „Ich liebe dich Naraku. Kein Schatz dieser Welt kann dich ersetzen. Kein Wort beschreiben was ich für dich empfinde..."
Dem rot geschuppten Drachen trieb es sofort die Scharmesröte ins Gesicht, ein seichtes, rosarotes Schimmern auf seinen Wangen. „Ich... ich weis nicht was ich sagen soll..." Wieder drückte Zeke ihm einen Finger auf die Schnauze, ihm ein wärmendes Lächeln schenkend. „Das brauchst du auch nicht, ich weis das du ebenso empfindest. Allein die Tatsache das du einem Idioten wie mir Verziehen hast nachdem ich dich so verletzt habe ist Beweis genug für mich." Noch einmal gab der Wolf ihm einen Kuss. Dieses mal auf die Spitze seiner Schnauze direkt zwischen seine Nüstern bevor er sich an ihn schmiegte. Naraku war im ersten Augenblick sichtlich überwältigt oder gar überfordert von den Gefühlen und Emotionen welche Momentan in ihm herrschten.
Schließlich legte er langsam seine Arme um den Wolf und lies seine Finger sanft durch das Fell auf seinem Rücken wandern. Eng aneinander gekuschelt und so dem jeweils anderem Wärme spendend schliefen die Beiden schließlich ein und gaben sich dem Reich der Träume hin während der Mond sich nun seinen Platz am Himmel eingenommen hatte.