Timothy in the dark - Episode 03: Kein Weg zurück
#3 of Timothy in the dark
Warning: Although the first part does not contain anything of this, the following episodes will and so be prepared to see a lot of: Gay stuff, violence (not in sex), blood, gore, bad language, violence, even worse language, dirty stuff (watersports) and demons. Wait, did I mention violence? ;)
Also I do not suggest summoning demons or slaughtering people unless it really seems appropriate in your situation. =P
This story is inspired by the game "The Darkness" that I am playing at the moment as preparation to part 2 which is coming out soon.
You will find all parts, languages and other stuff here: http://timothy.scanix.de (no popups, no ads)
Timothy in the dark
- Episode III -
Kein Weg zurück
Frank starrte immer noch auf seinen Schutzbefohlenen. Eins musste er diesem Jungen lassen, er war immer für eine Überraschung gut. Tim hatte die Verletzungen also nur vorgetäuscht, damit Frank von ihm abließ.
Allerdings fehlte es ihm an Intelligenz, sonst hätte er damit gewartet bis Frank weg war. Ihm sollte doch klar sein, dass es jetzt noch eine Tracht Prügel gab.
„Eins noch.", begann Tim, „In all den Jahren, hast du da jemals so etwas wie Zuneigung für mich empfunden?"
Auf einmal eröffnete sich Frank eine neue Möglichkeit, den Jungen zu verletzten. Seine sadistische Ader fühlte sich herausgefordert, unwissend, dass neben ihm in der Dunkelheit eine Kreatur hockte, der er in Sachen Grausamkeit nicht das Wasser reichen konnte.
"Höchstens Abscheu.", rief der Mann lachend zurück, "Du warst immer nur im Weg, aber deine Mutter wollte dich trotzdem nicht abschieben. Also: Nein, ich habe nie etwas empfunden."
Plötzlich stand der Darkling auf dem Container neben ihm.
"Dann brauchst du das hier wohl nicht mehr."
Darky stieß blitzschnell seine linke Klaue in Franks Brust und riss ihm mit einer kraftvollen Bewegung sein Herz heraus. Dann biss er genüsslich ein Stück aus dem tropfenden Organ heraus, bevor er es Frank vors Gesicht hielt.
„Auch mal beißen?"
Das Gesicht des Mannes zeigte in Rekordzeit nacheinander Überraschung, Entsetzten, Unglaube und Wahnsinn. Zum schmerzverzerrten Blick kam er allerdings nicht mehr und brach stattdessen leblos zusammen.
Darky warf sich den Rest des Herzens ins Maul und schlang es ohne viel zu kauen hinunter.
„Was sollte das denn?", rief Tim entsetzt als er die Schrecksekunde überwunden hatte. Blut strömte aus der Brust seines ehemaligen Stiefvaters und tauchte den Boden unter ihm in ein klebriges Rot.
„Oh, entschuldige! Wolltest du auch was davon?", antwortete Darky, „Warte, ich krieg's wieder raus."
Dann fing er an zu würgen.
„Lass das!", rief Tim, „Ich wollte ihm nur Angst machen. Ihm vielleicht ein wenig weh tun, aber jetzt ist er tot."
„Er war ein Arschloch und auch kein guter Mensch, wenn ich nach dem Geschmack seines Herzens gehe."
„Aber ihn deshalb gleich umbringen?"
„Ach, komm! Gleich beschwerst du dich noch wegen der Katze mit der ich die Laterne ausgeschmissen hab. Du solltest halt keinen Dämonen zu einer Diskussionsrunde mitbringen."
Tim wandte sich kopfschüttelnd ab und ging ein paar Schritte weg. Der Junge fing an zu würgen und beugte sich in der hinteren Ecke der Gasse vor. Außer etwas Speichel, der ihm aus dem Mund tropfte, kam jedoch nichts aus ihm heraus.
Nach einer knappen Minute richtete er sich wieder auf und wischte sich den Mund mit dem Ärmel ab. Er horchte in sich hinein. Ihm war nicht einmal übel. Warum musste er sich bei diesem Anblick nicht übergeben? Was stimmte mit ihm nicht?
Tim spürte deutlich, wie die Panik in seine Glieder kroch. Er fing an zu zittern und der Drang von hier wegzulaufen wurde immer stärker.
Wo war er da nur hineingeraten? Er wollte etwas Besonderes in seinem Leben, ja. Aber musste es so aussehen? Menschen zu töten, die es vielleicht gar nicht verdient hatten, nur damit sich sein Dämon vergnügen konnte?
Dann rannte er los. Ohne bestimmtes Ziel, einfach nur weg von hier. Vorbei an dem Darkling, der seinem toten Stiefvater gerade ins Gesicht urinierte. Das würde den Bullen sicher eine interessante Spur liefern. Was sie wohl mit dieser DNA anfangen würden?
Timothy rannte mehrere Minuten lang durch die Straßen, von Lichtkegel zu Lichtkegel, bis er in eine Gegend kam, in der die Laternen kein Licht abgaben.
Die Gebäude hier waren Sozialwohnungen, die dermaßen trist und deprimierend waren, dass sie nach einem Aufstand der Bewohner aufgegeben worden waren. Damit war dieser Block praktisch menschenleer und man sparte sich den Strom für die Straßenbeleuchtung.
Tim bemerkte aus dem Augenwinkel einen Lichtschein aus einem der schmalen, von den Mauern der Hochhäuser umsäumten Gängen und steuerte darauf zu. Der Zugang zu diesem Wohnblock war nur wenige Meter breit.
Vor den grauen Außenwänden lagen haufenweise Glasscherben von den größtenteils zerstörten Fensterscheiben über ihm. Selbst genau in der Mitte, wo er lief, knackte es hin und wieder, wenn er auf eine größere Scherbe trat.
Als er sich der Eingangstüre näherte, konnte er den Ursprung des Lichtes sehen. Jemand hatte eine Lampe über der Türe angebracht, die von einer daneben stehenden Autobatterie versorgt wurde.
Tim wollte sich gerade unter das Licht setzen und etwas ausruhen, als ihn eine Stimme herumfahren ließ.
„Wen haben wir denn hier?"
Die Stimme gehörte einem Mann, den Tim auf Ende zwanzig und arbeitslos schätzte. Er war, ebenso wie seine vier Begleiter, in Leder gekleidet, in das hier und da einige Ketten eingearbeitet waren. Zusammen sollten sie wohl so eine Art Schlägerbande darstellen.
Doch Tim war nicht danach zu Mute, sich über die Typen lustig zu machen. Stattdessen brauchte er jemanden, der ihm half aus der Sache wieder herauszukommen.
„Bitte!", sagte er also, „Ihr müsst mir helfen! Ich werde verfolgt."
Der vermeintliche Anführer, der ihn angesprochen hatte, sah sich unter seinen Kumpels um und sie alle fingen an zu lachen.
„Dein Verfolger kann dich haben, wenn wir mit dir fertig sind.", sagte der Kerl und holte einen Schlagring aus der Tasche, „Du bist genau das, was wir brauchen, um uns abzureagieren. Ein verwöhntes Muttersöhnchen, das sich über unsereins lustig macht."
Er steckte sich den Schlagring an die rechte Hand und kam Tim näher. Die anderen Typen machten ihre Waffen ebenfalls bereit und standen bald mit Messern, Knüppeln und Stäben in der Hand neben ihrem Boss.
Plötzlich brach etwas aus der Brust des Kerls links vom Anführer hervor und Blut spritzte bis an die Wand hinter Tim. Sofort sanken die Arme des Mannes kraftlos herunter und er starrte auf die Metallstange, die aus ihm herausragte und an der sein Blut entlanglief, bis es vom rostigen, zackigen Ende auf den Boden tropfte.
Dann fiel er vornüber zu Boden. Dabei schob er die Stange zurück, bis er schließlich flach auf dem Bauch lag und sie etwas schief in ihm stecken blieb. Am oberen Ende konnte man nun eine Parkuhr erkennen, in der auf einem kleinen, roten Schildchen die Aufschrift „Abgelaufen" zu lesen war.
Durch die Lücke, die entstanden war, konnte Tim in einiger Entfernung eine ihm bekannte Silhouette und zwei funkelnde Augen in der Dunkelheit erkennen.
„Oh, mein Gott!"
„Kenny!"
„Was zum Teufel ist das?"
„Macht das Vieh kalt!"
Die Schreie gingen durcheinander, Tim konnte nicht mehr sagen, wer was gerufen hatte. Aber das war wohl auch nicht mehr wichtig.
Timothy sank vor der Eingangstür auf den Boden und lehnte sich an die kalte, verrostete Metalltür. Er saß nun in der Mitte des Lichtscheins, der ihn wie ein Schutzschild umhüllte.
Dann ertönten Schüsse. Zwei der Schläger hatten Pistolen gezogen und schossen auf Darky. Die Anderen rannten mit erhobenen Knüppeln auf ihn zu. Darky verschwand plötzlich und tauchte direkt vor einem Typen mit einem Baseballschläger auf.
Der Darkling sprang ihm an die Brust und brachte ihn so zum wanken. Noch während dieser rückwärts stolperte, biss er ihm in die Kehle und sprang wieder ab. Der Mann ließ seine Waffe fallen und presste beide Hände an seinen Hals. Ein gurgelndes Geräusch abgebend, sank er zu Boden.
Tim ließ seinen Kopf auf seine Brust sinken und schloss die Augen. Er verfolgte den Kampf allein mit seinen Ohren, aber in seiner Vorstellung bildeten sich gegen seinen Willen die Bilder dazu.
Der Kampf war vollkommen einseitig. Die Männer schlugen und schossen in die Gegend, wurden aber einer nach dem anderen abgeschlachtet. Wenn er richtig gezählt hatte, waren nun nur noch zwei übrig.
„Ich glaube, ich habe ihn erwischt.", rief einer von ihnen nach einem Schuss und für wenige Sekunden war es still.
„Denkste!", ertönte die vertraute Stimme von Darky dann, kurz gefolgt von Metzgergeräuschen und einem wahnsinnigen Geschrei.
„Bitte töte mich nicht!", rief der Letzte und ließ seine Waffe fallen, falls Tim das Geräusch richtig deutete, „Ich gebe auf. Lass mich einfach verschwinden. Ich schwöre, dass ich niemandem von dir erzählen werde."
„Natürlich.", antwortete Darky, „Tote reden auch nicht."
Ein Schlag. Dann ein Knacken. Gefolgt vom Geräusch eines fallenden Sackes. Dann war es still.
„Komm schon, mein Kleiner!", sprach ihn Darky an, seine Stimme war fast freundlich und aufmunternd, „Schalte das Licht aus, damit ich zu dir kommen kann!"
Hier führte kein Weg mehr raus. Das war eine Sackgasse in jederlei Hinsicht. Was sollte er auch tun? Den Rest seines Lebens in einem Lichtkegel verbringen?
Vielleicht hätte es auch eine Möglichkeit gegeben, diese Gabe für gute Zwecke einzusetzen ohne Unschuldige zu töten, aber der Zug war wohl abgefahren. Tim atmete noch einmal tief durch, dann war er bereit.
Timothys Mundwinkel verzogen sich zu einem irren Grinsen, während ihm Tränen übers Gesicht liefen. Bald war alles vorbei. Eines musste er sich aber eingestehen: Das war eine verdammt krasse Methode, Selbstmord zu begehen.
Mit diesem Gedanken zog er die Kabel aus der Batterie und es wurde dunkel.