Des Zauberers Stab - 33 / Epilog

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#33 of Des Zauberers Stab

Nichts ist für die Ewigkeit, darum muss alles enden...


Fertig! Fertig? Nunja, so fertig die erste Niederschrift einer Geschichte eben sein kann.

Ich möchte dies nutzen um all jenen zu danken die so fleißig mitgelesen haben, und noch viel mehr denen die durch Kommentare und PMs wertvolle Anstöße geliefert haben. Sollten noch Fragen, Wirrungen oder Lücken offen klaffen, so zögert nicht mich darauf hinzuweisen. Diese Geschichte zu schreiben war eine verrückte Erfahrung, aber ihr habt mir geholfen es durch zu stehen. Und, nur um etwas Perspektive zu schaffen; der Gesamtumfang des Ganzen beläuft sich nun auf die Länge eines durchschnittlichen Romanskripts! Ganz Recht, wer dieses Kapitel noch liest hat 400 Verlagsnormseiten meiner Erzählerei bewältigt.

Hoffentlich hat es euch Freude bereitet :)

So wünsche ich noch einmal viel Lesevergnügen, erinnere an die ab-18 Freigabe und sage vielen Dank!

Des Zauberers Stab - 33

(eine pöse Furry-Fantasy)

33) Epilog

Celia klopfte an die Tür. Sie fröstelte, nicht nur, weil der Turm seinen Schatten auf sie warf. Vielmehr fühlte es sich an, als ließe sie alle Wärme, die die Welt zu bieten hatte hinter sich. Als könne alle Winterwolle, die ihr jemals wachsen würde sie nicht mehr erwärmen. Doch nun war es zu spät, es sich noch anders zu überlegen.

"Herein", sagte eine dunkle Stimme von drinnen.

Sie trat ein.

Die Küche sah etwas gewöhnlicher aus, als sie erwartet hatte, aber auch Zauberer mussten wohl etwas essen. Das hagere Eichhörnchen räumte gerade den Tisch ab, es war jener Lehrling, den sie von Monaten heimlich bei seiner Unzucht beobachtet hatte.

"Komm näher, Mädchen", sagte die dunkle Stimme hinter ihr.

Celia fuhr herum. Ein Blick genügte ihr um zu wissen, dass sie den Herrn des Turmes vor sich hatte. Das Fell des Stieres glänzte schwarz wie die Nacht, und darunter zeichneten sich überaus kräftige Muskeln ab. Er ragte so hoch auf, dass sie sich wunderte, wie seine Hörner nicht an die Decke stießen. Seine Augen sahen seltsam aus, wie traurig, aber auf eine ermüdete Weise. Auf der Brust seiner blauen Robe zeichnete sich ein überaus fein gesticktes Wappen ab. Ein schlanker Nadelbaum über zwei runden Früchten. Siedendheiß fiel Celia ein, dass sie sich nicht verbeugt hatte und holte dies eiligst nach. Dabei fiel ihr auch noch auf, wie sehr ihr Kleid verrutscht war, und sie begann es zurecht zu rücken. Außerdem hatte sie wohl eine Locke an ihrem Arm übersehen, die...

"Ruhig!", mahnte der schwarze Stier. "Hast kann ich nicht leiden."

Das Eichhörnchen blickte fragend zu ihnen, der Stier nickte ihm zu und es verschwand durch die Hintertür nach draußen. Der Stier baute sich vor Celia auf und betrachtete sie eindringlich, jedoch nicht anzüglich.

"Du bist also das Mädel vom Kransperger Hof", stellte er nach einer Weile fest.

"Ganz Recht, Herr", antwortete Celia eifrig. "Die Erlaubnis meiner Eltern habe ich mitgebracht, auch wenn meine Mutter etwas Schwierigkeiten mit der Schrift hatte, die..."

"Dein Name?", unterbrach sie der Zauberer.

"Celia, Herr!" Das junge Schaf musste sich im Zaum halten, um nicht zu schreien. "Ich bin die Tochter vom Knecht Hubert und der Obermagd Gerlanda, die..."

"Das ist mir gleich", unterbrach sie der Stier "Wenn du Glück hast, werde ich dich Celia nennen, nicht mehr. Du weißt, weshalb du hier bist?"

"Herr, um euer Handwerk zu erlernen, Herr."

"Männelig ist mein Name, aber du kannst es bei Meister belassen, bis ich dir etwas anderes sage."

"Jawohl Meister!"

"Und was du als mein Handwerk bezeichnest... wir werden sehen. Nicht jeder ist für die Zauberkunst geschaffen. Aber ich glaubte schon immer, dass jeder fähig ist, etwas zu lernen. Prüfen wir es also. Dir ist bekannt, dass du das erste Weib sein wirst, dass es in meiner Lehre versucht?"

"Ja, Meister."

"Sei dir dessen immer bewusst. Ich werde die Gelehrsamkeit der Frauen nach deinem Beispiel beurteilen. Im Übrigen weiß ich von den Dingen, mit denen du versucht hast meine Lehrlinge unter Druck zu setzen."

Celia erstarrte. Kribbelnder Schrecken floss heiß ihren Rücken hinab.

"Herr, Meister, ich wollte... ich meine..."

"Das hat mich erst bewogen, mir dich anzusehen", erklärte Männelig "Ich war neugierig, wer da versuchen will einen Zauberer zu erpressen."

"...", sagte Celia. Irgendwo zwischen ihrem Verstand und ihrem Mund waren ihr die Worte verloren gegangen.

"Ist das Mut oder Dummheit, was meinst du?", fragte der Zauberer.

"Dummheit, Meister?", krächzte das junge Schaf.

"Findest du? Nun ja, wir werden sehen." Der schwarze Stier nahm ein aufgewickeltes Stück blauen Stoffes aus einem Fach in der Wand. "Hier ist deine Robe. Trage sie in Ehren. Du kannst hier sein, da unerwartet ein Bett unter meinem Dach freigeworden ist. Behalte das stets im Sinn."

Celia nickte und nahm das blaue Gewand entgegen. Ohne Umschweife begann sie ihr Kleid aufzuschnüren und ließ es achtlos zu Boden fallen. Strümpfe und Leibwäsche fielen als nächstes. Nackt wie frisch nach der Schur stand sie vor dem Zauberer. Die Augen des schwarzen Stieres betrachteten ihren mädchenhaften, fast noch kindlichen Leib wie einen merkwürdigen Schmetterling. Da entdeckte sie wieder diesen seltsamen Ausdruck darin. Das war keine Begierde, Trauer womöglich? Sie zog sich das neue Gewand über den Kopf. Die Robe flatterte um schmalen Mädchenkörper. Erst ein Gürtel würde sie in Form zwingen.

"Scheu bist du schon einmal nicht", stellte Männelig ungerührt fest.

"Meister, ich weiss, dass ich von euch nichts zu fürchten habe", sagte das junge Schaf.

"Womöglich nicht in dieser Art", brummte der schwarze Stier "Doch auf andere Weise wirst du mich verfluchen lernen! Erst werde ich dich prüfen. Wann, wo und wie es mir gefällt. Du wirst lernen zu lesen; wirklich zu lesen, nicht nur die Lettern zu verstehen. Es werden Herausforderungen auf dich warten, mit denen du niemals rechnen konntest. Später mag es sein, dass ich dich für eine Weile in die Hände einer Hexe gebe, bei der ich noch eine Schuld abzuleisten habe. Wie viel davon wird dir wohl gefallen?"

Starr stand Celia vor ihm da. Plötzlich wünschte sie sich ihr Kleid zurück.

"Geh jetzt. Einer der anderen Lehrlinge wird dir zeigen, was du wissen musst. Und nimm dein Gewand mit, hier herrscht immer noch Ordnung!"

Celia nickte übertrieben, raffte ihre Kleider vom Boden zusammen und stürmte durch die hintere Tür.

Männelig hörte die Stimmen draußen. Er legte die Stirn in Falten und schüttelte den Kopf. Langsam stieg er die Treppe empor. Auf den letzten Stufen gab er besonders Acht, wohin er seine Hufe setzte. Kein Laut sollte ihn verraten. Er betrat den Raum, der einst sein Studienzimmer gewesen war, und beugte sich über die Wiege. Zwei hellblau schimmernde, große Augen blickten halb geschlossen zu ihm auf. Das kleine, braune Kälbchen reckte die Hände über den Kopf, gähnte und schlief wieder ein. Vorsichtig, als taste er nach hauchdünnem Glas, berührte Männelig die Wange des kleinen Wesens. Er konnte sich nicht entsinnen, jemals etwas Weicheres berührt zu haben als diesen plüschigen Flaum. Die Wärme, die davon ausging war berauschend. Und wie vertraut das kleine Gesichtchen ihm erschien. Fast glaubte er, seine Mutter darin zu erkennen, seinen Bruder und womöglich am Ende sogar sich selbst. Dabei hatte das Kälbchen sichtlich genug auch von Edwyn mitbekommen. Samtweiches braunes Fell, rundliche Oehrchen und die allerliebste winzige Nase die der Zauberer jemals gesehen hatte. Das kleine Mäulchen schmatzte leise.

Hinter dem schwarzen Stier wurde eine schwere Seite umgeblättert, und leise geflüstert: "Ist da jemand munter?"

Männelig hob den Kopf. Hinter ihm stand Edwyn am Lesepult, das von der Tür aus nicht einzusehen war. Er trug keinen Faden am Leib.

"Du solltest im Bett sein!", zischte der Zauberer den Bären an.

Spöttisch zog Edwyn eine Braue nach oben. "Es heißt Wochenbett, mein Herz, nicht Drei-Wochenbett. Von hier aus kann ich besser in die Wiege sehen."

Der schwarze Stier hatte hörbar Mühe seine Stimme im Zaum zu halten. "Du musst dich schonen!"

"Es hat seinen Grund, warum ich nicht sitze", entgegnete der Bär im selben Tonfall. "Außerdem weiß ich von Tagelöhnerinnen, die ihre Kinder auf dem Feld geboren, sie nur kurz saubergemacht, und dann weiter gearbeitet haben."

"Aber du bist keins von diesen Weibern!"

"Zugegeben", meinte Edwyn "Aber ich will auch nicht so weit hinter ihnen zurückstehen."

"Und ich will, dass dein süßer Arsch gut verheilt!" Der schwarze Stier blickte mit großen Augen und zitternder Lippe zu seinem Liebsten auf. "Edwyn, bitte!"

"Na schön", schnaubte der Bär. "Aber das Buch nehme ich mit!"

Unter dem wachsamen Blick des Zauberers legte sich Edwyn bäuchlings auf die Bettstatt. Das Buch legte er daneben auf den Boden.

"Ich glaube, daraus lässt sich ein recht nettes Kunststück ableiten, wenn man sich erst durch die Einleitung gekämpft hat."

"Sicherlich", murmelte Männelig abwesend. Behutsam glitten seine Hände über die fleischigen Backen des Bärenhinterns. "Lass mich nur vorher ein wenig nachsehen."

Edwyn seufzte theatralisch. "Das werd ich dir wohl kaum ausreden können. Na mach schon, du Glucke."

Tief gruben sich die Finger des Stieres in das weiche Bärenfleisch, und zogen es zärtlich auseinander. Inmitten des weichen, warmen Pelzes kam ein breiter Sockel aus Rosenquarz zum Vorschein. Männelig klemmte die Backen mit einer Hand fest und zog mit der anderen fest an dem Stein.

"Ah!", stöhnte Edwyn auf, als der harte Quarz schmatzend seinen Darm verließ. Er war noch empfindlich, das ließ sich nicht leugnen, aber zu Schmerzen hatte seine Einstellung sich gewandelt. Gegen die Geburt eines Kindes verblasste alles andere.

Männelig legte den Rosenquarz in eine Wasserschale. Mit nachdenklichem Brummen inspizierte der Zauberer das Werk der Hexe. Die Narben waren deutlich zu sehen, doch das Gewebe schien robust verheilt zu sein. Solange sie nicht in der Nähe war, konnte er ihre Kunst durchaus anerkennen. Seine Fingerspitzen glitten zärtlich um den kleinen Muskelring, durch den vor drei Wochen ein neues Leben in die Welt gekommen war. Ihn wieder so klein zu sehen grenzte selbst für Zauberer an ein Wunder. Es schien sich sogar wieder vollends zu schließen.

"Sieht es so hässlich aus?", fragte Edwyn nach einer Weile.

"Im Gegenteil!", erwiderte Männelig verträumt. "Es ist fast schöner als zuvor. Vielleicht, wenn wir noch etwas von der Salbeilotion..."

"Nein!" Erschrocken über seine laute Stimme starrte Edwyn zu Krippe, doch daraus war nur friedliches murmeln zu hören.

"Keine Lotionen mehr!", bat er schließlich "Keine Salben und bitte keine Seifen mehr. Ich möchte auch einmal wieder trocken werden."

"Und ich möchte nie wieder solche Angst um dich haben!", sagte der Zauberer dumpf.

"Glaubst du mir trotzdem, dass es verheilt ist?" Edwyn spürte die zweifelnden Blicke förmlich auf seinem Anus.

"Na schön", meinte Männelig nach reiflicher Überlegung. "Aber einem alten Hausmittel wirst du dich nicht verwehren!"

Edwyn wollte fragen, was der schwarze Stier nun im Sinn hatte, doch noch bevor er den Mund öffnen konnte spürte er bereits die Berührung der Zunge. Er schnappte nach Luft, während ein wohliger Schauder durch seine Beine lief. Die Lippen des Zauberers berührten seine Hinterpforte so zart, als tanzten Schmetterlinge darüber. Er zitterte aus seinem Innersten heraus, wand sich stöhnend unter der feuchten Liebkosung. Seine Zähne bohrten sich in ein Kissen, das sein verzücktes Heulen dämpfte.

"Warte!", keuchte Edwyn schließlich und bäumte sich auf.

"...schläft noch", schmatzte Männelig leise, das Gesicht tief im Arsch des Bären vergraben.

"Nein, lass mich... nur kurz..." Mühsam drückte Edwyn seinen Rücken durch und stemmte sich auf alle Viere. Er drückte die Knie weit auseinander, so dass seinen Hodensack frei schwingen und zugleich sein Schwengel prall und rot geschwollen aufragen konnte. "Brauche nur etwas Platz."

Männeligs erstauntes Seufzen war wie warmes Oel, das ihm über den Rücken strömte.

"Und ich hatte noch gelesen, dass jungen Müttern die Geburt oftmals die Lust austreibt!", keuchte er atemlos. Seine völlig verschmierte Schnauze stand vor dem prächtigen Anblick offen.

"Andere Mütter werden auch nicht von dir gepflegt", schmunzelte Edwyn.

Er wollte noch mehr schnippisches hinzufügen, doch da spürte er Männeligs Mund an seinen Hoden, und alle Gedanken versanken in wattigem Nebel. Es gelang ihm gerade noch wieder in das Kissen zu beißen, bevor er sein Winseln nicht länger zurückhalten konnte. Die prallgefüllten Eier wanderten abwechselnd in den feuchten Rachen des Stiers wie Pilger an einem heiligen Brunnen. Gekonnt ließ der Zauberer die weiche Haut über seine Zähne gleiten und wog den kostbaren Inhalt zugleich auf der Zunge. Er saugte an dem einen gerade lang genug, dass das andere sich vernachlässigt fühlte, um dann mit einem kurzen Schlürfen zu wechseln. Eine Kunst, die er lange perfektioniert hatte. Dabei warf er den Vorderteil seiner Robe zurück, und enthüllte das zwischen seinen Schenkeln angeschwollene Glied.

Edwyn spuckte das Kissen aus. Mit zusammengebissenen Zähnen, die Augen verdreht, versuchte er klare Worte zu formen.

"Ich... ich kann dich nicht nehmen. Ah! Ich möchte, aber jetzt noch nicht, ich..."

Männelig ließ die Bärenhoden entkommen und leckte sich die Lippen.

"Das sollst du auch nicht", keuchte er atemlos. Der schwarze Stier holte den Rosenquarz aus dem Wasser und setzte die stumpfe Spitze an Edwyns Pforte. "Nimm nur ihn hier, ich kann mich gedulden."

Raunend ließ Edwyn den Stein in sich gleiten. "Er ist kalt!"

"Das wird sich gleich ändern. Dreh dich um, bitte."

Edwyn nickte und stemmte sich in die Höhe. Er hatte das Gefühl dreimal mehr zu wiegen, als noch vor der Geburt. Seufzend ließ er sich auf den Rücken fallen und sah, wie Männelig sich aus seiner Robe schälte. Der schwarze Stier machte keine Anstalten, seinen tiefrot geschwollenen Schwengel zu berühren. Stattdessen tauchte er die Finger in einen der offenstehenden Salbentiegel. Dann sank er auf die Knie, öffnete den Mund und nahm Edwyns harten Schaft in einem Ruck in seinen Rachen auf. Der Bär warf sich zurück, er war so steif dass die Berührung fast schmerzte, aber eben nur fast. Ein feuchtes Schmatzen erklang, der warme Mund verließ ihn. Schatten fiel auf den Bären nieder. Enttäuscht wagte Edwyn es nach oben zu blicken und sah Männelig über sich.

Der schwarze Stier kniete mit einem Bein auf dem Bett, das andere hielt ihn auf dem Boden. Sein bebender Schwengel zielte direkt auf Edwyns Nase, seine Hoden ruhten auf des Bären Bauch. Und dahinter schwebte der ölig schimmernde After des Zauberers direkt über Edwyns harter Männlichkeit.

"Lass mich dich spüren", bat Männelig. Einen Augenblick fürchtete er tatsächlich, abgewiesen zu werden, da legten sich Edwyns Hände auf seine Hüften. Das Bärenfleisch glitt in den Stier, als gehöre es nur dorthin. Langsam ließ der Zauberer sich niedersinken und genoss jedes kleine Ziehen und jedes Schmatzen aus tiefstem Herzen. Sein Bär war in ihm, sie waren Eins, mehr, als sie getrennt je sein konnten.

Vorsichtig beugte Männelig sich vor, darauf bedacht, kein Stück entwischen zu lassen. Sein hartes Fleisch, feucht von tropfender Vorfreude, grub sich tief in den warmen Bärenpelz.

Edwyn stützte sich auf die Ellbogen und kam ihm entgegen. Der schwarze Stier umfasste sanft seinen Hals, streichelte und liebkoste ihn. Endlich fanden ihre Münder zueinander, in einem Kuss der alles Leid vergessen ließ. Sie hielten sich umklammert, bewegten sich kaum. Nie wieder wollten sie voneinander lassen.

Jeder Atemzug lief wie ein Rausch durch die Körper des Bären. Sein Schwengel erzitterte selbst ohne sein Zutun, und schlug gegen die innersten Wälle des Stieres. Berührten dabei jenen magischen Ort, dem andere ihr gesamtes Leben widmeten. Einmal konnte Männelig es verkraften, auch beim zweiten Mal siegte sein Wille, doch beim dritten war seine Kraft erschöpft. Er versteifte sich, brach den Kuss und stieß ein ohrenbetäubendes Muhen aus. Im selben Augenblick traf ein Strahl harter, schwerer Tropfen das Kinn des Bären. Edwyn besaß noch soviel Geistesgegenwart schnell den Mund zu öffnen und zwei weitere Schwalle aufzufangen. Derweil jedoch hielt der bebende Körper des Stieres sein erhitztes Glied fest umklammert, und das Zucken hallte in seinem Inneren nur noch stärker. Edwyn sah schwarz vor Augen. Mit einem berauschenden Heulen vergoss er seine Saat in den Stier, den er über alles liebte.

Hechelnd sahen sie einander in die Augen, doch wo zuvor langes Streicheln ihr Liebesspiel ausklingen ließ, war es diesmal ein markerschütterndes Brüllen.

"Jetzt ist aber jemand wach", stellte Männelig unnötigerweise fest. Auf zitternden Hufen erhob sich der Stier und legte heroisch die beiden Schritte bis zur Wiege zurück. Das erweichende Bärenfleisch flutschte mit einem feuchten Schlürfen aus ihm heraus.

In der Wiege brüllte das kleine Kälbchen aus Leibeskräften und schlug dabei mit Händen und Hufen um sich. Behutsam nahm Männelig das zappelnde junge Leben auf den Arm.

"Haben wir dich erschreckt?", fragte er in jener honigsüßen Stimme, die sich ganz von selbst mit der Elternschaft ausbildet. "Tut mir so leid."

Das Kälbchen wollte sich von den sanften Worten nun gar nicht beeindrucken lassen. Unvermindert schrie es weiter, und erreichte dabei Tonlagen, die Bär wie auch Stier scharf in die Ohren stachen. Dies ging noch eine ganze Weile so und Männeligs Bitten wurden zunehmend verzweifelter. Er überlegte gerade den Einsatz von Zauberei, als Edwyn fragte: "Ist sie nass?"

Männelig überprüfte es.

"Nein, knochentrocken."

"Gib sie mir mal!"

Edwyn warf die Decke beiseite, mit der er sich notdürftig abgewischt hatte, und ließ sich von dem schwarzen Stier das brüllende Kälbchen reichen.

"Komm zu Mama, Aurora", flüsterte er dem Säugling beruhigend zu und streichelte das zitternde Köpfchen. Unter dem braunen Flausch leuchtete sie rot vor Anstrengung. Edwyn legte das Kälbchen flach auf seine Brust.

"Alles ist Gut", sagte er ihr vor. "Alles ist Gut"

Es kostete siebzehn Wiederholungen, dann schien auch Aurora es zu glauben. Langsam versiegten die Tränen, und aus dem anstrengenden Geschrei wurden langsam wieder brabbelnde Sabberlaute. Edwyn leckte dem Kälbchen die Wangen sauber, das kleine Mäulchen gähnte bereits wieder. Schreien kostete ja soviel Kraft. Bald schlossen sich ihre Augen wieder.

Edwyn gab Männelig mit dem Kopf ein Zeichen. Der Zauberer nickte erleichtert, nahm die Decke aus der Wiege und stieg wieder aufs Bett. In vorsichtigen Bewegungen rutschte er hinter seinem Bären, bis Edwyn den Kopf an die Schulter des Stieres betten konnte. Männeligs Arme legten sich um seinen Bauch. Eine Weile lang hielten sie sich einfach nur fest.

"Sie ist so wunderschön", flüsterte Männelig schließlich in Edwyns Ohr. "Ich hätte nie geglaubt, dass ein Mädchen so schön sein kann."

Aurora grunzte im Schlaf, streckte eine Hand aus und bekam ein Büschel von Edwyns Fell zu packen. Ihr kleiner Kuhschwanz klopfte auf seine Brust.

Der schwarze Stier küsste den Hals seines Liebsten.

"Das haben wir gut gemacht!"

"Ja", seufzte Edwyn "Aber jetzt hab ich Angst."

"Angst? Du hast sie geboren, was kann dich jetzt noch erschrecken?"

"Alles", flüsterte Edwyn "Alles was wir falsch machen können."

"Ich sag dir schon, wenn du etwas falsch machst", sagte Männelig beruhigend "Und du sagst es mir."

Beinahe währe Edwyn ein Lachen entwischt. Aurora drehte den Kopf und sabberte auf eine andere Stelle.

"Und wenn wir nicht da sind, wird immer noch Gott auf sie acht geben", meinte der schwarze Stier.

"Glaubst du, Gott hat Verständnis für sie? Was sie ist, wie sie zustande kam?"

Männelig nickte entschlossen. "Gott hat zwei Zauberern, die nichts von Frauen hielten eine Tochter geschenkt. Seltsame Wege mag er ja gehen, aber glaub mir, der Mann hat Humor!"

Edwyn unterdrückte lautes Kichern, indem er seine Schnauze unter den Arm des Stieres grub. An diesem Hüpfen störte die kleine Aurora sich nicht.

"Ach Edwyn", seufzte Männelig "Ein Lehrmädchen in meinem Turm, ich in der Schuld einer Hexe und ein Kind von meinem Blut; was hast du nur aus mir gemacht?"

Der Bär drehte den Kopf. "Was?"

Das Lächeln des Stieres fühlte sich an, wie ein warmer Sommerregen. "Einen Vater. Und einen glücklichen Mann."

Er neigte den Kopf und küsste den Bären, als wollte er nie wieder damit aufhören.

"Kennst du einen Zauber, der die Zeit anhält?", fragte Edwyn.

"Weshalb?"

"Ich möchte hierbleiben, jetzt in diesem Augenblick. Es ist so wundervoll."

Männelig schmunzelte. "Nein, die Zeit ist niemandem Untertan. Aber dein Geisteszauber könnte helfen. Solange wir uns nur beide an diesen Moment erinnern, kann er doch niemals ganz vergehen, oder?"

So betrachtet währte ihr Kuss bis in alle Ewigkeit.