Konkurrenz
Es ist ja hinlänglich bekannt, dass Greldon nebst Erdbeeren auch noch für Schallplatten eine absolute Schwäche hat und dass Greldon nicht genug Schallplatten besitzen kann. So gibt es für ihn eigentlich nichts Schöneres, als auf einem Flohmarkt nach verborgenen Vinylschätzen zu graben.
Dumm nur, dass es auch Konkurrenz gibt...
Dumm auch, dass Greldon noch für eine bestimmte Sache eine Schwäche hat...
Was passiert nun aber, wenn beides, was Greldon so sehr liebt, zusammenkommt?
Viel Spaß beim Lesen
Konkurrenz
Rot, silbern, golden - alle möglichen Farben und Schattierungen blitzten und funkelten um ihn herum auf im strahlenden Licht der Vormittagssonne am makellos blauen Frühlingshimmel.
Das Rauschen lederner Schwingen durchschnitt die Luft und ab und zu auch lautes, lustvolles Brüllen und Schreie von Lust und Verlangen.
Greldon, der silberne Drache mit Tigereinschlag, blähte seine Nüstern, als er mit kraftvollen Flügelschlägen knapp über den Baumwipfeln hinweg glitt und der schwere Duft paarungsbereiter Drachinnen die Luft schwängerte - und der intensive Geruch der eifrigen Männchen.
Es war der Beginn der Paarungszeit und der Zeit anderer Vergnügen und Lustbarkeiten.
Greldon beschleunigte seinen Flug und wich dabei ab und an frisch verliebten Paaren aus, die sich eng umschlungen in mörderischem Sturzflug, dem so genannten Paarungssturz, ihrer wilden Leidenschaft hingaben. Mehr als einmal nahm der Silberdrache dabei zur Kenntnis, dass es auch zwei Weibchen waren, die sich eng umschlungen hielten, oder auch zwei Männchen vereint in inniger Lust.
Greldons Herz pochte in wilder Aufregung.
Würde er auch dieses Jahr wieder auf ihn warten? Er, der dem Silberdrachen schon so viele Stunden voller Lust und Freude beschert hatte? Würde er auch dieses Jahr wieder seine stets vorhanden Gelüste in vollem Umfang befriedigen können?
Mit scharfen Drachenaugen suchte er die Lichtungen unter sich ab.
Er stieß einen freudigen Ruf aus, als seine Nüstern den lang ersehnten Duft endlich auffingen.
Nicht der lockende Drachinnengeruch war es, der sein Blut in Wallung brachte.
Er setzte zur Landung an, wohl wissend, dass der Mensch, der am Boden auf ihn wartete, keine Angst vor ihm haben würde.
Die anderen Drachen würden vor Abscheu ihre Nüstern rümpfen, wenn sie von seiner Vorliebe wüssten und von dessen innigem Verhältnis zu gerade diesem Menschen, doch das war dem Silberdrachen egal.
Nicht egal hingegen war ihm das rote Funkeln in seiner unmittelbaren Nähe, das er aus seinen Augenwinkeln wahrnahm.
Der Aufprall an seiner Flanke traf Greldon völlig unerwartet. Er brüllte weniger vor Schmerz denn vor Ärger ob dieser unglaublichen Impertinenz auf: „Wer wagt es..."
Die Krallen des deutlich kleineren, rot geschuppten Drachen konnten Greldon nicht viel anhaben, überhaupt war dieser Drache an Masse und auch offensichtlich an Kampferfahrung deutlich unterlegen. Trotzdem schien er wild entschlossen, den silbernen Drachen von seinem Kurs abzudrängen.
„Krallen weg von meinem Hort!" fauchte der rote Drache drohend.
„Deinem Hort? Dieser Mensch und seine Waren gehören mir! Mir allein!"
Unbändiger Zorn kochte in Greldon hoch. Er reckte seinen Hals und stieß als Warnung einen gewaltigen Feuerstoß aus, der die Schnauze des kleineren Drachen nur um Schuppenbreite verfehlte. Doch dieser zeigte sich völlig unbeeindruckt und versetzte Greldon einen erneuten Rempler.
Rote und silberne Schuppen funkelten im hellen Licht der Sonne, donnerndes Fauchen und grollendes Knurren ließen die anderen Drachen in ihren Liebesspielen innehalten, unzählige Reptilienaugenpaare waren auf die beiden Streithähne gerichtet.
Davon völlig unbeeindruckt ging der fahrende Händler seinem Geschäft nach. Kiste um Kiste mit der von den beiden Drachen offensichtlich heiß begehrten Ware lud er aus seinem großen Wagen, baute sie auf Tischen und am Boden auf.
Der Händler kam regelmäßig in diese Gegend, um seine Waren den Drachen feil zu bieten, nachdem ihm ein befreundeter Einhornzauberer diesen Rat gegeben hatte. Aber er musste schon bald die Erfahrung machen, dass es eigentlich nur jener Silberdrache war, der sich für diese Art von Schätzen erwärmte, während die übrigen Drachen doch eher Gold, Geschmeide und andere Kostbarkeiten für ihren Hort bevorzugten. Gelegentlich gab es zwar noch den einen oder anderen Interessenten an diesen speziellen Schätzen, davon zeugte auch der immer noch erbittert tobende Streit der beiden Drachen, die sich jetzt in einer Art Pattsituation zu befinden schienen - aber solche Drachen waren eher die Ausnahme.
Der Händler blickte auch nur kurz hoch, als die beiden Drachen mit einem lauten Plumps auf den Boden krachten, und fragte sich, wie schon so oft, warum in aller Welt Drachen Verwendung ausgerechnet für Schallplatten hatten. Doch er war professionell genug, nicht weiter darüber nachzudenken und einfach sein Geschäft mit zumindest einem dieser beiden Drachen zu machen, das, wie es gerade den Anschein hatte, ein gutes Geschäft werden würde.
Die Drachen kullerten in einem Knäuel aus Schuppen, Klauen, Zähnen und Schwingen gefährlich nahe an den Verkaufsstand heran, so dass der Händler eilig eine der prall mit Schallplatten gefüllten Kiste zur Seite schob.
So wie es aussah, würde er heute den kleineren roten Drachen als Kundschaft haben. Doch noch bevor dieser eine Tatze nach der ersten Plattenkiste ausstrecken konnte, wurde er grob von dem Silbernen am Schwanz zurück gerissen.
„Das könnte Dir so passen, Du roter Raptor!" grollte Greldon. „Das ist mein Hort, ein für alle mal. Und damit Du Dir das ein für alle mal merkst, wirst Du Dich jetzt nützlich machen."
Der rote Drache zischte protestierend auf, als er von dem silbernen Drachen einfach umgeworfen und auf den Rücken gerollt wurde. In einer einzigen, fließenden Bewegung, die in ihrer Gewandtheit sogar den Händler zum Staunen gebracht hatte, kroch Greldon über den Unterlegenen hinweg in Richtung der Plattenkisten und setzte sich kurzerhand auf dessen Schnauze.
„Du wirst es mir hier gemütlich machen, während ich mir die Schallplatten in Ruhe anschaue und mir aussuche. Und vielleicht werde ich Dich danach einfach gehen lassen. Aber denk dran: Das hier ist mein Mensch, der mir - nur mir - meinen Hort bringt, verstanden?"
Wie zur Bekräftigung rutschte er auf der Drachenschnauze in eine bequemere Sitzposition, so dass er die Schnauzenspitze mit den Nüstern tief zwischen seinen Hinterbacken hatte. Dabei richtete er seinen Blick stolz gen Himmel und stieß einen kleine Feuersalve aus seinen Nüstern in Richtung der anderen Drachen, die ihn immer noch anstarrten in einer Mischung aus Neugier und Faszination.
„Ihr könnt Euch wieder ans Paaren machen, ich habe hier einem anderen Geschäft nachzugehen, das mir eine weitaus größere Befriedigung verschaffen wird!"
Dann wandte er sich mit einem zahnigen Grinsen, wie es nur ein Drache zeigen konnte, an den Menschen: „Bitte stört Euch nicht diesem ein wenig unorthodoxen Auftritt. Wie ich sehe, habt Ihr Euer Lager wieder auffüllen können seit unserer letzten Begegnung?"
Der rote Drache strampelte und wand sich unter dem Silberdrachen, jedoch hatte er nicht die geringste Chance, sich zu befreien. Im Gegenteil, er erreichte nur, dass seine Schnauzenspitze noch tiefer zwischen Greldons Hinterbacken glitt und er gezwungen war, wollte er überhaupt Luft bekommen, den schweren, erdigen Geruch des Drachenmännchens durch seine Nüstern einzuatmen und auch wieder durch die Nüstern auszuatmen.
Seelenruhig lehnte sich Greldon etwas nach vorne und schickte sich an, die erste Schallplattenkiste, die auf dem Boden stand, näher zu sich heranzuziehen.
Als der Händler ihm behilflich sein wollte, entfuhr dem Silberdrachen jedoch ein leises Grollen, dass bedrohlicher klang, als er es eigentlich beabsichtigte: „Ich komme schon zurecht. Und dann gebe ich Euch den Rat, was nun auch passieren mag, beachtet uns am Besten gar nicht, Händler."
Im gleichen Augenblick stöhnte Greldon leise auf, als er den warmen Atem an seinem Hintereingang verspürte - und Tatzen, die versuchten, ihn von der Schnauze wegzudrücken.
Gelassen holte Greldon eine Schallplatte aus ihrer Hülle, um sie auf Gebrauchsspuren zu überprüfen und wie beiläufig verlagerte er nun sein gesamtes Gewicht auf seine Sitzgelegenheit, so dass der rote Drache gar nicht mehr atmen konnte.
„Jetzt sei doch nicht so lästig da unten. Ich kann mich nicht konzentrieren, wenn Du die ganze Zeit Deine Pfoten in meinen Rücken drückst. Dieser Händler hat hier wirklich interessante Ware, musst Du wissen, und die will in Ruhe geprüft werden. Ich denke, dass mein Hort heute wieder enorm gemehrt werden wird."
„Hmmmppfff! Hmmmppfff!"
„Was meinst Du da unten?" fragte Greldon und legte eine weitere Schallplatte zur Seite. Er hatte die erste Kiste noch nicht einmal zur Hälfte durchgeschaut und schon die ersten interessanten Stücke gefunden.
Verzweifelt versuchte der rote Drache, freizukommen - seine Lungen schienen zu bersten.
„Still jetzt", grollte Greldon. „Du bleibst so lange da unten, bis ich hier fertig bin. Ich habe wirklich keine Lust, mir von Dir dauernd dazwischen funken zu lassen."
Dann fügte der Silberdrache kaum hörbar hinzu: „Außerdem schadet es gar nicht, dass Du Dir meinen Geruch einprägst, damit Du künftig schon eher erkennst, auf wen Du Dich in Deinem Übermut einlässt."
Der rote Drache wurde immer verzweifelter. Hatte dieser Drache tatsächlich vor, ihn, einen Artgenossen, ersticken zu lassen, und das nur wegen ein paar Stücke Hort? Andererseits, es kursierten eine Menge Gerüchte über diesen Silberdrachen und dessen Skrupellosigkeit war gerade zu legendär.
Nach ein paar weiteren vergeblichen Versuchen ergab sich der kleine Drache seinem Schicksal und stieß einen winselnden Laut aus.
Greldon durchpflügte mit fliegenden Tatzen derweil schon die nächste Kiste an Schallplatten und gab für einige Augenblicke vor, die Kapitulation des anderen Drachen nicht zu bemerken.
Er genoss offensichtlich seine Dominanz und war sich auch bewusst, wie sie auf den Menschen vor ihm wirken musste. Ein Umstand, der bei den späteren Preisverhandlungen nur von Vorteil sein konnte.
Schließlich wandte er sich an dem Drachen unter ihm und erfreute sich an der wachsenden Verzweiflung in dessen Augen.
„Du magst meinen Geruch, hmmm? Den Geruch der Dominanz, den Geruch des erfolgreichen Jägers? Magst Du weiter an meinem Hintern schnüffeln?"
Der kleinere Drache schloss die Augen und winselte etwas.
Greldon fischte eine weitere Platte aus der Kiste und rief freudig aus: „Hurra! Die habe ich schon so lange gesucht."
Dann wandte er sich wieder an dem Drache unter ihm: „Oh, entschuldige, ich hab Dich jetzt glatt ganz vergessen. Also, wenn Du Dich ergibst und brav bist, dann lass mich Deine Zunge spüren. Erforsche mich damit. Und dann lasse ich Dich wieder an mir riechen, sprich, ich gestatte Dir zu atmen. Ist das ein Deal?"
„Mmmmpfff", kam als verzweifelte Antwort.
„Wie, Dir gefällt mein Vorschlag nicht? Nun gut, ist alleine Deine Entscheidung."
Damit wandte sich Greldon wieder den Schallplatten zu, wohl wissend, was gleich geschehen würde, zumal seine empfindlichen Nüstern einen Geruch wahrnahmen, der nicht von den Schallplatten oder dem Menschen kam...
Greldon sollte Recht behalten.
Zaghaft ertastete der rote Drache mit seiner Zungenspitze Greldons Rosette. Eigentlich schmeckte sie nur ein wenig... erdig? Vorsichtig drückte er seine Zunge tiefer hinein, was mit einem wohligen Grummeln seitens des Silberdrachens quittiert wurde.
Auch wenn der Geschmack leicht bitter und irgendwie metallisch war, so war es keinesfalls so schlimm, wie er befürchtet hatte; offensichtlich war Greldon ein sehr reinliches Geschöpf.
„So ist es brav", brummte Greldon leise und lehnte sich etwas vor, um sich an seinen Teil der Abmachung zu halten.
Der kleine Drache war nur allzu froh, wieder atmen zu können, auch wenn er nur den schweren Männchengeruch in seine Nüstern bekommen konnte. Und wenn das wirklich alles war, was dieser große Drache von ihm wollte, einfach nur an seinem Hintern zu riechen, nun gut, das würde er schon überleben und irgendwann würde der Silberdrache auch alle Schallplatten durchgesehen haben.
Auf diese Weise sich seinem Schicksal ergebend, brachte er seine Schnauzenspitze wieder dicht an Greldons Hinterteil und seine Nüstern blähten sich, als der strenge Geruch seine Sinne erfüllte. Er konnte nicht anders: Der herb-erdige Duft brachte ihn zum Flehmen und er fühlte eine altbekannte Regung in seinem Unterleib. Der rote Drache musste sich eingestehen, dass der schwere Duft dieses dominanten Drachenmännchens ein bestimmtes Verlangen in ihm weckte. Versuchte er eben noch mit seinen Vorderpranken, Greldon von seiner Schnauze zu schubsen, so benutze er seine Tatzen jetzt, um damit die Hinterbacken des Silberdrachens ein wenig auseinander zu ziehen. Langsam drückte er seine Zunge hinein.
Greldon grollte lustvoll auf und seine Aufmerksamkeit wurde tatsächlich kurz von den Schallplatten vor ihm abgelenkt. „Das fühlt sich so gut an... So ist es brav."
Warmen Atem aus seinen Nüstern schnaubend drückte der rote Drache seine Zunge tiefer in Greldon, hierhin und dorthin tastend.
Ein warmer Schauer der Wonne durchlief den Körper des silbernen Drachens und er beugte sich vor, eine Schallplatte, die er immer noch in seinen Pfoten gehalten hatte, in die Kiste zurückzulegen.
Konnte es etwas Angenehmeres geben, als sich auf diese Weise verwöhnen zu lassen und gleichzeitig seinem Hobby zu frönen, dem Durchstöbern von Schallplattenkisten?
Und dann war das Ganze ja durchaus eine Frage der Dominanz - wieso sollte dieser Drache unter ihm, der es gewagt hatte, ihm die Stirn zu bieten, nicht auf diese Weise demonstriert bekommen, wo sein Platz in der Nahrungskette war?
Greldon blickte kurz von der Plattenkiste auf, als er die Zunge unvermittelt nicht mehr an seiner Rosette spürte. Doch gerade als er seinen Unmut darüber äußern wollte, presste der andere Drache sofort wieder seine Schnauzenspitze zwischen die Hinterbacken - und zwar, zur Greldons großer Verblüffung, tiefer noch als zuvor.
„Oh ja", drang es von unten leise an Greldons Ohren, als der kleinere Drache seine Nüstern blähte, um den intensiven Geruch besser aufzunehmen. Täuschte er sich, oder schnurrte der kleine Drache sogar regelrecht unter ihm?
Die Rosette leckend und küssend und immer wieder intensiv beschnüffelnd, verwöhnte jetzt der kleine Drache einen ziemlich erstaunt dreinblickenden Greldon.
Die Schallplatten waren für jenen endgültig zur Nebensache geworden und er gab sich mit sichtlichem Genuss den entsprechenden Liebkosungen hin. Er wechselte auch ein wenig seine Position, so dass es der Drache unter ihm ein wenig bequemer hatte.
Äußerst erregt lotete dieser mit seiner Zunge Greldons Tiefen aus, sein herbes Aroma schmeckend, den schweren Duft riechend.
Die Körper beider Drachen zeigten nach einiger Zeit die entsprechenden Reaktionen und dem Händler entgingen nicht die sichtbaren Anzeichen ihrer Erregung und Lust. Dezent und taktvoll begann er, die ersten Kisten, die Greldon bereits durchgesucht hatte, wieder in seinen Wagen zu packen.
Der rote Drache schnüffelte immer wieder geräuschvoll an Greldons Hinterteil und rieb stöhnend an seinem eigenen, mittlerweile zur vollen Pracht ersteiften Glied. Der schwere Geruch des größeren und älteren Drachenmännchens erregte ihn aufs Höchste und es dauerte auch nicht lange, bis er kurz vor seinem Höhepunkt stand.
Wie in Ekstase drückte er immer wieder seine geschmeidige Zunge tief in die duftende ffnung, massierte die inneren Wände und verschaffte so dem silbernen Drachen den allerhöchsten Genuss. Auch bei Greldon kündigte sich der Höhepunkt bereits an und in langen, transparenten Fäden tropfte die erste Vorfreude, auch wenn niemand Greldons Glied bisher auch nur berührt hatte.
Greldon stöhnte lustvoll auf, als der rote Drache mit der freien Tatze die Hinterbacken noch etwas weiter auseinander spreizte und gierig seine Schnauzenspitze in den Drachenhintern presste, seine Zunge so tief es ging vergraben und den Geruch in tiefen Zügen einatmend.
Der Silberdrache konnte sich nicht länger zurückhalten und genau in dem Augenblick, als auch der rote Drache kräftig in seine Pranke abspritzte, erlebte auch Greldon seinen Höhepunkt. Der Händler konnte gerade noch einen Sprung zur Seite machen, um nicht von dem Samenschwall erwischt zu werden, der immerhin noch ein paar der Schallplatten, die sich der Drache vorhin ausgesucht hatte, besudelte.
Ein wenig wacklig auf den Beinen erhob sich Greldon und er verspürte eine gewisse Schamesröte in seinem Gesicht, die noch zunahm, als er sah, dass ein Teil seines Samens auf die Schallplatten gekommen war. Nun, er würde sie ohnehin später noch zu reinigen haben...
Jetzt galt es jedoch, insbesondere vor dem Menschen Haltung zu wahren.
Er würdigte den roten Drachen keines weiteren Blickes mehr, holte tief Luft und wandte sich geschäftig an den Händler, der seltsamerweise immer noch keine Miene verzogen hatte: „Ich werde diese hier nehmen. Leider habt Ihr diesmal doch nicht so viele Neuigkeiten dabei, wie ich mir erhofft hatte."
Mit einer ausladenden Geste deutete Greldon auf die Schallplatten, die er sich ausgesucht hatte und ärgerte sich insgeheim, dass er nicht einmal ein Drittel der Schallplatten durchforstet hatte. Nun, es würde mit Sicherheit ein nächstes Mal geben, und da würde er dann wirklich ungestört in all diesen Kisten stöbern können.
„Wie viel macht das?"
„Der gleiche Preis wie beim letzten Mal", erwiderte der Händler lächelnd. „Sicher, dass nicht mehr dabei war? Ich habe hier noch eine ganze Kiste mit sogenannter Italodisco, ich weiß nicht, ob diese Art von Musik auch unter Drachen bekannt ist."
Greldons Stimme bebte ein wenig: „Selbstverständlich. Aber ich habe schon alles durchgeschaut."
Um seinen eigenen Ärger darüber, dass er genau diese Kiste nicht durchsucht hatte, zu kaschieren, feilschte er ein wenig mit dem Händler um den aus Drachensicht angemessenen Preis und tatsächlich handelte er noch einen unbedeutenden Preisnachlass heraus.
Nein, die heutige Hortmehrung war nicht ganz so verlaufen, wie er es sich eigentlich erhofft hatte. Und doch, es wäre mit Sicherheit falsch gewesen zu sagen, dass die vergangene Stunde unbefriedigend gewesen wäre. Ganz im Gegenteil, insgeheim wünschte er sich selbstverständlich eine Wiederholung, nur eben nicht gerade dann, wenn er seinen Hort mehren wollte.
Selbstverständlich durfte er sich das jedoch nicht anmerken lassen und so hatte er es auf einmal ziemlich eilig, mit seinen Neuerwerbungen nach Haue zu kommen.
Auf diese Weise entging es Greldon jedoch ganz und gar, dass der kleine rote Drache immer noch am Rücken lag und keinerlei Anstalten machte, sich zu erheben.
Ein verträumter Gesichtsausdruck lag auf dem Gesicht des roten Drachen, als er Greldon nachblickte. Als dieser schließlich außer Sicht war, rollte er sich leise und zufrieden grollend auf den Bauch und erhob sich grinsend.
„Das ist doch weitaus besser gelaufen, als ich erwartet habe", meinte er zufrieden, als der Händler eben jene Kiste aus dem Fahrzeug holte, die er Greldon gegenüber erwähnt hatte.
Der rote Drache zählte dem Händler das bereits ausgehandelte Entgelt für die Schallplatten, die er sich schon lange vor Greldons Auftauchen ausgesucht hatte, in die Hand und bedankte sich mit den Worten: „Hier ist noch ein kleiner Extrabonus. Bis zum nächsten Mal."
ENDE