Zwischen Freude und Verzweiflung: neues Vertrauen

Story by dragonscale on SoFurry

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#3 of Zwischen Freude und Verzweiflung


Hier kommt der nächste Teil des Rollenspiels zwischen Black Servant und mir.

Viel Spaß beim Lesen!


Erste Sonnenstrahlen kitzelten an Minoras Nase. Müde brummend drehte sie sich auf die andere Seite, um dem nervigen Licht zu entfliehen. Hier war es warm, kuschelig und vor allem wieder dunkel...

Warum auch immer, das war Minora in ihrem Halbschlaf egal. Sie döste noch eine Weile vor sich hin und genoss das Gefühl der Geborgenheit.

Als sie die Augen schließlich aufschlug, starrte sie direkt auf ein paar dunkle Schuppen. Minora blinzelte. Das warme Etwas über ihr, was für die angenehme Dunkelheit sorgte, stelle sich ziemlich schnell als Flügel eines fremden Drachen heraus. Langsam fiel der pinken Drachin der gestrige Tag wieder ein...und Kaledar. Er hatte sie im Schlaf dicht zu sich herangezogen, sie mit den Vorderbeinen in eine warme Umarmung gezogen.

Eine sanfte Bewegung weckte Kaledar, er konnte eine ungewohnte Wärme spüren und öffnete irritiert ein Auge.

Pinke Schuppen füllten sein Sichtfeld und er musste den Reflex unterdrücken sich sprunghaft von ihr entfernen als seine Erinnerungen ihn übermannten. Wenn sie seine Nähe nicht wollte war der Schaden bereits angerichtet.

„Minora?" flüsterte er, leise genug um sie nicht zu wecken sollte sie noch schlafen. „Ka... Kaledar?" fragte die Drachin unsicher.

„Ja ich bin es" bestätigte Kaledar sanft und begann sich von ihr zu lösen, doch ein knurren hielt ihn davon ab. Stattdessen strich er ihr sanft über den Hals und fragte: „Soll ich so liegen bleiben?"

Die Drachendame antwortete nicht, doch sie summte behaglich.

Nervös bemerkte Kaledar, dass er erneut ein Problem hatte. Er konnte spüren, wie seine Männlichkeit gegen den Boden drückte. Im Gegensatz zu ihrem gemeinsamen Flug war dieses Mal nicht Minora der Auslöser, die meisten Drachenmännchen kannten dieses Phänomen am Morgen, doch dies würde die Pinke wahrscheinlich nicht wissen. Er musste in den Wald und sich erleichtern, doch dabei würde er sich unweigerlich entblößen. Unsicher verlagerte Kaledar sein Gewicht und hoffte, dass sie nichts merken würde.

"Wie hast du geschlafen?" lenkte er sie und sich selber ab.

"Hmmmmmmmm" brummte sie, immer noch etwas müde. Ihre Nerven hatten sich heute wieder auf normales Maß beruhigt, sodass sie sich fast zutraute, ihn auf das Geschehene anzusprechen. Doch noch überlegte sie, wie sie das am besten anstellte. Immerhin bekam sie erwiesener maßen sofort Angst, wenn ihre, oder besser, seine Gefühle diese speziellen Wege einschlugen.

„Danke noch mal, für heute Nacht." Minora sah kurz zu ihm auf, „Ich wär bestimmt erfroren..."

"Wärst du nicht, du bist ein Drache!" erwiderte er und Minora verdrehte die Augen.

"Nimm es nicht so wörtlich, ich wollte mich nur erkenntlich zeigen, das war süß von dir."

Einen Moment später schluckte sie nervös und riss die Augen auf. Uuups...falsche Wortwahl... Hoffentlich nimmt er's nicht so ernst...

_K_aledar verschluckte sich fast als er ihre Worte hörte. „Süß?" dachte er und spürte wie ihm das Blut in den Kopf schoss.

„Danke" druckste er herum, „Ich konnte dich doch nicht so frieren lassen... und du bist so schön.

Oh Gott, was habe ich gesagt? Gleich wird sie aufspringen und wegfliegen! Dachte er erschrocken, doch zum Glück schienen sich seine Befürchtungen nicht zu bewahrheiten.

Ihr Gefühlschaos spiegelte sich in ihren Augen wieder, die pinke Drachendame wusste nicht wirklich, was sie von Kaledar halten sollte. Wollte er nur mit ihr spielen und sie ausnutzen, meinte er es wirklich ernst mit ihr, oder wollte er etwas ganz anderes? Sie wusste es nicht.

„Danke" flüsterte sie und legte den Kopf auf seinen.

Er hat gesagt, er findet mich schön...

"Duuh...?" fragte Minora nach einer Weile, die sie schweigend nebeneinander gelegen hatten. "Hmmm?" brummte Kaledar mit seiner tiefen Stimme.

"Warum findest du mich schön? Niemand sonst denkt so über mich! Ich meine..." Sie brach ab und suchte nach den richtigen Worten um ihre aufgewühlten Gefühle zu beschreiben." "Schau mich doch an, meine Schuppenfarbe... Meine Augen...! Das ist doch nicht normal, ich habe noch nie von Drachen gehört, der so aussah wie ich. Ich... ich bin anders..."

Verbittert brach sie ab. Kaledar hatte gespannt ihren Worten gelauscht und schüttelte nun den Kopf.

"Du bist nicht anders, nur etwas Besonderes."

„Du hast Recht dass Drachen mit deiner Schuppenfarbe ungewöhnlich sind, doch sie werden fast immer Respektiert und von anderen Drachen genauso behandelt wie alle anderen auch. Drachen, deren Schuppenfarbe anders ist als die Tradition ihres Clans sind selten, aber es kommt immer wieder vor. Wie du weißt sind Walddrachen wie ich fast immer in Grün- oder Brauntönen, doch ich kannte mal einen hellblauen. Du bist also nicht einmalig. Ja, du bist etwas Besonderes Minora, aber ich bin sicher dass deine Eltern stolz auf dich sind."

Kaledar verfluchte sich innerlich als er ihren verletzten Gesichtsausdruck sah als er ihre Eltern erwähnte. Die Drachendame wandte den Kopf ab, doch sie konnte nicht verhindern dass er ihre Trauer sah. „Meine... Meine Eltern haben mich alleine gelassen oder... oder sie sind tot" schluchzte sie.

Der Grüne brummte verstehend, dann fragte er vorsichtig: „Du hattest ein hartes Leben, oder? Wie viele Drachen kennst du? Möchtest du mir vielleicht erzählen was dir wiederfahren ist?" Vorsichtig legte er seinen Schwanz auf ihren.

Ein leichtes Zittern ging durch ihren Körper und sie wandte sich wieder zu Kaledar, dann wickelte sie ihren Schwanz um seinen.

Sie ließ sich Zeit mit ihrer Antwortet.

„Ich...Meine Eltern..." sie holte zitternd Luft, doch der Versuch verwandelte sich in ein trockenes Schluchzen.

Minora schluckte mehrmals und starrte nach vorn, versuchte krampfhaft, sich zu beruhigen. Schnell blinzelte sie die Tränen aus ihren Augen. Sie wollte nicht schon wieder losheulen, nicht vor Kaledar. "Ich... erinnere mich kaum an meine Mutter, ich weiß auch nicht mehr, wie sie hieß." Ihre Stimme zitterte noch leicht, als sie den nächsten Satz begann. „Ich war noch sehr klein, als man mich meiner Mutter weggenommen hat. Ich weiß es nicht mehr, vielleicht bin auch einfach nur kurz verloren gegangen und an den Falschen geraten. Jedenfalls hat mich der Drache großgezogen, den du ja schon kennengelernt hast. Darüber hinaus kenne ich nur wenige meiner Art, meistens nur Besucher, die kurz bei uns vorbeigeschaut haben."

Minora atmete schwer. Es war schwieriger als gedacht, darüber zu sprechen. All die Jahre hatte sie ihre Vergangenheit verdrängt und mit ihrem täglichen Horror überspielt. An ihre Eltern dachte sie nur selten, das machte sie nur traurig, dass sie nicht so seien durfte, wie andere Drachenjungen auch.

"Ich kenne meinen Vater nicht. Mama hat kaum ein Wort über ihn verloren. Vielleicht hatte sie selber keine Ahnung, wo er ist_._Was... meinen Ziehvater angeht...ich-"

Sie brach erneut ab und kniff die Augen zusammen, als die schlimmsten Erinnerungen vor ihrem inneren Auge auftauchten, Tränen tropften auf den Boden. Verdammt, reiß dich doch mal zusammen! dachte sie.

"Ich... will nicht... ich kann nicht... erzählen...-" japste sie unter Tränen, bis sie ihrem Heulkrampf endgültig nachgeben musste.

„Schhhht, ganz ruhig" flüsterte Kaledar, zog sie mit seinem Flügel näher an sich heran und schmiegte seinen Kopf an sie. „Du musst nichts erzählen" summte er.

Kaledar spürte, wie ihr ganzer Körper unter ihrem erbitterten Weinen zitterte.

„Ich bin hier, ich werde dir niemals etwas tun. Du kannst immer zu mir kommen und immer mit mir reden. Nicht weinen, alles wird gut" versuchte er sie zu beruhigen, doch ihre Schluchzer wurden nicht weniger.

Der grüne Drache konnte spüren wie sie ihren Schwanz kräftiger um seinen schlang, als wollte sie Halt suchen, und erwiderte den Druck.

Schweigend lagen die beiden Drachen neben einander, Kaledar wartete geduldig, bis sie sich langsam beruhigte.

„D... danke" sagte die pinke Drachendame mit belegter Stimme, „Danke, dass du da bist. Du... du bist der erste Drache, der freundlich zu mir ist." Kaledar drehte den Kopf ein wenig und machte Anstalten, ihre Tränen ab zu lecken, doch dann zögerte er. Wie wird sie reagieren? Doch dann entschied er, dass er es wagen konnte und leckte ihr sanft über ihre feuchte Wange.

Minora lächelte schwach und genoss seine Zärtlichkeiten. Ihr Herz blutete zwar noch, doch in seiner Gegenwart wurde ihr Leid ein wenig gelindert.

"Kaledar?" fragte sie. "Ja?" "Wirst du bei mir bleiben?"

Sie sah ihn nicht an, doch er verstand ihre Absicht... sie hatte Angst alleine zu sein.

Kaledar musste nicht lange überlegen und antwortete sanft: „Ja, ich werde dich niemals alleine lassen... Es sei denn, du möchtest es."

„Danke" flüsterte Minora und schmiegte sich enger an ihn. Kaledar genoss ihrer Schuppen an seiner Seite, er genoss ihre Wärme und er genoss das Gefühl ihres Körpers unter seiner Schwinge.

Beide Drachen verfielen in ein gemütliches Schweigen, doch schon kurze Zeit später wurde die Stille von Minoras lautem Magengrummeln unterbrochen. Kaledar schaute die Pinke belustigt an, doch sie sah verlegen zur Seite.

„Entschuldigung, ich..." setzte sie an, wurde aber von Kaledar unterbrochen: „Du musst dich doch nicht entschuldigen, ich könnte auch etwas zu Fressen vertragen." Er überlegte Kurz, dann sagte er: „Wie geht es deinem Flügel, kannst du wieder fliegen? Ich könnte auch alleine losfliegen und uns etwas zu essen fangen."

„Ich dachte, du wolltest mich nicht alleine lassen?" grinste die Pinke und legte den Kopf schief. Kaledar lachte nervös und vermied es, ihr in die Augen zu schauen.

„Wollen wir dann?" fragte Minora und spannte ihre Muskeln an. "Halt! Ähm, ich glaube, wir sollten es zunächst langsam angehen la-" Mit einem Satz hatte sich die Drachin in die Luft katapultiert, ohne ihm weiter zuzuhören.

Besorgt erhob sich Kaledar nach ihr in die Luft. Hoffentlich geht das gut...

Keuchend schlug sie mit den Flügeln, Euphorie machte sich in ihr Breit, als sie endlich wieder Luft unter ihren Schwingen spürte. Ihr letzter Flug war nicht einmal lange her, doch es kam ihr vor wie Monate.

Der See unter ihr war schon ziemlich klein geworden, als sie plötzlich einen stechenden Schmerz in ihrem rechten Flügel verspürte. "AHhhh!" Taumelnd versuchte sie, das Gleichgewicht wieder zu finden. Verzweifelt krallte sie sich das große dunkelgrüne Etwas, welches neben ihr aufgetaucht war.

Aufmerksam flog Kaledar hinter Minora her. Als plötzlich ihr rechter Flügel nachgab und sie anfing zu taumeln schlug er mehrmals kräftig mit den Flügeln und brachte sich so unter die fallende Drachendame.

Er keuchte, als sie sich mit den Krallen an seinem Rücken festkrallte. „Sachte Sachte!" rief er um sie zu beruhigen, gleichzeitig versuchte er, mit dem zusätzlichen Gewicht zu fliegen. Zu seiner Erleichterung lockerte sie ihren Griff, doch ihre Position behinderte ihn trotzdem beim Fliegen.

„Ich... ich schaffe es nicht." Keuchte er aus zusammengebissenen Zähnen, während die beiden schnell an Höhe verloren.

Suchend blickte sich Kaledar um und entdeckte den See, an dem sie übernachtet hatten. Mit einem gewaltigen Platschen landeten sie im Wasser und Minora löste sich schnell vom Rücken des Dunkelgrünen. „Entschuldigung..." murmelte sie während beide Drachen nebeneinander im Wasser schwammen.

Vorsichtig paddelte Kaledar um Minora herum und stieß ihren verletzten Flügel vorsichtig mit der Schnauze an, um ihn zu untersuchen. Leicht fuhr er mit seiner Schnauze an ihren Sehnen und Muskeln entlang. „Du hast dir nichts gebrochen, aber ich glaube du solltest die nächsten Tage trotzdem nicht fliegen. Ich glaube du hast dir einen Muskel gezerrt oder angerissen. Gemeinsam jagen fällt da wohl leider aus."

Während er sie untersuchte kam er nicht herum ihren angenehmen Geruch zu bemerken, trotz des Wassers war er an ihrem Flügel stark und nicht zu verwechseln.

„Hör auf, das kitzelt!" kicherte sie und zog den Flügel weg. "Was denn, wer ist denn am Flügel kitzlig?" höhnte der Grüne. "Ihhihihihi lass das!" prustete sie los, als Kaledar sich auf sie stürzte und wild ihren Flügel abschleckte. Minoras Geruch brachte sein Blut in Wallung und ließ ihn plötzlich Gedankenlos werden.

Sie alberten eine Weile herum und versuchten, den anderen unter zu stülpen. Doch das starke Männchen war kräftiger als sie und gewann das alberne Spielchen.

Ziemlich schnell verflog seine Siegesfreude, als Minora hustend und würgend wieder auftauchte. "Ohhhh hast du dir was getan?" fragte er besorgt.

Als sie nicht antwortete, umschlang Kaledar mit seinen Vorderbeinen ihre Brust und zog sie ans Ufer. Sie ließ sich vor ihm auf den Rücken fallen und er stütze sich leicht über sie, um ihr besser in die Augen schauen zu können. Wasser tropfte von ihren Schuppen, und ihr Hustenanfall klang langsam ab.

Minora kicherte erneut, leicht errötend unter seinen intensiven Blicken. Der Grüne stimmte kurz mit ein, weiter auf sie Fokussiert. Die Welt um die beiden herum war plötzlich eingefroren. Langsam näherte sich Kaledars Schnauze der ihren und berührte sie sanft.

Minora beobachtete ihn Aufmerksam, ließ es aber geschehen. Ein leichtes Schaudern durchfuhr ihren Körper, etwas Weiches, Warmes streifte ihre Lippen.

Schmunzelnd hob er den Kopf wieder an.

„Kaledar..." flüsterte sie leise. „Kale... für dich. Du darfst mich so nennen." gab er zurück und lächelte sanft.

Minora erwiderte sein Lächeln und antworte: „Danke... Kale."

„Ich habe noch nie eine Drachendame wie dich getroffen" murmelte Kaledar und begann sanft die Schuppen an ihrem Hals abzulecken. Er löste sich kurz von ihr und ergänzte: „Und damit meine ich nicht deine Schuppenfarbe", dann knabberte er zärtlich an ihren Schuppen.

Die Drachendame summte vergnügt und leckte einmal durch Kaledars Gesicht. Noch immer hatte er ihren verführerischen und betörenden Geruch in der Nase, doch jetzt außerhalb des Wassers bemerkte er den gleichen strengen Geruch den er schon bemerkt hatte als er sie zum ersten Mal getroffen hatte.

Er schnaubte leicht und versuchte das Aroma zu identifizieren, doch es gelang ihm nicht. Minora bemerkte das geänderte Verhalten und fragte besorgt: „Kale, was gibt es?"

Der Dunkelgrüne antwortete nicht sondern ließ vorsichtig seinen Blick an ihrem Bauch hinunter gleiten. An den Schuppen zwischen ihren Hinterbeinen konnte er eine seltsame Substanz erkennen und er wusste nicht genau was es war, doch er vermutete dass dies der Ursprung des Geruchs war. Schnell wandte er seinen Blick ab und hoffte, dass Minora ihn nicht bemerkt hatte.

Irgendetwas stimmte plötzlich nicht mit ihm. Minora folgte seinem Blick... und bemerkte den Zustand ihrer Schuppen. Sie waren matt, und immer noch mit den Hinterlassenschaften des Braunen bedeckt. Ich muss immer noch nach seinem Sperma riechen, das scheint Kale zu verwirren.

Beschämt drehte sie sich von ihm weg und ging rückwärts in den See. "Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll." Und eigentlich möchte ich es auch nicht...

Kale brannte darauf, zu erfahren, woher der Geruch stammte, doch er wagte es nicht, sie damit zu bedrängen. "Vielleicht sollten wir beide mal ein Bad nehmen?" fragte er freundlich.

"Das heißt... du willst mit mir baden?" fragte das Drachenmädchen schüchtern. "Ähm... warum denn nicht?"

„Ich ähm du..." druckste die Drachendame herum und Kaledar lächelte. „Das heißt ja nicht, dass ich dich putzen möchte" beruhigte Kaledar sie, doch dann fügte er hinzu: „Was nicht heißt dass ich es nicht machen würde wenn du es wünschst."

Die Pinke schaute etwas verlegen, schien aber zu lächeln. Er war noch immer neugierig über den Ursprung des Geruchs, doch er wollte sie auf keinen Fall bedrängen, daher betonte er noch einmal: „Du bist mir keine Erklärung oder sonst irgendetwas schuldig."

Ohne auf ihre Antwort zu warten machte er einen Satz in das flache Wasser und begann die Schuppen an seiner Vorderpfote mit der Zunge zu putzen.

Zögernd folgte Minora ihm. Sie ließ sich elegant neben ihm ins Wasser sinken und säuberte ihre Brustschuppen, dabei schaute sie immer wieder verstohlen zu ihm herüber. Kale besaß einen muskulösen Körper, mit kräftigen Schwingen und Beinen. Da sie bisher erst wenige Drachenmännchen außer dem Braunen zu Gesicht bekommen hatte, war ihr Urteilsvermögen sicher etwas eingeschränkt, aber... Er sah besser aus, als das, was sie gewohnt war, so viel stand fest. Er war größer als sie, dennoch nicht so viel, das sie sich vor ihm fürchtete. Außerdem genoss sie seine Nähe schon allein wegen dem ausgeprägten männlichen Geruches, gemischt mit dem von frischem Regen, Wald und Wildnis. Er brachte Minora zum Träumen und erinnerte sie an die heimlichen Waldspaziergänge, die sie früher oft unternommen hatte.

Langsam ging sie ein paar Schritte auf ihn zu und leckte über seine Halsschuppen. Ob er wohl so schmeckte, wie er riecht? Die Idee hätte mir auch früher kommen können...

Ein angenehmer Schauer lief durch Kaledars Körper als sie sachte über seine Halsschuppen fuhr und dabei ein leises Murren ausstieß. Der Drachendame schien zu gefallen was sie tat und bewegte sich langsam auf seine Schulter zu. Der Grüne schmiegte seinen Kopf an ihren Hals und begann gründlich ihre Schuppen ab zu lecken. Seit ihrem Absturz schien sie sich nicht mehr ausgiebig geputzt zu haben und eine leichte Staubschicht bedeckte sie, doch das störte ihn nicht.

Eifrig leckten sich die beiden gegenseitig die Schuppen und summten zufrieden. Kaledar konnte sich noch gut an die Behandlungen erinnern die seine Eltern ihm verpasst hatten, er hatte die Schuppenpflege durch dritte immer als unangenehm empfunden, doch dieses Mal war es anders.

Minoras raue Zunge auf seinen Schuppen und ihr warmer Hals an seinem lösten ein Hochgefühl in ihm aus, was er so noch nie zuvor erlebt hatte. Die pinke Drachendame begann vorsichtig seine Kehle zu verwöhnen und er musste sich zusammen reißen, um nicht zu zucken, denn die Kehle war einer der verwundbarsten Stellen. Sich dort berühren zu lassen war ein großer Vertrauensbeweis, doch er vertraute Minora und verstärkte sein behagliches Summen noch einmal. Langsam schleckte er ihr über die Schulter und die dünne Dreckschicht verschwand und offenbarte den wunderbaren ganzen Glanz ihrer Schuppen.

Kale zu putzen war anders als ihn nur zu riechen, aber nicht weniger aufregend. Mit wachsender Begeisterung verwöhnte sie ihn mehr, als dass sie ihn putzte, doch es war Beiden egal. Er drängte sie noch ein Stückchen weiter ins Wasser und summte spielerisch. Minora knabberte zur Antwort an seinem Ohr. Als Kales Zunge immer weiter runter, in Richtung ihrer Hinterbeine wanderte, hielt sie inne und wich leicht zurück.

Seinem Blick ausweichend ließ sie von ihm ab und begann ihren Unterleib selber zu säubern. Leise murrend über den ekeligen Geschmack im Mund erinnerte sie sich schaudernd über dessen Herkunft, aber das war jetzt vorbei. Gleich würden ihre Schuppen wieder glänzen.

Als sie fertig war, grummelte ihr Bauch und sie blinzelte beschämt. „Soll ich uns etwas zu essen besorgen?" fragte Kale grinsend.

"Ähm... also...Jaah!" gestand sie und lächelte entschuldigend.

„Ich bin gleich wieder da" sagte Kaledar lächelnd und schwang sich in die Luft, in seinen Gedanken tobte ein Orkan. Er hatte sich gehen lassen und seine Zunge war langsam an ihr hinab gewandert, bis sie zurückgewichen war. Er hatte es ihr nicht gezeigt, doch er hatte den Geruch welcher an ihr Haftete erkannt. Minora roch nach dem verdammten braunen Drachen und er wusste, was das bedeutete. Mit seinem unüberlegten Handeln hatte er sie erschreckt, doch nachher würde er sie darauf ansprechen.

Während er suchend über dem Wald kreiste wanderten seine Gedanken zu der pinken Drachendame. Sie ist so schön und nett... Ich habe noch nie jemanden wie sie getroffen. In ihrer Gegenwart fühlte er sich wohl und befreit. Er konnte das Gefühl nicht wirklich einordnen, doch er fühlte sich so Glücklich wie nie in den letzten Monaten.

Er unterbrach seine Überlegungen als er einige Hirsche auf einer Lichtung unter sich sah. Sofort legte er die Flügel an und stürzte auf die Lichtung zu. Erst kurz vor dem Boden öffnete er seine Schwingen wieder und flog in Tiefflug über die nichtsahnenden Tiere. Kaledar packte mit jeder Vorderpfote einen Hirsch, einen dritten packte er mit seinen kräftigen Kiefern und brach ihm mit einer schnellen Kopfbewegung das Genick.

Ohne Zeit zu verlieren flog Kaledar wieder auf den See zu. Er sah, das Minora inzwischen ihre Schuppenpflege beendet hatte und landete direkt vor ihr auf den Hinterbeinen, dabei schlug er majestätisch mit den Flügeln um das Gleichgewicht zu behalten und seine Beute nicht unter seinem Gewicht zu zermalmen. Vorsichtig legte er die Hirsche ab, dann ließ er sich komplett auf den Boden sinken.

Einen der Hirsche schob er zur Seite, den größten jedoch schob er in Richtung der pinken Drachendame. „Für dich" sagte er sanft.

Sie bedankte sich und lächelte. Gemeinsam machten sie sich über ihre Mahlzeit her, der Geruch von Blut und das Geräusch knackender Knochen erfüllte die Luft. „Sag mal... was hast du jetzt vor?" fragte sie. „Wie meinst du?" fragte Kaledar nach.

„Naja, du musst doch etwas anderes vorgehabt haben, bevor du mich getroffen hast. Du kannst doch jetzt nicht immer bei mir bleiben, nur um auf mich aufzupassen." Ihre Worte machten ihm bewusst, wie verschüchtert und unsicher sie doch war. Doch was sollte er antworten? Das er eigentlich, wie sie, kein wirkliches Ziel hatte und einfach von zu Hause abgehauen war?

"Weißt du, mein Leben läuft zurzeit nicht so besonders..." Interessiert sah Minora von ihrem Hirsch auf. "Ich wollte dich fragen, ob... ähm..." Er hatte Schwierigkeiten seinen Wunsch in Worte zu fassen ohne dabei Verdächtig zu klingen. Kaledar wollte auf keinen Fall den Eindruck erwecken, sich einfach nur langsam an sie ran machen zu wollen.

„Ja?" Sie sah ihn wartend an und blinzelte. Ihr Augenlied klackte einmal über ihre strahlende Iris.

Bewundernd starrte Kaledar in ihre bezaubernden Augen und er musste sich stark zusammen reißen um einen sinnvollen Satz heraus zu bringen. „Ich wollte dich fragen ob du mit mir zusammen durch das Land ziehen möchtest. Ich habe keine Heimat mehr und auch sonst niemand zu dem ich zurückkehren könnte." Er hoffte dass sie ihn nicht ablehnen würde, er wusste nicht warum, aber Minora war ihm in der kurzen Zeit bereits sehr wichtig geworden.

„Das... das würdest du wollen?" fragte Minora unsicher und Kaledar beeilte sich dies zu bestätigen. „Ja. Wir könnten einen schöneren und friedlicheren Platz zum Leben suchen, zwei passende Höhlen neben einander und weit und breit keine Elfen oder Menschen... Einen Platz für Drachen. Was meinst du dazu?"

Minora starrte ihn einen Moment lang ungläubig an. Eine Träne schimmerte in ihren Augen. Kann er mir etwa zu einem neuen Lebensziel verhelfen?

"Oh Kale... Also..." Er sah sie hoffnungsvoll an. "Ja natürlich, ich bin froh, wenn du bei mir bleist, es ist nur." "Was ist?" fragte er. Sie sah in seine Augen und überlegte, was sie jetzt sagen sollte. Die Wahrheit war, dass sie einfach immer noch Angst vor anderen Drachenmännchen hatte. Doch nach all dem, was Kale bereits für sie getan hatte, konnte sie sich selbst nicht so recht verstehen.

"Ach, nichts. Danke nochmal..." murmelte sie und sah zu Boden.

Kale zwinkerte ihr zu und zog den dritten Hirsch zu sich. Es erleichterte ihn, dass sie eingewilligt hatte. Womöglich hätte er sie vermisst, hätte sie ihn weggeschickt. Seltsam, dabei kannten sie sich doch kaum.

„Wollen wir uns den letzten teilen?" fragte er freundlich. Minora willigte ein und setzte sich neben ihn. Ihr Flügel strich dabei kurz über seinen und verursachte ein wohliges Kribbeln.

Ein Schauer durchlief Kaledar als ihr Flügel über seinen Strich und einem plötzlichen Impuls folgend hob er seine mächtige grüne Schwinge und deckte sie mit ihr zu, dann begann er mit seinen scharfen Zähnen am Hirschkadaver zu knabbern. Aus dem Augenwinkel sah er, dass sie ihn aus ihren schönen Augen ansah, dann machte auch sie sich über das warme Fleisch her.

Beide Drachen genossen ihr Mahl. Mehr zufällig als absichtlich riss Kaledar dasselbe Stück Fleisch aus dem Kadaver welches sich Minora ausgesucht hatte. Beide hoben ihre Köpfe, verbunden durch den Streifen aus blutigem Fleisch. Beide knabberten weiter an dem Stück und ihre Köpfe nährten sich einander. Sanft drückten die pinken Schuppen gegen Kales und er begann sanft an ihrer Lippe zu knabbern, die frische Mahlzeit war vergessen. Sachte leckte er ihr über die Lippen und summte leise. Er spürte wie sie noch ein Stück näher zu ihm rückte und er erinnerte sich daran, was beim letzten Mal passiert war, als sie sich gegenseitig abgeleckt hatten.

Langsam löste Kaledar die Verbindung und wandte sich wieder dem dampfenden Fleisch zu, dabei ignoriert er ihr protestierendes Knurren.

Als beide Drachen ihr Mahl beendet hatten, schob Kale die letzten Überreste mit seiner Schnauze fort, dann ließ er sich gefolgt von Minora auf den Boden sinken.

„Minora..." fing er an, er wusste nicht genau wie er das unangenehme Thema ansprechen sollte. Sie sah in fragend an, dann fuhr er fort: „Minora, der Braune... er hat dich... benutzt, oder? Er hat schreckliche Dinge mit dir getan, nicht wahr?"

Minoras Miene verdüsterte sich, und ihr wurde übel. Es war, als wehrte sich ihr Körper dagegen es aussprechen zu müssen. Doch alleine tragen konnte sie es auch nicht... Die Erinnerungen an die Schmerzen und die Hilflosigkeit fraßen an ihrer Seele.

Sie kniff die Lippen zusammen. Irgendwann presste sie mühsam hervor: „Kale... Es fällt mir sehr schwer, darüber zu reden aber-" sie brach ab, der ganze Körper verkrampft.

Sie hasste es, vor anderen loszuheulen. Doch immer wenn sie auf dieses Thema kamen, schossen ihr die Tränen in die Augen. Verdammt ich kann mich doch nicht schon wieder bei ihm ausweinen, was soll er denn denken?

„Ja er hat mir sehr wehgetan. Ich hab gesagt, er soll aufhören, doch er hörte nicht auf mich und ich wusste doch ... gar nicht...was los war und...ich...ich...-" Sie brach erneut ab, die Augen fest zusammen gekniffen und wimmerte leise.

"Ich...hasse, was mir passiert ist. Es beschert mir Albträume...Ich bin doch noch gar nicht alt genug dafür...!" jammerte sie verzweifelt. Kale wusste nicht so recht, wie er ihr helfen konnte.

Sie lehnte sich gegen ihn und rief ihren Kopf leicht an seiner Schulter.

Im Versuch, die aufgelöste Drachendame zu trösten, deckte Kaledar ihren Kopf mit seinem Flügel zu und schirmte sie so von der Welt ab. Nach außen blieb er ruhig, doch sein innerstes Brodelte und er wünschte sich, dass er dem Braunen einen sehr schmerzhaften Tod bereitet hatte.

„Niemand ist alt genug für... so etwas" begann er ruhig zu sprechen, „und ich kann es leider nicht ungeschehen machen, aber ich verspreche dir, dass ich nie zulassen werde, dass dir noch einmal so etwas geschieht." Er zog sie weiter in seine schützende Umarmung und hielt sie mit seinen Flügeln fest während sie ihren Kopf auf seine Schulter gelegt hatte.

Ich hab dich sehr gern...

Die Worte echoten in seinem Geist wie ein Echo in einer Höhle. „Ich mag dich auch gerne" erwiderte er, unfähig eine bessere Antwort zu finden. Ruhe und Zufriedenheit erfüllte ihn, als er die pinke Drachendame neben sich spürte und er beginnt leise zu summen. Er konnte sich nicht vorstellen sie jemals alleine zu lassen. Mit den Gedanken bei Minora fiel er in einen sanften Schlaf, ein breites Lächeln auf dem geschuppten Gesicht.