Meine Maske
Meine Maske I
Vor meiner Maske lache ich, hinter ihr weine ich. Vor meiner Maske gebe ich Hoffnung, Mut und Zuversicht, hinter ihr wünsch ich mir, dass ich selbst daran glauben könnte. Vor meiner Maske lebe ich, hinter ihr bin ich schon längst tot. Vor meiner Maske strahle ich Licht aus, hinter ihr versinke ich in der Dunkelheit. Vor meiner Maske liebe ich, hinter ihr leide ich. Vor meiner Maske bin ich zufrieden mit meinem Leben, hinter ihr wünsche ich mir jede Sekunde meines Lebens die Erlösung. Vor meiner Maske bin ich stark, hinter ihr bin ich schwach, verletzbar und am Boden zerstört. Vor meiner Maske bin ich normal, hinter ihr bin ich ein einziges Exemplar, allein in der Welt. Vor meiner Maske habe ich Freunde, hinter ihr frage ich mich was Freunde sind. Vor meiner Maske bin ich hilfsbereit, hinter ihr will ich, dass man mir hilft. Vor meiner Maske will ich ehrlich sein, hinter ihr weiß ich, dass ich ein Lügner bin.
Ich kann meine Maske nicht ablegen, die Narben der Zeit sollten weiter verdeckt bleiben. Erst nach dem Tod soll jeder sehn, wie sehr ich gelitten habe.
Meine Maske II
Vor meiner Maske bin ich offen, hinter ihr verstecke ich mein wahres Ich. Vor meiner Maske bin ich naiv, hinter ihr durchschaue ich die Welt. Vor meiner Maske passe ich mich der Welt an, hinter ihr bin ich das geworden, was ich am meisten verabscheue. Vor meiner Maske bin ich ruhig, hinter ihr versinke ich in meiner eigenen Welt. Vor meiner Maske bin ich unter Menschen, hinter ihr bin ich alleine.
Langsam will ich, dass jeder hinter meine Maske blickt, und so nehme ich sie öfter ab, um der Welt etwas mitzuteilen.
Vor meiner Maske habe ich nur gelogen. Vor meiner Maske habe ich mich versteckt. Vor meiner Maske war ich nie ich selbst.
Ich ziehe meine Maske aus und manche bekommen Angst, manche werden mich Bewundern, Hassen, Lieben oder Verfluchen.
Ich kann meine Maske doch ablegen, die Narben der Zeit sollen für alle sichtbar werden.
Ich konnte nur glücklich werden, indem ich wusste wie man alles zu seinem Vorteil machen kann.
Man kann nur so leben wie man will, wenn man auch das Risiko in Kauf nimmt sterben zu müssen. Erst nach dieser Erkenntnis konnte ich wirklich anfangen zu leben.
Meine Maske zerbricht.. .. und jeder sieht mein wahres Ich.