Versuchsprotokoll #2013761/5514
#4 of Projekt 5514
Disclaimer:
Kids, don't try this at home.
Erzählung und Protokoll (c) Nerkitt 2005, nach Belieben weiterzugeben.
Unerlaubte Veränderungen sorgen dafür, dass in China jährlich 20.000 unterbezahlte Rattenkinder nichts mehr zu essen bekommen.
...und ja, ich weiß dass ich mit diesem Teil verflucht lange habe auf mich warten lassen. Dummerweise kamen da noch die Liebe meines Lebens, eine gescheiterte Beziehung und eine üble Menge an Prüfungsstress und dergleichen dazwischen. Und nur um euch zu beruhigen: Ja, ich habe definitiv vor, diese Serie fortzusetzen und ich werde sie auf jeden Fall bis zu ihrem Schluss weiterschreiben. Zwei weitere Folgen sind noch geplant.
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Wieder einmal erwache ich. Ich gehe davon aus, dass ich in einer Zelle sein müsste... das letzte, woran ich mich (überraschend deutlich) erinnere, ist vor einem Bildschirm zu sitzen, auf dem sich geometrische Muster verschiedener Farben scheinbar chaotisch bewegen, und Knöpfe zu drücken, die unvorhersehbare Veränderungen in der Bewegung der Muster verursachen. Ich habe leichte Kopfschmerzen.
Bereits bevor ich die Augen öffne, spüre ich, dass etwas nicht stimmt. Ich weiß nicht, woran ich es merke, aber irgend etwas ist hier enfach falsch... so falsch, dass sich irgend etwas in meinem Magen ängstlich zusammenzieht und ich mich am liebsten krümmen würde.
Einen langen Augenblick zögere ich, überlege ich... sollte ich meine Augen öffnen und mich welcher Gefahr auch immer entgegenstellen, die dort auf mich lauert? Oder sie geschlossen lassen, mir der Bedrohung bewusst aber in der Hoffnung, sie könnte mich übersehen, solange ich sie nicht sehe?
Ich öffne die Augen.
Sofort wird mir klar, warum ich auf Anhieb wusste, dass etwas nicht stimmt: Es war die Beleuchtung. Ich habe (das glaube ich zumindest) bereits genug Zeit in diesen Zellen verbracht, um mich an das indirekte, von nirgends speziell herrührende Dämmerlicht zu gewöhnen, das hier herrscht, es bereits mit geschlossenen Augen zu erkennen.
Und die Beleuchtung stimmt nicht. Das liegt daran, dass in einer Wand, der mir gegenüberliegenden, ein Loch ist.
Beim ersten Anblick dieses Loches, und des klaren weißen Lichtes, das durch es hineindringt, beginnt mein Herz zu rasen. Panisch schrecke ich hoch und husche in die Ecke neben dem Loch, in den tiefsten Schatten der sich gegen das Licht abzeichnet. Ich kauere mich zusammen, die Arme um meine Knie geschlungen. Ist es eine gute Idee, ausgerechnet in den Schatten zu fliehen? Ist es eine gute Idee, im Licht zu bleiben?
Es ist eine Tür. Es muss eine Tür sein... aber es kann keine sein. Es gibt hier keine Türen! Doch, natürlich muss es Türen geben, denn wie sonst würde ich aus einer Zelle zu einem Versuch kommen, aber... vor lauter Aufregung kann ich den Gedanken noch nicht einmal klar formulieren.
Es ist eine Tür. Und sie ist OFFEN. Das kann nicht sein... die Tür zu einer Zelle kann nicht einfach offen stehen. Das ist noch nie passiert, das habe ich noch nie erlebt... und es verunsichert mich. Macht mir Angst. Eine offene Tür entspricht nichts, was ich hier je zuvor erlebt habe... und das kann kein gutes Zeichen sein.
Ich weiß nicht, wie lange ich in dieser Ecke kauere, so klein wie ich mich nur machen kann, und mit mir selbst ringe... ohne überhaupt zu wissen, worum ich da überhaupt ringe. Und die Tür bleibt. Das helle Licht, der Lichtkegel auf dem Zellenboden, der Schatten in dem ich mich zu verstecken suche -- all das bleibt. Kein Flackern, keine Veränderung, nichts.
Mir wird erst klar, dass ich bereits ziemlich lange hier kauern muss, als ich ein ziehendes Gefühl in meinem Magen spüre. Zuerst denke ich, es muss die Angst sein, die mir zusetzt, doch dann wird mir langsam klar, dass es sich um etwas handeln muss, das ich hier so lange nicht erlebt habe, dass ich mich kaum noch daran erinnern kann: Ich habe Hunger.
Diese Erkenntnis führt zu einer eigenen kleinen Panikattacke -- es ist noch nie passiert, dass ich hier Hunger habe. Und es ist kein Essen da, kein Trinken, nichts. Auch das erscheint mir so, so... abartig, dass ich es mir kaum vorstellen kann.
Nach einiger Zeit des ziellosen Entsetzens formt sich ein Plan in mir. Ich rolle mich auf dem Boden zusammen, wo ich kauerte, immer noch peinlich bemüht, den Lichtkegel nicht zu berühren, und versuche zu schlafen. Es muss etwas zu essen da sein, wenn ich aufwache -- so ist es schließlich immer.
Ich glaube, es dauert ziemlich lange, bis ich einschlafen kann, und als ich aufwache erinnere ich mich an wirre Träume voll wirr durcheinandertanzender geometrischer Formen. Als erstes überprüfe ich den Lichtkegel -- immer noch da, immer noch am selben Fleck, ebenso wie die Tür.
Und, die Erkenntnis trifft mich wie ein Schlag, immer noch nichts zu essen.
Lange Zeit kauere ich weiter da und suche verzweifelt nach einem Ausweg. Und schließlich bringt mich der Gedanke an einen "Ausweg" auf eine Idee, bei der sich mir der Magen zusammenkrampft, und das nicht nur aus Hunger: Die Tür.
Langsam richte ich mich auf. Dann, so vorsichtig als könnte dabei etwas ungeheuer Schreckliches geschehen, taste ich mich mit einem Fuß über die helle Linie des Lichtkegels. Als nichts geschieht, ziehe ich mit wild hämmerndem Herzen erst den Oberkörper, dann den anderen Fuß nach.
Obwohl in mir der Impuls, davonzurennen und mich wieder in meiner Ecke zu verkriechen, immer stärker wird, bewege ich mich langsam auf die Türe zu. Noch sehr viel vorsichtiger als zuvor in den Lichtkegel taste ich mich zentimeterweise hindurch... und nichts geschieht.
Ich stelle fest, dass ich vor dem letzten Schritt die Augen geschlossen habe, und langsam öffne ich sie wieder.
Was ich sehe, ist ein Gang, beleuchtet von einem klaren weißen Licht, das ebenso wie die Beleuchtung in der Zelle keinen sichtbaren Ursprung hat. Der Gang führt in zwei Richtungen weiter -- aber wie weit kann ich nicht abschätzen; in dem ungebrochenen Weiß ist es auf die Entfernung unmöglich, eine Abzweigung von einem weiterführenden Gang zu unterscheiden.
Die nächste Erkenntnis lässt die Panik in mir wieder hell auflodern: Die Tür ist verschwunden.
Im ersten Augenblick will ich einfach panisch fliehen, dann aber reiße ich mich weit genug zusammen, mir zumindest klar zu sein, dass ich nicht wüsste wohin -- und dass ich dann nie wieder den Weg zurück zur Zelle finden würde.
Und genau das ist es, was ich tun muss: Die Türe wiederfinden. Ich hätte wissen müssen, dass es ein Fehler sein würde, die Tür zu durchschreiten -- und nun ist sie verschwunden. Ich bin mich noch nicht einmal sicher, in welcher der beiden Wände zu meinen Seiten sie nun eigentlich sein sollte... habe ich mich vielleicht sogar schon ein paar Schritte von ihr entfernt? Ich kämpfe die Panik nieder, die wieder von mir Besitz ergreifen will.
Ich suche alle beiden Wände in der näheren Umgebung ab, überaus gründlich, finde aber nichts, was auch nur im Geringsten auf eine Tür hindeuten würde. Sie scheint tatsächlich verschwunden zu sein... ohne eine Spur zu hinterlassen.
Wieder dauert es ziemlich lange, bis ich mich zu einem Entschluss durchringen kann, und wieder ist es letztendlich der Hunger, der mich dazu bewegt: Ich setze mich in eine willkürliche Richtung in Bewegung.
Es kann nicht lange gedauert haben, bis ich an einer Abzweigung ankomme. Und ich hatte recht: Bis ich fast direkt vor der Wand stehe, die meinen Weg blockiert, hätte ich schwören können, dass der Gang immer weiter geradeaus geht.
Nun allerdings verzweigt er sich. Die Gänge zu beiden Seiten sehen absolut identisch aus, beide in dem selben weißen Licht strahlend, beide scheinbar beliebig lang. Willkürlich entscheide ich mich für den rechten Gang.
Ich bin gerade einige Schritte weit nach rechts gegangen, als plötzlich etwas in mir explodiert. Mit einem Mal scheint sich irgend etwas mit der Wucht eines Presslufthammers von innen in mein Glied zu bohren, ein unerträglicher Druck der meinen ganzen Körper kribbeln lässt wie flüssiges Feuer...
...und dann ist es vorbei. Von einem Augenblick auf den anderen, so plötzlich wie es gekommen ist. Ich sehe an mir herab und stelle fest, dass ich steinhart geworden bin und ein kleiner Tropfen an meiner Spitze funkelt.
Ich atme tief durch und setze meinen Weg fort... ich weiß nicht, was das gewesen sein könnte, aber ich hoffe es hinter mich bringen zu können indem ich zügig ausschreite. Dazu kommt, dass ich den Hunger immer deutlicher spüre... und hoffe, dass ich hier irgendwo etwas essbares finde.
Der Gang macht etliche Biegungen, aber ehe ich an die nächste Abzweigung gelange, entdecke ich ein farbiges Flackern hinter der Ecke, die vor mir liegt. Vorsichtig schiebe ich mich um die Ecke um zu sehen, was dort das weiße Leuchten unterbricht.
Das farbige Flackern kommt von einem Bildschirm, der in der rechten Wand des Ganges eingelassen ist. Nun, da meine Neugier geweckt ist, nähere ich mich ihm schnell.
Die Szene auf dem Bildschirm ist... seltsam. Nicht wegen dem, was sich dort abspielt -- ich sehe einen Wolf und einen Tiger, beide sehr muskulös, zwischen denen ein schmächtiger Mäusejunge auf allen vieren kniet, von hinten kraftvoll gepackt von dem Wolf, sein Kopf in einer mächtigen Pranke des Tigers. Nein, was seltsam an der Szene ist, ist, dass sie mir in irgendeiner Weise... vertraut vorkommt. Habe ich sie schon einmal gesehen? Wo? Ich kann mich an keine Bildschirme erinnern, auf denen sich das schon einmal abgespielt haben könnte. Und der Junge... er erscheint mir ganz besonders vertraut. Mir ist, als wüsste ich sogar seinen Namen, als würde er mir auf der Zunge liegen aber sich beharrlich weigern, sich meinem Bewusstsein zu zeigen...
Ein leichter, ziehender Schmerz breitet sich in meiner Schulter aus, aber als ich dort hinsehe, ist nichts zu erkennen. Dennoch reißt er mich von dem Anblick auf dem Bildschirm los -- schließlich habe ich immer noch die Aufgabe vor mir, etwas essbares zu finden. Ich setze mich wieder in Bewegung.
Einge Zeit später stehe ich wieder an einer Abzweigung. Dieses Mal entscheide ich mich für den linken Weg, und bereits nach den ersten paar Schritten in diese Richtung erreicht ein deutlicher Geruch meine Nase -- Essen!
Ich folge dem Geruch, und mit ihm dem Gang, erst langsam, bald im Laufschritt, und nach einigen Abzweigungen sehe ich es vor mir: Mitten auf dem Gang steht ein Teller und eine Flasche. Ich greife nach dem Teller.
Erst beim Essen wird mir klar, wie viel Hunger ich wirklich habe -- ich muss wohl schon eine ganze Menge an Zeit hier unterwegs sein. Oder wie lange dauert es normalerweise, bis man hungrig wird? Unabhängig davon ist der Inhalt des Tellers bereits nach wenigen Bissen verschlungen, und das Wasser in der Flasche folgt sofort.
Ich weiß nicht, ob mir das der Hunger oder meine Erinnerung nur vorgaukelt, aber es kommt mir so vor, als ob in Teller und Flasche sehr viel weniger gewesen wäre als normalerweise in der Zelle bereitsteht. Auf jeden Fall hat es nicht annähernd gereicht, um meinen Hunger zu stillen... noch immer gibt mein Magen fast schon komisch anmutende Geräusche von sich, die aber immer von ziehenden Schmerzen begleitet werden.
Ich setze meinen Weg fort und komme nach kurzer Zeit wieder an eine Abzweigung. Dieses Mal wähle ich wieder den rechten Weg, und obwohl ich so etwas ähnliches schon einmal erlebt habe, rechne ich doch nicht mit dem was dann geschieht.
Es ist stärker. Viel stärker. Es ist, als würde ein Rohr mit mächtigen Hammerschlägen von innen her in mein Glied getrieben, als würde gleichzeitig irgend etwas mein Hinterteil ausfüllen, sich aufblähen und mit wütend pochenden Hieben in die Freiheit drängen wollen, als würden in jeder Zelle meines Körpers winzige Sonnen explodieren...
Als es vorbei ist, liege ich am Boden. Meine Knie müssen unter mir nachgegeben haben. Langsam, zitternd, richte ich mich auf und stelle fest, dass mein Brustfell klebrig-feucht ist. Ein Blick nach unten auf mein verschmiertes Glied, das immer noch einzelne Tropfen aus sich herauspumpt, bestätigt mir meine Vermutung.
Ich muss mich gegen eine Wand abstützen, um nicht sofort wieder umzufallen. Mein Atem geht schwer. Langsam taste ich mich vorwärts, bis ich mich wieder stabil genug fühle ungestützt weiterzugehen.
Der Gang zieht sich weiter hin, und in einer Ecke meines Verstandes frage ich mich, wo dieser Ort wohl sein mag -- er muss auf jeden Fall ungeheuer weitläufig sein, um einem solchen Netz von Gängen Platz zu bieten. Ich spiele mit dem Gedanken, meine Schritte zu zählen um herauszufinden WIE weitläufig, lasse ihn dann aber fallen -- so wie die Türen und Gänge hier verschwinden können, bei all den Biegungen und Windungen, kann es gut sein, dass ich bereits die ganze Zeit im Kreis herumlaufe ohne es zu merken. Mittlerweile habe ich auf jeden Fall alle Orientierung verloren.
Wachsende Erregung reißt mich aus meinen Gedanken. Ich setze immer noch automatisch einen Fuß vor den anderen... aber als ich an mir herabschaue, stelle ich fest, dass meine rechte Pfote wie von alleine zwischen meine Beine gewandert ist... und, nach dem Anblick zu urteilen, der sich mir bietet, bereits seit einiger Zeit an dieser Stelle herumgespielt haben muss. Als mir das bewusst wird nehme ich sie dort weg.
Als ich aufschaue, nehme ich eine Bewegung wahr. Ein kleiner, grauer Schemen, der ein gutes Stück vor mir um eine Ecke im Gang verschwindet. Und ich bin mir sicher, dass ich diesen Schemen kenne.
Ich laufe los. Am Rande bemerke ich, wie meine Pfote wieder zwischen meine Beine kriecht, kümmere mich aber jetzt gerade nicht darum. "He!" rufe ich aus. "Halt! Warte!"
Ich weiß nicht genau, warum ich die Maus vor mir unbedingt einholen will... weiß noch nicht einmal, woher ich überhaupt weiß, dass es sich um eine Maus handelt. Ob er vielleicht irgend etwas mit dem Jungen auf dem Bildschirm... ja, er muss es sein. Ganz bestimmt. Und ich muss ihn etwas fragen... mss etwas von ihm wissen. Ich weiß nicht genau was, aber es muss wichtig sein -- so wichtig, dass ich ihn auf jeden Fall treffen muss. Um jeden Preis.
Es geht um einige Ecken, er vornedraus, ich hinterher. Immer sehe ich gerade noch ein Stück von ihm... eine Hinterpfote, den Schwanz, ehe er um die Ecke verschwindet. Ich renne inzwischen als wäre der Teufel hinter mir her, ohne auf den Weg oder meine Umgebung zu achten. Und immer noch wächst meine Erregung... ich hinterlasse auf meinem Weg eine Spur von kleinen Tröpfchen, aber das ist mir egal. Ich muss ihm hinterher. Ich muss ihn finden!
Dann stehe ich an einer Abzweigung. Ich habe nicht gesehen, in welche Richtung er verschwunden ist... und in beiden Richtungen scheint der Gang bereits kurz nach der Abzweigung wieder einen Knick zu machen, so dass ich nicht weiter hineinsehen kann.
Schwer atmend, einerseits von der Anstrengung der Verfolgungsjagd, andererseits von dem langsam nahenden Höhepunkt, überlege ich. Ich tue einige Schritte nach links... und schon schlägt mir der verlockende Duft nach Essen entgegen und sorgt dafür, dass sich mein Magen abermals schmerzhaft zusammenkrampft. Dann einige Schritte nach rechts... und mit einem Mal blüht in mir die Sicherheit auf, dass das der Weg sein muss, den er gegangen ist. Ich weiß nicht genau, woher ich das weiß, aber es macht einfach irgendwie Sinn... ich glaube, es hängt irgendwie mit den Mustern zusammen, die ich im letzten Versuch gesehen habe.
Schwerfällig, mit zitternden Knien, stolpere ich weiter nach rechts. Ich versuche, die Pfoten von mir zu lassen, aber mein Körper gehorcht mir nicht. Statt dessen streicht meine linke Pfote langsam über meine Flanke nach oben und beginnt an einer Brustwarze herumzuspielen. Es ist fast nicht auszuhalten... aber ich muss weiter, muss ihm hinterher. Ich stolpere weiter.
Bereits nach den ersten Schritten umhüllt ein behagliches Gefühl meinen ganzen Körper... als würden tausende von unsichtbaren Zungen an jedem Quadratzentimeter meiner Haut lecken. Ich schaudere wohlig und muss schwer darum kämpfen auf den Beinen zu bleiben und mich weiter vorwärts zu bewegen.
Noch ein weiterer Schritt, die Hälfte des Weges zu der Biegung im Gang habe ich bereits zurückgelegt, und ein tiefes Vibrieren füllt mich von innen her aus, so als würde irgend etwas in meinem After kräftig vor sich hinsummen... auch wenn ich nichts höre und mir sicher bin, dass dort auch nichts IST. Flüchtig bedauere ich dass ich keine Pfote freimachen kann, um das nachzuprüfen... aber dann überschwemmt eine immer weiter anschwellende Woge aus Lust mein Bewusstsein. Mit jedem Zentimeter, den ich mich vorwärts bewege, wird das Vibrieren stärker, bis es sich zu einem dumpfen Wummern verstärkt hat.
Meine Beine geben nach. Ich muss mir Mühe geben, das Gleichgewicht zu halten und auf meinen Knien zu landen... meine Hände bekomme ich noch immer nicht los. Und als ich mich auf den Knien noch ein winziges Stück weiter vorwärts schiebe, breitet sich das dumpfe Wummern nach vorne in mein Glied aus und ich kann mich nicht länger halten. Ich sehe Samen in einem hohen Bogen nach vorne spritzen und höre ein lautes Quieken, von dem mir erst nachträglich bewusst wird, dass es von mir kommt.
Ich schiebe mich weiter vorwärts, und das Wummern in meinem Inneren verstärkt sich. Aus trockener Kehle stöhnend fühle ich mich vorwärts kippen, mein Gesicht in einer Pfütze landen, meine Pfoten immer noch wie festgeklebt, mein Glied weiter mit voller Kraft pumpend. Das Gefühl wird immer stärker, immer intensiver, sehr viel intensiver als ein normaler Höhepunkt es jemals sein könnte... und immer noch schiebe ich mich vorwärts, meine Füße schaben auf dem glatten Boden, mein Gesicht rutscht auf der warmen Feuchte millimeterweise auf die Ecke zu, und mit jedem Millimeter scheint sich das Gefühl zu vertausendfachen. Ich kann nicht mehr... aber ich darf... nicht... aufgeben.
Dann ist es soweit. Mein Glied pumpt mittlerweile nur noch leere Luft und das Gefühl ist nicht mehr auszuhalten, aber ich schaffe es tatsächlich, mich weit genug vorwärtszuschieben, dass meine Augen die Ecke passieren. Und ich sehe ihn. Dort, am Ende des Ganges steht er und lächelt mir zu. Und jetzt weiß ich wer er ist! Sein Name...
Wieder findet eine stumme Explosion in mir statt, die das Gefühl von zuvor noch weit übertrifft. In meinen Ohren hallt ein lautes Quieken nach, und mir wird schwarz vor Augen.
Versuchsprotokoll #2013761/5514
Zusammenfassung: Verhaltensstudie im Zusammenhang mit Wirkstoff 33x52e
Labor: N/A
Versuchsobjekt: #5514
Parallelversuche: Keine
Projektleiter: Dr. J. Katarian
Versuch durchgeführt von: D. Liney
Verwendete Komponenten: Wirkstoff 33X52e, 0.2mg, intramuskulär; Versuchsaufbau 22A12
Resultat: Wirkstoff 33X52e serienreif; Projekt 5514 nähert sich Vervollständigung.