Selestral 1 - Genros Vermächtnis - Kap 17+18

Story by Belenes LeSabre on SoFurry

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Kapitel 17 Die Sonne schickte sich an, sich über das am Horizont liegende Gebirge zu erheben und ihre wärmenden Strahlen auszuschicken. Unsere wackeren Krieger pellten sich nur mühsam aus den Betten. Die Aufregungen und der Stress der letzten Tage hatten ihre Spuren hinterlassen. Das war im bevorstehenden Kampf gegen Maschinen ein Handicap, denn Maschinen schliefen nie und zeigten auch keine Ermüdungserscheinungen. So versammelten sich alle auf dem Dorfplatz und grummelten leise vor sich hin oder standen einfach nur in Gedanken versunken herum. Einige Dorfbewohner waren auf den Beinen und brachten Lebensmittel, teils zum sofortigen Verzehr, teils als Proviant.


Shiva hatte in ihrem Wirtshaus, ebenso wie Kira draußen, eine lange Nacht hinter sich gebracht. Sie hatte vor Monaten heimlich damit begonnen im Hinterhof ihrer Schenke eine Pflanze anzubauen. In alten Schriften, welche sie bei Hargot gefunden hatte, wurde sie beschrieben. Sie hatte den Ozelot danach gefragt, der schaute sie schief an, verschwand und erschien mit einer Tüte voller Samen.   „Hier", hatte er gesagt, „das dürfte für den Start reichen. Du musst sie säen und gut pflegen." Letzte Nacht war es endlich soweit und die ganzen Mühen hatten sich gelohnt. Sie hatte mehrere Stunden damit zugebracht die Früchte der Pflanzen zu ernten, hatte diese dann wiederum stundenlang über offenem Feuer geröstet, anschließend zerkleinert, gemahlen und am Ende ein angenehm duftendes bräunliches Pulver erhalten. Sie las in den alten Schriften was weiterhin zu tun wäre, bereitete heißes Wasser und übergoss das Pulver mit dem siedenden Nass. Zu guter letzt filterte sie noch die groben Bestandteile und Pulverreste aus dem Getränk und freute sich. Sie probierte es und fand, dass es zwar etwas bitter schmeckte, aber seine aufmunternde Wirkung stellte sich fast sofort ein und das war auch der Zweck der ganzen Sache.


Mittlerweile waren wirklich fast alle erschienen, bis auf Pathenon. Sie saßen auf dem Dorfplatz herum, aßen etwas und ließen sich von der Sonne aufwärmen. Da tauchte plötzlich Shiva auf und bat einige Dorfbewohner ihr zu helfen. Zu sechst verschwanden sie im Wirtshaus und tauchten kurze Zeit später, mit mehreren Kannen und Tassen bewaffnet wieder auf.   „Guten Morgen", sagte sie. „Ich glaube, ich habe hier genau das was ihr jetzt braucht." Sie füllten mehrere Tassen mit einer heißen, braunen Flüssigkeit und reichten sie an die Zielpersonen weiter. „Was ist das?", fragte der Wolf Sirius. „Wollt ihr an uns was ausprobieren?" Er sog den Duft ein und war angenehm angetan. „Hm ... lecker riechen tut's ja", meinte er und schlürfte einen Schluck. Der Geschmack war fremd und gewöhnungsbedürftig. Shiva lächelte ihn freundlich an. „Das ist ein aufmunterndes Getränk. Es heißt Kaffee und enthält eine Substanz, welche sehr schnell und aufputschend wirkt. Ich denke, dass ihr das gut gebrauchen könnt." Der Wolf nickte. „Das ist ne prima Idee von dir gewesen." Er trank die Tasse leer und reichte sie Shiva. Die goss sie wieder voll und gab sie an den nächsten weiter. So nach und nach hatten alle eine Tasse des fremden Getränks zu sich genommen und nach wenigen Minuten stellte sich tatsächlich eine Wirkung ein. Das enthaltene Koffein kannte der Körper der Chafren nicht, war nicht daran gewöhnt und reagierte entsprechend stark darauf. Die Stimmung hob sich und Einer nach dem Anderen schien aus seiner morgendlichen Starre zu entkommen. Sie wiederholte die Prozedur und reichte einem jeden noch eine Tasse. Nachdem auch diese geleert war, waren alle so munter, dass sie wahrscheinlich in den nächsten Tagen gänzlich ohne Schlaf auskommen würden. Shiva war von der starken Wirkung überrascht und erfreut. Sie nahm zusammen mit den anderen Dorfbewohnern die Kannen und Tassen und brachte sie zurück in die Schänke. Wenige Minuten später tauchte das Jaguarweibchen wieder auf, was ein allgemeines feixen und johlen verursachte. Sie hatte in der einen Hand einen großen Beutel in dem sich Kaffeepulver befand.   „Hier", rief sie schon von weitem, „damit ihr was für unterwegs habt." Sie übergab ihn Tarja. Das Pulver war aber nicht der Grund für die Reaktion von vielen. Der Grund dafür befand sich an der anderen Hand der Jaguarin. Mit Shiva tauchte nämlich auch Pathenon auf und die beiden machten einen sehr vertrauten Eindruck, küssten und streichelten sich unablässig und konnten scheinbar ihre Hände nicht voneinander lassen. Chiron und Tarja kicherten und nickten sich beide zu. Ihre Vermutung hatte sich bestätigt. Pathenon ging zu Cyron und begrüßte ihn. Der lächelte den schief an und sagte nichts. Sein Blick pendelte zwischen dem Jaguarweibchen und seinem Tigerfreund. Der starrte ihn an, seufzte, nickte schließlich und flüsterte Cyron ins Ohr: „Ja." Cyron grinste breit und schlug Pathenon auf die Schulter. Damit waren nun wirklich alle erschienen und packten ihre Sachen zusammen. Sie waren erstaunlich unbedrückt und frohen Mutes. Da fiel Cyron plötzlich etwas ein. „Moment mal", rief er. „Wo ist eigentlich Kira?"   „Hier", rief diese und trat aus dem Gewühl hervor. „Sag mal. Wie sieht eigentlich der Kampfroboter aus? Hast du was Interessantes herausgefunden?" „Also, wie er aussieht weißt du ja selbst. Er ist groß, aus Metall, er ist glänzend und er ist mit schweren Waffen ausgerüstet und ..." „Aoorgh, das weiß ich selbst." „... dann lass mich doch ausreden ..." Cyron verdrehte die Augen. „... und er steht nicht mehr auf der Wiese." Cyron erstarrte. „Soll das jetzt ein Witz sein oder meinst du das ernst?" „Mein Name ist Kira und ich meine es so, wie ich es sage." „Aber wo zum Henker ist das Ding jetzt?" „Wenn du dich umdrehst, dann wirst du ihn sehen." Cyron zuckte zusammen und drehte sich um, ebenso alle Anderen, die ihr Gespräch mitbekommen hatten und erstarrten zur Salzsäule. Unbemerkt, aufgrund der allgemeinen Hektik, war der Roboter zwischen den Häusern hervorgetreten und hatte sich hinter der Truppe aufgebaut. „Was?", mehr brachte Cyron nicht hervor. „Guten Morgen, Einheit Nummer elf steht zur vollen Verfügung. Status der Netzwerksysteme unbekannt, Status der internen Systeme ist grün, Waffensysteme alle im nominellen Bereich", dröhnte Kiras Stimme aus dem Metallpanzer. Das war eine Überraschung. Sie lösten sich aus der Starre und gingen langsam auf den Roboter zu.   „Wie hast du das gemacht und vor was hast du gemacht?", fragte Tarja. Die Kampfeinheit war mittlerweile von allen umringt. „Nun, ganz einfach. Ich öffnete unseren Blechkameraden, studierte sein Innenleben und fand ein Interface zur Reprogrammierung. Ich wühlte in unseren Ausrüstungskisten und fand eine, in der eine Menge Elektronikschrott zu liegen schien. Der Rest war relativ simpel. Ich schnappte mir ein Keyboard stöpselte es an den Steuerungs- und Diagnoserechner und ließ ein Wartungsprogramm durch laufen. Ich kappte zuerst die Verbindung zum Netzwerk, dann änderte ich die Programmierung damit er nicht mehr uns angreift, sondern seine eigenen Kampfeinheiten und andere Waffensysteme. Nachdem das getan war, baute ich noch eine Sicherung ein und speiste meine Stimme in das System ein damit wir ihn von den restlichen Robotern unterscheiden können. Tja das war eigentlich schon alles." „Das war alles? Alles? Du bist fantastisch. Du bist wirklich die Beste und hast uns alle mehr als überrascht." Cyron ging zu seiner Frau, umarmte und küsste sie. „Aber du bist meine Beste und übertriffst alle um Längen."   Stella lächelte ihn an. „Alter Charmeur. Das hättest du nicht zu sagen brauchen. Das weiß ich doch und ich werde auch nicht eifersüchtig, wenn du Kira als die Beste bezeichnest, weil ich weiß wie du das meinst." Cyron seufzte und schaute seine Tigerin verliebt an. „Leute", sagte er laut. „Jetzt haben wir unseren eigenen Kampfroboter." Ausgelassene Freude breitete sich aus. „Du sagtest was von einer Sicherung", hinterfragte der Tiger. „Japp", entgegnete die Luchsin und holte ein kleines unscheinbares Gerät hervor. „Das ist die Sicherung. Es ist ein einfacher Sender. Sollte etwas schief gehen und die Kampfeinheit uns angreifen, dann betätigt man einfach diesen Knopf hier und sie wird abgeschaltet." Cyron nickte anerkennend. „Sehr gut! Du hast wirklich an alles gedacht." Sie räumten den Dorfplatz auf, nahmen ihre Waffen und Ausrüstungen auf und gingen zum Lager der Drachen. Die waren auch schon wach und genossen die Sonnenstrahlen. „Guten Morgen, Tiger Cyron, Tigerin Tarja und auch all die Anderen."   „Guten Morgen, Drache Groodarn. Wir fliegen los, bis ans jenseitige Ufer des Tiglus." Der Drache schaute Cyron schief an und fing an zu lachen. Er lachte lauthals drauf los. Alle Anwesenden starrten ihn starr an und verzogen keine Miene. Der Drache hörte auf zu lachen: „Du bist ein gestreifter Schelm geworden." Cyron grinste breit. „Ähm, wir haben einen Anschlag auf euch vor." Die Drachen hoben die Köpfe und stutzten. „Was habt ihr vor?", fragte ein anderer Drache. „Einen Anschlag. Nein, nein. Nichts Schlimmes." Die Drachen schienen sichtlich beruhigt. „Ihr dürft euch beim Flug Zeit nehmen. Wir haben nämlich einen neuen Mitstreiter bekommen und der muss zu Fuß ins Einsatzgebiet gehen." „Uih, um wen handelt es sich denn?", fragte Groodarn neugierig. „Och, sieh selbst." Die Truppe ging beiseite und bildete eine Gasse in deren Mitte ein Kampfroboter auf den Drache zuschritt. Groodarn zuckte mit dem Schwanz und schnaubte verächtlich. „Das ist euer Mitstreiter?" „Japp. Er ist von Kira umprogrammiert worden und jetzt auf unserer Seite."   Der Drache schüttelte den Kopf, ganz so als ob er seinen Augen nicht trauen würde. „Gut, wenn es euer Wunsch ist, dann fliegen wir langsamer." Gesagt, getan und die Reise begann. Sie flogen sehr tief, damit sie nicht schon von weitem auszumachen waren und hielten sich entlang des Flusslaufes. Es war ein herrlicher Tag, es ging kein Lüftchen, die Sonne hatte die letzten Tropfen des Regens vom Vorabend verdunsten lassen und alle genossen den Flug und entspannten sich. Die Kampfeinheit machte sich auf die Metallfüße und rannte den Flusslauf entlang, genau in die Richtung in die auch die Drachen flogen, genau in die Richtung, aus der der Roboter am Abend zuvor gekommen war. Nach einer Flugzeit von drei Stunden landeten sie unbemerkt am Ufer des Tiglus. Kurze Zeit später traf auch der Roboter ein. Sie stiegen von den Drachen, packten ihre Sachen aus und schlugen ein Lager auf. Sie inspizierten zunächst die Waffen und stellten mit Zufriedenheit fest, dass sie sich in voll aufgeladenem Zustand befanden. Ihre Ausrüstung war voll einsatzbereit und es hatten sich die ursprünglich geplanten sieben Gruppen gebildet.   „Super", sagte Cyron. „Ihr macht mich überflüssig und wisst schon im Voraus was ich als nächstes vorschlagen wollte." Einige grinsten ihn an. Plötzlich kam der Kampfroboter auf die siebte Gruppe zu und baute sich vor Chiron und Tarja auf. „Ich erkenne dich. Du gehörtest zu den vier Chafren die wir vor Monaten am Rande des Urwalds angegriffen hatten. Eure Namen sind Cyron, Chiron, Stella und Casandra, außerdem war ein Drache bei euch. Er hatte Kampfeinheit Nummer 8 zerstört." Die beiden erschraken und rechneten mit dem Schlimmsten. Chiron wollte schon seine Waffe ziehen, als der Roboter fort fuhr. „Ihr braucht keine Angst zu haben. Ich stehe auf eurer Seite. Ebenso die Kampfeinheiten Nummer 5, 12 und 20." Beide schauten sich ratlos an und wollten ihren Ohren nicht trauen. „Was willst du damit sagen?" „Ich erkläre es euch explizit. Wir sind erschaffen worden, um das Stationsobjekt vor Eindringlingen zu schützen und damit vor Schaden zu bewahren. Es handelt sich um eine Forschungseinrichtung des Militärs. Die Station wurde laut meinen Daten vor dreihundert Jahren gebaut und ging in Betrieb. Das genaue Forschungsziel ist mir nicht bekannt und auch Daten der Erbauer und Betreiber sind nur im zentralen Computer gespeichert und über das Netzwerk nicht abrufbar. Wir versehen unseren Dienst also schon sehr lange. Unser künstliches Gedächtnis funktioniert autonom und ist damit vollkommen selbständig. Man gab uns die Fähigkeit eine Art von Intelligenz zu entwickeln und diese auch weiter zu entwickeln. Alle Kampfeinheiten stehen mit dem zentralen Computer über ein Netzwerk ständig in Verbindung und geben die gewonnen Daten weiter. Somit weiß jeder über alles Bescheid. Vier Einheiten sammelten Daten, werteten sie aus und kamen im Laufe der Jahre zu dem Schluss, dass es lohnenswert wäre eure Welt so wie sie ist zu erhalten und die gespeicherten Daten nicht ungefiltert ins Netz zu senden. Das sind erwähnte Nummern 5, 11, 12, und 20. Gestern Abend wurden wir über das Netzwerk angewiesen gegen das Dorf Felgan vorzugehen. Die ausrückenden Roboter waren die Einheiten mit den Nummern 6, 11 und 18. Ich sah meine Chance gekommen, euch zu helfen. Als wir unter Beschuss gerieten, schlug ich über das Netzwerk vor uns aufzuteilen. Die Idee wurde bestätigt und wir schwärmten aus."   Die Ausführungen des Roboters wurden mit ungläubigem Staunen aufgenommen. „Kampfeinheit 6 wurde durch euch schwer getroffen, war aber nicht kampfunfähig, den entscheidenden Rest erledigte ich und nahm sie seitlich unter Beschuss. Dann ging ich weiter in die geplante Richtung, wurde selbst getroffen, blieb stehen und deaktivierte die Sensoren. Ich hatte mich selbst erblinden lassen. Dann setzte ich einen Notruf ins Netzwerk. Einheit Nummer 18 war auf sich gestellt und gegen euch machtlos. Die Arbeiten, die letzte Nacht an mir vollbracht wurden, waren nicht schlecht und erleichtern es mir euch zu helfen. Die Verbindung zum Netzwerk wurde vollständig entfernt, aber es gibt einen Nottransponder, der die Kampfeinheiten untereinander verbindet. Den habt ihr übersehen. Es war mir auf dem Weg hierher möglich Kontakt zu den Einheiten 5, 12 und 20 aufzunehmen. Sie werden in wenigen Minuten eintreffen." Cyron schaute sich entsetzt um. Vier Kampfeinheiten und das mitten unter ihnen. Sie hatten keine Chance. Der Kampfroboter erkannte die Unsicherheit die sich der Tiger bemächtigte.   „Ihr könnt ruhig bleiben. Wir werden euch helfen und als Beweis werde ich euch etwas sehr wichtiges verraten. Ihr habt gestern zufällig einen Schwachpunkt bei uns entdeckt. Es handelt sich um eine kleine Wartungs- und Reparaturklappe auf der linken Seite. Wenn ihr euer Feuer gezielt darauf ausrichtet, zerstört ihr die Einheiten wesentlich schneller und effektiver, da ihr nicht erst die Panzerung durchschlagen müsst, sondern direkt auf das zentrale Steuerungssystem schießt." Das war eine gute Neuigkeit und sollte einen entscheidenden Vorteil bringen. Der Roboter hatte damit etwas sein Vertrauen unter Beweis gestellt, immerhin hatte er sich doch auf diese Art und Weise selbst ans Messer geliefert. Sollte etwas schief gehen und er die Truppe in eine Falle locken, könnte man zur Not ihn über diese Schwachstelle hochgehen lassen. Vorausgesetzt man würde es rechtzeitig merken. Die überbrachten Informationen wurden von Chafren zu Chafren weitergegeben und wohlwollend aufgenommen. Es dauerte keine zehn Minuten da knackte es im nahe gelegenen Unterholz des Urwalds und drei Kampfeinheiten kamen auf die Truppe zu. Sie näherten sich schnellen Schrittes und einige zogen es vor ihre Waffen zu aktivieren und die vermeintlichen Ziele anzuvisieren. Kampfeinheit Nummer 11 ging einige Schritte vor und blieb inmitten der Chafrenmeute stehen. Die anderen drei Roboter verlangsamten ihren Schritt merklich, näherten sich aber bis sie die ersten Leute erreichten und blieben stehen.   Eine blecherne Stimme ertönte. „Kampfeinheiten 5, 12 und 20 stehen zur Verfügung." Das gab der Truppe den Rest. Sie jubelten los und waren nicht mehr zu bremsen. Cyron trat hervor und stellte sich vor die Roboter. „Ihr wollt uns also helfen?" „Das werden wir. Ihr habt gegen die Verteidigungsanlagen nur eine geringe Chance und seid auf uns angewiesen", kam die Antwort. Cyron seufzte. Ihm gefiel der Gedanke nicht, dass ihr aller Leben an diesen vier Blechhaufen hing. „Okay, dann bildet ihr Vier die achte Gruppe und rückt mit uns gemeinsam vor." „Auftrag verstanden und angenommen." Die Kampfroboter stellten sich gemeinsam auf einen Platz und erwarteten weitere Instruktionen. Die lebenden Mitglieder der Kampfgemeinschaft schauten sich an, manche hoben die Daumen, Andere zuckten mit den Schultern, wieder Andere zogen es vor tief durchzuatmen und zu seufzten. Tarja hob die Hand und zeigte in Richtung des Urwalds. Die Truppe setzte sich in Bewegung und drang in den Urwald ein. Die einzelnen Gruppen fächerten sich auf und gingen in Deckung. Geschickt jeden Vorsprung und das Gestrüpp nutzend arbeiteten sie sich langsam, mal kriechend und mal in kurzen Sprüngen vor. Plötzlich war aus einer größeren Entfernung ein Alarmton zu hören.   „Sie haben euch entdeckt", sagte Kampfeinheit Nummer 20. „Wartet hier, wir gehen vor und lenken sie ab." Die Roboter marschierten los, brachen durch das dichte Unterholz und hinterließen eine Schneise auf der man wesentlich schneller vorwärts kommen konnte als bisher. Die Einheiten erreichten nach kurzer Zeit die erste Wachreihe, bestehend aus drei Kampfeinheiten. Über ihnen surrten zwanzig Flugdrohnen, die eine Breite von eintausend Metern abdeckten. Die vier falschen Kampfeinheiten erregten in der Tat kein Aufsehen und weder die Drohnen, noch die anderen Roboter hielten es für nötig aktiv zu werden. „Kampfeinheiten 5, 11, 12 und 20 auf der Rückkehr vom Einsatz. Keinerlei Feindaktivitäten gesichtet. Bitten um Zutritt zum inneren Gelände." Kapitel 18 Die drei echten Kampfroboter nahmen Verbindung mit dem Zentralcomputer der Station auf und gaben die Daten weiter. Der Computer reagierte darauf argwöhnisch, da er keinen Kontakt zu den Einheiten 5, 11, 12 und 20 bekam. „Der Zutritt ist verweigert. Geben sie ihre Daten über das Netzwerk beim Zentralrechner ein", schnarrte einer der Roboter. Der Trick schien nicht aufzugehen. Erst standen die Vier da, nahmen über die internen Transponder Kontakt zueinander auf und sie berieten die weitere Vorgehensweise. Die anderen Drei wurden nicht ungeduldig. Immerhin waren die Einheiten schon sehr lange in Betrieb und Verbindungsschwierigkeiten mit dem Zentralrechner nichts Ungewöhnliches. Also standen alle nur da und warteten auf die weiteren Geschehnisse. Nur die vier Abtrünnigen unterhielten sich sehr rege. Am Ende des Gesprächs waren sie sich einig. Sie drehten sich um und entfernten sich ein paar Schritte vom Zugangsbereich. Auch das war nichts Ungewöhnliches. Es gab Stellen im Wald, an denen die Funkverbindung einfach nicht möglich war und dann wurde es an anderer Stelle erneut versucht. Es blieb weiterhin still und man hörte das Rauschen der Blätter.   Plötzlich rief die Einheit Nummer 11 in den Wald hinein. Jetzt war es offensichtlich, dass etwas nicht stimmen konnte. In die Dreiergruppe Kampfeinheiten kam hektische Bewegung. Das stank ihnen und sah verdammt nach Verrat aus. Sie eröffneten das Feuer und trafen zunächst nur die Panzerung. Unsere Vierergruppe wich den Geschossen aus so gut es ging, rannte quer durch den Wald, aber immer am Zaun entlang, hinter dem sich der innere Bereich befand. Sie drehten sich dabei so, dass sie immer eine gute Schussposition hatten. Kampfeinheit Nummer 5 gelang es schließlich und sie eröffnete das Feuer. Ihre Maschinenkanonen spien unzählige Geschosse aus, trafen den Zielbereich und vernichteten den ersten Gegner. * Der Zentralcomputer der Basis registrierte die Unregelmäßigkeit, wertete die übermittelten Daten der drei Kampfeinheiten aus, stellte fest, dass es ihm nicht möglich war die anderen vier Einheiten zu erreichen und traf eine Entscheidung. Er schickte die Messerdrohnen in die Richtung, in die Kampfeinheit Nummer 11 vor wenigen Augenblicken gerufen hatte.  


Unsere Freunde hörten den Ruf und sprangen auf. Es wurde ernst. Sie sprangen auf die Schneise und brachen durchs Unterholz. Sie versuchten soweit in Deckung zu bleiben wie es ging und es ihren Vormarsch nicht behinderte. Sie kamen etwa sechshundert Meter weit, da schrie der Erste. „Messerdrohnen!" Sie warfen sich zeitgleich zu Boden und schauten in die Luft. Zwischen den Bäumen schossen unzählige Drohnen hindurch und näherten sich. Die Tauren eröffneten als Erste das Feuer und holten auf Anhieb zwei der Maschinen herunter. Eine Dritte wurde durch Sandra zerstört. Leider traf sie auch verschiedene Bäume und Äste. Holzsplitter flogen umher und regneten auf die Chafren herab. „Verdammter Mist!", schrie Chiron. „Passt auf herunterfallende Gegenstände auf." Immer mehr Drohnen surrten zwischen den Bäumen herum. Ihre Anzahl war unüberschaubar. plötzlich schrie jemand auf. Crown war getroffen worden. Ein Ast hatte sich durch seine rechte Schulter gebohrt. Sofort waren zwei Andere zur Stelle und gaben ihm Deckung. Ein weiterer Chafre stürzte zu Boden, es war Torus. Er hatte sich aus seiner Deckung gelöst um eine bessere Schussposition zu erhalten. Eine Drohne war von hinten auf ihn zugeflogen, wurde aber glücklicherweise entdeckt und abgeschossen. Die Messer standen schon still und sie stürzte unkontrolliert zu Boden, als sie ihn traf. Zwei der Messer steckten in seinem Rücken. Ein anderer Stier rannte zu ihm, stellte fest, dass er noch lebte, zog die Messer heraus und versorgte provisorisch die Wunden.   * Die Kampfeinheiten waren vollkommen damit beschäftigt die zwei verbliebenen echten Kampfroboter auszubooten. Es gelang ihnen nur schwerlich und sie steckten immer wieder heftige Treffer ein. Die Vierergruppe löste sich schließlich auf und griff einzeln an. Damit waren die beiden verbliebenen Roboter überfordert und kassierten in wenigen Sekunden einen schweren Treffer nach dem anderen. Einer von beiden explodierte wegen Überlastung der Energiekupplung zwischen Kernzelle und Waffensteuerung, der Andere lag hilflos auf der Seite, weil ihm ein Bein abhanden gekommen war. * Diesen Verlust registrierte der Verteidigungsrechner und aktivierte die innere Verteidigung. Die schweren Maschinenkanonen auf dem Dach der Station griffen in das Geschehen ein und spuckten tödliche Geschosssalven in den Wald. Hart wie Hammerschläge trafen sie die Kampfeinheiten. * Das war der Moment für die Drachen. Sie griffen an. Eben noch war die Luft über der Station frei von allem, so verdunkelte sich der Himmel plötzlich unter den gewaltigen Schatten von elf Drachen. Die Maschinenkanonen waren damit beschäftigt die Kampfeinheiten zu bearbeiten und wurden von dem Luftangriff überrascht.   * Die Salven der Kanonen brachten eine der vier Kampfeinheiten zu Fall und amputierten ihr das rechte Bein. Sie lag hilflos da und der Beschuss hörte einfach nicht auf. * Die Drachen kreisten über der Basis, orientierten sich und stürzten hinab. Der Erste fuhr die riesigen Klauen aus, erwischte eine der Kanonen und riss sie aus der Verankerung. Ein zweiter Drache tat es ihm gleich und zerstörte auf diese Art die nächste Kanone, welche in Richtung der Truppe feuerte. Ein dritter Drache stürzte hinab, wurde aber von einer plötzlich auf das Dach tretenden Kampfeinheit überrascht und unter Beschuss genommen. Er versuchte abzudrehen, aber es war zu spät. Mehrere Geschosse trafen ihn schwer am Hals. Blut lief in Strömen aus mehreren Wunden. Die Halsschlagader war getroffen worden und dem Tier schwanden die Sinne. In einem letzten Aufbäumen richtete er seine Flugbahn so ein, dass er die Kampfeinheit treffen würde. Noch im Flug, kurz vor dem aufschlagen auf dem Dach, starb er an seinen Verletzungen. Aber er hatte es geschafft. Die Kampfeinheit wurde unter seinem schweren Körper begraben und mit dem Schwanz schlug er die letzte der drei Maschinenkanonen vom Dach. Die anderen Drachen zogen sich zurück.   * Die noch bewegungsfähigen Kampfeinheiten liefen zurück in den Wald und eröffneten das Feuer auf die Drohnen. Ihre Waffen waren sehr effektiv, außerdem kam noch dazu, dass sie präziser und schneller zielen konnten als ihre lebenden Mitstreiter. Eine Drohne nach der anderen verschwand vom Himmel. Die noch verbliebenen acht Drohnen versuchten die Verluste zu kompensieren, was ihnen aber nicht gelang und ihr Flug schien ins Chaos abzugleiten. Eine versuchte den direkten Weg zwischen den Bäumen hindurch zu nehmen. Das gelang ihr anfangs auch, allerdings kreuzte eine andere Drohne ihre Flugbahn. Sie musste ausweichen und durchschlug den Stamm eines Baumes. Ächzend und unter lautem Krachen gab der nach, neigte sich zur Seite, fiel und erfasste eine dritte Drohne. Beide stürzten gemeinsam und der Baum zerschmetterte sie, als er auf dem Boden auftraf. Die restlichen sieben Drohnen ließen sich schon etwas besser im Auge behalten. Sandra feuerte zum unzähligsten Male und zerstörte eine weitere Drohne. Ikarus schoss ebenfalls Eine nach der Anderen ab und am Ende hatten sie es geschafft. Das Surren war verstummt und die Messerdrohnen zerstört.   Die Verletzten wurden geborgen und von einigen AnChafren ins Lager gebracht. Sie sollten dort bleiben und die Verwundeten versorgen. Glücklicherweise waren es nur zwei. Die Anderen gingen weiter in Richtung der Basis und erreichten sie nach mehreren Minuten. Es war totenstill und das beunruhigte die Meisten. „Das sieht verdammt nach einer Falle aus", sagte Grey. „Da magst du Recht haben, aber das finden wir nur heraus, wenn wir reingehen", entgegnete Syrgon. Kira fand indessen die beschädigte Kampfeinheit Nummer 20 und packte ihre Werkzeuge aus. Mehr schlecht als recht schaffte sie es das abgetrennte Bein wieder zu montieren und der Roboter stellte sich selbsttätig wieder auf die Beine. „Ich danke dir", sagte dieser plötzlich. Kira nickte ihm nur zu und ging auf den Eingang zum inneren Bereich zu, die Anderen waren schon angekommen. „Wie kommen wir da jetzt rein?", fragte Tarja. „Keine Ahnung, aber es handelt sich doch nur um einen simplen Zaun. Da kann man doch hervorragend drüberklettern", sagte Bargon.   Einheit Nummer 11 bemerkte was der Wolf vor hatte und rief dazwischen. Der Wolf hielt inne und drehte sich um. „Was ist los? Warum habt ihr den Zaun nicht zerstört?" Der Kampfroboter antwortete ohne zu zögern. „Weil der Zaun von einem elektromagnetischen Feld geschützt wird. Wenn sich jemand auf weniger als zwei Meter nähert, dann wird er gegrillt. Selbst für uns ist der Zutritt durch den Zaun hindurch nicht möglich. Und Geschosse und auch Laserstrahlen werden abgelenkt. Die einzige Möglichkeit hineinzukommen ist durch das Tor und das besteht aus Panzerstahl. Aber ich habe da eine Idee." Seine Roboterfreunde unterhielten sich kurz über stumme Transpondersignale, danach war der Plan perfekt. Einheit Nummer 20 war getroffen und musste dringend in die Wartung, er war der perfekte Lockvogel. Er schaltete seine Netzwerkkennung zu und setzte sich mit dem Zentralcomputer in Verbindung. Er simulierte, dass er Einheit Nummer 2 wäre, welche zerstört hinter dem Tor lag und bat um Reparaturarbeiten. Auf die Frage hin was geschehen wäre log er und gab vor, dass es sich um einen Hinterhalt gehandelt hätte und die abtrünnigen Kampfeinheiten zerstört wären. Der Computer verifizierte die Daten mit seinen eigenen Feststellungen und sie ergaben einen logischen Sinn. Unter einem Quietschen und Stöhnen öffnete sich das Tor. Der Weg war frei. Die Truppe trat ein, verteilte sich schnell auf dem Gelände und drückte sich gegen die Wände des Gebäudes. Soweit so gut.   Die Kampfeinheiten betraten das Gelände und hinter ihnen schloss sich, wie von Geisterhand, das Tor. Sie saßen in der Falle. Egal was jetzt passieren würde, sie konnten nicht mehr entkommen. Ein weiteres Tor, mit der Aufschrift Hangar, glitt auf und alle starrten gebannt in die fragliche Richtung. Sie legten mit den Waffen an und waren feuerbereit. Aber es geschah nichts. Das Tor zum Wartungshangar hatte sich geöffnet und damit einen Weg ins Innere des Gebäudekomplexes freigegeben. Sie rannten hinein und erstarrten in ihrer Bewegung. Da standen sieben Kampfeinheiten und zielten auf sie. „Rückzug auf den Vorplatz", schrie Tarja. Die Chafren in der ersten Reihe wollten aus der Schusslinie flüchten, drehten sich um und stießen mit den dahinter stehenden zusammen. Es gab ein heil- und kopfloses Durcheinander. Schließlich schafften sie es doch den Vorplatz zu erreichen und kein einziger Schuss war gefallen. Sie flüchteten hinter das Gebäude und versuchten erst mal ihre Gedanken zu sortieren. „Verdammt noch mal, was sollte das?", fragte Grey. Er hatte in der hinteren Reihe gestanden und fast überhaupt nichts mitbekommen.   „Im Wartungshangar stehen sieben Einheiten und die haben zweifelsohne auf uns gezielt", antwortete Tarja. Plötzlich kam eine Kampfeinheit um das Gebäude herum und stellte sich vor die Truppe. „Ihr könnt den Hangar gefahrlos betreten. Ich habe mit den Einheiten eine Verbindung hergestellt. Sie sind wegen Reparaturarbeiten abgestellt und inaktiv. Es kann also nichts passieren." Ein aufatmen ging durch die Reihen. Sinja fing an zu schluchzen und weinte. „Wir werden hier alle sterben. Wir haben uns zuviel zugemutet." Grey der neben ihr stand, nahm sie in die Arme und tröstete sie. „Nein, nein. He, Liebes. Wir kommen hier alle wieder raus und werden noch unseren Kindern davon erzählen." Sie schien sich wieder zu fangen, krallte sich in sein Fell, schaute ihm in die Augen und küsste ihn voller Inbrunst. „Eh, das ist ja sehr schön, aber gerade nicht der richtige Zeitpunkt dafür", sagte Sirius, der direkt daneben stand. Die beiden streichelten sich noch kurz und ließen dann voneinander ab. „Okay, Leute. Trauen wir der Einheit und starten den zweiten Versuch", sagte Tarja aufmunternd. Sie rannten bis zum offenen Tor, sahen sich um und drangen ein. Im Hangar standen die sieben Einheiten, aber wie versichert blieben die vollkommen reglos.   „Ich entschärfe die Einheiten und deaktiviere die Netzwerkmodule", sagte Kira. Pedro half ihr dabei und nach zwei Stunden war es vollbracht. Diese Einheiten würden ihnen nicht mehr gefährlich werden. Alle hatten Kira in Aktion erlebt und mit angesehen wie sie sieben weitere Kampfeinheiten reprogrammierte und anschließend aktivierte. Sie nahmen ihre Funktionen auf, prüften ihre Systeme und eine blecherne Stimme ertönte. „Kampfeinheiten Nummer 13, 14, 15, 16, 17, 18 und 1 stehen zur Verfügung. Cyron überlegte, nahm die Unterlagen zur Hand und überprüfte die aufgezeichneten Daten. „Also, wenn man den Aufzeichnungen glauben schenken darf, haben wir es jetzt noch mit zehn Messerdrohnen und sechzehn Kampfeinheiten zu tun, wenn wir unsere vier, die sieben weiteren hier und die drei vor dem Gebäude liegenden abziehen." „Nicht ganz", ergänzte Kampfeinheit Nummer 11 mit Kiras Stimme. „Es sind noch fünfzehn Einheiten. Eine liegt zerstört auf dem Dach." „Das ist noch besser", entgegnete Grey. „Nicht ganz. Sie liegt zerstört unter einem der Drachen, den sie abgeschossen hatte."   Ihnen wurde nach und nach bewusst was der Roboter eben gesagt hatte. „Du meinst, wir haben einen unserer Freunde verloren?" „Ja." Das traf alle hart. Es war der erste richtige Verlust in diesem Kampf, bisher waren es nur Verletzte. Das Gesicht der ganzen Aktion veränderte sich dadurch und zeigte nur noch stärker, dass sie höllisch aufpassen mussten und dass es um alles oder nichts ging. „Gut. Machen wir weiter. Es wäre auch im Sinne unseres toten Freundes." Alle nickten zustimmend, trotzdem wurde ihnen gezeigt, dass sie nicht unverwundbar waren. „Als nächstes werde ich noch mal aktiv werden", sagte Kira feierlich und zauberte aus ihrer Werkzeugtasche vier kleine elektronische Geräte. Alle schauten sie an und auf die Bauteile. „Das sind kleine Funkgeräte. Ich habe sie auf unsere Frequenz eingestellt und baue sie jetzt unseren Einheiten ein. Dadurch haben wir mit ihnen immer Kontakt und wissen was sie tun. Natürlich wissen sie auch was wir tun, aber damit müssen wir leben." Sie machte sich ans Werk. Lötete hier herum und schraubte dort herum und war nach einer weiteren halben Stunde fertig. Sie schloss die Wartungsklappen und rutschte vom Rücken ihres säbelzähnigen, vierpfotigen Plüschfreundes.   Cyron grinste und schüttelte den Kopf. „Dann lasst uns mal starten. Ich schlage vor, dass wir sieben Kampfeinheiten durch das Gebäude schicken. Die kennen sich hier aus und können schon mal das Gröbste wegräumen. Die defekte Einheit 20 bleibt hier und kann nötigenfalls den Hangar absichern, ebenso wie Nummer 1, 5 und 12." Das war die Idee schlechthin und stieß auf Begeisterung. „Setzt euch erstmal hin und macht es euch bequem, dass wird jetzt ne Weile dauern", sagte Chiron und schaute sich um. Er entdeckte eine kleine Tür am Rande des Hangars und ging darauf zu. Er öffnete sie und trat in einen Raum an dessen Wänden große Monitore angebracht waren. Er erkannte, dass es sich um einen Überwachungsraum handeln musste, ähnlich dem der anderen Basis, nur dass es hier lediglich Monitore gab und kein Hologramm. Er stellte sich in die Tür und rief nach Kira. Die kam auch prompt angelaufen und brachte im Schlepptau Cyron, Tarja und Stella mit. Die Tiger waren einfach zu neugierig. Einige von der Truppe lehnten sich derweil an die vorhandenen Träger und Maschinenteile des Hangars und schalteten ihre Funkgeräte ein. So konnten sie direkt das Geschehen verfolgen.   Die Tiger und die Luchsin standen im Monitorraum und schauten sich um. Kira ergriff die Initiative und schaltete die Monitore ein. „Ah, das ist super. Da bin ich ja wieder voll in meinem Element", sagte sie, nahm sich einen Stuhl, lächelte die Anderen frech an und versank in den Anzeigen und Darstellungen. Kurze Zeit später stand sie auf und begann zu erklären. „Also, die Monitore auf der rechten Seite zeigen die Ebenen -1 bis -5, die auf der linken Seite die Ebenen darunter bis -10. Auf dem Monitor hinten rechts in der Ecke, sieht man den Aufzug zum Panzerraum, in welchem der Mech steht. Der Monitor darunter zeigt die entsprechende Zugangstür auf Ebene -20." „Faszinierend", entfuhr es Tarja. „Du meinst also, wir können die Kampfeinheiten von hier aus auf jedem ihrer Schritte begleiten?" Kira nickte. „Japp, das können wir und das tun wir auch." Mittlerweile war Ruhe im Hangar eingezogen. Einige AnChafren hatten sich hingelegt und waren prompt eingeschlafen, Andere unterhielten sich und arbeiteten das Erlebte auf. Grey und Sinja hatten sich in eine Ecke verdrückt und kuschelten miteinander, ebenso hatten sich Ikarus und Sandra ein stilles Plätzchen gesucht. In einer anderen Ecke des Hangars saßen zwei Wolfsrüden, streichelten sich verstohlen und waren sehr darauf bedacht ihre Zuneigung zueinander geheim zu halten.   Die Tiger schauten Kira bei ihrer Arbeit zu und starrten interessiert auf die Monitore. Auf vielen waren Kampfeinheiten zu sehen die durch die ausladenden Gänge patrouillierten und hin und wieder schwebte eine Drohne durchs Bild. „Das sieht verdammt böse aus", sagte Chiron. „Die Dinger sind einfach überall." „Abwarten", sagte Kira, „unsere Kampfeinheiten fangen erst an." Sie sahen wie die sieben Roboter in den ersten Gang einbogen und auf den ersten Gegner trafen. „Hier Einheit 11. Wir eröffnen den Angriff." - rausch - Vom Hangar her hörte man jemanden sagen, dass es los ginge und dass man den Robotern die Daumen drücken soll. „Okay, Blechkameraden. Zeigt denen wo der Hammer hängt", flüsterte Kira. Das erste Zusammentreffen war schnell beendet. Schon nach wenigen Sekunden lagen die ersten beiden feindlichen Einheiten am Boden und fünf Drohnen waren vom Bild verschwunden. „Das nenne ich mal einen super Einstand", rief Tarja fröhlich und klatschte begeistert in die Hände. „Hier Einheit 11. Alle Einheiten im nominellen Bereich. Zwei Kampfeinheiten und fünf Drohnen eliminiert. Setzen Einsatz fort." - rausch -   Das war eine gute Nachricht. Cyron fing an eine Strichliste zu machen. „Wir haben nur noch fünf Drohnen, aber dafür noch dreizehn Roboter an der Backe. Wenn jetzt nichts schief geht und jede unserer Einheiten nur eine feindliche platt macht, dann haben wir es mit sechs Einheiten zu tun und das ist zu schaffen." Die umprogrammierten Roboter gingen weiter, betraten den nächsten Gang und schossen eine Drohne ab. „Treffer", schrie Cyron auf. „Ja, gut so. das wird was werden. Nur noch vier von diesen Schwirrteilen." Chiron schaute seinen Schwiegervater schief an. „Dir scheint das ja richtig Spaß zu machen." „Nicht unbedingt, aber mit jeder Maschine die vernichtet wird, steigt unsere Chance unbeschadet aus der Sache herauszukommen." Das sah Chiron ein und schloss kurz die Augen. Im Hangar wurden die gemachten Angaben auch aufmerksam verfolgt und bereiteten den Anwesenden große Freude. „Siehst du. Ich habe dir doch gesagt, dass alles gut wird", sagte Grey an Sinja gewandt und küsste sie zärtlich auf die Stirn. Sie kuschelte sich in sein Fell und schloss die Augen.   Syrgon stand auf, sah sich um und merkte das zwei Wölfe fehlten. Er machte sich auf die Suche, denn er wollte ihnen die frohe Botschaft verkünden. Er sah sich intensiv um und ging langsam durch den Hangar. Nichts. Die beiden waren verschwunden. Er suchte weiter und nahm hinter einem Vorsprung eine Bewegung war. Neugierig schlich er sich an und starrte um die Ecke. Die Streicheleinheiten die Wotan Sirius zuteil werden ließ, blieben nicht ohne Folgen und endeten damit, dass Sirius seinen Partner bestieg. Genau in diesem Moment kam Syrgon dazwischen und erwischte die beiden inflagranti. „Eh, ihr Beiden. Wenn ihr denkt, dass eure sexuelle Zuneigung geheim ist, dann habt ihr euch getäuscht. Das ist schon lange bekannt und wenn ihr damit fertig seid", er deutete auf Sirius' und Wotans Erektionen, „dann kommt gefälligst wieder vor und zu den Anderen. Es gibt Neuigkeiten." Den beiden Rüden war der Auftritt mehr als peinlich, aber da es eh kein Geheimnis mehr war, konnten sie auch sehr gut weitermachen. Nach fünf Minuten kamen sie aus ihrer Ecke hervor. Die Gesichter der Anderen sprachen Bände. Von dem Einen oder Anderen wurde ihnen ein Kuss zugeworfen.   Syrgon bemerkte das und ging dazwischen. „Wenn ihr mit eurem Getue fertig seid, dann sagt Bescheid. Ich habe nämlich die Schnauze voll von eurem dämlichen Herumgewichse. Bloß weil ihr zu blöd seid einen Partner oder eine Partnerin zu finden, heißt das noch lange nicht, dass das Andere nicht dürfen." Die Angesprochenen senkten die Blicke und nickten. Syrgons Zurechtweisung hatte tief getroffen und saß.