Die Legende des silbernen Drachen: Schicksal des Kriegers 3
Wie immer gelten die selben Vorankündigungen. Einzigste, aber wohl wichtigste Neuerung is das ich einen/zwei Betaleser hab. Vielen Dank nochmal, ihr seit die größten! XD
ansonsten Enjoy
__________________________________________________________________________________________
Alistair war völlig überrascht und überfordert durch die Situation. Sein Angreiferin lag immer noch auf ihm und hatte ihre Hände fest in seinen Mantel gekrallt, während sie laut schluchzend und weinend an ihm hing.
Das Mädchen hatte blonde Haare und war etwa zwei Köpfe kleiner als er, Staub und Ruß bedeckte ihre Gestalt. Langsam beruhigte sich das Mädchen wieder. Es dauerte noch einige Minuten bis sie sich genug beruhigt hatte und von ihm runterging.
Alistair konnte sie nun vollständig ansehen, es war eine junge Frau wahrscheinlich um die 16, obwohl die vergangenen Ereignisse ihre Spuren an ihr hinterlassen hatten, sie trug eine Lederweste und eine Leinenhose, die wie der Rest von ihr mit Ruß bedeckt war.
Sie war auch die erste die anfing zu sprechen.
"Ich danke euch Herr, dass ihr mich gerettet habt."
Ihre Stimme klang heißer und gereizt. Alistair hingegen war immer noch überrascht, weshalb er einige Sekunden brauchte um zu antworten.
"Ähm keine Ursache. Was ist hier eigentlich passiert? Wieso hat niemand die Wachen gerufen?"
"Sie erschienen im Morgengrauen... s-sie hatten das Dorf umstellt und kamen von allen Seiten, die Stadtwache s-starb in wenigen Sekunden danach fielen die Angreifer über uns her. Blut alles war voller Blut, sie haben die Menschen zerfetzt, ihre...."
Weiter kam sie nicht, da sie wieder in Tränen ausbrach, die schrecklichen Bilder gingen ihr erneut durch den Kopf. Nachdem sie sich wieder beruhigt hatte wollte Alistair das Dorf so schnell wie möglich hinter sich lassen. Die Soldaten des Grafen würden wahrscheinlich bald kommen und sich um das Mädchen kümmern.
Allerdings sollte es nicht so laufen wie er es sich erhofft hatte, den als er sich in Richtung Wald in Bewegung setzte merkte er, dass er verfolgt wurde. Alistair war nicht überrascht das es die jungen Frau war.
"Was ist denn noch?!", fuhr er sie an.
"Ich möchte mit euch kommen!"
Eine Antwort mit der er im Leben nicht gerechnet hätte, weshalb er sich erst einmal sammeln musste, bevor er sagte:
"Du glaubst doch nicht im Ernst dass ich dich mitnehmen würde, ganz zu schweigen davon, dass das viel zu gefährlich für dich wäre."
"Das ist mir egal ich hab eh nichts mehr zu verlieren, also macht es keinen Unterschied."
Alistair bemerkte eine gewisse Entschlossenheit in ihren Worten und seufzte als Antwort, bevor er seine Richtung fortsetzte und tiefer in den Wald lief.
Nach ein paar Minuten der Wanderschaft erreichten sie ihr Ziel.
Sie kamen an den Rand eines Flusslaufes und seine Begleiterin schien ziemlich verwirrt darüber zu sein was sie hier sollten.
Alistair beantwortete die Frage noch bevor sie sie stellen konnte.
"Glaubst du, du kommst so wie du gerade aussiehst in die Stadt? Die Wache würde uns aufgreifen noch bevor wir durch das Tor kämen."
Sie begriff was er meinte und wurde beinahe so rot wie eine Tomate, als sie an sich hinab schaute. Alistair hingegen lachte lauthals über ihr Gesicht.
"Ich warte im Wald auf dich."
Damit ließ er sie alleine. Ein paar Minuten später kam sie ihm nach und hatte ihr Gesicht sowie ihre Kleider gewaschen, auch wenn diese immer noch nass waren, aber es war im Moment eh warm genug, sodass es sie nicht störte.
Daraufhin machten sie sich auf den Weg in Richtung Stadt.
Sie erreichten die Stadt, als die Abenddämmerung einsetzte, trotzdem war besonders außerhalb der Stadt noch viel los. Überall sah man Menschen und Orks die Körper der nun toten Drachen aufstapeln und verbrennen, währenddessen kümmerten sich Magier um die Verletzten.
Die Wachen am Eingang schienen ziemlich müde und würdigten sie nur einen kurzen Blick.
Ihr Weg führte sie in eines der Gasthäuser am Marktplatz, Alistair stellte sicher das es nicht
dasselbe war wo er vorher versucht hatte unter zu kommen.
Die Stadt selbst war verlassen man sah gelegentlich noch Handwerker, die versuchten die beschädigten Gebäude wiederherzustellen. Das Gasthaus selbst war noch in guten Zustand und war auch voll. Allerdings waren die meisten Bewohner Leute die beim Angriff der Drachen ihre Häuser verloren hatten.
Trotzdem hatten sie Glück und bekamen noch zwei Zimmer.
Die Zimmer waren nicht sonderlich groß, hatten aber ein bequemes Bett und eine kleine Kommode sowie zwei Stühle.
Mehr als genug Komfort für ein oder zwei Tage, schließlich wuchs Geld nicht auf Bäumen.
Alistair machte es sich gerade auf seinem Bett bequem, als es an der Tür klopfte.
Er verdrehte die Augen und blieb still. Es klopfte ein weiteres mal.
Entnervt rief er:" Herein!"
Seine junge Begleiterin trat ein und nahm sie wie selbstverständlich einen der in der Ecke stehenden Stühle und setzte sich ihm gegenüber. Es vergingen ein paar Minuten in denen sie ihn einfach nur stumm ansah, bis es Alistair zu viel wurde und er anfing.
"Sag mal, du hast mir deinen Namen noch nicht verraten."
Darauf aufmerksam gemacht wurde sie sofort knallrot.
"M-mein Name, äähhh, Name... Mira Langenfels."
Bei dem Namen regte sich etwas in Alistair und er erinnerte sich an eine Episode aus seiner Vergangenheit.
Es war ein kühler Frühlingsabend in einem großen Zeltlager, es hatte sich bereits Tau auf den Pflanzen gebildet und die Soldaten hatten sich in Gruppen um die wenigen Feuerstellen gesammelt. Unter ihnen befand sich auch Alistair mit drei weiteren Männern. Die meisten der Gruppe waren junge, unerfahrene Männer, aber bei ihnen saß auch ein alter Veteran, er hatte graue Haare und einen ebenso grauen Bart, sein Name war Konrad Langenfels.
Alistair schreckte aus seinen Gedanken hoch, als ihn jemand berührte. Mira hatte sich vorgebeugt und ihn an gestupst, nachdem er auf ihre Worte nicht reagiert hatte.
"Sag mal hast du zufällig einen Vorfahren der Konrad hieß?"
Die Frage überraschte Mira und sie fing an nachzudenken. Sie brütete einige Minuten darüber bevor sie antwortete:
"Ja er ist mein Urururgroßvater mütterlicher seits oder so."
Alistair quittierte das nur mit einen "Hmphh" und würgte damit das Gespräch ab. Mira merkte, dass sie wohl gerade unerwünscht war, verabschiedete sich knapp und ging auf ihr Zimmer.
Alistair war allerdings schon wieder in Gedanken versunken und bemerkte ihr verschwinden erst als die Tür wieder ins Schloss fiel.