Etwas an dir - Kapitel 3

Story by Areku on SoFurry

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#3 of Etwas an dir


Eine homoerotisches Intermezzo von Areku al-Khemi

Steel und Chérome © Steel

Alle anderen Charaktere © bei dem Autor

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Normalerweise fühlten sich die Donnerstage niemals so lange an. Aber an diesem einen Donnertag schien die Zeit zu schleichen. Ich schaute wieder zu der Uhr, die seit dem letzten flüchtigen Blick nur simple 15 Minuten vorangeschritten war. Es war ja nicht so, dass ich nichts zu arbeiten hatte, aber wenn, dann ging es so schnell von der Hand, sodass ich zwischendurch immer mal wieder Zeit hatte. Eigentlich war das nicht so Usus für mich. Ich stand nochmal auf, um dann in die Küche zu gehen und mir nochmal 'nen Kaffee zu kochen. Ich hatte das Gefühl, dass ich das höchstwahrscheinlich brauchen werde. Die unverhofften Pausen zwischen dem ganzen Papierkram ließen mich immer wieder an den kommenden Abend denken. Areku hatte mich noch darum gebeten, dass ich ihm noch die Adresse meiner Arbeitsstelle geben sollte. Er würde mich also abholen. In weiser Voraussicht hatte ich heute einen großen Rucksack dabei, um mich kurz nach der Arbeit umzuziehen.

Gegen halb sechs Abends war es in meinem Büro schon sehr ruhig. Die meisten waren schon gegangen. Ich hatte Donnerstags immer Bereitschaft und musste deswegen bis zum bitteren Ende dableiben. Ich arbeitete in einem kleineren IT-Unternehmen, welches Lösungen und Dienste für Kunden auf der ganzen Welt anbot. Dank Remoting konnten wir das auch immer bequem von Deutschland aus bedienen. Meine grünen Augen schauten nochmal kurz über den Bildschirm und ich checkte nochmal schnell das Ticketpostfach. Keiner mehr da, der Hilfe brauchte.

Während der letzten Minuten meiner Arbeitszeit stand ich dann auf und nahm meinen großen Rucksack zu mir. Ich öffnete mir das Hemd und zog es mir aus. Schnell noch etwas Deodorant aufgetragen und mich im Spiegel auf der Toilette begutachtet. Mit etwas Wasser hatte ich dann noch die eine oder andere Strähne gerichtet. Als ich wieder zu meinem Arbeitsplatz kam, schlug die Uhr genau sechs und ich konnte das Terminal abmelden und runterfahren. In der Mittagspause hatte ich noch mit dem Chef gesprochen und verhandelt, dass ich morgen ausnahmsweise nicht zur Arbeit kommen muss und dass ich einige meiner zahllosen Überstunden abbummeln durfte. Ich suchte dann schließlich meine Sachen zusammen und ging aus dem Büro und schloss es ab. Auf dem Weg zum Aufzug warf ich mir dann noch ein Minzkaugummi ein. Durch die Fenster konnte ich schon sehen, wie sich an diesem warmen Sommertag die Sonne schon ganz langsam senkte und ihr Licht deutlich warmrot wurde.

Meine Gedanken waren noch ein wenig bei der Arbeit, denn es ist dann doch noch in einer anderen Abteilung etwas Arbeit liegen geblieben, aber das sollte nicht mehr mein Problem sein. Langsam merkte ich, wie sich meine Gedanken immer schneller und häufiger um Areku drehten. Ich überprüfte im Aufzug ein weiteres Mal den Sitz meines frischen Hemds und der Hose. Normalerweise würde ich beim ersten Anzeichen von Nervosität wieder an meinen Klauen knabbern, aber durch die Ablenkung, die mir mein Outfit für heute Abend bot, hatte ich einfach keine Zeit mir an den Klauen zu kauen. Es machte dann auch schon Ding und ich konnte den Aufzug verlassen, um auf die Straße zu treten.

Es verwunderte mich, dass Areku noch nicht da war, denn es war schon einige Minuten nach sechs. Die Straße war gut gefüllt, aber es sah nicht nach Stau aus, denn der Verkehr floss zwar etwas langsamer, aber stetig. Ich griff mir in die innere Jackentasche und atmete erleichtert auf, dass der Briefumschlag mit dem Geld noch da ist. Ich empfand es immer als unangenehm, wenn ich mit so viel Bargeld durch die Straßen laufen musste. Aber meine Sorgen kamen dann wieder, denn Areku war immer noch nicht da. Ob er mich versetzt hatte? Nein, dann hätte er schon angerufen und mir mitgeteilt, dass er nicht kann. Ob er mich vergessen hatte? Er durfte mich nicht vergessen haben. Das hier war unser Abend!

Bevor sich aber dann Panik in mir breit machen konnte, zerstreuten sich meine Bedenken, als ein Wagen dann direkt auf mich zu rauschte und dann an der Straße direkt vor mir zum Stehen kam. Ein riesiger, dunkelblauer SUV versperrte mir die Sicht auf die Straße und langsam senkte sich die schwarz getönte Scheibe. „Yo, Fynn.", rief mir eine wohlbekannte tiefe Stimme zu. Die Tür ging dann mit einem deutlichen Klack auf und ich konnte in das sehr gepflegte Interieur schauen, wo meine Begleitung für diesen Abend schon auf mich wartete.

Areku saß auf dem Beifahrersitz und hatte eine Pfote lässig an das Steuer gelegt, als er zu mir schaute und mir zulächelte. Der weiße Schakal trug eine dunkelviolette Weste mit nichts drunter, auf seiner Brust glänzte ein goldenes Ankh im Abendrot. Enge schwarze Jeans schmiegten sich an seine Hüften, als er so entspannt auf dem Fahrersitz saß und mich dann auch schon langsam in den Wagen half. Mein Rucksack fand seinen Weg auf die Rückbank und ich nahm dann auf dem Beifahrersitz Platz. Die schwere Tür des SUVs knallte schließlich wieder ins Schloss und ich saß mit Areku zusammen im Wagen. Areku lehnte sich näher zu mir und strich mir sanft über meine Wange.

„Da das hier dein erstes Mal ist, erzähle ich dir kurz die Spielregeln. Ich versuche für mich und meine Kunden einen hohen Grad an Professionalität zu erreichen. Damit wir beide ja alles bekommen, was wir vom anderen erwarten, erfolgt die Bezahlung in zwei Schritten.", erklärte mit Areku dann langsam und genau, während er mich mit seinem Lächeln verzauberte. Ich klebte ihm förmlich an den schwarzen Lippen. Er hatte sich richtig hübsch für mich gemacht, was ich an der frischen Frisur und dem leichten Make-Up auf seinem Gesicht fest machte. Er öffnete dann langsam seine Weste und zeigte mir seine Innentasche. „Die erste Hälfte des Geldes ist nun fällig, sodass ich mindestens die Hälfte habe, falls ich geprellt werden sollte nach einer wilden Nacht. Ist alles schon passiert. Bitte steck' es mir dann in meine Westentasche."

Innerlich verschnaufte ich, als ich dann zu meiner Geldtasche griff und dann langsam die großen, wertvollen Scheine herausnahm. Ich zählte dann ein wenig ungeschickt die ersten 750 Euro für den Schakal ab und streckte mich, um es ihm dann in die Westentasche zu stecken. Als ich mich dabei so nah an ihn gelehnt hatte, konnte ich seinen doch sehr markant männlichen Geruch und den Duft von Kölnisch Wasser in mir aufnehmen. Obwohl ich gerade den Lohn von einigen Tagen in Arekus Tasche gelegt hatte, hatte dieser Moment doch seine eigene Erotik. Areku hatte die Luft angehalten und dabei seine Brust sanft angespannt. Nachdem ich das Geld bei ihm gelassen hatte, sprach er dann wieder zu mir. „Das ist gut so. Nun bin ich in der Schuld und beginne den Dienst. Die andere Hälfte zahlst du mir dann nach dem Dienst am nächsten Morgen, wenn du zufrieden mit mir warst." Er schaute mich dabei erwartungsvoll an und grinste erneut. Mein Herz schlug schneller und Areku legte dann sanft und kontrolliert seinen Arm um meine Schultern, bevor er mir einen weiteren Kuss sanft auf meine Lippen lag.

Er bewegte sich mit einer solchen Selbstverständlichkeit, sodass in mir schnell dieses Gefühl aufkam, als ob wir beide uns schon seit Langem kennen würden. Seine Zunge schob sich sinnlich in meinen Mund und wir küssten uns erneut. Dabei wusste er noch vom letzten Freitag wo ich es am Liebsten hatte. Ich bebte innerlich und schmiegte mich enger an Areku. Mein Herz wollte sich ihm schon hingeben und diesen Traum träumen und genießen. Aber irgendwo in meinem Hinterkopf... Ich konnte es nicht wirklich abschütteln, dass ich Areku bezahlt hatte... dass er heute Abend meine Begleitung war. Areku setzte kurz ab und flüsterte dann zu mir, dass ich das Geld nun vergessen konnte. Und er küsste mich erneut.

Unsere feuchten Lippen lösten sich dann schließlich und Areku schaute mich mit diesem verliebten Blick und seinem verspielten Lächeln an. „Ich hab mir für uns heute einige Dinge vorgenommen. Ich nehme an, dass du hungrig bist?", fragte er mich zuvorkommend. Die Aufregung der Moments hatte mich meinen Hunger vergessen lassen, da ich heute Mittag zum letzten Mal was richtiges gegessen hatte. Ich wollte gerade seine Frage beantworten, als dann mein Magen anfing zu knurren. Und zwar richtig laut. Wir beide stellten unsere Ohren auf und Areku musste dann herzhaft lachen. „Ich denke das beantwortet deine Frage. Ich würde sehr gerne etwas essen, Areku.", sagte ich schließlich noch und der Schakal rieb seine Schnauze gegen meine Wange.

„Ich hab uns was Hübsches heraus gesucht. Für uns nur das Beste.", fügte Areku hinzu und nickte mir mit dem Kopf zu, um mir zu sagen, dass ich mich anschnallen sollte. Wir lösten uns dann voneinander und ich nahm in meinem Sitz Platz. In meinen Kopf drehte es sich noch ein wenig und ich genoss immer noch Arekus markanten Geruch in meiner Nase. Der Motor des Wagens erwachte dann zum Leben und Areku fuhr mit einem raschen Tempo durch den Verkehr. Während wir uns durch die anderen Autokolonnen hindurch zwängten, strahlte Areku eine gelassene Dominanz aus. Sein Blick war klar auf die Straße gerichtet und er führte das Auto souverän durch die Rushhour. Und trotzdem hatte er dabei Zeit sich um mich zu kümmern. „Wie war denn die Arbeit, Fynn? Ich hoffe du musstest nicht zu lange warten. Der Verkehr ist heute besonders schlimm.", fragte mich der Schakal und während er seine rechte Hand nicht brauchte, legte er sie mir auf meinen linken Oberschenkel.

Ich fühlte, wie Areku versuchte mich zu entspannen und die Illusion aufzubauen, als ob wir uns schon seit Ewigkeiten kennen. Ich musste wirklich zugeben, dass er sehr gut ist diese Illusion aufzubauen. Jedoch auf der anderen Seite half das nichts, weil ich mich nicht vollständig drauf einlassen konnte. Tief in meinem Hinterkopf blieb ein wenig Restverstand aktiv, der immer noch dabei war Arekus Verhalten zu interpretieren. Nicht den Areku, den er mir präsentierte, sondern den Areku, der dahinter war. Ich versuchte mir einzureden, dass ich noch frisch aus der Arbeit kam und mich deswegen nicht so wirklich entspannen konnte, jedoch war es schon sehr lange her seit ich das letzte Mal mit einem anderen Mann ausgegangen war. Wenn ich ehrlich bin, war das das erste Mal, seitdem ich mich von meinem letzten Ex getrennt hatte. Das war nun schon drei Jahre her.

„Och, gut gut. Ein wenig stressig, weil es Probleme mit einem anderen Kunden gab. Die ausgelieferte Ware entsprach nicht seinen Vorstellungen.", erzählte ich ihm dann wahrheitsgemäß. Areku lächelte nur und überholte einen anderen Wagen, während wir über die Stadtautobahn in einen anderen Teil der Stadt fuhren. „Oh ja, das kenne ich noch aus meiner Zeit. Bevor ich im Players gearbeitet habe, war ich für einige Monate auch in einer Firma angestellt.", sprach Areku und streichelte mir erneut über meinen Oberschenkel. „ich bin mir ziemlich sicher, dass ihr das souverän gelöst habt." Ich musste kurz schüchtern lächeln und nickte ihm dabei zu. Es tat gut so viel Honig ums Maul geschmiert zu bekommen. Aber wie gesagt, ich war mir immer noch bewusst, dass er es tat. Während der restlichen Autofahrt herrschte weiterhin diese lässige, freundschaftliche Stimmung und ein Teil von mir wollte sich gerne wieder darauf einlassen. Es akzeptieren, dass Areku mein langjähriger Lover für den Abend sein würde. Aber ich konnte soweit nicht richtig abschalten.

Schließlich fuhr Areku dann von der Autobahn herunter und wir kamen in ein sehr nobles Viertel am Rande der Innenstadt. Die flüssige Fahrt bisher kam dann zu einem recht abrupten Ende, als wir dann in einen großen Stau direkt hinter der Ausfahrt gerieten. Auf der Kreuzung hatte sich ein Kleinwagen in die Seite von einer der Straßenbahnen gebohrt. Die Polizei und Krankenwagen waren schon dabei die Unfallstelle zu räumen und die Verletzten zu bergen. Nur schleppend konnte der Verkehr umgeleitet werden. Mein Blick wanderte zu Areku herüber, der ruhig mit Fassung nach vorne schaute. Seine Hand sank dann in seine Hosentasche und er holte sein kleines, schwarzes Handy heraus. Sein Blick war prüfend, wahrscheinlich dachte er nach.

„Ich hoffe bloß, dass niemand schwer verletzt wurde.", sagte ich dann schließlich. Ich war schon besorgt wegen dem Unfall und versuchte mich ein wenig aus dem Sitz zu heben, um besser sehen zu können. Ich hörte nur ein kurzen Hmm von Areku, der wohl mit einen Gedanken woanders war. Er schaute nochmal kurz auf die Uhr von seinem Handy, fuhr mit den Händen über das Lenkrad und begann sich an einem seiner langen Zöpfe zu spielen. Obwohl es am Ende nur noch weitere fünf Minuten gedauert hatte, bis wir wieder weiterfahren konnten, merkte ich, wie Areku mit jeder einzelnen Minute unruhiger wurde. Nach Außen hin war er total gelassen und lehnte sich auch im Fahrersitz zurück, aber seine Hände suchten sich ihre Beschäftigung. Er biss sich auf die Unterlippe und die Intervalle, in denen er immer wieder auf die Uhr schaute, wurden kürzer. Schließlich streckte ich meinen Arm aus und legte meine Hand auf Arekus Schulter, der überrascht zusammenzuckte. Er schaute dann wieder zu mir und ich konnte die Spannung in seinem ganzen Körper sehen. „Ist alles in Ordnung, Areku? Es geht sicherlich gleich weiter."

Der Schakal nickte dann nur und seufzte kurz. „Was, ja... natürlich ist alles in Ordnung. Die sollen sich schon ihre Zeit nehmen. Wir haben es ja nicht eilig.", antwortete Areku mir und ich bestätigte ihn mit einem weiteren Lächeln. Obwohl ich dann meine Hand wieder zurück nahm, wich die Anspannung nicht vollständig aus seinem Körper. Er tippte mit einen Krallen auf das lederne Lenkrad und entließ ein leicht entnervten Atemstoß, als wir dann endlich über die Umleitung fahren konnten. „Endlich...", sagte Areku, schaute mich dabei aber nicht an oder Ähnliches. Wahrscheinlich meinte er das eher zu sich selber an der Stelle. Es mag auch nur meine Einbildung gewesen sein, aber auf dem letzten Stück bis hin zu unserem Zielpunkt war die Fahrt auch ein wenig flotter und zackiger.

Areku brachte uns zu einem noblen Restaurant in der Innenstadt, das „petite Paris". Ich hatte schon vorher von diesem Etablissement gehört, jedoch fühlte ich mich immer ein wenig am falschen Platz, wenn ich mit meiner mittelmäßigen Kleidung dran vorbei ging. An diesem Abend sollte ich hier mit Areku essen. Der Schakal hielt dann vor dem Restaurant an und übergab dann den Schlüssel einen der Mitarbeiter des Restaurants, der den Wagen in der Zwischenzeit einparken sollte. Leichte Nervosität machte sich in mir breit und ich schaute dann hilfesuchend zu Areku, während wir beide dann vor dem Eingang standen. „Sind wir für hier nicht ein wenig unpassend gekleidet?", fragte ich den Schakal und dieser schaute mich mit einem selbstzufriedenen Lächeln an. Er drehte sich langsam zu mir und fasste an den Kragen von meinem Hemd, um dieses zu richten. „Ich bin hier schon als Stammgast bekannt. Wir sehen nicht schäbig aus, sondern gesittet. Achtzig Prozent sind hier Pinguine, aber wir werden danach noch feiern gehen, deswegen wird das hier schon okay sein.", versicherte Areku mir dann, während seine Pfoten noch über meine Kleidung streiften.

„Ah, Monsiuer al-Khemi. Ich sehe sie sind da. Ihre Begleitung?", fragte ein etwas älterer Dalmatiner direkt in der Eingangshalle. Er trug einen roten, teuer-wirkenden Anzug und schaute schon in sein kleines Buch mit den Reservierungen. Ich bekam auch einen kurzen Blick gewürdigt und Areku übernahm auch schnell das Steuer. „Ja, ich hatte für heute Abend einen Tisch für Zwei reserviert. Für mich und meine Begleitung hier." Der weiße Wüstenhund legte dabei seinen Arm um meine Schultern, um meine Zugehörigkeit zu ihm zu verdeutlichen. Ich schluckte nur und sah auch den etwas argwöhnischen Blick von dem älteren Herren. Scheinbar missbilligte der Empfang Arekus Lebensstil, aber man war inzwischen wohl an ihn gewöhnt. „Nun gut. Ich führe sie beide dann auch zu ihrem Tisch."

Wir folgten dem älteren Rüden durch das große und sehr noble Restaurant. Die Wände waren in warmen Rottönen gehalten mit dunklen Holztischen und -stühlen ausgestattet. Der Hauptspeisesaal war sehr weiträumig und zu dieser Zeit schon sehr gut gefüllt. Während wir zwischen den anderen Gästen zu unserem Platz gebracht wurden, hatte ich das Gefühl, dass sich die anderen immer wieder nach uns umdrehten. Areku strahlte weiterhin seine Dominanz aus und rückte nochmal seine offene Weste zurecht. Einige andere Gäste tuschelten, andere jüngere, weibliche Gäste schauten meinem Schakal auch ein wenig sehnsüchtig hinterher. Es unterstrich in mir das Gefühl von Nervosität auf der einen Seite, jedoch hatte ich wohl einen der gefragstesten Junggesellen der Stadt nur für mich. Er würde sich um mich kümmern und mich in seine Welt lassen. Das beruhigte mich ungemein. Schließlich kamen wir zu unserem Tisch im hinteren Teil der großen Halle, nicht weit weg vom großen Flügel, an dem ein begnadigter Dachs seine Künste darbot und mit seinen klassischen Harmonien ein entspannendes Gefühl im petite Paris verbreitete.

Areku zog dann den Stuhl vom Tisch weg und offerierte mir meinen Sitzplatz. Der Schakal bestellte dann auch schon die Getränke für den Abend. Einen edlen, französischen Rotwein und Wasser. Uns wurde dann auch schon ein Korb mit geschnittenem Baguette hingestellt. „Ich hab schon mal in die Karte geschaut und würde für uns den Coq au Vin vorschlagen, Fynn. Ich hoffe, dass du nichts dagegen hast.", sprach Areku dann zu mir und streckte seinen Arm über den Tisch, um meine Pfote in seine zu nehmen. Ich nickte ihm dann zu und fasste dann seine Hand etwas fester. Langsam wurde ich mit der Situation warm und fühlte mich dann etwas entspannter, denn Arekus Natürlichkeit zog mich immer wieder in seinen Bann. Wobei ich immer noch im Hinterkopf hatte, dass Areku mir sicherlich auch irgendwas vorspielt. Aber diese Illusion war so perfekt, dass ich immer wieder meine Zweifel zerstreute. Ein Kellner kam dann auch schon zu uns und schenkte uns den Wein ein. „Auf uns und diesen Abend.", sagte Areku und schaute mir dabei mit diesem verliebten Blick in meine Augen. Wir stießen an.

Während wir auf das Essen warteten, versuchte mich Areku zu motivieren etwas aus mir heraus zu gehen. Ich denke er hatte es schon gemerkt, dass ich ein wenig schüchtern war in dieser ungewohnten Umgebung, deswegen stellte er mir immer wieder Fragen und versuchte mehr über mich zu erfahren. Ich erzählte ihm viel über meine Arbeit, welche wichtigen Projekte wir momentan angingen und was meine Rolle in meiner Firma war. Er hielt dabei fast immer meine Hand und schaute zu mir und hörte geduldig zu. Innerlich hatte ich schon Angst, dass ich ihn langweilen würde, aber er hörte aufmerksam zu und stellte immer wieder Fragen. Es tat gut dieses Gefühl zu bekommen, dass sich jemand für dich interessierte.

„Sag mal, Areku... Hattest du denn eigentlich schon mal eine Beziehung, 'nen Freund? Ich nehme mal an, dass du schon recht sicher bist, dass du schwul bist und auch so leben möchtest.", fragte ich dann einfach mal so ins Blaue hinein. Zunächst machte es den Anschein, dass es keine Reaktion bei Areku hervor rief, aber dann zuckte der Schakal zusammen und stellte seine großen Ohren auf. Er setzt sich dann auf und schluckte deutlich. „Warum willst du das wissen? Ich dachte es geht heute um dich. Es ist dein Date mit mir.", entgegnete Areku mir gegenüber. Ich hatte eine Barriere bei ihm gefunden und die etwas andere Körperhaltung sagte mir, dass Areku ein wenig unwohl wurde, da ich diese Frage gestellt hatte. Irgendwie hatte ich das schleichende Gefühl, dass ich da wohl auf einen wunden Punkt gestoßen war.

Ich wollte eigentlich noch etwas nachbohren, jedoch nahm Areku seine Hand zurück und schaute dann auch auf die Uhr. „Die brauchen aber lange heute...", fügte er nur hinzu und tippte mit seinen Klauen auf den Tisch. Er kratzte sich auch kurz am Hinterkopf, während ich einen weiteren Schluck von dem Rotwein nahm. „Ich hatte schon einige Beziehungen, aber ich bin nicht der Typ für eine Bindung. Bei meinem Beruf wäre eine Beziehung auch eher hinderlich. Ich hab es bisher nicht geschafft jemanden zu finden, der mit meiner Freizügigkeit zurecht kommt. Und meinen Beruf und meine Kunst gut heißt. Wenn ich wirklich Glück haben sollte, woran ich aber momentan noch nicht glaube, dann ist da draußen jemand, der mich so liebt, was ich bin... Dem es gefällt, dass ich mich auch anderen anbiete, und mein Leben mit mir teilen möchte." Das Eis war bei Areku dann doch gebrochen, aber in diesem Moment fühlte ich mein Herz ein wenig absinken. Wir schauten uns dann nur etwas weiter an...

Ich hatte Areku seit meinem ersten Besuch im Players bewundert und würde lügen, wenn ich abstreiten würde, dass ich ihn sehr attraktiv fand. Und dieses Date, was ich nun mit ihm hatte, war meine Chance mehr über ihn zu erfahren. Ich wusste nicht genau, warum mich eine kleine Traurigkeit überkam, als er mir gesagt hatte, was er sucht. Waren es schon die kleinen Hoffnungen gewesen, die sich wohl nicht erfüllen würden, die mich trauriger machten? Aber welch Narr würde ich sein, dass ich dachte ich könnte den Areku al-Khemi für mich zu gewinnen. Der Schakal seufzte dann und hatte diesen wehleidigen Blick in seinen Augen. „Deswegen lasse ich solche Fragen eigentlich nicht zu bzw. ich beantworte sie einfach nicht, weil es meistens nur Frust beim Kunden erzeugt. Es tut mir Leid.", fügte der Schakal nochmals hinzu und fasste meine Hand stärker.

Vor mir saß ein Schakalsmann, der mir einen tieferen Einblick in sein Selbst gewährt hatte. Die dann doch defensive Haltung, als er mir diese Worte sagte, ließ mich wieder nachdenken. Zweifel, ob er denn die Wahrheit sagte, kamen mir wieder in den Sinn, denn ich war von seinen schauspielerischen Fähigkeiten mehr als nur überzeugt. Aber falls dies die Wahrheit sein sollte, dann fühlte ich auch ein wenig Mitleid für Areku. Auf der Suche nach dem einen Mann verkaufte er sich an andere Männer und graste alles ab, was er erreichen konnte. Diese Offenheit machte Areku ein wenig natürlicher und nahm eine weitere Schicht von Spiel und Illusion von ihm. „Ich weiß überhaupt nicht, warum ich das überhaupt gesagt habe.", sagte Areku dann und nahm seine Hand wieder weg. „Es drückt nur die Stimmung. Und ich bin hungrig. Ich bin dann mal kurz an der Bar und frage, wo denn unser Essen bleibt."

Areku erzwang diesen harten Bruch und ich schaute ihm dann nur kurz hinterher, wie er an mir vorbei lief und sich zu den anderen Gästen und Kellnern an der Bar gesellte. Ich war zu weit weg, sodass ich wegen dem Klavier neben unserem Tisch und dem allgemeinen Geräuschpegel im Restaurant nicht in der Lage war Areku zu lauschen, während er mit dem Kellner sprach. Von meinem Platz sah es sogar so aus, als würde er mit dem Hirsch schimpfen. Ich wandte meinen Blick wieder von der Szene ab und trank noch etwas Wasser. Es dauerte auch nicht mehr lange, bis Areku dann zurück kam. Er wirkte zwar irgendwie gestresst, aber auch irgendwie erleichtert. Er setzte sich dann wieder hin und fuhr sich mit den Händen durch die Zöpfe. „Die haben heute wieder ordentlich Betrieb, aber unser Essen sollte gleich da sein. Sie würden ja uns 'nen Salat hinstellen, aber wir Carnivoren können ja das Grünzeug nur schlecht verdauen.", witzelte der Schakal und zeigte mir wieder sein fröhliches Lächeln.

Wie versprochen kam dann auch schließlich unser Hauptgericht und wir begannen zu essen. Der Kellner füllte uns dann noch etwas Wein nach und entschuldigte sich erneut bei uns. Aber das köstliche Essen war Belohnung fürs Warten genug. Das Fleisch war sehr saftig in einer dunklen Bratensoße und schmeckte vollmundig und abgerundet kräftig. Dazu passte der Rotwein perfekt. „Hab ich dir zu viel versprochen? Manchmal musst du etwas nachtreten, aber das Essen ist jeden einzelnen Euro wert. Deswegen wollte ich mit dir hierhin." Die Laune zwischen uns hob sich deutlich, denn der einzigartige Geschmack des Fleisches und auch das schwindende Hungergefühl machte uns beide deutlich fröhlicher. Zwischendurch begann Areku auch ein wenig über Küche und Essen zu philosophieren und erzählte mir von anderen Gerichten, die er hier schon gegessen hatte. Interessanterweise ließ er dabei eigentlich alle Details über die anderen Kunden aus. Mir drängte sich das Gefühl auf, dass Areku mit allen Mitteln verhindern wollte, dass man erinnert wird, dass er andere Kunden hat. Am Anfang war mir das noch nicht so aufgefallen, da er sich mir gegenüber wie ein langjähriger Freund verhalten hatte, jedoch wurde es hier einfach nur deutlich, dass er nur die Hälfte erzählte.

Aber das sollte mich nicht so sehr stören, denn es wäre töricht zu sagen, dass man einen Mann innerhalb von nur einigen Stunden kennenlernen könnte. Schließlich kam danach auch der Dessert, köstliche Mousse au Chocolat. Ich konnte in Arekus Gesicht seine Vorfreude sehen, da er sich wohl ziemlich auf den Nachtisch gefreut hatte. Ein Zwiespalt machte sich bemerkbar, als Areku den dunklen Schokoladenschaum dann in Gedanken verloren anschaute. Irgendwas schien ihm Sorgen zu bereiten, aber dann schloss er einfach die Augen und genoss schließlich seinen ersten Löffel. Ich musste wohl die ganze Zeit ihm zugeschaut haben, denn nach ein paar Momenten fragte Areku mich, ob ich denn keinen Hunger mehr hätte. Ich erschrak kurz und fing dann auch an meinen Dessert zu essen. Und wie gut er schmeckte, einfach unbeschreiblich! Während ich noch mit meiner Schale beschäftigt war, stellte der weiße Schakal seine vor sich ab und lobte die Köche hier erneut. Alles war wunderbar.

Ich hatte den kleinen Racker am Anfang auch nicht bemerkt und hatte meine Aufmerksamkeit nur auf Areku gerichtet. „Nein, Richard... Nicht!", konnte man ein paar Tische weiter hören. Dann glückliches Kinderlachen. Neben uns ging gerade ein Kellner mit der Bestellung für einen anderen Tisch vorbei, blieb dann jedoch stehen. Ich sah aus meinem Augenwinkel, wie der schlanke Fuchs dann zu wanken begann, das Tablett schlingerte durch die Luft. „Passt doch auf, Kleiner... ich hab hier ein Tabl...", konnte man noch hören, bis der Fuchs dann panisch aufschrie. Areku und ich schauten voller Überraschung und Entsetzen, wie das Tablett samt Essen in unsere Richtung kam. Oder besser: In Arekus Richtung.

„Ich kann es immer noch nicht fassen... Einfach unglaublich!", fluchte der Schakal noch minutenlang weiter, während er mit mir auf der Toilette des Restaurants war. Sein Oberkörper war nackt, während er versuchte mit nassen Tüchern die dunklen Flecken aus seinem weißen Fell zu waschen, während man in der Küche und Waschküche versuchte die Weste noch irgendwie sauber zu bekommen. Areku war wahrlich explodiert, nachdem sich die dunkle Bratensoße so großzügig über seinen Oberkörper verteilt hatte. Dem Kellner war dieser Zwischenfall unglaublich peinlich und man hatte sich 'zig mal bei uns und besonders bei Areku entschuldigt. Ein kleiner Tigerjunge hatte sich von seinen Eltern losgerissen und hat zwischen den Tischen gespielt, bis er dann schließlich den Kellner umgeschmissen hatte. Mit dem Ergebnis, dass wir beide nun hier auf der Toilette waren und sich Areku versuchte zu säubern, aber mit dem weißen Fell ist das schon ziemlich schwierig. „So 'ne verdammte Scheiße aber auch. Warum musste das ausrechnet mir passieren? Warum mir, warum heute? Hätte es nicht einen der anderen Spießer treffen können?", polterte Areku los und rieb sich immer wieder über die Brust, um die Soßenflecken zu entfernen. Ich schaute nur zu ihm und sagte nichts, denn ich konnte ja auch nicht mehr dran ändern.

Areku schlug dann seine Fäuste auf die Platte, die die Waschbecken umschloss und zitterte am ganzen Körper. „Es tut mir Leid, dass das heute so ein Desaster wurde, Fynn. Ich würde es auch gerne ändern, ungeschehen machen. Das hier hat keiner verdient, der mit mir ein Date haben möchte...", klagte Areku und schaute dann zu mir mit diesen traurigen Augen. Es tat ihm richtig Leid, dass konnte ich sehen. Aber mir fiel nichts Besseres ein als zu ihm zu kommen. Ich legte meine Pfote auf seine Schulter und legte meine Lippen auf seine. Er schaute mich erst überrascht mit aufgerissenen Augen an, dann entspannte er sich langsam. Seine Coolness und Selbstsicherheit war für diesen Augenblick verflogen, aber er wehrte sich nicht wirklich. Wortlos küssten wir und langsam und vorsichtig und ich legte meine Arme um den Schakal, um seinen warmen Körper an meinem zu spüren. Nachdem wir den Kuss unterbrochen hatte, standen wir da mit den Köpfen aneinander gelehnt.

„Es ist wunderbar so wie es ist. Du bist hier und mir gefällt die Zeit mit dir. Entspann' dich ein wenig, Areku. Mach dir nicht so einen Kopf darum.", flüsterte ich ihm zu. Er schaute dann in meine Augen und wir küssten uns erneut. Ganz langsam und sinnlich. Meine Pfoten krallten sich sanft in sein weißes Fell und ich hielt ihn ganz fest an mich. Ich konnte fast das Rad der Zeit ticken hören, während wir von draußen nur ganz schwach das Klavier hören konnten. Areku ließ dann den Kopf leicht nach hinten sinken und unsere feuchten Lippen trennten sich wieder einmal. „ Perfektion mag ein erstrebenswertes Ziel zu sein, aber auf Dauer würde sie auch langweilig werden. Alleine, wie du dich mit Leidenschaft so aufregt hast, macht dich zu einem lebenden Anthro. Außerdem, sieh es doch mal so... Wir sind alleine, du halb nackt... auf der Toilette...", hauchte ich ihm dann noch ein wenig zu. Eine meiner Pfoten streichelten ihm über die Brust und packte dann einer seiner beringten Brustwarzen. Areku zog scharf die Luft ein und versuchte ein Stöhnen zu unterdrücken.

„Es ist schwer das zu glauben... Es ist echt okay für dich?", fragte Areku nochmal bei mir nach. Er war immer noch sehr angespannt unter meinen Händen und zuckte ein wenig. Ich zeigte ihm nur mein freundliches Lächeln und nickte ihm dann zu. Ein leichter Seufzer entglitt ihm und er entspannte ich langsam, aber doch fühlbar unter meinen Händen. Ich wollte ihm einen weiteren Kuss stehlen, aber wurde beim Ansetzen von einem Räuspern von der Seite unterbrochen. Einer der Kellner hatte sich unbemerkt dazu gesellt und reichte Areku die wieder saubere, aber noch feuchte Weste. Der weiße Schakal nahm sie dann entgegen und grinste wieder.

„Es ist ja nicht so, dass das Essen der einzige Programmpunkt wäre.", kam es von Areku. Der Schakal war von einer neuen Selbstsicherheit und Energie erfüllt und er legte seinen Arm um meine Schultern, um mich zu sich zu ziehen. „Der kleine Vorfall wird mich aber nicht davon abhalten, dass der Rest des Abends umso perfekter wird.", sprach Areku und nickte dann auch dem Kellner zu, „Ich nehme an, dass ihr Angebot immer noch steht, dass wir heute auf Kosten des Hauses eingeladen waren, oder?" Der Kellner zuckte nur kurz zusammen und verbeugte sich leicht, aber gezwungen. Man sah, dass es ihm immer noch sehr peinlich und unwohl war, was sich im Restaurant zugetragen hatte. „Ja, Herr al-Khemi. Ich hoffe sie werden unser kleines Entgegenkommen zu schätzen wissen."

„Gewiss.", bestätigte Areku dem Mitarbeiter und zog dann auch die Weste wieder an. Er zitterte kurz, da der Stoff noch feucht und kühl war. Der Schakal fuhr sich auch kurz durch die Zöpfe und streckte sich ein letztes Mal. „Dann wollen wir mal, Fynn. Wir haben heute Abend noch viel vor."

Nach dem doch aufregenden Restaurantbesuch gingen wir beide dann wieder nach draußen und bekamen auch gleich den großen Geländewagen vorgefahren. Areku nahm die Schlüssel an sich und ich machte es mir auf dem Beifahrersitz bequem, während der Schakal dann voller neuem Mut auf die Straße lenkte und uns durch den nächtlichen Verkehr navigierte. Durch das Warten auf die gereinigte Kleidung war 9 Uhr schon längst verstrichen. Aber Areku versicherte mir, dass unsere nächste Station noch lange geöffnet haben würde. Er fuhr dann lässig und ohne übertriebene Hast dann weiter durch die Innenstadt, bis er dann in einem großen Parkhaus einbog. In den großen Hallen stellte er dann den Geländewagen ab und öffnete mir dann die Beifahrertür. Ich genoss seine zuvorkommende Art sehr. „Das ist doch nicht nötig, Areku.", sagte ich zu ihm, als er meine Hand nahm und mir aus dem Auto half. Er grinste nur und küsste formal meine Hand, nachdem ich ausgestiegen war.

Unser zweites Ziel an dem Abend war eine große Karaoke-Bar in Downtown. Ich schaute eher ungläubig zu Areku, der mir schon grinsend zunickte. „Das ist doch nicht dein Ernst, oder?", fragte ich ihm und er legte seinen Arm um meine Schultern. Sein verführerischer männlicher Geruch, gemischt mit der kräftigen Note von der Bratensoße von vorhin, die immer noch in Spuren an ihm klebte, zog mich wieder in ihren Bann. „Doch doch, mein voller Ernst. Du kennst mich ja eher von der Bühne, da dachte ich, dass dir das hier gefallen könnte.", flüsterte er mir zu und ich nickte nur noch mit erröteten Wangen.

Schließlich sollte Areku Recht behalten, denn seit ich angefangen hatte zu seinen Auftritten im Players zu kommen, hatte ich es immer sehr genossen, wenn er sich halbnackt und schweißgebadet im Rampenlicht geräkelt hatte. Die bar war schon gut besucht und voll mit entweder besoffenen, typischen Spießern, die einfach mal unter Alkoholeinfluss die Sau raus lassen wollten, oder mit hippen Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die auch einfach Party machten. Wir hatten uns bei dem grellen Neonlicht zu einer Gruppe von anderen Anthros gesellt. Einige begrüßten Areku, die ihn wohl schon kannten. Ich fühlte mich noch ein wenig unwohl in der Gruppe, aber mein Schakal war für mich da und passte schon auf mich auf. Nicht, dass ich nicht selbstständig wäre, aber ich hatte nichts dagegen, dass er die Führung in diesem ungewohnten Umfeld übernimmt.

Areku hatte auch schon ein Ticket für die Karaokemaschine gezogen und leckte mir über den Nacken, während wir zwei schon angeheiterten Kätzchen zuhörten, wie sie eher schlecht als recht „Eternal Flame" von den Bangles quietschten. Arekus Arm um meine Schultern zog sich etwas enger und wir saßen recht nah zusammen auf der Couch. Die Luft war schon durch Zigarettenrauch und Hitze etwas dicker und man konnte recht deutlich schon die anderen Düfte von den anderen Besuchern riechen. Aber wir waren es gewohnt, dass wir mit unseren Pheromonen nur so um uns schmissen. Schließlich war das Katzenkonzert vorbei und auf dem großen Screen erschien Arekus Nummer. „Dann wollen wir mal.", sagte der weiße Canide zu mir und gab mir einen kleinen Kuss auf die Nase, nachdem er sich von der Couch erhoben hatte.

Areku stieg mit großen Schritten auf die Bühne und richtete nochmal kurz seine Kleidung. Einige der anderen klatschen schon für den Schakal und jubelten. Es hätte mich nicht überrascht, wenn sie auch ab und an mal im Players waren. Hier und da konnte ich ein Gaypride-Armband oder sonstige regenbogenfarbende Accessoires entdecken. „Nun, bevor ich dann anfange... Die ist auch ein Duett für zwei. Und da ich trotz meiner Neigung als Schwuppe...", sprach Areku und grinste beim letzen Wort. Die anderen feierten den Schakal noch heftiger. „Also meine Stimme ist eindeutig zu tief und männlich, deswegen würde ich um eine nette Dame bitten, die mich hier kurz unterstützt. Ich will ja auch 'ne gute Show bieten.", führte Areku noch zu Ende und schaute dann zu mir und zwinkerte mir zu.

Eine rassige Wölfin erhob sich aus der Gruppe und zeigte auf Areku. „Dich mach ich fertig, al-Khemi. Du wirst neben mir verblassen.", sprach sie mit deutlich dominantem Ton. Areku spannte seinen trainierten Oberkörper an und zog die Weste nochmal stramm. Während der Schakal der Wölfin dann die Pfote reichte und sie mit auf die Bühne zog, wurden die beiden in warmes, gelbes Licht getaucht. Orientalische Klänge ertönten und Areku begann mit seiner weichen, tiefen Stimme das Intro zu heulen. Er bewegte sich schon hin und her und seine zahlreichen Zöpfe schwammen wie ein Strom hinter seinen Bewegungen hinterher.

_„Ooooooooohhhh

Ooooooooohhhh

OooooooooooooooOOOOHHHH!"_

Beide Caniden trafen sich in der Mitte, Rücken an Rücken und grinsten zusammen. Beiden hatten jeweils ein Mikrophon in der einen Pfote während sie mit den freien Pfoten Händchen hielten.

„Always on my mind, always in my heart"

Areku riss dabei den Kopf hoch und schaute in die Luft mit einem angespannten und kräftigen Stand, während beide den Beginn von diesem exotischen, orientalischen Song anstimmten. Schnell lösten sich die beiden und wirbelten herum, sodass sie sich einander ansahen und Areku zeigte eine kleine Einlage von seinen Bauchtanzkünsten. Ich wusste schon, dass er gut Tanzen konnte, aber er beherrschte selbst solch eine schwere Disziplin. Gepaart mit seiner ägyptischen Herkunft hatte ich kurz den Eindruck, dass er mir Einblick in eine längst vergangene Zeit gewährte. Areku bewegte sich schnell und geschmeidig, sein flacher Bauch deutlich im Mittelpunkt und ein Highlight. Ich lehnte mich in der Couch zurück und genoss einfach nur diesen Anblick.

_„I've been waiting for you night after night

Like a shadow, staying close to the light"_

Areku hatte seinen Arm ausgestreckt und agierte perfekt mit seiner neuen Partnerin auf der Bühne. Seine tiefe Stimme sangen diese Zeilen, die eigentlich der Wölfin gelten sollten. Aber obwohl Areku mit seiner Gestik das Duett mit der Wölfin hatte, schaute er immer zu mir mit seinen klaren, blauen Augen. Die Bühne war deutlich kleiner als die im Players und unser Abstand war nur ein Bruchteil, sodass ich ohne Probleme all die kleinen Details beobachten konnte.

„Suddenly you stand beside me And I see a million burning stars"

Während die Wölfin übernahm, ging Areku zu ihr herüber und wie in jedem guten heterosexuellen Duett schmiegte sich Areku dominant und bestimmend von hinten an sie an. Er knabberte ihr über die Schulter am Hals hoch und hielt einen Arm schützend und beanspruchend um ihre Taille. Beide schwangen die Hüften im Beat des Liedes und sie legten einen heißen Tanz auf's Parkett. Ich selber wusste nicht so ganz was ich fühlen sollte. Eigentlich hatten mich Frauen noch nie wirklich interessiert, aber wie Areku sich an sie heranmachte, ließ mich dann doch nicht kalt. Er war wahrlich ein Meister der Balz, seine Hüften eng an ihre geschmiegt und sie bewegten sich zum Takt vor und zurück. Ich musste wieder schlucken und konnte miterleben, wie der Schakal die Wölfin umwarb. Sie ging spielerisch auf seinen Tanz ein und schlang ihm ihren Arm nach hinten um den Hals, während sie ihren Teil mit ziemlicher Inbrunst sang.

_„You are always on my mind, always in my heart

And I can hear you call my name on a mountain high

Always on my mind, always in my dreams

I wanna hold you close to me, always, all the time"_

Obwohl die Bar klimatisiert war, wurde es dann doch jede einzelne Sekunde heißer und stickiger im Raum, wo wir uns mit den anderen Besuchern aufhielten. Während Areku und die Wölfin sich dann voneinander trennten, um kraftvoll in den Refrain einzusteigen, schaute der Schakal dann immer wieder zu mir. Er strich sich beim Bewegen und Singen sinnlich über seine blanke und verschwitzte Brust. Ich fühlte dann auch wieder diese leichte Nervosität, die ich schon verspürt hatte, als Areku mich so im Players umworben hatte. Die Wölfin musste es wahrscheinlich auch schon merken, denn sie warf sich nochmal an den Schakal. Areku schaute zu ihr und rieb seinen Hintern gegen ihren Schritt, aber seine Augen waren schnell wieder auf mich gerichtet. Entweder ich bildete mir das ein oder Areku entsagte ihr selbst während sie beide auf der Bühne standen und zusammen das Duett sangen.

_„I believe I'm addicted to you

In your eyes I see dreams coming through..."_

Schließlich löste sich Areku vollends von seiner Gesangspartnerin und schritt zum Rand der Bühne. Mit seinem ausgestreckten Arm winkte er mich zu sich und seine strahlenden, blauen Augen schauten in meine. Ich schluckte erneut, stand dann langsam auf, während um uns herum das Playback weiter lief. Schüchtern legte ich meine Pfote dann wieder in Arekus Hand und er zog mich wie an dem Abend im Players zu sich. Unsere Lippen trafen sich und es machte mir dann schließlich nichts mehr aus, dass die anderen zuschauten. Einige lächelten nur, andere jubelten uns zu. Obwohl mich immer Areku in solch eine Situation brachte, fand ich langsam Gefallen daran mit Areku im Rampenlicht zu stehen.

Areku schaute dann noch mit einem entschuldigenden Blick zu der Wölfin und reichte ihr dann sein Mikrophon. Sie nahm es ihrem Aussehen nach doch irgendwie gefasst auf, dass sie dann doch keine Chance hatte den Schakal für sich zu beanspruchen. Areku grinste mich dann an und sprang von der Kante, um neben mir zu landen. „Ich hoffe ich hab dich nicht zu stark abgelenkt, Areku.", sagte ich noch zu ihm, aber er winkte lachend ab. Mit seinem Arm um meine Schultern gelegt führte er uns dann zurück zu unserer Couch.

„Mach dir da keine Gedanken. Ich hab heute meine Augen nur für dich. Soll ich uns ein paar Drinks besorgen?", fragte er mich dann heiter und seinem Lächeln konnte ich einfach nichts abschlagen. Ich lehnte mich enger an ihn und nickte dann nur noch zu ihm. „Ja, ist okay. Aber nicht zu lange, ich vermisse dich jetzt schon." Areku zwinkerte mir dann zu, als ob er mir wieder sagen würde, dass ich süß sei. Anschließend gab er mir noch einen kurzen Kuss auf die Stirn und machte sich dann auf, um die Bar noch einmal aufzusuchen.

Ich nahm wieder Platz auf der Couch und schaute kurz zur Bühne, wo das nächste Paar junger Kerle versuchte mit geschätzten zwei Promille im Blut „Ace of Spades" zu grölen. Ich glaube sie mussten öfters lachen als dass sie gescheit den Metalsong singen konnten. Aber beim Karaoke ging es nicht darum, dass man perfekt singen musste, sondern, dass man Spaß hatte. Und die Beiden hatten sichtlich sehr viel Spaß. Ich schaute wieder zurück und erwartete schon erwartungsvoll meinen Schakal zurück, aber er war immer noch an der Bar. Ich konnte aus der Ferne zuschauen, wie er sich über die Bar lehnte und dem Wolf hinter dem Tresen schöne Augen machte, während dieser mit seinen kräftigen Armen unsere Cocktails in dem Edelstahlshaker mischte. Arekus Rute wedelte langsam von links nach rechts, während er auf seinen Händen abgestützt dem großen Wolf zuschaute. Ich lehnte mich dabei zurück und wartete noch etwas geduldig. Auf der einen Seite konnte ich entspannen und die ersten Spuren an Eifersucht niederringen, denn Areku war ja bei weitem nicht mein Freund, jedoch erfüllte es mich mit Genugtuung, dass er wieder zu mir zurückkommen würde. Und meine Erwartung erfüllte sich, als der Schakal dann mit zwei bunten Drinks zu mir kam.

„Du hast dem Barkeeper aber sehr lange zugeschaut. Und ihm auch mit ihm geflirtet.", sagte ich dann grinsend und nahm einen kräftigen Schluck von dem fruchtigen Cocktail. Areku zuckte kurz zusammen und fummelte sich dann nervös am Kragen von seiner Weste, während ich auf seine Antwort wartete. Zunächst schaute er mich nur wie im Regen stehen gelassen an, jedoch schien er dann die Worte gefunden zu haben. „Es tut mir sehr Leid, Fynn. Es muss wohl aus Gewohnheit passiert sein. Ich bin es halt gewöhnt mir so ein paar Gefälligkeiten zu erhaschen...", versuchte der Schakal sich um Kopf und Kragen zu reden. Ich sagte erstmals nichts und genoss nur Arekus Anblick, während ich ihn etwas am Haken zappeln ließ. „Ehrlich, ich bin heute deine Begleitung und niemand Anderes hat Anspruch auf meine Zeit und Zuwendung."

Ich musste dann kichern und nahm seine verschwitzte Hand in meine, bevor ich ihn dann zu mir zog und ich ihn überraschender Weise küsste. „Mach dir mal nicht ins Hemd. Es ist schon okay so. Ich hab es genossen, wie du dich dem Barkeeper angeboten hast, um für uns die zwei Drinks zu besorgen. Es war... anregend." Moment, hatte ich ihm tatsächlich gesagt, dass es mich innerlich erregt hatte. Ich sank mit dem Glas zu meiner leicht ausgebeulten Jeans, um die Beule dort zu verdecken. Areku schaute mich dann nur sprachlos an. Es dauerte ein paar weitere Momente, bis er sich gefasst hatte. Obwohl ich wieder seine Selbstsicherheit erwartete, zeigte er mir ein schüchternes Lächeln.

„Da hast du mir einen Schreck eingejagt.", meinte Areku dann zu mir und nahm neben mir Platz. Der Schakal fischte sein Mobiltelefon aus seiner Hose und schaute kurz auf das Display. „Es ist aber schon ziemlich spät. Ich habe noch etwas anderes vor und wollte den Rest der Nacht nicht nur hier in dieser Karaokebar verbringen. Ich dachte, dass es schon an der Zeit sei, dass wir uns aus der ffentlichkeit zurückziehen sollten und uns einen ruhigeren Abend machen sollten.", erklärte Areku mir und wandte sich mir zu, um dann einen köstlichen Kuss auf meine Lippen zu drücken. Sekunden später stellten sich meine Ohren auf und ich keuchte laut auf. Wir beide schauten an mir herunter und ich sah und fühlte Arekus Hand auf meinem Schritt. Verengte Schakalsaugen schauten mich mit einem Grinsen auf den Lippen an. Ich hatte mich von dem kleinen Schock noch gar nicht erholt, da stand Areku wieder vor mir und reichte mir seine Hand. „Komm, lass uns zu mir gehen. Dort haben wir dann noch reichlich Zeit." Tief im Inneren hatte ich ein wenig Angst, dass meine Entscheidung mein Leben verändern könnte. Nach ein wenig Zögern ergriff ich seine Pfote mit hartem Griff. Ich würde Recht behalten.

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