Wolfsblut - Teil 1 Kapitel 10: Der geheimnisvolle Stein
Teil 1: Rudel Kapitel 10: Der geheimnisvolle Stein ,,Leo. Leo, wach auf."
Der Wolf öffnete die Augen und streckte sich, der steinige Boden war ungewohnt gewesen, seine Glieder schmerzten. Er nahm einen kräftigen Atemzug und schaute dann zu demjenigen, der ihn geweckt hatte.
,,Cosa?"
Er erinnerte sich wieder, dass er entführt wurde und dass er keine Ahnung hatte, was sie mit ihm vorhatten.
,,Aaron schläft, das ist deine Chance zu fliehen."
,,Moment, du willst mir helfen zu fliehen?" Ein ungläubiger Blick stand ihm ins Gesicht geschrieben. ,,Ich bin dein Großvater, ich will doch nur dein Bestes. Unser Rudel ist bereits ausgelöscht, zu viele sind bereits gestorben, es würde nichts mehr ändern, wenn du hier bleiben würdest."
Leo nickte ihm zu, er wusste nicht wieso, doch er war sich sicher, dass er dem alten Wolf trauen konnte. Leise schlichen sie aus der dunklen Höhle.
,,Was ist mit dir? Bleibst du hier?", fragte Leo, als sie endlich im Freien waren. Cosa blickte zurück zu der Höhle und sagte: ,,Ich muss hier bleiben, ich habe kein anderes Zuhause, zu dem ich gehen könnte." Leo trat näher zu ihm, seine Augen leuchteten im Mondlicht. Cosa blickte verwundert auf, als er Leos Nase an seiner Wange spürte.
,,Komm mit mir.", flüsterte Leo.
,,Mit dir? Ich kann doch nicht..."
,,Doch du kannst, komm."
Cosa schaute noch einmal zu der Höhle, dann nickte er und folgte Leo in die Dunkelheit. ,,Ich muss dir noch etwas wichtiges über Aaron erzählen.", sagte Cosa plötzlich.
Leo blickte ihn neugierig an und nickte. An einer Lichtung hielten sie an, Cosa setzte sich in das kalte Gras und blickte hinauf in den sternenklaren Himmel, der Mond glitzerte in seinen braunen Augen. Leo bemerkte, wie stark Cosa eigentlich war, er musste sehr alt sein, dennoch hatte er fast noch die Energie eines jungen Welpen.
,,Er hat einen sehr wertvollen Schatz.", sagte er mit seiner rauen Stimme.
,,Einen Schatz?" Leo spitzte die Ohren und setzte sich vor ihn, wo er in seine Augen blicken konnte.
,,In der Höhle, die unser Lager war, hatte er einen Stein entdeckt, er leuchtete im Dunklen und sandte eine ungeheure Energie ab. Ich hatte Aaron geraten, diesen Stein fort zu bringen, denn ich hatte vermutet, dass dieser Stein Unglück über uns bringen würde, doch er wollte nicht auf mich hören, was genau er mit diesem Stein gemacht hatte, weiß ich nicht."
Leo nickte abwesend und blickte in die Dunkelheit des Waldes, ein lauer Wind wehte durch sein weiß-graues Fell.
,,Wieso glaubst du, dass dieser Stein Unglück bringt?"
,,Von ihm geht eine unheimliche Kraft aus, das spüre ich. Das ist kein gewöhnlicher Stein gewesen und ich könnte meinen Pelz darauf verwetten, dass Aaron diesen Stein noch besitzt."
Der Wolf nickte. Er blickte wieder zu dem Mond, eine unheimliche Stille herrschte, es war, als würde der Wald die Luft anhalten.
Leo spürte plötzlich seinen Herzschlag, Schweiß stand ihm auf der Stirn, er riss die Augen weit auf, in denen grelle Farben leuchteten.
,,Leo, alles in Ordnung?", fragte Cosa besorgt.
Leo schloss die Augen und senkte den Kopf.
,,Ja... das war eine Vision, normalerweise habe ich sowas nur wenn ich schlafe, diese Visionen zeigen mir die Zukunft. Damals hatte ich davon geträumt, wie alles in Brand gesteckt wurde und meine Eltern von dem Feuer verschlungen wurden und sie sind dann auch bei einem Brand gestorben."
,,Was hast du denn gesehen?"
Leo blickte den Wolf an, Wolken schoben sich vor den Mond, der Wald wurde noch dunkler, er konnte nur noch die Silhouette des Wolfes erkennen.
,,Ich weiß es nicht, ich habe nur bunte Farben gesehen, wie ein Regenbogen."
Cosa nickte nachdenklich. Leo spitzte die Ohren und blickte sich um.
,,Hast du jemanden gehört?", flüsterte Cosa.
,,Ja, hier ist jemand."
Hinter den Bäumen tauchte ein Schatten auf, Leos Augen wurden immer größer, als die Gestalt auf die Lichtung trat. Eine sanfte Brise wehte durch Leos Fell, er nahm einen Atemzug und als die Wolken den Mond wieder frei ließen, erkannte Leo den Fuchs. Er sprang Canjy schweifwedelnd an, fiel mit ihm zu Boden und leckte ihm über's Gesicht. Canjy zeigte ein glückliches Lächeln und drückte den Wolf fest an sich, der sich langsam wieder in seine Zweibeiner-Gestalt verwandelte.
,,Ich bin so froh dich zu sehen.", flüsterte Leo.
,,Ich bin auch froh, dich endlich gefunden zu haben, aber jetzt geh runter von mir, du erwürgst mich ja."
Leo ließ ihn wieder los und half ihm auf die Beine. Canjy fiel dem Wolf um den Hals und versank mit ihm in einem langen und innigen Kuss.
Cosa trat zu den beiden , räusperte sich und zeigte ein amüsiertes Lächeln. ,,So ist das also, du bist der Freund meines Enkels."
Canjy löste sich von dem Kuss und blickte den alten, grauen Wolf verwundert an.
,,Wer ist das?"
,,Oh, achso, ganz vergessen. Das ist Cosa, mein Großvater. Cosa, das ist mein Freund Canjy."
Der Fuchs kniete sich nieder und blickte den Wolf an, der vorsichtig auf ihn zuging. Canjy kraulte ihn hinter den Ohren, woraufhin der Wolf genüsslich mit dem Schweif wedelte.
,,Er gehörte auch zu diesem Rudel, doch er hat mir geholfen, von dort zu fliehen."
Canjy blickte schuldbewusst zu dem Wolf.
,,Was das betrifft, muss ich dir etwas sagen." Er machte eine Pause, als ob er nach den Worten suchte. ,,Vorhin hatte mich eine Wölfin angegriffen, dabei ist sie von der Klippe gestürzt."
Leo schaute zu Cosa.
,,Das war bestimmt Mare, hatte sie braunes Fell mit gelblichen Streifen und grüne Augen?", wollte Cosa wissen.
,,Ja, hatte sie.", bestätigte er. Cosa nickte und schaute zu Leo.
,,Sag mal, ihr beide seid ... ich meine... ihr liebt euch, oder?"
Leo lehnte sich an den Fuchs und nickte.
,,Wie schön für euch, ich wäre auch nochmal gerne jung, als deine Großmutter starb, war sie noch sehr jung, aber egal, das gehört nicht hierher, wir sollten von hier verschwinden."
Sie nickten und setzten ihren Weg fort. ,,Cosa wird ab heute zu unserem Rudel gehören.", sagte Leo in der Stille der Nacht.
,,Einverstanden. Aber was ist mit den Rest des Rudels?", erkundigte sich der Fuchs.
Cosa blieb plötzlich stehen und meinte: ,,Aaron ist der Letzte. Koru, Lima und Mare sind tot, ich habe das Rudel verlassen, Aaron bleibt als Einziger übrig."
,,Das hat er jetzt davon.", meinte Canjy. Sie kamen wieder zu dem Weg, der an der Schlucht entlang führte.
,,Da ist Mare hinuntergestürzt?", fragte Leo. Der Fuchs nickte.
,,Man sieht ja gar kein Ende, so tief wie das ist, vielleicht fällt sie ja noch."
Plötzlich bemerkte Leo ein Rascheln und drehte sich um. Klauen zogen sich über sein Gesicht und er stürzte zu Boden.
,,Aaron!"
Der weiße Wolf drehte sich zu Cosa und knurrte: ,,Ich kann nicht glauben, dass auch du mich verraten hast, wie habe ich das nur verdient? Zwei Rudelmitglieder sind bereits tot, die anderen beiden sind Verräter."
Canjy zog sein Schwert und stellte sich vor Leo und Cosa.
,,Verschwinde, lass uns in Ruhe!"
,,Cosa, ich hätte nie gedacht, dass du mich so hintergehst, dafür wirst du bezahlen, aber erst werde ich diesen Wolf erledigen, er hat bereits genug Schaden angerichtet, wegen dir habe ich kein Rudel mehr!"
,,Das ist allein deine Schuld!", rief Leo zornig.
,,Na warte!"
Aaron rammte Canjy aus dem Weg und rannte zu Leo, er sprang ihm an die Kehle und wollte zubeißen, doch Leo warf ihn von sich und ließ ein Jaulen erklingen.
Sein Körper löste sich in funkelnd weiße Sternchen auf, die sich zu einem Wolfskörper zusammensetzten.
,,Das wird dir auch nicht helfen!", rief Aaron, sein Fell war gesträubt und sein Schweif peitschte umher.
,,Ich wusste, dass du nicht da bleiben würdest.", rief plötzlich eine Stimme aus der Dunkelheit.
Alle blickten sich verwundert um, aus dem Schatten eines Baumes trat ein blauer Kater.
,,Hakku.", sagte Canjy erstaunt. Der Kater kramte in seiner Hosentasche und holte den Zettel vor, den Canjy ihm hinterlassen hatte.
,,Glaubst du etwa, dass ich lesen kann?!"
Canjy kratzte sich verlegen am Hinterkopf, Hakku hob seine Pfote, über der plötzlich ein blauer Edelstein schwebte.
,,Und hier läuft wieder eine große Schlacht ab, ohne dass der große Krieger Aquamarin dabei ist? Das ist unverzeihlich!"
,,Notiz an mich: Schicke einen Kater nie allein ins Kino, der wird sonst größenwahnsinnig.", sagte Canjy.
Der Kater begann sich zu verwandeln. Als das Wasser im Boden verschwand, rief er: ,,Angelockt durch das sanfte Rauschen des Flusses, ich bin Aquamarin!"
Aaron trat erschreckt zurück, er war allein. Allein gegen vier.
Er blickte hinauf zu dem Mond und ließ ein Jaulen ertönen, silberne Tränen glitzerten in seinen Augen und tropften zu Boden.
,,Wie habe ich das nur verdient? Was ist nur falsch gelaufen?", fragte er sich und schloss die Augen. Ein warmes, pulsierendes Licht erschien vor seinen Pfoten. Aaron blickte zu Boden, das Licht verblasste langsam und ein kleiner Stein erschien, er funkelte in den Farben des Regenbogens und strahle eine unheimliche Kraft aus.
,,Das ist... dieser Stein aus der Höhle.", bemerkte Cosa. Leo trat einen Schritt zurück, sein Körper zitterte und seine Augen funkelten farbig.
,,Leo, was hast du?"
Canjy kniete sich zu dem Wolf und blickte ihm besorgt in die ängstlichen Augen.
,,Dieser Stein, das ist kein normaler Stein."
,,Wie recht du hast!", lachte Aaron und senkte den Kopf, bis seine Nasenspitze den Stein berührte. Der Stein begann hell in allen Farben zu leuchten, der Körper des weißen Wolfes leuchtete nun ebenfalls.
,,Was geht hier vor?!", schrie Hakku. Das Licht wurde immer greller, Aaron schwebte in die Luft, der Stein begann ihn zu umkreisen und hüllte den Wolf in ein silbernes Licht.
,,Was ist das bloß für ein Stein!?", rief Canjy.
,,Ein normaler Kieselstein wird es nicht sein!", meinte Cosa.
Das helle Licht ließ den ganzen Wald erstrahlen, Aaron ließ ein Jaulen aus seiner Kehle steigen, als der Stein sich plötzlich auflöste und in seinen Körper eindrang. Er jaulte von der überwältigenden Kraft, die nun durch seinen Körper floss, sein weißes Fell färbte sich in ein kaltes Schwarz, seine Augen färbten sich blutrot, seine Muskeln wurden kräftiger und er wurde größer. Langsam sank er wieder zu Boden, das Licht verblasste und er blickte kalt zu Leo.
Die blutroten Augen ließen den viel kleineren Wolf zurückschrecken, in seinen Augen spiegelte sich das schwarze Fell.
,,Na warte!", schrie Hakku und sprang vor.
,,Wollen wir doch mal sehen, was du so aushältst!"
Er streckte die Pfote nach oben und sammelte das Wasser aus der Luft. Aaron blickte zu ihm, er zeigte keine Angst, wich nicht zurück. Hakku ließ den Pfeil los, der sofort zu dem Wolf schoss, der sich noch immer nicht von der Stelle rührte.
Die roten Augen begannen zu leuchten, der Pfeil verwandelte sich wieder in Wasser und prallte an dem Wolf ab. Hakku wich erschreckt zurück.
,,Wie... kann das sein?"
Die Augen begannen wieder zu leuchten und plötzlich begann der Boden zu beben.
,,Was passiert jetzt schon wieder?!", rief Canjy.
Hakku schrie laut auf, als plötzlich schwarze Ranken aus dem Boden traten, die sich um die Hinterpfoten des Katers schlangen und ihn zu Fall brachten.
,,Nein, Hakku!", schrie der Fuchs und lief zu dem Kater, doch wieder leuchteten die roten Augen und Canjy fiel zu Boden, dabei fiel sein Schwert aus seiner Pfote.
,,Was...!?"
Er riss erschreckt die Augen auf, um seine Hinterpfoten schlangen sich ebenfalls schwarzen Ranken. Canjy versuchte sich verzweifelt zu befreien und griff nach dem Schwert, doch es war zu weit weg, er kam nicht ran.
,,Lass sie los!", schrie Cosa und rannte zu ihnen, doch Aaron schüttelte nur grinsend den Kopf und wieder leuchteten seine Augen. Cosa wurde ebenfalls von den Ranken gefesselt und stürzte zu Boden. Aaron zeigte ein kaltes Grinsen und plötzlich sprangen Blitze aus den schwarzen Ranken, die Hakku, Cosa und Canjy fest hielten.
Sie schrien voller Schmerz, die Schreie klärten Leos Blick wieder Er schüttelte sich und rief: ,,Lass sie los, ich bin es, den du wolltest, sie haben damit nichts zu tun!"
Aaron drehte sich zu dem weißen Wolf und lief langsam auf ihn zu. Leo blickte erstaunt zu dem schwarzen Wolf hinauf, er war mindestens doppelt so groß wie er und seine Zähne funkelten gefährlich. Er knurrte laut, Leo wich zurück, er blickte zu Canjy und den anderen beiden.
,,Nein, ich werde nicht weglaufen und wenn du noch so stark bist, ich werde meine Familie beschützen!"
Leo fletschte die Zähne und sprang Aaron an den Hals, der daraufhin verwundert zurückschreckte. Die schwarzen Ranken verschwanden wieder im Boden, die Drei richteten sich wieder auf und blickten keuchend zu Leo, der nun von Aaron gegen einen großen Baum gepresst wurde.
Aarons Augen leuchteten wieder und ein dünner, roter Strahl schoss aus ihnen, der einen Kreis um Leo zeichnete. Plötzlich explodierte alles um Leo und er flog jaulend durch die Luft.
,,Leo!", schrie Canjy und rannte los, doch Aaron blickte nun zu ihm, seinem Blick folgten die roten Strahlen, eine Explosion schleuderte den Fuchs weit zurück.
,,Er ist zu stark.", bemerkte Hakku.
,,Ihr habt keine Chance, ich werde euch alle töten! Ihr werdet bereuen, was ihr mir und meinem Rudel angetan habt!"
Leo sprang wieder auf und rief: ,,Hör auf, töten ist doch keine Lösung!"
,,Halt die Schnauze!", schrie Aaron. Eine Explosion erhallte, die Leo durch die Luft warf.
,,Der Stein kontrolliert ihn.", sagte Cosa.
,,Wie meinst du das?", fragte Canjy, der sich gerade wieder aufrappelte.
,,Er hat keine Kontrolle mehr über sich. Er war früher ein ruhiger, gerechter und guter Anführer gewesen, doch seitdem er diesen Stein hat, hat er sich komplett verändert."
,,Ich frage mich, was das für ein Stein ist."
Leo rannte wieder los und sprang zu dem Wolf, doch dessen Augen leuchteten wieder und ein Kraftfeld um den Wolf erschien. Leo prallte an dem Feld ab und fiel auf den Rücken. Schnell rappelte er sich wieder auf, schüttelte sich den Dreck aus dem Fell und stemmte sich gegen den Schutzschild. Blitze, die von dem Schild ausgingen, flogen gegen ihn und zerrten an seinen Kräften, doch Leo gab nicht nach und setzte eine Pfote vor.
,,Wow, obwohl Aaron so stark ist, gibt er nicht auf.", dachte Canjy sich.
,,Du schaffst es, ich glaube an dich."
Leo setzte eine weitere Pfote vor und durchdrang langsam den Schutzschild. Aaron blickte ihn erstaunt an, als er das Kraftfeld überwand und direkt vor ihm stand.
,,Na gut, du willst es wohl nicht anders!"
Wieder begannen die Augen des schwarzen Wolfes zu glühen und das Kraftfeld löste sich in schwarze Blitze auf, die auf den weißen Wolf einschlugen. Er spürte, wie der Schmerz ihn lähmte, doch er hielt dem Blick des Wolfes stand.
,,Kampf ist keine Lösung, wir können das anders regeln.", keuchte er.
,,Hm..."
Aaron schloss die Augen und eine Druckwelle, die von seinem Körper ausging, schleuderte den Wolf weit zurück. Leo knallte hart gegen einen Baum und sank zu Boden, das heiße Blut lief über seinen geschwächten Körper, er keuchte erschöpft, es schien aussichtslos.
Canjy nickte Hakku zu und griff sich sein Schwert.
,,Na dann los!", rief der Kater und hob seine Pfote. Der Fuchs schwang seine Schwert und aus einem roten Schnitt schoss die Feuerwelle auf den schwarzen Wolf zu, zur gleichen Zeit schoss aus Hakkus Pfote einen leuchtenden Pfeil, der sofort von dem Feuer umgeben wurde. Aaron blickte auf und schaute zu den beiden, aus seinen Augen schossen wieder die kleinen, roten Strahle, diese trafen auf den gemeinsamen Angriff von Hakku und Canjy und eine riesige Explosion wurde ausgelöst.
Der schwarze Wolf errichtete wieder ein Schutzschild um sich, doch Canjy und Hakku wurden von der Explosion erfasst und weit zurückgeschleudert. Staub wirbelte auf, nahe stehende Bäume wurden umgerissen. Hakku knallte gegen einen Felswand und sank bewusstlos zusammen, der Fuchs knallte auf den harten Waldboden.
,,Na warte!", schrie Cosa, der hinter einem Felsvorsprung Schutz gesucht hatte. Er stürmte los, die Entschlossenheit brannte in seinen Adern, er flog über den Boden hinweg. Aaron drehte sich verwundert zu ihm, doch Cosa rammte ihn mit aller Kraft zur Seite und stieß ihn dabei um.
,,Ich mag alt sein, aber ich habe dennoch das Feuer eines jungen Kriegers!", knurrte er.
Aaron sprang wieder auf und blickte neben sich, beinahe wäre er in die tiefe Schlucht gestürzt, in die auch Mare gestürzt war.
Er schaute zu Cosa, sein Blick verfinsterte sich, wütend sprang er zu ihm und packte ihn mit den Zähnen.
,,Nein, nicht!", schrie Leo und sprang wieder auf, die Wunden brannten höllisch, doch er ignorierte sie und rannte los.
,,Cosa, du hast mich verraten, dafür wirst du nun mit dem Tod bezahlen.", knurrte Aaron. Cosa versuchte sich zu befreien und strampelte wild mit den Pfoten, doch Aaron war stärker, er drehte seinen massigen Kopf und schleuderte ihn in die finstere Schlucht. Leo rannte an den Rand der Schlucht und schnappte mit den Zähnen nach dem Wolf.
,,Nein, lass mich los Leo.", keuchte Cosa.
Leo dachte gar nicht daran und zog kräftig am Nackenfell, bis der graue Wolf wieder auf sicherem Boden stand.
,,Ich lasse dich nicht im Stich, Großvater.", sagte er.
Cosa blickte ihn verwundert an und sagte: ,,Danke."
Aaron trat zurück, plötzlich erschien ein greller Blitz am Himmel, der sich daraufhin wieder verfinsterte. Er blickte verwundert nach oben, einige Regentropfen fielen auf sein schwarzes Fell und wieder blitzte es. Ein Platzregen setzte ein.
Leo blickte nun auch auf, seine Augen verfinsterten sich, plötzlich erschien wieder ein Blitz und das Gesicht einer Wölfin wurde im Himmel sichtbar, das genauso schnell wieder verschwand, als das Leuchten des Blitzes verblasste.
,,Glaubst du wirklich, du könntest die Macht des Xyonits kontrollieren?"
Die unheimliche Stimme ließ Leo zusammenzucken und er blickte zu Aaron, der wütend in den Himmel starrte.
Plötzlich erklang die Stimme wieder, ein kaltes Lachen, das allen einen eisigen Schauder durch den Körper schickte. Ein Lachen, so kalt wie Eis, ein unheimliches, tödliches Lachen...