Mein neues chaotisches Leben Kapitel 1
#1 of Mein neues chaotisches Leben
Hier ist etwas, was ich nie schreiben wollte und erst recht niemals online stellen. Eine Human in Equestria Geschichte. Leider weiß man nie, was einem das Leben so alles bereit hält.
Ich hoffe ihr habt euren Spaß an den folgenden Zeilen, wenn genug Nachfrage besteht schreibe ich daran weiter. Für mich haben die Worte schon ihren Zweck erfüllt.
Hiermit entschuldige ich mich schon einmal für die Fehler und groben Schnitzer, die ich mir ohne mein Wissen geleistet habe.
Lehnt euch zurück und habt Spaß. Solange ich genau dass mit meiner Geschichte erreiche, bin ich vollkommen zufrieden.
~Mirror Image~
Neues Leben
Wuhu ich bin in Equestria!
Alles was ich mir je erträumt habe!
Der einzige Mensch in Equestria!!
Schön wär's...So würde sich jedenfalls jemand fühlen der sich mit der Serie befasste oder sogar einer dieser Bronys war. Wozu auch eine kleine Menge meiner Freunde gehörte. Bevor ich meine Welt verließ oder aus dieser herausgeworfen wurde. Kommt darauf an, wie man es sah.
Ich dagegen hatte nicht den blassesten Schimmer, um was es ging. Naja ein wenig schon. Farbenfrohe sprechende Pferde, die von Problem zu Problem jagten. Alles in einer quietschbunten Welt aus Farbe und Freundlichkeit.
Blöder weiße bewahrte mich das Nichtwissen leider nicht davor, genau vor 2 1/2 Jahreszeiten hier in dieser bunten Welt zu landen. Es ist irgendwie schwer den Überblick über die Zeit zu behalten. Jedenfalls für mich. Bis heute konnte mir niemand erklären warum und weshalb. Nur eins war sicher. Ich würde hier nicht mehr wegkommen. Diese Erkenntnis kam nach drei Wochen Testen und Forschen von Twillight Sparkle. Dem Mädchen, Pony, Einhorn, der Stute (ach was auch immer, wählt euch was euch besser gefällt) was mich ohnmächtig irgendwo außerhalb von Ponyville fand.
Danach war ich das offizielle Testobjekt dieses lila Einhorns. Schon faszinierend was sich dieses kleine, magiebegabte, Wissen besessene Pony alles Einfallen lies. Wenn ich an manche Tests zurückdachte, dann bekam ich noch jetzt eine Gänsehaut. Versteht mich nicht falsch. Es war jetzt nicht Schlimmes oder Grausames dabei, aber diese funkelten dunkelvioletten großen Augen, die vor Vorfreude nur so glitzerten, würden glaube ich jeden fertigmachen. Da half auch Spike, der kleine lilagrüne Drache und Nr.1 Assistent von Twilight Sparkle, nicht viel, aber er schaffte es wenigstens mich ein wenig abzulenken.
Vor allem war dann das Testergebnis nicht wirklich überraschend. Alles, was ich auch schon bei dem ersten Gespräch über mich und meinen Körper sagte, kam noch mal wissenschaftlich (heißt es hier wissenschaftlich?) bestätigt zum Vorschein. Mit dem Zusatz, dass ich wohl nie nach Hause kommen würde. Da half leider auch kein Besuch bei Prinzessin Celestia, ich muss mich noch heute daran gewöhnen, dass sie eine Art Göttin war, jedenfalls war sie nett. Schon fast mütterlich, jedenfalls mütterlicher als meine eigene Mutter.
Zum Glück hatte das alles etwas Gutes. Nach den drei Wochen Testerei kannte mich wirklich jeder in diesem kleinen Dorf. Es war ein freundliches Dorf. Wo jeder, jeden grüßte. So etwas fand man selten bei mir zu Hause. Jedoch am besten kannte ich die näheren Freunde von Twilight. Jedes Pony eine Klasse für sich und jedes Pony für etwas anderes zu haben. Es dauerte nicht lange, bis ich darauf kam, dass wohl diese sechs Ponys die Hauptpersonen (Hauptponys?) in der Serie waren, die ich so lange vermied und jetzt wohl schon ziemlich lange lebte. Bei den ganzen Geschichten, die ich von ihnen hörte, gab etwas anderes keinen wirklichen Sinn.
Wenn ich da an meine Brony-Freunde dachte, würde ich schon gerne ihre Gesichter sehen, wenn sie wüssten, wo ich war und mit wem ich meine Zeit verbrachte. Bis heute habe ich niemanden meiner neuen Freunde von diesem kleinen Detail erzählt, dass alles hier eine Serie in meiner Welt war. Davon abgesehen, dass ich ziemlich lange alles Mechanische erklären müsste. Was schon beim ersten Mal mehr als ermüdend war. Erkläre mal einem von Energie platzenden cyanblauen Pegasus etwas über Flugzeuge, wenn man kein Begriff benutzen durfte, denn es in dieser Welt nicht gab. Das würde ein interessantes Partyspiel abgeben, wenn es nicht so frustrierend wäre. Ich gab nach drei Stunden auf. Bis heute frage ich mich, wie es Rainbow Dash so lange aushielt, mir zu zuhören und dabei nicht vor Energieüberschuss zu platzen.
Nach den Wochen als Testobjekt arbeitete ich mit dem wohl scheusten Pony in ganz Equestria zusammen. Jetzt nicht, weil ich mir das aussuchte. Es war einfach die logischste Lösung, wenn man daran dachte, dass ich eine Ausbildung als Tierpfleger hinter mir hatte. Was eins der Gründe war, warum Fluttershy wohl auch zu mir auftaute. Wir besaßen ein gemeinsames Thema.
Die Arbeit machte mir Spaß. Doch irgendetwas fehlte mir bei meiner Tätigkeit. Ich wusste nicht was, bis ich eines Abends eher zufällig darauf gekommen war. Nun waren schon mindestens zwei Monate vergangen, seitdem ich meine Arbeit als Tierpfleger wieder aufnahm. Es war ein schwerer Tag gewesen. Mutter Bär und vieler anderen großen Tiere in unserer Umgebung suchten das kleine gelbe Pony auf. Letzte Nacht war ein unglaublicher Sturm über das Land gefegt. Das Wetterteam hatte ein wenig die Kontrolle verloren. Was alle etwas größere Tiere überraschte. Viele kleine Verletzungen, bis hin zu größeren Verrenkungen war unter den Beschwerden dabei. Es war ein anstrengender Tag. Ich kümmerte mich um die täglichen Arbeiten, der Fluttershy nicht nachkommen konnte. Da die größeren Tiere mich nicht kannten, blieb leider alles an ihr hängen. Es dauerte schon lang genug bis die kleinere Tierwelt vertrauen zu mir fand.
Wie schon gesagt der Tag war lang und gegen Abend, die Sonne berührte schon den Horizont, saß ich auf dem Boden mit dem Rücken zu der kleinen Couch in Fluttershys Behausung. Während sie müde, und erschöpft auf der selbigen Lag. Man konnte leicht erkennen, dass jede Bewegung ihr wehtat. Naja, wie ein Tierpfleger nun mal so ist, auch wenn es sich um ein Pony handelte, was eher menschlich war, bat ich meine Hilfe an. Ich konnte einfach nie dabei zusehen, wie sich jemand quälte, wenn ich etwas dagegen unternehmen konnte.
Zum Glück hatte ich etwas Erfahrung, was Verspannungen anging. Viele Freunde und Freundinnen meinten früher schon ich hätte eine Begabung für Massagen. Dies war vielleicht ein Grund für den freiwilligen Massagekurs, denn ich damals nahm. Nach Langem hin und her. Fluttershy musste man oft wegen ihrer scheuen Art zu ihrem Glück zwingen, zum Glück half mir Angel, ihr weiser Hase, dabei sie zu überzeugen. Danach machte ich mich an die Arbeit. Es viel mir überhaupt nicht schwer jeden einzelnen Knoten in den Muskeln zu lösen. Obwohl ich das zum ersten Mal bei einem Pegasus tat. Am Anfang war es ein ziemlich komisches Gefühl. Als ich fertig war, sah ich wie das kleine gelbe Pony ruhig und entspannt auf der Couch eingeschlafen war. Ich glaube ein besseres Kompliment konnte man nicht erwarten. Vor allem von Fluttershy, die eigentlich bei jeder Berührung mindesten fünf Meter davon sprang. Am nächsten Tag lernte ich Aloe und Lotus zum ersten Mal richtig kennen.
So kam ich zu meinem momentanen Beruf. Spezieller Masseur im Spa von Lotus und Aloe. Am Anfang waren sie beide ziemlich skeptisch, doch das konnte ich schnell mit einer guten Massage und meinen Fingern ändern. Sie wussten noch nicht mal das Sie leicht verspannt waren. Erst nachdem ich mit ihnen fertig war, konnten sie den Unterschied spüren. Das wohl beste Kompliment, was ich seitdem ich in Equestria gestrandet war, bekam ich in diesem Moment von den Zwillingen. Wenn ich ein Pony wäre, dann hätte ich einen Massage Cutie Mark, der meine Begabung noch einmal bewies. Ich glaube ich war sogar Rot geworden bei diesem Kompliment. Ich bin in meinem Leben noch nie Rot geworden.
So wurde ich auch schon eingestellt. Im Nachhinein war das wohl das Einfachste an der ganzen Sache. Kunden zu bekommen war etwas ganz anderes. Ich bin in meiner Zeit hier in Ponyville, zwar größtenteils akzeptiert worden, aber trotzdem lebte immer noch eine gewisse Skepsis in der Bevölkerung. Zwar besaß ich meine kleine Gruppe an Freunden, die mich hin und wieder besuchten und auch meinen momentanen Beruf nutzten, um sich ein wenig zu entspannen, das bekam meiner Kasse aber nicht viel besser. Ohne Kunden gab es nicht viel Geld. So war ich fast hauptsächlich Putze und Handtuchjunge in dem Spa.
Eines Nachmittags bearbeitete ich gerade Rarity, einer meiner wenigen Hauptkunden. Die kurz vor der vollkommenen Entspannung plötzlich aufsprang und mit einem gekonnten „Ich hab's" aus dem Zimmer stürmte. Das war schon öfter passiert, als ihr glaubt. Meistens endete das in einer neuen Fashionline oder wie auch immer sie das nannte. War einfach nicht meine Welt. Doch diesmal kam sie nur wenige Minuten später mit einem besser wissenden Lächeln sowie Aloe und Lotus im Schlepptau, zurück. Ich musste ziemlich verwirrt ausgesehen haben, nachdem Ausdruck in ihren Gesichtern zu urteilen. Das wurde schnell von einem Lächeln ausgetauscht, als Rarity endlich erklärte, was ihr gerade so durch den Kopf gegangen war. Eine Spa-Aktion, einmalige Wundermassage. Jedes Pony bekam eine Massage umsonst. Dies konnte wirklich in eine gute Richtung gehen. Schlimmer als keine neuen Kunden zu bekommen konnte es nicht enden.
Also war die Aktion schnell zum Leben erweckt. Ein Wochenende für jedes Pony, das kam, eine Wundermassage. Mein Gott (Oder „bei Celestia" wohl eher) lag ich falsch. Es gab noch keinen Abend, an dem mir meine Hände und Arme so sehr weh taten. Aber natürlich machte es Spaß und es funktionierte wirklich. Ich bekam mehr Kunden. Sogar welche die für allgemeines Stillschweigen bezahlten. Genauso andere, die mich einfach darum baten zu schweigen. Aber wieso sollte man keine Bits dafür nehmen, wenn es einen angeboten wurde. Geschäft war nun mal Geschäft. Bis heute bin ich der Meinung das Rarity ihre Finger (ich meine Hufe) im Spiel hatte. Anders konnte ich mir nicht die etwas berühmtere Klientel erklären.
So vergingen Monate. Ich konnte mir zwischendurch ein eigenes Haus leisten. Ein eigenes Haus! Das nur durch Massagen! Nach eigenem Design und Wunsch gebaut mit angenehmer Größe. Mit einem eigenen Studio für meine Kunden. Ich arbeite immer noch die halbe Woche bei Aloe und Lotus. Sie brachten mir zu viel bei, um ihnen nicht auch bei geringerer Zahlung unter die Arme zu greifen.
So sah mein bisheriges Leben in Equestria aus. Ich habe nicht viel erlebt, nur mich langsam hier in Ponyville etabliert. Ich muss sagen, so glücklich war ich schon lange nicht mehr. Ich habe ein eigenes Haus. Kunden, die mich schätzen. Freunde, die mir vertrauen, und kann mir alles Leisten, was ich mir wünschen kann. Natürlich gibt es Sachen, die ich aus meinem alten Leben vermisse. Jedoch ihnen hinterher zu trauern brachte mich auch nicht weiter.
So das reicht jetzt für heute. Das ist meine erste Niederschrift. Ich hoffe Twilight hängt mir nicht mehr in den Ohren. Keine Ahnung, wie sie dazu kam, dass ich meine Erfahrungen niederschreiben sollte. Ich habe wahrscheinlich eh zu viel Sinnloses und zu wenig Sinnvolles geschrieben. Zudem bin ich nicht gewohnt mit Feder zu schreiben. Keine Ahnung wann ich die nächste Mal schreiben werde.
Leo ende (Nicht Leon, nicht Leonardo und erst recht nicht Leonicios)
Leo las noch mal durch Sein Geschriebenes. Er wäre kein guter Schriftsteller geworden. Seine Hand tat mehr weh als nach einem vollen Arbeitstag und das ohne Pause. Entweder war er schon zu sehr an seine Arbeit gewöhnt oder Federkiel halten war nicht seine Stärke. Resignierend lies er das Papier in eine seiner Schubladen des Schreibtisches sinken. Twilight konnte noch einmal darüber lesen. Mit einem Kopfschütteln lies er den Gedanken sofort wieder fallen. Solange er es verhindern konnte, wäre er der Einzige, der dieses Schriftstück unter die Augen bekäme. Schnell verstöpselte er das Tintenfässchen, reinigte den Federkiel und lies beides ebenfalls in einer Schublade verschwinden.
Es war nun schon später Nachmittag, fast schon Abend. Kunden kamen heute keine mehr. Den letzten Termin beendete er kurz vor dem Mittagessen. Lyra Heartstrings. Eine Kundin, die fast jeden zweiten Tag vorbei kam, früher sogar täglich. Es dauerte eine Zeit lang, sie davon zu überzeugen, nicht so häufig einen Termin aus zu machen. Natürlich sagte er zu Geld nicht Nein, aber bei täglicher Behandlung hatte man wirklich nicht viel, woran man arbeiten konnte. Dazu war sie ihm ein klein wenig gruselig, in der Art wie sie mit ihm umging und ansah, lag etwas Unheimliches.
Mühsam löste er sich aus seinen Gedanken. Jeder Kunde war einzigartig. Das machte die Arbeit doch gerade so reizvoll. Außerdem fand Leo ein Gefallen an dem Gefühl zwischen seinen Fingern. Jedes Mal wenn er sich wieder an die Arbeit machte, lief ihm ein angenehmer Schauer über den Rücken. Er mochte es nicht zugeben, aber dieses Gefühl brauchte er langsam genauso wie eine tägliche Mahlzeit. Sofort sprang sein Magen auf diesen Gedanken mit einem lauten grummeln an.
Schnell war eine einfache Mahlzeit zubereitet. In seinem eigenen Esszimmer machte es sich der junge Mann bequem, bevor er auch schon damit begann, seinen Hunger zu stillen. Es war ein einfaches Sandwich mit Salat eine paar Scheiben Radieschen und etwas Ziegenkäse. Dazu ein Teller frisch gemachter Spiegeleier. Wie lange er schon kein Fleisch mehr gegessen hatte. Komischer weiße vermisste er es nicht einmal. Nur hin und wieder gönnte er sich ein wenig Fisch. Gerade brachte er das erste Stück Spiegelei an seine Lippen, da schüttelte sich das ganze Haus. Was gleichzeitig mit einem lauten Knall angekündigt wurde. Sofort wusste Leo, was der Grund dafür war.
Ohne einer großen Überraschung stand der junge Mann auch schon vor seiner weit offenen Eingangstür. Diese war nie verschlossen. Eins der Vorteile in Ponyville. Vor Diebstahl brauchte man sich keine Sorgen machen. Genau Gegenüber stand eine große bequeme Couch, auf der ohne Probleme 5 ausgewachsene Männer platz fänden. Für seine Kunden falls welche zu früh waren oder für Rainbow Dash falls diese Mal wieder hereinplatzen wollte. Ein paar Mal sah Leo auch schon Ditzy Doo in dieses Sofa stürzen. Die etwas tollpatschige Postbotin des Dorfes, was sie eigentlich nur Sympathischer machte. Zum Glück war bis jetzt noch nicht alles drei gleichzeitig der Fall gewesen.
Genau in dieser Couch lag nun Rainbow Dash mit den Hufen nach oben und dem Kopf in Richtung Boden. Ein Lächeln ging Leo über die Lippen. Der blaue Pegasus hatte sich noch nicht ganz von dem Zusammenstoß mit der Tür erholt.
„Hey Crashy, alles Ok bei dir?", für diesen Namen hätte Rainbow Dash die meisten Ponys zu Staub zermalmt. Zum Glück war das nicht bei ihm der Fall.
Diese drehte sich nur in eine aufrechte Lage und öffnete ihre rotlila Augen. „Alles super Leonicios. Passiert mir nicht zum ersten Mal." pfefferte sie mit einem spielerischen Grinsen zurück.
Eine unangenehme Gänsehaut ging Leo über den Rücken. Er konnte Pinkie Pie für diesen Namen verfluchen. Wüsste er nicht, dass das pinke Party Pony sich nichts bei dabei dachte. Er durfte sich nur nichts dabei anmerken lassen. Ein Zeichen von Schwäche und Rainbow würde ihn nie wieder damit in Ruhe lassen.
Schulterzuckend zeigte er kurzerhand auf die Tür. „Ich weiß. Ist meine dritte Tür, seitdem ich das Haus habe bauen lassen. Besser als immer ein neues Fenster bezahlen zu müssen, wie am Anfang."
Volltreffer. Sie wurde leicht Rot.
„Ich kann nichts dafür das die so schnell kaputt gehen. Ich bin einfach zu unglaublich für diese Welt.", diese Aussage klang keineswegs überzeugend. Jedenfalls für Leo nicht.
Leo machte sich auf dem Sofa bequem. Würde Rainbow ihm dem Kopf abreißen oder noch roter werden, wenn er ihr erzählte, dass dieses Sofa am Anfang nur wegen ihr an diese Stelle platziert wurde? Den Gedanken verwarf er gleich wieder. Das wäre ein Schritt zu weit in diesem kleinen Katz und Maus Spiel.
„So Dashy. Weswegen bist du hier? Wäre das ein Unfall gewesen, wärst du schon längst wieder über alle Berge. Also möchtest du doch etwas von mir?"
Der Pegasus wurde schnell aus ihren Gedanken gerissen. Sofort schlug sie ihm gegen die Schulter. „Hey Hey. Leo flirtest du mit mir?"
Jetzt war Leo an der Reihe verlegen zu sein. Das kam zu unerwartet, um eine passende Antwort zurück zu feuern. Noch bevor er dazu in der Lage war, konnte er Rainbow neben sich lachen hören.
„Ich nehme dich nur auf den Arm. Ich soll dich zu Twilight bringen. Sie hat irgendetwas Wichtiges für dich. Weiß nicht was. Bevor sie anfing Professorisch zu reden war ich schon auf der halben Strecke zu dir."
Leo war nun vollkommen verwirrt. Twilight hätte doch gleich selbst vorbei kommen können, wenn es wichtig war. Lange darüber nachdenken brachte ihm jedoch nicht viel. Twilight war eine der wenigen Freunde, die er nie ganz entschlüsseln konnte. So stand er einfach von dem Sofa auf und zog sich seine einfache schwarze Jacke an. Mit einem kurzen Blick prüfte er noch sein Aussehen. Der Spiegel neben dem Kleiderständer war da sehr hilfreich. Sofort sah sein Spiegelbild kritisch zurück. Er sah aus wie immer. Schulterlanges offenes braunes Haar. Braune Augen. Einen Leichten ein tage Bart. Schwarzes T-Shirt, Jeans, einfache schwarze Schuhe. Nicht unglaublich hübsch aber auch nicht hässlich. Normaler durchschnitt. Mit einem Schulterzucken lies er von dem Spiegel ab.
„Dann mal los. Ich habe eh nichts zu tun heute Abend. Solange ich nicht wieder Testsubjekt spielen muss, ist mir alles Recht", sagte er zu dem schon neben ihm flatternden Pegasus, als beide das Haus verließen. Die Spiegeleier im Esszimmer waren schon längst vergessen.
Auf dem Weg zur Bibliothek waren beide in einem netten Gespräch vertieft. Rainbow Dash erzählte von ihren letzten Tricks und Übungen. Während Leo kleine Geschichten von seiner Arbeit erzählte. Oft genug kamen sie ins Stocken, während einer von beiden zu sehr mit Lachen beschäftigt war. Je näher sie dem Hausbaum kamen, desto komischer wurde Leo die ganze Situation. Irgendetwas roch hier meilenweit gegen den Wind und das war nicht er selbst. Reinlichkeit war eins seiner Erstem Gebote. Doch erst als er direkt vor der Tür zur Bibliothek stand wusste er, was faul war.
Er drehte sich kurzerhand zu Rainbow bevor er einen weiteren Schritt tat. Die Bibliothek war in völlige Dunkelheit getaucht und das konnte nur eins bedeuten.
„Rainbow welchen Tag haben wir heute?", das war nur eine rhetorische Frage. In diesem Moment wusste er genau, welcher Tag es war. Bevor die blaue Pegasusdame auch nur antworten konnte, wurden sie aus der Luft gegriffen. Was ein hohes Fiepen über ihre Lippe kommen lies. Bevor sie diesen unterdrücken konnte.
Leos Mund war nur wenige Zentimeter von ihrem Ohr entfernt. „Ich weiß, wie gerne du Streiche spielst. Ich habe einen kleinen Vorschlag für dich", sein Sprechen ging langsam in ein flüstern über. Sofort war für den blauen Pegasus die ganze Situation vergessen. Ihre Pupillen erweiterten sich. Ein einfaches Kichern konnte sie nicht unterdrücken.
„Das wird klasseee." waren die letzten Worte, die man von ihr hören konnte.
Die wenigen Partygäste warteten in völliger Dunkelheit auf ihren Ehrengast. Twilight konnte als letztes Rainbow Dash und Leo aus einem der vielen Fenster beobachten. Bevor beide zu nah waren, versteckte sie ich wie der Rest der Gäste im verdunkelten Hauptraum, sie wollte auf keinen Fall riskieren zu früh entdeckt werden. Es durfte nicht mehr lange dauern und die Tür müsste sich öffnen. Sie freute sich, wie die restlichen Gäste, darauf das überraschte Gesicht zu sehen. Jeden Moment war es so weit. Nur noch wenige Sekunden. Die Spannung stieg. Man konnte sie förmlich schneiden.
Und da sprang die Tür auch schon auf. Sofort gingen alle Lichter an. Konfetti flog durch die Luft. Während ein Chor von mehreren Stimmen „Überraschung" rief. Doch das erwartete blieb aus. Im Türrahmen stand nur der blaue Pegasus und sah etwas verlegen zu Boden. Twilight war die Erste, die wieder zur Besinnung kam.
„Aber? Was? Wo ist Leo? Ich habe ihn gerade noch neben dir laufen sehen." brachte das lila Einhorn gerade noch so über die Lippen.
„Ehm, ja das ist jetzt irgendwie peinlich. Im letzten Moment hat er mich nach dem Wochentag gefragt und ihm ist einer seiner diskreten Kunden eingefallen. Den er nicht einfach so sitzen lassen konnte", erklärte Dash immer noch etwas verlegen, „Ich solle mich für ihn entschuldigen. Da konnte ich ihn ja schlecht zurückhalten." Ihr Kopf sank zu Boden, während sie peinlich berührt mit einem Vorderhuf kreise über den Boden zeichnete.
Die Gesichter im ganzen Raum waren überrascht. Nicht wenige Kiefer sind zu Boden gesunken. Wenn es möglich gewesen wäre, dann hätten viele den Boden durchschlagen.
„Aber.. Dass kann nicht ... ich habe doch alles perfekt geplant. Sogar dreifach überprüft. So was ...", bevor das Einhorn sich weiter wund reden konnte, sprang die Tür zum großen Bibliotheksraum auf.
„Überraschung!!", riefen Leo und Pinkie Pie gleichzeitig und sahen in den Raum. Die Gesichter der Partygäste waren nun mehr als überrascht. Sie waren einfach einzigartig, es war nicht möglich sie zu beschreiben. Man konnte sofort ein Lachen von der Eingangstür hören. Nachdem er realisierte, mit wem er Überraschung rief, ging Leo kurzerhand beim Lachen mit ein. Pinkie konnte man einfach nichts vor Machen.
Die überraschten Gesichter gingen langsam alle in ein Lachen über. So einen Auftritt erlebten sie noch nie. Bei keiner der vielen Partys die Pinkie Pie bis jetzt veranstaltete. Es dauerte eine geraume Zeit, bis alle sich wieder fingen.
Wieder war es Twilight die anfing zu sprechen: „Wie hast du erraten, was vor sich geht?" Ihre Stimme war leise, schon fast zu leise um etwas zu verstehen.
Demonstrativ erhob der einzige Mensch in diesem Raum die Hand. „Einen Moment." Er griff in seine Hosentasche und zog eine Stück Pergament mit einem einfachen Bleistift heraus. „Andere bei eigener Überraschungsparty überraschen Check.", dabei lies er die beste Imitation von Twilight los, die er hinbekam. Wieder wurde er mit einem Lachen und unzähligem Kichern beschenkt.
„Tut mir Leid ich, konnte nicht widerstehen." Bleistift und Papier verschwanden wieder in seiner Hosentasche. „Zu deiner Frage es war offensichtlich. Um diese Uhrzeit sind nicht alle Lichter in der Bibliothek aus. Nicht wenn gerade die Sonne am Untergehen ist und vor allem nicht wenn du mir was Wichtiges sagen musst. Danach ist mir das Datum eingefallen. Obwohl ich meine Probleme mit Daten habe. Da musste ich nur eins und eins zusammenzählen. Rainbow hat natürlich, als ich am Ende drauf gekommen war, geholfen. Aber das kann man ihr ja nicht übel nehmen. Sie liebt nun mal Streiche." Die Erklärung war lang aber präzise.
Bevor das lila Einhorn noch einmal loslegen konnte, sprang auch schon Pinky Pie inmitten des Raums fast an die Decke. „Genug Mambo-Chambo es ist Zeit für die Geburtstagspaaaaaaaarty!!" Sofort sprang die Musik an und der Spaß konnte beginnen.
Leo genoss jede Minute von dieser Party. Für ihn wurde zuvor noch nie eine Überraschungsparty gehalten, auch wenn die Überraschung nicht so gelungen war wie geplant. Es war alles da, was man brauchte. Punsch, Kuchen, Chips, noch mehr Punsch, gute Musik, gute Spiele und vor allem Punsch. Doch die Party ging langsam dem Ende zu. Immer mehr Ponys verabschiedeten sich. Bis nur noch die besten Freunde von Leo zurückblieben. Twilight, Applejack, Pinky Pie, Rarity, Fluttershy, Rainbow Dash, Big Macintosh, Caramel, Ditzy Doo und unglaublicher weise sogar Soarin. Der nach vielen geheimen Massagestunden einer der wenigen männlichen Freunde war, die Leo besaß und das Geburtstagskind am wenigsten in der Party erwartete. Am Anfang war das mehr als nur kompliziert. Rainbow Dash und Soarin in einem Zimmer? Da war man lieber im schlimmsten Unwetter draußen und fühlte sich nicht so durchgeschüttelt. Aber mit der Zeit legte es sich. Soarin war auch nur ein Pegasus wie alle anderen. Es gab wenige Berühmtheit, die so auf dem Boden geblieben waren wie er. Von dem Rest der „High-Society" konnte Leo ein Lied singen. Seine Massagen waren nun mal einzigartig, als Einziger mit dieser Art von Fingern.
So saß die kleinere Gruppe von Freunden in einer Runde und ließen sich gemütlich von der Musik berauschen, die einen langsameren und ruhigeren Ton angenommen hatte. Hier und da waren kleinere Gespräche. Leo fühlte sich einfach nur wohl in seiner Haut. Er konnte nicht aufhören zu lächeln. Es war pure Glückseligkeit.
„Hey ich habe eine Idee!!! Wie wäre es mit Wahrheit oder Pflicht?" Dieser Vorschlag konnte nur von Rainbow Dash kommen. Jedes kleine Gespräch war sofort unterbrochen.
Ein breites Grinsen sprang auf Leo's Lippen. Er hatte schon lange keine Wahrheit oder Pflicht mehr gespielt. „Bist du sicher das du gegen mich spielen willst? Ich bin ein Meister darin und ich habe genau das Richtige um es sogar noch etwas spannender zu machen." Sofort kramte er in seinen Geschenken und brachte eine Flasche klarer Flüssigkeit zum Vorschein. Er dachte niemals daran eine Flasche Tequilla geschenkt zu bekommen. Vor allem in einer Welt, wo er erst mal erklären musste, was das genau war. Aber jetzt hielt er eine Flasche in der Hand. „Also traust du dich oder macht Dashy noch einen Rückzieher?", das war eine Herausforderung und jeder in diesem Raum wusste, wie dies enden würde.
Es war genau so, wie Leo es erwartete. Alle waren dabei. Zitronen und Salz lagen bereit. Vor jedem Teilnehmer stand ein kleines Glas. Ein weiteres Geschenk an diesem Abend.
„Twilight gibt es einen Zauber, der darstellen kann, ob jemand lügt oder nicht und den du auf alle in dieser Runde wirken kannst?" Ein weiterer Vorteil von Equestria. Magie. Das macht alles so oft um so reizbarer.
„Das ist nicht schwer. Wieso?", fragte das lila Einhorn noch mal nach.
„Könntest du ihn Bitte wirken, während ich die Regeln erkläre? Natürlich, wenn alle einverstanden sind." Niemand widersprach Leo, nur Twilight nickte. Bevor ihr Horn langsam begann zu glühen und einen sichtbaren lila Film über die Beteiligten legte. Es dauerte nicht lange, bis dieser wieder verschwand. Der Zauber war erfolgreich gewirkt.
„So die Regeln sind nicht schwer. Wir spielen der Reihe nach. Der der dran ist sucht sich sein Opfer." Mit einem Zwinkern lächelte er in die Runde. „Dann kommt die typische Wahrheit oder Pflicht. Doch jetzt kommt es zum spannenden Teil. Niemand kann zweimal hintereinander gefragt werden. Wenn jemand lügt, muss er ein Glas Tequilla trinken. Wenn er die Pflicht nicht erfüllt, muss er ein Glas trinken. Für jede erfüllte Pflicht oder mit Wahrheit beantwortete Frage bekommt man ein Stück Zitrone. Der Gewinner ist der mit den meisten Scheiben Zitrone am Ende, wenn alle vorhandenen verteilt wurden." Alle hörten gespannt zu.
„Und wo ist da das Problem? Du groooßer Meister", gab es klein Laut aus Rainbow Dash's Richtung.
Ohne etwas Weiteres zu sagen, nahm Leo sein Glas füllte es mit Tequilla, streute etwas Salz auf seine Hand. Leckte es ab, trank das Glas mit einem Mal leer und biss in die Zitrone. Es war ein komisches Gefühl so lange, wie er dieses Getränk nicht mehr getrunken hatte. Aber es schmeckte nicht anders, als es ihm bekannt war.
„Genau das ist das Problem. Anders getrunken schmeckt Tequilla gewöhnungsbedürftig. Ich glaube da geht sogar Regenbogen besser den Hals hinunter.", die Augen von vielen wurden bei dieser Darbietung und Erklärung groß.
„Will jemand aufhören, bevor es angefangen hat?", großes Schweigen ging über die Runde. Leo war beeindruckt. Was auch immer die Gruppe zusammenhielt. Es war stark. „Gut, dann wollen wir anfangen. Da Rainbow das Spiel vorgeschlagen hat sollte sie als Letztes an der Reihe sein."
„Ha! ... Hey, das ist nicht fair!", die Vorfreude des blauen Pegasus schlug schnell in Enttäuschung um. Was mit einem Lächeln und Kichern in der Runde begrüßt wurde.
Die ersten Runden verliefen unschuldig. Der Zauber von Twilight war einfach. Bei jeder Falschaussage erschien ein rotes Licht über dem lügenden Teilnehmer oder der Teilnehmerin. Wenn es weiter so ging, würde nie etwas in dem Spiel passieren. Zum Glück war Leo als Nächstes an der Reihe. Es musste ein wenig spannender werden.
„Ich glaube alle haben sich aufgewärmt. Hmmm ...", sein Blick ging durch die Runde, „Warte, Rainbow hast du noch keine Zitrone? Dann las mich der Erste sein, der dir eine beschert. Wahrheit oder Pflicht?" Leo konnte sein Grinsen nicht verkneifen. Egal was sie wählen würde. Es wäre peinlich für sie.
„Wahrheit."
Das überraschte ihn ein wenig. Von ihr hätte er eigentlich Pflicht erwartet. „Gut. Hattest du schon sexuelle Träume von hier anwesenden? Wenn ja von wie vielen?", das Grinsen verlor er bei der ganzen Frage nicht. Die Frage klang ruhig durch den Raum. Er war der Erste, der das Eis brach. Jeder war gespannt auf eine Antwort. Niemand gab Widerworte gegen die Frage.
Rainbow sah aus, wie von einem Besen geschlagen. Sie wollte eine Herausforderung, sie würde eine Bekommen. In der ersten Runde log sie noch absichtlich. Nur um unter Beweis zu stellen, dass die Strafe ein Klacks war. Man täuschte sie sich. Da half auch kein husten und an der Zunge reiben. Ohne Zitrone würde sie das nicht noch mal versuchen. Da war Leo sich sicher.
Alle Augen lagen auf ihr. Schweiß bildete sich auf ihrer Stirn. Sie flüsterte fast nur ihre Antwort: „Ja und sechs Stück." Sie lies sogar die Ohren hängen. Kein rotes Licht erschien und die erste Zitrone fand ihren Platz bei Rainbow Dash. Ein erstauntes Einatmen kam von der Runde. Alles bis drei wäre keine Spekulation gewesen. Bei drei Hengsten anwesend. Alles darüber war eine überraschende Antwort.
„Ach Liebes. Gegen Träume kann man nichts machen. Nehme es nicht so schwer." Raritys Aufmunterung wirkte. Sofort war jedes Schamgefühl von dem blauen Pegasus verflogen. Sie wurde mit einem Feuer in ihren Augen ersetzt. Sie hatte eindeutig ein neues Ziel. Leo.
Nun war Big Mac an der Reihe. „Leo Wahrheit oder Pflicht?" Wenige Worte, wie man es von ihm kannte.
Ein klein wenig überrascht gab der Angesprochene seine Wahl. „Wahrheit."
„Selbe Frage wie bei Rainbow Dash." So etwas erwartete Leo nicht.
Die Überraschung verflog jedoch schnell. Leo war in seinem Element. „In einem Traum gleichzeitig oder in mehreren insgesamt?" Gegenfragen waren schon immer das Beste, was man machen konnte. So stellen sich Ideen bei anderen ein und man konnte sich aus der Frage ein wenig herauswinden. Jetzt musste das rote Farmpony überlegen.
„Insgesamt."
Das Grinsen wurde breiter auf Leos Gesicht. Er konnte jetzt zwei Schienen fahren. Lügen und Trinken oder die Wahrheit sagen. Je nachdem was den größeren Eindruck hinterließ. „Ja und elf." Kein Signal kam. Wenn gerade die Antwort von Dash alle aus der Fassung brachte, dann war die von ihm die Krönung. Er konnte deutlich sehen, wie manche nachzählten. Er hörte ein Überraschtes einatmen oder vielleicht zwei. Da war ein Geräusch von Flügeln. Mehr als Elf konnte man nicht antworten. Leo nahm sich ein Stück Zitrone.
„Warte das macht kein Sinn ohne dich sind wir doch nur zehn. Ohhh..." Twilight intelligent und trotzdem so naiv.
„Träume sind Träume. Wie Rarity schon gesagt hat, dagegen kann man schlecht was unternehmen. Für mich sind diese Träume wohl am seltsamsten und ja von mir selbst habe ich auch schon geträumt.", Leo war zufrieden mit seinem Ergebnis. Viele waren in Gedanken.
Soarin war als Nächstes an der Reihe. Schon komisch das bei zufälligen Anordnungen meistens die weiblichen von den männlichen Teilnehmern getrennt saßen. „Rainbow Dash. Wahrheit oder Pflicht." Das weckte wieder alle aus ihren Gedanken.
„Pflicht."
Leo hätte auf diese Antwort wetten können.
„Küss jemanden in dieser Runde auf dem Mund. Es ist deine Wahl." Das Spiel ging langsam in eine Richtung, die Leo gefiel. Es ist unglaublich, wie etwas ins laufen gerät, sobald das Eis gebrochen war.
Man konnte kaum erkennen wie schnell Rainbow Dash ihr Glas Tequilla mit Salz und Zitrone leerte. Sie schüttelte sich kurz am ganzen Körper. Danach lies sie ihre Zunge aus dem Mund hängen. „Das ist immer noch grauenhaft. Wenigstens bleibt der Geschmack nicht so lange auf der Zunge."
Für so eine Pflicht war der farbenfrohe Pegasus eindeutig noch nicht betrunken genug. Caramel war an der Reihe. Er starrte direkt auf dem Boden schüchtern, wie er war.
„Leo. Wahrheit oder Pflicht." da hatten sich aber die Ponys auf jemanden eingeschossen. Leo war das nur recht.
„Wahrheit."
„Bist du .. ehm .. momentan .. verliebt?"
Die Frage kam mehr als unerwartet. Vor allem von Caramel. Der selbst schon bei der Frage rot anlief.
Langsam überlegte der Angesprochene. Er wollte niemanden mit seiner Antwort beleidigen. Ein paar Minuten vergingen. Irgendwie musste er sich herauswinden. „Ehrlich gesagt. Ich habe nicht die geringste Ahnung. Zwar bin ich schon ziemlich lange hier, trotzdem ist mir alles noch zu neu, um mir wirklich Gedanken darüber machen zu können." Kein rotes Warnsignal. Er unterdrückte ein erleichtertes Ausatmen. Er wollte sich nicht verraten. Nach dem Zauber wurde von Leo die Wahrheit gesprochen und eine Zitrone wanderte zu ihm.
Fluttershy war an der Reihe. Bis jetzt bestimmte sie noch niemand als Ziel. Was auch kaum verwunderlich war. „Pinkie. Wahrheit oder Pflicht."
Aufgeregt sprang das pinke Energiebündel auf und ab. „Ich bin dran. Endlich bin ich dran. Yay!! .. Wahrheit."
„Ehm also ... warst du ... ich meine bist du in jemanden verliebt?" gegen ende verlor sich Stimme von dem scheuen Pegasus immer mehr.
„Duh, natürlich dummerchen. Jeder in dieser Runde ist momentan auf gewisse Art und Weise verliebt."
Diese Antwort warf sogar Leo aus der Bahn. Es war zwar eine typische Antwort von dem Party Pony aber trotzdem, zweifelte niemand an dessen Wahrheit. Was der Zauber noch mal bestätigte und alle umso unangenehmer in dieser Runde werden ließ. Nun war endlich Rainbow Dash an der Reihe. Das Feuer in ihren Augen war mit jeder Frage nur stärker geworden.
„Leo. Wahrheit oder Pflicht?", als ob der junge Mann das nicht erwartet hätte.
„Für dich Rainbow kommt meine erste Pflicht."
Das Grinsen auf dem Gesicht des cyanblauen Pegasus wurde so breit, dass man schon fast Angst über ihre Gesundheit bekommen konnte. „Ich verpflichte dich dazu ohne Berührungen. Jemanden in der Runde sexuelle zu erregen."
Da war der nächste große Schritt in dem Spiel. Eine weitere Mauer, die eingerissen wurde. Zum ersten Mal gab es in dem Spiel Widerrede.
„Dash das kannst du nicht verlangen. Das ist zu viel." Twilight wurde von einem Räuspern unterbrochen.
Leo übernahm die Initiative. „Schon gut Twilight. Wenn ich es nicht machen will, kann ich immer noch trinken. So ist nun mal das Spiel. Hatte schon schlimmere Pflichten als Aufgabe.", in seiner Stimme konnte man klar seine Sicherheit hören, „Aber Rainbow warum nur ein Teilnehmer?"
Jetzt war der angesprochene Pegasus wieder überrascht. Ihr Plan Leo zu demütigen, wie er es bei ihr tat, fing an in sich zusammenzubrechen.
„Schön dann mach es bei so vielen du willst. Das schaffst du nie!", ging über ihre Lippen. Gefolgt von einem demonstrativen Schnaufen.
„Aufgabe angenommen. Darf ich Bitten jeden die Augen zu schließen und mir zuhören. Wem das zu peinlich ist, sollte sich lieber die Ohren zu halten." sofort waren alle Augen geschlossen und keine Ohren bedeckt. Sie waren entweder alle zu gespannt oder neugierig was passieren würde.
„Dann fange ich jetzt an." Noch einmal atmete Leon tief ein. Das, was er jetzt vorhatte, könnte ein wenig seine Arbeit schädigen, aber es war alle mal die Erfahrung wert. So versuchte er, in eine ruhige und fesselnde Stimmlage über zu gehen.
_Da liegst du jetzt vor mir. Nichts Böses erwartend. Schon so oft hast du auf meiner einfachen Liege gelegen. Wie viele andere Kunden. Dein Geruch steigt mir in die Nase. Ob nun von einem schweren Arbeitstag oder der steigenden wärme in diesem Zimmer. Immer wieder bannt mich dieser einzigartige Geruch, denn ich von jedem anderen Unterscheiden vermag. So oft muss ich mich davon abhalten, einfach meinen Kopf zwischen deiner Schulter und dem Hals sinken zu lassen. Tief einzuatmen. Jede Faser meines Körpers schreit danach.
Langsam nehme ich das Massageöl. Ich lasse mir Zeit. Geruchlos, bis es auf deinen Körper trifft und diesen angenehmen Geruch nur so himmlisch verstärkt. Niemand anderes kennt dieses Geheimnis. Meine Finger berühren leicht dein Fell. Wie Tausende kleine Küsse die meine Fingerspitzen liebkosen. Ich muss mich zurückhalten, scharf einzuatmen. Sachte streiche ich über deinen Körper. Kaum berührend und gleichzeitig jeden einzelnen Knoten suchend. Deinen Hals, deine Schultern, deinen Rücken, deine Seiten. Immer tiefer in das Fell wandernd. Gefolgt von einem Erwartenden zittern deiner Haut._
_Wie stark ich mir wünschte, dich einfach umzudrehen. In meinen Armen zu halten. Jeden so kleinen Millimeter mit meinen Fingern, Händen und Küssen zu liebkosen. Die Mauern zu sprengen und stellen an dir zu erforschen, die noch kein anderer vorher erforschte.
Ich muss mich zurückhalten. So sehr zurückhalten. Meine Finger gleiten weiter in dein Fell und berühren zum ersten Mal die Haut darunter. Was für ein göttliches Gefühl, wie die Haut bei der ersten Berührung zurückschreckt. Das Gefühl zwischen meinen Fingern, so einzigartig wie dein Geruch. Ich kann es unter Hunderten wiedererkennen. Mein Herz schlägt einen Salto vor Freude. Ich darf mir nichts anmerken lassen.
Ein einfaches Gespräch beginnen. Deine Stimme wie das Lachen von Tausenden göttlichen Glocken. Trotzdem kann ich einfach nicht zuhören. Jeder Knoten in den Muskeln löst sich mit meinen geheimen Liebkosungen. Hier und da ein kleiner Seufzer von dir. Ich fühle mich wie auf Wolke sieben. Als wären es Millionen deiner Küsse, die mich zum Höhepunkt treiben. Ein Schluck von dem edelsten Ambrosia, kann nur vergleichbar sein und dich niemals in der Vollkommenheit erreichen._
_Jeder gelöste Knoten bringt mich einen Schritt näher zu dir. Sowie fünf Schritte von dir Weg. Schon lange hat das Gespräch aufgehört. Du bist schon zu entspannt. Alles war mein Werk, was mich mit stolz erfüllt.
Hier und da eine ungewollte Berührung deiner Mähne oder deines Schweifs. Wie fließendes Gold und gleichzeitig so einzigartig. Mein Werk war fast vollendet. Nur noch deine Beine. Perfekt wie der Rest deines Körpers. Deine Hinterbeine die letzte Etappe. So knapp vor dem nie erreichenden Ziel. Immer höher gleiten meine Finger. Du bist nur noch Ton in meinen Händen, den ich nie in seiner Perfektion verändern möchte.
Es endet auf dieser unglaublichen Flanke. Ich wünschte ich könnte mein Gesicht darin versenken. Diesen meisterhaften Geruch und das unglaubliche Gefühl deines Fells vereinen. Doch das wird niemals geschehen. Das letzte Bein. Ich lasse mir Zeit. Du bemerkst es nicht. Immer näher und noch nie so weit entfernt vor meinem Ziel. Alle meine Haare stehen zu berge. Ich bin mit meiner Arbeit fertig. Nur eine kleine Bewegung und meine Hand wäre zwischen deinen Hinterbeinen. Die Bewegung so klein, dass du sie kaum bemerken würdest. Nur wenige Millimeter vor meinem Ziel. Eine Gabe und zugleich ein Fluch. Du bist alles, was ich erträume. Meine Hand erhält ein Eigenleben. So lange zurückgehalten. Solange von meinem Paradies verweigert. Es war zu viel ..._
Leo öffnete seine Augen. Er bemerkte gar nicht, dass er sie geschlossen hielt.
Ein wimmerndes „Nicht aufhören" kam aus der Runde. Er war zu vertieft in seine eigenen Gedanken, um zu bemerken, von wem diese Worte kamen. Alle anderen Teilnehmer waren noch immer tief in ihrer eigenen Trance versunken. Manche schwer atmend. Er erreichte sein Ziel. Es gab niemanden der nicht in dieser Erzählung gefangen worden war. Schnell sah er sich um. Und blieb an den männlichen Teilnehmern hängen.
„Echem.. Jungs ihr solltet euch anders hinsetzten.", nach Leos Worten waren sie die Ersten, die ihre Augen öffneten. Alle mit einem großen Beweis zwischen ihren Beinen, dass die Geschichte funktionierte. Schnell änderten sie ihr Position. Wenn sie nicht schon Rot im Gesicht gewesen wären, wurden sie es jetzt erst recht. Selbst bei Big Mac konnte man es unter seinem roten Fell erkennen und es sah auch nicht so aus als würde sie so schnell verschwinden.
Sie waren nicht die Einzigen. Jeder Teilnehmer erschien mit einem tiefen Rot über ihren Wangen. Die blaue Pegasusdame fand ihre Stimme als Erstes wieder. Immer noch mit geschlossenen Augen stellte sie ihre Frage. „Warum hörst du auf?", man konnte fast ein Flehen dahinter erkennen.
Der Geschichtenerzähler musste sich ein Lachen verkneifen. „Naja Pflicht erfüllt. Außerdem deine Flügel sehen aus als würden sie nicht mehr vertragen." Sofort riss sie ihre Augen auf. Die blauen Flügel sahen aus, als würden sie jeden Moment versuchen von alleine davon zu flattern. Sie waren aber nicht die Einzigen in diesem Raum. Ein paar graue, gelbe und hellblaue Flügel sahen nicht besser aus. Glimmende Hörner und leicht geöffnete Münder, die schnell und tief einatmeten, waren die anderen Beweise. Leo wusste, dass seine Idee einen Eindruck hinterlassen würde. So stark erwartete er es aber nicht. Er hatte noch nie so ein Gefühl, wie bei dieser Erzählung. Es fühlte sich komisch an. Vielleicht hätte er auch seine normale Massageroutine nicht zu stark mit einfließen lassen sollen. Hoffentlich kamen seine Freunde jetzt noch zu den Massagen.
„Das war unglaublich", kam über Twilights Lippen, als sie ihre Augen öffnete. „Es war fast so als wäre ich wirklich dabei."
Ein zustimmendes Nicken kam von den noch immer schwer atmeten AJ, Ditzy und Rarity. Bei dem Rest konnte man die Zustimmung in ihren Augen sehen.
„Ich will weiter hören. Bitte. Bittebittebittebittebitte." Hüpfte Pinky Pie, wie von einer Tarantel gestochen auf der Stelle. Die Jungs blieben still um keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Wer konnte es ihnen verübeln? Fluttershy war damit beschäftigt ihr Flügel wieder anzulegen, was nicht wirklich funktionieren wollte. Ditzy war wohl die, die am wenigsten beeindruckt aussah. Rarity schien selbst mit offenen Augen noch tief in Gedanken zu sein. Applejack war da nicht anders. Twilight kämpfte nun damit Pinky unter Kontrolle zu bekommen. In der Zwischenzeit schnappte Leo sich sein wohlverdientes Zitronenstück.
Diese Aktion weckte Rainbow Dash aus ihrer Trance: „Hmpf, so besonders war das jetzt auch nicht." Ein Schnaufen folgte ihrer Aussage. Alle in der Runde warfen ihr einen unheilvollen Blick zu. Selbst Pinky, was Leo eine Heidenangst bescherte.
„Verstell dich nicht Dashy. Ich kann dich bis hier hin riechen. Blaubeere und frischer Sommerregen. Mir kannst du nichts verheimlichen.", jetzt waren wieder alle Blicke auf Leo gerichtet. Die blaue Pegasusdame schnappte verlegen nach Luft. Ihre roten Wangen schienen wieder mit voller Stärke. „Was? Nicht alles in der kleinen Geschichte war erfunden. Seitdem ich hier bin, werden meine Sinne täglich stärker. Ich weiß nicht, woran das liegt. Ich kann jeden von euch an dem Geruch und Gefühl eures Fells unterscheiden." An unheimlichsten waren die Augen von Twilight, dieses Funkeln von Wissensdurst, was dem einzigen Menschen in der Runde jedes Mal eine Gänsehaut verabreichte.
Erst in diesem Moment schlug Leo die volle stärke seiner kleinen lyrischen Geschichte in die Nase. Er konnte jeden von ihnen riechen. Er lief rot an. So extreme waren die Gerüche bis jetzt noch nie in seine Nase gestiegen. Am meisten verblüffte ihn die Tatsache, dass alle zusammen ein unglaubliches Parfüm ergaben. Er fühlte sich schon fast betrunken, wie es sonst nur eine gute Menge an Alkohol hinbekam.
„Können wir weiter machen. Das Spiel ist noch nicht zu Ende", stellte Leo schließlich fest. Irgendwie musste er sich von diesem Geruch ablenken und Rarity war an der Reihe. Sie schüttelte kurz ihren Kopf.
„Echem. Ehm Pinkie wenn du so lieb wärst. Wahrheit oder Pflicht."
„Wahrheit." Noch eine runde Pflicht dieser Art würde niemand hier überleben. Vor allem wenn Pinkie Pie an der Reihe war.
„Bist du noch Jungfrau?" Die Frage war noch nie so höflich ausgesprochen worden. Das musste Leo Rarity schon lassen.
„Och Rarity. Gib mir mal eine schwere Frage. Das ist doch offensichtlich. Jeder hier ist noch Jungfrau", gab Pinky als wäre es das offensichtlichste der Welt mit einem großen Grinsen von sich. Entweder machte sie das mit Absicht oder sie dachte sich wirklich nichts dabei.
„Pinky!!", piepste Fluttershy mit einer so hohen Stimme, dass man sie kaum noch verstehen konnte.
Die Gesichter der anderen zeigten aber kein anderes Entsetzten. Die rote Farbe verstärkte sich wieder in allen Gesichtern. Es erschien kein rotes Licht. Die Wahrheit war gesprochen. In diesem Moment waren sich alle sicher, dass Pinkie nie wieder aufgerufen wurde. Nun war Ditzy an der Reihe. Das konnte ja nicht so schlimm sein.
„Leo. Wahrheit oder Pflicht?"
„Wahrheit." Leo war noch zu aufgewühlt, um eine weitere runde Pflicht zu ertragen.
„Wie riechen wir denn alle?", die Frage wurde so unschuldig gestellt, um auf irgendeine Art und weise Sauer zu sein. Doch half sie Leo nur wenig, um sich von dem Geruch abzulenken. Sein Körper fühlte sich noch nie so warm an. Sein ganzer Kopf musste glühen. Wenn es wirklich so war, machte sich keiner darüber lustig. Wahrscheinlich hielt sie ihre Neugier davon ab.
Es dauerte ein wenig, bis er wieder seine Stimme fand, am Anfang wirkte sie noch ein wenig Rau: „Dann mal der Reihe nach." Er räusperte sich kurz. „Rainbow waren es Blaubeeren und frischer Sommerregen. Rarity ist ein wenig schwerer. Sie strengt sich so sehr an, den Geruch zu verbergen. Doch ich rieche immer Lilien. Du hast einen angenehmen Geruch nach weißer Schokolade und Sonnenblumen. Pinky riecht nach Kaugummi und Iris. AJ riecht wie Gras nach einem Regenschauer und reifenden Äpfeln. Twilight nach neuem Papier und Flieder. Big Macintosh nach frischem Stroh und einem Geruch, den ich bis jetzt noch nicht entziffern konnte. Soarin nach Erdbeeren und Gewitterregen. Bei Caramel ist es leider offensichtlich. Er riecht nach Karamell und ganz fein nach Veilchen. Fluttershy nach Kamille und Fresie. Das müssten jetzt alle gewesen sein." Mit jeder Erwähnung der unterschiedlichen Gerüche war ein weiteres Mal die Stärke der unterschiedlichen Düfte in Leo's Nase gestiegen. Dieses Spiel machte ihm langsam zu schaffen. Er wusste, nicht woran es lag, aber er fühlte sich so stark betrunken wie schon lange nicht mehr, obwohl er bis jetzt nur ein einziges Glas von dem Tequilla zu sich genommen hatte.
Ein Schweigen war in die Runde eingekehrt. Jeder in seinen eigenen Gedanken versunken. Wie lange alle schwiegen, konnte keiner wirklich einschätzen. Das orangefarbene Farmpony durchschnitt diese Ruhe: „Leo wie kannst du das so klar wissen. Heck, nicht einmal ich kenne die Hälfte der Gerüche, die du gerade aufgezählt hast."
„Ich weiß es nicht AJ. Wirklich nicht. Je länger ich hier in Equestria bin desto einfacher fällt es mir. Früher roch für mich jede Blume gleich", stellte der junge Mann schließlich fest. Es war wirklich ein Rätsel für ihn. Bis jetzt hatte er sich noch keine Gedanken darüber gemacht.
„Es reicht mit dem Denkity-Denk. Ich bin endlich an der Reihe und möchte nicht länger warten. Das Spiel macht einfach zu viel Spaß um mich warten zu lassen. So alle Kopf hoch. Wir sind unter Freunden, da ist nicht Schlimmes dabei. Außerdem wusste ich eh schon alles, was bis jetzt gesagt wurde." Gerade die letzte Aussage von Pinkie erschlich ihr die volle Aufmerksamkeit. „Leo du bist dran. Nimm Bitte Pflicht. Bitte Leo. Komm schon. Es ist nicht Schlimmes. Ich will nicht noch eine Runde warten müssen. Bitte. Bittebitte. Mit Sahne und Kirschen darauf."
Schon mal versucht die Kohlensäure in einer geschüttelten Flasche nach dem öffnen mit Gewalt darin zu halten? Das war genauso unmöglich, wie in dieser Situation „Nein" zu sagen. Leo nickte einfach nur. So schlimm konnte die Pflicht nicht sein. Da niemand anderes versuchte Einwände zu erheben konnte man das pinke Energiebündel mal wieder vor Freude auf und ab springen sehen.
„Supieeeee! Dann Pflicht für Leo.", Pinkie wurde sofort ruhig und sah die ganze Runde forschend und konzentriert an, als würde sie gleich eine große Bombe zünden. „Leo kraule mir über Brust und Bauch."
Das kam unerwartet. Wirklich unerwartet. Alle um ihn herum waren versteinert. „Du willst wirklich das ich dich, wie ein Hund am Bauch kraule?" Pinkie grinste bis über beide Ohren. Was bei einem Pony ziemlich beängstigend aussah und nickte nur. Die Pflicht war jetzt nichts Schlimmes. Trotzdem fühlte sich Leo immer noch ein wenig schummrig im Kopf. „Wie lange den?" Nach seiner Frage bereute er auch schon gleich jede einzelne Silbe, die ihm über die Lippen kam.
Nun verfiel das pinke Party Pony in Gedanken. „Bis jemand meinen Platz eintauscht." Ihr grinsen wurde noch breiter. Leo wusste nicht, dass das überhaupt möglich war. Aber das war nicht das Überraschende an der Bestimmung.
„Bitte was?!", kam aus mehreren Richtungen der Gruppe. Es konnten vielleicht sogar alle gewesen sein. Leo konnte sich da aber auch täuschen. Mit schrecken bemerkte er nun, dass unglaubliche Funkeln in Pinkie's Augen, was er bis jetzt nur von Twilight kannte. Eine Gänsehaut ging ihn über den Rücken. Das Gefühl ein Monster erschaffen zu haben ließ ihn nicht mehr los.
Doch blieb ihm nichts anderes übrig als zuzustimmen. Mit einem Nicken übermittelte er seine Entscheidung. Sofort lag Pinkie in seinem Schoß und machte es sich auf dem Rücken liegend bequem. Ihre Beine wahren herangezogen. So das nur der Brustkorb und Bauch offen zu erkennen war. Ohne viel darüber nach zu denken lies er seine Hände in das Fell sinken, wie er es die letzten Wochen schon so oft bei seiner Massage tat, was sofort mit einem Kichern bedankt wurde. Alle bis jetzt ruhig gewordenen Mitspieler rissen aus ihrem leichten Schock. Unbewusst machte sich der Masseur an die Arbeit, so wie er es in seiner Kindheit mit seinem Schäferhund getan hatte. Ein zufriedenes Ausatmen folgte, als Pinkie sich langsam entspannte.
„Können wir weiter machen?", sagte Leo schließlich verlegen. Irgendwie fühlte er sich in seinem eigenen Spiel geschlagen.
Applejack räusperte sich: „Na, dann bin ich wohl dran. Rarity. Wahrheit oder Pflicht."
Das weiße Einhorn war fest auf Pinkie fixiert und schien etwas gedanklich abzuwiegen. Bevor sie kurz den Kopf schüttelte. „Wahrheit."
„Ok, hmmm ... Was war dein peinlichstes Erlebnis?" Es war eine einfache Frage. Doch die Reaktion, die sie bewirkte war, kaum zu ignorieren und bei dem weißen Fell auch kaum zu übersehen. Rarity wurde knallrot bis über beide Ohren. Ihre Augen wurden groß, bevor sie scharf einatmete. Endlich war die Hauptaufmerksamkeit nicht mehr vollkommen auf Leo gerichtet.
Das modebewusste Einhorn schien sichtlich mit sich zu kämpfen. Nur abgerissene Fetzen von Sätzen waren zu hören. Die wirklich niemand verstand. Bis Pinkie ihren Kopf schlagartig nach oben zog, was ziemlich schmerzhaft aussah. Bei den nächsten Worten des Party Ponys war das jedoch sofort vergessen. „Waaas?! Wenn hast du beim Selbstbefriedigen erwischt?"
Die Blicke schossen zwischen den beiden hin und her. Rarity noch Roter als vorher. Ein weiteres Nuscheln war zu hören.
„Komm schon!! Sag es endlich." harkte das pinke Erdpony noch mal nach.
„Applejack! Ich habe Applejack dabei gesehen!!" Der ganze Kopf des Modeponys glühte rot.
Applejack ihrerseits schien kurz vor einem Herzstillstand zu stehen. Es kam kein Warnsignal. Während eine Zitronenscheibe in Hellblauer magischer Aura ihren Weg zu Rarity fand.
„Irgendwie ironisch, dass die Frage von AJ kam." Der Blick mit dem Leo sofort von dem orangefarbenen Cowpony beschenkt wurde hätte tödlich sein können. Er vergaß sogar das ihm die ganze Zeit das pinke Pony im Schoß lag. Eher automatisch bewegten sich seine Hände. Während ein komisch bekanntes Geräusch seine Aufmerksamkeit wieder darauf richtete, aber das konnte nicht sein? „Pinkie schnurrst du!?" War das überhaupt möglich? Bei Pinkie Pie war eigentlich alles möglich, trotzdem warf das wieder die ganze Spielrunde aus der Bahn.
Es war einfach zu viel für ihn. Der Geruch, der seine Nase umspielte. Das Gefühl zwischen seinen Fingern. Die Blicke die auf ihm und dem pinken Erdpony lagen. Er atmete einmal tief ein und schloss die Augen: „Ich glaube ich brauche eine kleine Pause."
„Was? Warum?" es waren mehrere Stimmen, die Leo in seinem momentanen Zustand nicht ausmachen konnte. Er wurde schlagartig von Emotionen und Bildern überschwemmt, die ihm allesamt so fremd vorkamen. Ein Schwindelgefühl überfiel ihn. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht. So bekam er auch kaum die Enttäuschung mit, die in den Worten mitklang.
„Ihr könnt ruhig weiter Spielen. Ich stoße wieder dazu." Leo lies Pinkie Pie langsam von seinem Schoß rutschen, während er sich auf den Weg zum Balkon im ersten Stock machte. Niemand widersprach. Nicht einmal Pinkie gab Widerworte. Schon komisch, wie ruhig alle waren. „Und stellt nichts Unsittliches an." Leo grinste in die Runde. „Wartet wenigstens so lange, bis ich wieder zurück bin." Da war die unangenehme Ruhe auch schon verflogen und von einer peinlichen ersetzt.
Der junge Mann saß auf dem Balkon. Über ihm leuchtete der helle Mond und funkelten die Hundert zu Tausenden von Sternen. Die frische Nachtluft fühlte sich angenehm auf seiner Haut an. Schon als kleiner Junge beruhigte ihn der Nachthimmel. Es war ein schönes Gefühl von Nostalgie. Obwohl er die ganze Zeit die Augen verschlossen hielt, konnte er sich genau vorstellen, was in seinem Blickfeld lag. Langsam verflog die Trunkenheit in seinem Kopf. So bekämpfte er schon früher das Schwindelgefühl, was ihn nach zu viel Alkohol heimsuchte. Mit Glück konnte er sich früher dadurch sogar vollkommen ausnüchtern. Jedoch war das nicht der Fall am heutigen Abend gewesen. Nicht der Alkohol machte ihm zu schaffen. Er war schon mal trunken vor Lachen und gute Laune, aber dass war genauso wenig der Grund. Betrunken nur von Gerüchen und der bloßen Anwesenheit seiner Freunde.
Es war alles so neu für ihn. So vieles änderte sich bei ihm in den letzten Monaten. Seine Sinne wurden immer schärfer. Sein Leben hatte sich vollkommen auf den Kopf gestellt und es störte ihn noch nicht einmal. Trotzdem ging alles zu schnell. Leo fühlte sich wie auf einer Achterbahn, aus der er nicht aussteigen konnte.
Plötzlich spielte sich ein Lächeln um seine Lippen. Er wusste nicht, wie sein neuer Gast es geschafft hatte, so leise an ihn heranzukommen. Leo brauchte trotzdem nicht seine Augen zu öffnen, um zu erraten wer ihn besuchte:„Mac was machst du hier? Kein Spaß mehr bei Wahrheit oder Pflicht?"
Nun spürte er, wie es sich der rote Hengst neben ihm bequem machte. Die Körperwärme, die er ausstrahlte, war ein angenehmer Unterschied zur Nachtluft. „Alles Ok bei dir Leo?"
„Mir geht es gut. Keine Sorge." Seine eigene Stimme klang nicht so überzeugend, wie er es erhoffte. „Es ist nur etwas zu viel geworden. Ich komme noch nicht ganz klar mit den gesteigerten Eindrücken meiner Sinne. Es ist alle zu neu für mich."
„Muss komisch sein."
„Das kannst du laut sagen Big Mac. Am schlimmsten sind die Bilder, die keinen Sinn machen." Bestärkte der junge Mann seine Worte.
„Welche Bilder?"
„Ich weiß es nicht. Vorhin als ich meine Augen geschlossen habe, wurde ich von unterschiedlichen Bildern bombardiert. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie nicht von mir kommen. Da ich die meisten Orte nicht erkenne." Zum ersten Mal öffnete Leo seine Augen. Als ihm schon wieder ein Bild vor den geschlossenen Augenlidern aufflackerte. Diesmal war es nicht so verschwommen und leichter zu erkennen. „Gerade wieder. Ein einzelner großer und alter Apfelbaum auf einem Hügel. Auf der einen Seite eine weite Steppe mit hohem Gras. Die andere Seite mit einem Blick auf das Meer. Wellen schäumten an der Küste und reflektierten das Mondlicht."
„Ich kenne den Ort. Da haben meine Eltern, AJ und mich immer hingebracht, wenn es etwas zu feiern gab." Big Macintosh sah ihn verwundert an.
„Ok... Trotzdem macht es kein Sinn, dass ich so etwas sehe." Leo atmete immer noch verwirrt tief ein, als ihm ein bekannter Duft um die Nase wehte. „Vielleicht kannst du es mir erklären Twilight?"
Verwundert stieg das Lavendel farbige Einhorn auf den Balkon. „Woher wusstest du das Ich hier bin?" Leo tippte als Antwort nur auf seine Nase und schloss wieder seine Augen. Ein neues Bild übermalte das alte vor seinen Augen. Prinzessin Celestia, wie sie eine Rolle Pergament aus grünen Flamen erhält.
„Und warum sehe ich jetzt wie Celestia einen Brief von dir bekommt Twilight?"
Ein scharfes Einatmen war von dem Einhorn zu hören. Der junge Mann spürte wie Twilight näher kam. Ein unangenehmes Gefühl glitt über seinen Körper, als wäre er schlagartig in Eiswasser getaucht worden. Sein ganzer Körper verkrampfte sich sofort. Von jetzt auf gleich hörte das unangenehme Gefühl wieder auf. Ein überraschtes Fiepen war zu hören.
„Leo du hast mich gerade abgeblockt. Bis jetzt hat noch niemand meine Magie abblocken können. Wie hast du das gemacht?" Er sah verwirrt zu der Einhornstute.
„Ich habe keine Ahnung, was du meinst. Kannst du mir bitte erklären, was hier vor sich geht?" Langsam bekam Leo das Gefühl, als würde ihm der Boden unter den Füßen weggezogen. Resignierend Griff er sich an den Kopf, während er wieder seine Augen schloss. Selbst der Mond schien ihm jetzt zu hell zu sein.
„Es ist unmöglich. Er kann doch kaum Magie entwickelt haben?" Klar und deutlich hörte er die Worte des Lavendel farbigen Ponys.
„Was meinst du mit Magie entwickelt?" Er sah mit einem Auge zur Seite und wurde mit einem Bild konfrontiert, das nicht im geringsten zur Situation passte. Twilight starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Ihr Mund war leicht offen und schien tonlose Worte zu bilden.
„Ich habe gerade nichts gesagt.." „Nur Gedacht." Jetzt war Leo an der Reihe für den Schock. Das war doch nicht möglich. Wie auch? Ist er jetzt endgültig verrückt geworden? Oder war er schon von Anfang an durchgeknallt? War das alles nur ein Traum?
„Ich sollte an Prinzessin Celestia schreiben. Vielleicht weiß sie Rat?" Leo war frustriert. Wer konnte es ihn schon verübeln. Der Abend war schon anstrengend genug. Da brauchte er jetzt nicht noch so etwas. Am wenigsten halfen ihm, da noch die Gedanken des lila Einhorns.
„Keine schlechte Idee Twilight. Mit Glück werde ich bis dahin nicht vollkommen verrückt." Seine Stimme sprühte vor Sarkasmus, als er die Worte an das Einhorn richtete. Es war unglaublich, wie einfach ihm das Ganze auf einmal fiel. Bis gerade eben wusste er nicht, was vor sich geht, als ob die Realisierung alleine schon reichte, um alles in Gang zu bringen. Nur ausstellen konnte er es nicht.
Twilight drehte sich um und verschwand wieder in der Bibliothek. Kaum war sie außer Sichtweite, da konnte er endlich gedanklich von ihr ablassen. Ein kaltes Gefühl von Erleichterung glitt über seinen Körper. Was auch immer mit ihm hier passierte, war eindeutig zu viel für ihn. Er zog seine Beine an den Körper, griff mit beiden Armen um sie, schloss die Augen und lies seinen Kopf auf die Knie sinken. Vielleicht war das alles nur ein schlechter Scherz? Dieser Gedanke hielt nicht lange genug an, um ihn zu beruhigen.
Die vollkommene Ruhe der Nacht umgab den kleinen Balkon. Sie war angenehm. Der Stress wisch langsam aus Leo's Gliedmaßen. Jedoch im gleichen Maße nagte ein unangenehmer Gedanke in seinem Hinterkopf. Es war fast so als hätte er was Wichtiges vergessen. Das Gefühl wurde stärker und lauter. Lauter? Verwundert öffnete er ein Auge und sah das rote Pony neben sich. Big Macintosh saß genauso ruhig und gelassen, wie Leo es von ihm gewohnt war, neben ihm. Wie hat Leo ihn bloß vergessen können? Sofort wurde er mit Wörtern überschwemmt.
„Was soll ich machen? Er sieht ziemlich fertig aus. Kann ich überhaupt etwas machen. Vielleicht etwas sagen? Doch was soll ich sagen? Aufmuntern vielleicht? Aber wie muntere ich ihn am besten auf? Vielleicht will er auch nur seine Ruhe. Soll ich ihn alleine lassen? Vielleicht sagt Leo deswegen nichts mehr. Einfach ruhig zurück in die Bibliothek gehen. Nein, das wäre doch unhöflich. Wäre das unhöflich? Ich weiß nicht was ich machen soll. Ich könnte ihn umarmen. Nein, das wäre zu viel! Ich will ihn nicht noch mehr erschrecken. Ein Huf auf der Schulter müsste reichen. Oder ist das auch schon zu viel? Vielleicht doch besser gehen. Ich kann ihn aber doch nicht einfach alleine lassen. Er sieht so fertig aus." Die Gedanken waren so schnell und hastig, dass Leo kaum mitkam. Es passte so wenig zum Bild des großen ruhigen Hengstes, der gerade neben ihm saß. Vielleicht spielte ihm jetzt sein Kopf einen Streich?
Der junge Mann atmete laut aus. „Hör auf darüber nachzudenken und umarme mich endlich." Er konnte im Augenwinkel erkennen wie Big Macs Augen groß wurden. Jeder Gedankengang wurde abgerissen, bevor er schließlich näher kam und seine Vorderbeine um den Menschen vor ihn legte. Es hätte für Leo unangenehm, verwirrend, unnatürlich oder auch nur erschreckend sein müssen. Jedoch fühlte er sich einfach nur erleichtert. Es war schon ewig her, dass er in den Arm genommen wurde. Es war schon Jahre her das ihn überhaupt jemand außerhalb einer Begrüßung berührte.
Leo entspannte sich. Seine eigenen Gedanken ließen von ihm ab. Er wusste nicht, wie sehr er so etwas gebraucht hatte. Langsam lehnte er sich in den Körper des anderen. „Danke." In diesem Moment war ihm alles egal. Ein angenehmes Gefühl zur Abwechslung.
„Kein Problem." Big Macintosh schien sich selbst zu entspannen. „Mein Herz schlägt immer schneller. Ich muss mich beruhigen. Einfach nur beruhigen. Er darf nichts merken."
Leo grinste nur in sich hinein. Als seine rechte Hand langsam zur Brust des roten Farmponys ging. Die Finger glitten durch das Fell, bis die Hand direkt über dem Herzen lag. Es schlug schnell. Als die Hand dort ihren Platz fand, wurde es sogar noch einmal schneller. Es fühlte sich gut an.
Leo atmete tief ein. Die Gerüche von frischer Nachtluft, frischen Stroh, etwas was er nicht identifizieren konnte, Blaubeeren und Sommerregen stiegen ihm in die Nase.
„Warte, Blaubeeren und Sommerregen? Rainbow Dash! Wo ist sie?" Ein leichtes Rascheln war zu hören, wie als leise Antwort zu Leos Gedanken. Sie saß genau über ihnen in der Baumkrone und versteckte sich.
Bevor er sich weiter Gedanken darüber machen konnte, wurde Leo ein weiteres mal von Wörtern überschwemmt.
„Beruhigen. Einfach Beruhigen. Ich bin gut mir nichts anmerken zu lassen. Es ist nicht schwer für mich. Vielleicht kann ich diese Szene noch benutzen für ein neues Buch? Leo wird schon nichts bemerken."
„Big Mac du weist schon, dass ich momentan alles hören kann, was du denkst?" Leo lächelte, während er auf eine Reaktion wartete.
„Verdammt!!" „Eyup"
Leo konnte nicht mehr anders als zu lachen. Laut und kräftig aus vollem Herzen zu lachen. Es fühlte sich gut an, wie sich die Tränen in seinen Augen sammelten. Der Bauch vor Lachkrämpfen sich zusammenzog. Wie lange er da in der Umarmung war und einfach nur lachte, wusste er nicht. Irgendwann beruhigte er sich zum Glück.
„So was meinst du mit 'neues Buch'?" Sofort spielte sich eine Reihe von Bildern vor seinen Augen ab. Leo musste nicht mal mehr die Augen schließen, um sie zu sehen. Lag das vielleicht an der Nähe? Bilder von Big Mac, wie er Blatt nach Blatt Papier mit Wörtern füllte. Dann wieder Bilder, die über niemanden gingen, die Leo kannte. Waren das die Hauptfiguren aus den Büchern? Ein Mensch und ein Pony. Wie sie sich kennenlernten, Aufgaben lösten und Abenteuer bestanden. Die Bilder wurden immer romantischer. Ein brennendes Gefühl breitete sich in Leos Körper aus. Es fühlte sich an wie ein verlangen.
Irgendwann war es zu viel. Mit nur wenig Anstrengung drückte er das rote Erdpony zu Boden. Leo wusste nicht, woher er die Kraft dafür nahm. Sein ganzer Körper brannte überfüllt von Emotionen. Big Mac lag auf seinem Rücken. Sein Blick zeigte nur Verwunderung. Die Bilder wollten einfach nicht aufhören. Jetzt waren sie ihm auch langsam egal. Er setzte sich auf den Bauch des Farmponys und lies seine Hände durch das Brustfell gleiten. Ein bekanntes Gefühl glitt durch seine Finger. Er stieg immer weiter nach oben. Sie glitten am Hals entlang. Es war schon so als würden sein Körper nicht mehr auf ihn selbst hören.
Erst jetzt war der Hengst aus seiner Verwunderung gelöst. „Leo was... naaaaahhh." Big Macs Worte blieben ihm im Hals stecken, als beide seine Ohren von den Händen attackiert wurden. Sie strichen über das Fell, kraulten an der Stelle zwischen Ohr und Kopf. Glitten über den Rand der Ohrmuschel. Big Mac wusste, dass er dort empfindlich war. Aber so ein Gefühl spürte er bis jetzt zum ersten Mal. Er fühlte den Atem auf seiner Nase und riss schlagartig die Augen auf. Ihm war noch nicht einmal aufgefallen, dass er sie geschlossen hatte. Sie waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt.
Leo sah diese beiden großen grünen Augen. Er wurde von Emotionen, Bildern und Gerüchen bombardiert. Der Geruch von frischem Stroh, der Atem der leicht nach Äpfeln roch. Die Nachtluft und der Geruch nach frischen Blaubeeren. Schlagartig stand Leo auf. Alles riss von ihm ab, bis auf diesen Geruch. Er sah zu dem Hengst auf dem Boden. Seine Zunge hing aus dem leicht geöffneten Mund. Das ganze Gesicht glühte Rot. Die Augen trüb von Emotionen und Eindrücken. Mit mühe wand Leo sich von dem Bild ab. „Es tut mir leid Mac. Ich.. weiß nicht, was gerade passiert ist. Außerdem sind wir nicht alleine." Leo atmete schwer.
Der letzte Satz riss Big Mac aus der Trance. Leo sah einfach nur nach oben und konnte einen Schweif in allen Regenbogenfarben erkennen. Sofort griff er danach und zog so fest er konnte daran. Ein lautes Fiepen war zu hören bevor auch schon Rainbow Dash in seinen Armen landete.
„Hey!! Das war uncool!" Mit aller Kraft versuchte sie sich, aus dem Griff zu befreien. „Lass mich los!"
„Hmmm vielleicht, wenn du nett bittest?" Mit einem hämischen Grinsen sah er zu der Gefangenen in seinen Armen.
„Was.. aber..... Hmpf, schön dann lass halt nicht los." Ihre Mimik glänzte voller Trotz.
Leo's Blick fiel wieder auf Big Macintosh. Dieser atmete immer noch schwer, doch fing nicht das seinen Blick. Dieser blieb genau zwischen, denn Hinterbeinen hängen. Der ganze Unterbauch glänzte im Mondlicht, feucht von Vorfreude. Erst jetzt bemerkte Leo wie sein T-Shirt nass an seinem Rücken klebte. Er spürte, wie ihm die Wärme ins Gesicht stieg und Panik seine Herzrate beschleunigte. Mit einem Schlag ging ihm wieder alles durch den Kopf, was gerade wenige Momente zuvor geschehen war. Zum Glück jedoch hielt die Panik nicht lange an.
„Ich glaube wir sollten noch etwas warten, bis wir wieder zurück können."
Nur ein leises „Eyup" war von dem roten Hengst als Antwort zu hören.
Sachte setzte Leo den cyanblauen Pegasus ab. „Und du Dashy bleibst schön hier. Mit dir habe ich noch ein Hühnchen zu rupfen. Wenn du es wagst, weg zufliegen kannst du dir die ganzen Massagen nach deinen Trainingsessions abschminken." Immer noch trotzig verschränkte sie ihre Vorderhufe vor der Brust und gab ein Unverständliches grummeln von sich.
Es waren ein paar Minuten vergangen. Rainbow Dash saß schmollend auf der einen Seite des Balkons. Ihr Rücken war zu den anderen beiden gewandt. Big Macintosh fing sich zum Glück relativ schnell wieder, dass einzige was noch an das Ereignis erinnerte war, der feuchte Unterbauch. Leo hatte in der Zwischenzeit genug Zeit noch einmal über alles nachzudenken.
„Leo ich ..." Big Mac brach als Erstes die Stille. Den Satz konnte er selbst aber nicht zu Ende bringen. Er lies den Kopf hängen und seine Ohren legten sich an. Der Angesprochene zog die Augenbrauen nach oben, als ihm das Gefühl von Angst und Ablehnung entgegen schwemmte. „Mac hast du Angst, dass ich nichts mehr mit dir zu tun haben möchte?" Die Antwort war ein einfaches Nicken.
Der Mensch in der Runde seufzte. „Ich könnte alles auf dieses Gedankenlesen oder was das auch immer ist, schieben. Jedoch wäre das nicht gerecht. So etwas las ich nicht zwischen unsere Freundschaft kommen."
Was er als Nächstes tat, vermied Leo schon so lange. Seine Freunde, außer Twilight, kannten ihn noch nie anders als vollkommen angezogen. Irgendwie blieb ihm bei dem feuchten Shirt auch nicht viel anderes übrig. Er konnte schlecht mit einem feuchten T-Shirt, das einen eindeutigen Geruch von sich gab, wieder zurück zu Gruppe. Über die Konsequenzen konnte er sich jetzt keine Sorgen machen. Mit einer geübten Bewegung zog er sich das T-Shirt über den Kopf und warf es zu dem großen roten Hengst. „Mach dich so gut wie möglich sauber. Das Shirt muss sowieso in die Wäsche." Die Augen von Big Mac wurden groß, doch sagte er nichts weiter. Leo wand sich nun zu Rainbow Dash. „Dashy du hast kein Grund zum Schmollen. Komm her oder muss ich dich holen?"
Mit gespieltem Hass drehte sich die Pegasusdame um, dieser flog sofort von ihrer Mimik. Sie wurde mit vollkommener Überraschung ersetzt. Halb gesprungen halb geflogen überquerte sie die kurze Distanz zwischen ihr und Leo. Ihr Blick ging über den ganzen Oberkörper. Dieser war überseht mit unterschiedlich starken Narben. Die Tiefste lag genau über Leos Herzen. „Woher hast du die ...", sie schluckte tief, als die letzten Worte in ihrem Hals stecken blieben.
„Narben? Das ist eine längere Geschichte, die ich schon lange hätte erzählen sollen. Ich glaube heute Abend wäre kein schlechter Zeitpunkt." Leo lächelte schwach. Big Mac war noch immer mit seiner Aufgabe beschäftigt. „Dash flieg vor und sag den anderen Bescheid, dass wir gleich kommen. Zu einem Zweiergespräch haben wir immer noch genug Zeit."
Rainbow riss sich von dem Anblick ab, als sie dann auch schon in den Baum verschwand. Das rote Farmpony beobachtete alles aus dem Augenwinkel, während er seiner Aufgabe nachging. Es war ein ziemlich kompliziertes Unterfangen für den Hengst und beanspruchte langsam seine vollkommene Aufmerksamkeit. So merkte er erst bei der Berührung auf seiner Schulter, dass Leo näher gekommen war. Dieser nahm schnell das zum Handtuch umfunktionierte Shirt an sich. Bestmöglich beendete der junge Mann die Arbeit. Ein angenehmes Gefühl lies Big Mac eine Gänsehaut über den Rücken laufen.
Mit einem einfachen Wurf segelte das nun vollkommen dreckige T-Shirt über den Rand des Balkons. Leo wusste, dass er es später wieder finden würde. Schon allein am Geruch. Er kraulte das rote Erdpony noch mal hinter dem Ohr, bevor er sich auf dem Weg machte. „Wir sollten los. Ich glaube ich habe viel zu erklären." Schnell schloss Big Mac auf und beide gingen in die Bibliothek.
In der Bibliothek sah es genau so aus, wie zu dem Zeitpunkt als Leo sie verließ. Alle restlichen Gäste saßen in dem Kreis. Es gab nur zwei Änderungen. Twilight war in ein Buch vertieft und frische Luft wehte durch das Zimmer. Irgendjemand musste alle Fenster geöffnet haben. Als die beiden Abwesenden näher kamen, flogen im ersten Moment alle Blicke auf die Zwei, nur um sich dann schlussendlich an Leo fest zu setzten. Manche Augen wurden groß. Andere atmeten tief ein. Die Blicke juckten auf Leos Haut. Eher unbewusst strich er über die größte Narbe auf seiner Brust. Langsam gingen beide zu ihren alten Plätzen und machte es sich auf dem Boden bequem.
Mit einem lauten Seufzer lehnte sich Leo nach hinten und stütze sich auf seine eigenen Händen ab. „Ihr wisst nicht, wie sehr ich diese Situation vermieden habe."
Zum ersten Mal sah Twilight auf und sah sich Leo an. Ihre Augen wurden groß und ein kleines Lächeln lag ihr auf den Lippen.„Also erklärst du heute, woher du die Narben hast? Du weist, wie lange ich darauf gewartet habe." Nun lag die Aufmerksamkeit auf dem Lavendel farbigen Einhorn.
„Du wusstest davon?" Verwunderung lag in Rainbows Stimme.
„Ja, Twilight wusste davon. Es war schwer zu verheimlichen, wenn sie mich nur in Unterwäsche gefunden hat. Die größte Aufgabe lag darin, dass Rarity sie nicht sah und trotzdem Kleidung für mich anfertigen konnte." Erklärte der junge Mann in die Runde.
„Aber warum hast du es verschwiegen?" Applejack fand als Nächstes ihre Worte wieder.
„Ich habe vermieden, mich erklären zu müssen. Die Narben verbergen nicht so nette Erinnerung." Er sah bei seinen letzten Worten an die Decke.
„Warum dann heute?" Rainbow war näher herangekommen und fuhr langsam über eine der Naben. Die Haut zuckte bei der Berührung.
Leo sah direkt in die Magenta farbigen Augen. „Erstens dachte ich mir, dass ich es euch langsam schuldig bin. Ihr seid mir zu einer neuen Familie, besten Freunden und manche sogar mehr geworden. Zweitens, irgendwie ist mir mein T-shirt abhandengekommen." Rainbow Dash setzte sich zwischen ihm und Twilight zu Boden. Sie war immer noch in Hufreichweite.
Es kam Ruhe über die Runde. Niemand sagte die nächsten paar Minuten etwas. Bis Twilight ungeduldig wurde. „Erklärst du sie jetzt endlich? Du weist nicht, wie lange mich die Frage schon quält."
„Ich muss erst mal selbst etwas fragen, bevor ich mich erklären kann. Wie werden Beziehungen zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern in Equestria angesehen?" Erwartungsvoll sah Leo zu Twilight, die ein wenig aus dem Konzept gebracht wurde.
Sie stockte ein wenig in ihren Worten. „Wo sollte da ein Problem liegen?"
„Ihr wisst nicht, wie viel Glück ihr habt." Leo sah wieder zur Decke, als könnte er dort etwas Wichtiges zu erkennen.
„Was willst du damit sagen?.." Twilights Worte wurden schnell von Applejacks unterbrochen.
„Warte du bist schwul?!"
„Nein und ja. Ich war noch nie jemand der Liebe nach dem Geschlecht ausmachte. In der Hinsicht war ich immer schon offener gewesen als die meisten", erklärte er sich kurz, „Doch gab es leider in meiner Welt Gruppen und andere Menschen, die es nicht so sahen. Für sie war es unnatürlich und sollte verboten werden. Manche protestierten dagegen. Andere ignorierten solche Paare. Wieder andere wurden handgreiflich."
Leo vertiefte sich immer mehr in seine eigenen Gedanken. Seine Augen waren offen, doch sah er schon lange nicht mehr die Decke über ihm. Eine kalte Gänsehaut ging über seinen ganzen Körper, als er sich erinnerte. Es fühlte sich an als wäre er in einen kalten See gefallen. Selbst seine eigene Stimme hörte sich so fern an. „Vor ein paar Jahren ging ich abends mit meinem Lebenspartner von einer Party nach Hause."
Wie bei einem Film liefen ihm die Bilder vor den Augen ab. „Ich wünschte ihr hättet die Möglichkeit ihn kennenzulernen. Er war so lebensfroh. Lachte eigentlich immer, obwohl ihm das Leben schon viele streiche gespielt hatte. Er war ein klein wenig tollpatschig, doch lies er sich deswegen nicht aus der Fassung bringen oder Unterkriegen. Sein Lachen und seine Lebenslaune waren einfach nur ansteckend. Seine Augen wirkten, als ob sie einem direkt in die Seele schauen konnten. Er war unglaublich intelligent, trotzdem gab er nicht damit an." Seine ehemalige Liebe stand direkt vor seinen Augen. Leo konnte spüren, wie Tränen sich sammelten, als all seine Gefühle zu ihm wieder hochkamen. „Jedenfalls an dem Abend, als wir nach Hause gingen. Konnte ich nicht anders als ihn beobachten. Wir waren erst vor Kurzem zusammengezogen. Es war die glücklichste Zeit in meinem Leben, obwohl wir nicht wirklich viel besaßen als uns gegenseitig. Doch dann ging alles schief."
Die erste Träne lief ihm über die Wange. „Ich wusste noch nicht mal, was gerade passierte. Das Lachen war aus seinem Gesicht verschwunden und von Panik ersetzt worden, als er mich schon mit voller Kraft von ihm weg schubste. Ein Geräusch kam an meine Ohren. Zerberstendes Glas, verbiegendes Metall, den Rest konnte ich nicht einmal identifizieren. Als ich wieder aufstand, sah ich ihn. Er lag auf der Straße. Überall war Blut. Ich hörte nur noch mein eigenes Blut durch meine Adern rasen, als ich zu ihm rannte. Ich kam nie bei ihm an. Mit unglaublicher Wucht wurde ich von meinen Beinen gerissen. Ich verlor jede Orientierung. Irgendwann schlug ich auf den Boden auf. Meine ganze Luft wurde aus meinem Körper gedrückt."
Tränen liefen jetzt wie Flüsse über seine Wangen. Selbst wenn er wollte, konnte er nicht aufhören zu erzählen. Die Bilder so frisch, wie an dem Tag als alles geschah. „Als ich wieder Luft bekam, konnte ich mit letzter Kraft meine Augen öffnen. Ich versuchte mich, um zu schauen. Bis mein Blick auf ihn fiel. Er lag immer noch leblos auf der Straße. Um ihn herum waren Männer. Mein einziger Wunsch war, dass sie ihm so schnell wie möglich halfen. Er sollte nicht sterben. Was ich als Nächstes sah lies mein Herz zerspringen. Sie schlugen und traten nach ihm. Er bewegte sich nicht und sie hörten einfach nicht damit auf. Irgendwann konnte ich selbst nichts mehr erkennen. Mein Blick war zu verschwommen. Das Nächste, was ich spürte, waren Tritte und Schläge. Mit der letzten Kraft zog ich mich zusammen. Ich versuchte mich, so gut wie möglich, davor zu schützen ... Irgendwann wurde alles schwarz."
Wie in einem Bann redete Leo weiter. „Als ich im Krankenhaus aufwachte, wusste ich im ersten Moment nicht, was los war. Ich wurde panisch. Ich war mit allen möglichen Geräten verbunden. Irgendwann kamen dann die Krankenschwestern. Es dauerte lange, bis ich mich beruhigte. Mein Arzt kam irgendwann dazu und begann mir zu erklären, was passiert war. Er erzählte, als der Krankenwagen an der Unfallstelle ankam, lag ich kurz vorm Sterben. Für meinen Freund war es schon lange zu spät. Alle meine Gefühle legten sich auf Eis. Ich hatte ein paar Tage im Koma gelegen."
Seine Stimme klang so fremd und monoton in seinen eigenen Ohren. „Irgendwann bin ich entlassen worden. Zu dem Zeitpunkt hatte ich schon jedes Zeitgefühl verloren. Als ich unsere Wohnung zum ersten Mal wieder betrat, konnte ich meinen Augen kaum trauen. Alles war noch genau so, wie wir es an dem Abend verlassen hatten. Nur staubiger. Ich fühlte mich als wäre ich innerlich in tausend Stücke zersprungen. Es war schmerzhaft mich nur in der kleinen Wohnung, um zu sehen. Alles erinnerte mich an ihn. Selbst sein Geruch lag noch in der Luft, wenn ich mir das nicht nur eingebildet hatte."
Leo atmete einmal schwer ein. „Es war zu viel für mich. Ich weiß noch, wie ich in die Küche ging. Dort sah ich das eine Messer, was mehr kostete als die Hälfte der Einrichtung in der ganzen Wohnung. Mit ihm war auch sein Traum zum Sternekoch gestorben. Mit ihm war so viel von mir gestorben. Mein Körper lief automatisch, als ich dieses spezielle Kochmesser in die Hände nahm. Ich konnte mich noch an den spielerischen Satz von ihm erinnern. 'Das zweit wichtigste in seinem Leben'. Es war gepflegt und geschärft. Es sah aus wie neu. Ich drückte es Vorsicht an meine Brust. Ich, der von außen so geschunden aussah und von innen ein einziger Scherbenhaufen war, hielt dieses perfekte Messer in der Hand. Ich überlegte nicht und schloss die Augen, als mein Griff sich festigte. Ich hielt es so weit wie möglich von mir fern. Alles war nur noch automatisch. Mit Schwung ..."
„Aufhören!!!" Die Stimme von Twilight riss Leo aus der Trance. Die Gänsehaut und Kälte verließ ihn. Er blinzelte ein paar Mal, um wieder etwas sehen zu können. Als er sich umsah, war er geschockt. So stark reagierte bis jetzt noch niemand auf seine Geschichte. Es gab kein Gesicht, in dem keine Tränen zu sehen waren. Manche waren blass und geschockt. Fluttershy traf es am stärksten. Sie war in eine kleine Kugel zusammengerollt.
„Was ..." Leo fand es auf einmal schwer, auch nur ein Wort auszusprechen. Er fühlte sich so erschöpft.
„Du hast uns alles gezeigt." Twilight atmete schwer.
„Wie meinst ..." Warum fühlte er sich, als hätte er einen Marathon hinter sich?
„Du hast uns magisch alles gezeigt. Erst am ende konnte ich selbst zu dir durchstoßen. Es war.. als hätten wir es ... selbst erlebt", erklärte das Lavendel farbige Einhorn.
Ein Schock fuhr durch Leos Körper, als ihm die Worte erreichten. Während die Bedeutung langsam sank, stieg die Panik. Niemand sollte so etwas erleben. Er wusste am besten, wie sich alles anfühlte. Niemanden wünschte er sich diese Gefühle und er selbst zwang sie seinen besten Freunden auf. Angst lies ihn aufstehen. Schuldgefühle führten seine Beine zur Tür. Er öffnete sie. Ein leises „Es tut mir Leid" ging ihn über die Lippen, als er auch schon in der Nacht verschwand. Leo dachte nichts mehr. Alles war nur noch automatisch.
_Dieses Kapitel ist voll und ganz meiner Liebe gewidmet. Möge er in Frieden Ruhen und egal wo er jetzt ist, glücklich sein. Mit ihm ist ein großer Teil meines Herzen begraben worden.
Ich werde ihn für immer Lieben._
Marco: *06.12.19XX † 01.11.20XX