Wolfsblut - Extra 1 Kapitel 5: Gegenangriff

Story by silverstripe on SoFurry

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   Extra 1: Schlacht Kapitel 05: Gegenangriff

Aus dem Gebüsch sprang ein riesiges Monster mit dolchartigen Zähnen und unnatürlich leuchtenden Augen. Speichel troff von seinen Lefzen und ein wütendes Knurren entsprang seiner Kehle.

„Ein Säbelzahntiger", bemerkte Shayne und trat vor Loyee. Diese riesigen Bestien waren unberechenbar und brutal. Mit ihren langen Zähnen konnten sie sie durch Fleisch marschieren wie durch Butter. Shayne rechnete mit dem Schlimmsten, doch plötzlich rief jemand: „Schnell, ihr werdet gebraucht." Verwundert blickte Shayne auf. Auf dem Säbelzahntiger schien jemand zu sitzen. Der Mann schwang sich von der Großkatze und sah zu den beiden. „Sie? Wieso sind Sie hier?", wagte sich Loyee vor. Der fremde Mann war niemand anderes als ihr Ausbilder. Der Tiger, der sie in Teams gesteckt und die Aufgabenstellung verteilt hatte. „Ihr müsst mitkommen. Xyens Schloss wird angegriffen und wir brauchen alle Krieger, die wir finden können. Einige sind bereits in die Schlacht gezogen." Shayne riss die Augen auf. „Was ist mit Leila? Ist sie auch dort?" „Und Lance? Was ist mit meinem Bruder? Gegen wen kämpfen sie?", drängte sich Loyee dazwischen. „Keine Zeit für Fragen, steigt auf." Sofort gehorchten die beiden und stiegen hinter ihren Ausbilder auf den Säbelzahntiger. Der Tiger gab den Befehl und Großkatze sprang los.

Loyee klammerte sich an Shayne, um nicht den Halt zu verlieren. Es war ein schneller Ritt und die Landschaft flog an ihnen vorbei.

Shayne hielt den Blick starr nach vorn gerichtet und dachte an Leila. Er würde es sich nie verzeihen, wenn ihr etwas zustoßen würde. Plötzlich klammerte sich Loyee enger an den Wolf und Shayne überlegte, wie es mit dem Fuchs aussah. Auch für ihn würde er kämpfen, doch was wäre, wenn beide in Gefahr wären und er sich zwischen ihnen entscheiden müsste? Würde er Loyee oder Leila retten? Würde er aus Verzweiflung nicht in der Lage sein, überhaupt einen von ihnen zu retten? Shayne verdrängte die Gedanken und hoffte, dass dies nie passieren würde. Vielleicht war Leila auch bereits auf dem Schlachtfeld. Möglicherweise war sie sogar schon gefallen. Eine Vorstellung, die Shayne nicht ertragen würde.

Die Großkatze hielt auf einer großen Wiesenfläche, die von einem Fluss durchzogen wurde und von einigen Bäumen geschmückt war. Im Hintergrund konnte Shayne das Schloss sehen, von dem er bisher nur gehört hatte. Nie hatte er den Besitzer des Schlosses getroffen, doch er hatte die Geschichte oft gehört. Die Welt Xornia stand mit dem Xyonit in einer Symbiose und dieser heilige Stein hatte einen Hüter. Dieser Hüter konnte als einziger mit dem Xyonit umgehen und seine Kraft nutzen. Ein Schrei riss Shayne aus den Gedanken. Es war Loyee, der nach vorn deutete. Shayne folgte seinem Blick und entdeckte eine dunkle Gestalt, die vor einem am Boden liegendem Kojoten stand. „Der da trägt keinen Kampfanzug. Das muss dieser Hüter sein. Er hat den Xyonit und wenn der in falsche Hände gerät, sind wir verloren!", rief Shayne seinen beiden Kollegen zu. Er sprang ab, Loyee folgte ihm. „Ich werde mehr Leute zusammentrommeln", informierte der Ausbilder sie und machte mit seiner Großkatze kehrt.

Loyee und Shayne nickten ihm zu und wollten der schwarzen Gestalt entgegenrennen, doch dort lag nur noch der verwundete Hüter. „Wo ist er hin?!", brüllte Loyee und schaute sich verzweifelt um. „Ich kümmere mich um den da!", rief Shayne und deutete auf die weiße Gestalt am Boden. Loyee sah dem Wolf hinterher und zog sein Schwert.

„Lass mich jetzt nicht im Stich, Destiny", flüsterte er und gab der Klinge einen Kuss, die wie die Flammen eines Infernos gezackt war. Blitze durchzogen die Klinge und über dem Griff glänzten Eissplitter auf.

Plötzlich hörte Loyee einen Knall und drehte sich um. In der Ferne entdeckte er noch seinen Ausbilder und den Säbelzahntiger. Sie blieben stehen und gingen plötzlich zu Boden. Eine Blutlache breitete sich unter ihnen aus. Neben ihnen stand die schwarze Gestalt. „Er hat sie getötet", bemerkte Loyee und hielt sein Schwert kampfbereit. „Es ist ein Dämon. Und er beherrscht offenbar sehr starke magische Fähigkeiten. Hoffentlich können wir da mithalten." Loyee warf einen Blick zu Shayne. Der Wolf hatte den am Boden liegenden Kojoten erreicht und ihm auf die Beine geholfen.

„Vielen Dank, junger Krieger", röchelte der Kojote. Er stützte sich an dem Wolf ab und starrte mit einem metallischem Blick zu dem Dämon. „Wer ist das?", drängte Shayne. „Das ist der Sohn des Dämonenkönigs. Er hat sich den Xyonit gekrallt. Er will seine ganze Rasse nach Xornia bringen und uns unterwerfen. Wir dürfen das nicht zulassen!" Der Kojote griff nach Shaynes Hand und sah ihm in die Augen. „Normalerweise ist es mir als Hüter des Xyonits verboten, dies zu tun, aber ich sehe keine andere Wahl. Ich bin nicht mehr stark genug, um gegen Ez'quil zu kämpfen. Ich übertrage dir meine Fähigkeit, den Xyonit zu kontrollieren. Du musst ihn Ez'quil wegnehmen und mit seiner Hilfe einen Zauberbann sprechen, der den Dämon in ein Siegel sperrt." Shayne sah den Kojoten ungläubig an. Wie sollte er das alles schaffen? Er war doch nur ein einfacher Krieger aus einfachen Verhältnissen, der keine Ahnung von der magischen Kraft des Xyonits hatte. „Sag mir deinen Namen", befahl der Kojote. „Meinen Namen? Ich bin ähh... Night. Shayne Night." „Nun, Shayne. Ich, Xyen der Hüter des Xyonits, lege das Schicksal dieser Welt in deine Pfoten." Shayne schüttelte den Kopf und schritt zurück. „Aber ich kann das nicht. Ich bin nur ein einfacher Magier. Nicht mal ein wirklich guter." „Ich vertraue dir. Jetzt schließe deine Augen."

„Wer bist du?!", brüllte Loyee und sah in die dunklen Augen des Dämons. Er hielt seine Klinge krampfhaft umklammert und erwiderte den kalten Blick des Feindes, der ihm immer näher kam. „Ez'quil. Danke der Nachfrage. Und du willst deinen Freunden folgen?" Loyee hielt den Blick starr auf ihn gerichtet. Alle Muskeln seines Körpers waren angespannt. Er wusste, dass er es hier mit keinem einfachen Gegner zu tun hatte. Einige Krieger hatte er bereits ausgelöscht, die nun übel zugerichtet am Boden lagen. Loyee war froh, seinen Bruder noch nicht entdeckt zu haben. Der Fuchs zückte sein Schwert und warf einen knappen Blick hinter sich. Shayne stand noch bei dem Kojoten. Als sich Loyee zu dem Dämon drehte, wurde sein Blickfeld von Schwärze erfüllt. Eine Kälte umgab ihn, die seinen Körper zu erdrücken drohte. Er schrie auf und wurde gewaltsam zurückgeschleudert. „Lass einen Feind nicht aus den Augen", lachte Ez'quil. Shayne blickte sich um als er seinen Freund schreien hörte. „Loyee!", brüllte er und wollte zu ihm rennen, doch Xyen hielt ihn am Arm fest. „Warte. Du kannst sofort zu ihm. Nur noch einen Augenblick." Shayne war hin und hergerissen. Er musste seinem Freund helfen doch er brauchte die Kraft von Xyen, um gegen Ez'quil kämpfen zu können. Der Wolf zwang sich dazu, still stehen zu bleiben und sich auf Xyen zu konzentrieren. Seine Gedanken hingen an dem Fuchs, doch er hielt sich unter Kontrolle. Loyee prallte auf den Boden und rutschte über das Gras. Das Schwert glitt ihm aus dem Pfoten und für einen Augenblick blieb er stumm liegen. Der Schmerz zog sich wie ein Gift durch seinen Körper und lähmte ihn. Vor Schmerz stöhnend rappelte er sich wieder auf und hielt nach dem Dämon Ausschau. Er hatte ihn unterschätzt und ihn aus den Augen gelassen.

Er stand auf und griff nach seinem Schwert. „Er ist verdammt schnell. Ich kriege ihn so nicht zu fassen." Loyee atmete tief aus und konzentrierte sich auf seine Umgebung. Er hörte nichts, doch spürte er die Präsens des Dämons und er war sich sicher, dass bald ein Angriff folgen würde. Der Fuchs wusste, dass Ez'quil nur mit ihm spielte und nicht damit rechnete, starke Gegenwehr zu bekommen. Loyee spürte einen Lufthauch an seinem Nacken. Schreiend riss er sein Schwert hoch und versuchte ungezielt zuzuschlagen. Völlig aus der Puste sah er auf die leere Fläche und bemerkte, dass er nichts getroffen hatte.

„Zu langsam", hauchte eine Stimme. Loyee fuhr ein kalter Schauer über den Rücken und er sah hinter sich. Er fand sich in dem kalten Graphit der Dämonenaugen wieder und wollte erneut zu einem Schwerthieb ausholen, doch Ez'quil griff an sein Handgelenk, sodass ihm das Schwert aus den Händen fiel. Ez'quil sah den Fuchs mit einem Gesicht an, das Loyees Körper zum Zittern brachte. Viel zu leicht wäre es jetzt gewesen, ihm das Genick zu brechen, doch es machte Ez'quil zu viel Spaß, ihn leiden zu sehen. Zu spüren, wie groß die Furcht ist, die man vor ihm hatte. Loyee konzentrierte sich und versuchte seine Angst nicht Überhand gewinnen zu lassen. Wenn er jetzt nachgab, wäre alles verloren. Es lag an ihm, Ez'quil zu besiegen und er wollte niemanden enttäuschen. Er würde sich nicht geschlagen geben.

Der Fuchs blickte zu Ez'quil auf. Shayne war noch immer bei dem Kojoten und war im Moment keine Hilfe, doch Loyee vertraute auf seine eigene Stärke. Mit einem Aufschrei schlug er mit der freien Hand gegen den Brustkorb des Dämons. Ez'quil, der von dem Gegenangriff sichtlich überrascht war, wurde zurückgestoßen und verlor das Gleichgewicht. Die kurze Zeit nutzte Loyee, um sein Schwert zu greifen. Ez'quil trat einen Schritt zurück, um nicht zu fallen. Ihm fehlte die Luft. Es war tatsächlich ein sehr kräftiger Schlag gewesen, der seine Folgen nach sich zog. Der Dämon keuchte und blickte mit einem wutverzerrtem Gesicht zu dem Fuchs, doch er schreckte zurück. Die Schwertspitze war auf seinen Hals gerichtet. Nur ein kleiner Stoß würde ausreichen, um ihn zu ermorden. Ez'quil konnte kaum glauben, dass er in diese Lage gebracht werden konnte. Er hatte den Schwertkämpfer unterschätzt, doch nochmal würde ihm das nicht passieren.

Loyee schrie auf und wollte zustoßen, doch Ez'quil wich zur Seite aus und bevor Loyee die Laufbahn seines Hiebes verändert konnte, schoss ein Strahl aus Ez'quils Augen. Das Schwert wurde getroffen und einem lauten Klirren zerbrach es. Von der Explosion wurde Loyee zurückgeworfen. Die Klinge und deren Besatz flogen an ihm vorbei, während der Griff in Ez'quils Richtung flog. Der Dämon fing das mit Eissplittern besetzte Metall und besah es sich mit interessiertem Blick. „Ein ziemlich mächtiges Artefakt für einen einfachen Schwertkämpfer." Er sah zu dem Fuchs am Boden, dann sah er weiter und entdeckte den Wolf, der dem Kojoten auf die Beine geholfen hatte. „Dieser Kojote ist ja noch immer am Leben. Wenn er endlich ausgeschaltet ist, wird mir kaum noch jemand im Weg stehen können."

Shayne stöhnte auf und ging in die Knie. „Es ist wirklich keine angenehme Erfahrung, ich weiß", flüsterte Xyen und legte seine Pfote auf Shaynes Schulter. „Aber wenn es nötig ist, um Xornia zu retten", entgegnete Shayne und blickte auf. Eine Explosion hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Eine feuerrote Klinge flog auf ihn zu und bohrte sich vor seinen Füßen in den Boden. „Ist das nicht das Schwert von Loyee?", erinnerte er sich und zog das rote Metall aus dem Boden. Er bemerkte, dass Xyen bereits fort war. Der Kojote war war zu einem goldenen Objekt gelaufen, das ebenfalls durch die Luft geschleudert wurde. „Jetzt weiß ich aber noch nicht, was ich mit den Xyonit machen soll. Wie kann ich mit ihm Ez'quil besiegen?" Plötzlich schreckte er auf. Er spürte die Präsens des Dämons und eine kalte Faust umklammerte sein Herz. Die Zeit schien stehen geblieben zu sein, als Shayne den Dämon erkannte. Ein brennender Strahl ging von ihm aus und flog direkt auf ihn zu. Shayne hatte keine Zeit mehr, auszuweichen und sah sich seinem Schicksal entgegen. Er würde getroffen werden und dann war alles umsonst. Dann konnte er Ez'quil nicht mehr aufhalten. Dann konnte ihn vermutlich niemand mehr aufhalten.

„Shayne!", hörte er eine Stimme brüllen und plötzlich trat Loyee in Shaynes Blickfeld. Der Fuchs schrie auf und warf sich in die Schussbahn des Strahles. „Nein!", rief Shayne, doch eine riesige Explosion erstickte seine Worte. Er wurde zurückgeschleudert und auch Ez'quil wurde von der Druckwelle erfasst.

Shayne blinzelte und hustete. Staub hatte sich auf seiner Nase angesammelt und blockierte seine Atemwege. Hustend rappelte er sich auf und versuchte zu realisieren, was passiert war.

Eine Staubwolke hing noch in der Luft, doch Shayne konnte erkennen, dass jemand nur wenige Schritte von ihm entfernt lag. Mit einem bitteren Beigeschmack wurde sich Shayne bewusst, wer diese Person war. So schnell es seine erschöpften Beine zuließen stolperte er zu dem Fuchs und ließ sich vor ihm auf die Knie fallen.

Loyee lag auf der Seite. Blut quoll aus seiner Schnauze. Die Augen waren geschlossen und er rührte sich nicht.

Verzweifelt suchte Shayne nach einem Puls und tastete den Fuchs ab. Seine Muskeln schmerzten und ihm tat alles weh, doch Loyee war nun wichtiger. Er gab die Hoffnung nicht auf und versuchte den Fuchs auf den Rücken zu drehen. Shayne griff an Loyees Seite und zog ihn zu sich, sodass er auf den Rücken rollte. Wenn es noch eine Chance für ihn gab, dann musste er ihn wiederbeleben.

Shayne japste auf und ließ sich nach hinten fallen. Der Anblick war grauenvoll. Die Brust war völlig zerfetzt und aufgerissen. Alles war voller Blut. Der Wolf blieb einen Augenblick lang regungslos sitzen und starrte auf den Körper des Fuchses. Er konnte nicht glauben, was er sah. Diesen Anblick würde er nie vergessen. Tränen rannen über seine Wange und er konnte sich nicht zurückhalten. Er fiel dem Fuchs um den Hals, drückte sein Gesicht an seine Wange und ließ seinen Gefühlen freien Lauf. Nichts konnte den Fuchs wieder zurückbringen, das wurde ihm schmerzlich bewusst. Die Einsamkeit hüllte ihn ein und ein Gefühl der Kälte umklammerte ihn. Er hatte ihn nicht beschützen können und nun war Loyee verloren. Für immer. Shayne bereute, dass er dem Fuchs zuvor so sehr wehgetan hatte und wünschte sich, alles rückgängig machen zu können. Doch die Realität holte ihn ein. Loyee war tot und nichts konnte er daran ändern. Plötzlich hörte er ein lautes Lachen. Er blickte auf und sah Ez'quil auf ihn zustürmen. Nun war er schutzlos und angreifbar. Shayne drückte Loyee fester an sich, schloss die Augen und bereitete sich auf das Unvermeidliche vor. Wenn er starb, dann wollte er in Loyees Nähe sein. Mit einem lauten Donnern schoss ein Blitz über die Landschaft, der den Dämon traf und weit fort schleuderte. Der Xyonit flog aus seinen Händen, während Ez'quil über den Boden schlitterte. „Shayne!", hörte der Wolf eine vertraute Stimme rufen.

„Leila! Ich bin hier", krächzte Shayne gebrochen und sah am Horizont die Wölfin und den Bruder von Loyee. „Was ist denn hier passiert?!", rief Lance geschockt als er aus der Ferne das Blut sah. Shayne senkte die Ohren und hielt Loyees Kopf fest. Wie würde Lance reagieren, wenn er sah, dass sein Bruder tot war?

Der Fuchs kam auf sie zugerannt, während die Wölfin stehen blieb und wohl etwas im Gras entdeckt hatte. „Loyee!", brüllte Lance und blieb vor Shayne stehen. Er ging in die Knie und sah mit Tränen in den Augen auf den Fuchs. „Es tut mir leid", hauchte Shayne und eine Träne perlte von seiner Nasenspitze ab. Sie fiel hinab auf Loyees Stirn. Im selben Moment brach auch Lance in Tränen aus schrie seinen Verlust zum Himmel auf. Ein Schmerzensschrei, der durchs Mark ging und Shayne wusste genau, wie Lance sich fühlte. Auch er hatte jemanden verloren, der ihm wichtig war. Der ihm sehr wichtig war. Ohne den er sich sein Leben nicht mehr hätte vorstellen können. Nachdem der Schrei verhallt war und Lance langsam wieder zur Besinnung kam, wollte er wissen: „Dieser Dämon hat das getan, nicht wahr? Er hat meinen Bruder ermordet." Shayne nickte und griff neben sich. „Hier. Das ist von ihm. Ich möchte, dass du es behältst", flüsterte er und drückte dem Fuchs die Feuerklinge in die Pfote. Bevor Lance etwas erwidern konnte, rannte Leila zu den beiden und blickte schockiert auf den Fuchs hinab. „Ist er...?" „Ez'quil hat ihn ermordet", sagte Shayne fest. Er gab den Fuchs in Lances Hände und stand auf.

„Tut mir leid", flüsterte die Wölfin und legte ihre Hand auf Shaynes Schulter. Leila erkannte den Schmerz in Shaynes Gesicht und spürte, wie viel der Fuchs ihrem Mann bedeutet haben musste. Es traf sie wie ein Schlag ins Gesicht, doch wusste sie, dass es nicht der richtige Moment war, darüber zu sprechen. Leila schenkte Shayne ihren Trost und fühlte mit ihm. Shayne zuckte mit den Ohren und hörte im Hintergrund, dass Ez'quil wieder zu sich gekommen war. Der Blitz hatte ihn nur kurz betäubt und nun würde er erneut angreifen.

Leila bemerkte dies ebenfalls und griff an Shaynes Hand. „Wir schaffen das", flüsterte sie. Shayne sah sie an und bemerkte etwas in seiner Pfote.

„Das muss der Xyonit sein. Ez'quil hat ihn verloren als ihn angegriffen habe." Der Wolf sah sich den Stein an und spürte die Energie, die sich durch den Kristall zog. Es war ein mächtiger Gegenstand, das konnte er spüren. Plötzlich strahlte ein blendendes Licht aus dem Stein und ein Regenbogen zog sich über den Himmel. Shayne kniff die Augen zusammen, um nicht von dem Licht geblendet zu werden. Noch einmal schossen ihm die Bilder der letzten Tage durch den Kopf. Die schönen Momente, die er mit Loyee erlebt hatte. Auch wenn es nur eine sehr kurze Zeit war, musste er sich eingestehen, sich sehr verbunden zu dem Fuchs gefühlt zu haben. Eine Verbundenheit, die er zuvor nicht gekannt hatte. Das Licht ließ nach und Shayne erkannte sechs Gestalten, die vor ihm standen. Er riss die Augen weit auf und blickte durch die Reihe der Wölfe. Shayne spürte, dass sie Wölfe wie er waren, doch irgendetwas an ihnen war anders. Er konnte riechen, dass sie auch Gestaltwandler waren, doch da war auch noch etwas anderes. „Xornia ist durch die Dämonen in großer Gefahr", sagte ein Wolf mit einem hellblauem Pelz.

Der gelbe Wolf neben ihm nickte und verkündete: „Damals hat uns Xya ein besseres Leben geschenkt und dafür möchten wir uns Erkenntlich zeigen." „Aber wer seid ihr?", wollte Shayne wissen und konnte die Wölfe noch immer nicht recht einschätzen. Sie waren allesamt in weiße Gewänder gehüllt und hatten einen leuchtenden Pelz in je einer Farbe. „Wir sind nun die Wächter Xornias", verkündete die hellrote Wölfin. „Wir sind Federwölfe", erklärte der Wolf im orangenem Fell. „Wir stammen aus der Welt Feather. Einer Welt, die für uns von der ehemaligen Hütern Xya geschaffen wurde." Shayne erkannte, dass Ez'quil näher kam und sich zu einem Angriff bereit machte. Er umklammerte den Xyonit mit einer Pfote und zitterte am ganzen Körper. „Schnell. Wir müssen ihn in das Siegel sperren. Shayne, wir brauchen deine Hilfe", drängte die olivfarbene Wölfin. Shayne wusste nicht recht, was er tun sollte, doch sein Instinkt sagte ihm, dass er handeln musste. Er streckte seinen Arm aus und ließ das Licht auf den Xyonit strahlen.

Der türkisfarbene Wolf nickte ihm zu und legte seine Hand auf den Stein. Die anderen Wölfe taten es ihm gleich.

Shayne blickte zu Loyee hinab, der in Lances Armen lag und erneut wurde er von Trauer erfüllt. Doch dann spürte er Leilas Hand auf seiner Schulter und hörte die Worte: „Er hat dich geliebt. Lass ihn nicht umsonst gestorben sein." „Aber Leila..." Er blickte in ihre tiefgrünen Augen und sah ihr Lächeln. Shayne wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und erwiderte das Lächeln.

„Das Siegel des Xyonits wird ihn fortsperren!", sagte Shayne fest und blickte auf den Dämon. Der Xyonit strahle in einem grellen Licht und sowohl Shayne als auch die Wächter wurden von einem Schein umgeben. Das Licht strahlte eine Wärme aus, die die Trauer für einen Moment verdrängte. Ein Fluss aus reinem Licht schoss aus dem Kristall und flog auf den Dämon zu. Ez'quil riss die Augen auf und krümmte sich. Das Licht schien ihn zu verbrennen und man hörte seinen erstickten Schrei.

Shayne kniff die Augen zusammen und versuchte mit aller Kraft den Fluss des Lichts aufrecht zu erhalten, doch schließlich brach der Strahl ab und der Xyonit fiel aus seinen Händen. Der Wolf brach zusammen und Leila versuchte ihn zu halten. „Er hat es geschafft", verkündete einer der Wölfe. „Ez'quil ist im Siegel des Xyonits eingesperrt und Xornia ist gerettet." Leila hielt den bewusstlosen Wolf in ihren Armen und blickte über die Lichtung zu den vielen Toten. Schließlich blieb sie bei Lance und seinem toten Bruder stehen und kniff die Augen zusammen. Tränen füllten ihre Augen und sie flüsterte: „Ja. Xornia ist gerettet, aber zu welchem Preis?"