Drachenblut Kap 10 "Drachengeheimnis"
#10 of Drachenblut Teil 1
So die "paar Tage" waren mehr wie ich dachte, aber immerhin ist es dafür länger geworden, ich habe zuerst kein passendes Ende für das Kapitel gefunden :D
Viel spaß beim lesen!
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Drachengeheimnis
Die Drachin flog schnell und ohne Pause bis zum Morgengrauen weiter. Die Strecke für die sie zu Fuß drei Tage gebraucht hatten legte sie in wenigen Stunden zurück. Die Landschaft raste nur so unter ihnen dahin. Bis jetzt war Felicia nicht mehr aufgewacht, Arachim machte sich schon Sorgen um sie, aber die Drachin hatte ihm auch nicht geantwortet als er sie nach ihrem Befinden gefragt hatte. Und zur Seite wollte er sich lieber nicht lehnen, am Ende rutschte er noch ab. Trotzdem war das Gefühl des Fliegens berauschend. Der Junge hatte seine Oberschenkel unter zwei Schuppen geschoben. Zumindest hatte sich die Drachin nicht beschwert und so musste er sich nicht ständig an ihren Rücken pressen. Er spürte wie sich die gewaltigen Muskeln unter ihm bewegten und arbeiteten. Immer wieder beobachtete er das auf und ab der Schwingen, es hatte alles etwas Majestätisches an sich. Und Arachim begriff immer mehr das es falsch war die Drachen wie Tiere zu halten, sie waren mindestens genauso schlau wie die Menschen, und konnten tausende Jahre alt werden wenn man den Geschichten glaubte. Er seufzte und richtete seinen Blick auf die Landschaft die unter ihm dahinzog und aus lauter kleinen Bergen und Tälern bestand. Die Berge waren aber nicht so hoch das sich Wolken darin verfangen können. Arachim sah ein paarmal im schwachen Licht des Morgens ein Dorf vorbeiziehen. Als die Sonne dann aufging ging die Drachin tiefer und landete an einem Fluss der sich tief zwischen die kleinen Berge gegraben hatte. Die zerklüfteten Felsen ragten zu beiden Seiten steil auf. Als sie aufsetzte schnaufte sie und faltete die Flügel zusammen. Arachim ließ sich von ihrem Rücken gleiten und schaute zu Felicia, die die Drachin vor dem landen abgelegt hatte. Sie atmete bewegte sich aber nicht. ~Naja sie wird schon wieder aufwachen~ Arachim richtete sich auf und ging dann zum Wasser. Es war glasklar und ziemlich kalt, noch nie in seinem Leben hatte er so sauberes Wasser gesehen. Er kniete sich ans Ufer auf die Steine die das Flussbett säumten und trank ein paar Schlucke. Es schmeckte vorzüglich.
Im Augenwinkel sah er das die Drachin ebenfalls zum Wasser ging und etwas trank ihre Schuppen schimmerten im Sonnenlicht. Sie musste bestimmt an die einhundert Liter in sich hineinpumpen. Als sie fertig war schaute sie zu Arachim und sagte. „Pass du auf dein Weibchen auf ich werde etwas jagen gehen." Arachim schaute zu Felicia und nickte. ~Mein Weibchen seltsamer Ausdruck~ er schüttelte belustigt den Kopf während die Drachin abhob und hinter einer Krümmung des Flusses verschwand. Der Junge lief zu Felicia und zog sie von dem Kiesbett auf einen Grasstreifen. Er war gerade am überlegen was er mit ihr machen sollte als sie zu sich kam. Sie öffnete langsam die Augen und schaute sich um, ihr Blick blieb an Arachim hängen und sie keuchte erschrocken. „Wo, wo bin ich? Wo ist die Drachin?" „Immer mit der Ruhe, zuerst einmal, bitte habe keine Angst vor mir Felicia, ich werde alles tun um dir zu helfen, immerhin verdanke ich dir mein Leben, die Drachin ist weggeflogen." „Gott sei Dank, sie würde uns bestimmt töten." „Nein das tut sie nicht, sie hilft uns, und wir sollten freundlich zu ihr sein." ~Und nicht so blöd wie ich und vor ihr weglaufen, nur deswegen sind wir in Gefangenschaft geraten~ „Du spinnst, ich werde dich verfluchen!" „Nein Felicia bitte, ich meine es nur gut!" Felicias Augen funkelten, doch sie ließ die Hände wieder sinken und bemerkte das sie das Schwert auch noch hatte. „Gut dann will ich eines wissen, warum beherrscht du dir verlorene Sprache?" Arachim schaute etwas verwirrt und fragte: „Verlorene Sprach?" „Ja oder verbotene, es gibt einige Bezeichnungen dafür." „Meinst du etwa die der Drachen?" „Ja genau." „Das kann ich dir nicht sagen, es ist komisch, auf einmal habe ich die Drachin verstanden und sie mich, aber ich weis wirklich nicht woher." „Und deine Augen?" „Die habe ich vielleicht von meiner Mutter bekommen, sie ist bei meiner Geburt gestorben." Felicia schaute Arachim lange an, doch sie erkannte keine Lüge in seinem Gesicht also wusste er scheinbar wirklich nicht mehr.
Das Mädchen versuchte sich zu beruhigen und kam langsam mit dem Gedanken klar einen Drachen in ihrer Nähe zu haben der sie nicht töten wollte. Für Arachim war das ja kein Problem. „Warum hast du eigentlich so wenig Angst vor den Drachen? Nur weil dein Vater eine Drachenfarm hat?" „Nein, ich habe mich oft zu den Drachen auf der Farm gesetzt und sie gestreichelt, trotz dass sie mich töten konnten haben sie es nicht getan. Ich war Drachen von anfangan anders gegenüber gestanden und...es gab ein paar Erlebnisse die mich verändert haben." Felicia nickte nachdenklich und grinste dann etwas als sie sagte: „Zumindest war das eine gelungene Flucht, hätte sie uns nicht mitgenommen wären wir wahrscheinlich nicht weit gekommen. Ich hätte zwar meine Magie einsetzen können aber mein Meister hätte es gespürt wenn er nah genug gewesen wäre." In diesem Moment kam die Drachin zurück und landete am steinigen Ufer. Die Steine knirschten als sie aufsetzte. Sie faltetet ihre Flügel zusammen, etwas großes hing ihr zwischen den Kiefern. Arachim gefielen ihre Orangenen Schuppen von Tag zu Tag besser. Er stand auf während die Drachin auf sie zukam die das große Tier vor sich ablegte als sie bei Arachim war. Felicia stellte sich etwas hinter Arachim. „Dein Weibchen ist ja wieder wach, und sie scheint immer noch Angst vor mir zu haben, aber das ist auch gut so. Ich hoffe du plauderst nichts aus, sonst sehe ich mich gezwungen euch beide zu töten." „Nein ich würde es nicht wagen." „Gut." Die Drachin legte sich hin und begann zu fressen während ihr Schweif hin und her zuckte. Arachim setzte sich mit Felicia etwas weiter weg um die Drachin nicht zu stören. Das Blut spritzte überall hin und um ihren Kopf war eine Blutlache. Arachim unterhielt sich mit Felicia gerade darüber was ihr Meister alles gesagt hatte als die Drachin laut schnaufte und zu Arachim sagte: „Hier ich habe dir etwas übrig gelassen, nimm so viel du willst, aber sie bekommt nichts, sie muss selbst etwas jagen." Arachim schaute etwas verdattert und fragte dann: „Warum?" Die Drachin warf Felicia einen Blick zu der Arachim wie Eiversucht vorkam, dann sagte sie: „Es ist einfach so, wir Drachen jagen nicht für jeden, du bist eine Ausnahme, aber sie nicht sie ist ein Mensch und ein Magier, und da ist es egal ob sie mir mein Leben gerettet hat oder nicht. Merk dir einfach das sie nur hier ist weil du es willst, wärst du nicht würde ich sie wohl sofort fressen." Arachim schluckte, sagte aber nichts zur Drachin, er wollte sie keinesfalls verärgern, denn das ging bestimmt nicht gut aus. Der Junge stand auf und ging zu dem Fleisch, während Felicia fragte: „Was tust du da?" „Mir etwas nehmen." „Spinnst du sie wird dich umbringen!" „Nein sie hat es mir erlaubt, aber du musst selbst etwas jagen wenn du hunger hast." „Was? Warum sollte ich?" Die Drachin knurrte und Felicia war sofort still und sagte leise: „Ok ich fange mir wenn dann selbst etwas." Arachim schnitt sich ein paar große streifen des Fleisches ab. „Ich danke dir." „Nichts zu danken." Dann ging er wieder auf seinen Platz. ~Toll jetzt habe ich das Fleisch mit Drachenspucke aber nichts womit ich es braten könnte. Arachim betrachtete das Fleisch unschlüssig und er roch daran, es roch stark nach Wild. Sein Magen knurrte laut und erinnerte ihn daran das er seit drei Tagen nichts mehr gegessen hatte.
Am Ende siegte der Hunger über die Vernunft und Arachim biss zaghaft in das rohe Fleisch hinein. Es schüttelte ihn als er es kaute und das Blut schmeckte. Es schmeckte metallisch. Felicia schaute angeekelt zu Arachim, sie hatte nicht erwartet das er das wirklich tat. „Willst du es nicht braten?" Arachim schluckte den ersten Bissen hinunter und verzog dabei das Gesicht. „Ein Feuer wäre unklug man würde uns finden, aber du hast doch deine Magie." Felicia seufzte und sagte: „Wenn ich sie jetzt einsetze weis mein Meister wo ich bin, er wird darauf hoffen das ich es tue." „Mist." Arachim schaute wieder auf das rohe Fleisch. ~Entweder ich esse es oder ich muss wieder ins Gras beißen...ok Augen zu und durch~ Arachim nahm das Fleisch und schob es in seinen Mund, dann biss er einen großen Brocken ab und kaute es kurz bevor er es schluckte. Nach weiteren fünfzehn Bissen konnte er nicht mehr weiter essen, ihm war schlecht. Er lehnte sich zurück während er einen Blick zur Drachin warf die die Lefzen hochgezogen hatte und ihn mit Blutverschmierter Schnauze angrinste: „Ich habe es nicht erwartet das du es wirklich tust, aber wenigstens verstehst du die Gesten der Freundschaft." ~Oh man hat sie jetzt auch noch einen Test mit mir gemacht?, Was wenn ich es abgelehnt hätte?~ während Arachim es vorzog nicht zu antworten viel ihm wieder der Kristall ein und er sagte: „Kann ich dich etwas fragen?" Die Drachin bewegte ihren Kopf zu ihm und unterbrach ihr Schuppen putzen. „Ja was willst du denn wissen?" In diesem Moment stand Felicia auf und sagte: „Entschuldigt das ich euch unterbreche, aber kann ich deinen Bogen und deine Pfeile haben? Ich habe auch Hunger." „Ja nimm es dir." Felicia nickte und schenkte Arachim ein Lächeln bei dem ihm komisch zumute wurde. Sie nahm den Bogen und die Pfeile und ging dann den Fluss abwärts. Arachim schaute ihr hinterher und seufzte. „Schau ihr nicht hinterher, sie ist hässlich und viel zu klein. Was wolltest du jetzt wissen?" „Nein sie ist nicht hässlich." „Oh doch, ein schwaches Weibchen sie würde nicht einmal einen Bären besiegen." Arachim ging nicht weiter auf die Worte der Drachin ein, worauf auch immer sie hinauswollte. Dann griff er sich seinen Mantel und machte die versteckte Innentasche auf. „Ich habe auf der Drachenfarm einmal etwas gefunden, es ist so etwas wie ein Kristall." „Na da bin ich jetzt aber gespannt." Meinte die Drachin belustigt und schaute weg. Arachim zog den Kristall heraus und zeigte ihn ihr. Sie schaute wieder zu ihm und musterte ihn kurz, dann klappte ihr plötzlich der Mund auf und sie fauchte erschrocken. Noch ehe Arachim wusste was passierte schnellte sie vor und nagelte ihn am Boden fest. Arachim würgte und sagte: „Du..du drückst mir die Luft ab." „WO HAST DU DEN HER?!" „Ich sagte doch von der Drachenfarm. Was ist das für ein Kristall?" „Das ist ein ... nein ich darf es dir nicht sagen, jetzt müssen wir zu den ältesten. Hast du den Drachen getötet?" „Warum Drachen? Hat das etwas mit einem Drachen zu tun?" „Nein es ist egal, bewahre ihn besser gut auf und zu Felicia kein Wort. Der Kristall ist mehr wert als mein oder dein Leben, wenn ihn ein Magier in die Finger bekommt gibt es ein großes Unglück." Die Drachin ging von Arachim weg, entschuldigte sich aber nicht sondern setzte sich nachdenklich hin. ~Es kann nicht sein, dieser Junge ist mehr als ein Rätsel, er kann die Drachensprache hat seltsame Augen und jetzt hat er auch noch eine der Blutkristalle.~ Das erste mal in ihrem Leben war die Drachin völlig geschockt und das von einem Menschen.
Arachim rappelte sich wieder auf und rieb sich die Schultern. Sie hatte ganz schön zugepackt. Er steckte den Kristall wieder in die Innentasche und sagte dann zu der Drachin. „Wenn du noch etwas kräftiger zupackst bringst du mich um, ich halte nicht so viel aus wie ein Drache." Sie schaute zu ihm und schnaufte ihm eine dicke dunkle Rauchwolke ins Gesicht. Arachim musste sofort husten und seine Augen brannten. „Warum tust du das?" „Weil es Spaß macht." Sie lachte und sagte dann. „Du schockst mich nur jedes mal von neuem, tut mir leid wenn ich dich verletzt haben sollte." „Schon gut ich bin ja noch am leben." Arachim grinste sie an und streckte dann seine Glieder aus. Er schaute in die Richtung in die Felicia verschwunden war und just in diesem Moment kam sie zurück, sie hatte kein Tier dabei, dafür die Taschen voller Früchte. Sie gab Arachim seine Waffen zurück und sagte glücklich: „Fast habe ich gedacht das ich Hungern müsste aber ich habe hier ein paar äußerst gute Äpfel gefunden. Willst du auch einen?" Arachim fühlte sich mies, er hatte ihr kein Fleisch geben dürfen und sie bot ihm einfach etwas an. „Nein danke ess du so viel du kannst wenn etwas übrigbleibt nehme ich es gerne." Felicia legte Arachim einen Apfel in den Schoß und biss dann in ihren hinein. Der Saft lief ihr an den Mundwinkeln hinunter und Arachim bekam sofort Hunger auf einen Apfel, den erfrischenden Geschmack im Mund. Er nahm den Apfel den sie ihm gegeben hatte und sagte: „Ich danke dir, du hast etwas gut bei mir." „Nein es ist in Ordnung solange du verhindern kannst da sie mich nicht frisst." Arachim schaute wieder zu der Drachin, er kannte noch immer nicht ihren Namen, aber er wusste nicht ob er sie fragen sollte. ~Am Ende nimmt sie es mir noch übel, vielleicht sagt sie ihn mir ja von selbst.~ „Sag mal wer sind den eigentlich die Ältesten?" Die Drachin drehte ihren Kopf zu Arachim und sagte: „Das sind Drachen alle über Eintausend Jahre alt. Sie gelten für uns als weise und haben immer einen guten Rat und sie fällen auch Urteile in manchen Angelegenheiten." „Wow so alt, ich hatte das bisher für ein Märchen gehalten." „Nichts ist ein Märchen, du wenn wüsstest was es alles gibt, Trotz das ich noch nicht so alt bin und Fünf Jahre gefangen war habe ich schon viel erlebt." Sie legte Demonstrativ ihren Kopf auf den Boden und schloss die Augen.
Arachim seufzte, mehr würde sie wohl auch nicht verraten. Er stand auf und fragte Felicia ob sie Lust hatte mit ihm ein Stückchen zu laufen. Sie aß gerade ihren letzten Apfel dann meinte sie: „Ja gerne." Die beiden liefen zum Fluss und dann in die Richtung in der die Drachin jagen gewesen war. „Weist du wo es hin gehen wird?" „Ja sie meinte etwas von den Drachenältesten, irgendetwas will sie dort und ich soll sie begleiten." „Es gibt sie also wirklich, Marlus hat sich oft diese Frage gestellt ob Drache wirklich so schlau sind." ~Verdammt schon plaudere ich wieder etwas aus~ Arachim fluchte innerlich und nickte dann nur. „Dann hoffen wir das er es nie erfährt." „Von mir bestimmt nicht lieber bringe ich mich vorher um." „Das wäre aber schade." „Warum denn?" Fragte Felicia frech grinsend und blieb stehen. Arachim blieb auch stehen und drehte sich zu ihr um. „Es wäre eine Schande wenn so eine hübsche junge Frau zu Grunde gehen würde." „Schleimer!" „Mit stolz" lachte Arachim und zwickte Felicia in die Seite. Sie kicherte und schnappte sich Arachims Hand. Sie hielt ihn einen Moment fest, beide schwiegen und versuchten sich nicht anzusehen. Arachims Herz schlug schneller, schließlich ließ sie ihn los und irgendwie war es so als würde sie die ganze Wärme mitnehmen. „Lass und weite gehen." Arachim nickte. Sie gingen noch ein ganzes Stück am Fluss entlang bis sie zu einer Stelle kamen an der der Fluss sich ein ganzes Stück tiefer in den Boden gefressen hatte. Felicia ging zum Rand und schaute die zwei Meter hinunter. „Wow der Fluss hat hier eine ganz schöne Strömung." Arachim ging zu ihr um auch hinunter zu sehen, doch genau in diesem Moment gab die lose Böschung nach, geistesgegenwärtig griff Arachim nach Felicias Hand und zog sie mit Schwung zurück, er stolperte Rückwärts und sie landete auf seinem Bauch. „Es scheint mir fast so als hättest du mich gerade vor einem unfreiwilligen Bad gerettet." „Für dich tue ich doch alles." Er grinste sie an, doch Felicia machte keine Anstalten aufzustehen sondern lächelte ihn verführerisch an. „Du bist bequem und ... danke für deine Hilfe." Sie schaute ihm lange in die Augen, dann näherte sie ihrem Kopf dem seinen und gab ihm einen zärtlich Kuss auf den Mund. Arachims Gefühle kochten einfach über, er wusste nicht was er tun sollte, er tat es einfach, er griff sachte nach ihrem Kopf und zog ihn wieder zu sich, dann gab er ihr noch einen zärtlichen Kuss. Ihre weichen roten Lippen berührten seine, beide schlossen die Augen und genossen den Kuss aufs äußerste. So lagen sie noch eine ganze Weile auf dem Kies und hielten sich Gegenseitig in den Armen, bis Felicia sagte: „Wir sollten langsam zurückgehen nicht das sie uns noch sucht." „Du hast recht, zutrauen tue ich es ihr." Beide lachten und halfen sich gegenseitig auf. Sie klopften sich den Staub von den Kleidern und gingen dann zusammen zurück. Felicia schaute etwas nachdenklich dann fragte sie: „Über was unterhältst du dich eigentlich immer mit ihr?" „Ich darf dir nicht viel sagen, aber meist geht es um sie und die Drachen oder um meine Vergangenheit." „Mag sie mich eigentlich?" „Ich ... hm schon aber ich weis nicht was sie von dir hält, bisher hat sie sich da noch nicht klar geäußert." „Manchmal denke ich sie mag mich nicht sondern sie wollte mich am liebsten fressen, wie mit dem Fleisch:" „Hm ich denke das liegt daran das ich sie gerettet habe und sie in meiner Schuld steht." Felicia nickte stumm und seufzte. „Ich sehe schon dass es kompliziert werden wird." ~Allerdings, du wenn wüsstest das ich für die Drachin einen Magier getötet habe würdest du vielleicht verstehen warum sie so zu mir ist.~ Als sie an ihrem Lagerplatz ankamen war die Drachin weg, sie dachten sich nichts dabei und setzten sich nebeneinander auf den Boden.
Der restliche Tag verging, die beiden hielten die ganze Zeit über Händchen und küssten sich immer wieder mal. Es war wie eine Sucht die nur noch stärker wurde je öfter sie es machten. Erst in der Abenddämmerung kam die Drachin zurück. Auf die Frage wo sie gewesen war brummte sie nur und legte sich hin. Arachim hatte Felicias Hand losgelassen und stützte sich jetzt ab. „Wollen wir nicht weiter fliegen?" Sie hob den Kopf und schaute Arachim einen Moment lang nachdenklich an. Ihm kam es so vor als würde sie gerade abschätzen wie satt sie werden würde wenn sie ihn fraß. „Keine Angst wir fliegen noch weiter, aber du musst dir überlegen was du mit deinem Weibchen machst, mit zu den Drachen werde ich sie bestimmt nicht nehmen." „Aber..." „Kein aber, so ist es nun mal, sie geht das nichts an außerdem ist sie eine Magierin und zusätzlich gefährlich, egal was sie sagt und je weniger wissen wie oder wo wir Drachen leben desto besser." „Vielleicht haben die ältesten ja nichts dagegen wenn sie mitkommt." Arachim versuchte die Drachin zu überzeugen, doch diese schüttelte nur den Kopf und schaute dann zu Felicia als sie sagte: „Nein, die ältesten haben etwas dagegen und du wirst sie loswerden sonst werde ich dafür sorgen." Ihr Ton verursachte bei Arachim eine Gänsehaut und es lief ihm kalt den Rücken hinunter. „Die ältesten wissen doch nichts davon." „Doch jetzt schon ich habe mit ihnen gesprochen." „Das geht doch gar nicht, oder warst du bei ihnen?" Die Drachin schnaubte böse und knurrte ihn an, dann zeigte sie auf Felicia und zeigte ihre Zähne. Felicia wich sofort ein Stück zurück und fragte Arachim leise und mit zittriger Stimme. „Was hat sie gesagt?" Arachim schluckte und überlegte wie er es ihr sagen sollte. „Ich...ich weis..., ach verdammt, sie hat gesagt das du nicht weiter mitdarfst." Felicia schaute geschockt zu Arachim und dann zur Drachin, diese schaute sie böse und mit versteinerter Miene an. ~Ich wusste das es nicht gut ausgeht, sie kann mich nicht leiden warum auch immer, aber an Arachim scheint sie einen Narren gefressen zu haben.~ Felicia war traurig und meinte mit belegter Stimme. „Aber wo soll ich hin? Keiner wird mich aufnehmen." „Folgt dem Flusslauf zwei Kilometer und ihr trefft auf ein größeres Dorf, es ist das letzte Dorf vor dem Gebirge, dort wird sie niemand suchen." Arachim nickte und sagte das dann zu Felicia.
Felicia seufzte und stand auf, sie schaute noch einmal zu der Drachin und sagte: „Trotzdem danke für deine Hilfe." Dann drehte sie sich um und Arachim ging mit ihr Flussabwärts um zu dem Dorf zu kommen. „Ich werde am Himmel sein und euch beobachten, versuche nicht wieder wegzurennen, sonst werde ich dir deine Beine brechen, die brauchst du nicht um bei den ältesten zu erscheinen." „Habe ich überhaupt eine Wahl?" „Wenn du so frägst nein." Arachim drehte sich von der Drachin weg die kurz darauf startete und am dunklen Nachthimmel verschwand. Während die beiden Hand in Hand auf das Dorf zu liefen sagte Arachim zu Felicia. „Egal was passiert ich verspreche das ich dich suchen werde und dann bin ich immer für dich da." „Arachim bitte, ich weis es zu schätzen aber glaubst du wirklich das du Lebend von den Drachen zurückkommen wirst? Du wärst der erste Mensch der jemals wieder von den Drachen zurückkommt, egal wer in das Gebirge geht er kehrt nicht zurück." Arachim schwieg eine Weile und sagte dann leise. „Ich versuche es, und da wird sie mich nicht aufhalten, selbst wenn sie immer über mir kreisen sollte." „Danke." Felicia lehnte ihren Kopf etwas gegen Arachims Schulter während sie weiter liefen.
Hoch am Himmel schaute die Drachin angewidert nach unten und knurrte in sich hinein. ~Es ist abartig wie sich die verhalten, und ich soll auch noch aufpassen, warum musste ich auch die ältesten um Rat fragen? Jetzt habe ich den Auftrag ihn lebendig und unversehrt zu ihnen zu bringen. So aufgeregt habe ich die ältesten die letzten 19 Jahre nicht mehr erlebt.~ Die Drachin wusste das wenn sie jetzt scheiterte Arachim heil bei den ältesten abzuliefern das es für sie nicht gut aussah. ~Menschen sind langsam und grausam~
Unterdessen waren Arachim und Felicia vor dem Dorf angekommen, es hatte sogar einen ansehnlichen Palisadenwall auf dem ein paar Wachen standen. Arachim blieb stehen und sagte leise zu ihr. „Ich glaube es ist besser wenn sie mich nicht sehen, dich werden sie hineinlassen." Felicia fiel Arachim um den Hals und weinte leise, sie flüsterte. „Ich liebe dich, ich habe mich so verliebt das es weh tut." „Ich liebe dich auch." Antwortete Arachim ergriffen und schaute in den Himmel. ~Warum tust du mir das an?~ Stellte er die stumme frage an die Drachin. Doch Felicias Kuss hielt ihn davon ab weiter zu denken. Sie drückte ihre Lippen drängend auf die seinen und hielt ihn dabei fest. Ihr Kuss war fordernd und wie von selbst begann ihre Zungen sich gegenseitig zu streicheln. Arachim umarmte sie fest und zog sie an sich, ihre Brüste drückten gegen seine Brust. Er streichelte ihr über ihren Hintern während sie ihn ansprang und ihre Beine um seine Hüfte schlang. Arachims Herz raste und er war kurz davor einfach mit ihr in das Dorf zu gehen und die Drachin zu vergessen doch plötzlich schlug etwas neben ihnen ein, beide erschraken fürchterlich und sprangen zur Seite. Schockiert starrten sie auf einen Steinbrocken der neben der Stelle lag wo sie gestanden hatten. „Ich gehe besser bevor sie uns noch beide umbringt." „Was wirst du im Dorf sagen?" „Das eine böser Drache meine Eltern und mein Zuhause vernichtet hat und mich entführt hat, ich konnte gerade noch entkommen." Felicia schaute nach oben und machte ein böses Gesicht dann gab sie Arachim noch einen letzten Kuss ehe sie auf das Tor zueilte. Die Wachen hatten sie sofort entdeckt, Arachim verstand nicht ganz was sie sagte doch kurz darauf wurde sie hineingelassen. Sie schaute noch einmal zurück zu ihm und er sah im Fackellicht des Tores Tränen in ihre Augen schimmern. ~Mach es gut ich werde wieder kommen und dich suchen.~ Arachim drehte sich um und lief ein Stück zurück bis er Flügelschläge hörte und wusste das seine Zukunft anders werden würde. Die Drachin landete vor ihm und sagte: „Steig auf, damit wir loskönnen." Arachim kletterte Wortlos auf ihren Rücken, dann hob sie zu den Sternen ab. Sehnsüchtig blickte er noch einmal in das Dorf hinunter, doch er sah niemanden mehr.