Schattenherz Teil 14
#14 of Schattenherz Teil 1-28
Dieses wird das letzte Kapitel von Schattenherz sein, was ich dieses Jahr hochlade.
Am Samstag und vllt auch am nächsten Dienstag gibt es noch einmal einen One-Shot und damit beende ich auch dieses Jahr.
Viel Spaß beim lesen =)
mfg
Surasshu
„Es ist soweit.", sagte Nayu zu der in einen schwarzen Mantel gehüllte Person, welcher auf einem Fels in der Wüste scheinbar wartete. Sie wandte sich zu ihm, sah ihn durch das dunkel welches sein Gesicht verhüllte an und stand auf. Sie ging auf ihn zu, blieb dann jedoch stehen als sie hinter Nayu blickte.
„Hm?", fragte Nayu still und drehte sich halbwegs um als er zwei weitere Personen sah, beide trugen den selben Mantel wie sie. „Überrascht uns zu sehen, Bruder?", fragte einer der beiden in einem leichten arroganten Tonfall. „Nein.", antwortete Nayu und zeigte auf die kleinere Person. „Ich bin lediglich wegen ihm hier, ihr zwei seit mir egal." Die beiden nickten nur leicht und meinten dann, dass sie mit ihm gehen würden.
„Und warum glaubt ihr, ich würde euch mitkommen lassen?", fragte Nayu sie verwundert. „Du weißt, warum.", antwortete einer von ihnen. Der Drache sah die beiden an, seufzte und willigte ein, wissentlich das es bestimmt einige gibt, die die beiden auf gar keinen Fall wiedersehen möchten. „Gehen wir, sie machen sie bereits bereit für den Abflug.", sagt Nayu und öffnete den Weg zurück nach Armoria.
Kurz nachdem die Luke sich schloss und die Valkyr zum starten bereit gemacht wurde, flog in eines der offenen Fenster ein schwarzer Rabe. Dieser flog unter einen Schreibtisch, legte seinen Flügel dann etwas frei und plötzlich zeigte sich ein violett-schwarzer Schmetterling neben ihm.
Kurz darauf standen Rak, Luso und Ryu auf dem Dach des Schiffes und bereiteten sich darauf vor, das Tor zu öffnen um die Valkyr dorthin durch zu bringen. Rak zog sein Schwert, richtete es auf das Tor und rief:"ffne dich, Tor nach Zion!" Sein Schwert leuchtete auf, ebenso begann das Tor zu leuchten.
In diesem Moment spürten Ryu und Luso die gewaltige Energie des Tores und versuchten, sie mit aller Kraft vom Schiff fernzuhalten; während Luso die magische Energie abwehrte konzentrierte Ryu sich darauf, das Tor zu öffnen, denn obwohl Rak die treibende Kraft war, so war es doch allein Ryus Arbeit welche das Tor hierherbrachte und es auch schließlich öffnen sollte.
Der junge Drache streckte seine Arme zum Tor hinaus, atmete aus und bewegte sie dann auseinander, so als würde er gerade etwas aufreißen. Knurrend strengte sich Ryu an, während Luso ebenfalls alle Hand zu tun hatte, denn durch den kleinen Spalt welcher bereits offen war strömte dermaßen viel Energie heraus, dass sie drohte, dass Schiff mit einem Mal zu zerquetschen.
Deswegen setzte er alles daran, dass die gesamte Energie genau dorthin zurückging wo sie herkam. Währenddessen strengte Ryu sich mit aller Kraft an, das Tor zu öffnen; zähneknirschend stand er da und spürte, wie seine gesamte Energie für diese Aktion eingesetzt wurde. „Das schaffst du Ryu, du hast bereits einen Teil geschafft!", ermutigte Rak ihn, welcher sein Schwert noch immer auf das Tor gerichtet hielt.
Auch für ihn war es keine leichte Aufgabe, vor allem da es keine zweite Chance geben würde und das wenn er sein Schwert senken würde das Tor sich aufgeblicklich wieder schließen würde, das Schwert wie eine Art Keil fungierte, welchen Ryu durch das aufreißen des Tores immer weiter ausdehnte.
Als er bereits eine recht annehmbare Ausdehnung erreicht hatte begann er zu schwächeln. Keuchend sackte er auf die Knie, hielt seine Hände jedoch noch immer in ihrer Stellung, denn er wollte nicht aufgeben.
Als er weiter machte spürte er einen Schmerz von seinen Händen durch seine Arme gehen, sie fühlten sich auf einmal nahezu doppelt so schwer wie vorher an und liesen sich auch kaum noch bewegen.
Luso sah es und fragte Rak, ob das nicht langsam genug sei. Dieser jedoch schüttelte den Kopf und antwortete, dass er weiter machen müsse. Doch der Drache konnte sich vor Schmerz kaum noch bewegen, sein Körper fühlte sich unglaublich schwer an und seine Arme wollten nicht mehr gehorchen da hörte er nur ein knacken und schrie laut auf.
Sofort ging er wieder in die Knie und direkt begann das Tor sich zu schließen. „Verdammt, das Tor schließt sich!", schrie Rak erschrocken. Alle im Schiff sahen es und befürchteten das schlimmste, doch dann gab Fenix welcher auf der Brücke war den Befehl, sofort loszufliegen, mit voller Geschwindigkeit!
„Aber mein Lord, was wenn wir...", weiter kam der Pilot nicht als Fenix seinen Befehl wiederholte, dieses Mal eindringlicher:"Sofort Kurs auf dieses Tor setzen, volle Geschwindigkeit!" Noch immer zögerte der Pilot, was den Phönix erzürnte und er schrie:"LOS!" Nun war der Pilot nicht mehr zögerlich sondern startete den Antrieb, beschleunigte auf´s Maximum und setzt den befohlenen Kurs.
„Alle festhalten!", schrie er, was auch jeder an Bord des Schiffes machte. Trotz der bereits hohen Geschwindigkeit des Schiffes lehnte Rak es ab, vom Dach zu steigen, er wollte das Tor mit seinem Schwert solange offen halten wie nur irgendmöglich.
„Rak, wir müssen hier weg!", schrie Luso welcher Ryu bereits in die Luke ins Schiff gebracht hatte und gerade selbst dabei war, ins Innere zurück zu klettern. „Ich kann nicht!", erwiderte der Drache trotzig. „Wenigstens bis wir kurz vor dem Tor sind!","Willst du von der Energie zerschmettert werden wenn wir da sind?!", fragte Luso ihn aufgebracht. „Ich schaffe das schon noch rechtzeitig!", antwortete Rak wieder und konzentrierte sich wieder auf das Tor.
Luso seufzte, kletterte aus der Luke heraus und rannte zu Rak. Als das Tor sich bereits wieder zur Hälfte geschlossen hatte entschied der Pilot die Schiff in eine Seitenlage zu bringen, unwisend das Luso und Rak noch immer auf dem Dach waren! Als er dann also zum Manöver ansetzte drohten die beiden vom Schiff direkt in dessen Schild zu fallen, was zu ihrem sofortigen Tod geführt hätte; in letzter Sekunde, kurz bevor das Schiff die komplette Seitenlage erreicht hatte lies Rak von seinem Tun ab, drehte sich um und hastete zu Luso, welcher bereits etwas wackelig dastand.
Er packte den Jungen, rannte so schnell es ging zu der Luke und griff sie so fest er nur konnte. Als er dann da hing und es nur noch einen kurzen Moment dauerte bis sie das Tor erreichten verwendete Rak all seine Kraft um Luso in den Schacht hineinzuwerfen und sich selbst danach ebenfalls zu ziehen. In letzter Sekunde schloss er die Luke und die Valkyr raste durch das Tor, welches sich hinter ihnen schloss.
Als nächstes durchflog das Schiff einen nahezu undurchsichtigen Nebel, welcher scheinbar hunderte von Kilometern weit war. Überall nur rotes, blaues, violettes, gelbes, grünes und orangenes Gas, welcher das rasende Schiff von Sekunde zu Sekunde mehr und mehr abbremste. Schließlich kam die Valkyr zum völligen Stillstand.
Inmitten dieses Nebels blieb sie stehen und bewegte sich keinen Meter mehr vor oder zurück. Auf dem gesamten Schiff herschte für einen Moment lang Chaos, da die meisten trotz des Hinweises sich festzuhalten hinfielen und auch unter einigen Sachen begraben wurden. Ein Großteil der Systeme war ausgefallen, Dunkelheit hatte auf einigen Decks die Kontrolle, die Notbeleuchtung war teilweise intakt und hatte nicht alle Bereiche des Schiffes erreicht.
Während einige Besatzungs- und Clanmitglieder wieder auf die Beine kamen herrschte große Verwirrung auf der Brücke. Mit einer Platzwunde an der Stirn ging Fenix zum Piloten, welcher sich auch erst einmal wieder sammeln musste, bevor er die Lage überprüfen konnte. „Meldung.", keuchte Fenix als er sich die Hand auf die Wunde drückte.
„Unsere Schilde sind komplett zusammengebrochen, ebenso unsere Triebwerksspulen, große Teile der Energiegeneratoren und auch die Navigation ist völlig im Eimer.", berichtete der Pilot hastig. „Können wir Reperaturen durchführen?", fragte Fenix als nächstes, was der Pilot bestätigte. „Es wird aber eine Weile dauern bis wie alles wieder Instand gesetzt haben. Bis dahin müssen wir uns mit der Notenergie begnügen.", meinte der Pilot, was Azere, welcher sich eben auch wieder aufgerichtete hatte mit einem kurzen Lachen kommentierte:"Ist besser als nichts."
Fenix lächelte für einen Moment und fragte dann, warum sie noch nicht zerdrückt worden sind, wo sie sich doch inmitten der Energie, welche Luso mit aller Kraft von ihnen weghielt befanden.
„Es scheint als hätten die Schilde uns solange vor dem gewaltigen Druck, welcher uns kurz nach durchqueren des Tores erwartet geschützt, dass als wir hinter ihr waren wir jetzt sicher vor ihm sind.", spekulierte Azere, was mehr als plausibel klang, trotzdem war das Schiff, egal ob die Umgebung sicher sei oder nicht völlig handlungsunfähig.
„Wir vertrauen ihrer fähigen Besatzung, Kapitän.", meinte Fenix dann und ging mit Azere zur Messer, wo er hoffte sich die anderen bereits versammelt hatten. Tatsächlich war dem so, nur waren einige mehr als froh über die jetzige Lage. „Was sollen wir machen, wenn wir angegriffen werden?", fragte Zero entsetzt.
„Ich denke kaum, dass hier irgendetwas anderes ist außer uns.", entgegnete Raio ihm. „Auf jeden Fall sind wir am Leben, ich finde das sollten wir als schon mal als etwas gutes verbuchen.", meinte Noah ermutigend. „Ich will nicht wissen was mit uns passiert wäre, wenn wir gegen das Tor geklatscht wären."
„Dann würden wir dieses Gespräch nicht führen.", sagte Rieder etwas kalt, was die Stimmung noch etwas tiefer glitten lies. Als dann Fenix und Azere dazukamen sahen sie, das alle, ja sogar Red samt seines Paladins so gut wie unbeschadet das ganze überstanden haben. „Mann, dass war vielleicht ´ne wilde Fahrt!", meinte der Paladin von Red nur erfreut. Fenix sah ihn an, musste seinen zynischen Kommentar mehr als nur herunterschlucken und sah dann wieder zur Gruppe.
Nachdem er den Stand der Dinge verkündet hatte schienen viele der Meinung, dass es vielleicht doch eine schlechte Idee war, andere wiederum hatten die Gegenteilige Meinung. Am Ende jedoch waren alle der Meinung, dass es jetzt sowieso egal sei, wer nun recht hatte und wer nicht, denn sie waren hier und es gab auch kein zurück, jedenfalls für´s erste nicht.
„Es wird einige Tage dauern bis das Schiff wieder fliegen kann, bis dahin bitte ich euch alle, bei Bedarf zu helfen und sich ansonsten ruhig und anständig zu verhalten.", bat Fenix sie alle noch einmal, als Axel aus dem Clan Twilight Sword dann eine scheinbar wichtige Frage stellte:"Kann man hier irgendwo auf dem Schiff trainieren?"
„Der Trainingsraum ist ein Deck unter uns. Für gewöhnlich könntet ihr dort alle Arten von Training druchführen, da jedoch das Schiff nicht in der Lage ist, die Schilde und auch die Schutzsystem für magische Angriffe oder Verteidigung zu aktivieren muss ich darum bitten, eben solche Dinge zu unterlassen.", antwortete Azere.
Der Drache lachte nur und meinte dass es ihm das genügen würde. Bertram, Rockwell, Drachix und Drachix, Surasshu, Raio und auch einige andere waren froh darüber und machten sich sogleich auf den Weg. Gerade als Bertram mit den anderen hinunter gehen wollte packte Rieder ihn am Arm. „Wir müssen reden.", sagte er lediglich und ging mit ihm in sein Quartier.
„Was ist los? Ist irgendetwas mit deinen Augen oder warum guckst du mich so an?", fragte Bertram ihn. „Meine Sehkraft, sie ist...zurückgekehrt.", antwortete Rieder und versetzte Bertram damit einen gewaltigen Schrecken. Es war unmöglich das er sehen konnte! Schon damals in der Hauptstadt der Sergalen als Rieder meinte, er könne den Schmerz der Sergalen sehen wollte er es nicht glaube, doch als er plötzlich einen leichten Schimmer in Rieders linken Auge sah zuckte er zusammen.
„Wie ist das möglich?", fragte Bertram zittrig. „Nachdem du das Jutsu des Drachengottes zum zweiten Mal angewendet hattest warst du für immer erblindet, wie kann es also sein, dass deine Sehkraft zurückkehrt?!" Rieder drehte sich zum Fenster, seufzte und versuchte es zu erklären. Diese „Erklärung" schien aber mehr eine Ausrede zu sein, denn er verhaspelte sich ständig, was für den sonst so peniblen Ninja nicht üblich war.
Als Bertram ihn dann aufforderte mit der Sprache rauszurücken schreckte Rieder auf und drehte sich wieder zu ihm. „Der Grund warum meine Sehkraft zurückkehrt ist, dass ich für den Grund, aus dem ich das Jutsu heraus angewendet habe nichts mehr empfinde. Denn mir wurde bewusst, dass ich bereits zu lange den Schmerz des Feuers gehasst habe als das ich ihn jetzt lieben könnte.", antwortete er direkt und sofort wusste Bertram was er damit meinte: das seine Beziehung mit Natsu vorbei sei.
„Aber er hat sein Feuer verloren, kannst du dann nicht...?", begann Bertram zu fragen, was Rieder mit einem kopfschütteln verneinte. „Das Feuer ist genauso ein Teil von ihm wie der Schmerz einer von mir ist.", antwortete er.
„Aber es war schön wie er sich mir genähert hat und wie er mich von diesem Schmerz für eine Weile erlöst hatte. Seine Wärme hat das Eis in dem ich war geschmolzen. Und jetzt, jetzt bin ich nahezu blind, kann nur noch drei Farben sehen und fühle mich trotzdem irgendwie nicht als würde ich jemanden der mich liebt brauchen.","Drei Farben?", fragte Bertram und Rieder nickte lediglich.
„Gelb, blau und rot, die drei Grundfarben stehen für die drei Grundemotionen Freude, Trauer und Wut. Im Moment sehe ich nur diese drei Farben wenn ich jemanden ansehe." Bertram sparte sich eine weitere Frage diesbezüglich, denn obwohl es so schien als wäre Rieder wieder zu der Person die er einst getroffen hatte verkommen war so schien es, als wäre doch noch ein Funken der Freude, welche er die letzten Monate hatte in ihm am leuchten.
Mit diesem Gedanke verließ er das Quartier, sah noch wie Rieder hinaus durch das Fenster „blickte" und ging dann hinunter zu den anderen um zu trainieren. Ihm war nicht klar das Natsu alles mitanhörte, denn als Bertram mit Rieder im dessen Quartier verschwand wollte er gerade zu Rieder um mit ihm zu sprechen.
Nachdem er gehört hatte wie Rieder über ihn dachte saß er in seinem Zimmer auf dem Bett und starrte mit leerem Blick an die Wand. Danach starrte er auf seine Hände, ballte Fäuste und biss sich auf die Unterlippe. Plötzlich sah er vor seinem Inneren Auge all die Momente, welche er mit Rieder verbrachte: von ihrem ersten Kuss bis zu ihrem ersten Mal, von außen schienen sie beide glücklich zu sein, doch im Inneren war Rieder der gleiche kalte und abweisende Mensch wie vorher.
Und erst jetzt, nachdem er all seine Feuermagier verloren hatte wurde ihm klar, dass Rieder ihn nie wirklich geliebt hatte.
Fortsetzung folgt.....