Mein neues chaotisches Leben Kapitel 2
#2 of Mein neues chaotisches Leben
Ich hätte nie gedacht, so schnell an dieser Geschichte, weiter zu schreiben. Es ist mir wesentlich einfacher gefallen als erwartet. Also lehnt euch zurück, schnappt euch etwas zum Knappern und genießt das zweite Kapitel.
Leider kann ich nicht versprechen, in der Zukunft genau so schnell daran weiter zu arbeiten. Ich bin jetzt immer noch selbst überrascht, wie schnell die Worte auf dem Bildschirm erschienen sind.
Hoffentlich haben sich nicht zu viele Fehler dazwischengeschlichen. Wenn doch macht mich ruhig darauf aufmerksam.
Nun meine letzten Worte bis nach dem Kapitel. Habt Spaß und seit gebannt. Es erfreut mich immer wieder zu erfahren, genau das erreicht zu haben. Man sieht sich wieder schneller als man denkt.
~Mirror Image~
Feelings
Absolute Ruhe lag in der Bibliothek. Kein Pony gab auch nur einen Laut von sich. Viele waren noch damit beschäftigt, ihre Gedanken und Gefühle wieder auf die Reihe zu bekommen. Was nicht wirklich einfach war. Die Stille an sich lies alles in unangenehmer Atmosphäre untergehen. Da war es nicht wirklich eine Hilfe, immer wieder diese brutalen Bilder zu sehen.
Es dauerte lange, bis alle Anwesenden sich wieder unter Kontrolle bekamen. Die meisten sahen auf den Holzboden, während der Rest ohne wirklichen Fokus in die Ferne blickte.
Das erste wirkliche Geräusch, was durch die Stille glitt, war der helle klang von Glas auf Glas. Gefolgt von einem husten. „Bei Nightmare Moon, das Zeug schmeckt abscheulich." Applejack brach die Ruhe. Es dauerte ein wenig, bis der Rest begriff, was sie getan hatte. Die Flasche Tequilla stand vor ihr. Ihr eigenes Glas leer daneben. „Twilight es wäre angebracht, wenn du erklärst, was gerade passiert ist."
Das lavendelfarbene Einhorn blinzelte ein paar Mal. „Ich weiß es nicht wirklich. Leo hat anscheinend eine Art Magie unbewusst benutzt. Mit dem er uns seine Erlebnisse gezeigt hat."
„Rede doch kein Unsinn. Als ich ihn zuletzt sah, ragte noch kein Horn aus seiner Stirn." Rainbow Dashs scharfe Worte lies ein paar Zuhörer zusammenzucken.
„Ich habe doch schon einmal erklärt, dass auch Pegasi und Erdponys ihr eigene Art von Magie haben. So wie es aussieht, ist es bei Menschen nicht anders. So steht es jedenfalls in diesem Buch." Twilight zeigte kurz auf das geöffnete Buch vor ihr. Es sah alt aus. Der Einband zeigte deutliche Spuren von Verschleiß. Das Papier war vergilbt und am Rand ziemlich spröde. „Prinzessin Celestia hat es vorhin geschickt. Darin steht, dass Menschen in unserer Welt anscheinend sich rapide weiter entwickeln."
„Twilight Liebes, willst du damit sagen, dass Leo nicht der erste Mensch hier in Equestria ist?" Rarity erkannte sofort die Quintessenz der Worte. Kein Pony kam ihrer Gabe fürs Detail annähernd heran.
„Nein, so wie es aussieht, sind schon ein paar hier aufgetaucht. Aber es waren nicht wirklich viele", bestätigte die Lavendel farbige Einhornstute.
„Warte ... Die Prinzessin hatte die ganze Zeit dieses Buch und hielt es geheim?" Rainbow Dash klang verwirrt und auch ein wenig gekränkt.
„Rainbow du musst sie verstehen. Dieses Buch ist eins der größten Geheimnisse von Equestria. Erst nachdem ich ihr mein Wort gegeben habe nur die nötigsten Informationen mit anderen zu teilen, hat sie es mir zugeschickt."
„Ja klar. Große Sache. Ein paar Menschen waren schon hier gewesen. Was soll daran so besonders sein?" Schnalzte der cyanfarbige Pegasus trotzig zurück.
„Das darf ich nicht sagen." Die Worte kamen nur leise über Twilights Lippen.
„Was darfst du uns dann sagen!?" Man konnte deutlich erkennen, dass Rainbow Dashs Temperament langsam mit ihr durchging.
„Das Buch ist sehr wage. Es gab nicht viele Menschen, die beobachtet worden und noch weniger bei denen es aufgeschrieben wurde. Bei einem Menschen hat sich nichts verändert. Der Anfang ist jedoch immer gleich. Gesteigerte Gehirnkapazität, verstärkte Sinne, Kraft Zuwachs. Der Rest war bei allen unterschiedlich. Manche haben nur eine Fähigkeit entwickelt. Ein spezieller Mensch wiederum hat nach und nach so viele angesammelt, dass die meisten Einhörner ihm nicht mehr das Wasser reichen konnten." Das Einhorn blätterte sachte in dem Buch. „Hier sind ein paar Beobachtungen aufgeführt. Die Kontrolle über Luft, Wasser, Erde, Feuer und Elektrizität. Gegenstände nach Willen Formen oder aus dem nichts erschaffen. Denn eigenen Körper verändern." Twilight stockte. Sofort verließ jegliche Farbe ihr Gesicht.
„Twilight, alles in Ordnung?" Rarity war besorgt.
Schlagartig saß Pinkie Pie neben dem versteinerten Einhorn. Schnell flog sie über die geschriebenen Wörter. Ihre Augen wurden groß.
Leise las sie die Sätze laut vor. „Besonders zu beobachten sind Fähigkeiten, die den Benutzer in eine geistige Art und Weise beeinflussen. Da am Anfang der Mensch nicht in der Lage ist, wirklich kontrolliert auf seine Magie zurückzugreifen. Sie passiert eher ungewollt oder versehentlich. Zudem hinterlassen sie einen starken Eindruck auf den Anwender. Mentaler Stress ist zu allen Umständen zu vermeiden. Wenn es trotz aller Vorsicht zu besagten Stress kommen sollte, darf der Mensch unter keinen Umständen aus den Augen gelassen werden. Es kann zu einer mentalen Anomalie kommen, die zu geistigen oder körperlichen Schäden führen können. Zu besagten Fähigkeiten zählen zum Beispiel. Gedanken lesen oder senden. Gefühle von anderen zu spüren oder seine eigenen zu übertragen. Gedanken bildlich darzustellen, sowie Gefühlen eine feste Form zu geben. Menschen mit diesen Fähigkeiten sind bei mentalem Stress mit äußerster Vorsicht zu begegnen. Jeder falsche Gedanke oder falsches Gefühl kann die Situation verschlimmern ... Da ist noch eine Fußzeile."
Schnell las das Party Pony die nächste Erklärung. Schlagartig verschwand jedes Volumen aus ihrer Mähne. Ihr sonst leuchtendes Fell verlor jeglichen Glanz. Ihre Freunde wussten sofort, was das bedeutete. Panik breitete sich aus. Niemand traute sich ein Wort zu sagen, als Pinkie leise die Worte vorlas: „Zu jeder Zeit sind Unterbrechungen der Magie, solange der Mensch noch nicht die volle Kontrolle darüber besitzt, zu vermeiden. Sonst könnte es dazu kommen, dass der Magienutzer in der unterbrochenen Gefühlslage oder dem Gedankengang feststeckt und aus eigener Kraft nicht mehr herausfindet." Am Ende gab die Stimme des sonst so fröhlichen pinken Erdponys vollkommen nach.
„Das bedeutet ..." Rarity konnte nicht weiter reden. Ihr Mund war vollkommen ausgetrocknet. Kein Pony konnte den Satz zu Ende sprechen. Jeder wusste genau, wo die Erfahrung aufgehört hatte. Gepeinigt von Verzweiflung und vollkommen resignierend mit einem Messer vielleicht wenige Millimeter vor der eigenen Brust. Dem Wunsch nach dem Ende.
Rainbow Dash sprang auf und flog auf der Stelle. „Wir müssen ihn finden. Er darf nicht ..." Ein lauter Donnerschlag lies die Bibliothek erschüttern. Die ganze Gruppe schreckte auf. Der cyanfarbige Pegasus flog zur offenen Tür. „Heute war kein Gewitter geplant. Außerdem ist keine einzige Wolke am ..." Ein helles Licht flackerte auf, gefolgt von einem weiteren Donnerschlag. Sie erkannte den Ursprungsort sofort. Direkt am Eingang zum Everfree Forest. Ohne viel zu überlegen flog sie los. Dicht gefolgt von dem Rest der Gruppe. Nur Twilight, Rarity und Fluttershy blieben zurück.
„Es ist alles meine Schuld." Twilights Stimme war kratzig und brüchig, als sie versuchte mit aller Kraft die Tränen zu unterdrücken. Sie merkte nicht, dass Rarity näher gekommen war. Erst als sie eine Umarmung spürte, bemerkte sie die Nähe.
„Shh Liebes. Es ist nicht deine Schuld. Du hast nur versucht uns zu schützen." Die beruhigenden Worte waren eine Wohltat für das fast weinende Einhorn. Leider halfen sie nicht, ihr Gefühl von Hilflosigkeit zu schlichten.
„DAS REICHT JETZT!!! WIR HABEN KEINE ZEIT!!" Beide Einhörner schreckten auf, als die sonst so ruhige und schüchterne Fluttershy in ein Brüllen ausbrach. „REISS DICH zusammen Twilight! Du bist vielleicht die Einzige, die noch zu Leo durchdringen kann. Für Schuldgefühle haben wir noch genug Zeit ... Wenn es dir nichts ausmacht." Der Pegasus zuckte selbst überrascht zusammen, als sie bemerkte, was gerade passiert war. Sie versteckte sich hinter ihrer Pinken Mähne. „Es ..tut mir leid ... Aber wir haben wirklich keine Zeit." Sie sprach wieder so leise, wie es ihre Freunde von ihr gewohnt waren.
Twilight lächelte ein klein wenig. „Du hast recht. Danke Fluttershy." Das lavendelfarbene Einhorn befreite sich aus der Umarmung und ging sofort in einen Galopp über. Gefolgt von den letzten beiden Mitglieder der Gruppe.
Twilight konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal sich so sehr beeilte. Nur ein Gedanke spurte sie an. „Lass mich nicht zu spät sein." Es war kein Wunder, dass sie schnell zu dem Rest der Gruppe aufschloss. Allein die Vorstellung, welcher Anblick sie wohl erwarten würde, lies sie fast über den Boden hinwegfliegen. Was sie schlussendlich sah lies sie ins Stocken geraten. Keine Angst, keine Verzweiflung, keine Sorge brachte sie zum Stehen. Absolute Bewunderung lies sie sich auf den Boden setzten. Auf einer großen Grasfläche, nicht weit entfernt vom Everfree Forest stand Leo. Obwohl 'stehen' war der falsche Ausdruck. In voller Konzentration bewegte er sich auf der Stelle. Es glich einem Tanz, doch so viel präziser. Arme und Beine bewegten sich in einem unbekannten Rhythmus zu einer nicht vorhandenen Musik. In Regelmäßigen abschnitten schoss ein helles Licht aus seinem Körper in Richtung Himmel. Was mit einem lauten Donner beantwortet wurde. Das ganze Szenario war so unglaublich. Seine Hände berührten schon fast öfter den Boden als es seine Füße taten. Schweiß bildete sich auf den freien Oberkörper. Die Augen von ihm waren die ganze Zeit über geschlossen.
Wie eine Motte vom Licht wurde das lavendelfarbene Einhorn plötzlich von dem Menschen vor ihr angezogen. Ohne es selbst bemerkt zu haben, stand Twilight auch schon auf ihren vier Hufen und bewegte sich auf Leo zu. Erst als sie ein Huf zurückhielt, wachte sie aus ihrer Trance auf.
„Du kommst ..nicht nah genug heran.. Er bewegt sich ..zu schnell. Das Licht ist außerdem.. nicht zu unterschätzen." Rainbow Dash schien mühe zu haben ihre Worte zu formen. „Es ist ein einziges Gefühl ... Trauer. Ich bin sofort hineingeflogen, als ich hier ankam."
Twilight schaffte es zum ersten Mal, ihren Blick von den Bewegungen abzuwenden. Rainbows Augen waren Rot unterlaufen. Ihre Wangen glänzten vor Feuchtigkeit.
Das lavendelfarbene Einhorn sah wieder zu Leo. Ihr blieb nur eine einzige Möglichkeit, doch wusste sie nicht, ob es machbar war. Sie musste es einfach versuchen. Schnell schloss sie ihre Augen und Konzentrierte sich voll und ganz auf ihre Aufgabe. Sie sammelte die nötige Magie in ihrem Horn und tastete sich schließlich an ihr Ziel heran. Irgendwie musste sie es schaffen, eine Verbindung zu erzeugen. Schlagartig wurde ihr Körper von einer Kraft ergriffen, die sie nie für möglich hielt. Jedes Haar an ihrem Körper stellte sich auf. Es war ein Bruchteil einer Millisekunde, in dem sie mit diesem Gefühl von Trauer konfrontiert wurde. Geschockt hatte sie ihren Zauber gelöst. Tränen sammelten sich in ihren Augen. Mit leichtem Blinzeln konnte Twilight sie wieder unterdrücken. Dieses Gefühl der Trauer war überwältigend, obwohl die Verbindung nur für so kurze Zeit offen stand. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie sich eine volle Ladung angefühlt haben musste. Niemand in der Gruppe von Freunden blieb etwas übrig, außer zuzuschauen. Die Hilflosigkeit war niederringend.
Leos Bewegungen wurden immer schneller. Seine Konturen verschwammen. Es war ein Spektakel, was kein Pony mehr vergessen würde. Schlagartig blieb er stehen, als er mit einem großen Ausatmen ein letztes Mal den Himmel mit einer Lichtsäule zum Donnern brachte. So still, wie er da stand, sein Atem war ruhig und gesammelt. Nur der Schweiß, der im Mondschein glitzerte, war ein Anzeichen zu seinen vergangenen Bewegungen. Die Augen waren immer noch geschlossen. Feiner roter Nebel sammelte sich um seine Füße. Ohne das einer der Beobachter die Möglichkeit zum Reagieren besaß, ging er auch schon in Richtung Everfree Forest. Er überwand die Meter zum Rand des Waldes mit weniger Schritten, als es eigentlich möglich schien. Er blieb direkt vor einem der Bäume stehen. Niemand wusste, ob Leo in der Zwischenzeit die Augen geöffnet hatte. Der Nebel stieg höher und lungerte in der Luft.
„Vielleicht können wir jetzt ..." Rainbow Dash war immer noch, von ihrem ersten Versuch an Leo heranzukommen, zu aufgewühlt. Ihre Stimme brach vor Erschöpfung.
„Lass es mich noch einmal Versuchen. Vielleicht komme ich jetzt mit Magie zu ihm durch", schlug Twilight vor, was mit einem Nicken von Rainbow bestätigt wurde.
Noch einmal sammelte das lila Einhorn ihre Magie und tastete sich zaghaft an Leo heran. Wie schon beim ersten Versuch wurde Twilight von einem Gefühl überflutet. Diesmal fühlte es sich an als würde sie in Flammen stehen. Wut und Hass lies jede Faser in ihrem Körper aufschreien. So schnell wie es ihr möglich war trennte das Einhorn die Verbindung. Sie riss ihre Augen auf.
Rainbow Dash war weggesprungen, als die Bibliothekarin Wort wörtlich in Flammen aufging. Zum ersten Mal lag die Aufmerksamkeit nicht auf Leo. Es dauerte nicht lange bis Twilight sich wieder fing. Trotzdem war das Bild recht beängstigend. Sie rieb sich mit einem Vorderhuf die Stelle, an dem ihr Horn ihre Stirn berührte. Ganz kurz sah sie müde aus. „Hass und Wut. Schlechte Idee näher zu gehen." In dem Moment als ihr letztes Wort Twilights Mund verließ, war ein dumpfer Schlag zu hören. Eine leichte Vibration ging durch den Boden.
Bevor alle Anwesenden realisierten was um sie herum passierte, folgte ein zweiter Schlag. Dann ein Dritter und Vierter. Die Abstände wurden immer kürzer. Leos wutentbranntes Brüllen zerschnitt die Nacht. Selbst ein Drache hätte Rückzug angetreten. Jedes Pony legte die Ohren an. Ihnen lief eine Gänsehaut über den Rücken. Alle waren zu Stein erstarrt. Sie konnten nicht weiter als zuschauen, während Leo einen großen alten Baum mit Schlägen massakrierte. Er vibrierte mit jedem Schlag. Der rote Nebel um seine Füße pulsierte und wurde dichter. Die Zeit verlor sich bei dem Schauspiel. Wie lange sie alle zusahen, konnte kein Pony genau bestimmen. Vielleicht Minuten oder auch eine Stunde. Mit einem Finalen Schlag beider Hände gab der Baum schließlich nach und kippte entwurzelt zur Seite. Schwer atmend sank Leo schließlich zu Boden. Der Nebel löste sich vollkommen auf. Nach und nach lösten sich die Ponys aus ihrer Starre. Sie waren alle schlussendlich überfordert. Trotzdem war keiner fähig ihn alleine zu lassen. Ihre Sorge war zu hoch.
Niemand bemerkte als Leo sich aufrecht in einen bequemen Schneidersitz setzte. Sein Atem beruhigte sich. Mit langen Atemzügen entspannte sich sein Körper. Unter seinen Freunden waren immer noch der Schock und die Angst vom davorstehenden Wutausbruch zu sehen. Verdammt dazu nicht anderes als abwarten zu können. Mit geschlossenen Augen, begann Leo zu lächeln. Leider konnte keiner seine Freunde das erkennen, er saß mit dem Rücken zu ihnen gewandt. Langsam bildete sich eine goldene Blase um ihn. Mit jedem Atemzug zog sie sich zusammen. Bei jedem Ausatmen dehnte sie sich aus. Langsam aber stetig wuchs die Blase an.
Twilight wartete nicht lange, um ihren dritten Versuch zu starten. Langsam bekam sie Übung in diesem Zauber. Die Magie war schnell gebündelt und der Fühler vorsichtig ausgefahren. Die Sorge um Leo überstieg die Angst vor dem nächsten Gefühlserlebnis. Als die Verbindung schließlich eintraf, vergaß sie alles. Ihr Körper wurde in angenehme Wärme gehüllt. Jede Anspannung wich von ihr. Eine angenehme Hitze stieg ihr ins Gesicht. Ihr Herz schlug ein klein wenig schneller. Eine Gänsehaut bildete sich auf ihren ganzen Körper, doch war sie nicht unangenehm. Ein Verlangen nach Nähe breitete sich in ihr aus. So etwas hatte das lavendelfarbene Pony noch nie gespürt.
Twilights Verbindung wurde von Rainbow Dashs panischen Worten unterbrochen. „Warum bewegt er sich nicht mehr? Hat er sich verletzt?" Das Einhorn konnte sich nicht erinnern jemals ihre Freundin so aufgelöst gesehen zu haben. Ihre Regenbogen farbige Mähne stand in alle Richtungen. Unruhig trat sie auf der Stelle. Sie sah gehetzt aus. Ihre Augen jagten in alle Richtungen, als würde sie den schnellsten Ausweg suchen. Jedoch konnte das Einhorn keine Worte finden, um die cyanblaue Pegasusstute zu beruhigen. So tat Twilight dass einzige was ihr in diesem Moment einfiel. Sie stand auf und trabte auf Leo zu. Nicht für eine Sekunde zögerte sie, als sie den Rand der goldenen Blase erreichte. Sofort überschwemmte sie wieder dieses wundervolle Gefühl. Sie atmete einmal tief ein, als wäre es die frischeste Bergluft mit dem Sie ihre Lungen füllte. Erst als sie direkt vor Leo stand machte Twilight es sich bequem.
„Ihm scheint es gut zu gehen. Ich weiß nicht was er macht, aber er sieht entspannt und glücklich aus." Sie schüttelte kurz ihren Kopf, dieses Gefühl war so überwältigend. Es war so rein. Twilight wünschte sich für immer, in dieser kleinen Blase zu bleiben. Sie rückte so nah an Leo heran wie möglich, ohne ihn zu stören. Entspannt legte sie sich vor seine Beine und badete in der Emotion. „Es fühlt sich sooo gut an." Entspannt atmete das Einhorn aus.
Nach und nach kamen die restlichen Freunde näher. Viele zögerten. Kaum berührte Pinkie Pie die pulsierende Blase kehrte ihre pinke Fellfarbe zurück und ihre Mähne nahm die gewohnte Form an. Nur Big Macintosh und Rainbow Dash blieben zurück. Sie bewegten sich nicht, als alle anderen in der Emotion badeten. Was Big Mac zurückhielt wusste keiner. Bei dem cyanfarbenen Pegasus war es offensichtlicher. Angst. Kein Pony wusste, was Dash durchgemacht haben musste, als sie von dem weißen Licht erwischt wurde. Jedoch war es deutlich, dass es keine schöne Erfahrung war.
„Was ist ... Was ist, wenn das Licht sich wieder ändert? Wenn das weiße..." Rainbow musste schlucken. Sie hat einen Drachen ins Gesicht getreten. War mit Nightmare Moon, Discord und der Changeling Armee fertig geworden. Jetzt jedoch schrie jede Faser in ihrem Körper zur Flucht und sie haste sich dafür. Bevor sie weiter sprechen konnte, wurde sie plötzlich von Big Mac gepackt und in die goldene Blase geworfen. Mit aller Kraft musste sie ihren Schrei unterdrücken. Mit einem dumpfen Schlag kam sie auf dem Boden auf. Jegliche Kraft verließ die Pegasusdame. Ein zufriedenes Lächeln glitt über ihr Gesicht. Jede Angst war vergessen. „Das fühlt sich besser an als Fliegen ..." Sie seufzte zufrieden. „Selbst mein erster Sonic Rainboom kann da nicht mithalten ..." Jede Panik und angst war vergessen. „Was ist das für ein Gefühl?"
Big Macintosh kam langsam an die goldene Blase heran. Vorsichtig berührte er die Barriere mit einem seiner Vorderhufe. Sofort verließ ihn jegliche Kraft und er sackte in eine sitzende Position. Tränen stiegen ihm in die Augen. Er hatte schon eine Ahnung, doch jetzt war er sich sicher, um was es sich handelte. Alle Augen lagen auf ihm. Seine emotionslose Maske, für die er so bekannt war, war vergessen. Tränen liefen über seine Wangen.
„Big Mac? Du weist, was das für ein Gefühl ist?" Twilight war die Erste, die sich von diesem ungewohnten Anblick erholte.
Der rote Hengst nickte nur.
„Was ist es?" Fragte Rainbow nachdem sie sich mit aller Kraft aufsetzte.
Big Macintosh kämpfte mit seiner Stimme. „Liebe." Ein Schluchzen unterbrach seine Antwort. „Die, die von ihm geraubt wurde."
Nur langsam erreichte die volle Bedeutung seiner Worte den Rest der Gruppe. Keiner konnte mehr etwas sagen, als sie den großen Verlust von Leo realisierten.
Der rote Hengst war nicht mehr der Einzige, der mit seinen Tränen kämpfte.
Sonnenstrahlen kitzelten Leos Nase. Alles tat ihm weh. Leichte Kopfschmerzen plagten seine Schläfen. Jeder Muskel in seinem Körper verweigerte seine Funktionen. Am liebsten wäre er einfach liegen geblieben und hätte weiter geschlafen. Seine Schmerzen teilten eine andere Meinung.
Er stöhnte. „Was war gestern Abend passiert?" Seine Kopfschmerzen machten es ihm nicht leicht einen klaren Gedanken zu fassen. Da war eine Überraschungsparty. So weit konnte er sich noch erinnern. Am Ende saß er mit seinen besten Freunden in einem Kreis. Irgendetwas spielten sie. Da war auch Alkohol. Dann wurde alles komisch und kompliziert. Er musste sich erinnern. Es war wichtig, so viel war er sich sicher.
Ein leichter Luftzug glitt über seinen nackten Oberkörper. Mit einem Schlag kam alles zurück. Wahrheit oder Pflicht. Der Balkon. Seine Entscheidung und die Geschichte seiner Narben. Die entsetzten und von Schmerz geprägten Gesichter seiner Freunde. Danach wurde alles Schwarz. Die Schmerzen in seinem Kopf und Muskeln waren vergessen.
Er war wieder allein.
Tränen sammelten sich in seinen geschlossenen Augen. Er wollte sich in eine kleine Kugel zusammenrollen. Verschwinden und nie wieder auftauchen. Doch hielt ihn etwas davon ab.
Verwundert öffnete er das erste Mal seine Augen. Sein Blick war verschwommen. Es dauerte ein wenig, bis er seine Tränen aus seinen Augen blinzeln konnte. Was er sah, war nicht der gewohnte Anblick seiner Zimmerdecke. Ein hellblauer Morgenhimmel begrüßte ihn. Erst nach und nach erwachten seine anderen Sinne. Er spürte das Gras unter seinen Fingern. Roch die frische Morgenluft, vermischt mit dem salzigen Geruch von getrocknetem Schweiß und anderen Düften, die ihm so angenehm vertraut vorkamen. Sein Körper war von allen Seiten in eine wohltuende Wärme gehüllt. Es fühlte sich so an, als würde sein Kopf auf einem bequemen Kissen liegen.
Leo wusste nicht, wie spät es war. Sachte hob er seinen Kopf so gut wie möglich an und wurde mit einem Bild beschenkt, was sein Herz zum Schmelzen brachte. Um ihn herum waren alle seine Freunde. Twilight kuschelte sich an seine linke Seite. Auf der rechten Seite tat es Applejack ihr gleich. Sie lag halb auf seinem Oberkörper. Über seine Beine lag Pinkie Pie zusammengerollt. Der Rest der Gruppe lag so nah, wie es ihnen möglich war bei ihm. Die Umgebung war von leichtem Schnarchen und entspanntem Atmen erfüllt.
Er war nicht allein. Wieder sammelten sich Tränen in seinen Augen. Die Angst war vergessen. Pures Glück sammelte sich in jeder Zelle seines Körpers. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Er atmete erleichtert aus, als er seinen Kopf wieder zurück sinken lies und seine Augen schloss. Es konnte nicht Schaden noch ein wenig zu schlafen. Ein kleiner Schreck jagte durch seinen Körper, da eine erwartete Resistenz ausblieb. Sein Kissen war verschwunden.
Geschockt riss er die Augen auf. Zwei große magentafarbene Augen sahen auf ihn herab. Der Schelm glänzte in ihnen. „Gut geschlafen Schlafmütze? Du hast den anderen einen Schrecken eingejagt. Ich bin natürlich vollkommen cool geblieben." Rainbow Dash flüsterte ihre Worte vorsichtig, um die anderen nicht zu wecken.
Selbst wenn Leo nicht die Gefühle in ihr hätte spüren können. Konnte er klar und deutlich die Lüge erkennen, versteckt unter ihrem für alle anderen so gut gespielten Übermut. Er öffnete seinen Mund. Kein Ton kam über seine Lippen. Sein Hals kratzte unangenehm. So sehr er es auch versuchte er konnte sich nicht erinnern, was am gestrigen Abend noch passiert war. Eine Idee funkte in ihm auf.
„Ich habe keine Ahnung, was gestern passiert ist. Nachdem ich aus der Bibliothek gegangen bin", dachte Leo so laut er konnte und konzentrierte sich so gut es ging auf den cyanfarbenen Pegasus vor ihm. Auf die Regenbogen farbige Mähne, die leicht über ihre Augen hing. Das Fell, was nur leicht von dem Himmel hinter ihr zu unterscheiden war. Den Charakter angeberisch, übermütig, doch zugleich loyal und immer zur Stelle, wenn ihre Hilfe gebraucht wurde. Ihren Geruch, der so unglaublich gut mit der Morgenbrise harmonierte.
Ihre Pupillen weiteten sich. Die Ohren bewegten sich unruhig in alle Richtungen. Sie suchten den Ursprung der Worte. Der junge Mann musste sich ein Kichern verkneifen und lächelte ein wenig. Nun wusste Leo, dass seine Idee funktionierte.
Rainbow Dash fing sich für seinen Geschmack viel zu schnell wieder. „Nachdem was du gestern alles abgezogen hast, ist das mit den Gedanken kein Wunder mehr. Denk aber nicht, dass dich, dass zu etwas Besonderen macht." Sie setzte sich auf den Boden und verschränkte ihre Vorderbeine vor der Brust. Ein Bild, was nur so bekannt von ihr war.
Die neue Position seines Kopfes, lies Leo ein wenig wimmern. Der vergessene Schmerz kam langsam wieder zurück in seinen Körper. „Ich wüsste nur so gerne was passiert ist." Er war sich nicht sicher, wie lange er dieses kleine Gedankenspiel aufrechterhalten konnte. Der überraschte Blick des Pegasus bestätigte aber weiter seinen Erfolg.
Eine schnelle Folge von Bildern flog Leo durch die Gedanken. Ein wenig verschwommen sah er sich selbst auf einer Grasfläche. Wie er sich als Erstes in einer bekannten Form bewegte und weiße Lichtsäulen in den Himmel jagte. Danach wie er in roten Nebel gehüllt einen gigantischen Baum zu Kleinholz verarbeitete. Zuletzt war er in einer goldenen pulsierenden Blase im Schneidersitz. Die Bilder waren zu schnell, um sie wirklich ausmachen zu können. Trotzdem brannten sie sich in sein Gehirn. Verwirrt sah er zur Seite und erkannte schnell den entwurzelten Baum. Zu so etwas durfte er nie in der Lage gewesen sein, aber er sollte es auch nicht so einfach haben, in den Kopf anderer zu schauen.
Sein Blick haftete sich wieder an den cyanfarbigen Pegasus. „Ich wüsste echt gerne, was mit mir Los ist. Das alles macht überhaupt keinen Sinn." Schon einmal ein Pegasus mit den Schultern zucken sehen? Leo konnte nicht anders als zu Grinsen bei dem Anblick. Er konnte sich nicht daran gewöhnen, egal wie oft er es sah.
„Dude, da fragst du die Falsche. Twilight hingegen müsste etwas wissen. Hat dieses neue Buch bekommen über Menschen." Sie schüttelte etwas abtuend einen Vorderhuf.
Er zog eine Augenbraue eher unbewusst hoch, als er das hörte. Das letzte Mal, als Twilight von Menschen las, waren es nichts anderes als Bücher für junge Fohlen. Die Erinnerung über ihre Enttäuschung war noch frisch in seinen Gedanken. Es war schon ein komisches Gefühl. Vor allem wenn er sich an seine eigenen Kinderbücher über Drachen, Einhörner und andere Fabelwesen erinnerte, die hier in Equestria nur so üblich waren.
Kurz bevor er eine weitere Frage stellen konnte, spürte er wie sich Twilight ein wenig bewegte. „Leo ... nicht da", nuschelte sie in sich hinein. Leo sah zu dem Einhorn hinab. Die Position war wesentlich angenehmer, als direkt über sich zu schauen. Eher unbewusst fuhr seine linke Hand an die Stirn des schlafenden Einhorns entlang. Sein Handrücken berührte nur leicht das Horn auf ihrer Stirn. Sofort jagte ein Gefühl von Wärme durch seinen Körper. Sie sammelte sich in seiner Brust und wurde immer heißer, bis es kaum noch auszuhalten war. Mit einem Ruck brach sie aus seiner Brust heraus. Leo atmete erleichtert aus. Direkt über ihm schwebte eine goldene, fast durchsichtige Blase. Nach und nach zeigten sich Bilder in ihrem Zentrum. Irgendwann konnte man ein scharfes Bild erkennen. Es war wie ein schwebender Fernseher.
Erst jetzt wurde ihm bewusst, was genau darin gezeigt wurde. Leo spürte die Wärme in sein Gesicht ansteigen. Da waren eindeutig er selbst und Twilight zu sehen. Sie lag mit dem Rücken auf ihren eigenem Bett, während sein Doppelgänger sachte an ihrem Hals entlang küsste, leckte und knabberte. Als Bestätigung kam ein Sachtes murren von ihren Lippen. Seine Augen klebten an der Blase. Er konnte seinen Blick nicht abwenden, als der Doppelgänger sich zurücklehnte und langsam sein T-Shirt auszog. Die Narben deutlich zu erkennen hörte der Leo in der Blase nicht auf. Schnell war der Gürtel aus der Jeans gezogen und folgte mit der Hose dem Beispiel seines T-Shirts. Das wartende Einhorn auf dem Bett leckte sich über die Lippen. Beide Hände glitten zum letzten Stück Stoff an seinem Körper.
Als Leo das sah, wurde ihm seine Umgebung wieder unangenehm bewusst. Jedoch die Tatsache, dass er nicht der einzige Zuschauer war, lies seine Panik ansteigen. Tausende Gedanken gingen ihm durch den Kopf, keine half ihm bei dieser Situation. Schon war es zu spät. Sein Doppelgänger erlöste sich von der Boxershorts. Seine Augen wurden groß. Jede Scheu war vergessen, als er auch schon anfing zu lachen. Das Bild war so falsch und in seinen Augen grotesk, dass er sich vor Lachen leicht schüttelte. Da stand sein Doppelgänger vor dem Bett vollkommen nackt und einem Organ zwischen seinen Beinen, was nur von einem Hengst stammen konnte. Tränen sammelten sich in seinen Augen vor unterdrückten Lachen. Die ganze Szene in der Blase verschwamm zu einem goldenen Nebel.
Rainbow Dash erwachte aus einer Trance. „Was war das? Und warum lachst du?"
Die Ehrlichkeit in ihrer Frage machte für Leo nur alles Schlimmer. Sein Hals tat vorher schon weh, doch jetzt brannte er vom unterdrückten Lachen. Es dauerte einige Minuten, bis er sich schließlich wieder fing.
Mit dem Handrücken rieb er sich die Lachtränen aus den Augen. Unglaublicher weiße war niemand von seinem kurzen Lachanfall aufgewacht. Er sah nach oben. Rainbow Dash hatte noch immer eine leichte Röte über ihre Wangen. „Das war einfach nur falsch. Ich sehe nicht so aus. Wenn ich raten müsste, war das Twilights Traum." Sein grinsen wurde breiter, als ihm die blauen Flügel des Pegasus auffielen. Sie standen leicht von ihrem Rücken ab. „Die kleine Show scheint dir gefallen zu haben."
Das Rot auf ihren Wangen wurde intensiver. „Was?! Nein, das war einfach nur ekelhaft." Sie streckte ihre Zunge heraus und machte Würgegeräusche.
Gerade wollte Leo einen weiteren Kommentar abgeben, da wurde er auch schon von etwas anderem abgelenkt. Applejack kuschelte sich näher an in heran und gab einen erleichterten Ton von sich. Sie sah so glücklich aus. Er überlegte kurz. Die Blase schwebte noch immer über seiner Brust. Vielleicht? Seine Neugier überkam ihn, als er sachte über den Hals des orangefarbenen Ponys strich.
Es dauerte nicht lange und die Blase zeigte wieder ein deutliches Bild. AJ lag auf dem Rücken umgeben von Stroh. Sie war eindeutig in der Scheune auf ihrer Farm. Doch nicht dieser Fakt jagte Leo eine Gänsehaut über den Rücken. Das Farmpony war gefesselt. Nicht die geringste Bewegung war für sie möglich. Ihr Cowpony Hut lag neben ihr. Die Mähne und Schweif war von den Bändern befreit. Die Haare lagen offen und breit gefächert auf dem Boden. Ein flehender Blick lag in ihren Augen. „Bittee ... ich kann nicht länger warten." Zum ersten Mal kam Leos Doppelgänger ins Blickfeld. Sachte lehnte er sich über Applejack und flüsterte etwas in ihr Ohr. „Für jeden Laut lasse ich mir mehr Zeit." Ihr Körper zuckte leicht vor Erwartung.
Mit aller Kraft riss Leo seinen Blick von der Blase. So schnell er konnte zählte er die Primzahlen auf. Ein kleiner Trick, den ihn schon so oft aus brenzligen Situationen half. Erst als er bei 1049 angekommen war, er wusste gar nicht das Er die Primzahlen so hoch kannte, traute er sich wieder auf die goldene Blase zu schauen. In ihrem Inneren schwebte wieder der goldene Nebel. Er atmete erleichtert aus und sah kurz zu Appeljack hinab. Sie hatte ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen. Schnell sah er nach oben. Irgendwie musste er sich ablenken. Der Anblick von Rainbow Dash war alles, was er dafür brauchte. Ihr ganzer Kopf war Rot. Die beiden Flügel so weit ausgefahren, dass es schmerzhaft aussah.
„So etwas hätte ich von AJ nicht erwartet. Sag mal träumt ihr alle von mir?" Nachdem Leos Gedanken den Pegasus erreichte, schüttelte sie kurz ihren Kopf. Sie musste deutlich mit sich kämpfen, um wieder vollkommen klar zu werden.
„Was.. aber.. Nein.. Ich." Bevor sich der cyanfarbene Pegasus vollkommen wieder zusammenriss, schnellte Leos Arm nach oben und strich über ihre noch immer rot glühenden Wangen. Überrascht riss sie die Augen auf und fiel nach hinten. Sofort war ein wimmern zu hören, als sie auf ihren steifen Flügel landete. „Was sollte das jetzt?" Leos Aufmerksamkeit lag wieder auf der goldenen Blase. Er reagierte nicht einmal auf ihre Frage. Rainbow Dash folgte seinem Blick. Ihr stockte der Atem. Ihr war das Bild nur zu bekannt.
Ein wunderschönes Plateau war zu sehen. An einem Baum gelehnt saß Leo. Er schien die angenehme Wärme der untergehenden Sonne zu genießen. Seine Augen waren geschlossen. Am Himmel wurde ein kleiner blauer Punkt immer größer. Er war deutlich vom rotlila Himmel zu unterscheiden. In wenigen Sekunden landete Rainbow Dash nur wenige Meter von dem Menschen entfernt. Sie trabte langsam auf ihn zu. Ohne irgendwelche Worte legte sie sich mit dem Rücken auf seine Beine und schloss selbst die Augen. Ruhig absorbierte sie die Wärme der letzten Sonnenstrahlen. Kurz bevor die Sonne vollkommen am Horizont verschwand, setzte sie sich auf. Nun saß der Pegasus direkt auf Leos Schoß. Sie schien mit etwas in Gedanken zu kämpfen.
Panik stieg in Rainbow auf, als sie diese Bilder sah. Ihr ganze Umgebung war vergessen. Sofort sprang sie auf ihre Beine. „Leo stopp es!!" Die Worte kamen zu spät.
„Leo ... Ich glaube ich ... ich liebe ..." Noch immer mit geschlossenen Augen kam ein Lächeln auf seine Lippen. Er umarmte den Pegasus vor sich und zog sie näher an sich heran.
Rainbow Dash sprang nach vorne. Sie brüllte so laut es ihr möglich war. Die Freunde in ihrer Umgebung vollkommen vergessen. „Du sollst das stoppen!!!" Doch Leo selbst starrte wie gebannt auf die Szene in der Blase.
Langsam öffneten sich seine Augen. Ihre Blicke trafen sich. Ruhig antwortete er auf die Worte. „Ich weiß." Er lehnte sich nach vorne. Ihre Lippen trafen sich. Rainbow Dash entspannte sich vollkommen. Eine Träne der Freude glitt ihr über die Wange.
Der Pegasus flog direkt durch die goldene Blase. Sie zersprang ohne jegliche Gegenwehr. Rainbow Dash hielt nicht an, sie flog einfach weiter. Sie sah nicht zurück. „Leo du Vollidiot!!!" Schalte es als Letztes über die kleine Grasfläche. Der Rest der Gruppe wurde langsam wach oder öffnete schon die Augen.
Die Eindrücke, die Leo überfluteten waren in totalem Chaos. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen. Sein Herz schlug so kräftig gegen seine Brust, dass es ihm schon fast weh tat. Von all den 'Filmen', die er in der goldenen Blase sah, war dies der unschuldigste gewesen. Wieso reagierte sein Körper dann so stark darauf? Schlussendlich wurde er aus seinem Gedanken und Gefühlschaos geholt.
„Leo alles in Ordnung?" Twilight sah ihn direkt an. Ihre Stimme klang besorgt. Der Rest seiner Freunde sah ihn nicht weniger sorgsam an.
Er schlug sich mit einer Hand direkt ins Gesicht. Allen Schmerz in seinem Hals waren vergessen. Ein einziges kratzendes Wort kam über seine Lippen. „Verdammt."
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Seitdem Vorfall waren nun ein paar Tage vergangen. Leo hatte seine Arbeit für eine unbestimmte Zeit unterbrochen. Solange er sich nicht 100% unter Kontrolle hatte, wollte er kein Risiko eingehen. Nicht das Er einen seiner Freunde oder Kunden bei der Massage ein paar Rippen brach oder in ein Gefühlschaos stürzte, sobald er sie berührte.
Offizielle war er krank.
So saß er wie die letzten Tage auch schon in der Bibliothek und übte. Zum einen versteckte er sich dadurch erfolgreich von der Außenwelt, zum anderen gab es keinen besseren Ort um seine Veränderungen besser in den Griff zu bekommen. Immer wenn er nicht weiter kam, konnte er die Bibliothekarin fragen. Twilight war nun mal das intelligenteste Einhorn in der Umgebung.
Leo war mit den Schriften des lavendelfarbenen Einhorns beschäftigt, als besagte Stute die Kellerräume betrat. Hier konnte er am besten Abschalten und lief nicht in Gefahr unerwartet von einem Bibliotheksbesucher überrascht zu werden.
„Wie kommst du voran?" Die Frage lies ihn aus den Studien aufschauen. Er runzelte die Stirn.
„Wenn ich mir das Buch ansehen dürfte, ginge es bestimmt einfacher. Ich brauch alleine Stunden um deine Analysen zu verstehen. Vor allem mit den ganzen Fehlern die drin Stecken." Demonstrativ hob er den Stapel Papier hoch und schlug mit einem Handrücken dagegen. Sofort wurden sie in eine lila Aura gehüllt und aus seinem Griff gelöst.
„Da sind keine Fehler!" Ihre Stimme überschlug sich leicht. Twilight klang ein wenig beleidigt.
„Überzeugen sie sich selbst Miss Sparkle. Ich habe alles verbessert." Er ließ seine Handgelenke kreisen und sprach neckend wie einer seiner alten Mathematiklehrer. „Noch mehr verbessern und ich lege mir eine Sehnenschneidentzündung zu."
Das Einhorn flog über ihre nun verbesserten Notizen. Es gab keine Seite, in der keine farbige Markierung zu erkennen war. Sie öffnete und schloss ihre Lippen in regelmäßigen Abständen. Sie sah aus wie ein Fisch auf dem trockenen. Kein einziges Wort kam über ihre Lippen. Leo streckte sich in der Zwischenzeit ein wenig. In den letzten Stunden hatte er jegliches Zeitgefühl verloren. Seine Gliedmaßen fühlten sich unglaublich steif an.
Als die letzte Seite von Twilight überprüft wurde, lies sie den Stapel ruhig auf einen naheliegenden Tisch gleiten. Zu ihrer Verwunderung konnte sie nicht wirklich etwas gegen die Verbesserungen aussetzten. „Du steigerst dich jeden Tag aufs Neue."
„Du weist, dass ich darauf verzichten könnte." Leos Stimme klang bitter. Für ihn ging einfach alles zu schnell, um einen Gefallen an seinen Veränderungen zu finden. „Aber deswegen bist du nicht hier. Sag was liegt dir auf der Seele."
„Wie müssen reden ... Über Rainbow Dash."
„Ich habe nichts zu sagen." Er klang abweisend.
„Leo du weist, dass es nicht so weiter gehen kann. Sie geht allen aus dem Weg. Die meiste Zeit weiß kein Pony, wo sie ist."
„Ich weiß immer, wo sie ist ..."
Twilight zog eine Augenbraue hoch, als sie das hörte. „Wie ..." Sie wurde in ihrer Frage durch das Spektakel vor ihren Augen unterbrochen. Leos Pupillen leuchtenden golden auf, als eine Karte von Ponyville ihren Weg in seine Hand fand. Sie wurde schnell von einer goldenen Aura umgeben. Miniatur Ponys erschienen auf ihrer Oberfläche. Alle waren in ihrer Form den beiden bestens bekannt. Alles Miniaturausgaben ihrer Freunde. Applejack und Big Macintosh arbeiteten auf den Apfelbaumfeldern. Sie selbst saß in ihrer Bibliothek. Rarity arbeitete an einer Nähmaschine in ihrer Boutique. Fluttershy schien Essen in ihrem Heim vorzubereiten. Ditzy war noch auf ihrer Postroute unterwegs und Pinkie Pie hüpfte fröhlich durch die Straßen von Ponyville. Das Überraschendste jedoch war Rainbow Dash. Sie lag mit einem großen Abstand, fast direkt über dem Twilight-Hollogram.
„Sie liegt schon den ganzen Tag in der Baumkrone der Bibliothek. Genauso wie die zwei Tage zuvor", bestätigte Leo mit einem Seufzer. Die Projektionen verschwanden von der Karte, als er sie wieder zusammenrollte und auf ihren alten Platz zurück brachte. „Sie macht nichts mehr anderes, als morgens im Wetterdienst zu arbeiten und den Rest des Tages in den Ästen zu liegen."
Das Einhorn blinzelte ein paar Mal, bevor sie sich wieder gefangen hatte. „War das der Groups Location Spell von Starswirl the Bearded? Den habe ich nie hin bekommen. Wie hast du das gemacht?"
„Es kann daran liegen, dass es kein Zauber ist. Wie alles was ich mache keine Zauber sind im originalen Sinne." Leo atmete laut aus. Man konnte spüren das ihn etwas belastete. „Ich könnte auf das alles verzichten."
„Ich verstehe dich nicht Leo. Du kannst so viel erreichen mit deinen Fähigkeiten. Wieso willst du sie nicht?" Das lavendelfarbene Einhorn war eindeutig verwirrt und vielleicht auch ein wenig enttäuscht.
„Wie würdest du dich fühlen, wenn du in meiner Haut stecken würdest? Stell dir vor du hättest gestern noch keinen einzigen Zauber gekonnt und könntest auf einmal alles, was du jetzt kannst. Noch dazu gelingt dir alles Neue in einem Handumdrehen und ohne viel mühe. Dir fliegt einfach alles zu." Seine Stimme wurde immer lauter und überschlug sich gegen ende. Er gestikulierte wild mit seinen Armen. Bevor er sich mit einem lauten Seufzer auf das Kissen sinken lies.
Twilight lies sich Zeit mit ihrer Antwort. „Am Anfang wäre es bestimmt überwältigend. Ich könnte so viel erreichen ... Irgendwann aber würde ich mich fühlen, als hätte ich es nicht verdient." Die letzten Worte waren nur noch geflüstert. Das Einhorn bemerkte genau, was der junge Mann meinte.
„Es fühlt sich einfach nur falsch an ... Wenn es nur diese verrückten Fähigkeiten wären, könnte ich damit Leben. Ich kann es nicht erklären, da du keine Bücher darüber besitzt und ich in meinem Leben noch keine Bücher, Dokumentationen oder Vorlesungen darüber gesehen habe. Doch wenn ich raten müsste, fange ich an das volle Potenzial meines ganzen Körpers zu nutzten. Verdammt ich kann Bücher, die ich als jugendlicher nur einmal gelesen habe, Wort für Wort zitieren. Ich will gar nicht damit anfangen, wie lange ich gebraucht habe, meine Kraft richtig einzuschätzen. Selbst jetzt habe ich noch manchmal meine Probleme damit. Es macht wirklich kein Spaß. Ich fühle mich wie ein fremder in meinem eigenen Körper." Leo hatte sich voll auf den Boden gelegt. Sein Kopf sank auf das Kissen, was den ganzen Tag über als seine Sitzmöglichkeit diente. In den letzten Tagen machte er das öfter. Einfach nur an die hohe Decke starren und versuchen an nichts zu denken.
Ihm war nicht aufgefallen, dass Twilight näher gekommen war und sich neben ihm bequem hinsetzte. Erst als er ihre Stimme hörte, fiel sein Blick auf das Einhorn. „Trotzdem müssen wir versuchen, das mit Rainbow Dash zu klären. Was ist passiert?"
Schweigen viel über beide, bis schließlich Leo nach gab. „Schön ... Es war ein 'Zauber', der ungewollt losging."
„Was kann er?" Twilights Neugier war geweckt, das konnte man deutlich hören.
„..."
„Kannst du ihn mir zeigen?" harkte das Einhorn nach, nachdem ihre vorige Frage ignoriert wurde.
„Ich weiß nicht wie. Egal was ich Versuche, es klappt nicht", gab Leo monoton zurück.
„Was hast du beim ersten Mal unternommen, damit der Zauber sich aktivierte?" Das Einhorn neigte ihren Kopf leicht zur Seite.
„Ich habe dein Horn aus Versehen berührt, als du geschlafen hast." Twilight atmete scharf ein. Ihr Gesicht wurde knallrot. Leo zog eine Augenbraue hoch. „Habe ich was getan, wofür ich mich schämen sollte?" Die Farbe in ihrem Gesicht intensivierte sich nach der Frage noch einmal.
„Ehm.. Nicht, wirklich. Es war nur ein versehen." Ein künstliches Lachen kam ihr über die Lippen. „Du solltest aber aufpassen. In der ffentlichkeit wird so etwas nicht gerne angesehen."
„Schön, dass ich so etwas so früh erfahre. Ich bin ja nicht schon mehrere Monate hier." Leo verdrehte leicht die Augen, als seine Aussage ein weiteres Mal mit einem leuchtenden Rot auf Twilights Wangen beantwortet wurde. „Das ist nicht fair. Alle Informationen, die ich bekomme, sind über die Geschichte Equestrias und über Magie. Alles Weitere blockst du ab, obwohl ich dir jegliche gestellte Frage beantwortet habe. Ob es nun über mich oder die Sitten meiner Welt ging," harkte Leo noch einmal nach.
„Ich weiß nicht, was du meinst." Das Lavendel farbige Einhorn nagte leicht an ihrer Unterlippe, während ihre Augen jeden Blickkontakt vermieden.
„Du bist genau so eine schlechte Lügnerin wie AJ", stellte Leo beiläufig fest. Mit etwas Schwung setzte er sich auf, während Twilight immer noch streng jeden Blickkontakt vermied. Der junge Mann überlegte kurz, bevor er einen Entschluss fasste. „Twilight was hast du letzte Nacht geträumt?"
Das Einhorn stockte bei dieser Frage. Ihr Gesicht war von Leos Standpunkt nicht mehr zu erkennen. Sie lies leicht den Kopf hängen und starrte auf dem Boden. Bevor sie sich jedoch zu einer Antwort durchringen konnte, wurde sie aus ihren Gedankengängen gerissen. Ein leichtes, schon fast zärtliches Streichen ging über ihr Horn. Sie atmete bei diesem Gefühl tief ein. Vor Überraschung sprang sie etwas zurück. Ihre Augen wurden groß, als sie zu Leo sah. Jedes Klagen und jedes Unbehagen war vergessen, als sie, dass Spektakel vor ihren Augen bemerkte. Ein leichter lila Schimmer glitt von Leos Handrücken seinem Arm entlang. Er wanderte immer weiter, bis er das Zentrum seiner Brust erreichte. Dort wurde er größer und ging langsam in eine goldene Aura über. Die Aura pulsierte leicht, bis sie sich schließlich von dessen Brust löste und vielleicht einen Meter vor Leo als goldene Blase in der Luft stehen blieb. Der junge Mann hatte die ganze Zeit über die Augen geschlossen. Erst als sich ein Bild in der Blase zu erkennen gab, öffnete er seine Augen. Es dauerte nicht lange bis Twilight realisierte, was sie in der Blase sah. Ihr Gesicht wurde heiß. Es war ihr Traum von letzter Nacht.
„So wie es aussieht, hat es funktioniert", gab Leo trocken von sich, als wäre in der Zwischenzeit nichts Besonderes passiert. Das Bild in der Blase war ihm nach wenigen Sekunden bekannt. „Es sieht so aus, als hättest du diesen Traum öfter."
Twilight ganzer Kopf glühte Rot vor Scham, als sie ihren eigenen Doppelgänger in dem Bett liegen sah, zärtlich mit küssen beschenkt. Es dauerte eine weile bis Leos letzte Worte voll und ganz in ihrem Gehirn angekommen war. „fter?", war das einzige Wort, was ihr über die Lippen kam.
„Ja, öfter. Schon beim ersten Mal hattest du diesen Traum." Er lehnte sich mit einem leichten Grinsen etwas zurück. „Ich muss zugeben, wenn man weiß was kommt ist es nicht mehr so beängstigend und peinlich." Sein eigener Doppelgänger war gerade dabei, sich vollkommen auszuziehen. Nur mit aller Mühe konnte er sich ein Lachen verkneifen.
Twilight hingegen verdeckte ihr Gesicht mit beiden Vorderhufen. Sie glühte so Rot, dass es eine Ampel hätte neidisch machen können. Zum ersten Mal seid Langem kämpfte sie mit ihren eigenen Worten. Ihr Horn glimmte leicht Purpur, was die ganze Situation für sie noch verschlimmerte. Aus all dem wurde sie mit einem herzhaften Lachen von Leo gerissen. Verwundert fiel ihr Blick auf den Lachenden. „Was?", dieses eine Wort klang wütender als Twilight es vorsah.
Das Bild war wieder aus der Blase verschwunden und von einem leicht goldenen Nebel ersetzt worden. Leo wischte sich eine kleine Träne von seinem rechten Auge. „Es tut mir Leid Twilight. Aber es ist dir klar, dass ich nackt nicht wirklich so aussehe?"
Das Einhorn schwieg. Sie war so anders in der Gegenwart von Leo. Jeder Gedankengang fiel ihr mit der Zeit schwerer. Für einfache Sätze musste sie so lange nachdenken, obwohl sie sonst so gut im Denken war. „War Rainbow Dash's Traum schlimmer?"
„Kommt darauf an. Ist zur Unbeweglichkeit gefesselt und nach Berührung flehend schlimmer in deinen Augen?" Mit aller Kraft verkniff er sich ein Grinsen. Twilight sah aus als wäre ihr Gehirn explodiert oder verdampft, wenn man den knallroten Kopf beachtete.
„Twilight ich nehme dich nur auf den Arm." Das Lavendel farbige Einhorn entspannte sich wieder nach den Worten. „Das war AJ's Traum."
Das war der letzte Nagel im Sarg, der noch fehlte. Sie war förmlich zu Stein erstarrt. Keine Reaktion war zu sehen. Die Augen im Schock aufgerissen. Leo bekam es mit der Angst zu tun. Er wollte nur ein wenig herumalbern, das war auf keinen Fall seine Absicht gewesen.
Er wedelte mit einer Hand vor ihrem Gesicht. „Twilight alles Ok?" Keine Reaktion. „Twilight sag was." Nichts veränderte sich. „Könntest du dich wenigstens bewegen." Eine perfekte Statue. Sein Herz schlug so wild, wie nach einem 1000-Meter-Lauf. Er Überlegte nicht mehr, sein Körper reagierte nur noch.
Schnell schnappte er sich das Einhorn, kraft besaß er genug dafür, und rannte Hoch in den Hauptraum der Bibliothek. Wild sah er sich um. Niemand war zu sehen. Die Panik stieg an, er wusste nicht einmal, warum er so panisch wurde. Twilight war immer noch starr in seinen Armen. Seine Beine brachten ihn ins Bad. Ohne auf sich selbst zu achten, sprang er in die Wanne und drehte das Wasser auf. Er fühlte nichts, als das Wasser herunter regnete. Seine gesamte Aufmerksamkeit lag auf dem Einhorn in seinen Armen. Mehrere lange Sekunden vergingen, bis sich etwas rührte.
Er atmete erleichtert aus. „Twi alles wieder in Ordnung?"
„Ja"
„Was ist gerade passiert?"
„..."
Sie schwieg und Leo harkte nicht weiter nach. „Willst du vielleicht was zu trinken?"
„Bewege dich einfach nicht", bestätigte das Einhorn und lehnte sich in Leos Arme.
Leo saß in der Wanne. Seine Kleidung wurde immer nasser. Das Haar klebte schon ein seinem Kopf und zeigte seine volle Länge, die durch ihre natürliche Welle sonst nicht zu erkennen war. Bis auf die Knochen durchnässt spürte er deutlich die Kälte des Wassers. Mit jeder vergehenden Sekunde wurde es noch mal kälter.
Mit einem Mal gingen alle Alarmglocken in Leo los. Bevor er selbst realisieren konnte, was er tat, stand er auch schon Kerzen gerade in der Badewanne und hielt immer noch das Lavendel farbige Einhorn in den Armen. Das Wasser war mit einem schnellen Gedanken ausgedreht und beide standen triefend nass neben der Wanne.
Trotz der Kälte spürte Leo ein bekanntes Glühen in seiner Brust. Es dauerte ein wenig, bis er sich fasste. „Twilight du weist, dass ich alles von mir kontrollieren kann, bis auf das mit den Gefühlen von anderen."
„Mmhmm." Sie kuschelte sich fest an seine Brust.
„Dass was du mir gerade sendest, ist ziemlich eindeutig."
„Mmhmm," bestätigte Twilight ein weiteres Mal.
„Es tut mir leid, aber ich kann das im Moment noch nicht." Sachte setzte Leo sie ab.
Twilight sah auf. Ein Verlangen in ihren Augen zeigte das komplette Gegenteil von Verständnis.
„Du weist, dass ich in meiner Welt als Tierpfleger gearbeitet habe." Leo wartete auf keine Antwort. „Was du nicht weist, ist, dass ich in meiner Tätigkeit hauptsächlich mit unterschiedlichen Arten von Pferden, sowie Zebras und Ponys gearbeitet habe."
Ihre Augen wurden groß. Es dauerte nicht lange, bis sie vollkommen verstand, was das bedeutete. Zu ihrer Verwunderung brauchte sie nur wenige Sekunden um eine Antwort zu finden. „Wir sind so wenig Pferde, wie du ein Affe bist Leo. In den Tiergärten von Canterlot sind noch welche zu sehen. Kein Pony weiß in welcher Art und weiße wir verwandt sind. Aber eins ist sicher wir sind keine Pferde oder Ponys, wie du sie kennst."
Leo war sich sicher Glas zerspringen zu hören. Kalt glitt die Realisierung über seinen Körper. Gegen all seine Erwartung spürte er keine Erschütterung in seinem Weltbild. Es war eigentlich der letzte Punkt, der fehlte, um ihn eindeutig von seiner Angst zu befreien. Erleichterung war alles, was er spürte. Ein Lächeln sprang auf seine Lippen. Wie von alleine ging er ein wenig in die Knie und seine Hand strich langsam über die nasse Mähne des Einhorns. Ihr Körper schauderte leicht.
„Ich danke dir Twi. Trotzdem sollte ich jetzt gehen." Mit diesen Worten drehte er sich langsam um. Bevor er jedoch einen einzigen Schritt machen konnte, hielt ihn ein leichtes ziehen am T-Shirt zurück. Er sah sich um.
„Aber ich ..." Twilight wurde in ihren Worten unterbrochen, als sich ein Finger über ihre Lippen legte.
„Ich weiß ...Trotzdem muss ich, dass noch mit Rainbow klären." Ein erzwungenes Lächeln spielte über den Mundwinkel des lavendelfarbenen Einhorns. Sie verstand, was er meinte. „Ich gebe dir ein kleines Geschenk. Wenn du dich abgetrocknet hast. Geh in dein Zimmer. Lege dich am besten in dein Bett und denk an diese ganze Situation hier. Wenn alles klappt, bekommst du ein paar Antworten." Nach seinen Worten glühten seine Pupillen wieder golden auf. Er lehnte sich nach vorne und küsste sachte die Stelle, wo sich Stirn und Horn des Einhorns trafen. Eine leichte Röte ging über ihre Wangen. Danach drehte er sich schließlich um und verließ langsam das Bad.
„Bis später." Mit diesen Worten verschwand er aus dem Blickfeld von Twilight und schließlich aus der Bibliothek. Er hatte eine Aufgabe.
Nur wenige Momente außerhalb der Bibliothek und Leo realisierte wieder wie durchnässt er war. Zum Glück schien die Sonne schon fast blendend an diesem heißen Tag vom Himmel herab. Schnell ging er seine durch Fähigkeiten gesponnenen Verbindungen nach. Es war noch immer komisch für ihn eine seiner Fähigkeiten einzusetzen, doch brachte es ihm im Moment nicht viel, darüber nachzudenken. Dadurch sparte er wesentlich an Zeit. Er schloss kurz die Augen und konzentrierte sich auf seine Freunde. Ein Bündel an unterschiedlich farbigen Fäden zeigte sich vor seinem geistigen Auge. Nur einer von ihnen war jetzt seine Hauptsorge. Cyanfarben wie das Pony, dem er entsprach. Seine Augenbraue zog sich nach oben, als er schließlich den richtigen Faden fand.
Rainbow Dash, was treibst du in Sweet Apple Acres?
Irgendwie kam es ihm ein wenig komisch vor. Nein, eigentlich war das noch untertrieben. Der Pegasus war allen aus dem Weg gegangen. Wieso sollte sie ausgerechnet jetzt bei Applejack sein? Ausgerechnet jetzt, wenn er sich dafür entschied, irgendwie alles ins Reine zu bringen.
_ Warte ... Wie bringe ich das wieder ins Reine?_
Er blieb abrupt stehen. Im war gar nicht aufgefallen, dass er sich in Bewegung gesetzt hatte. Trotzdem, was brachte es ihm Rainbow Dash auf zu suchen und keine Ahnung zu haben, was er genau tun sollte. Seine Gedanken schlugen Saltos. Die Augenbrauen zogen sich zusammen. All die gesteigerte Hirnkapazität und jetzt wenn er sie gebrauchen konnte flog sie in den Urlaub.
_Vielleicht könnte ich irgendwo Hilfe bekommen?
Twilight? Nein, die ist gerade mit etwas anderem beschäftigt.
Caramel und Soarin sind verreist.
Applejack... vielleicht? Ich glaube sie wäre genauso überfordert wie ich._
_Rarity kann ich gleich vergessen. Sie will bestimmt jede Kleinigkeit erfahren und dazu habe ich jetzt keine Lust.
An Fluttershy will ich gar nicht erst denken. Sie ist eine gute Zuhörerin, aber ich glaube auf mehr als aufmunternde Worte kann ich nicht hoffen.
Pinkie Pie ... Gut da muss ich nicht mal nachdenken, um mir sicher zu sein, dass es keine gute Idee wäre. Da wartet entweder eine Party oder Chaos auf mich.
Big Macintosh. Ehhh Nope. Da muss ich auch noch etwas ins Reine bringen._
_Ditzy möchte ich nicht von ihrer Arbeit abhalten.
Verdammt gerade, wo ich dachte, mein Leben wäre wieder im Gleichgewicht!_
Verzweifelt zerzauste er sein eigenes Haar. Wieso konnte er keine gute Entscheidung treffen? Mit einem lauten Seufzer lies er seine Arme schlaff hängen. Es machte keinen Sinn sich mit zu vielen Gedanken zu quälen, aber was sollte er sonst tun? Tief einatmen war ein Anfang. Ein angenehmer Geruch von frischer Erde, reifenden Äpfeln und Bäumen stieg ihn in die Nase. Ohne sein Wissen waren seine Beine wieder in Bewegung gekommen. Nun stand er direkt vor dem Eingang zu Sweet Apple Acres.
Es handelt sich um Rainbow Dash. Dann mache ich es halt Rainbow style. Erst handeln dann nachdenken.
Leo ging jetzt an dem gefühlten millionsten Apfelbaum vorbei. Nach Rainbow Dash zu rufen wäre in seinen Augen keine gute Idee gewesen. Verjagen wollte er sie nicht, eher zu einer Unterhaltung führen.
_Verdammt!! Warum habe ich die verfluchte Karte nicht mit genommen? Mit ihr hätte ich sie im Handumdrehen gefunden.
_ Wie lange Leo schon durch die Baumreihen lief und nach jedem Glimmer von Cyan oder Regenbogenfarben Ausschau hielt, wusste er nicht. Wenn er genauer darüber nachdachte, war ihm komischerweise noch kein anderes Pony begegnet. Hier müssten doch noch Big Macintosh und Applejack irgendwo ihr Unwesen treiben. Wahrscheinlich Äpfel ernten, wie sie es immer taten. Apple Bloom dürfte eigentlich auch nicht weit sein. Außer wenn sie wieder mit ihren Freunden Chaos stiftete.
Eigentlich müsste ich sie zuerst hören, statt sie zu sehen.
Mit diesen Gedanken ging er am nächsten Apfelbaum vorbei und wurde sofort vom Gegenteil überzeugt. Genau in seinem Blickfeld saß Big Mac unter einem Baum. Sein Blick in die Ferne gerichtet und nichts wirklich fixierend. Am liebsten hätte Leo Laut geflucht. Das war nicht die Reihenfolge, die er sich erhoffte.
Nun musste er schnell handeln. Er könnte sich leise aus dem Staub machen und es nachher noch mal hier Versuchen, um alles mit dem roten Farmpony zu klären. Andererseits wäre jetzt die Möglichkeit alles aus der Welt zu schaffen.
Unsicher, was er genau machen sollte, wurde er kurzerhand mit einer Welle von Gefühlen überschwemmt. Verwirrung, Angst und Sorge stachen am heftigsten aus dem Gewühl heraus. Selbst wenn Leo sich für den leisen Abgang entschieden hätte, wäre spätestens jetzt seine Entscheidung wieder auf den Kopf geworfen worden. Tief einatmend überwand er die letzten paar Meter zu einem seiner Freunde.
Zu seiner Überraschung merkte Macintosh nicht einmal im Ansatz seine Gegenwart. Das war so gar nicht die Art des roten Erdponys. Eigentlich entging im nicht das Geringsten in seiner Umgebung. Die Gedanken mussten dem Pony schwer zu schaffen machen. Vorsichtig räusperte Leo sich. Nichts passierte. Langsam konnte er spüren, wie die Sorge auf ihn überging.
„Big Mac, alles in Ordnung?" Ungewollt kamen die Worte lauter über Leos Lippen, als er beabsichtigte.
Das, was als Nächstes geschah, hielt er bis dahin nicht für möglich. So groß wie Big Mac war sprang er aus dem sitzen mehrere Meter in die Höhe und landete direkt in der Baumkrone des Baumes, unter dem er saß. Zum Glück schien dem Baum der Gewichtszuwachs nichts aus zu machen.
„Leo!! Was machst du hier?" Die sonst so tiefe Stimme des Hengstes war vor Schock schriller als gewohnt.
Der Angesprochene überlegte kurz. Seine nächsten Worte waren gut überlegt. „Ich habe dich zufällig gesehen. Da dachte ich mir, wir sollten miteinander reden." Es war schon einmal nicht gelogen, aber das Wichtigste ließ Leo aus. „Es tut mir leid, dass ich dich erschreckt habe. Könntest du bitte herunterkommen, damit wir Angesicht zu Angesicht reden können?"
„Eigentlich recht schön hier oben."
Verwundert zog Leo eine Augenbraue hoch. Bevor ihm eine Welle pure Angst entgegen spülte. Erst in diesem Moment sah er das leichte Zittern seines Freundes. Der gezwungene Blick gerade aus. Schweiß, der sich auf der roten Stirn bildete. Eine leicht schnellere Atmung. Leo konnte sogar den erhöhten Puls hören, der nicht mehr vom kleinen Schock seines Auftretens stammte. Es dauerte nicht lange, bis er eins und eins zusammenzählte. „Big Mac hast du Höhenangst?"
„Nope!!" Die Antwort kam so schnell und kurzatmig, dass jedem die Lüge aufgefallen wäre.
Leo atmete tief ein. Es tat ihm weh, wie viel Sorgen er einem seiner besten Freunde bereitete. Da half nicht unbedingt, dass er ihm ungewollt einer Phobie aussetzte. „Big Mac vertraust du mit?" Seine Frage klang ungewollt hoffend und sogleich flehend.
Es dauerte eine Kurze weile, bis eine Antwort kam. „Eyup."
„Dann schließe deine Augen."
Big Mac zögerte kurz, als er langsam die Augen schloss. Leo konzentrierte sich sofort. Er stellte sich direkt unter seinen Freund und überlegte kurz. Ein gut geplanter Tritt gegen den Baum brachte ihn zum Vibrieren. Überrascht atmete Big Mac scharf ein, das kurze Gefühl des freien Falls hielt nicht lange an. Mit Leichtigkeit landete er sanft in Leos Armen. Für irgendetwas musste seine neue Kraft nützlich sein.
„Sie mal einer an was für einen großen Apfel ich aus dem Baum geschüttelt habe. Zufälliger weiße einer meiner Lieblingssorten. Ich sollte es öfter mit Apfelfarmen versuchen."
Es war nur ein kurzer Augenblick bis Big Mac nach Leos Worten wieder festen Grund unter den Hufen spürte. Sofort atmete er erleichtert aus und öffnete seine Augen. Er sah nur kurz ein goldenes Glimmen in Leo's Pupillen, bevor dieses wieder vollkommen verschwand.
Der rote Riese atmete noch ein paar Mal tief ein, um sich von dem kleinen Schreck zu erholen. Bevor er sich traute ein paar Worte zu sagen: „Verspreche mir bitte, dass wir so machen als wäre gerade nichts passiert ..."
„Was? Wieso? Das war unglaublich!" Leo ging vollkommen in Fangirl Modus über. Mit glänzenden Augen, Bewunderung über das ganze Gesicht geschrieben und leichter Kurzatmigkeit tänzelte er Von einem Bein auf das andere.
Big Macintoshs Augen wurden groß. Sein Mund war leicht geöffnet. Eine leichte Röte ging über seien Wangen, die nur schwer bei seiner Fellfarbe zu erkennen war.
„Ich habe noch nie ein Pony ohne Flügel aus dem Sitzen so hoch springen sehen. Wie viele Meter waren das? Vielleicht drei Meter. Ich glaube es immer noch nicht. Das war so cooooool!!" Leos letzten Worte wurden von einem femininen kleinen Aufschrei der Aufregung abgelöst.
Das rote Farmpony grunzte in einem Anflug eines Lachens kurz auf. Ein Lächeln kam über seine Lippen. Mit aller Kraft musste er sich dazu zwingen, nicht in einem lauten Lachen auszubrechen.
Nicht mehr wollte Leo bei seinem Freund sehen. Sein kleines Schauspiel war schnell zur Seite gelegt, bevor auch er in ein kleines Lächeln überging. „Das ist wesentlich besser. Ein Lächeln hat dir schon immer besser gestanden. Auch wenn man es nur selten zu Gesicht bekommt", stellte Leo zufrieden über sein Werk fest.
Nachdem das kleine Problem nun gelöst war, machte es sich Leo an dem gerade von ihm geschüttelten Baum bequem. Zurückgelehnt verschränkte er seine Arme hinter dem Kopf, als er sich an den Baumstamm legte. Mit einer kurzen Handbewegung zeigte er seinem Freund, dass dieser es sich neben ihm auch gemütlich machen sollte.
Ein wenig zögernd kam Big Mac der stummen Bitte nach. Gerade als er eine gute Sitzposition fand, schlich ein einziges Wort über seine Lippen. „Danke." Es war leise, sehr leise, für andere so viel weniger als ein Flüstern, für Leo war es klar und deutlich.
„Wofür?" war die einzige Antwort des Menschen, ein leichtes Grinsen spielte um seine Lippen, während er einen absichtlich gespielten Ausdruck von Verwirrung zur schau stellte.
Mit einem wissenden Nicken sah das rote Erdpony wieder in die Ferne. Nicht viel anders wie Leo ihn nur wenige Minuten zuvor aufgefunden hatte.
Eine leichte Nervosität bildete sich in Leo, als er seine nächsten Worte gezielt auswählte. „Es tut mir Leid, für alles was auf dem Balkon passiert ist." Wenn er selbst ein Pony gewesen wäre, hätten sich seine Ohren hundertprozentig an seinen Kopf angelegt. So viel war sich Leo sicher. „Das mit den ganzen Fähigkeiten, die gleichzeitig ausgebrochen waren und ich nicht unter Kontrolle hatte. Du bist genau ins Kreuzfeuer geraten. Ich schäme mich so sehr für alles."
„Nicht du solltest dich entschuldigen. Du konntest nichts dafür. Ich bin der, der sich entschuldigen sollte, Leo."
„Warte. Weswegen solltest du dich entschuldigen müssen? Du warst nicht der der ausgetickt ist, weil ihm Gefühle von anderen übernommen haben oder Bilder von Gedanken anderer überschwemmten. Vor allem weil es nicht einmal deine Gefühle waren." Leo war verwirrt.
Genau dieselbe Verwirrung war bei Big Macintosh zu sehen. „Ich war nicht der Grund?"
„Nein. Wie kommst du darauf? Rainbow Dash war der Grund." Bestätigte der junge Mann.
Ein Schweigen glitt über die Gesprächspartner. Der rote Riese war wieder in Gedanken versunken. Es dauerte einige Minuten, bis schließlich Leo die Stille brach: „Sag einfach, was dich bedrückt. Ich habe nicht vor, außer in Notfällen, jemals wieder Gedanken zu lesen ... Bis jetzt ist es noch kein Notfall." Die letzten Worte waren scherzhaft.
Es fiel Macintosh trotzdem schwer seine nächsten Worte zu finden: „Du ... währst ... ehm... bist nicht angeekelt ..." Weiter kam er nicht, als eine Hand sich an seinen Hals legte. Zufrieden atmete der Hengst aus, als er sich ungewollt in die Berührung lehnte. Seine Augen schlossen sich, während er das Gefühl genoss.
„Die volle Wahrheit?" Ein einfaches Nicken beantwortete Leos Frage. „Ich fühle mich geschmeichelt." Verwundert riss Big Macintosh die Augen auf und sah zum ersten Mal, seitdem sie sich hinsetzten direkt in Leos Augen. „Wer würde sich nicht geschmeichelt fühlen, von dem wohl begehrtesten Hengst im Dorf umgarnt zu werden. Obwohl man eigentlich in Ponymaßstäben eher in die Kategorie Monster eingeordnet werden würde. Trotzdem bin ich, was Beziehungen und Ponys angeht, noch etwas grün hinter den Ohren. So mit anderer Welt und so weiter."
„Du bist kein Monster ..." Ein weiteres Mal wurde der rote Hengst von seiner Fähigkeit zu sprechen beraubt, als die Hand an seinem Hals sachte durch seine Mähne ging.
„Das dachte ich mir schon. Vor allem nachdem ich dein erstes Buch gelesen habe Mr. S.A.A. Apples. Ich war ein klein wenig verwundert, wie beliebt es unter den Fantasy Fans ist." Sachte glitt Leos Hand bei seinen Worten weiter nach oben, bis er schließlich sein Ziel gefunden hatte. Der Ansatz von Macintoshs Ohr. Vorsichtig kraulte er genau an dieser Stelle seinen Freund.
Sofort war ein erleichtertes Ausatmen zu hören. Von aller Kraft beraubt legte sich das rote Farmpony vollkommen auf den Bauch, während sein Kopf auf den Oberschenkeln des Menschen einen bequemen Platz fand. Die Augen waren wieder geschlossen, als er die ganze Aufmerksamkeit genoss.
„Es ist schon verwirrend, wenn man selbst ein Fan von Fantasieromanen war. Am liebsten die über die unterschiedlichsten Fabelwesen, wie Chimären, Drachen, Dämonen und Einhörnern. Nun bin ich selbst das Fabelwesen und über meine eigene Art werden Kinderbücher und Romane geschrieben." Nun war Leo an der Reihe ein wenig in Erinnerungen abzusinken.
„Ich war schon immer von Menschen beeindruckt. Als kleines Fohlen war ich immer auf der Seite der Menschen. Sie faszinierten mich." Big Mac war nun vollkommen entspannt.
„Da geht es dir wie mir als Kind. Nur waren es bei mir die Drachen, die den größten Eindruck hinterließen. Ich hasste es, dass sie immer als die böse kaltblütigen Monster dargestellt wurden."
„Eyuup."
„Schon lustig, dass wohl die ganze Mythologie, wahrscheinlich von den Menschen kommt, die hier in Equestria gelandet waren und wieder in meine Welt zurück konnten." Stellte der junge Mann fest. „Für einen Zufall wäre die Ähnlichkeit der angeblichen Fabelwesen zu hoch."
In der Zwischenzeit war Big Mac näher an Leo heran gerutscht. Die Körperwärme des Hengstes ging langsam auf seinen Freund über. Für Leo war es ein angenehmes Gefühl.
Leo saß ruhig auf der Erde und genoss die ganze Situation. Seine Hände nun beide damit beschäftigt am Hals des Hengstes entlang zu streicheln. Jedoch ein nagendes Gefühl in seinem Hinterkopf erinnerte ihn daran, dass er etwas Wichtiges vergaß. Fürs Erste Ignorierte er den Gedanken.
„Zu was macht uns das jetzt?" Die Frage von Macintosh warf Leo ein wenig aus der eigenen Gelassenheit.
Der junge Mann ließ sich mit seiner Antwort Zeit. Ein paar Minuten vergingen, bis er schließlich mit seinen Worten zufrieden war. „Ich würde sagen vorerst zu sehr guten Freunden. Zu mehr bin ich momentan bei dem ganzen Chaos und Veränderungen nicht imstande. Davon abgesehen, dass ich nicht den geringsten Plan habe, was hier in Equestria genau von einem erwartet wird."
„Warte. Du warst jetzt seit einer Woche jeden Tag in der Bibliothek und weißt nicht was du davon zu erwarten hast?" harkte Big Mac noch einmal nach.
Leicht verärgert verdrehte Leo die Augen. „Es war schon ein Akt einen normalen Roman von Twilight zu bekommen. Das Einzige was ich von ihr sonst kriege sind Bücher über Magie und trockener Geschichte. Den Rest hält sie von mir fern. Jede Frage in ein anderes Gebiet wird hartnäckig von ihr ignoriert. Sie macht mich noch verrückt mit dieser Einstellung. Ich bin keine 10 Jahre mehr."
„Du weist schon das Es in Ponyville auch Bücherläden gibt? Die Bibliothek verkauft nun mal keine Bücher."
Überrascht versteinerte Leo vollkommen. Wie konnte er so etwas nur übersehen. Allein nicht an die Möglichkeit gedacht zu haben, warf ihn aus der Bahn. Gesteigerte Gehirnkapazität wird wesentlich überschätzt. Erst als einer seiner Hände vorsichtig angeschubst wurde, befreite er sich aus seinen eigenen Gedanken. Mit einem leichten Lächeln glitten wieder seine Finger durch das rote Fell seines Freundes.
Sein Lächeln verstarb, als ihn wieder das nagende Gefühl im Hinterkopf überfiel. Leo wollte nicht das dieses kleine Ereignis aufhörte. Doch es half nichts. Er wusste nur zu gut, dass er das Unausweichliche nur herausschob. „Big Mac, so gerne ich hier bleiben würde. Ich muss noch etwas mit Rainbow Dash klären." Er konzentrierte sich kurz auf den cyanblauen Pegasus. Sie war noch immer auf der Farm. So viel stand fest. „Wie es aussieht, ist sie immer noch hier irgendwo auf Sweet Apple Acres. Du wüsstest nicht zufällig wo?"
Der rote Hengst beobachtete das ganze Spektakel vor seinen Augen. Wie die Pupillen von Leo kurz golden aufglühten und er sich konzentrierte. „Was war das gerade?"
Leo seufzte, er mochte das Thema nicht. „Etwas von meiner 'Magie'. Wenn ich möchte, kann ich ungefähr spüren, wo meine Freunde sich befinden." Ein unangenehmer Unterton war deutlich bei dem Wort Magie zu erkennen.
„Was kannst du den alles?" Neugier und Bewunderung trieb die Frage von dem Hengst an.
„Wenn du es genau wissen willst ... Besuche mich einfach heute Abend bei mir zu Hause. Da versuche ich dir alles zu erklären, was ich bis jetzt selbst herausgefunden habe." Mit beiden Händen rieb Leo sich über die Augen. Er wusste selbst nicht, warum dieses Thema ihn so sehr verunsicherte.
Die Stimme von Big Mac beruhigte ihn wieder ein wenig. „Ich habe sie vorhin über die Felder fliegen sehen. Wenn ich raten müsste, war sie auf der Suche nach AJ." Das rote Erdpony sah kurz in dem Himmel. „Um diese Uhrzeit könnte sie an der Scheune sein oder in den Südfeldern."
„Danke Big Mac. Wenn es nicht so lange dauert, komme ich noch mal vorbei." Leo lächelte kurz, als er die Mähne seines Freundes ein wenig zerzauste.
Der erste Halt für Leo war die Scheune. Für zwei gute Gründe. Erstens es war ein schnell gefundenes Ziel. Zweitens er musste nicht schon wieder durch Reihen von Apfelbäumen wandern und auf ein Lebenszeichen hoffen. Davon hatte er für heute genug und würde er vermeiden, solange es möglich war. Zum Glück war Fortuna diesmal auf seiner Seite. Kaum konnte er die Scheune genauer erkennen, viel ihm auch schon das orange Pony davor auf.
Je näher er ihr kam, desto komischer kam ihm die ganze Situation. Er wusste nicht, warum, aber irgendetwas störte, ihm an dem Bild. Es dauerte ein wenig bis ihm auffiel, was ihn so sehr irritierte. Applejack übte ihre Seiltricks, die sie schon oft auf Rodeos zur Schau gestellt hatte. Nach seinem Wissen gab es keine Rodeos in naher Zukunft. Die Bewegungen wirkten zudem gezwungen und wesentlich kantiger, als man von ihr gewohnt war. Was nur eins bedeuten konnte. Sie versuchte sich, von etwas abzulenken. Etwas was ihr wesentlich zu schaffen machte.
Irgendwann kam er in eine Reichweite, um das Gefühlschaos von ihr zu bemerken. Er wurde förmlich damit bombardiert. Leo bis die Zähne zusammen. Von wirklich allem war etwas dabei. Wut, Verdrängung und Verwirrung stachen jedoch etwas heraus, aber kaum merklich. Wäre er noch vor einer Woche mit so etwas konfrontiert worden, wäre er wohl selbst vollkommen durchgedreht.
Als er schließlich in Hörreichweite war, blieb sein Körper abrupt stehen. Warum wusste Leo nicht. Vielleicht ein Schutzmechanismus. Kein klarer Gedanke wollte sich bilden bei dem Emotionskarussell, mit dem er kämpfte. Sein Kopf war schlichtweg überfordert.
„Applejack?" War alles, was er herausbringen konnte.
„Was zur ...!!" Sofort verlor sie ihre volle Konzentration. Nur mit Glück konnte AJ verhindern, sich vollkommen zu verfangen. Als der erste Schock verflogen war, fixierte sie Leo in einem eiskalten Blick. „Was willst du hier Leo?" Ihre Augen waren zu Schlitzen verengt. Jedes einzelne Wort sprühte nur so vor Kälte.
Leo wusste nicht, was er machen oder sagen sollte. Er war sich nicht mal mehr genau sicher, wie das mit dem Atmen genau funktionierte. Das Einzige was seine Gedanken bestimmte waren die puren Emotionen von der orangefarbenen Stute vor ihm und die Frage, was er nur getan hatte, um sie so zu verärgern. Minuten vergingen. Sein Körper reagierte nicht auf seine Wünsche. Starren und überlegen, zu mehr war er im Moment nicht in der Lage.
Irgendwann brach Applejack die Stille. „Wenn du Rainbow Dash suchst, die ist hinter der Scheune." Mit diesen Worten drehte sie sich um und entfernte sich langsam.
Bei diesen wenigen Worten konnte Leo deutlich das laute Klickgeräusch hören, als endlich alles einen Sinn ergab. Mit der flachen Hand schlug er sich auf die Stirn vor eigener Wut. Der Schlag beförderte ihn einige Meter nach hinten, wo er flach auf dem Rücken liegen blieb. Das war eindeutig zu stark. Verfluchte gesteigerte Kraft, zu kaum etwas zu gebrauchen.
Leo konnte einen leichten Galopp hören, bevor eine besorgte Stimme an seine Ohren drang. „Alles in Ordnung?" Er traute sich nicht Applejack anzusehen. Lieber sah er den wenigen Wolken im Himmel dabei zu, wie sie langsam wieder schärfer wurden und sich nicht mehr im Kreis bewegten.
„Rainbow Dash hat mit dir geredet." Seine Stimme klang selbst für ihn fern.
„Eyup"
„Sie hat dir alles erzählt, was passiert ist." Es war keine Frage, eher eine Feststellung.
„Ab dem Moment, wo du die Party verlassen hast, um dich auf dem Balkon abzukühlen", bestätigte sie.
Leos Gesicht verzog sich in eine gequälte Fratze. „Lass mich raten. Sie hat alles haargenau erklärt, bis auf ihren eigenen Traum."
„Nur dass es Schlimmer gewesen wäre als meiner."
„Ich könnte diesen Pegasus gerade echt erwürgen." Er schrie nicht. Seine Stimme war noch nicht einmal im geringsten erhöht. Leo war vollkommen ruhig, was die Aussage nur so schlimmer klingen lies. „Denkt Rainbow Dash eigentlich jemals nach, bevor sie handelt?"
„Ich bezweifle es. Sonst würde sie wohl kaum gefesselt hinter der Scheune liegen." Bei dieser Aussage fand zum ersten Mal seit dem Fall Leos Blickfeld AJ's Blickkontakt.
„Könntest du das wiederholen? Ich bin der Meinung, dass du gerade gesagt hast. Rainbow Dash wäre gefesselt?"
„Sie wollte sich ablenken, indem sie einen Daring Doo Stunt ausprobierte. Nachdem sie mich endlich überredete sie zu fesseln, begann sie auf einmal damit die ganze Geschichte zu erzählen. Als ich fertig war, bin ich einfach gegangen. Dazu habe ich sie ziemlich gut festgezurrt. Da sollte selbst ein ausgewachsener Stier nicht mehr so leicht raus kommen." Sie lächelte ein von ihr nur so bekanntes Halblächeln.
„Und sie hat bis jetzt noch nicht nach dir gerufen? So stolz kann nicht mal Dash sein", harkte Leo mit nun gesteigertem Interesse.
„Mehr als nuscheln kann sie nicht. Ich war ziemlich gründlich mit dem Fesseln. Eigentlich wollte ich sie ein paar Stunden schmoren lassen, bis ich sie befreie." Eine Notiz für ihn selbst. Niemals Applejack verärgern, wenn ein Seil in der Nähe war.
Langsam setzte er sich mit einem leichten Kopfschütteln auf. „Gut dann haben wir genug Zeit zum Reden." Vorsichtig klopfte er seine Kleidung ab, er wollte sich nicht gleich wieder zu Boden befördern oder ins Krankenhaus.
Eine kurze Stille trat ein. Mit aller Kraft versuchte Leo, die richtigen Worte zu finden. „Als Erstes entschuldige ich mich für alles. Ich konnte meine Fähigkeiten nicht kontrollieren. Was nicht meine Entscheidung entschuldigt. Du sahst einfach so glücklich aus und meine Neugier ging mit mir durch." Leo lächelte das orange Erdpony an. Sie hatte sich mittlerweile selbst hingesetzt.
„Ich verspreche dir. Keinem weiteren Pony davon zu erzählen. Es bleibt ein Geheimnis zwischen dir, Rainbow Dash, mir und Twilight. Wofür ich mich auch gleich entschuldige, doch war sie das erste Opfer und ich konnte es ihr schlecht verheimlichen. Blöder weiße kam mir Dash zuvor, um es dir zuerst zu erklären." Applejack hörte ohne weitere Reaktion zu. „So hoffe ich, dass du mir verzeihen kannst?" Die letzte Frage war hoffend. Nun war Leo dazu gestraft abzuwarten. Es fühlte sich nicht angenehm an.
AJ schien zu überlegen. Es dauerte ein wenig, bis sie ihre Antwort gab. Die wenigen Sekunden kamen Leo wie Stunden vor. Langsam stand sie auf, ging auf ihn zu und schnippte mit einem ihrer Hufe gegen seine Stirn. Eine völlig neue Erfahrung für ihn. Als kleine Randnotiz, es tat höllisch weh.
Bevor Leo sich beschweren konnte, wurde er schon in eine kräftige Umarmung gezogen. „Entschuldigung angenommen." Applejack holte kurz Luft. „Ich hätte auch nicht so reagieren dürfen. Dafür entschuldige ich mich."
Ein Stein fiel von Leos Herzen, als er die Umarmung langsam erwiderte. „Kein Grund für eine Entschuldigung. Ich wüsste nicht, wie ich an deiner Stelle reagiert hätte." Langsam streichelte er ihr über den Rücken, was sofort mit einem leichten Schauder AJ's beantwortet wurde. So saßen sie da. Sich gegenseitig haltend, bis Applejack sich immer tiefer in die Umarmung lehnte. Ihr Kopf lag direkt in Leos Nacken. Bei jedem Atemzug spürte er eine leichte Gänsehaut über seinen Rücken laufen.
Was er als Nächstes spürte, war das erdrückende Gefühl eines Déjà-vus. Zum Glück mit wesentlich weniger Wasser, als beim letzten Mal. Trotzdem schlugen seine Alarmglocken an. Zum zweiten Mal für heute spürte er die bekannte Wärme in seiner Brust aufsteigen. Dieses Gefühl wurde jedes Mal schwerer abzuschütteln.
„AJ wie lange schon?" Warum fühlte sich sein Mund so trocken an?
Sie bewegte sich nicht. Leo wusste schon bald nicht einmal, ob sie die Frage gehört hatte. War sie ihm überhaupt über dem Mund gekommen?
„Ich weiß es nicht. Irgendwann vor ein paar Monaten." Die Worte klangen fern. „Aber erst an deinem Geburtstag war ich vollkommen sicher."
„Ihr macht mich alle fertig. Was seht ihr in mir, wenn ich selbst nur ein Monster in einer fremden Welt sehen kann?" Das warme Gefühl in seiner Brust benebelte langsam seinen Kopf. Die Worte kamen ungewollt über seine Lippen.
„Ein exotisches, sexy Monster", der Schalk in ihrer Stimme war eindeutig zu hören, als Applejack sprach.
„Soo, das ist alles, was ich für dich bin?" Leo war mehr als zufrieden mit dem Atmosphärenwechsel. „Dann sollten wir gleich zur Hauptaufgabe übergehen." Mit diesen Worten griff er fester zu und stand gleichzeitig auf. Mit einer einfachen Bewegung lag Applejack hilflos über seine linke Schulter. Es ging zu schnell, damit sie sich hätte wehren konnte.
Sie versuchte sich noch, aus dem Griff heraus zu winden. Es half aber nichts. „Leo lass mich runter."
„Tut mir Leid, das geht nicht. Ich brauche dich noch." Ein weiteres Mal versuchte sich das orange Farmpony zu befreien. „Wenn es dir lieber ist, kann ich das Seil holen, was du als Lasso benutzt hast." Bei diesen Worten erstarrte Applejack. Leo konnte deutlich das kurze Zucken ihres Schweifs sehen. Was nicht schwer war, da er nur die Flanke und den Schweif im eigenen Blickfeld hatte.
„Ich dachte wir reden nicht mehr darüber?" AJ versuchte verärgert zu klingen. Es gelang ihr nicht im geringsten.
„Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich nur versprochen keinem Weiterem davon zu erzählen." Ein Grinsen flog über seine Mimik. Wie gerne er den Gesichtsausdruck von ihr sehen würde.
Sie schluckte kurz. „Wo bringst du mich hin?"
„Hinter die Scheune. Ich habe gehört da liegt ein Paket für mich, mit dem Ich schon den ganzen Nachmittag reden wollte und es gibt niemand besseren der es für mich öffnen kann, als du."
Ein weiteres Mal versuchte sie sich zu befreien. „Lass mich runter. Ich kann auch alleine laufen." Ihre Bewegungen wurden immer Ruckartiger.
„Whoa! Pass auf. Sonst landet deine Cutie Mark noch in meinem Gesicht."
Mit einem Mal erfror AJ vollkommen, als wäre ihr erst in diesem Moment die gesamte Position klar geworden. Durch zusammengepresste Zähne entkam ihr nur ein einziges Wort: „Monster."
„Du hast sexy und exotisch vergessen." Mit diesen letzten Worten machte sich Leo auch schon auf den Weg, ein breites Grinsen auf seinem Gesicht.
Ein kleiner Spaß, nicht mehr war hinter der ganzen Aktion. Kurz bevor sie die letzte Ecke umgingen, lies Leo Applejack auch schon wieder auf dem Boden. Er wollte auf keinen Fall grausam sein. Sie blieb genau so schweigsam, wie auch schon bei dem kurzen Weg hinter die Scheune. Für einen kurzen Moment konnte Leo die Röte auf ihren Wangen erkennen, die sie schnell und gut unter ihrem Hut verbarg. Mit seiner Hand glitt Leo noch einmal über den Hals des orangefarbenen Ponys. Jetzt war der Moment gekommen, denn er schon den ganzen Nachmittag suchte. Schnell war er um die Ecke gegangen.
Was er dort sah, verschlug ihm kurz die Sprache. Leo sah schon mal arbeiten mit dem Seil, aber die Fesselkunst vor ihm sucht eindeutig seines gleichen. Rainbow Dash schaffte es vielleicht, sich gerade wenige Zentimeter von ihrem Ursprungsort zu bewegen. Applejack übertrieb nicht bei ihren Worten kurz vorher. Wohl eher war es untertrieben. Alles, was Leo als Erstes über die Lippen kam, war ein erkennendes Pfeifen.
„Wow, Applejack bist du dir sicher, dass du dein Talent nicht verfehlt hast. Ich wüsste nicht mal, wo ich anfangen sollte, um dass alles wieder zu lösen." Bewunderung war alles was er Momentan verspürte.
Zum ersten Mal seitdem er Rainbow Dash sah, kam ein Lebenszeichen von ihr. Kleine Bewegungen, soweit das Seil es erlaubte. Dazu Laute, die nicht zu entziffern waren. Eins war jedoch klar. Der Pegasus war sauer.
„Ich glaube, da habe ich es ein wenig übertrieben." Applejack gab das erste Mal wieder einen Laut von sich. Sie schien sich wieder beruhigt zu haben. „Soll ich sie jetzt wieder losbinden?"
Der junge Mann überlegt kurz. „Ein paar Minuten mehr oder weniger machen es jetzt auch nicht mehr aus." Die noch einmal gesteigerten Bewegungen von Rainbow Dash verrieten eine andere Meinung. „Außerdem kann sie mir so nicht entkommen, wenn ich versuche mit ihr zu reden. Wohl eher sie mir zu hört, wenn ich rede." Der Pegasus wurde wieder still.
Langsam ging er auf Rainbow Dash zu und um sie herum, bis er ihr genau in die Augen sehen konnte. Sofort schlossen sich beide Augen. Er ging in die Hocke.
„Dashie wir müssen reden." Ihrer Ohren legten sich an. „Oder besser gesagt ich möchte dir etwas sagen." Ein leichtes Summen erreichte Leos Gehörgang. „Komm schon Rainbow. Wir müssen das aus der Welt schaffen." Das Summen wurde lauter. Er wurde gnadenlos ignoriert. Sein Magen verkrampfte sich vor Wut. Ein Gefühl, was er schon lange nicht mehr gespürt hatte. „Komm schon! Selbst du kannst nicht so stur sein!!" Nicht veränderte sich an ihrer Einstellung. Langsam stieg die Wut in ihm auf. Viel zu schnell für seinen Geschmack, das war so gar nicht wie er.
Die ganze Situation ging ihm auf die Nerven. „Schön!! Wenn du dich weigerst, muss ich wohl mit unseren Freunden darüber reden." Leo war kurz vorm Brüllen. Das Summen verstarb. Der junge Mann wartete einen Moment, hoffend das der cyanblaue Pegasus endlich nachgab. Das Summen kam zurück.
Der Faden riss. Er sah Rot. „Schön du sturer Esel!!!! Machen wir es anders!! Ich fordere dich zu einem Wettbewerb heraus. Du bestimmst die Disziplin. Ich denn Rest." Das Summen hörte auf. Ihre Ohren stellten sich auf und sie sah ihm direkt ins Gesicht. „Wenn du gewinnst, spreche ich dich nie wieder an. Wenn ich gewinne, bleibst du so lange bei mir, bis wir diesen ganzen Mist geregelt haben. Egal ob es ein Tag, eine Woche oder ein verdammtes Jahr dauert!!!" So laut war er schon lange nicht mehr geworden. Leo wusste noch nicht einmal, woher diese ganze Wut kam.
Er drehte sich von dem gefesselten Pegasus ab. Sein Blick traf ein verwundertes orangefarbenes Erdpony. Entnervt rieb sich Leo beide Schläfen. Er atmete ein paar Mal tief ein.
Der junge Mann sprach erst wieder, als er sich gut genug beruhigte, um nicht gleich wieder in ein Brüllen zu verfallen. „AJ wärst du so nett sie zu befreien. Danach könntest du Twilight aufsuchen. Ich warte in einer halben Stunde auf dem Platz, wo Rainbow sonst immer ihre Flugübungen ausführt." Leo wartete auf keine Antwort. „Ich brauche jetzt erst einmal etwas Beruhigendes. Sonst reiße ich dem Nächsten, der mir schräg kommt, noch den Kopf ab." Zum letzten Mal drehte er sich zu dem Pegasus. „Und wenn du nicht kommst, Rainbow Dash. Dann verspreche ich dir, dich heimzusuchen. Pinkie schuldet mir noch ein gefallen und ich weiß, wie ich diesen nutzen könnte."
Die Wut brodelte immer noch unter Leos Kehle, als er sich von den beiden Ponys entfernte. Ihm war jetzt nach einer Runde Heavy Metall, auf höchster Lautstärke. Blöder weiße war seine Musik in einer anderen Dimension.
Vollkommen abwesend folgte ein Schritt den anderen. Leo beruhigte sich in der Zwischenzeit gut genug, um sich selbst infrage zu stellen. Er wusste nicht, welcher Teufel ihn geritten hatte, aber er fühlte sich elend. Niemanden konnte er dafür schuldig machen außer sich selbst. Zu allen Überfluss wollte seine Wut nicht vollkommen von ihm ablassen. Brüllen, Schreien in einen Tobsuchtsanfall verfallen, all das wollte er. Jedoch mehr als einfach stehen bleiben konnte er nicht.
„Leo, alles in Ordnung?" Eine tiefe angenehme und so bekannte Stimme kam an Leos Ohren. Zum ersten Mal wurde ihm seine Umgebung wieder bewusst. Er stand genau vor dem Baum, aus dem er Big Macintosh noch kurz vorher holte. Blöde Beine brachten ihn unbewusste dahin, wo er ohne sein Wissen genau hin wollte.
„Nein ... Ich bin so ein Vollidiot."
„Warte kurz. Du möchtest mir sagen, dass Leo Rainbow Dash zu einem Wettbewerb nach ihrer Wahl herausgefordert hat?" Twilight lief mit Applejack durch die einfache Straße von Ponyville. Sie war mehr als verwundert von der ganzen Geschichte.
Rainbow Dash schwebte über den beiden. Nichtssagend. Vielleicht auch in den eigenen Gedanken.
„Twi du hättest ihn sehen sollen. Ich habe ihn bis jetzt noch nie so erlebt. Es war fast so als hätte ihn etwas kontrolliert." Das orange Erdpony schauderte kurz, als sie sich zurückerinnerte.
„Ich glaube ich weiß, was passiert ist. Mit ihm sind die Emotionen von einem anderen Pony durchgegangen." Das Einhorn klang halb abwesend. „Er sagte mir, dass ihm noch immer die Gefühle von anderen überwältigen."
„Woher soll dann der Ausbruch hergekommen sein?"
„Wenn ich raten müsste. Rainbow Dash." Zum ersten Mal war ein Zeichen von dem fliegenden Pegasus zu sehen. Ihre Ohren zuckten kurz auf. „Gefesselt und in eine Situation gezwungen, der sie aus dem Weg ging. Da ist Wut selbstverständlich." Twilights Worte ergaben Sinn.
„Tya, zu spät. Ich wische mit ihm den Boden auf und dann hat sich alles erledigt. Er wird nicht wissen, was ihn getroffen hat." Zum ersten Mal konnte man ein Wort von dem Pegasus hören.
Applejacks Augen verengten sich zu schlitzen, als sie diese Worte hörte. Sie beschenkte dem cyanblauen Pegasus mit einem ihrer Blut zu Eis gefrierenden Blicken.
„Ein Problem oder Streit ins Nichts zu schweigen ist keine Lösung. Das weist auch du Rainbow Dash." In der Stimme des lavendelfarbenen Einhorns war eindeutig eine kleine Nuance Wut zu hören.
Die einzige Antwort war ein einfaches Abwinken mit den blauen Hufen. „Hat bis jetzt immer gut für mich funktioniert." Sturheit schwang in jedem Wort des Pegasus mit. „Könnt ihr euch beeilen. Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit."
Ohne das die beiden anderen Freunde eine Antwort geben, konnte, steigerte Rainbow das Tempo eindeutig.
Dank dem gesteigerten Tempo dauerte es nicht lange, bis alle Drei ihr Ziel erreichten. Was sie dort jedoch sahen lies alle in ihrer Bewegung stoppen. Dort mitten auf der Grasfläche lag Big Macintosh leicht zusammengerollt. Leo mit seinem ganzen Oberkörper an dessen Seite gelegt. Beide schliefen oder dösten in der warmen Nachmittagssonne. Ein glückliches Lächeln lag auf den Lippen des Hengstes. Das Bild sah so friedlich aus, doch niemand der Drei konnte sich daran erfreuen.
Mit einem leichten Räuspern fand das Einhorn in der Runde ihre Worte zu erst wieder. „Wann hat Big Macintosh das letzte Mal so sorglos gelächelt?" Ihre Frage sollte unschuldig klingen. Warum hatte sie dann einen so kalten Unterton?
„Lange her." Waren die einzigen mechanisch wirkenden Worte die Applejack über ihre Lippen brachte.
Rainbow Dash ihrerseits war auf dem Boden gelandet, als ihre Flügel ohne ihr zu tun die Arbeit einstellten.
Für wenige Minuten standen die drei Freundinnen da und bewegten sich nicht. Irgendwann jedoch gingen sie auf Leo zu. Alle drei gleichzeitig, wie durch ein stummes Verständnis untereinander.
Leo fühlte sich seinerseits plötzlich mit jeder Sekunde die verging unwohler in seiner Haut. Es war ein unangenehmes Gefühl, was in überschwemmte. Ihm kam es Ungewollte bekannt vor. Wie etwas was er schon lange nicht mehr gespürt hatte und vergessen wollte. Seine Brust zog sich zusammen, ein kalter Schauer ging über seine Haut, obwohl ihn die Sonne wärmen sollte. Er konnte einfach nicht das Gefühl einordnen. Neid? Nein, das war es nicht. Es kam aber schon ziemlich nah heran. Warum wollte es ihm nicht einfallen? Grübelnd ging er jede Möglichkeit durch. Jede weniger passend, als die Letzte. Als das Gefühl so weit anstieg, dass ihm schlecht wurde, traf ihn der Gedankenblitz. Geschockt riss er die Augen auf, als es ihm klar wurde. Das war Eifersucht. Pure, fast schon hasserfüllte, Eifersucht.
Einige Sekunden brauchte er, bis er aus seinem Halbschlaf erwachte und ihm die Umgebung vollkommen klar wurde. Nur wenige Meter vor ihm standen drei nur so bekannte Ponys. Unglaublicher weiße alle mit demselben Gesichtsausdruck. Überhaupt keinem. Ihre Mimik war wie in Stein gemeißelt. Zu sagen, dass es Leo beunruhigte, wäre untertrieben. Es machte ihm höllisch Angst. Sein Kopf war im Chaos, der einzige Gedanke, der klar durchstach, war _„Nichts anmerken lassen."
_
So setzte er sich langsam auf und streckte sich demonstrativ. Bevor er überhaupt etwas sagen konnte, rutschte der rote Hengst wieder näher an ihn heran und schob seinen Kopf unter Leos Arm. Was er sofort mit einem glücklichen Grummeln bestätigte.
„Big Mac, das hilft nicht! Verdammt!" War alles, was er denken konnte, als eine weitere Welle von Emotion ihm entgegen schlug. Die Stärke der Welle warf ihn wortwörtlich zurück. Es fühlte sich an wie ein Schlag ins Gesicht. Mit einem Huf aus drei unterschiedlichen Richtungen. Instinktiv griff er sich mit einer Hand an den Unterkiefer. Das Geschehen kam zu plötzlich. Leo reagierte, bevor er nachdenken konnte. „Verdammt für was war das?! Das tat höllisch weh!"
Sein Ausruf ließ sogar Big Macintosh aufwachen. Was er sah, konnte er nicht wirklich einsortieren. Twilight, Rainbow Dash und seine Schwester geschockt auf Leo schauend, der sich den eigenen Kiefer hielt und deutliche abdrücke im Gesicht aufzeigte. Wut stieg in dem sonst so ruhigen Farmpony auf, als er die Abdrücke erkannte. Es waren eindeutig Hufabdrücke. Schnell war er aufgesprungen und stellte sich zwischen Leo und den drei Stuten. Die Drei sprangen sofort zurück. Applejack fiel auf ihren Hintern, Twilight zitterte leicht, während Rainbows Flügel flatterten als wollte sie sofort davon fliegen.
Bevor irgendetwas passieren konnte, stand auch schon Leo auf seinen Beinen und tat das, was ihm als Erstes einfiel. Er griff nach den beiden Ohren des roten Erdponys streichelte leicht über sie, bis er kurz darauf ihr Ansatz kraulte. „Toshy sie haben nichts gemacht. Ihre Gefühle sind mit ihnen durchgegangen. Sie müssen genauso überrascht sein wie du oder ich." Leos Worte und Aktion erfüllten ihren gewünschten Zweck. Big Macintosh beruhigte sich. Vielleicht ein wenig zu gut, als er wieder die Eifersucht und eine bekannte Wärme in seiner Brust spürte. Eine ziemliche perfide Kombination von Emotionen.
Sein Blick versteinerte sich, als er nun seine Aufmerksamkeit auf die drei Freundinnen richtete. Zum Glück hatten sie sich von dem kleinen Schock ein wenig beruhigt. „Könnt ihr damit aufhören! Oder hat es nicht gereicht, dass eure Eifersucht mir drei Backpfeifen verpasst hat." Nun waren sie überrumpelt, was man deutlich sehen konnte. „Vor allem gibt es nicht den geringsten Grund. Vor knapp einer Woche, wart ihr drei so nah an mir, dass ich mich nicht mal mehr richtig bewegen konnte. Geschweige den aufstehen."
Schweigen legte sich über die kleine Gruppe. Niemand gab einen Ton von sich. Die Stille stieg langsam ins Unangenehme. Die meisten verarbeiteten noch das Geschehen.
Irgendwann brach die erste Stimme die Ruhe. „Hast du vorhin meinen Bruder Toshy genannt?"
Verwundert über so eine Frage blinzelte der Angesprochene ein paar Mal. „Ja, ist da ein Problem? Ein einfacher Spitzname. Ich gebe jedem meiner Freunde Spitznamen."
„Sein Spitzname ist Big Mac oder nur Mac. Warum selbst einen erfinden?" harkte Applejack nach.
„Sagen wir es so. Big Mac war schon immer ein Name, der mir unangenehm war. Mac geht noch. Aber beides erinnert mich an meine Vergangenheit. Bevor ihr fragt. Ihr wollt nicht wissen woran." Ohne es selbst zu bemerken, streichelte Leos Hand über Big Macintoshs Hals. „Außerdem sollte er selbst bestimmen, ob er ein Problem damit hat."
„Nope", dieses einzige Wort beendete dieses Thema.
„So eigentlich waren wir wegen etwas anderem hier." Leos Worte weckten einen Pegasus wieder aus ihrer Trance.
Sie war schnell wieder in ihren alt bekannten Charakteristiken. „Ich wollte mit dir den Boden aufwischen. Damit ich endlich meine Ruhe habe." Trotz, stolz und übertriebene Selbstsicherheit sprühten von jeder einzelnen Silbe.
„Bevor wir anfangen, wollte ich etwas ausprobieren. Wenn es klappt, könnte der Wettbewerb wesentlich interessanter werden. Dafür brauche ich aber eure Hilfe." Leo wandte sich an das bis jetzt schweigende Einhorn. „Twi hat mein kleines Geschenk vorhin funktioniert?"
Twilight wurde sofort ein wenig Rot. „Ehm... Ja ... Es war eine nette Überraschung." Mit einer ihrer Vorderhufe zeichnete sie imaginäre Kreise auf dem Boden.
„Gut, dann könnte meine Idee vielleicht auch funktionieren." Ohne Vorwarnung setzte sich Leo in einem Schneidersitz auf dem Boden. „Könntet ihr euch bitte hinlegen. Damit alles funktioniert, brauche ich eure Hilfe."
Big Mac legte sich sofort wieder hin. So nah es ging machte er es sich an Leo bequem, ohne ihn wirklich zu berühren. Die Restlichen drei zögerten kurz, doch folgten sie dem Beispiel.
„Jetzt schließt bitte eure Augen. Versucht euch genau diese Situation vorzustellen, als ob ihr aus der Luft auch selbst dabei zusehen würdet. Dabei müsst ihr Versuchen so viel von eurer Umgebung wahrzunehmen wie möglich. Ich weiß das ist viel verlangt, aber ein Versuch ist es Wert." Leo sah seinen Freunden dabei zu, wie sie nach und nach die Augen schlossen, ohne eine Frage zu stellen. Sie Konzentrierten sich, das war deutlich zu erkennen. Es dauerte ein wenig bis alle sich entspannten. „Gut. Nun hört auf meine Atmung und versucht mit ihr in Einklang zu kommen."
Leo atmete ruhig. Tief einatmen, lange ausatmen. Dies ging für ein paar Minuten, bis Leo spürte, dass es an der Zeit war, die nächste Phase zu beginnen. Seine Freunde um ihn herum hatten sich alle entspannt. Ohne seine Atmung zu verändern, konzentrierte er sich auf ein bestimmtes Gefühl. Genau dasselbe, welches er noch vor ein paar Stunden bei Twilight nutzte. Ohne das Es jemand der Anwesenden Bemerkte legte sich eine leicht goldene Aura um die Gruppe. Nach und nach verfielen die Ponys in einen tiefen ruhigen Schlaf. Als Letztes folgte Leo mit einer tiefen schlafähnlichen Trance, hervorgerufen durch seine Meditation.
„Ihr könnt eure Augen öffnen." Leo streckte sich ein wenig bei seinen Worten. Die Restlichen anwesend erwachten nach und nach. Um sie herum war das offene Feld, auf dem sie sich hingelegt hatten. Die Sonne stand noch immer ungefähr an derselben Stelle. Es war vielleicht weniger als eine halbe Stunde vergangen.
„Wie es aussieht, hat es nicht funktioniert." Twilight klang ein wenig traurig, als sie realisierte, dass sich nichts veränderte.
„Kommt darauf an. Fühlst du irgendeine Veränderung? Magie funktioniert so, wie sie funktionieren soll?", harkte er noch einmal nach.
Twilight zog eine Augenbraue hoch bei diesen Fragen. Sie konzentrierte sich kurz und lies ein paar lose Grashalme in der Luft schweben. Sie sah sich noch einmal um. „Alles wie sonst."
„Bei euch anderen auch alles gleich?" Leo Frage wurde durch unterschiedliche Versuche und prüfende Blicke beantwortet. Rainbow Dash flog kurzer Hand in die Luft und vollführte ein Paar ihrer einfacheren Tricks.
„Keine Veränderung", bestätigte Applejack.
„Eyup", kam nur von Big Macintosh.
„Also war das alles nur Zeitverschwendung? Oder wolltest du nur Zeit schinden?" Rainbow Dash war wieder auf dem Boden gelandet. Sie klang leicht genervt.
„Kommt darauf an. Was für einen Wettbewerb hast du dir ausgesucht? Ich würde nichts nehmen, worin du zu selbstsicher bist. Ich will nicht deine eigene Welt zerstören, wenn ich dich besiege." Ein selbstsicheres Grinsen landete auf Leos Gesicht.
Der Pegasus schnaufte kurz auf. „Wettrennen. Wer zuerst durchs Ziel kommt, gewinnt." Man spürte ihr Selbstvertrauen deutlich.
Leo zuckte kurz mit den Schultern. „Ich habe dich gewarnt. Dann werde ich wohl den Rest der Regeln festsetzten. Es ist fürs Erste ein Wettrennen, kein Wettfliegen."
Nach diesen Worten wurde Leo von Twilight unterbrochen. „Leo, das ist nicht dein ernst. Wie willst du in einem Wettrennen gegen Rainbow Dash gewinnen. Selbst wenn sie nicht fliegen darf."
„Twi hat recht. Selbst für mich war es bei unserem letzten Rennen schwer bis zum Schluss", warf das orange Farmpony noch ein.
Leo ignorierte beide. „So die nächste Regel. Es gibt keine weiteren Regeln. Ohne Regeln können auch keine gebrochen werden." Der Schock, der über die Freunde ging, war mehr als deutlich. Selbst Rainbow Dash war verwundert für einen kurzen Moment.
„Jetzt bin ich mir sicher, dass du den Verstand verloren hast." Twilight schüttelte kurz ihren Kopf.
Leo ignorierte weiter den Rest seiner Freunde. „So bist du einverstanden Rainbow Dash? Wir müssen nur noch zur Rennstrecke, die ich mir überlegt habe.. Vielleicht noch eins zwei kleine Erklärungen zur Vorgehensweise des Wettrennens an sich und dann kann es los gehen."
Der Pegasus musste nicht lange überlegen. Rainbow Dash konnte sich so eine Möglichkeit nicht entgehen lassen. „Deal", sie spukte sich in ihre Vorderhufe und streckte es Leo entgegen. Er machte es ihr kurzerhand nach und schlug ein.
Ein breites Grinsen pflasterte sich über Leos Gesicht. Er hatte sie dort, wo er sie haben wollte und sie wusste es noch nicht einmal. „So dann sollten wir wohl zum Austragungsort wechseln und schauen, ob mein Versuch funktioniert hat."
„Moment mal? Ich dachte es hätte nicht ..." Twilight wurde unterbrochen, als Leo laut mit den Fingern schnippte. Der Ton hallte unnatürlich über das freie Feld. Alles verschwand in einem hellen Licht. Sofort schloss das Einhorn ihre Augen. Der Rest der Gruppe tat es ihr gleich.
Es dauerte nicht lange und das Licht wurde schwächer, bis es vollkommen verschwand. Nachdem sie ihre Augen öffnete, konnte Twilight nicht verstehen, was gerade passiert war. Sie stand auf einer breiten schwarzen Strecke. Sie besaß weiße Markierungen und eine weiße Linie, die sehr nach einer Startlinie aussah. Rechts von ihr waren so etwas wie Sitzränge, doch in so einer Art waren sie ihr fremd. „Wo sind wir?"
Leo stand hinter ihr. Seine Kleidung hatte sich vollkommen verändert. Er trug einen hautengen schwarzen Ganzkörperanzug. Er war an mehreren Stellen extra gepolstert. Unter seinem Arm hielt er etwas, was sie zum ersten Mal sah. „Das Twilight ist eine Rennstrecke aus meiner Welt." Er streckte seinen freien Arm aus und zeigte grob über die Aussicht. „Ich dachte das wäre der richtige Ort für unseren kleinen Wettstreit."
„Wie sind wir hier hergekommen?" AJ war zum Gespräch hinzugekommen.
„Wir haben uns bis jetzt noch nicht einmal bewegt. Mein kleiner Versuch hat vollkommen funktioniert." Gab Leo mit einem Grinsen von sich. „Ich dachte mir, wenn ich eure Träume sichtbar machen kann und es funktioniert hat, dass ich Twilight meine eigenen Träume und Erinnerung übergeben konnte, die sie nach Belieben aufrufen kann. Warum sollte es nicht möglich sein, zusammen zu träumen?"
In diesem Moment ging Twilight ein Licht auf. „Deswegen wolltest du mich dabei haben. Du brauchtest ein Einhorn für den Versuch."
„Richtig ein Einhorn, mit Kenntnis über die Magie in der Welt. Ein Erdpony, was seine besondere Verbindung zu Welt besitzt und ein Pegasus um alles Wissen von dem Himmel zu erlangen. Ich habe eure Erfahrungen und euer natürliches Umweltverständnis zu einer perfekten Kopie der Welt für diesen kollektiven Traum geformt." Niemals verließ das Lächeln Leos Lippen, als er alles erklärte.
Die Augen des Einhorns wurden groß. „... dass ist unglaublich. Wie bist du auf die Idee gekommen?"
„Wenn ich ehrlich bin, habe ich sie von einem Film, den ich vor Jahren gesehen habe." Ein klein wenig verlegen rieb Leo sich den Hinterkopf.
„Was ist ein Film?" Bis jetzt hatte Big Mac nur zugehört.
„Kann ich euch nach dem kleinen Wettrennen zeigen. Obwohl hier in dieser Traumwelt alles sich so verhält wie in der reellen Welt, habe ich die volle Kontrolle darüber, wo wir sind. Ich könnte uns mit einem Schnippen zur Bibliothek bringen."
„Genug von diesem Geplapper. Lass es hinter uns bringen, damit ich endlich hier weg kann." Rainbow Dash schwebte genau vor Leos Gesicht.
„Setze dich und ich erkläre weiter." Leise vor sich hin grummelnd landete der Pegasus. „So die Strecke ist ein Rundkurs knapp 5 Kilometer lang. Mit mehreren Kurven. Der Erste der Fünf runden hinter sich gebracht hat gewinnt. Es wird nicht abgekürzt. Jedes Mal wenn die Strecke verlassen wird, werden straf Sekunden dazu gezählt." Leos grinsen nahm einen teuflischen Hauch an. „Und wie gesagt kein fliegen." Ein weiteres Mal schnippte er. Kurz Blitze es hell auf. An der Umgebung veränderte sich jedoch nichts.
Rainbow Dash rieb sich die Augen. „Für was war das?" irritiert wollte sie direkt vor seinem Gesicht schweben, doch etwas stimmte nicht. Sie rührte sich keinen Millimeter. Verwundert sah sie zu ihren Flügeln. Ihre Augen wurden groß. „Wo sind meine Flügel?!" Sie wurde leicht panisch „Was hast du mit ihnen gemacht?!".
„Beruhige dich. Das ist nur ein Traum und nach dem Rennen bekommst du sie wieder." Sein Grinsen wurde breiter. „In der Zwischenzeit können unsere Freunde ihren Spaß damit haben." Twilight, Applejack und Big Macintosh wiesen alle ein Paar Flügel auf, die sie nun bewunderten. „Irgendwie müssen sie unser Rennen auch verfolgen können."
Der nun ehemalige Pegasus war sprachlos. Genauso sprachlos wie die nun beflügelten Freunde. Es dauerte nicht lange, bis sie durch die Luft flatterten. Verwundert, wie einfach es ging.
„Können wir nun anfangen. Jetzt möchte ich noch eher alles hinter mich bringen." Rainbow war sauer. Mit zusammengezogenen Augenbrauen und einer verzogenen Nase konnte man es nicht übersehen.
„Gerne. Warte an der Startlinie. Ich bin gleich da." Mit diesen Worten verschwand Leo in einem der Garagen. Der Rest der Gruppe machte sich an der Startlinie bereit.
Es dauerte wirklich nicht lange, bis er wieder auftauchte und etwas mit sich schob. Verwundert sahen die Ponys dabei zu, wie er mit etwas Kraft aufwand, dieses komisch wirkende Gerät mit zwei fremdartigen Rädern an die Startlinie schob.
„Was ist das?", fragte Twilight fasziniert von dem neuen Gerät.
„Das Twilight, wird mir dabei helfen zu gewinnen." Verwunderte Blicke war alles mit dem Leo beschenkt wurde. Dazu kam ein unterdrücktes Lachen von seiner Gegnerin.
„Ngh.. damit bist du doch noch langsamer pfft... Willst du nicht gleich aufgeben ... Vielleicht noch ein Fels an deine Beine Ketten, als Unterstützung?" Am ende konnte sich das cyanfarbene Pony nicht mehr zurückhalten und brach in ein lautstarkes Lachen aus.
Leo lächelte nur. „Twilight wärst du so nett und übernimmst den Startpfiff?"
Kaum hatte Rainbow Dash das gehört verstarb das Lachen. Sie machte sich startbereit. Man konnte sehen, wie sie sich voll und ganz konzentrierte. Unbewusste leckte sie sich über die Lippen. Jetzt war sie in ihrem Element. Niemand würde sie in so einem Rennen schlagen, darin war sie sich vollkommen sicher.
„Gerne?.. Also.. Auf die Plätze." Leo setzte sich auf das Motorrad und zog den Helm an. Die drei Beobachter klebten förmlich mit ihren Blicken an ihm. „Fertig." Mit einem gezielten Kick startete er den Motor. Alle bis auf Rainbow Dash schreckten ein wenig zurück. Sie war schon zu sehr in ihrer eigenen Welt von Schnelligkeit und Sieg. „Los!" Bei diesem Wort stürmte Dash sofort davon und lies einen Regenbogen zurück.
Leo hingegen lehnte sich ein wenig zurück und machte gar nichts. „Wow sie ist schnell selbst ohne ihre Flügel." Es dauerte nicht lange, bis das Geräusch von Hufen auf Asphalt immer leiser wurde und schließlich verebbte.
„Solltest du nicht loslegen? Was genau das auch immer bedeutet?" Applejack klang besorgt.
„Jemand sollte Dash aus der Luft verfolgen. Nicht dass sie die Strecke abkürzt." Die Drei Beobachter sahen sich verwundert an. Ohne Mühe flog Big Mac in die Luft und machte sich auf die Verfolgung.
Twilight war verwirrt, um es milde auszudrücken. „Leo willst du überhaupt gewinnen?"
„Eine kleine Frage. Wird bei euch Schnelligkeit auch in Km/h berechnet?"
Das Einhorn machte sich langsam sorgen, aber sie antwortete trotzdem: „Bei den Zügen. Wieso fragst du?"
„Was glaubst du wie schnell Rainbow Dash in Km/h ist?"
Leo wollte auf etwas hinaus und Twilight wusste nicht worauf. „Vielleicht ein bisschen mehr als 60 Km/h, doch ich bin mir nicht sicher. Warum willst du das wissen?"
Er gab keine Antwort. Nur mit einem Lächeln sah er in den Himmel. Hier und da war eine vereinzelte Wolke zu sehen. Die beiden Stuten wussten nicht, was sie davon halten sollten.
„Twilight kann ich dich noch was fragen?" Leos blick verließ niemals den Himmel.
Das Einhorn stockte ein wenig. „Natürlich."
„Was wäre in deinen Augen, die bessere Variante einen Streit oder Disput zu lösen. Beide dazu zwingen es auszudiskutieren oder warten, bis sich beide beruhigt haben und einer von ihnen den ersten Schritt macht?"
Stille legte sich über die kleine Gruppe, nur das Geräusch des laufenden Motors war zu hören. Twilight überlegte kurz, bevor sie eine Antwort gab. „Etwas zu erzwingen könnte die Situation nur verschlimmern."
Leo nickte nur, als wäre er Stolz auf diese Antwort. Wieder wurde es ruhig um die Gruppe.
Diesmal unterbrach Applejack diese Ruhe. „Du willst absichtlich verlieren, habe ich recht? Durch deinen Wetteinsatz werdet ihr dann nie wieder miteinander reden. Würde das deine Theorie nicht zerstören?"
Es gab keine Antwort von dem jungen Mann auf dem Motorrad. Würde er nicht das Motorrad im Gleichgewicht halten, hätte man glauben können, dass er schläft.
In der Zwischenzeit war Rainbow Dash schon zum vierten Mal an dem wartenden Leo vorbei galoppiert. Nun war seine Zeit gekommen.
Leo setzte sich wieder richtig auf das Motorrad. Es heulte kurz auf. Nun war es schon mehr als ein 3/4 Jahr her, dass er auf einer Maschine, wie dieser, saß. Trotzdem spürte er schon, wie das Adrenalin durch seine Adern schoss. „So Twilight wie schnell müsste ich sein, um noch gewinnen zu können?"
Überrascht von der plötzlichen Frage dauerte es ein wenig, bis das Einhorn reagierte. „Wenn wir von einer Geschwindigkeit von 60 Km/h ausgehen, müsstest du schneller als 300 Km/h sein. Das wäre aber unmöglich. Selbst unsere Züge erreichen nicht solche Beschleunigung."
Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Dann wird es noch spannend zum Schluss." Mit diesen Worten gab er Gas und war schneller verschwunden, als die beiden Stuten blinzeln konnten.
Ihre Münder waren weit offen. Egal was gerade passiert war, sie konnten es nicht verstehen. Schon die letzte Information war unmöglich mit ihrem Weltbild in Einklang zu bringen. Es dauerte ein wenig, bis sie sich wieder fingen.
„Ich glaube wir sollten ihm folgen." Stellte Applejack schließlich fest und beide gingen auf Luftkurs.
Rainbow Dash ihrerseits war sich in der Zwischenzeit ihrem Sieg zu 100% sicher. Nicht ein einziges Mal war Leo in ihrer Nähe gekommen. Seit dem Start bewegte er sich nicht einen Millimeter von der Startlinie. Natürlich protestierte ihr Stolz jedes Mal lauter, bei jeder Runde, die sie ihn überholte. Jedoch in dieser Situation heilten der Zweck die Mittel. Schon von Anfang an hätte sie sich wundern müssen. Mit so einem Klotz, denn er anschob, war es für sie auch kein Wunder, dass er sich nicht bewegte. Sie rannte schon lange nicht mehr in ihrer vollen Geschwindigkeit. Eher konzentrierte sie sich voll und ganz auf die Strecke. Wenn es sich vermeiden lies, wollte sie keine Strafzeit kassieren, obwohl es bei einer so breiten Strecke kein Problem war. Ein siegessicheres Lächeln lag auf ihren Lippen. Für sie war alles entschieden.
Plötzlich hörte sie ein Geräusch, was sie nicht einordnen konnte. Zum ersten Mal hörte sie so etwas. Auf jeden Fall war es laut und es kam näher. Schnell näher. Als es fast nicht mehr zu ertragen war, wurde sie von einem Windzug erfasst, wie sie ihn nur von schnell vorbeifliegenden Pegasii kannte. Verwundert sah sie zur Seite. Das Bild, was sie dort sah, konnte sie nicht verstehen. Leo saß auf dem Gerät, dass er so mühsam herbei geschoben hatte, und winkte ihr leicht zu. Schnell war er an ihr vorbeigerauscht. Nur wenige Sekunden und er wurde immer kleiner, bis er vollkommen verschwand. Ihre Augen wurden groß. „Was zum Tartarus war das gerade!!!", brüllte sie aus voller Kraft. Schnell steigerte sie sich wieder auf ihre Höchstgeschwindigkeit.
Mit einem Schock hörte sie ein weiteres Mal das Geräusch, was sie nun erkannte. Ohne viel dagegen unternehmen zu können, rauschte Leo zum zweiten Mal an ihr vorbei. Jede Vorsicht war nun vergessen. Wenn sie verlieren würde, dann war es auch egal, wie viel Strafzeit sie bekäme. Sie gab alles und konnte nur mit steigender Verzweiflung dabei zusehen, wie Leo in kürzester Zeit ihren Vorsprung immer mehr verkleinerte. Immer wieder überholte er sie. Egal was passieren würde Rainbow Dash gab nicht auf. Sie Zwang sich noch schneller zu laufen. So schnell war sie in ihrem ganzen Leben noch nie galoppiert.
Der flügellose Pegasus schnaufte deutlich, als sie endlich die Ziellinie in der Ferne erkannte. Sie war noch immer in Führung, das war alles, was zählte. Leo war selbst schon in der letzten Runde angelangt. So viel realisierte Rainbow, als sie immer wieder von ihm überholt wurde. Sie musste nur noch durchhalten, ohne überholt zu werden. Sie konnte die Ziellinie deutlich sehen. Sie war schon zum Greifen nah. Sie würde gewinnen. Schon wieder ergoss sich die Sicherheit zum Sieg über ihren Körper. Ein weiteres Mal wurde der Gedanke von einem bekannten Geräusch unterbrochen. Noch einmal versuchte sie, ihre Geschwindigkeit zu steigern. Jeder Faser ihrer Muskeln protestierte. Ihre Lungen brannten vor Verlangen nach Sauerstoff. Das stetig ansteigende Geräusch, das Leo immer näher kam, war alles, was sie realisierte. Die Ziellinie kam näher. Es würde nicht mehr lange dauern. Sie könnte es schaffen. Bei den letzten Metern hielt Rainbow den Atem an. Sie konnte schon den Windzug erahnen. In dem Moment, als ihre Hufe fast die Ziellinie berührten, spürte sie wie Leo sie ein weiteres Mal überholte.
Jede Anstrengung viel von ihrem Körper. Sofort verlangsamte Dash ihre Schritte und kam zum Stehen. Die Erschöpfung übernahm sie. Sofort sackte sie nach Luft schnappend in sich zusammen. Ihre ganze Umgebung war nur noch ein verschwommenes Bild von Nichts. Sie hörte nur unverständliches Geplapper in der Ferne. Noch nie in ihren Leben fühlte sie sich so erschöpft und miserabel.
Plötzlich bemerkte sie etwas, was sie schon seid Tagen nicht mehr spürte. Bis zu diesem Moment wusste sie nicht, wie sehr sie dieses Gefühl vermisst hatte. Finger die durch ihre Mähne glitten. Die nächsten Worte waren so klar, dass sie schon fast schmerzhaft ihn ihren Ohren waren.
„So wie es aussieht, hat Rainbow Dash gewonnen. Da werde ich wohl meinen Wetteinsatz einlösen müssen."
Der Pegasus hätte glücklich sein müssen. In Freude aufspringen und jedem davon überzeugen, wie unglaublich sie war. Jedoch fühlte sie sich nicht wie eine Siegerin. Es lag nicht daran, dass Leo mit ihr gespielt hatte. Es waren seine Worte. Sie klangen so wie immer, doch klang etwas Neues mit. Er sprach sie dabei nicht an. Seine Aussage galt einzig und allein den restlichen Freunden auf der Rennstrecke. Rainbow Dash wusste nicht das Es möglich war, aber in diesem Moment spürte sie sich noch miserabler, als sie es kurz davor schon tat. Sie wollte schreien, protestieren, fluchen und sogar flehen. Alles, was sie konnte, war schwer Atmen, während ihre Lungen nach Sauerstoff verlangten.
Jedes Gefühl jeder Gedanke der letzten Woche brach über Rainbow Dash zusammen. Egal wie sehr sie sich anstrengte, nichts konnte sie dagegen unternehmen. Sie fühlte sich so hilflos. Alles war wie ein fürchterlicher Albtraum. Was als Nächstes passierte, konnte ihr Gehirn nicht verarbeiten. Sie wurde von zwei starken Armen in die Luft gehoben. Ein Arm unter ihren Hinterbeinen, der andere leitete ihre Vorderbeine um Leos Hals. Ihr Kopf lag auf einer der beiden Schultern. Sie war zu erschöpft, um zu protestieren, und wollte es auch nicht. So nah war sie dem Menschen noch nie gewesen. Schlagartig war ihre Erschöpfung verschwunden oder vergessen. Tränen sammelten sich in ihren Augen. Emotionen, die sie seit Tagen unterdrückte brachen an die Oberfläche. Sofort verstärkte sie ihren Griff. Sie fühlte sich sicher.
Ohne ihr zu tun, brachen Worte über ihre Lippen. „Leo es tut mir so leid. Ich wusste nicht was ich machen soll. Ich hatte Angst dich zu verlieren. So tat ich das Einzige, in dem ich gut bin in solchen Situationen. Wegrennen. Doch ich brauche dich. Seitdem ich dich kennengelernt habe, ist so viel passiert. Du warst immer für mich da. Du hast mit mir gelacht und mich nie kritisiert ..." Tränen liefen ihr schließlich über die Wangen. „Ich dachte du würdest mich vielleicht ablehnen. Alleine der Gedanke machte mich verrückt.. Bitte verlass mich nicht ..." Bei den letzten Worten wurde ihre Stimme immer leiser.
Ruhe legte sich über die beiden. Bald darauf spürte Rainbow Dash eine Hand in ihrer Mähne. Ein Gefühl, was so fremdartig war und dennoch beruhigend. „Solange es sich vermeiden lässt, werde ich dich nicht verlassen."
Bei diesen Worten konnte der Pegasus nicht anders, als ihn noch stärker zu umarmen.
Es dauerte ein wenig bis sich Rainbow Dash wieder vollkommen beruhigte. In der Ganzen Zeit lies sie nicht von Leo ab. Er hielt sie immer noch fest in seinen Armen und war mehr als glücklich die Kraft dafür zu besitzen. Die restlichen Freunde waren in der Zwischenzeit zu ihnen getreten. Kein Pony sagte etwas. Erst als sich langsam eine unangenehme Ruhe ausbreitete, nahm ein Pony das Wort an sich.
„Leo sei bitte ehrlich. Hast du das alles genau so geplant?" Twilight durchbrach die Stille.
„Nein. Die Wette war eine Kurzschlussreaktion und ich wusste nicht was ich damit machen soll." gab er trocken zurück.
„Also war es pures Glück?", harkte das Einhorn noch einmal nach.
„Das würde ich nicht so sagen. Die Grundidee für all das kam von Toshy. Die Umsetzung war meine Idee. Obwohl ich nicht sicher sein konnte, dass es klappt." Sofort drehten sich alle außer Rainbow zu dem roten Hengst um. Dieser trug seine emotionslose Maske und gab keine eigenen Worte von sich.
Wieder breitete sich Ruhe auf der Rennstrecke aus.
„So was war das jetzt was du benutzt hast?" Neugier schwang in Applejacks Stimme mit.
„Ein Motorrad. Dieses kann über 300km/h erreichen, wenn man damit umgehen kann."
„Ist das nicht gefährlich?", harkte Twilight nach.
„Nur wenn ich die Kontrolle verliere." Leo grinste ein wenig bei seiner Antwort. „Aber ich habe genug vom Wettrennen heute." Nach seinen Worten verschwand die Rennstrecke in hellem Licht und alle Standen wieder auf der Grasfläche, bei der alles begann. Die rechtmäßige Besitzerin nannte die Flügel wieder ihr eigen und Leo stand in seiner normalen Kleidung da. „So Rainbow du kannst nun loslassen, bevor noch jemand eifersüchtig wird. Eine Backpfeife hat mir für den Tag gereicht."
„Will aber nicht", grummelte der Pegasus vor sich hin, „Das ist zu bequem."
„Ich hätte nie gedacht, dass du so anhänglich bist. Das ist ja schon fast niedlich", neckte der junge Mann mit einem Grinsen.
Wie von einem Stromschlag getroffen, riss sich die Pegasusdame von der Berührung und schwebte wenige Meter in der Luft. Ihre Augenbraue waren zusammengezogen und Vorderhufe vor der Brust verschränkt. „Ich bin weder niedlich, noch süß oder entzückend. Verstanden."
„Von süß oder entzückend habe ich nichts gesagt." Sein Grinsen wurde breiter. „Außerdem kannst du dir nicht sicher sein, ob sich eine Umarmung von mir wirklich so anfühlt. Wir sind in einem Traum vergessen?" Er machte eine kurze Pause um die Information sacken zu lassen. „Obwohl wenn ich genauer überlege, sind drei Ponys vor Ort, die wissen, wie sich so etwas anfühlt." Die Blicke, die ihm zugeworfen wurden, ließen sein Grinsen noch breiter werden.
Bevor auch nur einer der Anwesenden irgendwelche Worte von sich geben konnte, wechselte Leo das Thema. „So irgendetwas, was ihr noch sehen oder machen wollt, solange wir hier sind?" Die restlichen der Gruppe blinzelten nur verwundert. „Ich habe keine Ahnung, ob es mir jemals wieder gelingt, diese Traumwelt zu erschaffen. Also warum die Situation nicht ausnutzen?"
Als die Stille langsam wieder zu lang wurde, meldete sich ein sonst so ruhiger roter Hengst zu Wort. „Du wolltest noch erzählen was du nun alles gelernt hast."
Leo rieb sich am Kinn. Er wüsste nicht wieso, dass schaden sollte. „Hmm, warum nicht?" Er überlegte kurz. „Ich kann Erinnerungen von anderen sehen. Meine Erinnerungen anderen zeigen. Gefühle von mir sichtbar machen und auf andere übertragen. Die Gefühle von anderen spüren. Gedanken lesen und telepathisch meine übertragen. Aber dass müsstest ihr schon wissen. Das konnte ich seit Anfang an. Es war eher trickreich, das alles unter Kontrolle zu bringen. Was mir die meiste Zeit dieser Woche gekostet hat. Wobei ich das Spüren von Gefühlen nie ganz ausstellen kann."
Ein anerkennender Pfiff kam aus Applejacks Richtung. „Das klingt echt beeindruckend. Was noch?"
„Ich weiß, wo sich ungefähr meine Freunde aufhalten. Mit einer Karte kann ich den genauen Standpunkt ausmachen. So wusste ich auch, wo sich Rainbow Dash die ganze Woche aufgehalten hat", erklärte Leo weiter. Dieser Kommentar riss den erwähnten Pegasus aus ihrer schmollenden Ignoranz. „Ein klein wenig Telekinese. Träume von anderen sichtbar machen, was diesen ganzen Chaos hervorgerufen hat. Träume von mir anderen Geben und jetzt diesen kollektiven Traum erschaffen. Ich kenne noch die Theorie von ein paar mehr, doch reicht das leider nicht aus, um sie auch zu beherrschen. Leider ist das alles nicht mit Magie in dem Sinne zu vergleichen."
„Du sagst das so oft. Bis jetzt hast du mir noch nicht erläutert, was genau du damit meinst." Twilight war in der Zwischenzeit näher an Leo herangekommen, als sie förmlich jedes einzelne Wort von seinen Lippen saugte.
„Jedes Talent ist bei mir mit Gefühlen gekoppelt. Solange ich nicht weiß, welches Gefühl ich brauche, um bestimmte Fähigkeiten hervorzurufen fische ich im trüben Wasser. Bei den Träumen war es Neugier. Für die Verbindung mit Freunden war es Sorge. Einzig allein die Telekinese fällt da heraus. Vielleicht reicht es aber auch nur, etwas Bestimmtes haben zu wollen." Leo überlegte kurz und wurde mit einer weiteren Frage unterbrochen, bevor er weiter sprechen konnte.
„Wie funktioniert das genau?" Das Einhorn war wieder in ihrem Element. Neues Wissen, welches nur darauf wartete, aufgesaugt zu werden.
Während Leo seinen Mund öffnete, bekam er eine Idee. „Ich konzentriere mich auf das bestimmte Gefühl. Zum Beispiel Sorge." Er schloss kurz die Augen. Um ihn wurde alles schwarz, als er sich auf das Gefühl konzentrierte. Es dauerte nicht lange und das bekannte Bündel Fäden tauchte wieder vor seinem inneren Auge auf. Als sich das Bild verfestigte, öffnete er seine Augen. Vor ihm war alles schwarz bis auf das Bündel unterschiedlich farbigen Fäden, die ein leichtes Licht von sich gaben. Um ihn herum waren noch immer seine Freunde. Zum Glück funktionierte seine Idee. „Dann sehe ich genau diese Fäden vor mir. Jeder Faden steht für einen anderen Freund. Wenn ich den richtigen Faden gefunden habe, muss ich ihn nur heraussondern und schon weiß ich, wo ich ungefähr suchen sollte."
Prüfend lies Leo ein Blick über das Bild vor ihm gleiten. Der Rest der Gruppe schwieg, während sie ihrerseits den Anblick prüften. Ein komisches Gefühl in seinem Hinterkopf störte den jungen Mann. Irgendetwas war anders an diesem Bild. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen. Definitiv stimmte etwas nicht mit den Farben. Es dauerte ein wenig, bis er begriff, was ihn störte. Jeder Faden war nun zweifarbig.
Eine Stimme riss ihn aus den eigenen Gedanken. Sie gehörte zu dem einzigen Einhorn in dieser Traumwelt. Ihrerseits prüfend war sie an das Gebilde von Fäden herangetreten. „Ich verstehe. Die Farben entsprechen unsere Fellfarbe." Genau vor dem lavendelfarbenen Faden blieb sie stehen. „Doch für was steht die andere Farbe?" Interessiert prüfte sie das Bild noch einmal genau. „Vielleicht die Entfernung zu dem stellvertretenden Freund? So weit ich sehen kann sind die Fäden von allen hier anwesenden golden." Fragend drehte sie sich zu Leo um. Kaum sah sie ihn wurden ihre Augen groß.
Verwundert folgte er ihren Blick. Was er sah, verwunderte ihn im ersten Moment. Genau aus seiner Brust, in der Höhe seines Herzen, kamen vier goldene Fäden. Er folgte ihnen. Sie gingen den Boden entlang und vereinten sich irgendwann mit den anderen Fäden. Überrascht griff er nach den Fäden an seiner Brust. Sofort überschwemmte ihn eine angenehme Wärme. „Das ist neu", sprach er verwundert. Jedoch was er sah, als er wieder aufsah, warf ihn vollkommen aus der Bahn. Alle seine anwesenden Freunde fassten sich an die eigene Brust. Verwirrung war über ihre Gesichter geschrieben, gekoppelt mit einer leichten Röte über den Wangen. Genau in diesem Moment verstand er die Bedeutung hinter all dem.
Schnell ging er an das Fadenbündel heran und suchte die anderen Farben heraus. Bald waren alle nach Zweitfarbe sortiert. Mit einer leichten Berührung wurde jedes Mal ein anderes Gefühl in ihm hervorgerufen. Jede Zweitfarbe mit anderem Effekt. Schnell stellte sich Verständnis ein. In nur wenigen Sekunden wurde sie von Panik ersetzt. Leo wusste nun genau, was das alles bedeutete. Es war eine der wenigen Fähigkeiten, die er nie auch nur im Ansatz besitzen wollte. Schon als er über sie las, bekam er eine unglaubliche Angst davor.
Seine Freunde kamen langsam, bei dem ganzen Geschehen, auf den in Panik verfallenen jungen Mann zu. Sie mussten nicht Gefühle spüren können, um die Panik in seinen Augen zu erkennen.
„Leo was ist den Los?" Twilight war nur noch wenige Zentimeter von ihm entfernt. Sie hatte schon ein Huf erhoben, um ihn zu berühren.
Seine Augen rissen in purer Angst auf. Sofort sprang er zurück, bevor seine Beine nachgaben. Er wirkte fast so, als würde er sich um sein Leben fürchten. Das panische Wegrutschen verfestigte den ganzen Eindruck noch einmal. „Bleibt weg von mir!!" Seine Atmung verstärkte sich. Er hyperventilierte.
Besorgt kamen die Ponys wieder auf ihn zu. Keiner konnte nur ein Wort sagen, als sie plötzlichen von einem Schutzschild in ihrer Bewegung zurückgeworfen wurden. Die Umgebung nahm wieder die Form der Grasfläche an.
„Ihr sollt mir fern bleiben!" Seine Atmung ging immer schneller. Die Umgebung wurde immer verschwommener.
„Beruhige dich Leo. Wir sind deine Freunde. Wir tun dir nichts." Zur Überraschung von allen Anwesenden waren es die Worte von Rainbow Dash, die das Chaos um sie herum durchschnitt.
„Aber wie lange!? Ich weiß nicht, ob ich das unter Kontrolle habe. Amokineses ist gefährlich!! Ich muss hier weg." Seine Worte wechselten zwischen Flüstern und wildem Schreien.
Twilight atmete scharf ein. Ihre Augen wurden groß. Sie war die Einzige, die vollkommen die Bedeutung hinter seinen Worten verstand. Doch bevor sie ein Wort sagen konnte, verschwand der Boden unter ihren Füßen. Sie fielen in eine vollkommene Dunkelheit.
Gleichzeitig erwachten alle Ponys auf der Grasfläche. Wie durch einen Schock sprangen alle auf ihre Beine. Es dauerte ein klein wenig, bis sie verstanden, was gerade passierte. Verwundert sahen sie sich um. Leo war nicht mehr unter ihnen.
„Ok, kann mir einer erklären, was das gerade war?" Rainbow Dash wedelte wild mit ihren Vorderhufen. „Und was bedeutet Amukanis-irgendetwas?"
„Amokinesis", verbesserte Twilight den Pegasus. Sie saß wieder auf dem Boden. Ihre Ohren legten sich an ihren Kopf an. „ Amokinesis ist die Fähigkeit jeden Aspekt von Liebe, sowie Emotionen kontrollieren zu können. Eigentlich fällt darunter alles, was mit dem Herzen zu tun hat. Jemand mit dieser Fähigkeit kann z.B. Jemanden helfen die wahre Liebe zu finden. Sie kommt selten bei Empathen vor. Menschen, die die Fähigkeit besitzen Gefühle von anderen zu spüren."
Bei diesen Worten horchte Applejack auf. „Das klingt doch gar nicht so schlimm. Warum ist Leo deswegen so panisch geworden?"
Mit einem leichten Kopfschütteln erklärte das Einhorn weiter. „Er kann auch wahre Liebe zerbrechen. Ponys gegenseitigen in puren Hass stürzen. Jemanden zum lebenden Liebessymbol mutieren, damit jeder der seine Augen auf sie oder ihn richtet, sich Hals über Kopf verliebt. So weit das alle die ihn oder sie sehen wahnsinnig werden. Ein Pony in sich selbst verlieben lassen, sodass er oder sie alles andere um sie vergisst. Jemanden dazu verfluchen, niemals Liebe zu finden. Er kann auch wahre Liebe mit allem, was dir einfällt, erschaffen. Sei es nun ein Stuhl, eine Katze oder der Himmel selbst. Dazu sind manche Veränderungen selbst für den Fähigkeiten Nutzer unwiderruflich."
Mit jedem weiteren Wort wurden die Anwesenden blasser. Nur langsam sank die Bedeutung bei allen. Unangenehme Stille legte sich über alle.
„Das meinte er also mit den Worten 'Aber wie lange'." Big Macintosh flüsterte die Worte ungewollt vor sich hin.
Twilight nickte. „Die Fähigkeit materialisiert sich in drei Phasen. Als Erste kann er die Verbindungen sehen. Danach kommt das Kontrollieren dieser Verbindungen. Als Letztes, das kreieren von Verbindungen. Am einfachsten sind am Anfang eigene Verbindungen zu manipulieren. Je stärker desto anfälliger sind sie auf die Fähigkeit. Dazu ist in den Startphasen eine bestimmte Nähe notwendig. Deswegen wurde er wahrscheinlich panisch.
„Woher weißt du so viel darüber Twilight?", fragte AJ.
„Das Buch, was ich von Prinzessin Celestia bekommen habe, hat ein riesiges Kapitel darüber. Der Mensch, der als Erstes diese Fähigkeit bekommen hat, wollte sichergehen, dass niemand mehr so leiden muss wie er." das Einhorn flüsterte nur noch.
„Was meinst du damit?", harkte Rainbow nach.
„Kennt ihr die Fohlengeschichte von dem Pony, was sich in den Mond verliebt? Oder die etwas andere Geschichte über den Pegasus, der sich in die Sterne verliebt?"
„Das waren meine Lieblingsnachtgeschichten als Fohlen", bestätigte der Pegasus mit einem Nicken.
„Die Enden waren in Realität nicht so schön. Das Pony, was sich in den Mond verliebt hatte, ist am Ende verdurstet, da es nichts mehr anderes machte, als auf den Mond zu warten oder den Mond anzusehen. Der Pegasus hingegen hat es irgendwann nicht mehr ausgehalten und ist in den Nachthimmel geflogen, um die Sterne zu erreichen. Gegen jeden Schmerz ist er immer höher geflogen, bis er mit einem Hirnschaden ohnmächtig wurde, das Ende kann man sich vorstellen." Twilight atmete tief ein. „Die Beiden waren die besten Freunde des ersten Menschen mit Amokinesis. Danach hat der Mensch sich in eigenes Exil geschickt und versucht alles über die Fähigkeit herauszufinden. Was er auch aufgeschrieben hat."
Eine bittere Stille legte sich schleichend über die kleine Gruppe, als jeder den eigenen Gedanken nach ging.
_So das war das zweite Kapitel. Lasst eure Gedanken ruhig in einem Kommentar hier. Ich freue mich immer über jede Kritik und Bestätigung meiner Mühe.
Noch das Offizielle hinterher. My little Pony: Friendship is Magic gehört Hasbro. Alle Charaktere, die vom original variieren und aus meinem Kopf entsprungen sind gehören mir.
Ich freue mich schon auf das nächste Mal. Falls wir uns bis nächstes Jahr nicht wieder sehen. Wünsche ich euch allen eine schöne Weihnacht und einen guten Rutsch ins neue Jahr._