Selestral 1 - Genros Vermächtnis - Kap 26+27

Story by Belenes LeSabre on SoFurry

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Kapitel 26 Wotan erwachte nach Stunden, schaute sich um, erstarrte in der Bewegung und tippte Sirius an. Der war schon wach, traute sich jedoch nicht sich zu bewegen. Sie waren von mehreren der kleinen Roboter umzingelt. „Ich glaube wir haben ein Problem", sagte Sirius leise. Wotan nickte nur und starrte gebannt auf die Vehikel. „Was meinst du was die wollen?", fragte er. Sirius löste sich aus der Erstarrung, erhob sich und sagte: „Ich weiß es nicht, werde es aber herausfinden." Er richtete sich zur vollen Größe auf, die Mehrzahl der Roboter wich vor ihm zurück. Lediglich einer schien aberwitzig zu sein, rollte auf den Wolf zu und fuhr gegen sein linkes Bein. Der jedoch bewegte sich keinen Zentimeter und beobachtete nur, um zu sehen, was das jetzt werden soll. Der Roboter rollte in Richtung der Tür und bog nach links ab. Sekunden später tauchte er wieder auf, steuerte auf Sirius zu und stupste wieder gegen sein linkes Bein. Der ganze Vorgang wiederholte sich fünf Mal, dann kapierten beide Wölfe gleichzeitig, was die Dinger von ihnen wollten. Wotan erhob sich, ging zum Tisch, holte ihre Waffen und gab Sirius seine. „Ich glaube wir sollen ihnen folgen", sagte er. Sie gingen zwei Schritte in Richtung der Tür. „Hattest du die Tür nicht geschlossen?", fragte er Sirius. Sein Partner nickte. „Stimmt." Tatsächlich waren die Roboter darauf aus, dass die beiden ihnen folgten und darauf bedacht den Kontakt nicht zu verlieren. Sie wiesen ihnen den Weg zu einem Ziel, das nur sie kannten. „Wo wollen die uns nur hin locken?" Sirius war das Ganze unheimlich.   * Während die Tiger sowie Kira und Pedro schliefen, sollten die beiden Wölfe in Kürze sehr erstaunliche Dinge erleben und etwas erfahren, worüber die Anderen vorher nur spekuliert hatten. Die kleinen Roboterfahrzeuge rollten auf eine Wand zu und blieben davor stehen. „Sackgasse", bemerkte Wotan bitter. Das war wohl nichts. Wir gehen zurück auf Ebene minus sechs und melden uns bei den Anderen. Die vermissen uns bestimmt schon und haben vielleicht was Interessantes herausgefunden." Sirius stimmte zu und beide drehten sich um, um zu gehen. Plötzlich fuhr die Wand unter einem dröhnenden Geräusch auseinander. Es handelte sich um eine Tür die so präzise in die Wand eingearbeitet war, dass man sie nicht wahrnahm. Aber das war jetzt egal, denn diese Tür war offen und jemand musste sie geöffnet haben. Die Beiden sahen sich an und waren sichtlich nervös. „Sieht so aus, als ob wir ne Einladung bekommen hätten", sagte Wotan mit trockener Kehle. Die Roboter flitzten hinein und beide folgten ihnen. Kaum waren sie durch die Tür getreten, da schloss sich diese und beide saßen in der Falle. War es überhaupt Eine? Wo immer sie sich befanden, es war stockfinster, lediglich einige Kontrolllämpchen blinkten in näherer Entfernung. Plötzlich gingen Lichter an und überfluteten sie mit Helligkeit. Sie kniffen die Augen zu und schützten sie zusätzlich mit davor gehaltenen Händen. Nach mehreren Sekunden hatten sie sich an das Licht gewöhnt und konnten etwas erkennen. Sie befanden sich in einem großen Raum und an den Wänden befanden sich mehrere Monitore, welche jetzt aktiv wurden. Im Raum selbst stand ein Tisch mit drei Computern, außerdem stand am hinteren Ende ein merkwürdiger metallener Liegestuhl und in diesem saß jemand. Aus seinem Körper kamen unzählige Kabel und Schläuche. Blaue und rote Flüssigkeiten flossen hindurch wurden in den Körper gepumpt oder abgesaugt. Sie fassten Mut, traten weiter in den Raum hinein, um nähere Einzelheiten erkennen zu können und näherten sich der Liege. Plötzlich öffnete das Wesen die Augen und schaute die Wölfe scharf an. „Seid willkommen, Freunde", sagte es und hatte dabei eine sehr gewöhnungsbedürftige Stimme. Sie schien männlich und weiblich zugleich zu sein. Das Wesen trennte sich von den Leitungen und damit von der Apparatur an der es hing und stand auf. Gegenüber Wotan und Sirius erschien es mehr als nur groß. Es war eindeutig ein Anthro, aber es gehörte keiner bekannten Spezies an. Es war eher eine Mischung aus verschiedenen. Dem Kopf nach war es eindeutig ein Löwe, wobei es lange Säbelzähne hatte die ihm aus dem Oberkiefer wuchsen. Es hatte eine traumhaft lange Mähne, die bis über die Schultern fiel und hellblond war. Es hatte breite Schultern, die beide zum anlehnen einluden, ein dichtes Brustfell unter dem sich deutlich zwei Wölbungen abzeichneten und somit als Weibchen kennzeichneten. Es hatte sehr ausgeprägte Bauchmuskeln, männliche Geschlechtsorgane ... - Moment! - Die beiden Wölfe zuckten zusammen und ließen ihren Blick nochmals über das Wesen schweifen und landeten schließlich wieder bei den Brüsten. Dann schauten sie nochmals und ungeniert auf die Taille und ließen ihre Blicke dort verharren. „Das kann ich nicht glauben", flüsterte Wotan leise. „Es ist zweigeschlechtig." „Das seht ihr richtig", sagte das Wesen frei heraus. „Ich kann Junge gebären oder sie zeugen. Ich bin alles und nichts. Ich bin der Anfang von allem und Mutter und Vater zugleich." Die beiden sahen sich verständnislos an. „Was bist du wirklich und wer bist du?", fragte Sirius. „Ich bin Anthro und das erste Wesen unserer Art." „Das glaube ich dir gerne, denn so was wie dich habe ich noch nie gesehen. Du sprachst von unserer Art. Also gibt es noch mehr, die so sind wie du? Hast du denn einen Namen?", entgegnete Sirius. Das Wesen ging drei Schritte auf die Beiden zu. Die Rüden wichen ein Stück zurück. „Habt keine Angst vor mir. Ich bin Anthro und ich bin allein." „Allein also. Den Rest sagtest du schon. Wir sind alle Anthros und deine Antwort verwirrt mich", sagte Sirius etwas schärfer. Das Wesen seufzte. „Ich bin der Anfang eures Lebens. Ich bin euer Erzeuger." Den Beiden klappten die Kinnladen herunter. Konnte das sein? Hatten sie tatsächlich ein Wesen gefunden von dem sie alle abstammten? „Das ist unwahrscheinlich", sagte Wotan. „Du müsstest schon längst tot sein. So alt wird niemand." „Vergiss nicht, dass ich über die hochentwickelte Technik der Station verfüge und derer ich mich bediene." „Schon, aber sollte das gehen?" Das Wesen deutete auf den Stuhl. „Diese Apparate sorgten dafür, dass ich seit mehreren Jahrhunderten nicht altere. Der Prozess der Alterung ist ein ständiger Zerfall von Zellen und Gewebe, wird dieser aufgehalten altert man nicht. So konnte ich nach meiner Flucht leben, seit genau sechshundertelf Jahren." Das war zuviel des Guten und die Beiden wurden sauer. „Du willst uns wohl verarschen?", herrschte ihn Wotan an. Das Wesen ging einen Schritt zurück und hob beschwichtigend die Hände. Er sah auf einen der Monitore und machte einen Vorschlag. „Warum gehen wir nicht zu den Anderen von euch? Vielleicht können wir die Missverständnisse aufklären." Der Vorschlag entbehrte nicht einer gewissen Logik. „Okay, mein Freund. Aber schön langsam und vorsichtig und glaube mir, wir können mit unseren Waffen sehr gut umgehen", drohte Sirius. „Das glaube ich euch gerne, sonst würdet ihr nicht hier stehen. Ich komme gerne mit euch." Das Wesen hielt die Hände sichtbar in Richtung der Tür. Wotan und Sirius nickten und traten auf die Tür zu. Die öffnete sich und sie verließen den Raum.  


Die Anderen schliefen noch, erwachten aber langsam. Einer nach dem Anderen schickte sich an, dem Genuss einer heißen Dusche zu frönen. Nach kurzer Zeit waren sie fertig und Kira setzte frischen Kaffee an, außerdem besorgten sie sich was zu essen. Sie setzten sich in den Computerraum und wollten gerade mit der Datenauswertung weiter machen, da kamen vom Flur her Schritte näher. Sie schauten zur Tür und Sirius trat in den Türrahmen. Er war sichtlich aufgeregt und erschien verwirrt. „Hallo Sirius, was ist denn los? Ist was passiert?", fragte Cyron. Der Rüde nickte nur, trat einen Schritt zurück und winkte auf dem Gang jemanden heran. Neugierige Blicke folgten ihm. In den Türrahmen trat plötzlich ein bekanntes Wesen. Sie hatten es vor kurzem erst gesehen. Die Gruppe sprang von den Sitzen auf und konnte ihren Augen nicht glauben. ER war da, ER stand direkt vor ihnen und ER lebte. * Tarja fand als erste Beteiligte die Sprache wieder. „Anthro? Wie kann das sein? Du müsstest doch schon lange tot sein und wie hast du überlebt und wo kommst du her?" „Langsam, langsam. Alle Antworten der Reihe nach", entgegnete er. „Erstmal lebe ich noch und mein Name ist tatsächlich Anthro. Eure beiden Wachwölfe wollten mir nicht glauben." Die beiden Genannten zuckten mit den Schultern und hoben entschuldigend die Hände. „Schon gut", sagte Cyron dazwischen. „Sie können nichts dafür und wussten es nicht besser. Wir hatten die Aufzeichnungen auf denen du erscheinst erst gefunden, nachdem die Beiden gegangen waren. Sie machen ihre Arbeit aber wirklich sehr gut und sind die Besten." Die beiden Rüden reckten sich vor Stolz und Anthro nickte freundlich. „Gut. Dann ist das, glaube ich, geklärt." Er wandte sich an Tarja. „Nun zu deinen Fragen. Ich hatte in der Zeit in der ich hier friedlich lebte einen ungenutzten Raum gefunden. Den hatte seinerseits wohl das Militär erschaffen und den Wissenschaftlern nichts davon übermittelt. In ihm befanden sich Überwachungsmonitore. Ich las sehr viel über Gentechnik und über lebenserhaltende und -verlängernde Maßnahmen. Ich stahl heimlich eine passende Ausrüstung zusammen und installierte sie in jedem Raum. Ich wusste, dass der Tag kommen würde, an dem sich die Ereignisse wenden würden. Als der Tag dann kam, befreite ich eure Vorfahren und schlich in meinen Raum. Es hatte keiner bemerkt und alle dachten, ich wäre auch aus der Station geflüchtet. Ich baute eine Armee von kleinen flinken Robotern zusammen, welche mir treue Dienste leisten sollten. Sie sollten Informationen sammeln und die Station überwachen. Die Kampfeinheiten waren überall und eliminierten das gesamte Wissenschaftlerteam, ebenso die Techniker und das Sicherheitspersonal. Die Station gehörte ab diesem Zeitpunkt den Robotern und war frei von Lebewesen aller Art. Ich sandte meine kleinen Helfer aus und manipulierte verschiedene Datenleitungen. Am Ende war der Hauptcomputer von fast allem abgeschnitten. Lediglich die Datenbänke standen noch unter seiner Kontrolle und die Waffensysteme. An die kam ich leider nicht ran. Danach programmierte ich meine Roboter so, dass sie inaktiv bleiben, solange sich im strategischen Gefüge der Station nichts ändert. Ich wollte verhindern, dass jemand aufmerksam wird. Außerdem bekamen die Roboter von mir den Auftrag eventuell anfallende Leichen abzutransportieren, um das Ausbreiten von Krankheiten infolge des biologischen Abbaus zu verhindern. Danach schloss ich mich an meine Apparatur an und wurde in künstlichen Tiefschlaf versetzt. Nach sechshundertelf Jahren bin ich endlich erwacht und freue mich euch kennenzulernen." Tarja lächelte ihn an. Er hatte Charme das musste man ihm lassen. „Dann waren es also deine Roboter, die den toten Pegasushengst weggeschafft haben?", fragte Kira. „Ja, wenn er in einer Ebene lag, dann ist das durchaus möglich." „Du weißt aber auch, dass sie ihn dann mit einer Sensorenphalanx ausgerüstet haben, nachdem sie ihm den Kopf abtrennten. Seine einstmals Geliebte hatte einen Mordsschreck bekommen und ein tiefes Trauma erlitten", sagte die Luchsin streng. Anthro überlegte kurz. „Dann muss ein Fehler in der Programmierung vorgelegen haben oder es gab einen Widerspruch. Die Roboter hatten ja wie ich erwähnte, auch den Auftrag zu prüfen ob sich im Gefüge der Station etwas ändert. Das war nach eurem Eintreffen ganz klar der Fall und nach dem sie den toten Pegasus fanden, kam wohl der Befehl der Kommunika-tionsherstellung mit euch zum tragen. Sie haben ihn wohl mitgenommen, den Kopf abgetrennt, da das Hirn nicht mehr zu retten war und versuchten mittels einer Kombination aus Pegasuskörper und künstlicher Intelligenz mit euch in Kontakt zu treten." Cyron schaute ihn streng an „Und das hat wohl auch geklappt, wie es aussieht. Wenn auch auf eine ziemliche unangenehme Weise. Aber warum liegt der Kopf des Hengstes im Labor? Was soll mit dem geschehen?" „Der Kopf ist an Versorgungsleitungen angeschlossen und damit vor dem Zerfall geschützt. Die Zeit wäre gekommen und das zerstörte natürliche Hirn, wäre durch ein künstliches ersetzt worden. Körper und Kopf wären wieder verbunden worden und der Pegasus hätte wieder gelebt. Aber das hat sich ja nun erledigt." Kira seufzte. „Ich glaube die ganze Technologie hier ist ne Nummer zu hoch für mich. Es stehen Möglichkeiten offen, die wir uns nicht mal im Traum vorstellen können." „Und nun?", fragte Tarja. „Wie es aussieht bin ich genau im richtigen Moment geweckt worden, denn ihr könnt Hilfe dringend gebrauchen, genau wie ich", sagte Anthro. „Und was stellst du dir dabei vor?", fragte Kira neugierig. „Nun, ganz einfach. Ich helfe euch beim auswerten der Daten und gebe noch zusätzlich Informationen weiter. Außerdem erkläre ich euch die Technik des Mech, denn ich kenne die Handbücher, Zeichnungen, Pläne und Bedienungsanleitungen auswendig. Außerdem zeige und erkläre ich euch die Shuttleschiffe, die ihr benötigt um auf die andere Seite des Planeten zu kommen, denn dort steht ein großer Raumtransporter." Sie schauten sich alle an und kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Das war dringend benötigte Hilfe. „Wo ist der Haken?", fragte Stella verschmitzt. „Ihr nehmt mich mit zur Erde, wenn ihr hinfliegt. Ich habe da einige Sachen zu erledigen und allein kann ich das nicht. Daher war es meine einzige Aufgabe zu schlafen und zu warten. Abgesehen von den ganzen Waffen, die meine Flucht aus der Station verhindert hätten." Stella atmete tief durch und seufzte. Sie blickte zu Cyron. Der starrte an die Decke, hielt den Kopf schief und legte die Ohren zur Seite, anschließend nickte er. Das Geschäft war damit besiegelt. „Gut. Was möchtet ihr denn als erstes tun?", fragte Anthro. Tarja kicherte, denn sie fühlte sich an Groodarn erinnert. „Warum kicherst du?", fragte der verwirrt. „Nichts, nichts. Ist schon gut. Du hattest mich gerade nur an einen guten Freund erinnert." Anthro nickte und lächelte sie an. Plötzlich wurde sie sehr ernst und nachdenklich. „Was ist mit dir, Tochter?", fragte Stella besorgt. „Ich musste nur gerade an Groodarn denken und dann fielen mir mit einem Mal Finlay und Sitara ein und mein Apophis." Sie schluchzte und fing an zu weinen. „Ah! Da erfahren wir doch auch mal den Namen unseres Enkels", sagte Stella lächelnd. Das alles war von Anfang an in den Hintergrund gerückt und am Ende komplett untergegangen. Das Mischwesen sah sie betroffen an. „Pass auf", sagte er. „Wir machen folgendes. Ich drucke die Anleitungen und anderen Unterlagen für den Mech aus, ebenso die Handbücher für die Shuttleschiffe. Im hinteren Teil der Station, in einem separaten Gebäude sind 5 Stück davon vorhanden. Davon nehmen wir uns beide dann eins und fliegen dahin, wo du hin möchtest." Tarja schaute zu ihren Eltern und die nickten zustimmend. Das nächste was man von ihr hörte war ein lauter begeisterter Aufschrei. „Aber Chiron kommt mit", bestimmte sie. Cyron nickte ein weiteres Mal und seufzte. Nach fünf Stunden harter Arbeit der Drucker, lagen riesige Papierberge auf den Tischen. Cyron schaute traurig auf die Berge von Aufzeichnungen, dann zu Kira, dann zu Stella, dann zu Pedro, dann wieder auf die Papiere, dann zu Tarja, dann zu Anthro und legte den Kopf auf den Tisch. „Oh, meine Bastet! Was haben wir nur verbrochen, dass wir mit so was bestraft werden." Stella stand auf und ging zu ihrem Kater. Sie umarmte ihn und spendete ihm Trost. Kira seufzte. „Was ist los, Kira?", fragte Cyron. „Ach verdammt. Ich weiß auch nicht. Ich bin zu lange mit Pärchen zusammen. Wenn ich euer liebevolles Geknuddel sehe, dann werde ich in letzter Zeit so merkwürdig schwermütig." Cyron schaute sie schief an. „Wie alt bist du jetzt eigentlich?", fragte er und zuckte zusammen. Ein Weibchen fragt man nicht nach so was. Aber Kira schien das locker zu sehen. „Ich bin gestern fünfundzwanzig geworden." „Was? Du hattest gestern Geburtstag und hast nichts davon gesagt?", rief Cyron laut aus. „Wir haben wichtigeres zu tun", erwiderte sie. „Oh nein. Junge Dame, das haben wir nicht. Außerdem hast du da draußen bestimmt einen jungen Kater der auf dich wartet." Kira schüttelte den Kopf. „Nein?", mischte sich Anthro ein. „Ein so bezauberndes und junges Luchsmädchen hat keinen Freund?" Kira schüttelte immer noch den Kopf. Anthro schaute mal wieder betroffen. „Wie kann das sein?" „Ich hatte nie Zeit und habe mich ganz meiner Bildung und Büchern gewidmet." Cyron nickte. „Kann ich mir vorstellen. Daher bist du wahrscheinlich auch über Nacht zu unserem Computergenie mutiert." Das Mischwesen war sichtlich beeindruckt und neugierig. „Über Nacht?" „Ja, sie ist unser Experte für Technik und Sicherheitseinrichtungen. Sie hat die Basis im Gebirge per Computer ausgeschaltet, wenn man von unseren Handgreiflichkeiten mit den Messerdrohnen und Kampfeinheiten absieht. Außerdem haben wir es ihr zu verdanken, dass wir es geschafft haben diese Station zu erobern. Sie hat in der Tat, über Nacht, eine der Kampfeinheiten vom Netzwerk getrennt und vollkommen umprogrammiert. Sie stand dann auf unserer Seite und hat die entscheidende Schlacht für uns gewonnen. Und dann kam die Arbeit hier. Sie hat die Technik sehr schnell gemeistert, hat ein Programm zur Extraktion der Daten geschrieben und alle verfügbaren Daten gesammelt." Kira wurde rot um die Nasenspitze und schaute beschämt zu Boden. „Ach, das war doch nichts was ich gemacht habe." Anthro war fasziniert von der kleinen Luchsin und ihm wurde warm ums Herz. Er hatte einen ihm vergleichbaren Intellekt gefunden und freute sich. Die Luchsin hatte es ihm angetan und er beschloss sie im Auge zu behalten. Wotan, Sirius, Torus, Grey und Sinja erschienen auf der Ebene und schauten zur Tür herein. „Hallo ihr", sagte Sinja fröhlich. „Wir bringen neue Lebensmittel und Getränke." „Ja hallo. Es ist schön euch zu sehen. Wir sind hier verdammt einsam und versauern hinter den Computern und Monitoren. Die Datenmengen sind schier unendlich. Aber wir haben sehr viel herausgefunden", sagte Cyron nicht ohne Stolz. Die Fünf traten ein und schauten entsetzt auf die Papierberge. „Wo sind eigentlich Syrgon und Diana abgeblieben?", fragte Chiron. „Die haben die Station verlassen und hocken im Lager", entgegnete Grey und biss sich auf die Zunge. „Na toll, hier macht wirklich jeder was er will", sagte Cyron und legte den wieder auf den Tisch. „Können wir vielleicht helfen?", fragte Torus. Sie hatten Anthro noch gar nicht bemerkt. „Ich denke, ja", entgegnete Stella. „Chiron und Tarja werden nach Strongham fliegen, um ihren Sohn zu besuchen. Während ihrer Abwesenheit können wir eure Hilfe sehr gut gebrauchen." Die Fünf nickten und freuten sich darüber. Wotan zeigte auf das Mischwesen und erregte damit ihr Interesse. Er saß mit dem Rücken zu ihnen und daher konnten sie nur seine dichte Mähne erkennen. „Wollt ihr uns euren neuen Freund nicht vorstellen?", fragte Sinja. Anthro stand auf, drehte sich um und deutete eine Verbeugung an. Torus, Grey und Sinja sahen ihn fasziniert an. Nachdem wie Wotan und Sirius ihn beschrieben hatten, hatten sie ja einiges erwartet, aber das was sie sahen verschlug ihnen glatt den Atem. Er war wirklich eine imposante Erscheinung, viel zu perfekt und mystisch um real zu sein. Cyron sah auf die Fünf und beobachtete Anthro und die Reaktionen auf ihn. ‚Er zieht alle in seinen Bann, keiner denkt mehr an Gefahren oder macht sich anderweitig Sorgen, wenn er einen ansieht. Man ertrinkt förmlich in seinen Augen, seinem Blick und seiner Ausstrahlung. Es ist fast so, als würde der Verstand aussetzen', dachte sich Cyron und da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.   Kapitel 27 ‚Da stimmt was nicht. Was ist, wenn uns hier etwas vorgespielt wird und das alles nur eine perfekte Falle ist? Was ist, wenn er ein perfekter Plan ist, um uns alle einzulullen und uns abzulenken?' Bei diesem Gedanken wurde es Cyron mulmig er deutete Kira n, ihm zufällig und in einigem Abstand zu folgen. Sie verstand was er wollte und sie trafen sich auf Ebene minus vier. „Setzt dich", sagte Cyron, nachdem sie ein Nebenzimmer betreten und die Tür geschlossen hatten. „Fällt dir vielleicht auch etwas Ungewöhnliches auf?", fuhr der Tiger fort. Kira schüttelte den Kopf. „Da stinkt was und zwar gewaltig. Es plätschert so merkwürdig seicht dahin." „Was meinst du damit?", fragte die Luchsin. „Mir ist vorhin etwas aufgefallen." „Und was?" „Anthro. Er raubt uns den Verstand. Alle sehen ihn an und sind ganz hin und weg." „Hast du Konkurrenzängste?" „Nein, das nicht. Aber er hat so eine perfekte Wirkung auf uns, wenn er uns ansieht. Alles scheint perfekt zu sein. Die Übernahme der Station lief fast perfekt, das Finden der Daten lief perfekt, uns fällt alles in den Schoß und rein zufällig taucht dieser Anthro auf und die Sache wird noch perfekter." Kira überlegte. „Ich verstehe was du meinst und worauf du hinaus willst. Dir läuft alles zu perfekt." Cyron nickte. „Immer, wenn alles zu perfekt ist, kommt eine Katastrophe heraus. Sein Auftauchen passt wie die Faust aufs Auge. Und soll ich dir noch was sagen? Ich fürchte langsam, dass wir hier einer ganz tollen Inszenierung auf den Pelz rücken." Kira biss sich auf die Unterlippe und dachte nach. „Mag sein, aber das sind deine subjektiven Eindrücke." „Das glaube ich nicht. Ich habe nur intensiv beobachtet und auch mich selbst überprüft. Am deutlichsten sehe ich einen Unterschied im Verhalten zwischen dem gestrigen und dem heutigen bei Wotan und Sirius. Gestern hatten beide eine Panik vor Anthro und verhielten sich überlegend und gut durchdacht. Heute kamen sie ins Zimmer, sahen Anthro und kriegten ansatzweise fast einen Ständer. Ich habe das Gefühl, dass wir beginnen ihn als Sexobjekt zu betrachten. Wir lassen uns von unserer Geilheit überrennen und der Verstand und die machen winke, winke." Kira zuckte bei Cyrons barscher Ausdrucksweise zusammen, fing sich aber sofort. „Na ja, in gewisser Weise scheinst du ja Recht zu haben. Auch meine fachliche Kompetenz ist etwas ins Wanken geraten, seit dem er da ist. Ich verspüre körperliche Sehnsüchte, gegen die ich sonst immun gewesen war." „Siehst du, das sollte eigentlich auch dich warnen", redete Cyron ihr ins Gewissen. „Was schlägst du vor?" „Wir sollten ihn dringend im Auge behalten. Das dürfte für dich kein Problem sein, er wird eh an dir kleben wie eine Klette." „Woher nimmst du denn da?" „Ich habe seine Reaktion gesehen, als er hörte, dass du unser Genie bist." Kira blickte auf ihre Hände. „Und du meinst, dass ausgerechnet ich stark genug wäre um diese Aufgabe zu übernehmen und nicht schwach werden könnte?" Cyron nickte bestimmt. „Ich hoffe du hast Recht und ich bringe uns und mich nicht in Gefahr", schloss Kira ihren Gedanken ab. „Du schaffst das bestimmt", munterte Cyron sie auf.   * Sie verließen den Raum und gingen wieder zu den Anderen. Kira trat in den Computerraum. Cyron wartete etwa 10 Sekunden. Er wollte nicht, dass man sie zusammen sah, einerseits würde das sonst Gerüchte streuen, andererseits würde es vielleicht Anthro stutzig machen. Er trat ein und stellte sich neben Stella. Er nahm sie in den Arm. „Kommst du mal kurz mit? Ich muss was privates mit dir klären." Stella schaute ihn schief an, sah Kira in die Augen und erkannte darin eine gewisse Trauer. „Was ist los?", fragte sie nervös, als sie das Nebenzimmer betreten hatten. Cyron legte einen Finger auf seine Lippen und schloss die Tür. Er baute sich vor ihr auf und erklärte ihr was ihn bewegte und erzählte von seiner Unterredung mit Kira. Stella nahm die Sache in sich auf, ließ sie wirken und sah ihren Kater durchdringend an. „Wenn du Recht hast, sind wir alle in großer Gefahr. Ich muss mit Tarja und Chiron reden. Sie dürfen die Station auf keinen Fall mit Anthro verlassen." Cyron stimmte zu. „Außerdem waren dann möglicherweise alle Zwischenfälle von ihm inszeniert." Stella legte die Ohren an. „Wie meinst du das?" „Die plötzlichen Reprogrammierungen der Kampfeinheiten und die Sache mit Ikarus. Vielleicht sind das alles gar keine Computergeschichten oder unglückliche Zufälle. Vielleicht zieht hier jemand Fäden und manipuliert mächtig herum. Und ich habe da Anthro im Verdacht." Stella schaute an die Decke und seufzte. „So eine verdammte Scheiße. Warum klappt immer alles nur scheinbar und kippt in letzter Sekunde?" „Bleib ruhig Liebling. Wir müssen nur aufpassen. Er wird über kurz oder lang einen Fehler machen und dann wissen wir woran wir sind." Sie nickte, war aber nicht überzeugt.   * Cyron ging zu Tarja und tippte ihr auf die Schulter. „Du solltest mal zu deiner Mutter gehen, die hat Sehnsucht nach dir und mein Schwiegersohn sollte dich begleiten. Ich habe meine Abreibung hinter mir. Jetzt bist du dran." Tarja riss die Augen auf. „Was? Was habe ich denn gemacht?" Cyron zuckte mit den Schultern. „Frag deine Mutter, dann wirst du es wissen." Tarja grummelte, schnappte sich Chiron und verließ mit ihm im Schlepptau den Raum. Cyron sah den beiden hinterher und schüttelte demonstrativ den Kopf. „Was ist los?", fragte Anthro. „Ein kleiner Familienstreit. Auch das muss mal sein", Cyron seufzte. Das Wesen nickte und schien nichts zu bemerken. ‚So clever scheinst du wohl doch nicht zu sein', dachte sich Cyron und zwinkerte Kira unauffällig zu. Sie studierte weitere Unterlagen, machte sich Zwischennotizen und versuchte die Systeme des Mechs zu verstehen. * Stella nahm sich die beiden Tiger zur Brust, machte ein riesiges Fass auf und schien richtig böse zu sein. Das war aber nur die Fassade, denn plötzlich fing sie an zu flüstern und erklärte worum es wirklich ging. Die beiden fühlten sich sehr unbehaglich, wussten aber das Stella eindeutig Recht hat. Jetzt machte Tarja eine Szene und Chiron musste sich beherrschen um nicht laut loszulachen. Tatsächlich glaubten alle Anderen, dass sich die Beiden in der Wolle haben. Beleidigt betrat Tarja den Computerraum und Chiron trottete mit gesenktem Haupt hinterher. „Ich gehe mir was zu essen holen", sagte Kira. Anthro starrte sie an und stand auf. „Eine gute Idee." Er begleitete sie. Cyrons Vermutung hatte sich damit bestätigt. Als Beide weg waren ergriff Cyron die Initiative. „Wir sollten uns die Unterlagen schnappen und in den Hangar gehen. Später die Computer holen und im Kontrollraum dort oben vernetzen. Hier unten sitzen wir in der Falle, wenn was schief geht.   * Kira unterhielt sich mit Anthro und fand das Gespräch sehr angenehm. Sie wollte gerade den Raum verlassen, als das Wesen plötzlich vorschnellte und sich vor die Tür stellte. Kira schrak zurück. Hatten sich nunmehr alle Vermutungen von Cyron bestätigt? * Cyron war in Erklärungsnot geraten. Sinja, Grey, Torus und die beiden Wölfe Wotan und Sirius löcherten ihn mit Fragen. Er wand sich wie ein Aal und seine Vermutungen schienen in sich zusammenzubrechen wie ein Kartenhaus. Als plötzlich Pedro zu grollen begann. Sie drehten sich um und starrten ihn an. Sein Blick war verklärt, glasig und er schien irgendwie abwesend zu sein. * Anthro ging vor Kira auf die Knie und nahm ihre linke Hand. „Du bist also die Computerkätzin", stellte er fest. Kira war verunsichert und wusste nicht was sie tun sollte. „Wie konnte ein so zauberhaftes Geschöpf wie du nur in diesen Kampf hineingezogen werden?" „Nun, ich habe mich freiwillig gemeldet", entgegnete sie. Anthro schaute sie aus großen, klugen Augen an. Und da war noch etwas in seinem Blick, ein Funken Begehrlichkeit ihr gegenüber. „Du hast einen überragenden Intellekt, auch wenn er angezüchtet ist. Wir beide wären zusammen unschlagbar, als Freund und Freundin." Kira stutzte. „Soll das jetzt ein Antrag sein?", fragte sich barsch. Anthro hielt es nicht länger aus, er stand auf, nahm sie in die Arme und küsste sie. Kira wehrte sich und zerkratzte ihm den Rücken. Er ließ von ihr ab. „Entschuldige bitte, die Einsamkeit hat mich taktlos werden lassen. Vielleicht bin ich unsozial geworden und egoistisch." Kira nickte, ließ ihn aber nicht aus den Augen. Sein Blick war traurig und gequält. Sie musterte ihn eingehend und gab ihren Gefühlen nach. Sie trat an ihn heran und küsste ihn. Das verwirrte ihn jetzt. „Entschuldige bitte. War das jetzt gut oder schlecht für mich? Ich bin nicht besonders gut in Beziehungssachen. Ich bin zwar über sechshundert Jahre alt, aber ich hatte noch nie ein Weibchen oder Männchen." Kira nickte kurz. „Das war gut für dich und auch für mich." Sie lächelte ihn an. „Ich bin viel zu lange über meinen Büchern vermodert und hatte keinen Sinn für die schönen Dinge im Leben." Er küsste ihre Hand und begann zu schnurren und zu schnauben. Ein Resultat seiner Mischerbigkeit. Kira fand das interessant und liebenswert. ‚Es wäre mein erster Partner und dann auch gleich etwas ganz besonderes. Aber langsam Mädchen, immer mit der Ruhe.' Sie sahen sich beide an und fielen sich um den Hals.   * Pedro grollte seit Minuten und wurde dabei immer merkwürdiger. Der Ton war nicht mehr warnend wie am Anfang, sondern wohlig und genießerisch. „Kira und Anthro sind doch im Nebenraum", stellte Tarja fest. „Ich glaube wir sollten mal lieber schauen ob da was nicht stimmt. Mich beschleicht ein ungutes Gefühl." Sie gingen zum Nebenzimmer und traten vor die Tür. Von Innen kamen seufzerartige Geräusche. Cyron war das nicht geheuer und er öffnete ohne Vorwarnung die Tür. Alle glotzten wie versteinert, die Augen schienen aus den Höhlen zu quellen und die Kinnladen fielen mindestens zwei Ebenen tief. Kira und Anthro stand da und knutschten wie die Wilden. Es sah irgendwie - gewöhnungsbedürftig aus, denn immerhin war Anthro etwa 2,50 Meter groß und Kira nur 1,60 Meter. Sie stellten sich aber sehr geschickt an dabei. Cyron schob die Anderen zurück und schloss leise die Tür. Als sie nebenan wieder eintrafen, seufzte er und es wurde Zeit eine Rückzugserklärung abzugeben. „Tja, also ... wie wir alle sehen konnten ... ist ... war ... hätte ... man kann ... sollte ... würde ... meiner Meinung nach ..." Genial! Es war perfekt gelaufen und die Erklärung hatten alle Anwesenden verstanden. Alle, bis auf Tarja, Stella, Chiron, Torus, Sinja, Grey, Wotan und Sirius. „Ich denke, du warst verunsichert und bist über das Ziel hinausgeschossen. Er war so merkwürdig, weil er hinter Kira her ist und einfach nur unbeholfen. Und das was wir gespürt haben ist keine Manipulation gewesen. Er strotzt nur so vor Testosteron und Pheromonen und wir haben die Auswirkung dessen gespürt und waren daher so durch den Wind", schloss Stella die Rede ihres Mannes ab. Die Anwesenden zuckten mit den Schultern als Kira und Anthro eintraten. Cyron schaute die Beiden an und legte den Kopf in die Hände. „Ist dir nicht gut, Cyron?", fragte Anthro besorgt. „Nein, nein. Mir geht es blendend." Er rang sich ein lächeln ab. „Kira, du musst uns was erklären. Als du und Anthro im Nebenraum ward, da fing Pedro plötzlich an zu grollen. Erst dachten wir, er würde abdrehen, merkten dann aber, dass er sich fasst nicht mehr zurückhalten konnte. Wenn du verstehst was ich meine", sagte Cyron. „Ach herrje. An den habe ich in diesem Moment gar nicht mehr gedacht", sagte Kira kleinlaut. „Das ist zwar nett gesagt, aber keine Begründung", sagte Sinja und lächelte. Kira spürte, dass was im Busche war. "Was habt ihr noch alles mitbekommen?" „Nichts, nichts. Wirklich rein gar nichts", sagte Grey schnell. „Aha. Ihr habt uns beobachtet", sagte Kira jetzt laut und entschlossen. „Nein, haben wir nicht. Es begann tatsächlich damit, dass sich Pedro so seltsam verhielt und da wurden wir nervös und merkten, dass ihr beide schon länger weg ward und man nichts mehr von euch hört", erklärte Cyron und hob beschwichtigend die Hände. „Na ja, ich denke, jetzt muss ich was erklären", begann die Luchsin. „Pedro und ich sind Geschwister." Das hatte niemand erwartet und sah es den Gesichtern auch an. „Wie das denn?", fragte Tarja. „Ich bin die Erstgeborene. Wenige Minuten später kam mein Bruder auf die Welt. Mein Vater ist Säbelzahntiger und meine Mutter eine Luchsin. Diese gravierende Abweichung zwischen uns beiden innerhalb eines Wurfs konnte sich niemand erklären und man nahm es als interessantes Unikat hin. Es störte auch niemanden. Nachdem was wir jetzt alles erlebt, gesehen und gelernt haben ist es möglich, dass sich innerhalb unserer Entwicklung das Virus mal wieder spontan verändert hat und dann eben halt Pedro und meine Wenigkeit bei raus kamen. Außerdem merkten wir sehr früh, dass wir beide miteinander verbunden sind. Unsere Geister sind quasi eins. Was dem Einen widerfährt, dass fühlt auch der Andere. Daher kann man an Pedro immer ersehen, wie es mir geht." Cyron pfiff und auch die Anderen schienen beeindruckt zu sein. „Dann brauchen wir uns eigentlich keine Sorgen zu machen, solange dein Bruder nicht gerade am Boden liegt und nur noch zuckt", sagte Wotan. Kira lächelte und nickte. „Allerdings wäre Sex sehr verräterisch. Dahingehend muss ich mir mit Pedro noch was einfallen lassen. Wäre doch peinlich, wenn er allein bei euch wäre und plötzlich einen orgiastischen Anfall bekäme." Die Luchsin zwinkerte schelmisch und Anthro bekam einen entsetzten Blick. Cyron grinste breit und deutete ein Nicken an. „Okay, dann machen wir uns wieder an die Arbeit. Wir sollten zu sehen, dass wir den Mech in den Griff bekommen. Wir haben immerhin noch die Basis auf der Rückseite und wissen nicht was da alles herumrennt oder -fliegt." „Da dürfte eigentlich nicht mehr viel sein, außer der einen oder anderen Kampfeinheit. Aber die sind mit dem Mech schnell zerstört", sagte Anthro. Cyron sah das Mischwesen schief an. „Wir sollten dir, wenn du nichts dagegen hast, einen ordentlichen Namen geben. Chafren und Anthros sind wir alle und das verwirrt uns irgendwie." Anthro schaute den Tigerkater an und stimmte zu. „Wir nennen dich ... hm ... hm ..., ah, ich hab's. Wir nennen dich Andrew. Damit dürftest du die wenigstens Probleme haben, da es sich so ähnlich anhört wie Anthro, aber ein richtiger Name ist." Andrew fühlte sich geehrt. „Damit gehörst du jetzt zu uns und bist ein Chafre." Andrew grinste breit, entblößte schneeweiße, gepflegte Zähne und seine Säbelzähne ragten wie Dolche in den Raum. Er war wirklich beeindruckend und wirkte, wenn er grinste unendlich empfindlich. Das empfand auch Kira so und fühlte sich in seiner Gegenwart wohl. Cyron griff zu seinem Funkgerät. „Es wird Zeit Syrgon wieder zurückzuholen und ihm ein paar Takte zu erzählen. Kann ja nicht angehen, dass der Kerl einfach geht." „Cyron an Lager. Jemand zu hause?" - knack - „Oh, das ist ja mal ein Ding. Cyron höchst persönlich am Sprechkasten." - rausch - „Ja. Hier ist die Stimme des schlechten Gewissens von Syrgon." - knack - „Ach du heilige Katzengöttin." - rausch - „Lass die Heiligsprechungen und schick mir den Rüden gefälligst her. Es wird Zeit, dass er seinen Hintern zum Mech wuchtet. Kira, Pedro und Andrew erwarten ihn dort." - knack - „Er ist schon auf dem Weg. Er geht, nein, er rennt zu euch. - Wer zum Teufel ist Andrew?" - rausch - „Gut so. Andrew ist jemand den man kennen muss. Station, Ende." - knack -   „Das war aber eine präzise Antwort, mein Lieber", sagte Stella. „Außerdem schleimst du ganz schön rum, nachdem du ihm so misstraust hast." Cyron zuckte zusammen und spürte Andrews Blicke auf sich ruhen. Er schaute in seine Richtung, auf seinen Bauch, seine Brust, seine Schultern und landete schließlich beim Gesicht und den Augen. Andrews Blick war, wie sollte man es ausdrücken, sichtlich erstaunt. Die Augen schienen nach einer Antwort zu drängen, seine Gesichtszüge verrieten das er entspannt war und seine Ohren zuckten nervös herum als wäre er verärgert. Die Mimik des Wesens war wirklich extrem fassettenreich. „Dir fallen gleich die Ohren ab, wenn du weiter so damit wackelst", versuchte er abzulenken. „Lenk nicht ab, Tiger. Du hast mir also nicht vertraut?" „Nun ja. Ich will ehrlich sein, nachdem mich mein Weibchen reingeritten hat." Er warf Stella einen bösen Blick zu, aber die blies nur die Backen auf. „Deine Geschichte klang so geradlinig und es lief alles irgendwie zu glatt. - Unsere Erfahrungen aus der Zeit vorher, hatten uns gezeigt, dass es immer dann zu einer fast Katastrophe kam, wenn es richtig gut lief. Das machte mich nervös. Und außerdem war da noch die Tatsache, dass du auf uns so eine animierende Wirkung hast. Als wir dich das erste Mal auf der Videoaufzeichnung sahen, war einer unserer ersten Gedanken, wie es wohl wäre eine sexuelle Beziehung zu dir zu haben. Und dann kam dein persönlicher Auftritt, er war zu zufällig und genau zum richtigen Zeitpunkt. Du bist aufgetaucht und in deiner Umgebung waren plötzlich alle verändert. Einige Rüden laufen fast aus und das eine oder andere Weibchen verliert den Überblick und die fachliche Kompetenz." Andrew nickte. „Ich verstehe dich. Mir ginge es wahrscheinlich genauso und ich wäre skeptisch. Es liegt wahrscheinlich daran, dass ich männlich und weiblich zugleich bin. Die Männchen bringen meine starken Pheromone durcheinander und die Weibchen werden durch mein Testosteron irritiert. Du darfst nicht vergessen, dass ich über sechshundert Jahre alt bin und niemals eine sexuelle Beziehung hatte. Da dürfte sich vielleicht einiges angesammelt haben." Cyron zuckte mit den Schultern und sah sich um. Wotan und Sirius sahen sich beide an und man sah ihren Augen an was sie dachten. Na ja, bei den beiden sah man es nicht nur anhand der Augen. Kira spielte nervös an ihren Fingern und der Rest schaute Andrew einfach nur an.   „Hab ich was verpasst, bin ich zu spät?", fragte plötzlich jemand, der definitiv außer Atem war. Syrgon war eingetroffen. „Macht mal etwas Platz und lasst ihn vortreten", intonierte Cyron feierlich. Die Chafren bildeten eine Gasse. Auf der einen Seite stand Syrgon und auf der anderen Seite stand Cyron. Sie gingen beide durch die Gasse hindurch. Langsam, aber wirklich ganz langsam näherten sie sich. Sie hatten die Hände an den Oberschenkeln, genau dort wo die Laserwaffen hingen. Die Szene sah aus wie in einem alten Western. „Fehlt nur noch, dass jetzt einer von beiden zieh sagt", flüsterte Andrew an Kira gewandt. Die verstand nicht und schaute ihn fragend an. „Oh, ich vergaß. Ich habe früher alte Filme von der Erde gesehen. Die müssten noch in der Station liegen. Wenn du möchtest, dann können wir ja mal den Einen oder Anderen anschauen." Kira war begeistert und das sah man ihr an. Die beiden Laserhelden standen sich gegenüber. „Schön das du wieder da bist, Syrgon", sagte Cyron. „Ich bin immer wieder gerne hier, Cyron", entgegnete der. „Ich hatte eigentlich gesagt, dass auch du hier bleiben sollst und nicht ins Lager gehst, aber das hat dich ja scheinbar nicht davon abgehalten es trotzdem zu tun." „Mir kam die Station zu klein vor und ich mir eingesperrt." Cyron nickte. „Du hast Recht, hier ist es traurig eintönig." Irgendwie hatten alle erwartet, dass sich die beiden gleich anspringen würden und es ein wüstes Handgemenge gäbe, aber genau das Gegenteil passierte. „Schade", sagte Stella. „Es ist schon ne Ewigkeit her, dass ich sehen durfte wie du dich geprügelt hast." Cyron drehte sich zu ihr um und rollte mit den Augen. „Vater hat sich geprügelt", fragte Tarja erstaunt. „Japp." „Oh, das finde ich toll." „Ich nicht", mischte sich Cyron ein. Er sah seine Autorität in Gefahr und wollte wenigstens noch etwas davon retten. „Worum ging es denn dabei?", fragte Tarja weiter. „Es ging um mich." Stella war sichtlich Stolz auf ihren Ehekater. „Huch. Wie das denn?" „Mir kam ein anderer Kater in die Quere. Der wollte mir deine Mutter ausspannen und da habe ich ihm eine verpasst. Er hatte den Schlag gut ausgehalten und schlug zurück. Na ja, innerhalb von wenigen Sekunden hatte sich eine wüste Prügelei entwickelt und der andere Kater zog den Schwanz ein. Deine Mutter war damals hin und weg." „Und ich bin auch heute noch Stolz auf dich. Du merkst es nur nicht so richtig. Wir sind halt ein eingespieltes Team, da weiß man um den Anderen und verlässt sich auf ihn." Cyron lächelte Stella an. „Wer war der Andere?", fragte Chiron. „Du kennst ihn, mehr sage ich nicht", erwiderte Cyron. „Es war Pathenon", antwortete Stella, anstelle ihres Katers. „Pathenon? Unser Freund Pathenon? Der Pathenon, hinter dem Shiva hinterher ist?" Tarja konnte es nicht glauben. „Wer ist Pathenon und wer ist Shiva?", fragte Sinja. „Pathenon ist einer der Tigerkater im Lager, er war anfangs die ganze Zeit bei uns und Shiva ist ein Jaguarweibchen und hinter Pathenon her, wie der Teufel hinter der Seele", erklärte Cyron. Sinja ging ein Licht auf. „Ach die Beiden sind das. Sie war ihm doch so süß in die Arme gesprungen." Cyron nickte eifrig. „Genau die Beiden sind das." „Syrgon, da du nun schon da bist. Gehe mit Tarja, Chiron, Kira und Andrew in das hinter der Station liegende Nebengebäude. Dort warten ein paar nette Überraschungen auf dich." „Na los Leute, lasst euch doch nicht betteln und vergesst nicht den Hund mitzunehmen." „Ich bin kein Hund. Ich bin ein Wolf und wenn es sein muss sogar groß und böse." Cyron lächelte gütig. „Wenn du meinst." „Was ist denn nun los?", fragte Andrew. „Wir sollten uns doch um den Mech kümmern." „Ja, ich habe den Plan geändert. Bevor sich am Ende wieder alles überschlägt drehen wir die Sache einfach um. Kümmert euch erstmal um die Gleiter, damit Tarja und Chiron nach Strongham kommen. Wenn die beiden den Umgang gelernt haben, dann könnt ihr euch immer noch mit dem Mech beschäftigen."