Mein neues chaotisches Leben Kapitel 3

Story by Mirror Image on SoFurry

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#3 of Mein neues chaotisches Leben


Als Erstes möchte ich mich entschuldigen. Ich habe wesentlich mehr Zeit in Anspruch genommen, um dieses Kapitel zu schreiben, als es meine Absicht war. Dafür gibt es mehrere Gründe.

Erstens hat sich mein Leben ungewollt ein bisschen sehr in meine Freizeit eingemischt.

Zweitens lief mir das Kapitel nicht so einfach von der Hand wie die letzten beiden. Ich weiß nicht, wie häufig ich alles wieder umgeschrieben, verändert und komplett gelöscht habe.

Und zuletzt bin ich nicht im geringsten Stolz auf diese Arbeit. Egal wie oft ich es lese, in meinen Augen ist jede Zeile schlimmer als die andere. Ich könnte es darauf schieben, dass ich alles komplett alleine bewerkstellige, aber das wären wieder nur Ausreden.

Trotzdem hoffe ich, ihr könnt euren Spaß an dem Kapitel finden. Meine eigene Einstellung zu den folgenden Worten muss zum Glück nicht die eure Sein. Das ist eins der Vorteile der Schriftsteller zu sein und nicht der Leser. Bildet eure eigene Meinung.

Mit diesen Worten verabschiede ich mich auch schon. Man sieht sich.

~Mirror Image~

Family Issues

Einige Tage waren vergangen und niemand sah auch nur ein Lebenszeichen von Leo. Jeder einzelne in dem Freundeskreis versuchte Kontakt aufzunehmen. Nichts funktionierte. Alles, was sie wussten, war sein momentaner Standpunkt.

Das eigene Haus umgeben von einem starken Schutzschild.

Niemand kam hindurch.

Twilight versuchte, dass Einzige was ihr einfiel. So viel über die Situation zu lernen, wie es ihr nur möglich war. Mit jedem neuen Buch und jedem auch nur so kleinen Hoffnungsschimmer konnte man sie vor dem Haus des einzigen Menschen im Dorf finden.

Es gab so gut wie keinen Moment, an dem nicht einer von Leos Freunden vor dem Haus zu entdecken war. Viele der Dorfbewohner sorgten sich langsam. Gegen all ihre Verwunderung war der Mensch ein wichtiger Bestandteil in der kleinen Gemeinde geworden. Natürlich gab es noch ein paar Bewohner, die seine Anwesenheit nicht für richtig hielten. Diese Gruppe war aber klein.

Mit jedem vergangenen Tag stieg die Sorge der Freunde. Auch wenn Leo sein Haus nicht verließ, er musste Essen und Trinken. Niemand wusste, ob er sich um sich selbst kümmerte.

Irgendwann kam die Zeit an dem jeder einzelne der kleinen Gruppe nicht mehr weiter wusste. An vielen von ihnen sah man die gesteigerte Verzweiflung. Pinkie Pie hüpfte nicht wie sonst durch die Straßen. Applejack war oft ohne ihren geliebten Hut zu sehen, denn sie wirklich überall liegen lies. Die sonst so gepflegte Rarity lief mit ungekämmter Mähne durch den Markt. Die Postbotin Ditzy flog nicht mehr während ihrer Posttour. Soarin verletzte sich nach Gerüchten beim Training und war zur absoluten Bettruhe verdonnert worden. Big Mac saß nur noch unter einem Apfelbaum und tat nichts. Fluttershy wurde gar nicht mehr gesehen. Rainbow Dash beobachtete man seit Tagen nicht mehr beim Üben ihrer Flugroutine. Caramel war noch immer nicht von seinem Urlaub zurückgekehrt. Twilight sah jeden vergehenden Tag schlimmer aus. Alle dazu verflucht zu warten und nichts ausrichten zu können.

Gegen alle Bemühungen von dem lavendelfarbenen Einhorn kam sie einfach nicht voran. Verzweiflung überschritt irgendwann jede neue Idee. So saß sie im Hauptraum der Bibliothek, mit dem Gesicht direkt auf der Tischplatte. Sie war einfach überfordert.

Sie seufzte laut auf. Diesen Moment vermied das Einhorn so lange, doch wusste sie einfach nicht mehr weiter. Von dem Chaos in der ganzen Bibliothek schwebten langsam eine Rolle Pergament und ein Federkiel, umgeben in einer lila Aura, auf Twilight zu. Sie setzte sich auf. Tiefschwarze Augenringe zeigten sich unter den blutrot unterlaufenden Augen. Nur mit Mühe konnte sie den Federkiel unter Kontrolle halten. Über die Zeilen, die sie niederschrieb, dachte sie die letzten Tage schon oft genug nach. So war es kein Wunder, dass die Worte schnell auf dem Pergament landeten. Der Brief war schnell zusammengerollt und mit einem Band versiegelt.

„Spike!! Du musst diesen Brief an die Prinzessin schicken!" Twilight sprang fast in die Luft, wäre sie nicht so müde gewesen, als der Babydrache direkt neben ihr auftauchte.

Schnell verschwand der Brief in der grünen Flamme des Drachen. „Ich habe dir schon vor Tagen gesagt du solltest nach Hilfe bitten."

Das Einhorn legte ihren Kopf wieder auf den Tisch und massierte mit beiden Hufen ihre Schläfen. „Ich weiß Spike. Aber ich musste erst alles Versuchen, was mir möglich war."

Der kleine lila Drache verdrehte kurz die Augen, als er sich auch schon auf den Weg in die Küche machte. „Ich bereite dir eine Kleinigkeit zu essen zu und danach legst du dich hin. Du siehst schrecklich aus."

Gegen jede Erschöpfung schlich sich ein Lächeln auf Twilights Lippen. „Danke Spike."

Gerade als der Drache in der Küche verschwunden war, leuchtete der Hauptraum schlagartig weiß auf. Twilight wäre vor Schreck aus der Haut gefahren, ergriff sie nicht im selben Moment ein weites Gähnen. Das Licht legte sich schnell wieder und machte Platz für niemand anderen als die Herrscherin von Equestria.

Das weiße Alicorn stockte kurz, als sie ihre Schülerin sah. Schnell fand sie ihre Fassung wieder. In ihrer typischen höflichen Art sprach sie das müde Einhorn an: „Twilight Sparkle, du hättest viel früher nach Hilfe fragen sollen."

Verwundert rieb sich die Angesprochene die Augen. Ein paar Sekunden vergingen, bevor sie begriff, dass sie nicht träumte. Ihre Augen wurden groß. „Prinzessin Celestia. Sie hätten nicht persönlich vorbei kommen müssen."

„Unsinn Twilight. Dieses Problem ist wichtig. Ich muss dich darum bitten mir alles zu erzählen, was passiert ist. Damit ich so schnell wie möglich helfen kann. Zeit ist leider etwas, was wir nicht besitzen", bat das Alicorn mit einem mütterlichen Lächeln.

Bei diesen Worten ließ das lavendelfarbene Einhorn nicht lange auf sich warten. Sofort begann sie alles so detailgetreu, wie es ihr in ihrem Zustand möglich war, zu erklären. Ihr Mentor saugte jedes Wort auf.


Leo saß auf seinem Bett und versuchte dasselbe, was er auch schon die letzten Tage versuchte. Vollkommen nichts zu denken oder zu fühlen. So einfach, wie es klang, so unglaublich schwer war dieses Vorhaben. Es half ein wenig, in der vollkommenen Dunkelheit zu sitzen. Wie lange er jetzt schon so da saß, konnte er nicht einschätzen. Vielleicht ein paar Stunden oder auch Tage. Nur eins wurde ihm mit der vergehenden Zeit immer klarer. Nicht zu tun, denken oder fühlen, fiel ihm mit jeder vergehenden Sekunde schwerer. Alleine das steigende Verlangen nach Gesellschaft trieb ihn schleichend in den Wahnsinn. Er durfte nicht nachgeben. Seinen Freunden zuliebe durfte, musste er dieses Verlangen ignorieren. Wenn nicht für ihn selbst, dann für die Lebewesen, die ihm wichtiger waren als sein eigenes Leben.

So verfiel er gegen all seine Bemühungen in Erinnerungen an seine Freunde. Wie sie lachten, scherzten oder einfach nur an seiner Seite waren. Wie sie fluchten, schrien und weinten. Wie sie an seine Tür klopften.

An seine Tür klopften? Überrascht sah er auf. Es musste eine Einbildung gewesen sein. Niemand hätte an seine Tür klopfen können. Der Schutzschild sollte so etwas verhindern.

Klopf, klopf, klopf

Das war keine Einbildung. Aber wie war das möglich? Verwunderung trieb ihn an die Haustür. Hatte Twilight einen Weg gefunden, sein Schutzschild zu umgehen? Das wäre eine plausible Erklärung.

„Leo sei so nett und mach die Tür auf." Die Stimme, die an seine Ohren drang, kam ihn unglaublich bekannt vor. Von einer schon lang vergessenen Zeit. Aus einer Welt, die er nicht mehr kennen wollte. Seine Ohren mussten ihn ein Streich spielen.

Die Stimme wurde streng: „Leonardo du machst sofort diese Tür auf! Sonst breche ich sie ein!"

Erschrocken sprang er ein wenig zurück. Das konnte nicht wahr sein. Wie sollte es das auch? Schon in seiner alten Welt hörte er seid Jahre nichts mehr von ihr. „Oma?" Sein Hals fühlte sich so rau an. Die eigene Stimme dahinter klang so fremd.

„Gut du bis da. Jetzt öffne die Tür. Ich will mit dir Angesicht zu Angesicht reden." Immer noch überwältigt von der ganzen Situation, kam er der Bitte nach. Seine eigene Tür war schnell geöffnet. Der Anblick, der sich ihm darbot, war zu viel für sein eigenes Verständnis. Da stand wirklich niemand anderes, als seine eigene Großmutter. War er nun vollkommen verrückt geworden?

Sie hatte sich kein bisschen verändert. Noch immer besaß sie dieses schon fast unnatürliche weiße Haar, eine von der Sonne gebräunte Haut und Lachfalten im Gesicht. Sie trug eine Jeans mit Löchern und ein Rolling Stones T-Shirt. Dazu kam eine schwarze Sonnenbrille. Wenn Leo sich nicht ganz täuschte, sah sie jünger aus, als er sich erinnerte. Ein Paradebeispiel von cooler Großmutter, die sich jeder kleine Junge nur so sehr wünschte. Ohne weitere Worte kam sie in das Haus. Sie nahm ihre Sonnenbrille ab und sah sich um. Ihre Beine führten sie zur großen Couch, wo sie es sich gleich bequem machte.

Langsam nahm Leos Gehirn wieder seine gewollte Tätigkeit ein. „Wie ist das möglich?"

„Der Schutzschild war kein Problem, wenn man weiß, worauf man achten musste", gab seine Großmutter zurück.

„Das meine ich nicht. Wie kannst du hier sein? Das ist eine ganz andere Welt. Außerdem bist du vor Jahren bei einer deiner Geschäftsreisen gestorben. Wir hatten eine Beerdigung mit allem Drum und Dran." Er konnte immer noch nicht ganz fassen, was gerade passierte. „Träume ich? Ist das irgendeine makabere neue Fähigkeit?"

„Ich bin der Geist der vergangenen Weihnacht. Buhuhuh", mit einem Grinsen imitierte die ältere Frau einen Geist. Was sofort ein Lächeln auf Leos Mimik zauberte. Schon früher brachte sie ihn immer wieder zum Lachen. Ihr Gesicht wurde kurz danach ernst. „So schön es ist dich wieder zu sehen. Ich bin hier hergekommen, um dir zu helfen."

Diese Aussage erweckte Leo nun vollkommen aus seiner leichten Benommenheit. „Mir helfen? Woher weist du, was mit mir los ist?"

Noch etwas anderes war komisch an dieser ganzen Situation. Das Verhalten seiner Großmutter war im Großen und Ganzen genau so, wie er sich erinnerte. Jedoch etwas störte ihn. Kurz überlegte er. In kürzester Zeit ging er eine Liste gedanklich durch. Bis schließlich alles Sinn ergab. „Außerdem reagierst du nicht so als hättest du mich schon Jahre nicht mehr gesehen. Eher ein paar Wochen."

Sofort funkelten die Augen seiner Großmutter. War es stolz? Vielleicht. Er konnte sich aber auch irren. „Ich sehe du bist noch immer so scharfsinnig wie früher", bestätigte sie mit einem Halblächeln, „Ich erkläre dir, sobald alles im Griff ist. Wir wollen doch nicht, dass du aus Versehen deine Amokinesis einsetzt."

Leo konnte nur aus Verwunderung blinzeln. Es gab viel zu viele ungewisse Fakten, aber solange er seine Antworten bekam, spielte er mit. Für ihn war die Art seiner Großmutter nur zu bekannt. Weiteres diskutieren oder mit Fragen löchern würde nicht weiter helfen. „Was soll ich tun?"

„Als Erstes setzte dich vor mich." Wie ihm geheißen machte Leo es sich auf dem Boden vor seiner Großmutter bequem. „Nun sende ich dir ein Gefühl. Versuche dich ganz alleine darauf zu konzentrieren." Leo schloss seine Augen. Langsam stieg eine Emotion an, die er bis jetzt zum ersten Mal spürte. Richtig einordnen konnte er sie nicht. Langsam war sie das Einzige, an was er dachte. „Gut. Behalte dieses Gefühl. Erschrecke dich nicht. Ich werde dich nun an der Stirn berühren, danach müsstest du einen weißen Pfad sehen. Folge ihm gedanklich bis zum Schluss. Du wirst dich vielleicht etwas schwindelig fühlen, trotzdem folge dem Weg immer weiter."

Sobald es ihm gesagt wurde, spürte er zwei Finger an seiner Stirn. Kurz darauf erschien ein weißer Weg vor seinem inneren Auge. Nach und nach folgte er dem Pfad. Mit jedem Schritt fühlte er sich komischer, als verdrehte er sich in sich selbst. Trotzdem führte er seinen Weg fort. Jeder Schritt wurde schwerer. Sekunden, Minuten, Stunden vergingen. Er war erschöpft und verlor langsam jedes Zeitgefühl. Für ihn gab es nichts mehr anderes als diesen weißen Weg, der immer mehr an Steigung zunahm. Er wusste schon bald nicht mehr, weswegen er hier war. Was war der Grund für seine Reise? Alles war unwichtig, nur weiter musste er. Immer weiter. Gerade als er vor Erschöpfung aufgeben wollte, stoppte der Weg. Nichts war an dem Ende. Kein Haus, kein Ziel, nur absolute schwärze.

„So das müsste reichen." Schlagartig wurde Leo sich wieder seiner Umgebung bewusste. Er lag auf dem Boden seines Hauses. Unter ihm und um ihn herum war Stoff. Vielleicht Decken? Wie lange war er in Trance gewesen? „Das ging schneller als ich dachte. Gerade mal 5 min. Dein Großvater hat länger gebraucht. Obwohl er auf die Idee dieses Tricks kam."

„Großvater ist auch hier?" Seine eigene Stimme kam ihm fremd vor. So viel höher als gewohnt. Er traute sich nicht, seine Augen zu öffnen. Noch mit geschlossenen Augen drehte sich alles.

„Er war hier. Das ist schon lange her." Ein Hauch von Trauer war in der Stimme seiner Großmutter zu hören. „Trotzdem kam ihm keiner in seinen Fähigkeiten nach. Bis jetzt."

Die Gedanken des Jungen waren zu sehr mit drehen beschäftigt, um vollkommen alles zu begreifen. „Bekomme ich jetzt eine Erklärung?"

„Dein Großvater ist ungefähr vor über eintausend Jahren hier in Equestria aufgetaucht." An dieser Aussage war eindeutig etwas falsch.

Bevor Leo eine Frage stellen konnte, erklärte seine Großmutter weiter. „Die Zeit zwischen den beiden Welten ist eine komplizierte Sache. Sie läuft nicht parallel. Der erste aufgeschriebene Mensch in Equestria kam nach seiner Aussage aus dem Jahr 2536. Jedenfalls habe ich vor über tausend Jahren deinen Großvater kennengelernt."

Schon wieder machten die Worte keinen Sinn. Doch der junge Mann war zu sehr damit beschäftigt das Drehen in seinem Kopf zu stoppen, um nachzufragen.

„Es ist überhaupt ein Wunder, dass du der nächste Mensch nach deinem Großvater in Equestria bist. Nun zurück zur Geschichte. Wir haben viel zusammen erlebt, dein Großvater und ich. Wir haben uns verliebt. Den Rest kannst du dir denken. Jedenfalls musste er irgendwann zurück in deine Welt. Er war zu Jung, als er hier herkam, um schon Kinder zu haben und er war ein Einzelkind. Warum das so wichtig ist? Komischerweise kommen nur Mitglieder aus deiner Familie in diese Welt. Warum weiß niemand. Doch fanden wir heraus, dass es wichtig für Equestria war. Die Menschen stellen ein natürliches Gleichgewicht wieder her." Seine Großmutter atmete kurz und tief ein. „Du kennst die Elemente der Harmonie?"

Leo beantwortete die Frage mit einem Nicken. Schlechte Idee. Das Drehen beschleunigte sich wieder. „Harmonie ist eine knifflige Sache. Die Magie der Elemente ist stark und sucht in allem ein Gleichgewicht. Doch genau darin liegt das Paradoxe. Sie sind zu stark, dass es nichts gibt, was auch nur im Ansatz ihnen das Wasser reichen kann. Um trotzdem ein Gleichgewicht zu erzeugen, rufen sie etwas in diese Welt, was auf natürliche Art und Weiße ihre Kraft aufnimmt und filtert. Der Mensch. So kam vor über tausend Jahren dein Großvater in diese Welt, nachdem Discord zum ersten Mal in Stein verbannt wurde."

Hier pausierte seine Großmutter ein wenig. Weswegen wusste Leo nicht. Vielleicht um all die Informationen sinken zu lassen. „Schon allein wegen der Aufgabe der Menschen gingen sie eine starke Verbindung mit den Besitzern der Elemente der Harmonie ein. Als dein Großvater dazu kam, war es aber zum ersten Mal der Fall, dass es mehrere Ponys gab, bei denen die Elemente innewohnten. Was seine erwachte magische Fähigkeiten nur noch verstärkte. Das ist auch der Grund, warum bei dir alles auf einmal zu schnell passiert. Je mehr Ponys zu den Elementen gehörten desto stärker wird der Mensch."

Ein leichter Schock ging durch Leos Körper, sobald er die Bedeutung hinter diesen Worten erkannte. Bevor er in Panik verfallen konnte, sprach seine Großmutter weiter. „Da er selbst schon viele Probleme hatte, mit der Menge an Magie und Fähigkeiten klarzukommen, lies er sich etwas einfallen. Den Zauber, den ich gerade bei dir eingesetzt habe. Er funktioniert nur mithilfe eines magisch begabten Helfers. So schaffte er es die Entwicklung zu verlangsamen und wurde in der Geschichte zu einem der stärksten Einhörnern, die bis jetzt bekannt waren. Man konnte schlecht in den Geschichtsbüchern erwähnen, dass es ein Mensch war und kein Einhorn, der die Magie in so vielen Arten revolutionierte. Doch wie schon erwähnt musste er wieder zurück, als er herausfand, dass wohl allein seine Vorahnen und Nachkommen für das Gleichgewicht zuständig waren. Er würde nicht ewig Leben, um das Gleichgewicht zu erhalten. Nach Jahren der Forschung fand er ein Weg. Ich bin ihm gefolgt. Denn Part in der Menschenwelt kennst du. Irgendwann jedoch musste ich wieder zurück. Dein Großvater hat in seiner alten Welt seine magischen Fähigkeiten wieder verloren und konnte dadurch nicht mit mir Reisen. So bin ich in einer Geschäftsreise umgekommen, obwohl ich eigentlich nur nach Hause ging. Zu meiner Überraschung war so gut wie keine Zeit hier vergangen. Alles was in meiner Macht stand, war hin und wieder mal wieder ein Blick in eure Welt zu werfen."

Jetzt war klar und deutlich die Trauer in ihrer Stimme zu hören. „Nachdem dein Großvater verschwunden war, kam kein neuer Mensch in diese Welt. Was dazu führte das die Elemente der Harmonie einen anderen Ausweg zum Gleichgewicht suchte. So entstand Nightmare Moon. Nachdem sie auf den Mond verband wurde, verließen die Elemente die übrig gebliebene Besitzerin. Der Rest steht in Geschichtsbüchern. Wie ich Twilight kenne, müsstest du die Bücher schon auswendig kennen. Am Ende blieb mir nichts anderes übrig als zu warten, bis die Elemente wieder erwachten. Obwohl es mich verwunderte, wie lange sie aktiv waren, bis ein neuer Mensch auftauchte. Als schöne Überraschung war es mein eigener Enkel."

Genau bei diesen letzten Worten hörte das drehen in Leos Kopf auf. Schlagartig verbannt sein Gehirn die Informationen. Verbindungen wurden gezogen und Antworten gefunden, als ihm etwas klar wurde. Überrascht riss er die Augen auf und sprang auf seine Beine. Sofort verlor er wieder sein Gleichgewicht und landete mit dem Gesicht voraus auf dem Boden. Ohne ein weiteres Mal sich zum Aufstehen zu bemühen, sah er auf. Seine Augen wurden groß. Vor ihm auf der Couch saß nicht mehr seine Großmutter oder sollte er sagen seine Großmutter, wie er sie kannte. Prinzessin Celestia persönlich sah auf ihn herab. Ein ihm bekanntes Halblächeln auf ihren Lippen. Sie war so groß, viel größer als in seinen Erinnerungen. Verwundert sah er sich um. Alles war viel größer, als es sein sollte. Das ergab kein Sinn. „Was ist hier los?" Schon wieder war seine Stimme viel zu hoch.

Sein Spiegel schwebte vor ihn, fest im Griff von Celestias magischer Aura. Was er dort sah, ergab keinen Sinn. „Was zum ..."


Twilight saß in ihrer Bibliothek. Seitdem sie ihr Mentor verlassen hatte, war ein unglaubliches Gewicht von ihren Schultern gefallen. Sie fühlte sich erleichtert, jetzt wo sie wusste, dass sie sich keine Sorgen mehr machen musste. Wenn jemand Leo helfen konnte, war es Prinzessin Celestia. Zu ihrer Überraschung war sämtliche Müdigkeit von ihr verschwunden. In kürzester Zeit war das Chaos im Hauptraum aufgeräumt. Jedes Buch war wieder an seinem Platz. Das Frühstück war nichts Besonderes, doch hob es die Laune des Einhorns noch einmal mehr.

Gerade als sie nach einem viel zu lange aufgeschobenen Bad zum Haupteingang ging, sie wollte all ihren Freunden von den letzten Ereignissen erzählen, klopfte es auch schon an der Tür. Schnell war die Tür geöffnet. Ohne ein Wort trat auch schon ihr Mentor in die Bibliothek. Sie sah sich anerkennend um. Ihr mütterliches Lächeln auf den Lippen.

„Prinzessin Celestia, haben sie etwas erreichen können?" Kurz überschwemmte das lavendelfarbene Einhorn die Sorge, die sie schon die vielen letzten Tage spürte.

„Twilight Sparkle, es wird dich erfreuen zu hören, dass mit Leo alles in Ordnung ist. Er ist momentan auf der Reise nach Canterlot, wo ich ihn unterstützen werde, seine Fähigkeiten vollkommen unter Kontrolle zu bekommen." Twilight war im ersten Moment glücklich über diese Auskunft, wobei aber schnell einen Funken Trauer einfloss.

„Wie lange wird er weg sein?"

„Das vermag ich nicht zu urteilen. Die Magie der Menschen ist unberechenbar, selbst für mich. Vielleicht eine Woche. Es kann auch längere Zeit in Anspruch nehmen."

„Kann ich ... Ich meine, können seine Freunde ihn denn in der Zwischenzeit besuchen?"

„Das wäre keine so gute Idee. Aber keine Sorge. Ich soll von ihm ausrichten, dass er sich entschuldige, und wünschte sich persönlich verabschieden zu können. Außerdem verspricht er, regelmäßig zu schreiben."

Bei dieser Auskunft erhellte sich wieder Twilights Laune ein wenig. Sie wusste, dass er in den richtigen Hufen war. Solange ihm geholfen wurde, kann sie ruhig ein wenig warten, um ihn wieder zu sehen.

„Nun Twilight. Ich weiß, dass der Zeitpunkt vielleicht nicht der beste ist, aber ich muss dich um einen gefallen bitten. Könntest du dich in der nächsten Zeit um ein Fohlen kümmern, was ich endlich ausfindig machen konnte. Ich würde mich selbst um ihn kümmern, aber jetzt wo ich mit Leo alle Hufe zu tun haben werde, fehlt mir die Zeit."

Das Einhorn zog die Augenbraue zusammen. „Welches Fohlen?"

Bei dieser Frage drehte sich ihr Mentor nur um und öffnete die Tür. „Du kannst jetzt hereinkommen." Das Alicorn sah für eine kurze Zeit heraus. Nichts passierte. „Wo ist er jetzt schon wieder hin?" Celestia ging aus der Bibliothek dicht gefolgt von ihrer Studentin. Niemand Unbekanntes war zu sehen.

„Casa wo bist du?!" Der Ausruf wurde von einem lauten Rascheln über ihren Köpfen beantwortet.

„Oma hier oben." Beide sahen gleichzeitig nach oben. Zeitgleich streckte ein Fohlen den Kopf aus der dichten Baumkrone der Bibliothek.

Twilight zog eine Augenbraue nach oben. „Oma?"

Das weiße Alicorn hörte nicht oder ignorierte das Wort des Einhorns. „Wie bist du da hochgekommen?"

Ein breites Grinsen zog sich über das Gesicht des Fohlens. „Geflogen."

„Vor fünf Minuten konntest du noch nicht fliegen. Komm sofort hier runter, ich möchte dir jemanden wichtiges Vorstellen."

Wie es ihm gesagt wurde, sprang das Fohlen nach unten. Er machte sich keine Mühe auch nur im geringsten den Fall abzubremsen. Mit einem Lachen fiel er direkt auf die Prinzessin zu. „Fang mich!" Kurz bevor er direkt auf ihr landete, wurde er in einer magischen Aura erfasst und langsam zu Boden gelassen. „Spielverderberin", gab das junge Pony mit gespieltem Trotz von sich.

„Also Casa was habe ich dir gesagt, wie du dich benehmen sollst?" Mit einem mütterlichen Tadel sah die Prinzessin direkt in die Augen des Fohlens.

„Von meiner schlimmsten Seite, solange ich Spaß dabei habe und niemanden verletzte", gab er mit einem frechen Grinsen von sich.

„Und wenn wir nicht unter uns sind?" Celestia verlor bei dieser kleinen Diskussion nicht ihre Ruhe. Sie lächelte sogar ein wenig weiter, als man es von ihr gewohnt war.

„Zuvorkommend und höflich." Bei seiner zweiten Antwort verwuschelte die Prinzessin seine Mähne.

Das ganze Schauspiel beobachte Twilight mit unglaublicher Verwunderung. Nur mit Mühe konnte sie ihr Unterkiefer davor abhalten zu Boden zu sinken. Sie kannte ihren Mentor schon lange, doch so familiär sah sie die Prinzessin zum ersten Mal.

Dazu musste sie zu geben, dass das Fohlen unglaublich niedlich aussah. Er musste ungefähr im selben alter wie Apple Bloom und ihre Freundinnen sein. Sein Fell war goldbraun, wobei es mehr golden als braun war. Die Augen besaßen genau dieselbe Farbe wie Prinzessin Celestia persönlich. Die Mähne hing glatt über sein linkes Auge, der Rest war hinter sein rechtes Ohr geschoben, damit er was sehen konnte. Zudem war die Mähne länger als man es von männlichen Fohlen gewohnt war. Jetzt wo sie genauer hinsah, bemerkte sie die leichte Welle in seiner Mähne, sie war nicht vollkommen glatt. Die Mähne und der Schweif waren hellbraun mit dunkelroten Strähnen. Doch wohl am niedlichsten waren seine Flügel, die viel zu groß für diesen kleinen Körper wirkten. Twilight hatte noch nie so große Flügel bei einem Fohlen gesehen.

Mit den Worten ihrer Mentorin wurde Twilight wieder aus ihren Gedanken geholt. „Twilight Sparkle, das ist Casa Nova. Ich bitte dich darum, dich um ihn zu kümmern. Es ist wichtig, dass er Kontakt zu all den Elementen der Harmonie bekommt." Bei seinem Namen zuckte das Fohlen kurz zusammen.

Twilight ihrerseits war einfach nur verwundert. Gerade als sie nachfragen wollte, ging dem Einhorn ein Licht auf. „Er ist das Pony Gegenpart zu Leo, habe ich recht?" Sie las erst vor Kurzem in dem Buch über Menschen darüber. Jeder Mensch besaß ein Pony, was fast wortwörtlich seelisch mit ihm verbunden war. Zwar wurde keines dieser Ponys namentlich erwähnt, doch oft die Wichtigkeit dieses Bandes. Je ähnlicher im Wissen und Umgebung sie waren, desto einfacher war es für beide, ein normales Leben zu führen.

Bei dieser Frage stockte die Prinzessin kurz. Bis sie vollkommen begriff, was ihre Schülerin meinte. Unglaublich, wie nah und trotzdem fern sie mit dieser Behauptung war. Sie nickte nur. „Ich vertraue dir dabei alles dir Mögliche zu leisten, damit es Casa gut geht. Er wird in nächster Zeit viel Veränderung durchleben müssen."

„Prinzessin Celestia sie können sich auf mich verlassen."

Mit einem weiteren Nicken drehte sich das Alicorn auch schon um. „Nun muss ich wieder zurück nach Canterlot. Wenn irgendetwas sein sollte, habe keine Angst mir einen Brief zu schreiben." Mit diesen letzten Worten verschwand die Prinzessin auch schon in einem weißen Lichtblitz.

Zurück blieben nur ein noch etwas verwundertes Einhorn und ein leicht überfordertes Fohlen.

Schnell fing sich Twilight wieder. „So Casa, als Erstes sollten wir dich bei der Schule anmelden." Die einzige Antwort, die sie bekam, war ein Gesichtsausdruck von purem Entsetzten.


Leo hasste diese Situation. Es war alles die Schuld seiner Großmutter und dieses blöden Zaubers. Die Alternative wäre aber nicht viel besser. Wer möchte schon in einem gigantischen Schloss eingesperrt sein, bis er nach und nach seine Fähigkeiten unter Kontrolle bekam? So war er wenigstens frei. Trotzdem konnte er sich eine bessere Situation vorstellen. Er fühlte sich wie in einem schlechten Film oder schlecht geschriebenen Buch. Dann kam noch dazu, dass er sich einfach wie eine laufende Zielscheibe fühlte. Es war ein ungewohntes und unangenehmes Gefühl so ohne Kleidung. Viele seiner Sinne schrien eine Warnung. Jedoch konnte er nichts dagegen unternehmen. Wenn er doch wenigstens etwas kleines Tragen würde. Ein Halstuch vielleicht. Alles wäre angenehmer als dieses extreme Gefühl von Nacktheit. Immer tiefer rutschte Leo in seine Gedanken ab.

„Casa, die Schule wird nicht so schlimm sein." Die Worte des Einhorns drangen an seine Ohren. Bei diesen Namen zuckte er wieder zusammen. Schon alleine wegen dem Namen ließe er am liebsten diese ganze Situation auffliegen. Wie er seine Großmutter für diesen Namen hasste. Als wäre im Körper eines Fohlen gefangen zu sein nicht schon Qual genug.

„Miss Sparkle ich kann ihnen versichern, dass der Besuch bei einer Schule vollkommen überflüssig ist. Ich weiß schon alles was sie mir dort beibringen können. Oma Sunny weiß das auch. Sie können sie selbst fragen." Leo trottete ungewohnt hinter dem Einhorn her. Das mit diesen vier Beinen war noch immer ein wenig zu viel für ihn. Er vermisste seine Hände. Dazu verspürte er nicht mehr im geringsten das Verlangen, ein Schauspiel aufrechtzuerhalten. Das Bild von naiven Fohlen war mehr als ermüdend. Wenn er wenigstens seine Freunde aus dem Weg hätte gehen können. Wieder etwas Unmögliches als Magiefilter für 6 von ihnen. Er musste an ihren Seiten bleiben, damit sich nicht die Katastrophe, wie bei Prinzessin Luna, wiederholte.

„Ach wirklich?", Twilight harkte noch einmal nach.

„Ja, wirklich." Wieso bekam Leo nicht das Bild aus dem Kopf von seiner sich totlachenden Großmutter.

„Was ist 10 plus 15?"

„25"

„7 mal 12?"

„84"

„Wie berechnet man die Fläche eines Kreises?" Man hörte das unterdrückte Lachen in Twilights Stimme. Die Frage war deutlich über dem Niveau seines vermeintlichen Alters.

„Mit dem Radius errechnet man die Fläche, indem man Pi mit dem Radius zum Quadrat genommen multipliziert. Mit dem Durchmesser indem man Pi, mit den Durchmesser zum Quadrat genommen und durch 4 dividiert multipliziert. Mit dem Umfang errechnet man die Fläche durch den Umfang zum Quadrat genommen geteilt durch 4-mal Pi. Pi ist das Verhältnis des Umfangs eines Kreises zu seinem Durchmesser. In Zahlen ausgedrückt ist Pi 3,141592653589793238462643383279 und so weiter. Wenn man mit Pi als Zahl rechnet, sollte man mindestens die 6 ersten Nachkommastellen dazu nutzen. Genauer ist es aber immer noch mit Pi als Konstante zu rechnen." Während seiner Erklärung war das Einhorn stehen geblieben. Absolute Verwunderung war über ihr Gesicht geschrieben. „Zufrieden?"

Twilight kam schneller wieder zu ihren Sinnen, als es Leo lieb war. „Trotzdem melde ich dich an der Schule an. Es ist nun einmal Pflicht für jedes Fohlen deines Alters."

Leo hätte sich am liebsten mit der Hand gegen die Stirn geschlagen. Sein vorhaben endete damit, dass er Gesicht voraus auf den Boden fiel. „Dumme Hufe. Was soll das heißen in meinem Alter? Ich bin über zwanzig Jahre alt verdammt noch mal!" Leo bekam langsam genug von dieser ganzen Situation. „Dann mach das Twi. Ich bin weg." Mit diesen Worten breitete er seine Flügel aus und schoss in den Himmel. Warum war fliegen so viel einfacher als laufen? Und warum wollte ihn der Gedanke nicht in ruhe lassen, dass seine Großmutter einen unglaublichen Spaß mit der ganzen Situation hatte?

„Casa komm zurück!" Twilight konnte nur verwundert ihrem neuen Schützling dabei zusehen, wie dieser am Himmel immer kleiner wurde. Verwundert zogen sich ihre Augenbrauen zusammen. „Hat er mich gerade Twi genannt?"


Zu seiner eigenen Überraschung war der Tag schneller vorbei gegangen, als er vermutete. Zuerst kontrollierte er seine eigenen Fähigkeiten. Mehr als die Emotionen von anderen zu erfühlen und zu seiner Überraschung Levitation von Gegenständen konnte er nichts. Aber das erklärte ihm schon seine Großmutter. Durch den Zauber war alles auf ein Minimum reduziert. Nach und nach und in verdaulichen Happen würde der Rest seines Potenzials dazu kommen. Wie lange das Dauern würde, bis er alles lernte und der Zauber sich beendete, konnte selbst Prinzessin Celestia nicht voraussagen. Natürlich war das im Allgemeinen nicht schlecht, wären da nicht noch die Nebenwirkungen.

Welche ihn auch gleich den Rest des Tages beschäftigen. So verbrachte er die Zeit mit üben. Galoppieren, traben, fliegen und alles andere, was er eigentlich als Pegasusfohlen können musste. Fliegen fiel ihm an einfachsten, was ihn immer noch leicht Verwunderte. Es machte wirklich Spaß durch den Himmel zu rasen und die Luft, um seine Ohren rauschen zu hören. Er fühlte sich dadurch wie auf seinem Motorrad, doch war es um so viele Male besser.

Als schließlich die Sonne schon den Horizont berührte, begab sich Leo wieder auf den Weg zur Bibliothek. Am liebsten wäre er zu seinem eigenen Haus gegangen, doch wer war er um die Bitte seiner Großmutter abzuschlagen? Vor allem da es sich um eine Herrscherin von Equestria handelte.

Nein, ganz allein die Drohung von seiner Großmutter peinliche Geheimnisse an seine Freunde weiter zu geben, brachte ihn dazu in Richtung Bibliothek und Vorübergehendes zu Hause aufzubrechen.


Kaum öffnete Leo auch schon die Tür wurde er von einem Blick beschenkt, der ihn einfach nur zusammenzucken lies. Direkt vor ihm stand Twilight mit einem mahnenden stechen in ihren Augen. Er schluckte kurz. So einen Gesichtsausdruck sah er zum ersten Mal bei ihr.

„Wo warst du den ganzen Tag?" Auch wenn das Einhorn sich nichts anmerken lies. Der junge Pegasus spürte klar und deutlich die Sorge in ihr.

Trotzdem konnte Leo nicht anders als sich weiter zusammenzuziehen. Seine Haare fielen ihm über die Augen, während sich die Ohren an den Kopf anlegten. Ein komisches Gefühl, wenn man es zum ersten Mal erlebte. Leise, fast nur in einem Flüstern antwortete auf die Frage: „Fliegen geübt. Habe dabei die Zeit vergessen."

„Das kann ich sehen. Hattest du vor einen halben Wald mit zu bringen?" Twilight hatte recht. Zum ersten Mal spürte er die unterschiedlichen Blätter, kleine Äste und den Staub auf seinem Fell und in seiner Mähne. Danach zu Urteilen musste er ziemlich dreckig aussehen. „Dann auf ins Bad. Ich wollte sowieso gerade eins für mich einlassen."

„Ich kann warten, bis du fertig bist, Twilight."

Bei seinen Worten spürte er auch schon, wie er sachte vom Boden abhob. Er war vollkommen im magischen Griff des Einhorns. „Ach Unsinn. Wir teilen uns das Bad. Die Wanne ist groß genug, außerdem solltest du schon längst im Bett sein und das möchte ich nicht unnötig weiter herausschieben. Fohlen in deinem Alter brauchen ihren Schlaf."

Leo wollte sich beschweren, dagegen protestieren, doch kein Wort kam aus seinem Mund. Sein Gehirn war vollkommen damit beschäftigt, die Hitze in seinen Wangen mit den Haaren zu verbergen. Nur eins war ihm klar, als er sachte hinter Twilight schwebte. Sie würde ihn umbringen, wenn sie wüsste, wem sie gerade ein gemeinsames Bad anbot. Er hoffte sie würde es nie herausfinden.


Der junge Pegasus trottete durch die Straßen von Ponyville. Deutliche Ringe zeichneten sich unter seinen Augen ab. Leo wollte nicht übertreiben, aber der gestrige Abend und die Nacht waren die Hölle gewesen. Das Bad war einfach nur peinlich. Nicht weil er die Badewanne mit dem Einhorn teilte, sie bestand auch noch darauf ihn zu waschen. Mit der Ausrede, dass es mit Magie wesentlich einfacher ging. So blieb ihm nichts anderes übrig, als alles über sich ergehen zu lassen.

Damit hörte die Qual jedoch lange noch nicht auf. Twilight erklärte ihm, dass sie leider noch kein Gästebett auftreiben konnte, da seine Anwesenheit viel zu plötzlich aufkam. Natürlich wusste Leo es besser, doch konnte er schlecht erwähnen, dass er genau wusste, wo das Gästebett sich befand. So verbrachte er die Nacht im selben Bett, wie das lavendelfarbene Einhorn.

Sie war schnell eingeschlafen, was man von ihm nicht behaupten konnte. Nachdem er auch noch in einer festen Umarmung des Einhorns landete, war jeder Versuch vergebens in einen erholsamen Schlaf zu fallen. Leo wusste nicht, warum das Einhorn so unglaublich anhänglich war. So verhielt man sich nicht gegenüber jemanden, denn man noch nicht einmal 24 Stunden kannte.

Er seufzte laut auf. Zum Glück konnte er sie davon überzeugen, ihm nicht zum Schulhaus zu begleiten. Das alleine war schon schwer genug. Obwohl er schon damit rechnete, nach dem Unterricht von ihr abgeholt zu werden. Wenn er nicht schnell genug war zu fliehen, ohne das Twilight ihn bemerkte.

Mit einem weiten Gähnen schüttelte er seinen Kopf. Was sofort seine Mähne wieder vor die Augen beförderte. Leicht genervt blies er sie aus dem Weg. Das war jetzt schon zum mindestens zwanzigsten Mal passiert. Entweder brauchte er dringend einen Haarschnitt oder musste sich etwas anderes dafür einfallen lassen.

Darüber konnte er sich aber auch später Gedanken machen. Jetzt musste er erst einmal etwas gegen das nächste Problem unternehmen. Sein Wissensstand war nicht wirklich die Ursache gewesen, warum er die Schule vermeiden wollte. Es gab dafür einen viel triftigeren Grund. Schon seitdem er hier in Equestria angekommen war vermied er so gut es ging Fohlen im Allgemeinen. Nicht weil er verängstigt war. Eher das absolute Gegenteil war der Fall, sie waren einfach zu Herz erweichend. In seinen Augen sollte es ein gesetzt gegen diese Art von Niedlichkeit geben.

Die letzte Nacht zerbrach er sich den Kopf darüber, wie er dieses Problem am besten lösen sollte. Bis jetzt war ihm noch nichts dazu eingefallen. Mit einem weiteren Gähnen wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Direkt vor ihm war das große rote Schulhaus. Zum Glück waren noch so gut wie keine weiteren Fohlen auf dem Gelände. Er streckte sich ausgiebig, bevor er seinen Weg in das Gebäude fortführte. Ihm blieb nicht viel anderes übrig, als einfach alles auf sich zu kommen zu lassen.


Sein erster Weg führte zu seiner neuen Lehrerin. Er machte schon früher die Bekanntschaft mit ihr. In den wenigen gemeinsamen Gesprächen hinterließ sie einen gutherzigen und ehrlichen Eindruck, der sich mit jeder vergehenden Sekunde noch einmal verstärkte. Eine geborene Lehrerin durch und durch. Schnell war das Wichtigste an Informationen ausgetauscht und die Stunde der Wahrheit war gekommen. Zusammen trabten sie in Richtung Klassenzimmer. Mit jedem Schritt wurde er nervöser. Das merkte auch Ms. Cheerilee.

„Du brauchst nicht nervös zu sein. Deine Klassenkameraden sind alle nett. Du wirst dich schnell eingelebt haben." Ihre gute Laune war mehr als ansteckend.

„Darüber mache ich mir nicht wirklich Sorgen."

Bald standen sie beide vor der Tür zum Lehrraum. Von innen war unterschiedlichen Gesprächsfetzen zu hören. Sie überlappten sich in ein unverständliches Kauderwelsch. Sobald die Tür geöffnet wurde, erstarb jeder kleine Ton und Leos Gehirn machte das, was es am besten konnte in solchen Situationen. Sich zum Urlaub verabschieden.

So bekam er nicht mit, wie er seiner Lehrerin in den Raum folgte. Sein Kopf realisierte nicht die Worte, die von Ms. Cheerilee kamen. Viel zu spät bemerkte er, dass alle ihn anstarrten. Sein Körper setzte für kurze Zeit aus, als ihn all die großen Augen ansahen. Schlug sein Herz noch? Da war sich Leo nicht mehr zu sicher. Ein Fohlen war schon schlimm genug, aber ein ganzer Raum voll davon war einfach zu viel.

Warteten sie auf etwas. Natürlich warteten sie auf etwas. Er musste sich Vorstellen oder seine neue Klasse begrüßen. Der erste Eindruck war schon immer wichtig gewesen.

_ „Ich muss mir etwas Gutes einfallen lassen. Etwas beeindruckendes und gleichzeitig nicht übertriebenes. Das dürfte doch nicht so schwer sein."_

„Ehh Hi"

„Grandios gelöst. Ein wahres Meisterwerk deines linguistischen Könnens. Leo du Volltrottel!!"

Hier und da konnte er ein unterdrücktes Kichern hören. Am liebsten hätte Leo sich wieder umgedreht und die Schule verlassen.

„Schon in Ordnung Casa. Nimm dir einen der Leeren Plätze in der hintersten Reihe. Wenn du irgendwelche Probleme hast, frage einfach nach."

Er war einfach nur erleichtert, als Cheerilee ihn von seiner Qual erlöste und tat wie es ihm befohlen. Kaum saß er auf seinem neuen Platz machte er das Erste, was ihm einfiel. So leise es ging lies er sein Gesicht auf die Tischplatte sinken. In der Erde verschwinden wollte er. Da half auch nicht wirklich, dass sein Gehirn sich wieder zurückmeldete, mit einer großen Auswahl an besseren Begrüßungsvorschlägen. Geschlagen von seiner eigenen Inkompetenz grummelte er unverständliche Worte in das Holz direkt vor seinem Gesicht. Es würde ein harter Tag werden, so viel war er sich schon sicher.


Dieser Tag war die Hölle auf Erden! Eigentlich musste Leo zugeben, war es gar nicht so schlimm. Die meiste Zeit lag er mit seinem Gesicht auf dem Tisch und hörte der Stimme seiner Lehrerin zu. Niemand schien sich darüber zu beschweren. So versank er in einen leichten Halbschlaf und schaffte es trotzdem nichts von dem Schulstoff zu verpassen. Unglaublich, wie erholsam das war.

Mit einem Klingeln wurde die Pause eingeläutet. Leo rührte sich nicht, während er einer Kakofonie von Hufgeräuschen beim verlassen des Klassenzimmers zuhörte. Ihm war nicht danach, ihnen nach draußen zu folgen. Außerdem konnte er so der Konfrontation mit anderen Ponys aus dem Weg gehen.

„Alles in Ordnung?"

So viel mit diesem Gedanken. Mit einem leichten Grunzen drehte er sich zum Ursprung der Stimme. Er erkannte sie sofort und wurde nur noch einmal bei dem Bild vor seinen Augen bestätigt. Genau vor ihm saß die jüngere Schwester von Applejack. Mit ihrem gelben Fell, der roten Mähne und dazugehörigen roten Schleife. Leo lächelte bei dem Gefühl von Sorge, denn er von ihr spürte. Sie kannte ihn nicht, trotzdem machte sie sich Sorgen. Unglaublich, wie ähnlich sich Geschwister sein konnten.

„Mir geht es gut. Nur zu wenig Schlaf abbekommen in der letzten Nacht. So mit neuer Umgebung und alles."

Gerade öffnete sie ihren Mund, als von draußen ein lauter Ruf durch die hallen ging. „Apple Bloom wo bist du? Wir wollten doch unsere Ideen ..." In diesem Moment kam ein bekanntes Gesicht um die Ecke. Orangefarbenes Fell und Lila Mähne mit passender Augenfarbe. Niemand anderes als Scootaloo. Ein freches Grinsen zeichnete sich auf ihren Lippen ab. „Ohh freundet sich da jemand mit dem neuen Pony an."

„Ich habe mir nur Sorgen gemacht. Außerdem konntest du im Unterricht nicht deine Augen von ihm lassen."

„Hey, ich habe mich nur gefragt, wie er seine Flügel so groß bekommen hat."

„Ihr beide wisst schon das Ich anwesend bin und alles höre?" Schlagartig wurden beide Mädchen still. „Und meine Flügel waren schon immer so, um deine Frage zu beantworten." Seine Augenbrauen zogen sich zusammen, als er sich die beiden Flügel an seiner Seite ansah. Sie passten proportional so gar nicht zum Rest seines Körpers. Als wäre diese ganze Körperverwandlungssache nicht schon Scherz genug. „Ich finde sie lächerlich."

Darauf wollten beide Mädchen antworten, als ein weiteres Mal von außen eine Stimme in den Klassenraum drang. „Lass mich doch einfach in Ruhe!!" Verzweiflung schwang in der Stimme mit. Ein unangenehmes Gefühl verknotete Leo den Magen. Dieses Gefühl hatte er schon lange nicht mehr gespürt. Zum letzten Mal bei seiner eigenen Schulzeit.

„War das Sweetie Belle?", fragte das orange Pegasusfohlen in den Raum. In einem Bruchteil einer Sekunde war Leo aus seinem Platz gesprungen und aus dem Raum geflogen.

Verwundert konnten die beiden Zurückgebliebenen dem Verschwundenen hinterher schauen.

„Woah!! Das war schnell", war alles was Scootaloo sagen konnte. Sofort machten sich beide an die Verfolgung.

---

Leo brauchte nicht lange um den Grund für all den Krawall zu finden. Sweetie Belle saß auf dem Gras im Schulhof. Direkt vor ihr stand ein pinkes Erdpony Fohlen. Er erkannte sie sofort, obwohl er noch nie etwas mit ihr zu tun hatte. Erzählungen alleine gaben ihm ein ziemlich konkretes Bild von diesem Fohlen. Außerdem existierte in ganz Ponyville kein weiterer Bewohner, der ein Diadem trug.

Um die ganze Szene bildete sich schon langsam eine neugierige Meute. Wenig zu Leos Überraschung unternahm keiner der Schaulustigen etwas, um eine weitere Eskalation zu verhindern. Dieses Bild war ihm nicht neu. So sah es schon in seiner eigenen Kindheit meistens aus. Ohne wirklich zu überlegen landete er direkt zwischen Diamond Tiara und Sweetie Belle. Sein Blick fest auf das Einhornfohlen gerichtet. Er konnte deutlich den Ansatz von Tränen in ihren Augen sehen.

„Alles in Ordnung?"

Sweetie Belle sah ihn nur mit ihren großen Augen an. Noch immer konnte man die Tränen erahnen. Ihre Nase war leicht gekräuselt. Sie kämpfte deutlich damit, nicht in Tränen auszubrechen. Der Anblick alleine lies Leos Herz sinken. Sweetie schaffte es gerade so zu nicken.

„Sie einmal einer an. Rettet der Neue den hoffnungslosen Fall in Not." Der herabblickende Ton war alles, was noch fehlte. Zorn breitete sich in seinem ganzen Körper aus. Langsam drehte Leo sich um. Pure Wut funkelte in seinen Augen. Jeder der nur kurz seinen Blick kreuzte zuckte kurz zusammen. Alle außer Diamond Tiara. Entweder war sie einfach zu arrogant oder schlichtweg blind, um zu reagieren.

„Darf ich fragen, was genau hier los ist?" Leos Stimme war monoton und leise. Was seine Augen umso Angst einflößender wirken lies. Eiskalt, wie ein Messer aus purem Eis, glitt seine Frage über den Schauplatz.

„Ich habe ihr nur die Wahrheit gesagt. Nutzlos, wie sie ist. Nicht fähig Magie einzusetzen und zu blöd, um ihr eigenes Talent zu finden."

Leo sog eine Augenbraue hoch. „Das ist alles?" Der verwirrte Blick des pinken Ponys war alles, was er erreichen wollte. „Ich weiß nicht, ob du es weißt. Aber die Magie eines Einhorns entwickelt sich bei jedem Einhorn anders. Ich habe gelesen, dass Starswirl the Bearded erst als Erwachsener seine Magie wirklich unter Kontrolle bekam und bis jetzt gab es noch niemanden der ihm das Wasser reichen kann oder konnte."

„Das hast du gerade erfunden!" Der Blick des pinken Fohlen versteinerte sich.

„Wenn du mir nicht glaubst, lese es selbst nach. Müsste in der 'Enzyklopädie über die Geschichte der Magie' Band fünfzehn stehen." Sie blinzelte nur. „Was das Talent von anderen angeht, wäre es besser nicht deine Nase in die Angelegenheiten anderer zu stecken. Ich würde dir eher dazu raten, dich mit deinem zu verstecken, bevor noch jemand dahinter kommt was deine Cutie Mark bedeutet."

Wieder keine Antwort nur Einfaches blinzeln. „Wenn ich mich nicht täusche, würde ich darauf tippen das dein Talent, sich wie eine Prinzessin verwöhnen zu lassen und Diademe zu tragen bedeutet. Tut mir Leid deine Blase zum Zerplatzen zu bringen, aber irgendwann wird eine Zeit kommen, in der du auf eigenen Beinen stehen musst und ich glaube ein Diadem auf dem Kopf zu tragen ist nicht wirklich gutes Arbeitsmaterial. Wiederum ohne Bits kann man sich nicht wirklich verwöhnen lassen."

Dem Gesichtsausdruck zu Urteilen traf Leo den Nagel voll auf den Kopf. „Im Großen und Ganzen nutzlos."

Kaum verließ das letzte Wort Leos Lippen, da bereute er sie schon. Er war nicht zur Hilfe geeilt, um den Spieß umzudrehen. Jedoch war es so einfach seiner eigenen Wut freien Lauf zu lassen. Das pinke Fohlen ihm gegenüberstand da wie versteinert. Wahrscheinlich gab es zum ersten Mal jemand in ihrem Alter, der wagte kontra zu geben. Ein dunkelgraues Erdpony mit hellgrauer Mähne und Schweif ging auf die versteinerte Diamond Tiara zu. Gerade kurz bevor sie erreicht wurde, erwachte das pinke Pony aus ihrer Trance.

„Es ist nicht so lachhaft, wie einfach gut mit Besteck umgehen zu können." Sofort war ein zucken von dem grauen Fohlen zu sehen. Ihre Ohren legten sich an. Gleichzeitig entflammte wieder die Wut in Leo. Nun Diamond Tiara vollkommen ignorierend, wandte er sich an das nun offensichtlich nieder geschlagene Pony.

Mit einem aufmunternden Lächeln ging er auf sie zu. „Es war wohl gerade von ihnen die Rede. Miss?"

Sie sah kurz auf. „Silver Spoon."

„Also Sie können mit Besteck umgehen?"

Ein einfaches Nicken war alles als Antwort.

„Das finde ich Recht beeindruckend. Ich kenne Erwachsene, die mit Besteck überfordert sind. Solange sie keine Magie zur Hilfe nehmen können."

Silver Spoons Mimik erhellte sich sofort bei diesen Worten.

„Doch glaube ich kaum, dass es alles ist, was ihr Talent betrifft. Habe ich recht?"

Verwundert sah sie ihn direkt in die Augen.

„Bei der Cutie Mark zu urteilen. Vielleicht gut geübt im Umgang mit Silber?"

Ein Lächeln zauberte sich auf ihre Lippen, als sie nickte.

„Silberschmiedin. Das nenne ich mal interessant. Haben sie schon etwas geschmiedet?"

Gerade öffnete Silver Spoon ihren Mund, da musste sich das pinke Übel wieder einmischen. Sie ging Leo langsam auf die Nerven. „Ha!! Was soll dass schon bringen. Schmied? Viel zu anstrengend und schmutzig." Die ganze Arbeit Silver Spoon aufzumuntern war wieder dahin.

„Wenn sie ihren Job gut macht, was ich nicht bezweifle, kann sie sich damit in ein paar Jahren einen guten Ruf schaffen. Hufarbeit in Sachen Schmuck ist schon immer gefragt gewesen. Mehr als von Einhörnern, da sie seltener ist."

„Was weist du schon. Du.. du.. groß geflügelter Freak!!"

Bei diesen Worten setzte sich Leo hin. Seine Augen wurden von seiner Mähne verdeckt, als sein kleiner Körper von einem leichten Zittern erfasst wurde. In Sekunden war er von vier Fohlen umgeben. Alle mit einem wütenden Blick in Richtung Diamond Tiara, die nur ein zufriedenes Lächeln zeigte. Sie wirkte siegessicher. Apple Bloom, Scooterloo, Sweetie Belle und Silver Spoon öffneten gleichzeitig ihre Münder, als ein lautes Lachen über den Schulhof schalte. Leo war schließlich dem Zwang zum Lachen erlegen. Alle Anwesenden sahen ihm nur verwundert dabei zu, wie er mit Mühe das Lachen beendete. Tränen lagen in seinen Augen, während er ein paar Mal tief einatmete.

„Wirklich? Groß geflügelter Freak?" Leo unterdrückte sein wieder aufsteigendes Lachen. „Das ist alles, was du hast?" Ein Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus. „Soll ich dir vielleicht ein wenig Aushelfen? Wie wäre es mit. Missgeburt, Bastard, Kreuzung eines Greifen und eines Esels, Scherz der Natur, Flügelhirn, wertloses Stück Dreck. Soll ich noch weiter machen? Da habe ich noch ein paar andere schöne Sachen zur Auswahl."

Nun war Diamond Tiara vollkommen außer Gefecht gesetzt. In der Zwischenzeit breitete er seine Flügel zur vollen Spannweite aus. Sie waren wirklich groß. Mindestens genauso groß, wie von einem ausgewachsenen Pegasus. Vielleicht auch ein wenig größer. Das Sonnenlicht schien durch die Federn. Sie wirkten schon fast wie aus Gold. Ein erstauntes Einatmen ging durch die Zuschauerreihen. „Außerdem finde ich meine Flügel selbst mehr als lachhaft."

Das Pinke Fohlen wachte ein weiteres Mal von ihrer Starre auf. Mit einer ihrer Vorderhufe zeigte sie auf die Flanke von Leo. „Hah, all diese großen Töne und du hast selbst noch keine Cutie Mark. Du bist genau so nutzlos, wie der Rest dieser Bande."

„Das stimmt schon so. Ich habe keine und werde wohl auch nie eine Cutie Mark bekommen. Außerdem immer noch besser als dein Talent, nutzlos Tiara." Die Betonung lag auf die letzten beiden Worte.

Nun riss der letzte Faden von Diamond Tiara. „Das wirst du noch bereuen. Mein Vater wird hiervon erfahren. Dein Leben wird zur Hölle." Sie erhob ihre Nase Richtung Himmel. „Los wir gehen Silver Spoon." Die Angesprochene rührte sich nicht vom Fleck. Das pinke Pony schnaufte kurz auf. „Schön mach, was du willst." Mit diesen Worten trabte sie auch schon davon.

Leo konnte sich den letzten Kommentar nicht unterdrücken. „Könntest du noch deinem Vater ausrichten, dass Leo wohl in nächster Zeit nicht zu erreichen ist. Er musste nach Canterlot und weiß nicht, wie lange er dort sein wird."

Das Arrogante pinke etwas blieb abrupt in ihren Schritten stehen. Sie drehte sich nicht um, als sie zu sprechen anfing. „Woher kennst du diese Kreatur?"

„Sagen wir es so. Ich habe mit ihm zusammengelebt, bis meine Großmutter, von der ich nichts wusste, mich gefunden hat. Dadurch habe ich ziemlich viel von den Ponys hier in Ponyville erfahren."

Immer noch drehte sich das Fohlen nicht um. „Weswegen sollte mich seine Worte interessieren?"

„Dein Vater weiß schon, was er damit anfangen kann." Mit diesen letzten Worten wurde das Ende der Pause angeklingelt und alle Fohlen rannten in das Schulgebäude. Ein einziger Gedanke plagte Leo auf seinem Weg zu seinem neuen Platz. „Warum war ich so feindselig?"

---

Bevor Leo es realisierte, war der zweite Teil des Unterrichts auch schon vorbei. Er verbrachte diese Stunden genauso wie die Ersten. Im Halbschlaf mit dem Gesicht auf dem Holztisch. Es war entspannend, warum auch immer. Wieder wartete er darauf, bis keine Hufe mehr von der stürmenden Schülerschar zu hören war. Gefolgt von dem leichten Trab seiner Lehrerin. Trotzdem spürte er die Anwesenheit von drei weiteren Fohlen in dem Klassensaal. Alle damit beschäftigt, die richtigen Worte zu finden.

Er blickte gar nicht erst auf. „Habt ihr drei keine Lust nach Hause zu gehen?" Seine Augen waren immer noch geschlossen, als er sein Gesicht von der Tischplatte schob und stattdessen die Unterseite seines Kopfes auf dieselbe Stelle legte.

„Ich wollte mich bedanken." Die Stimme kam klar und deutlich von Sweetie Belle.

„Nichts zu danken. Hätte ich für jeden in dieser Situation gemacht. Ich musste schon oft selbst mit so etwas kämpfen und wäre froh gewesen, wenn mich jemand unterstützt hätte." bestätigte er einfach nur.

„Trotzdem war das einfach nur cool. Noch nie hat jemand Diamond Tiara so kontra gegeben." Diesmal meldete sich Scooterloo zu Wort.

„Ich wünschte ich hätte anders reagiert. Ich bin nicht zur Hilfe gekommen, um selbst jemanden fertigzumachen. Mit mir ist es einfach nur durchgegangen." Noch immer hatte Leo seine Augen geschlossen.

„Wieso hast du es dann getan?" Nun war Apple Bloom an der Reihe.

Nun öffnete Leo zum ersten Mal seine Augen und blies sich auch gleich die Haare aus der Sicht. Mit einem leichten Lächeln sah er direkt in Sweetie Belles Augen. „Sagen wir es so. Ich kann ein hübsches Mädchen nicht weinen sehen." Sofort wurden ihre Wangen Rot. Aus Scooterloos Richtung konnte er sofort ein Würggeräusch hören.

Apple Bloom räusperte sich kurz. „Wir haben uns noch nicht Vorgestellt. Wir sind..."

„Apple Bloom, Sweetie Belle und Scooterloo, die Cutie Mark Crusaders." Unterbrach Leo sie sofort. Die Verwunderung auf ihren Gesichtern lies seine Mundwinkel ansteigen. „Leo erzählte mir alles von euch."

„Das hast du vorhin schon erwähnt. Du kennst Leo?" Leo konnte deutlich die Neugier bei ihr spüren.

„Jepp. Würde sogar sagen, dass ich ihn von allen in diesem Dorf am besten kenne."

Ruhe kam über die kleine Gruppe. Leo besaß nicht die geringsten Probleme jeden Einzelnen wie ein offenes Buch zu lesen. Gefühle und Gedanken strömten auf ihn ein. Es war bis jetzt noch nie so einfach für ihn gewesen, alles klar und deutlich auseinanderzuhalten. Der Zauber seiner Großmutter schien doch nicht so verkehrt zu sein. Trotzdem ging er nicht darauf ein. Er erhob sich von seinem Platz und streckte sich kurz. „Soo ich glaube ich sollte mich auf den Weg machen. Sonst kann ich mir wieder eine Standpauke von Twilight anhören. Wenn sie nicht schon draußen wartet."

„Was, wieso Twilight?" Kam es von allen drei Fohlen gleichzeitig.

„Ich wohne momentan bei ihr. Sie soll mir bei meinen Problemen helfen, da meine Großmutter momentan beschäftigt ist."

„Was ist denn mit deinen Eltern?" Die Frage kam von dem orangen Pegasusfohlen.

Leo zuckte nur kurz mit den Schultern. „Beide schon vor Jahren gestorben. Seitdem habe ich mich um mich selbst gekümmert. Bis ich hier in Ponyville angekommen bin."

„Das tut mir leid." Scooterloo war schon fast zu leise, um sie zu verstehen.

„Braucht es dir nicht. Meine Mutter kannte ich fast nicht und mein Vater war schon Jahre lang krank. Am ende war es eher eine Erleichterung, dass er sich nicht mehr so quälen musste." Mit diesen Worten ging er in Richtung Ausgang. „Wir sehen uns dann Morgen."

Kurz bevor er den Raum verließ, hörte er noch Apple Bloom. „Lust etwas mit uns zu unternehmen?"

Leo drehte sich noch einmal um und lächelte die drei Fohlen an. „Wie wäre es mit Morgen nach der Schule. Ich wäre ja schon heute dabei, aber wie ich Twilight kenne hat sie meinen ganzen Tag schon verplant." Alle drei schenkten ihm ein Lächeln.

„Wir sehen uns dann Morgen Casa Nova."

Bei diesen Worten legte sich ein Schauer über seinen Rücken. „Ihr könnt mich Nova nennen." So konnte Leo wenigstens ein wenig mit diesem Namen leben.


Zu Leos Überraschung stand Twilight nicht vor dem Schulgebäude. So ging er schnell auf Flugkurs und lies sich so viel Zeit mit dem Heimweg, wie es ihm möglich war.

Es verwunderte ihn immer noch, dass jedes Mal wenn er durch die Luft jagte, es sich genauso gut anfühlte, wie beim ersten Versuch. Nun konnte er Rainbow Dash mit ihrem Verlangen nach dem Himmel gut verstehen. Ob es für alle Pegasii so war?

So glitt er durch die Luft und genoss das Gefühl von Freiheit, den Adrenalinschub und den Wind, der seine Mähne zerzauste. Hier und da versuchte er sich an ein paar Tricks, die er schon so oft von Dash beobachtete. Manche waren schwerer als er vermutete. Andere sahen schwerer aus als sie es waren. Loopings, Flugrollen und andere scharfe Flugmanöver. Irgendwann verlor er sich voll und ganz in der Euphorie, als er auch kein Lachen mehr unterdrücken konnte. Das würde er auf jeden Fall vermissen, wenn der Zauber vorbei ist.

Irgendwann, nach vielen Umwegen, konnte er den großen Baum, der nun sein zu Hause sein würde, erkennen. Mit einem Sturzflug zielte er genau auf die Tür der Bibliothek. Schlagartig bremste er ab und landete Perfekt vor der Tür. Er berührte so sanft den Boden, dass es nicht einmal zu hören war. Schnell hob er einen Huf, klopfte an die Tür und betrat danach sofort das Baumgebäude. Was er als Nächstes vor sich sah, verschlug ihm die Sprache. Leo erwartete viel, aber nicht so etwas. Direkt in der Mitte standen sechs seiner besten Freunde.

„Ah Casa da bist du ja endlich. Was hat dich aufgehalten?", fragte ihn das lavendelfarbene Einhorn. Leo konnte als Antwort nur blinzeln, auf so etwas war er nicht vorbereitet. Kein bisschen.

„Oh Twilight du hast nicht übertrieben. Er ist einfach nur hinreißend." Rarity sah ihm direkt in die Augen. Eine Gänsehaut kletterte über seinen Rücken bei diesen Worten.

„Er ist wirklich niedlich." bestätigte Fluttershy ihrerseits. Die fehlende Schüchternheit überraschte Leo im ersten Moment.

„So Casa Nova. Das sind meine besten Freundinnen ..." Twilight wurde in ihrer Begrüßung unterbrochen, als Leo endlich seine Fassung wieder fand.

„Applejack die Apfelfarmerin, Pinkie Pie das Partypony, Rarity die Modedesignerin, Fluttershy die Tierpflegerin und Rainbow Dash die viertschnellste Fliegerin in ganz Equestria." Am ende konnte er ein kleines Lächeln nicht unterdrücken. Außerdem schien er sich die Angewohnheit angeeignet zu haben, andere zu unterbrechen.

Bevor auch nur Twilight etwas sagen konnte meldete sich Rainbow Dash zu Wort. „Viert Schnellste? Ich bin die Schnellste in ganz Equestria!"

„Also die schnellste müsste meine Großtante sein, danach kommt meine Großmutter und die Nummer drei ist ein Geheimnis." Sein Grinsen wurde breiter.

Der cyanblaue Pegasus schnaufte nur auf. „Du willst doch nicht behaupten ..."

Sofort zog ein Windzug durch den Raum, der jeden Anwesenden blinzeln lies. Vor ihren Augen hat sich nichts verändert. Nur die Haare von dem einzigen Fohlen im Raum waren etwas mehr durcheinandergeraten und über seine Augen gefallen.

„Was war das gerade?" Dash war verwirrt.

„Euch fällt nichts auf?" Kam nur die Gegenfrage von Leo. Die Anwesenden sahen sich gegenseitig an. Sofort wussten sie, was passiert war. Jede von ihnen zeigte eine goldene Feder in ihrer Mähne, direkt über ihren linken Ohren. Bis auf Applejack, bei ihr war die Feder in ihrem geliebten Hut. Leo hatte sie in seinen letzten Flugmanövern verloren und wollte sie eigentlich als kleines Andenken behalten. Doch dieser Zweck gefiel ihm wesentlich besser.

Nun grinste auch Rainbow Dash. „Ich mag den Jungen. Er hat pepp."

Langsam genervt blies Leo seine Haare von den Augen. Ohne wirklichen Erfolg. Resignierend bekam er eine Idee. „Twilight hast du vielleicht ein Haargummi oder etwas Ähnliches?"

Ein weiteres Mal wurde das Einhorn übergangen. Diesmal von Applejack. „Ich habe immer Ersatz dabei, falls ich bei der Arbeit eines meiner Bänder verliere." Schnell griff sie unter ihren Hut und holte ein einfaches rotes Band hervor. Es glich den beiden, die sie selbst trug. Sofort wurde es von einer goldenen Aura ergriffen und schwebte auf Leo zu, wo schnell ein Pferdeschwanz gebunden wurde. Ein paar Strähnen seiner Mähne waren nicht lang genug und hingen ihm über die Stirn. Trotzdem war es jetzt wesentlich angenehmer.

„Danke sehr." Erst nach seinen Worten realisierte er, was er gerade getan hatte. Die überraschten Blicke von den sechs Freunden war noch mal eine Bestätigung für seinen Fehler. Sein Gehirn arbeitete sofort in Höchstgeschwindigkeit. Irgendwie musste er sich wieder da raus winden. Aber wie?

Pinkie Pie brach die Ruhe. „Jetzt ergibt alles Sinn. Deswegen war Prinzessin Celestia in Leos Haus und kam dann mit Casa wieder heraus."

Nun war Leo überrascht. „Du hast das gesehen?" Wieder war sein Mund schneller als sein Kopf.

Das Partypony nickte nur mit ihrem bekannten breiten Grinsen. „Jetzt macht auch mein Pinkiesense wirklich Sinn. Ich habe mich schon die ganze Zeit gewundert, warum ich die Kombination für „Wiedersehen eines guten Freundes" und nicht für „Treffen eines neuen Ponys", bekomme.

Leo lies sich auf den Boden sinken und legte seine Vorderhufe über die Augen. „Meine Großmutter bringt mich um, wenn Twilight nicht schneller ist." Alle bis auf Pinkie Pie waren verwirrt.

„Jetzt verstehe ich deinen Namen auch endlich. Prinzessin Celestia kann manchmal echt lustig sein." kicherte das pinke Monster. Leo wäre am liebsten im Boden versunken. Vor allem hoffte er eigentlich das Geheimnis länger als nur einen einzigen Tag aufrechtzuerhalten.

„Ich verstehe nicht. Was meinst du damit Pinkie?" Twilight war immer noch so verwirrt wie der Rest der Gruppe.

„Du kennst bestimmt die Figur in vielen Büchern. Sie hieß glaube ich Stalanova." Twilight nickte nur. „Bei den Menschen gibt es eine gleiche Figur. Nur heißt sie dort Casanova."

Bei diesen Worten sah Leo direkt in Pinkies Augen. „Warte, woher weist du davon?"

„Ich habe da so meine Geheimnisse Leo." Das Nächste was er sehen konnte war Pink. Sofort kam ihm ein bekannter Geruch in die Nase. Die Umarmung, in der er landete, war stark und herzhaft. „Ich bin so froh das Es dir gut geht."

Nun war auch bei dem Rest der Groschen gefallen. Leo konnte die Gesichter nicht erkennen, aber spürte er deutlich ihre Emotionen. Wobei eine Emotion ihm am meisten Angst machte. Kurz darauf wurde er wieder zu Boden gesetzt. Als Erstes sah er zu Twillight herüber. Sie war zu Stein erstarrt, ihr Kopf glühte knallrot. „Ich glaube ich habe Twilight nun vollkommen kaputtgemacht."

Mit diesen Worten war die vollkommene Aufmerksamkeit auf dem erstarrten Einhorn. „Was ist denn passiert?", fragte Pinkie als sie einen ihrer Hufe vor dem Gesicht der versteinerten Twilight hin und her bewegte.

„Naja, gestern.." Sofort landete ein lavendelfarbener Huf in seinem Mund. Leo konnte nicht einmal erkennen, wie das Einhorn so schnell zu ihm gekommen war.

„Sag kein weiteres Wort", flüsterte Twilight immer noch verlegen.

Doch grinste Leo nur, als er langsam über die Unterseite des Hufes leckte. Mit einem lauten 'Eep' zog das Einhorn, den Huf wieder zurück, wobei die Röte ihres Kopfes sich noch einmal intensivierte.

„Gestern Abend bestand sie darauf, dass wir zusammen baden, da die Badewanne groß genug für uns beide wäre. Dann hat sie mich gewaschen, weil es mit Magie so viel einfacher geht. Und zu guter Letzt hat sie mich heute Nacht so fest umarmt und kuschelte sich so stark an mich, dass ich kein Auge zu machen konnte. Da ihr angeblich das Ersatzbett fehlte, obwohl ich es besser wusste. Dazu wurde jeder Anflug eines Versuches sie davon aufzuhalten gnadenlos im Keim erstickt." Er grinste breit, als Twilight nach Luft schnappte. Sie war nun nicht mehr die Einzige, die etwas Rot um die Wangen war.

Was als Nächstes passierte, überraschte selbst Leo. Rainbow Dash war im Bruchteil eines Augenblicks bei ihm gelandet und fesselte ihn sofort in einer Umarmung. Sie rieb ihren Kopf an seinem Hals. Sofort spürte er die Wärme in seinen eigenen Wangen, sein Herz klopfte etwas schneller. So eine Art von Zuneigung spürte er zum ersten Mal. Ohne wirklich es zu realisieren, erwiderte er die Geste. Als er schließlich zwei Flügel spürte, die seine Seite berührten, wurde es zu viel. Mit einem fast hörbaren Geräusch breiteten sich seine Flügel zur vollen Spannweite aus. Sofort spürte er wie seine Wangen und Ohren noch wärmer wurden, doch war es ihm egal. In seiner einen Woche Exil wünschte er sich nichts Sehnlicheres, als eine einfache Berührung seiner Freunde. Jetzt wo er sich nicht mehr verstellen musste und keine Gedanken über dieses Geheimnis verschenken brauchte, konnte er es voll und ganz genießen. Trotzdem konnte er seine Worte nicht unterdrücken. „Dumme Flügel", grummelte er leise.

Ein Leichtes räuspern und Vereinzeltes kichern machte beide erst die ganze Situation bewusst. Sofort zog Rainbow Dash die Flügel zurück und setzte sich aufrecht hin. Leo hingegen machte es sich, während er sich umdrehte, zwischen ihren Vorderbeinen bequem. Eher unbewusst bewegte er seinem Schweif und strich dabei über den Bauch des Pegasus. Rainbow unterdrückte ein fiepen, was ihr nicht ganz gelang.

„Ok, ich weiß nicht viel von Magie und all dem. Aber kannst du erklären, was genau passiert ist?" Niemand anderes als Applejack stellte diese Frage in den Raum.

Leo blinzelte zwei Mal und öffnete den Mund, bevor er ihn wieder schloss. Er überlegte kurz und legt dabei den Kopf etwas zur Seite.

Seine Gedanken wurden von Emotionen der anderen kurz unterbrochen. „Twilight ich glaube ich kann dich verstehen, warum du das Gestern gemacht hast. Er ist zu niedlich, um wahr zu sein. Prinzessin Celestia hat wirklich einen passenden Namen ausgesucht." Pinkie grinste breit bei ihren Worten.

„Ach kommt schon, so extreme kann es nicht sein." Mit einem gespielten Schmollen rollten Leo die Worte über die Lippen. Seine Ohren legten sich leicht an, während er seine Unterlippe leicht vorschob und große Augen machte. Er spürte sofort, wie sprachlos alle waren.

„Hör auf das Thema zu wechseln. Ich möchte endlich eine Erklärung hören." Das Farmpony harkte noch einmal nach.

Diesmal zog er die Augenbraue zusammen. „Ich habe keine Ahnung, was ich erzählen darf und was nicht. Vielleicht wisst ihr auch schon zu viel. Immerhin habe ich Oma Sunny versprochen, es geheim zu halten."

„Oma Sunny?" Rarity sah verwirrt aus.

„Entschuldigung. Ich meine Prinzessin Celestia", verbesserte er sich.

Bevor eine weitere Frage gestellt wurde, spürte er wie ein kalter Schauer sich über seinen Körper legte. Auf einmal erschien eine kleine Lichtexplosion direkt vor seinen Augen. Er fühlte sich kurz, als niese er sein Gehirn aus seiner Nase. Mit einem Huf rieb er sich die Stirn, während er mit seiner Magie die Schriftrolle vor seinem Gesicht in seiner goldenen Aura festhielt. Ohne auf eine Reaktion zu warten, entrollte er das Pergament und las Laut vor.

„Hiho Leonardo. Da nun die Katze aus dem Sack ist, wäre es besser den Elementen alles zu erklären. Vor allem da es sie genau so betrifft wie dich. Zudem muss ich sagen, dass ich enttäuscht bin. Wegen dir habe ich eine Wette gegen Luna verloren und muss jetzt die nächste Woche eine Geschäftsreise nach Stalliongrad unternehmen. Wenn ich nur an diese versnobten Ponys denke, wünschte ich mir stattdessen eine schöne Motorradreise. Ich hatte gewettet, dass du nur einen halben Tag aushältst, bevor das Geheimnis auffliegt. Da muss ich wohl in den sauren Apfel beißen.

Mit freundlichen Grüßen deine geliebte Oma Sunny

PS.: Falls du dich wunderst warum du alles Laut vorliest. Ich habe einen kleinen Zauber auf das Pergament gewirkt, dass dir nichts anderes übrig bleibt.

PSS.: Die Schriftrolle vernichtet sich in 10 Sekunden von selbst."

Leo blinzelte ein paar Mal. Es dauerte ein wenig, bis er vollkommen realisierte, was gerade passiert war, als auch schon das Pergament mit einem lauten Knall in die Luft ging. Er hustete Laut, als der Rauch sich langsam legte. Fluchend versuchte er den Rauch zu vertreiben. „Beobachtet sie mich eigentlich die ganze Zeit?" Kaum sprach er seine Worte laut aus spürte er wieder einen kalten Schauer über seinen Körper laufen, als ein zweites Pergament genauso auftauchte wie das Erste. Zögernd öffnete er auch diese Rolle. Diesmal las er vorsichtshalber erst einmal über das Geschriebene, bevor er es für alle noch einmal wiederholte.

„Ja, seitdem Moment als du hier aufgetaucht bist. Du kannst Twilight ausrichten, dass ich damit einverstanden bin, dass alle übrigen Elemente der Harmonie, genauso wie du, alles über das Buch, was ich ihr geschickt habe, erfahren dürfen.

PS.: Du darfst auch Big Macintosh von deiner Situation erzählen. Ich glaube kaum, dass du es von ihm mehr als ein paar Sekunden geheim halten kannst." Glücklich darüber, dass diese Nachricht sich nicht selbst zerstörte, gab er das Pergament an Twilight weiter. „Wie ich dich kenne, glaubst du nicht, dass diese Briefe von der Prinzessin kamen. Also schau selbst."

Das Einhorn flog schnell über die wenigen Worte. „Das ist ihre Hornschrift, aber sie klang so anders."

Leo zuckte nur mit den Schultern. „Für mich klang sie genau so wie aus meinen Erinnerungen." Danach wurde er etwas ernster. „So da ich nun erklären darf, wie das alles passiert ist, fange ich gleich mal an. Mein Großvater war der letzte Mensch vor mir, der hier in Equestria gelandet war. Der hat diesen Zauber entwickelt, da er mit denselben Problemen kämpfte wie ich. Er wurde zu schnell zu mächtig. Bei ihm wurde er zu einem ausgewachsenen Einhornhengst und konnte in gesunden Happen seine Magie perfektionieren. Als er schließlich alles kontrollierte, hob sich der Effekt auf und er wurde wieder zu einem Menschen. Ich hingegen wurde zu einem Fohlen."

„Ich kenne den Zauber. Dafür sind zwei Einörner von Nöten. Wobei sich beide sehr vertrauen müssen. Deswegen konnte ich ihn nie ausprobieren." Twilights Augen wurden groß, als sie den Rest der Informationen verstand. „Es war ein Zauber von Starswirl the Bearded." Sie atmete scharf ein. „Aber wie ist das möglich?"

Das Fohlen lächelte. „Ich glaube da ist noch viel mehr zu erklären. Viel was ich selbst erst vor knapp einem Tag erfahren habe." Und damit begann er die lange Erklärung.


Als er endlich fertig war, legte sich eine Stille über die kleine Gruppe. „Ich glaube das sollte unter uns bleiben. Wenn ich meine Großmutter richtig verstanden habe, darf ich nur Big Macintosh noch davon erzählen."

„Du hast mich in der Mitte irgendwann verloren, aber bedeutet das Wir brauchen dich?", fragte Applejack.

Leo nickte.

„Außerdem gehst du mit allen von uns eine besondere Bindung ein. Wie bei deiner Großmutter und deinem Großvater damals?"

Leo nickte wieder.

„Und wenn wir es ignorieren passiert vielleicht wieder etwas, wie bei Prinzessin Luna?"

Ein weiteres nicken.

„Kannst du die Verbindungen kontrollieren?" Das orange Farmpony war die Einzige, die bis jetzt sprach.

„Momentan nicht. Vielleicht wenn die Amokineses wieder zu meinen Fähigkeiten dazu kommt. Aber ich möchte es nicht." antwortete Leo.

„Wieso nicht?" Diesmal kam die Frage von Twilight.

„Weil sie sich natürlich entwickelt haben. Die Elemente führten uns nur zusammen, der Rest kam von uns."

„Was für Verbindungen haben wir den?"

„Das weiß jeder für sich, da sie auf Gegenseitigkeit beruhen. Aber wenn ihr wollt, kann ich sie auflisten." Ein Nicken der Runde bestätigte seinen Vorschlag. „Nun ja Twilight. Du hast sie gesehen bei dieser Traumweltreise. Welche Farben waren dabei?"

Das Einhorn überlegte kurz. „Ehm... Blau, Rot, Gelb und Gold. Vielleicht war da noch Grün."

Wieder nickte Leo, das Bild aus der Traumreise hatte sich durch den Schock so eingebrannt, dass er es klar und deutlich vor seinen Augen sah. „Blau war bei Pinkie, Fluttershy, Ditzy und Soarin und stand für die Zuneigung, wie bei Geschwistern. Soarin steht noch außen vor, da seine Verbindung noch leicht Grün war. Grün steht für einfache Freundschaft."

„Wenn ich mich Richtig erinnere, war nur Raritys Zweitfarbe Rot. Für was steht das?" Twilight wurde mal wieder vollkommen von der eigenen Neugier übergriffen.

„Rarity darf ich es sagen?" Man hörte die Verlegenheit in Leos Stimme.

Das weiße Einhorn lächelte nur. „Es ist Mutterliebe, Twilight Liebes." Sie wirkte stolz bei ihrer Aussage.

Sofort wurde das Fohlen in der Runde ein wenig Rot. „Sie erinnert mich sehr an meine eigene Mutter. Obwohl meine Mutter gestorben ist, als ich noch ziemlich jung war." Kaum sprach er seine Worte aus, wurde er in eine hellblaue Aura erfasst und schwebte in Richtung Rarity, bevor er oder Rainbow Dash darauf reagieren konnten. Kaum war er in Greifreichweite wurde er auch schon in einer Umarmung gefangen. Sie war nicht viel anders als von Rainbow, trotzdem fühlte es sich für Leo anders an. Was er hier fühlte, war Geborgenheit. Wieder erwiderte er die Geste, ohne viel zu überlegen. Irgendwann wurde er abgesetzt.

Aus dem nichts tauchte eine Bürste in hellblauer Aura auf. „Das wollte ich schon die ganze Zeit machen." sprach Rarity, als sie das Haarband löste und sich um das Chaos von Mähne kümmerte. Etwas verlegen sah er in den Rest der Runde. Alle erwiderten seinen Blick mit einem warmen Lächeln auf den Lippen.

„Was ist mit Gelb?", fragte schließlich Pinkie Pie.

„Ich weiß nicht, ob ich das sagen soll. Es handelt sich da auch nur alleine um Caramel und er gehört nicht zu den Elementen." Leo sprach ruhig, als er das Gefühl der Bürste überraschender weiße genas.

„Ach sei nicht so." Pinkie wurde unruhig.

Leo atmete laut aus. „Meinetwegen. Es sind Vatergefühle."

„Das ist zwar überraschend, aber doch nicht viel anders als bei Rarity.", stellte Twilight fest.

„Nicht ganz. Die Rollen sind bei ihm verdreht."

Es wurde schlagartig still. Nur das Geräusch der Bürste war noch zu hören.

„Ich gebe zu das ist wirklich überraschend. Doch was ist jetzt mit Gold?" Rarity durchbrach die Ruhe, als sie sich langsam um das Haarband kümmerte.

Leo schwieg kurz. „Vielleicht sollten wir hier aufhören."

„Ach komm schon mein Kleiner. Das wird nicht so schlimm wie bei mir oder Caramel sein." harkte das Modepony noch einmal nach.

„Mein Kleiner?"

„Entschuldigung, das ist mir so herausgerutscht."

„Wenn die drei Betroffenen einverstanden sind." Diese Worte stellte Leo offen in den Raum. Die drei Angesprochenen nickten nur. Das Fohlen seufzte laut auf, er erhoffte eine andere Antwort. „Big Macintosh, Applejack, Twilight und Rainbow Dash haben Gold. Es steht in meinen Augen für die höchste Bindung." Hier pausierte er noch einmal. Nun kam er nicht mehr darum herum. „Liebe."

„Ich wusste es!" Der Ausruf von Pinkie überraschte jeden im Raum. „Ich dachte mir schon so etwas, als du Big Mac aus dem Baum geschüttelt hast oder Applejack dir über die Schulter warfst. Oder das mit der Badewanne als Twilight im Keller erstarrte. Oder nach dem Rennen als Rainbow dich nicht mehr loslassen wollte."

Leo zog die Augenbraue zusammen. „Woher weist du davon? Vor allem das Letzte war in der Traumwelt, da warst du gar nicht dabei." Pinkie grinste bei dem Kommentar einfach nur. „Pinkie ich weiß nicht, wie du das anstellst, aber du gibst die coolste Schwester ab, die man sich wünschen kann." Bei diesem Kommentar wurde ihr Grinsen noch breiter.

„Jetzt wo das alles geklärt ist, will ich meine Zeit mit Leo haben." Die Aussage kam von Applejack, bevor er wusste was passierte spürte Leo, wie er angehoben wurde und auf etwas landete. Er blinzelte ein paar Mal, bis er realisierte, wo er gelandet war. Genau auf dem Rücken des Farmponys.

„Ok, wie hast du das gerade gemacht?" Leo war immer noch verwirrt, als sich das orange Pony stumm in Bewegung setzte. „Nein ehrlich, wie ist das gerade möglich gewesen?"

Der Rest der Gruppe war genauso überrascht, wie das Fohlen. Obwohl der Grund dafür eher in ihrer Aussage lag. Erst als beide die Tür erreichten erwachte Rarity zum Leben. „Komm aber nicht zu spät nach Hause."

Mit einem unterdrückten Lachen antwortete Leo auf die Aussage. „Ja Mum." Er konnte das Kichern seiner weiteren Freunde hören, als er die Bibliothek verließ.


Es dauerte nicht lange, bis beide die Grenze der Apfelfarm erreichten. Applejack war die ganze Reise über stumm geblieben. Erst als sie an das Eingangstor kamen, fand sie ihre Stimme wieder.

„Du solltest dich um meinen Bruder kümmern. Er ist noch stiller als sonst, seitdem du verschwunden bist. Selbst die Nachricht von gestern hat ihn nicht wirklich aufgemuntert. Komm danach aber zu mir. Ich habe etwas, was ich dir zeigen möchte." Danach drehte sie sich nach hinten und sah Leo direkt in die Augen. „Los, benutzte die großen Flügel, die du hast und las mich nicht so lange warten." Mehr brauchte er nicht zu hören, als er sich auch schon in die Lüfte erhob. Leo wusste schon fast sicher, wo er anfangen sollte zu suchen.

Er sauste über die Baumwipfel und genoss kurz den Wind in seiner Mähne und seinem Schweif, doch nicht für lange. Schließlich landete er zwischen den Bäumen ein paar Meter entfernt vor dem Baum aus dem er Big Mac vor nun über einer Woche herunterholte. Die letzten Meter trabte er. Als er um den letzten Baum ging, der seine Sicht verdeckte, sah er direkt den roten Riesen von einem Hengst. Er wirkte genauso, wie beim letzten Mal, als er ihn nur zufällig hier fand. Obwohl ihm noch etwas anderes auffiel. Nicht vielen wäre es aufgefallen, aber er sah dünner aus. Ein klein wenig nervös ging Leo näher heran, bis er fast direkt neben ihm stand. Die Gefühle, die ihm entgegen kamen, trieben ihm fast die Tränen in die Augen. Es war eine Sehnsucht, die Leo nur so sehr teilte. Der große stille Riese war ihm in den vergangenen Wochen und Monaten einfach zu sehr ans Herz gewachsen.

„Big Mac alles in Ordnung?" Es war nicht die richtige Begrüßung, doch Leo konnte einfach nicht anders.

Der Angesprochene drehte sich zur Seite. Er war so groß, für viele in Leos Größe beängstigend, doch nicht für ihn. Ihre Augen trafen sich. Sofort legte sich ein Lächeln auf die Lippen des Fohlens, was nur von diesen grünen Augen hervorgerufen werden konnte.

Die Augen des Hengstes wurden groß, ohne dass Leo etwas dagegen unternehmen, konnte, landete er in einer festen Umarmung. Er spürte, wie sein Fell feucht wurde. Emotionen brachen über ihn hinein. Erleichterung, Freude und pure Glückseligkeit. Er erwiderte die Umarmung und wartete einfach ab. Ihm war, egal wie lange sie hier sitzen würden, oder besser gesagt er in den starken Vorderbeinen seines besten Freundes hing. Hauptsache es ginge ihm besser.

„Ich bin so froh das Es dir gut geht. Ich weiß zwar nicht, was passiert ist, aber solange du hier sein kannst, ist es mir egal. Ich habe dich vermisst Leo." Bei diesen Worten von Big Mac kuschelte Leo sich fester an den warmen Körper heran.

„Woher wusstest du, dass ich es bin?" Fragte das Fohlen schließlich.

„Nur du lächelst mich so an." Bei diesen Worten spürte das Fohlen eine angenehme Wärme in seiner Brust. Ein weiteres Mal verfluchte Leo seine Situation. Sein Herz schlug Saltos, während sein Gehirn in seine Höchstgeschwindigkeit über ging.

Eine Idee schlug schließlich über ihn ein. „Toshy las mich bitte herunter. Ich möchte etwas versuchen." Der Hengst tat wie ihm geheißen. „Beuge dich nach unten, damit unsere Stirnen sich berühren können, und schließe deine Augen." Wieder folgte Big Mac den Instruktionen.

Leo lehnte sich nach vorne und berührte mit seiner Stirn die des anderen. Sofort schloss er die Augen und fand das Gefühl, was ihm seine Großmutter vor einem Tag das erste Mal zeigte. Jetzt wusste er genau, was dieses Gefühl war. Das Verlangen nach Veränderung. Sofort sah er das Ende der weißen Straße. Ohne viel zu überlegen ging er ein paar Schritte zurück. Immer weiter, bis ihn eine unsichtbare Mauer davon abhielt. Er sah kurz über seine Schulter. Die weiße Straße ging noch viel weiter zurück. Trotzdem konnte er keinen weiteren Schritt mehr tun. Er fühlte sich nicht schwindelig wie beim ersten Mal. Vorsichtig löste er sich von dem Gefühl und öffnete die Augen.

Im ersten Moment hatte sich nichts verändert. Erst als er sich streckte und aufsetzte, bemerkte er den Unterschied. Er war größer. Zwar war er immer noch ein Pegasushengst, aber das störte ihn nicht. Seine Mähne war länger, was er an den vereinzelten Strähnen am Rand seines Blickfeldes sehen konnte. Schnell zog er das Haargband wieder nach oben, was mit dem Wachstum seiner Mähne mit gewandert war. Die Fell- und Mähnenfarbe hatte sich nicht verändert. Selbst seine Flügel waren proportional gleich geblieben. Sie waren jetzt wirklich gigantisch. Seine Körpergröße war auch nicht ohne. Er würde etwas größer als Big Mac schätzen, mit ungefähr derselben Statur.

Mit einem Lächeln bemerkte er immer noch die geschlossenen Augen seine roten Freundes. „Du kannst die Augen jetzt öffnen." Zu seiner eigenen Überraschung klang seine Stimme wieder so, wie er sie kannte.

Die Überraschung in Macintoshs Gesicht, lies Leos Lächeln anwachsen. „Was hast du gemacht?" Big Mac stockte kurz. „Du siehst gut aus."

„Ich weiß nicht, wie lange es anhält. Deswegen sollten wir uns beeilen." Leo kam dem roten Hengst näher. Nur wenige Millimeter trennten ihre Lippen voneinander.

Big Macintosh schluckte kurz. „Mit was beeilen?"

„Mit etwas, was ich schon lange hätte machen sollen." Mit diesen Worten lehnte Leo sich nach vorne. Ihre Lippen berührten sich. Ein Blitz zuckte an Leos Wirbelsäule entlang. In seiner Brust wurde es warm. Ohne Überlegung öffneten sich seine Lippen und seine Zunge glitt über die Lippen des roten Farmponys. Sofort öffneten sich die Lippen. Zum ersten Mal schmeckten sie sich gegenseitig. Der Geschmack war unbeschreiblich. Selbst wenn Leo wollte, konnte er es nicht definieren. Sein Gehirn ging auf Reisen, das Herz schlug zum Himmel. Ein angenehmes Stöhnen brachte seine Lippen zum Beben, als die beiden Zungen miteinander tanzten. Kein Millimeter blieb unergründet. Die ungewohnte Struktur der Zähne, lies eine Gänsehaut über Leos Nacken laufen. Wie lange der Kuss anhielt, wusste keiner von beiden. Irgendwann jedoch trennten sich ihre Lippen. Beide atmeten schwer. Eine deutliche Röte war auf ihren Wangen zu erkennen.

Big Mac fand als Erstes seine Worte wieder. „Das war unglaublich." Er atmete immer noch schwer.

„Ja war es. Nicht schlecht für deinen ersten Kuss." Leo lächelte, als die Farbe in Macintoshs Gesicht sich verstärkte.

„Woher weist du das?"

„Ich wusste es nicht. Du hast es mir gerade verraten." Leo lächelte, als er den roten Riesen auf die Nase küsste. „Los lass uns zu deiner Schwester gehen. Sie machte sich sorgen um dich und wollte, dass ich so schnell wie möglich wieder zu ihr komme. Außerdem könntest du was zu Essen vertragen." Mit diesen Worten kam ein lautes knurren von dem Magen des Erdponys.

Leo lächelte nur als Big Mac aufstand. Beide machten sich Schultern berührend auf dem Weg zum Haupthaus der Farm. Sachte legte Leo eine seiner großen Flügel über den Rücken von Macintosh.


Auf dem Weg zum Haupthaus erklärte Leo alles wichtige, was Big Mac verpasst hatte. Dieser nahm alles schweigend auf und genoss die Berührung während ihres Gehens. Als das Haupthaus näher kam, blieb Leo abrupt stehen. Seine Ohren bewegten sich, bis er den Ursprung ausfindig machen konnte und schließlich seinen Kopf Richtung Scheune drehte.

Big Macintosh wunderte sich kurz. „Was ist?"

„Ich höre Twilight, Applejack und Rainbow Dash. Sie scheinen in der Scheune etwas zu diskutieren. Doch was genau kann ich nicht verstehen", antwortete Leo schnell.

„Das kannst du hören?" Der rote Hengst klang verwundert.

„Seitdem ich nun wieder in meinem Alter bin, sind meine Sinne wieder so scharf wie vor dem Zauber von meiner Großmutter", bestätigte er, „Ich glaube wir sollten hingehen. Es hört sich so an als könnte das in einem Streit ausarten."

Beide Korrigierten ihren Kurs in Richtung Scheune. Von ihrer Art sich vorwärts zu Bewegen änderten sie nichts.

Mit jedem Schritt, dem sie näher an die Scheune kamen, wurden die Stimmen lauter. Nicht weil sie sich annäherten, sondern weil die Stimmen an sich an Lautstärke zunahmen. Direkt vor der Tür konnten beide die Stimmen klar und deutlich verstehen. Es war nicht schwer herauszuhören, was das Hauptthema war.

Bevor es noch schlimmer werden konnte, löste sich Leo von Big Macs Seite und klopft laut an das geschlossene Scheunentor. „Applejack ich bin wieder da. So wie du es wolltest."

„Komm herein. Du hast länger gebraucht, als ich dachte", kam ihre Antwort.

Schnell schob er die Tür auf und deutete dem roten Hengst den Vortritt an. Dieser zögerte kurz, doch verweigerte er den Vorschlag nicht. Leo folgte dich hinter ihm in die Scheune und schloss wieder das Tor. Das Erste, was ihn verwunderte, war die Scheune an sich. Sie war unglaublich aufgeräumt. Das Nächste, was ihm auffiel, waren die Blicke seiner drei Freundinnen. Sie waren mehr als überrascht und ihre Münder hingen weit offen.

Leo lächelte nur. „Ihr solltet eure Münder schließen. Sonst fliegt noch etwas hinein." Bei diesen Worten fingen sich alle drei wieder.

„Was ist passiert?", fragte Twilight immer noch leicht überrascht.

„Toshy ist passiert. Ich wollte ihm etwas geben, was als Fohlen schlecht ging und habe eine Idee bekommen, wie ich den Zauber ein wenig verändern konnte. Weiß aber nicht wie lange es anhält", erklärte Leo sachlich.

„Du bist größer als mein Bruder und deine Flügel wirken größer als von der Prinzessin selbst." Applejack war leicht Rot um die Wangen.

Bei diesen Worten ging er etwas nach vorne, bis er neben Big Mac stand. Er war wirklich ein paar Zentimeter größer als der rote Hengst. Danach breitete er seine Flügel zur vollen Spannweite aus, dabei strich er sachte mit den Federn über den Rücken des roten Hengstes. Sofort konnte man einen leichten Schauder von ihm erkennen. Leo lächelte nur leicht. Er sah sich zum ersten Mal seine Flügel genauer an. Waren sie wirklich größer, als von seiner Großmutter? Vielleicht, vielleicht auch nicht, das konnte er nicht Urteilen. Ein lautes 'Umpf' Geräusch brachte wieder seine Aufmerksamkeit auf die drei Stuten vor ihm. Wobei eine besonders herausstach. Rainbow Dashs Flügel waren ebenfalls vollkommen ausgefahren, der Grund war aber offensichtlich ein anderer.

„Gefällt euch, was ihr seht?" Bei dieser Frage grinste Leo in sich hinein.

Der cyanblaue Pegasus meldete sich sofort zu Wort. „Das ist nicht fair. Wie kannst du als Fohlen so niedlich und als ausgewachsener Hengst so verdammt sexy sein?"

„Liegt wohl an dieser Welt oder an den Genen. Vielleicht auch an beidem. Wenn du wüsstest, wie ich aussah, bevor ich hier gelandet bin, dann glaube ich kaum das Du mich noch in irgendeiner Art gut aussehend bezeichnen würdest."

Nach dieser Aussage wurde Twilight leicht Rot. „Die Brille hat dir eigentlich gutgestanden." Bei diesen Worten von dem Einhorn musste Leo kurz überlegen.

„Stimmt, du weist, wie ich aussah. Ich habe dir ja ein paar Erinnerungen von mir gegeben. Danke fürs Kompliment." Twilight sah verlegen zu Seite. „Nun wüsste ich gerne, weswegen ihr so laut diskutiert habt?"

Alle schwiegen. Leo wartete auf eine Antwort. Es kam keine.„Gut. Wenn ihr nichts sagen wollt, dann versuche ich mal das wiederzugeben, was ich verstanden habe. Verbessert mich, wenn ich falsch liege. Ich vermute ihr beide habt Applejack aufgesucht, um zu sehen, was sie vorhin genau mit ihren Worten meinte. Dann habt ihr sie gefunden, wie sie die Scheune aufräumte. Ihr habt sie zur Rede gestellt. Sie hat nur gesagt, dass sie mich hier hergebracht hat, damit ich mich um Big Mac kümmern kann. Die nächsten Sachen waren chaotisch. Dazwischen waren Vorwürfe durch Eifersucht hervorgerufen. Dann noch ein paar Gewissensbisse, da ich momentan ein Fohlen bin und am ende, sind alle gegen Twilight gegangen, da sie mir kein bisschen die Sitten dieser Welt erklärt hat, was Beziehungen angeht. War ich irgendwo falsch?"

Alle drei schüttelten den Kopf. „Gut, dann versuche ich etwas klarzustellen. Ich mag euch alle vier. Ich mag euch sehr. Ihr erinnert mich alle an meine letzte Beziehung und ich möchte keinen von euch verlieren. Niemanden von euch möchte ich eigentlich bevorzugen. Doch genau da liegen meine Gewissensbisse." Bevor Leo weitersprechen konnte, wurde er auch schon unterbrochen.

„Genau das ist das Problem. Twilight hat uns erklärt, wie so etwas in der Menschenwelt funktioniert. Es ist vollkommen anders als hier. Deswegen wurden wir so wütend, da sie es dir nicht erklärt hat." Bei Applejacks Worten zog sich eine Augenbraue von Leo hoch.

Twilight übernahm die Erklärung. „Du hast mir damals erklärt, dass in deiner Welt meistens der Mann die Initiative ergreifen muss, damit es zu einer Beziehung kommen kann. Zwar meintest du, es sei nicht immer so, aber noch am häufigsten. Wenn sich zwei gefunden haben, die sich wirklich Lieben gehen sie einen Bund ein und Leben ab da an zusammen. Haben Kinder und werden zusammen alt. Obwohl es sich dabei nur um das Idealbild handelt. Viele schaffen es nicht so weit und lassen sich wieder trennen und so weiter."

Das Einhorn atmete tief ein. „Hier sucht sich die Stute ihren Partner aus und versucht diesen zu umgarnen. Nur selten entsteht dabei eine Verbindung zwischen den Partnern, die so fest ist, dass sie zusammenbleiben. Wobei es in den letzten Jahren immer häufiger passiert. Es gibt eine große Gruppe, die es als Egoismus bezeichnen. Natürlich gibt es verliebte Pärchen, doch hält das meistens nicht lange an. Wobei sich niemand daran stört. Eigentlich wird nur im Adel eine große Bedeutung der Ehe zugeschrieben."

Überrascht blinzelte Leo ein paar Mal. Es dauerte ein wenig, bis er alles begriff. Gerade als er den Mund öffnen wollte, spürte er einen bekannten Schauer, der durch seinen Körper ging. Ohne viel Vorwarnung erschien eine Rolle Pergament vor seinen Augen. Irritiert rieb er sich die Stirn. Diesmal fühlte es sich an, wie Hirnfrost. Etwas entnervt öffnete er die Rolle. „Wo ist eigentlich Spike?", fragte Leo entnervt, als er die ersten Zeilen durchlas. „Es ist für dich Twilight." Langsam übergab er das Pergament an das Einhorn.

Diese las schnell über den Brief. „Daran habe ich nicht gedacht", flüsterte sie leise vor sich hin. Wahrscheinlich nur Leo konnte die Worte klar und deutlich verstehen. Schnell rollte sie das Pergament zusammen. „So Leo, trotzt diese Einstellung bekommt nicht jede Stute einen Hengst. Da in der Population von Equestria auf jeden Hengst ungefähr 6-7 Stuten kommen. Deswegen ist es nicht selten das zwei Stuten zusammenkommen, was nicht selten zu einer lebenslangen Partnerschaft führt. Trotzdem können sie keine Fohlen bekommen, was glaubst du wie das gelöst wurde?"

Leo überlegte kurz. Sein erster Gedanke war Samenspende, doch dann kam ihn eine zweite und offensichtlichere Idee. „Wahrscheinlich Magie."

Das Einhorn nickte. „Richtig. Wobei es für ein Einhorn einfacher ist, auf sich zu wirken, als auf andere. Es gibt nicht viele, die diesen Zauber auf andere wirken können. Außerdem gibt es Gebiete, in denen es nur wenige bis zu keine Einhörner gibt. Trotzdem ist die Bevölkerung in den letzten Jahrhunderten nicht gesunken, sondern gestiegen. Wie kann es dazu kommen? Kleiner Tipp in deiner Welt ist es nicht anders."

Diese Frage war kniffliger. Es dauerte ein wenig bis Leo auf ein paar logische Antworten kam. Nur eine davon stach wirklich heraus. Trotzdem fischte er hier vollkommen im Trüben. Er wog die Möglichkeit noch einmal ab. Keine Idee gab mehr Sinn. „Ich würde auf Herden tippen. So ist ein Hengst mit mehreren Stuten zusammen. Obwohl ich nicht glaube, dass sie besonders groß werden. In meiner Welt ist eine gesunde Größe zwischen acht und 14 Pferden. Das klingt hier ein wenig zu viel."

Wieder nickte Twilight. „Das stimmt. Hier sind es meistens fünf bis sieben Ponys. Können aber auch weniger sein. Trotzdem kommt das eher in sehr ländlichen Gebieten vor. Am meisten verbreitet ist es noch in Stalliongrad. Prinzessin Celestia hatte dieses Gebiet ja schon erwähnt."

„Da sehe ich nur zwei Probleme. Ersten bin ich ein Mensch und kein Pony, auch wenn ich jetzt so aussehe. Wenn ich richtig in Biologie aufgepasst habe, kann sich ein Mensch nur fortpflanzen, wenn beide Partner dieselbe Genstruktur besitzen." Leo stockte kurz. „Ok streichen wir das. Wäre es der Fall, würde ich wohl kaum existieren. Ich schiebe das Mal auf Magie oder meine Veränderung im Allgemeinen. Trotzdem gibt es ein Problem. Menschen sind monogam und diese Einstellung streift man nicht so leicht ab."

„Mono was jetzt?" Rainbow Dash war deutlich überfordert.

„Monogam", verbesserte sie Twilight. „Das bedeutet, dass Menschen nur gleichzeitig mit einem Partner zusammen sind."

Diesmal nickte Leo. „Also sind wir am Anfangspunkt angelangt."

„Also bleibst du schön da stehen, bis wir das geregelt haben." Rainbow Dash klang leicht genervt.

„Ich darf da nicht mitreden?" Leo war verwundert.

„Normalerweise regeln es die Stuten untereinander, wenn sich mehrere gleichzeitig einen Hengst herausgesucht haben. Oder sogar in denselben verliebt haben, was seltener passiert", erklärte das Einhorn.

„Einen kurzen Moment, wenn der Hengst sich aber auch gleichzeitig in alle betroffenen verliebt hat?", harkte Leo noch mal nach.

„Dann wird eine Herde gebildet", gab sie trocken zurück.

Diesmal stöhnte Leo laut auf. „Wir drehen uns im Kreis. Mal ehrlich könntet ihr damit leben, mich mit jemand anderem zu teilen?"

Nun sahen alle drei verwundert zu Leo. Applejack gab die Antwort für alle. „Besser, als dich gar nicht zu haben."

„Ihr macht mich verrückt. Ich habe das Gefühl jeden von euch auszunutzen."

„Brauchst du nicht. Für dich ist es vielleicht etwas eigenartig. Für uns ist es aber normal." Antwortete das orange Erdpony.

Nun atmete er, während seine Augen geschlossen waren, ein paar Mal tief ein und aus. Innerlich ging er mehrere Fragen ab und versuchte mit seiner Entscheidung zufrieden zu sein. Nachdem er sie wieder öffnete, lächelte er leicht, es wirkte ein wenig gezwungen. „Wenn es euch glücklich macht, werde ich es Versuchen. Ich kann aber nichts versprechen." Alle drei Stuten freuten sich auf ihre eigene Art und Weiße. Twilight sprang im Kreis. Rainbow Dash flog in die Luft mit einer ihrer Siegesposen und Applejack lächelte siegessicher.

Am schnellsten fing sich Rainbow Dash wieder. „Jetzt muss nur noch eine Sache geklärt werden."

„Da gibt es noch etwas zu klären?" Leo klang langsam resignierend.

„Die Alphastute muss noch bestimmt werden", warf Dash frech zurück.

Verwundert blinzelte der vorübergehende Pegasushengst. „Da werde ich aber wohl Mitspracherecht haben. Obwohl ich nur ungern jemanden bevorzuge."

„Eigentlich wird es anders entschieden. Dagegen kann niemand von uns etwas unternehmen", fügte Twilight verlegen hinzu. „Es ist auf der Cutie Mark dessen zu sehen, um den sich die Herde bildet."

„Du veräppelst mich. Ich habe keine Cutie Mark." Langsam wurde es Leo zu viel.

„Bist du dir sicher Leo?" Zum ersten Mal seit Langem war Big Macs Stimme zu hören. Er lächelte leicht.

Verwundert sah der Angesprochene auf seine eigene Flanke, er musste die Flügel ein wenig ausfahren, da sie die Sicht verdeckten. Überrascht sah er das Symbol auf seinem Körper. Ein Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus, als er vollkommen verstand, was er sah. Zwei weiße Federn, die sich vor einem großen goldenen Herzen, an deren Spitze kreuzten. Genau an dem Punkt, wo sich die Federn berührten, war ein silberner Ring zu sehen, der beide Federn zusammenhielt. Leo besaß nicht den blassesten Schimmer was das bedeutete, doch erkannte er klar und deutlich etwas auf dem Ring. Etwa was er schon so oft gesehen hatte. „Nun ist mir klar, warum du die ganze Zeit so ruhig warst." Seine Worte galten ganz allein dem roten Riesen.

Die drei restlichen Freunde waren näher getreten und sahen ihrerseits das Symbol auf Leos Flanke. Nach und nach erkannten sie das Symbol, was sich darin versteckte. Verwunderung breitete sich auf deren Gesichter aus.

„Das ist ein Scherz. Big Mac ist deine Wahl? Von ihm war doch gar nicht die Rede." Rainbows Stimme wirkte frustriert.

Twilight war gefasster. „Da hat Leo keine Kontrolle darüber. Immer der mit dem Er sich am meisten Verbunden fühlt ist zu sehen. Was nicht bedeutet, dass es sich nicht ändern kann. Jeder von uns kann diese Rolle im Laufe der Zeit einnehmen. Sie müssen ihr nur auf irgendeine Art und Weise gerecht werden."

Bei diesen Worten riss Leo die Augen auf. Panik legte sich über sein Gesicht. „Bitte Twilight sage mir das Ich mir den letzten Satz nur eingebildet habe."

„Was? Wieso?" Das Einhorn war sichtlich verwirrt.

„Mit diesen Worten hast du alles Offizielle zu einem Wettbewerb gemacht. Während Applejack und Rainbow Dash beteiligt sind und ich der Hauptpreis bin." Erst mit Leos Worten wurde ihr der Fehler bewusst. Sofort sah sie zu ihren Freundinnen. Bei dem cyanblauen Pegasus war ein planendes Grinsen zu sehen. In den Augen des orangefarbenen Farmponys war deutlich ein unheimliches Funkeln zu erkennen.

Leo tat das Erste, was ihm in dieser Situation einfiel.

Fliehen.

_Hiermit ist das dritte Kapitel endlich vorbei. Sofort weg damit, sodass ich es nie wieder sehen muss. Kommentiert ruhig und bestätigt mich in meinen Befürchtungen.

Noch das Offizielle hinterher. My little Pony: Friendship is Magic gehört Hasbro. Alle Charaktere, die vom original variieren und aus meinem Kopf entsprungen sind gehören mir.

Hoffentlich schaffe ich es weiter zu schreiben und lasse nicht einfach das ganze Projekt fallen. So oder so freue ich mich auf ein Wiedersehen. ^^_