Drachenreiter - Die Abreise

Story by Guglehupf on SoFurry

, , , , , , , , ,

#8 of Die Drachenreiter


?Mit einem lauten Knacken streckte sich die Frau in ihrer Metallrüstung und schaute kurz über den Platz, wo mittlerweile ein hektisches Treiben herrschte. Oder zumindest ein Treiben, welches so aussehen würde, denn die Reiterinnen und ihre Drachen hatten schon ihre Tricks, um das ganze Leben hier zu strukturieren und alles andere als Hektik aufkommen zu lassen. Langsam wanderten ihre Augen wieder Zurück zu ihrer kleinen Truppe, welche sich geordnet vor ihr aufgestellt hatte. Die Drachen hinten und davor ihre Reiterinnen. Auch Lyndia war schon da, was Renia etwas überraschte, denn sie hatte damit, auch aus eigener Erfahrung, gerechnet, dass die rothaarige Frau sich nach der langen Reise erst einmal ausschlafen würde. Oder zu mindestens auf ihre Lehrmeisterin warten. //Sie scheint doch nicht so schüchtern und unsicher sein, wie ich es am Anfang gedacht habe. Ich hoffe, dies hält auch lang genug und nicht nur ein paar Tage...// Noch ahnte sie nicht, was sich in der Nacht bei Turén und seiner Reiterin abspielte.

„Also gut, jetzt wo ich sehe, dass alle hier mehr oder weniger anwesend sind, hoffe ich doch, dass alle eine angenehme Nacht hatten, denn mittlerweile wird es nachts ja doch recht kühl." begann Renia ihre Morgenansprache, mit der sie auch gleichzeitig die Kontrolle und Vollständigkeit ihrer Truppe überprüfen konnte. Jedenfalls in gewissen Grenzen, denn bis jetzt wusste niemand außer Phlegethon und Pelgia, was sich gestern Nacht unangenehmes abgespielt hatte. „Bis jetzt vor fünf Minuten habe ich keinen Boten oder Botin mit einer Nachricht vor meiner Tür abgefangen, also gehe ich davon aus, dass dieser Tag heute keine neuen Aufgaben bietet als das, was eh schon ansteht. Für Pelgia und mich bedeutet das, dass Lyndia nun regulär ihre Ausbildung anfangen wird und in dem Umgang mit ihrem Drachen lernen wird. Am Anfang aber brauche ich dich, Pelgia, noch nicht, noch kann ich ihr die Grundlagen selber beibringen, ehe du sie dann in den Feinheiten im Umgang mit den Drachen unterrichtest. Und Satylia, ich werde noch auf dich zu kommen, wenn es um die Feinheiten im Körperbau geht." Beide Angesprochenen nickten, denn sie wussten, was das bedeutete. Während Renia Lyndia im Kampf und Überleben allgemein unterrichtete, musste die Magierin den Bereich der Drachenkulturen und der Geschichte der Umgebung übernehmen. Die Elfe hingegen wusste genau um die Funktionen am Drachenkörper, hatte aber als eine von zwei Aufklärerinnen des Stützpunktes zu wenig Zeit, um sich auch noch als Heilerin zu verdingen.

Phlegethon derweil blickte deutlich unruhig über den Kopf seiner Anführerin und zischte zu dem neben ihm stehenden Blaudrachen zu: „Sag mal, wie lange dauert das hier denn noch?" Eigentlich kannte der rote Drache die Dauer von Renias Ansprachen mittlerweile recht lange, doch heute hatte er ein Gefühl, als würde er ganz dringend auf die Toilette müssen, auch wenn dies nicht der Fall war. Viel mehr fürchtete er schon den Moment, in dem seine Reiterin ihrer Vorgesetzten erzählte, was mit seiner Männlichkeit in der letzten Nacht geschehen war.

Doch bevor Turén fragen konnte, was denn mit ihm heute los sei, ging die Ansprache weiter. „Die Drachen werden ihre Reiterinnen so gut unterstützen, wie sie es nur können. Ansonsten machen sie natürlich Aufgaben, die ich ihnen aufgebe. So ist der Bach etwa fünfhundert Schritt von hier durch eine Gerölllawine aufgestaut und müsste wieder befreit werden. Und bevor jemand etwas sagt: Nur weil ihr Drachen seid, heißt das nicht, dass ihr so etwas nicht machen müsst. Im Gegenteil., ihr seid stark und könnt das auch einmal machen. Ich störe euch auch nicht dabei, wenn ihr eure Pause also am Bach verbringen wollt, dann dürft ihr das tun." Auf welche sportliche Betätigung das letzte Kommentar anspielte, war jedem Drachen klar und sie grinsten breit, denn so etwas war eine Freikarte für einen Wettbewerb, in dem es eigentlich nur darum ging, möglichst schnell sich selbst zum Orgasmus zu bringen. Lediglich der rote Drache unter ihnen konnte darüber nicht grinsen, er wirkte unsicher und nervös. „So, das war es von mir. Wenn jemand noch etwas wichtiges zu sagen hat, so darf er gerne vortreten und es mir sagen. Denn es sollte jeder wissen, dass Geheimnisse nicht gut tun, besonders wenn alles hier funktionieren sollte."

Ein kurzer Moment des Schweigen, in dem jeder jeden anschaute und wartete, ob noch jemandem etwas einfiel, was zu sagen wäre. Dann trat, sichtlich betroffen, Pelgia nach vorne und war fast so rot wie ihr Magiergewand. „Ich... Ich habe da noch etwas, das wohl deine ganze Planung durcheinander bringt." Eine kurze Atempause folgte, doch Renia wollte nicht so aufdringlich sein und gleich fragen, was denn los sei. Sie war sich sicher, dass sie es schon bald hören würde, also musste es nicht wie eine Zitrone ausgepresst werden, besonders da es ein schwieriges Thema war. „Ich kann mir selber nicht erklären, wie genau so etwas funktioniert, dazu reicht mein magisches Wissen nicht aus, aber ich habe schon so eine Ahnung. Aber egal, ich merke, ich schweife ab, um es nicht zu sagen müssen." Nervös blickte sie nun auch in die Augenpaare um sich herum und schaute dann insbesondere auf ihren Drachen, welcher bereits erste Anzeichen zeigte, möglichst schnell von hier zu fliehen. „Ich... Ich habe Phlegethon mit einem Zauber entmannt. Ich habe ihn sein Glied entfernt und habe ehrlich gesagt keine Ahnung, wie ich es wieder an seinen Körper bekomme."

Sekunden der Stille, denn niemand wollte so recht glauben, was so eben gesagt wurde. Doch dann, ganz langsam, merkten die anderen Drachen anhand der Reaktion ihres Freundes, dass dies nicht nur ein dummer Spaß war oder übertrieben, sondern bittere Realität. Turén, Askatrash und Sytheras legten nun ihre geschuppten Köpfe schief und musterten Phlegethon wie ein Weibchen, wobei sie breit grinsend auch pfiffen. „Du bist aber ein sexy Weibchen!" meinte der Alphadrache und schaute den Roten frech an. Auch der Gründrache leckte seine Lippen, so als hätte er eine Drachin dort geleckt, wo sie es am liebsten hatte. Lediglich der Blaue grinste nur, wobei sich seine Zähne zeigten.

„Ich habe meine Eier noch und wenn du diese auch noch an deinem Körper haben willst, dann solltest du aber schnellstmöglich deine Klappe halten!" zischte der Betroffene, doch es klang eher wie ein verzweifelter Versuch, von seiner eigenen Situation abzulenken. //Oh Mann, warum können sie denn nicht sehen, dass das nicht so angenehm ist, wie sie denken? Denen sollte man auch ihre besten Stücke abschneiden!// Er versuchte noch, böse auszusehen, doch alles, was ihm Gelang war eher ein bemitleidenswertes Gesicht eines Drachen, der sich am liebsten in den Boden eingraben würde und so von niemandem mehr gesehen werden.

„Ruhe!" rief Renia in den kleinen Tumult und versucht so, die Situation wieder unter Kontrolle zu bringen. Denn so ganz wollte sie das, was ihr die Magierin sagte, noch nicht glauben. Nicht dass sie ihrer Freundin nicht glaubte oder misstraute, es war lediglich die Tatsache, dass dies doch zu unglaublich klang, als dass man es als Kriegerin wirklich glauben wollte. Auch wenn sie sich in magischen Fragen immer auf die Frau mit den dunkelbraunen Haaren verlassen konnte, so musste die Anführerin es mit eigenen Augen sehen. „Phlegethon und Pelgia, ihr kommt mit mir mit. Ich muss mir das selbst ansehen." Die restlichen Schuppenträger grinsten schon, so als wäre dies ein Freibrief zum Lästern. „Und Satylia, wenn die Drachen meinen, über ihn lästern zu müssen, dann sorge doch bitte dafür, dass sie den Tag in einer Fötuspostition verbringen werden." Grinsend nickte die Elfe und verstand sofort, was damit gemeint war.

Als der Drache, seine Reiterin und beider Anführerin in dem Stall waren, schloss Renia hinter sich die schweren Türen des Stalls. „So, ich glaube zwar nicht, dass du lügst, aber ich hoffe, dass du verstehst, dass ich als Kriegerin das nicht so einfach glauben kann. Bisher bin ich einfach davon ausgegangen, dass man den Körper mit Magie lediglich ein wenig heilen kann, aber nicht dass man ihm auch wichtige Dinge abtrennen kann." Mit diesen Worten trat sie an den Hinterleib des Roten und ging in die Hocken, um auf seine Männlichkeit zu sehen können.

„Ruhig Blut, sie wird dir nicht weh tun. Denn du kannst ja nichts dafür, dass ich dir das entfernt habe. Ich wünschte, ich könnte es rückgängig machen, dann würde ich dich eine Nacht lang nur so verwöhnen, wie du es gerne hast." Sanft redete Pelgia mit dem großen Männchen, welches sich nun so fühlte, als würde es ihm jetzt endgültig an seine Hoden gehen. Dabei legte sie ihm die Hand auf die Schnauze und streichelte ihren Drachen vorsichtig dort. Dieser schloss die Augen, im Moment wollte er nichts sehen, nur möglichst schnell von hier verschwinden, wenn die Untersuchung vorbei war. //Oh ihr Götter, ich hoffe, er wird mir das verzeihen. Ich kann ihn verstehen, ich habe ihm seinen Penis entfernt und nun lasse ich eine Frau darauf schauen, obwohl ich selber lieber einen Mann hätte, wenn ich denn an seiner Stelle wäre.// dachte die Magierin und schaute immer wieder nervös auf Renia, um zu überprüfen, dass sie wirklich nichts schmerzhaftes mit ihm machte.

Schweigend starrte sie seine großen Hoden an, übriges die größten von den vier Drachen, und auch den Schlitz, an dem sein Sack hin und aus dem sein bestes Stück im Falle einer Erregung fuhr. Wirklich vorsichtig strich sie mit nackten Händen über seinen Penisschlitz, spürte wie er leicht zusammen zuckte. Es war keine ihr unbekannte Reaktion, auch Askatrash und vermutlich alle Männchen hatten diesen Reflex, wenn man sie in diesem Körperbereich berührte. „Phlegethon, normalerweise würde ich das jetzt Pelgia machen lassen, aber das ist etwas, das muss ich selber tun." Dann drängte sie zunächst nur Mittel- und Zeigefinger in seinen Genitalschlitz, um sein Glied zu suchen. Doch alles, was sie spürte, war eine leere Körperhöhle. Dann zog sie die Finger wieder aus ihm. „Darf ich sein bestes Stück einmal sehen? Ich verspreche auch, ich sag es niemanden weiter."

Während Pelgia nickte und aufstand, um sein Glied zu holen, drehte der betroffene Drache seinen Kopf zu seiner Anführerin und sagte dann: „Bitte, bestrafe Pelgia nicht. Sie... Sie kann nichts dafür... Ich... Ich... Bitte, bestrafe sie nicht." Sein Blick war schwach und die Kriegerin konnte sehen, dass er nicht viel Schlaf heute Nacht gehabt hatte, wenn er denn geschlafen hatte. Auch konnte sie ohne Probleme ablesen, wie viel Angst er davor hatte, wenn er sein Glied nicht mehr bekommen konnte. „Und... Und... Bitte sorg dafür, dass niemand darüber redet... Ich... Es ist mir peinlich."

Nun streichelte Renia ihm die Schnauze und sie merkte schnell, wie er sich etwas beruhigte. „Ich rede mit ihnen und du weißt, dass wenn ich etwas sage, es auch eingehalten wird. Aber Sytheras und Satylia werden mit dir und Pelgia reisen. Zwar bin ich nicht magisch begabt und weiß auch nicht, wie so etwas funktioniert, aber ich verspreche dir dass ich alles in meiner Macht stehende tun werde, um dir dein bestes Stück wieder an den Körper zu kleben." Vorsichtig lächelte die Anführerin, denn sie musste aufpassen, dass es nicht zu übertrieben aussah. Dann würde er das Gefühl bekommen, nur jemand zu sein, über dessen Schicksal man lachen konnte.

Der Drache nickte leicht mit dem Kopf und drehte dann den Kopf, um zu schauen, wo denn seine Reiterin blieb. Auch wenn er sonst so gerne sein bestes Stück allen zeigte, so würde er diesen Moment doch am liebsten von weit weg, aus einem anderen Körper mit kompletten Geschlechtsorganen, beobachten. //Oh Mann, wo bleibt sie denn mit meinem Ding? Ich will hier weg und zwar schnell...// dachte er und sein Blick sprach Bände der Verzweiflung.

Kurz darauf hörten die Beiden auch schon Schritte auf der Treppe und man konnte Pelgia sehen, welche mit einem länglichen Objekt, eingewickelt in Tücher, in den Armen zurück kam. Sie hielt es ganz vorsichtig, wie ein kleines Baby. „So, entschuldigt, dass es so lange gedauert hat, ich habe es besonders gut eingepackt, damit es keinen Schaden nimmt." Dann legte sie sein Glied langsam auf den Tisch und packte es aus. Es war kleiner als im steifen Zustand, hatte aber immer noch eine beachtliche Länge von etwa dreißig Fingerbreiten. Man konnte jedoch auch sehen, dass es sehr weich war und wohl so wackelig wie ein Wackelpudding. Die hellblauen Streifen an der Unterseite waren nur ein einziger hellblauer Fleck. Insgesammt wirkte es etwas schrumpelig und wenn man es nur so sehen würde, dann würde niemand darauf kommen, dass es sich auf eine beeindruckende Länge ausdehnen konnte. Selbst in diesem Zustand ließ es die beiden Frauen kurz etwas verblüffen, hatten sie einen Drachenpenis doch noch nie in dem eingezogenen Zustand gesehen.

Vorsichtig streckte Renia ihre Hand danach aus und streichelte über die Haut. Sie merkte eine schleimige, glitschige Schicht, offenbar eine Art Creme. Doch sagen wollte die Kriegerin nichts dazu, sie wollte es von ihrer Magierin hören. Etwas verwunderlich war jedoch, dass Phlegethon bei ihren Berührungen zusammen zuckte als hätte er etwas gespürt. //Ist er etwa darin doch nicht taub?// fragte sie ich und schaute dennoch gebannt auf das Organ, welches sie sich von allen Seiten genau anschaute. Es war sehr faszinierend, seine Männlichkeit in diesem Zustand zu sehen. //Das würde ich auch mal gerne bei Aska sehen... Besonders wo er denn beide versteckt.//

Nun konnte sie nicht nur fühlen, sondern auch sehen, dass die Magierin dieses empfindliche Organ dennoch gepflegt hatte. Es schimmerte in dem schwachen Licht der Fackeln, was darauf schließen ließ, dass eine schützende Creme-Schicht auf ihm war,. Was sie jedoch schon wusste. Doch das Schimmern zeigte auch, dass es sich um eine besondere Art von Pflege handelte. „Ich habe es mit einer speziellen Creme behandelt, mit der ich auch sehr trockene Haut oder Brandwunden behandele, denn bis auf die Tatsache dass es nicht mehr an seinem Körper ist, funktioniert alles normal. Aber ohne die schützende Schicht, trocknet es aus und beginnt, laut seiner Aussage, zu jucken. Er bekommt Erektionen und hat auch Gefühle darin. Es blutet auch, wenn man es anschneiden würde, zumindest gehe ich davon aus. Ich bitte darum, davon abzusehen, es auszuprobieren. Lediglich Harn und Sperma kommen nicht aus dem Organ, sondern fließen direkt aus seinem Schlitz." Dann schaute sie zu ihrem Drachen, welcher gerade bei dem letzten Satz besonders betroffen aussah, und streichelte diesem wieder die Wangen. „Wir werden das schon wieder an deinen Körper bekommen." An Renia gewandt sagte sie: „Es tut mir Leid, dass so etwas passiert ist. Ich wollte das echt nicht. Aber ich habe auch keine Ahnung, wie ich das wieder in Ordnung bekommen soll."

Auch der Magierin gegenüber blieb die Anführerin des kleinen, etwas chaotischen Trupps ruhig und gelassen. „Keine Sorge, ich weiß selber, dass Magie nicht immer eine Sache ist, mit der man leicht umgehen kann. Daher bin ich ehrlich gesagt froh, dass es doch nur bei so einem kleinen Unfall geblieben ist." Dass Phlegethon nun entsetzt die Augen auf riss und sich fast schon empört in das Gespräch einmischen wollte (Wie konnte sie es auch wagen, dies als kleinen Unfall zu bezeichnen, wo der doch sein wichtigstes Stück verloren hatte?), bemerkte keine der beiden Frauen, denn sie waren aufgrund des Gespräches sehr auf einander konzentriert, wussten doch beide nicht, was jetzt kommen würde. „Ich gehe doch richtig in der Annahme, dass du möglichst bald zu deinem Lehrmeister aufbrechen wirst und ihn oder sie, ich habe leider wieder vergessen, wer es war, um Hilfe fragen. Denn so oder so, auch wenn es für ihn peinlich ist, du klingst nicht so, als würdest du dies noch selber in den Griff bekommen."

„Nein, leider nicht... Ich würde es ihm ja gerne ersparen, aber ich kann es leider nicht. Mit deiner Erlaubnis würde ich gerne jetzt schon fliegen, Phlege ist einigermaßen noch fit, auch wenn er wenig geschlafen hat, und ich schätze die Reisedauer auf etwa zwei Tage, bis wir zu meiner Universität kommen." erklärte Pelgia und schaute dabei ihrer Freundin etwas unsicher ins Gesicht. Man konnte ihr ansehen, wie sie diese Situation belastete. Auch hatte sie die Angst, dass diese es nicht genehmigen würde, auch wenn solch ein Fall eigentlich noch nie eingetreten ist. Doch in solchen Situationen kamen einem die schlimmsten und unwahrscheinlichsten Ängste, die es je geben konnte. //Ich wünschte, ich könnte Phlegethon und mich hier weg teleportieren, dann hätte ich es nicht so öffentlich machen müssen. Aber ich kann es leider nicht... Und jetzt ist er sicher mit mir sauer und will nicht mit mir reden, weil ich ihm das angetan habe.//

Die Kriegerin hob die Augenbraue und schaute ihre Magierin genau an. Nicht in einem bösen oder verärgerten Blick, sondern eher in einem Blick, der signalisierte, dass alles andere wohl sehr unlogisch wäre. „Du glaubst doch nicht etwa, dass ich dir so etwas verbiete? Ich brauche hier jeden Drachen und zwar ganz und bei guter Laune. Und gerade für Phlegethon ist es doch wohl klar, dass er nur dann glücklich ist, wenn das entscheidende Organ auch dort ist, wo es hin gehört. Wenn es sein muss, kannst du in Zukunft auch vor dem Morgengrauen bei mir klopfen und so etwas ganz privat sagen. Dann wärst du jetzt schon ein Stück weiter. Aber wie schon so oft gesagt: keine Sorge, ich mache dir keinen Vorwurf und glaube immer noch an deine Fähigkeiten. Ich gebe dir nur Sytheras und Satylia mit auf den Weg, damit die beiden auch eine Beschäftigung haben und ich mit Lyndia und Turén ungestörter bin. Wenn du nichts dagegen hast, gehe ich jetzt nach draußen und sagen den Anderen, was zu tun ist. Du kannst derweil Phlegethon und dich schon mal richten." Da Pelgia schnell den Kopf schüttelte, zögerte die Frau mit den schwarzen Haaren auch nicht lange und öffnete das Tor nur einen Stück, sodass sie ohne Probleme aus dem Stall gehen konnte. Kurz darauf fiel die Tür wieder in das Schloss.

Etwas beschämt wandte die Magierin sich von ihrem Drachen ab und begann schweigend, den Sattel vorzubereiten. Diesen legte sie sich erst einmal auf den Boden, ehe dann noch Taschen mit nützlichen Dingen dazu gelegt wurden. Gerade im Begriff, die Treppe hoch zu gehen, begann Phlegethon mit etwas zitternder Stimme: „Du... Du, ich bin dir nicht böse. Du musst keine Angst vor mir haben, du hast es ja nur gut gemeint... Ich... Ich bin nur unsicher, was jetzt kommen wird. Ich... Ich Habe Angst... Mein... Mein Ding nicht mehr wieder zu bekommen... Es ist doch das, was mich zum Mann macht." Auch in dieser Situation konnte man deutlich hören, dass der Rotdrache sehr stolz auf das war, was er von Mutter Natur geschenkt bekommen hatte. Ob es jetzt daran lag, weil es doch eine beachtliche Länge hatte, oder nur allein daran lag, dass die beiden Hoden und der Penis dazu einfach mehr her gaben als eine Scheide, das wusste niemand so recht und vermutlich würde auch kein Männchen auf die Idee kommen, dieses Geheimnis zu lüften. Vor allem, da es dann vermutlich nur unnötig Stress geben würde.

Sie drehte sich auf der Stelle um und umarmte den Kopf ihres Drachen. „Du darfst deine Gefühle ruhig raus lassen... Ich... Ich habe einen Fehler gemacht und das hätte ich dir sagen sollen, aber ich tat es nicht, weil ich einfach nicht daran gedacht habe." Vorsichtig löste sie ihnen Griff um seinen Kopf und schaute ihn mit einem für den Drachen fremden Blick an, der ausdrückte, dass sie sich schämte und nicht zu wenig. Dass sie am liebsten ebenfalls von hier verschwinden und niemals zurück kommen wollte.

„Das einzige Gefühl, dass ich im Moment habe ist Angst. Scheiß Angst darum, dass ich mein Ding nicht mehr bekomme. Scheiß Angst darum, dass ich für immer ein Krüppel bleibe, der zwar Eier hat, aber nicht vernünftig ficken kann. Ich will mich an einem Stück wieder, ich will niemanden, den ich dafür bestrafen kann oder fertig machen kann. Ich weiß doch, dass du es nicht absichtlich gemacht hast, sondern mir nur etwas gutes tun. Aber jetzt stecken wir hier in der Scheiße und ich weiß nicht was ich machen soll. Am liebsten würde ich von hier abhauen, so mies fühle ich mich!" Seine Stimme wurde mit jedem Satz lauter und zitternder. Nervös schaute er seine Reiterin an, in der Hoffnung, das sie doch noch das Allheilmittel finden würde, damit er jetzt hier aus dem Stall gehen konnte und wieder alles in Ordnung war.

Nickend nahm die Frau mit den dunkelbraunen Haaren seine Ängste zur Kenntnis und wusste dennoch nicht so richtig, was sie jetzt machen sollte. Auf der einen Seite wollte sie so schnell wie möglich aufbrechen, um auch den Drachen nicht unnötig zu belasten, doch auf der anderen Seite konnte sie in ihren Augen jetzt nicht so einfach ihren Drachen alleine lassen. Doch sie wusste, dass dies die Situation nicht besser machen würde, also streichelte sie noch einmal Phlegethons Kopf und ging dann nach oben, um ihre restlichen Sachen zu packen.

Vor der Tür standen drei Drachen und es fiel Renia nicht schwer, dass diese sich das Lachen nur knapp verkneifen konnten. Schweigend rollte sie die Augen und schritt auf Satylia zu, um ihr die Mission zu überbringen: „Du und Sytheras werden Pelgia und Phlegethon begleiten. Bereite dich darauf vor, schon bald aufzubrechen. Ich möchte die beiden nicht in solch einer Situation lassen." Die Elfe nickte nur und winkte dann ihren Drachen zu sich, der ihr bereitwillig in Richtung seines Stalls folgte. „Und ihr..." begann die Kriegerin mit den beiden verbleibenden Drachen zu reden, ja fast zu schimpfen. „...ihr werdet euch unterstehen, das auch nur einer anderen Drachenseele zu erzählen. Wenn ich ich erfahre, dass ihr beide eure Mäuler nicht gehalten habt, sorge ich höchst persönlich dafür, dass euch das gleich Schicksal erfährt. Ich werde eure Schwänze im nächsten Wald verstecken und ihr dürft hoffen, sie vor den wilden Tieren zu finden. Und glaubt mir besser eins: Ich mache keine leeren Drohungen!" Die Augen der Frau funkelten, als sie den Zeigefinger mahnend hob. Woraufhin die beiden Drachen sofort die Köpfe senkten und von unten zu ihrer Anführerin herauf schauten. Sie wussten, dass in solchen Fällen Drohungen, wenn den der Fall eintrat, was schon selten war, immer in die Wahrheit umgesetzt wurden.

Lyndia, die das ganze Schauspiel eher aus einer distanzierten Position betrachtet hat, fühlte, dass ihre Lehrmeisterin mit dieser Drohung nicht übertrieb und sie war sich auch ziemlich sicher, dass es im Ernstfall dazu kommen würde, auch wenn sich die junge Heilern nicht vorstellen konnte, wie man so etwas bewusst machen konnte. Aber sie war ja auch keine Magierin und wusste recht gut, dass man Zufälle, wenn auch mit zum Teil einiger Arbeit, oft reproduzieren konnte. Um das Thema zu wechseln, fragte sie etwas eingeschüchtert: „Das macht aber nichts aus, dass die beiden mit ihren Drachen weg sind? Ich will dir ja nicht unnötig zur Last fallen und dann wirst du sicher mehr Arbeit haben, oder?"

„Nein, keine Sorge. Insgeheim war es mir sogar ganz recht, denn so habe ich einen Grund, dämliche Aufträge abzulehnen. Du wirst schon noch früh genug sehen, dass das ganz gut sein kann." erklärte die Kriegerin nun wieder ruhig und ihr Blick wanderte über die beiden nun kleinlaut gewordenen Drachen zu ihrem Schützling hin. „Ich hoffe echt, dass uns heute nichts in die Quere kommt, dann kann ich dir in Ruhe zeigen, wie du Turén den Sattel anlegst, wie du auf seinen Rücken kommst und wie es sich anfühlt auf einem Drachen zu fliegen. Und keine Sorge, es es weniger gefährlich als auf einem Pferd, wenn man weiß, wie es geht." Renia wusste, dass junge Reiterinnen oft davor Angst hatten, zum ersten Mal zu fliegen, denn man wusste ja, dass Drachen hoch fliegen konnten und man dann logischerweise auch tief fallen konnte.

„Oh..." kam es überrascht aus der Kehle der jungen Anwärterin. „Ich habe jetzt ehrlich gesagt gedacht, dass wir erst einmal mit Theorie anfangen und uns dann langsam vorarbeiten. Nicht dass es mir etwas ausmachen würde, ich bin lediglich ein wenig überrascht." Ein wenig war ein wenig untertrieben, denn die junge Frau war doch schon um einiges stärker überrascht als es ihr vielleicht auf den ersten Moment anzusehen war.

„Das ist in meinen Augen Schwachsinn, da vergehen die ersten Wochen sinnlos. Man kann die viel besser nutzen, um sich mit seinem Drachen besser kennen zu lernen. Und das geht in der Luft einfach am besten, wenn beide wissen, was der andere kann und was er aushält. Außerdem ist da nicht genügend Theorie dabei als dass ich es dir erst groß beibringen musst. Turén hat ja ein Maul zum Reden. Wenn du irgendetwas zu fest anziehst oder zu locker, wird er es dir schon sagen. Denn auch wenn er jetzt nicht so erscheint, ist er bei wirklich ernsten Dingen, wie eben dem Sitz des Sattels oder später auch der Rüstung schon verlässlich. Wie jeder Drache hier. Denn eins sage ich dir: Du bist nicht für alles verantwortlich, es gibt auch einige Dinge, da ist der Drache mitverantwortlich oder selbst verantwortlich. Wenn er zum Beispiel eine Drachin vergewaltigt, dann ist er selbst verantwortlich dafür und wird als einziger ausgepeitscht." erklärte die erfahrene Reiterin ihrer Schülerin. Auch wenn es vielleicht etwas hart klang, was sie sagte, aber nur durch so extreme Beispiele konnte man wirklich vernünftig lernen. Jedenfalls war das die Meinung von Renia.

Die Heilerin verstand, worauf ihre Lehrerin aus wollte und sie war froh, dass dies geklärt war. Denn sie hatte doch Angst davor gehabt, was denn passieren würde, wenn ihrem Drachen mal die Hormone durchgehen. Nicht dass sie dies wirklich befürchtete, aber für so unwahrscheinlich hielt Lyndia dies dann immer noch. Sie hatte ja in der letzten Nacht ausgiebig gesehen, wozu ihr Turén in der Lage war und bei so großen Eiern musste ja irgendwann mal die Produktion spinnen. „Okay... Gut zu wissen..." meinte sie, sagte aber nicht viel, denn eine andere Frage beschäftigte sie doch sehr: „Wie kann es denn sein, dass man einem Drachen sein Glied abzaubert? Oder allgemein etwas auf magische Art entfernen?"

Nun schauten die Drachen auch wieder gespannt auf. Diese Frage schien auch die beiden Schuppenwesen zu interessieren. //Offenbar scheinen sie sich doch für das Schicksal ihres Freundes zu interessieren. Ob es daran liegt, dass sie Angst um ihre besten Stücke haben?// fragte sich die Kriegerin, als sie sah, wie Askatrash und Turén nun wieder ihre Hälse zu ihnen reckten um mehr zu hören. „Ich weiß es nicht, wie so etwas geht. Da müsst ihr sie schon selber fragen. Aber ich denke, es wäre besser, dies nicht gleich zu fragen, sondern erst wenn sie wieder zurück kommen. Denn selbst Pelgia scheint nicht so ganz zu verstehen, wie so etwas geht. Da werde ich diese Frage wohl noch weniger beantworten können. Schließlich bin ich Kriegerin und nicht Magierin." Man konnte Renia ihre Unsicherheit ansehen, denn so gerne sie ihrem Schützling und den Drachen diese Frage beantworten wollte, so unmöglich war es doch in diesem Moment.

„Können wir dann überhaupt den Heilern hier trauen, wenn wir da hinten Probleme haben?" fragte der Alphadrache und man konnte an seinem eingezogenen Schwanz sehen, dass er doch um etwas wichtiges seines männlichen Körpers Angst hatte. Nicht zu wenig, wenn ein lila Drache den Schwanz einzog, obwohl niemand gedroht hatte, ihm an seine Glieder zu gehen. Dabei schaute er von seiner Reiterin zu der jungen Heilerin und wieder zurück. Man sah ihm an, und auch seinem Freund, dass die beiden nun auch ein wenig Angst hatten.

Ein Schulterzucken der Kriegerin folgte und die beiden Männchen senkten die Köpfe. Wem sollten sie denn jetzt noch trauen können, wenn sie bei Schmerzen dort Angst um ihre Männlichkeiten hatten? Doch Lyndia sah nun ihre Pflicht, etwas zu sagen. „Also ich muss da auch mal was zu sagen. Heilmagie ist nicht mit normaler Magie gleich zu setzen. Und bei Prellungen da hinten genügen auch mal Salben und kühle Handtücher. Mit Magie kann man da nicht viel machen, solang sie nicht geplatzt sind. Und ich glaube nicht, dass ihr möchtet, dass die platzen, das soll nämlich ganz schön unangenehm sein." erklärte sie ruhig und berichtete das, was ihr die Heilerin des Dorfes erklärt hatte. Denn ab einem bestimmten Alter mussten sich auch junge Schülerinnen mit den männlichen Geschlecht befassen und auch mit den dazu gehörigen Erkrankungen und, was häufiger vor kam, Verletzungen. „Also keine Sorge, wenn ihr irgendwelche Probleme habt, die Heiler werden euch schon nichts abtrennen, was noch am Körper bleiben soll."

Askatrash legte den Kopf schief und schaute die junge Frau mit den roten Haaren skeptisch an. Wenn es um seine Kronjuwelen mit den beiden Königszeptern ging, hegte er als Männchen immer ganz besondere Kritik an solchen Worten. „Na gut... Aber wenn ich dann am Ende irgendwas verliere, bist du schuld, weil du hast gesagt, dass das ungefährlich ist." meinte er und schaute streng, bis er einen schmerzhaften Hieb in die Seite bekam. „Au... Okay, Turén hat mich davon überzeugt, dass ich mir da wohl etwas zu viele Sorgen mache." Dann schwieg er und warf dem Blaudrachen einen nicht gerade freundlichen Blick zu.

„Uns passiert dort hinten schon nichts. Und wenn doch, ich bin ja auch noch da und kann das ein oder andere Mittelchen finden, wenn du mal wieder Angst um deine Juwelen hast." meinte Turén auf Askatrashs Blick und grinste dabei. „Du weißt ja, dass ich mich in der Magie ein bisschen auskenne und weiß, wie ich wann was tun muss, wenn du dir mal wieder den Sack an einem Felsen anschlägst." Ein Zischen aus Richtung des Alphadrachen folgte und der Blaue verstand den Wink mit dem Zaunpfahl und wurde sofort wieder ruhig. Denn dieses Ereignis war definitiv nichts, was die anderen wissen müssten.

Die Anführerin hob kritisch die Augenbraue, als sie hörte, was ihrem Drachen passierte ohne dass sie davon etwas wusste. Nicht dass sie immer wissen musste, welche Verletzungen er bei seinen Revierflügen mit seinen Freunden davon trug, aber neugierig war sie schon, besonders wenn es um die Tatsache ging, dass er sich mal wieder die Eier angeschlagen hatte. „Jungs, wenn hier jemand dafür gerade steht, dann bin ich das. Denn ich sage jetzt offiziell, dass ihr weiterhin problemlos zu den Heilerinnen gehen könnt und euch eure Salben auf den Sack schmieren lassen könnt, wenn mal wieder ein Schwanz oder Fuß in diese Region kommt." erkläre sie den beiden Drachen. „Lyndia oder ich können auch gerne dabei sein, dann könnt ihr euch auch sicher sein, dass auch alles richtig abläuft. Auch wenn ich den Heilerinnen hier nicht unterstelle, dass sie schlecht sind. Ich biete euch dieses Angebot lediglich an, falls ihr jemanden braucht, der euch beim Heiler die Klaue oder so haltet."

Nun scharrten die beiden Drachen verlegen im Lehm, denn insgeheim wollte jeder von ihnen seine Reiterin beim Besuch bei einer Heilerin dabei haben. Außer es ging darum, dass sie sich mal wieder an peinlichen Stellen verletzt hatten. Würden ihre Köpfe die Farbe wechseln können, sie wären sie knallrot, wie eine Tomate. Dennoch wollten sie es nicht zugeben, also logen sie: „Wir brauchen euch dafür doch nicht, wir sind doch schon fast erwachsen." Vorsichtig lächelten sie in die Richtung ihrer Reiterinnen.

Ob sie die Lüge jetzt bemerkten oder nicht, zeigten die beiden Frauen nicht und sie hatten auch nicht vor, darauf jetzt noch groß einzugehen. Denn just in diesem Moment ging das Flügeltor zu Sytheras Stall auf und ein Drache bepackt mit Sattel und einigen Taschen trat hervor. Bei genauerem Hinsehen konnte Lyndia erkennen, dass der Sattel wie eine Art Rucksack aufgezogen wurde und mit Lederschlaufen um die Brust fixiert wurden. Hinter dem Sattel, zwischen den Schwingen, befanden sich einige größere und kleinere Säcke. Darin konnte man einen Zweitbogen erkennen und auch einige Kurzschwerter. Offenbar stellte sich die Elfe doch auf ein paar unangenehme Zwischenfälle ein. Die junge Heilerin war nicht sehr verwundert, als sie ein Geschirr um die Schnauze des Drachen sehen konnte, doch sie war verwundert, als sie sah, dass Sytheras keine Probleme damit hatte, dieses Führungsobjekt zu akzeptieren. Satylia und Sytheras gingen beide auf die Gruppe zu, wobei der Gründrache offenbar keinerlei Probleme mit dem Laufen hatte. „So, ich bin so weit. Da ich nicht weiß, was mich erwartet, habe ich mal ein paar Waffen mitgenommen. Wenn ich sie nicht brauche, ist es gut, aber wenn ich sie brauchen, sie jedoch bei mir in meinem Zimmer liegen, dann kann das ganz schnell ganz schlecht werden." rechtfertigte die Elfe sich, auch wenn niemand, bis auf die Heilerin vielleicht, auch nur irgendeinen Ton gesagt hatte. Selbst die sonst so vorlauten Drachen blieben erstaunlich ruhig, wussten sie doch, wie es war, einen Sattel auf dem Rücken zu haben.

„Gut gut, dann könnt ihr ja bald los fliegen, wenn Phlegethon und Pelgia endlich so weit sind." erklärte Renia und man konnte eine gewisse Nervosität und Unruhe in ihrer Stimme hören. Sie wollte zwar niemanden drängen, schon gar nicht in solch einer unangenehmen Situation, doch hatte die Anführerin auch noch andere Dinge zu tun, als nur immer sich mit den Problemen von Drachen und ihren Reiterinnen zu beschäftigen. Wobei dieses Problem doch schon recht einzigartig war und ihr in ihrer ganzen Laufbahn hier noch nie untergekommen ist. //Wenn das rum ist, hoffe ich, dass ich es möglichst schnell vergesse. Ich will mir das nicht unbedingt bis zu meinem Lebensende anhören, dass eine Magierin meines Geschwaders es geschafft hatte, ihren Drachen auf magische Art zu entmannen.// Denn auch wenn sie jeden hier eindrücklich und ohne Zweifel mit Erfolg davor gewarnt hatte, diese Geschichte weiter zu erzählen, so ahnte die Kriegerin doch schon, dass es früher oder später an die Luft kommen würde. Und damit dann auch Fragen, welche sie sich am liebsten ersparen würde, da sie doch recht unangenehm waren.

Zum Glück trotteten in diesem Moment auch schon ein roter Drache und eine Magierin zu der Truppe und stellten sich neben den Gründrachen. Dabei sah man dem Roten deutlich an, dass er diesen Moment nicht sehr mochte und ihn am liebsten schnellst möglich vergessen wollte. Sein Kopf hing schon fast auf dem Boden und sein Blick schien auch eher zur Erde als zu der versammelten Mannschaft gerichtet. Daran konnte auch die freundschaftliche Geste des Gründrachen nichts ändern, welcher seinen Flügel auf die Schultern seines Freundes legte. „Können wir jetzt bitte fliegen? Ich halte es hier nicht mehr aus." sprach Phlegethon schwach und schaute dabei in Richtung seiner Reiterin, der er trotz des Vorfalls immer noch vollstes Vertrauen schenkte.

Dabei beobachtete Lyndia ihn genau und stellte fest, dass sich dieser Sattel ein bisschen von dem der Elfe unterschied. Nicht viel, aber der Sattel der Magierin schien der Reiterin mehr Stabilität zu geben als der, welcher auf Sytheras montiert war. Ob dies eine Rolle spielte, konnte sie bei bestem Willen nicht sagen, aber sie vermutete, dass es auch damit zusammen hängen wird, dass der Grüne etwas kleiner war als der Rote. Nicht viel, aber man konnte es sehen. Da die Heilerin jedoch bezweifelte, dass dies der rechte Moment zum fragen war, tat sie dies nicht und versuchte statt dessen, sich die Frage für später, wenn sie mit ihrem Drachen und ihrer Lehrmeisterin alleine war, aufzuheben.

Derweil schaute sich Renia noch einmal alles genau an. Nicht dass sie ihren beiden Reiterinnen misstraute, es ging mehr darum, dass in der Hektik nichts vergessen wurde. „So, sein Glied hast du auch sicher verstaut?" fragte sie ihre Magierin und streichelte beide Drachen noch einmal über die Flanken, als alles in Ordnung schien. //Ich erspare mir mal zu sagen, dass ich schon Angst habe, dass so ein wichtiges Organ verloren geht. Auch wenn Sytheras es wohl über eine Meile Distanz riechen kann, will ich nicht ein Risiko eingehen.// Dann ging sie zu der Magierin und flüsterte ihr noch ins Ohr: „Benutze am Besten eine stark riechende Salbe, dann kann Sytheras es im Notfall riechen und handeln."

Die Angesprochene nickte mit ihrem Kopf, als sie es verstanden hatte und wusste auch, warum es nur geflüstert wurde. Deswegen sagte sie auch: „Ich habe sein bestes Stück wirklich gut mir einer Creme eingeschmiert und es in eine Decke eingewickelt. Phlegethon hat dabei selber zugeschaut und es als sicher und angenehm empfunden." Dabei streichelte sie ihn über die Augenwülste und der Drache schien seinen Kopf förmlich dagegen zu drücken. Es war ein Zeichen dafür, wie sehr er sie jetzt doch brauchte.

„Gut, dann könnt ihr jetzt von hier starten. Ich wünsche euch das Beste und hoffe, dass es ohne Probleme klappen wird. Und dass niemand davon erfährt, was denn nun passiert ist. Außer dem Magier natürlich, der dies wieder richten muss." sprach die Anführerin und streichelte den beiden Drachen ein letztes Mal über die Schnauzen, ehe sie aus ihrem Startbereich entfernte und den beiden Reiterinnen zuschaute, wie sie auf ihre Freunde stiegen und die Zügel in die Händen nahmen. Ein letzter Gruß folgte, Phlegethon und Sytheras nickten ihren Freunden ein letztes Mal zu, und dann ging es schon los.

Nahezu gleichzeitig spreizten die Drachen ihre Flügel auf eine doch recht beachtliche Breite von gut und gerne fünfzehn Schritt, währenddessen gingen die beiden zurückgebliebenen Frauen einige Meter zurück, um die Flugechsen nicht zu behindern. Dann hoben sich die Schwingen und wurden fest zu Boden geschlagen. In diesem Moment drückten sie ihre Beine vom Boden ab und stießen sich in die Höhe. Schnelle Schläge mit den ausgebreiteten Schwingen ließen die Wesen mitsamt ihren Reiterinnen an Höhe und auch an Geschwindigkeit gewinnen. Mühelos überwanden sie die Mauer und waren dann dem Blickbereich der anderen Drachen und Reiterinnen entflohen.

„Ob er sein Ding jemals wieder an seinen Körper bekommt?" fragte Askatrash laut, aber an seiner Betonung konnte man deutlich hören, dass er mehr mit sich selber gesprochen hatte, als wirklich zu den anderen, die hier noch standen. „Ich hoffe es für ihn, es macht immer Spaß mit ihm, durch die Berge zu ziehen und willige Weibchen zu suchen." Insgesamt befürchtete der lila Drache jedoch, dass auch ihm dieses Schicksal irgendwann zuteil wurde. Und darauf konnte er nun wirklich verzichten.

„Das wird schon wieder... Hoffe ich zumindest." Zwar versuchte Turén dadurch sich und seinem Kumpel Mut zu geben, doch man konnte ihm deutlich anhören, dass dies nicht so wirklich der Fall war. Auch der Blaudrache hatte eine erhebliche Angst davor, sein bestes Stück zu verlieren, die nicht weg zu diskutieren war. Dies würde er natürlich nicht öffentlich zugeben und bei jeder Gelegenheit leugnen.

Renia rollte nur noch mit den Augen. Zwar war auch sie sich nicht ganz sicher, ob das so klappen würde, wie es sich die Magierin vorgestellt hatte, aber dass es irgendwie klappen würde, daran wollte sie jetzt nicht zweifeln. Daher meinte sie zu den anwesenden Drachen: „Jetzt habt euch nicht so, ich denke nicht, dass euch so etwas passieren wird. Es ist sicher nur ein dummer Unfall gewesen, jedenfalls glaube ich nicht daran, dass Pelgia das wirklich bewusst gemacht hatte. Und schon bald werdet ihr euren Freund in alter Frische wieder haben und dann könnt ihr gemeinsam die Berge unsicher machen." //Schade eigentlich, dass dies ein Unfall war, denn dann könnte ich das wunderbar als recht harmlose Bestrafung verwenden. Man müsste dann nur noch klären, wie man das Organ wieder an den Körper bekommt. Wenn ich Glück habe, dann bekommt sie das doch erklärt und wir haben eine nette Möglichkeit, die Drachen ungefährlich zu bestrafen.// dachte sie sich bei dieser Gelegenheit und auch wenn sie mit Phlegethon in gewissen Grenzen mitfühlen konnte (sie würde es auch nicht sehr gut finden, wenn man ihr ihre Brüste entfernen würde), so musste sich die Kriegerin doch eingestehen, dass sie aus jeder Situation das möglichst Beste heraus zu holen.

Auch Lyndia versuchte jetzt ruhig zu bleiben und nichts zu tun, was die Drachen noch nervöser machen würde, doch wenn man ihr genau auf das Gesicht und die ganze Körperhaltung zeigte deutlich, dass auch sie nervös war. Nicht wegen der Sache mit dem Glied, sondern deswegen, weil es jetzt dann bald richtig los gehen würde mit der Ausbildung. So lange hatte sie schon auf diesen Moment gewartet, seit dem sie sich dafür entschieden hatte, zu den Reitern zu gehen, dass sie endlich einen Drachen reiten durfte. Schon zu sehen, wie diese majestätischen Wesen (trotz ihrer Neigung zu der Praxis der Fortpflanzung konnte die Heilerin nicht leugnen, dass die doch so auf sie wirkte) zu einem Abenteuer starteten, war wohl etwas, das nicht jeder sehen würde. Und sie, eine einfache Heilerin, stand in der Nähe dieses Ereignisses und konnte es genau sehen. Wie die Flugechsen ihre Flügel ausbreiteten, wie sie sich vom Boden abstießen, um in die Luft zu gelangen. Einfach ein überwältigender Moment, jedenfalls für eine junge Frau, die noch vor zwei Tagen Drachen höchsten aus großer Entfernung gesehen hatte. Daher trat sie nur recht zögerlich an ihre Lehrmeisterin und fragte vorsichtig: „So... Und was werden wir jetzt machen?" Sie wollte nicht aufdringlich wirken, aber noch länger warten wollte sie auch nicht.

Es war eine willkommene Abwechslung vom vorigen Thema, denn so genau wusste die Kriegerin nicht, wie sie die Drachen noch beruhigen konnte. Daher kam die Frage mehr als gelegen, um die beiden Männchen von der Angst um Teile ihrer Männlichkeit abzubringen. „Gute Frage, ich bin gerade am Überlegen, wo ich denn mit dir anfangen soll. Als Heilerin kennst du ja den menschlichen Körper schon und als Dorfbewohnerin sicher auch den Körper eines Tieres. Davon kann man dann auf den Drachenkörper schließen. Also werde ich dir wohl nicht erklären müssen, warum die Hinterbeine der Drachen so dick sind und für was der Schwanz gut ist, wirst du auch wissen." Dabei nickte die Heilerin, denn sie konnte sich einiges von Katzen, Pferden und was es sonst noch an Tieren gab, ableiten. „Gut, dann denke ich, dass wir gleich erst mal damit starten, wie ein Drache denn sein Feuer erzeugt. Das ist ja so das Faszinierendste an einem Drachen. Und auch ziemlich wichtig." Lächelnd wand die Anführerin ihren Kopf kurz von Lyndia ab und wand den Kopf zu den beiden Drachenmännchen. „Hey, Turén, Askatrash, mitkommen, es geht los!"

Brummend folgten die beiden Drachen ihrer Anführerin, welche in Richtung des Tors in der Mauer ging. Nicht dass es sie störte, wenn sie als Forschungsobjekte herhalten mussten, es ging mehr darum, dass sie jetzt lieber etwas anderes machen würden. Zum Beispiele durch die warme Sonne fliegen oder auf einem hohen Berg der Tatsache frönen, dass sie männlich waren.. Doch Job war Job und dazu gehörte es auch für Drachen, ihren Körper zu zeigen. Aber da sie ihn ja weiblichen Wesen zeigten (welche sich auch daran sehr interessierten), war es für die Schuppenträger nicht ganz so schlimm und sie stöhnten nur deswegen, weil ihnen allgemein Arbeit etwas stark gegen den Strich ging. Dennoch machten sie ihre Arbeiten immer so, wie die Reiterinnen es gerne hatten.

Kurze Zeit später standen Askatrash und Turén auf der einen Seite und die beiden Frauen auf der anderen Seite. „So, Jungs, jetzt sperrt mal eure Mäuler so weit auf, wie es denn nur geht. Da ihr ja gerne das Maul weit aufreißt, wenn ihr uns mal wieder zeugen wollt, wie groß und stark ihr seid, sollte es ja kein Problem sein." erklärte die Kriegerin den Drachen, welche etwas verlegen ihre Köpfe zur Seite wandten. Es stimmte schon, sie prahlten gerne mit ihren Taten, aber welcher Drache tat das denn nicht? „Also, wärt ihr dann so lieb und würdet mal bitte die Mäuler aufmachen? Dann muss ich es nicht mit Gewalt tun." Renia hatte nicht die Absicht, dies wirklich zu erzwingen und die beiden Männchen wusste dies auch, doch sie wussten auch, dass man sich bei ihrer Anführerin nie so wirklich sicher sein konnte, ob sie es nicht vielleicht doch machen würde.

Daher öffneten sich beide Mäuler ohne größere Probleme und die Heilerin konnte zum ersten Mal ein Drachengebiss sehen, sowie den Rachen einer solchen Echse. Sie konnte viele spitzen Zähne sehen, viele waren gelblich verfärbt, einige abgebrochen und auch Lücken konnte man erkennen. Renia trat vor, an Turéns Maul, wobei sie Askatrash auf die Schnauze tätschelte und ihm so sagte, dass er sein Maul wieder schließen konnte. Dann erklärte sie: „So, hier siehst du das typische Gebiss eines Drachen. Anders als beim Menschen sind die Zähne nicht von Dauer, sondern brechen nach einer Zeit ab. Es ist also nichts ungewöhnliches, wenn er dann auf einmal einen Zahn von sich ausspuckt. Nicht selten schlucken sie ihn auch beim Fressen, da sie es nicht mal merken, wenn ein Zahn abbricht. Was jedoch nicht heißt, dass man keine Zähne ziehen muss. Es kommt immer wieder vor, dass Zähne vereitern und dann muss der Zahn gezogen werden und die Wunde entsprechend behandelt werden." Kurz überprüfte sie die Zähne, konnte aber keinen solchen Zahn finden. „Leider haben wir hier keinen solchen Zahn, um dies zu zeigen."

Lyndia schaute genau in das Maul ihres Drachen und roch sofort einen etwas unangenehmen Geruch, was sie mit einem Nasenrümpfen sichtbar machte. Doch sich davon entfernen wollte die Heilerin nicht, da sie schon schlimmeres gerochen hatte. „Ich sehe, du riechst den Grund dafür, warum Drachenzähne nicht so lange halten können. Sie haben eine miserable Zahnpflege, nur gelegentlich kauen sie mal auf entsprechenden Hölzern rum. Mach dir keinen Vorwurf, wenn er es nicht tut, laut ihrer Aussage schmeckt das Holz schrecklich. Ich persönlich finde es gar nicht so schlimm." Schweigend nickte die junge Frau auf die Worte ihrer Anführerin und schaute sich die Zahnreihe noch genau an. Es schien keine bestimmten Zahnarten zu geben, außer vielleicht den Eckzähnen, die bei jedem fleischfressenden Wesen stärker entwickelt waren.

„Wenn du dann deinen Blick mal von seinen Beisserchen abwenden kannst, siehst du im Hintergrund den Rachen. Sehr ähnlich wie der von einem Menschen, doch mit einem Unterschied..." Ohne zu zögern griff sie in das Maul des Drachen und man konnte Turéns Blick ansehen, dass dies keine angenehme Situation für ihn war obwohl sie nichts berührte. „Du kannst hier hinten, neben der Speiseröhre, eine zweite Röhre erkennen. Sie ist praktisch wie die Speiseröhre aufgebaut, hat aber deutlich schleimigere Wände. Durch diese Röhren drückt er sein Gas, mit der er dann das Feuer entflammen kann. Dies geschieht an den letzten Zähnen, die besonders hart sind und offenbar aus bestimmten Metallen sind, aber davon verstehe ich nicht genug. Da müsstest du einen Alchemisten fragen." Von Katalysatoren hatte hatte die Kriegerin noch nie etwas gehört und würde man versuchen, ihr dies zu erklären, es würde schief gehen.

„Der Schleim ist, wie der Speichel auch, sehr feuerbeständig, sodass er sich selber nicht verbrennen kann." Kurz schwieg sie, um zu husten. Offenbar ist ihre Erkältung von gestern Abend doch noch nicht ganz abgeheilt. „Entschuldige. Also, das einzig durch das Feuer gefährdete im Drachenkörper ist die Lunge. Denn um ihre Funktion zu erfüllen kann sie mit keinem so schützenden Schleim ausgekleidet sein. Doch ein Drache hat einen wirksamen Schutz: Wenn Feuer in die Lunge dringen sollte, reagiert bereits die Luftröhre und die Gasröhre verschließt sich reflexartig und das Maul klappt zu, sodass kein Feuer mehr brennen kann. Das passiert aber nur bei jungen Drachen und das Verschließen ist sehr unangenehm. Also wenn du einen Jungdrachen hast, der nach dem Üben mit seinem Feuer Schmerzen im Rachen und oberen Hals hat, dann muss man ihn nur beruhigen. In der Regel geht es nach ein paar Minuten weg."

Für Lyndia schien das sehr logisch und sie verstand es auf Anhieb, war es doch wirklich eine Meisterleistung der Natur, solch einen Schutz eingebaut zu haben. „Aber was ist, wenn die Flammen nicht von seinem Feuer kommt, sondern von einer anderen Feuerquelle? Einem brennenden Haus zum Beispiel." Die Heilerin hatte schon so manche Fälle gesehen, in denen Menschen im ganzen Gesicht Verbrennungen hatten und sich dann später herausstellte, dass sie auch die Flammen eingeatmet haben. Oft folgte darauf der Tod.

Kurz zögere Renia, denn sie wusste nicht so ganz, wie sie das jetzt sagen sollte, dass der Drache dann im Extremfall Pech hätte. „Nun... Das wäre dann nicht sehr gut für den Drachen. Dank seiner langen Luftröhre merkt er in der Regel schnell genug, dass er Feuer einatmet und stoppt dann den Atemvorgang. Wenn er aber direkt in das Feuer fliegt, was nur bei einem Luftkampf vorkommt, dann hat er ein Problem..." Sie beendete den Satz nicht, denn sie wollte zwar sagen, wie man dann vorgeht, aber die Kriegerin wusste es nicht. Und bevor sie etwas falsches sagte, ließ sie es besser bleiben. „Und jetzt zeige ich dir mal, wie das Ganze in Aktion aussieht. Turén, würdest du bitte mal einen Feuerstoß von dir geben?"

Der angesprochene Drache nickte und holte tief Luft. Dann legte er den Kopf in den Nacken und ließ eine helle Stichflamme kurz in den klaren Himmel schießen. Es war ein mehr als beeindruckendes Schauspiel und Lyndia hatte ihren sichtbaren Spaß daran, denn sie klatschte ihm kräftig Applaus. „Wow! So etwas habe ich noch nie gesehen. Ich habe zwar gehört dass Drachen Feuer speien können, aber dass es so beeindruckend ist, hätte ich nicht gedacht." Daher ging sie auch ohne Zögern zu ihm hin und streichelte seine Schnauze, die er ihr bereitwillig hin streckte.

„Ich muss sagen, dass das eine Geste war, um Weibchen zu beeindrucken. Und ohne Zweifel, es hat seine Wirkung wohl gehabt. Ich gestehe aber auch, als ich so etwas zum ersten Mal gesehen habe, da war ich auch beeindruckt." erklärte die Anführerin lachend. Es gefiel ihr, dass der Drache damit seine Reiterin so beeindrucken konnte, denn nun würde er sich immer mehr anstrengen, um sie zu beeindrucken - schließlich wollte der Drache von ihr ja auch gewisse Dinge haben. „Aber ich bin noch nicht fertig, denn bei Askatrash ist das ein wenig anders."

Die Heilerin störte sich nicht daran, dass dies nur eine Show war, um sie zu beeindrucken, denn irgendwie war ihr klar, dass Turén so etwas machen würde. Daher lächelte sie den Drachen an und ging dann zu ihrer Anführerin und ihrem Freund, welcher nun schon bereitwillig sein Maul geöffnet hatte. „So, hier sehen wir die typischen Zähne und alles, was wir auch schon bei Turén gesehen haben. Daher lassen wir das Reden darüber sein und wenden uns gleich der Besonderheit zu. Siehst du neben der Gasröhre die kleinere Röhre, aus der etwas Schleim tropft?" Nicken folgte, sowie ein fragender Blick, denn der Schleim war gelblicher Farbe und die junge, rothaarige Frau hatte schon öfters solchen Schleim gesehen und er bedeutete in der Regel nichts gutes. „Keine Sorge, das ist alles normal bei ihm. Sorgen machen müssten wir und, wenn der Schleim daraus von blattgrüner Farbe wäre. Es ist eine Art Brandpaste, mit der er hier Brandgeschosse formen kann. Ähnlich wie Brandpfeile, nur deutlich größer. Diese Geschosse können bis zu einem halben Schritt groß werden, wobei dann aber seine Schleimblase, welche in der Nähe der Gasblase liegt, zur Hälfte leer ist. Das Zeug klebt an Wänden und auf der Haut, sodass es nur schwer zu entfernen ist. Und Löschen kann man es auch kaum. Daher kann unser Aska hier auch eine ganze Burg alleine terrorisieren, denn geschickt platziert, haben die Gegner ein Problem." Renia streichelte nun ihrerseits ihren Drachen und nickte ihm daraufhin zu, sodass sich auch dieses Maul wieder schloss. „Alles in allem ist Aska hier einer, der dafür gebaut ist, feindliche Stellungen dem Erdboden gleich zu machen. Dagegen ist er aufgrund seiner Größe in der Luft recht unwendig."

Kurz verglich Lyndia die beiden Männchen miteinander und stellte schon fest, dass der Alphadrache einen muskulöseren Körper als der Blaudrache hatte. Im Gegensatz dazu sah der Blaue so aus, als könne er sich in der Luft deutlich flinker bewegen. „Wie ist das dann eigentlich bei Phlegethon und Sytheras? Haben die auch diesen Schleim? Oder ist Askatrash nur eine Ausnahme?"

Renia lächelte so, als hätte sie diese Frage schon erwartet. „Darauf wollte ich gerade zu sprechen kommen. Also Turén ist eher eine Ausnahme, denn er hat diese Schleimblase und die damit verbundene Röhre nicht. Sytheras und Phlegethon besitzen sie, wobei Phlegethon gerade einmal Feuerbälle von einem Viertel Schritt Durchmesser ausbilden kann. Bestens geeignet um gegnerische Drachen abzulenken oder bewegliche Ziele am Boden zu besiegen. Denn seine Geschosse fliegen schneller und er kann besser zielen als Askatrash."

Lächelnd verfolgte die rothaarige Frau die Erläuterungen ihrer Lehrmeisterin und es fiel ihr nicht schwer, heraus zu hören, dass die Kriegerin doch stolz auf ihre Drachen war. //Sie geht voll und ganz in dem Thema auf... Eine geborene Kriegerin.// dachte sie sich und schaute der anderen Frau nun gebannt auf die Lippen. Denn wenn sie daran dachte, wie wenig manche Meister anderer Zünfte von ihrem Handwerk wussten, dagegen war Renia schon bei den ersten Worten weit voraus. //Jetzt hoffe ich, dass sie nicht nur angibt. Aber das glaube ich nicht, ich habe schon das Gefühl, dass sie weiß, was sie tut und sagt.//

„Zu guter Letzt kann Sytheras nur faustgroße Geschosse bilden, die aber am schnellsten abschießen, womit er auch schnelle Feinde bedrängen kann. Seine Zielgenauigkeit ist unübertroffen und er kann einen anderen Drachen schnell vom Himmel holen. Zwei solcher Feuerbälle pro Flügel und der Drache hat arge Probleme, sich noch halbwegs in der Luft zu halten. Oder ein Schuss in die Genitalien und der Feind sucht sich schnellstmöglich einen See oder Bach, in dem er seine brennenden Eier löschen kann." Als die letzten Worte gesprochen wurden, fiel es der jungen Reiterin nicht schwer, den beiden Männchen anzusehen, dass schon allein der Gedanke daran für sehr viel Unbehagen sorgte, denn sie begannen unruhig mit den Hinterbeinen zu treten und hatten den Schwanz auch schon recht weit eingezogen. Fast als hätten sie schon Erfahrungen damit gemacht.

„Aber das bedeutet doch, dass Turén benachteiligt ist. Wie soll er sich denn verteidigen, wenn er angegriffen wird?" entgegnete Lyndia etwas erstaunt und umarmte dabei den Hals das Drachen, der mit dieser Benachteiligung anscheinend keine Probleme hatte, mehr aus einem Schutzreflex heraus als wirklich bewusst. Der Blaue rollte nur mit den Augen, denn hätte sie ihn selbst gefragt, hätte er ihr erklärt, dass er kein Problem damit hat. Dies war in seinen Augen nun wirklich nichts, womit er ein Problem haben müsste. Es gab da so manche Dinge, die ihn eher neidisch machten und Turén wusste dies.

„Naja, wenn er will, kann er etwas zaubern und lesen kann er auch. Aber da fragst du ihn besser selber, was für Tricks er denn so auf Lager hat. Dann hat er auch mal was zu tun." erwiderte Renia ruhig. //Und kann sie noch mehr von sich beeindrucken, unser kleiner Schamör. Aber das schadet den beiden sicher auch nicht.// Eine kurze Pause mit einem kleinen Hustenanfall folgte. „Du musst wissen, dass Drachen nicht unbedingt zum Zaubern oder Lesen gemacht sind. Sie leben etwas primitiver, wenn man das so ausdrücken darf." Ein frecher Blick zu den beiden Männchen folgte, welche jedoch nur ruhig da standen und warteten, dass diese Prozedur endlich zu Ende war. //Ich wäre ja stark geneigt gewesen, schwanzgesteuert zu sagen, aber das käme dann doch ein bisschen hart und trifft es ja auch nicht ganz, denn sie können ja auch ganz klug sein. Und ich will sie ja nicht gleich am zweiten Tag verärgern, denn das ist dann ja doch etwas fies.//

Beide Drachen rollten nun mit den Augen, denn wenn man sie nach ihrer Meinung fragte, dann würden sie am liebsten sich in die Sonne legen und nichts tun. Aber sie wurden ja nie gefragt und daher hatten die beiden Männchen auch hier zu stehen und dies über sich ergehen zu lassen. „Wenn du mich fragst, das hätte man auch viel einfacher machen können... Da braucht man ja keinen Drachen zu..." zischte Askatrash seinem Freund zu und blickte etwas verärgert auf die Reiterinnen, welche sich über die Fähigkeiten ihrer Drachen unterhielten.

Da die Schuppenwesen nicht besonders leise reden konnten, hörte die junge Heilerin dies und bevor ihre Lehrmeisterin auch nur einen Satz sagen konnte, entgegnete sie: „Man braucht zum Sex aber auch kein weibliches Wesen, deine Freunde haben ja auch Löcher... Und ne Klaue hast du auch." Dann realisierte die Frau, was sie gesagt hatte und wurde roter als eine Tomate. //Wie kommt denn das, dass ich jetzt so etwas sage? Ich dachte, ich hätte mich im Griff... Und jetzt so etwas... Oh, das ist mir jetzt aber peinlich.//

„Eh... Wie?!" Der lila Drache schaute gerade so, als hätte ihn etwas getroffen, womit er gar nicht gerechnet hatte. Seine Augen waren weit aufgerissen vor Erstaunen darüber und auch sein Maul stand weit offen. Er konnte einfach nicht glauben, was er da gerade gehört hatte. Sein Blick war so auf die Heilerin fixiert, er bemerkte gar nicht, wie der blaue Drache am liebsten in den Erdboden versinken würde. „Hast du... hast du gerade gesagt, dass ich es mit meinen Freunden treiben soll?"

//Jetzt muss ich da wohl durch und wenn ich nicht wie der letzte Depp dastehen will, dann muss ich auch konsequent bleiben.// Innerlich verfluchte sich die junge Frau für das, was ihr gerade raus gerutscht ist. „Wenn du dich darüber beschwerst, dass man dafür einen Drachen braucht, dann kann ich ja auch sagen, dass in Zukunft beim Sex die Weibchen wegbleiben. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das den weiblichen Wesen nicht schaden würde. Denn bei so großen Eiern glaube ich nicht wirklich daran, dass ihr so anständig seid und uns Frauen immer dann in Ruhe lässt, wenn wir mal keine Lust haben. Deine Freunde sind sicher auch so begeistert an Sex, da wird es doch das Beste sein, wenn ihr euch gegenseitig befriedigt." Mit jedem Wort wurde die Rothaarige mutiger und man merkte ihr ihre Nervosität darüber nicht mehr an. Im Gegenteil, es schien ihr ziemlich viel Spaß zu bereiten.

Nun war Askatrash stumm. Sehr stumm sogar. Er schaute verwirrt von Lyndia zu Renia und wieder zurück. Was sollte er denn jetzt darauf antworten? Der Drache kannte die junge Frau keine 24 Stunden und schon kam sie mit so etwas. Und das Schlimmste war: seine Reiterin mischte sich nicht ein. Sie stand nur da und blickte auf die Situation. //Askatrash, was sagst du denn jetzt? Sie hat dich ganz schön platt gemacht und du weißt nicht, was du sagen sollst.// So starrte der lila Drache fassungslos die Heilerin an, welche frech zurück grinste. //Auf der einen seite würde ich sie jetzt gerne dafür bestraft sehen.... Auf der anderen Seite... Sie ist schon fast so wie Renia... Und wenn ich ehrlich bin, stehe ich auf solche Frauen... Ob Turén mich mal ran lässt? Dann muss ich sie jetzt aber in Friede lassen.// Daher entschied der Drache sich, ruhig zu bleiben und nichts anderes zu machen, als etwas sehr überrascht in die Welt zu schauen.

Derweil befand sich die nicht wirklich erstaunte Renia im Hintergrund und hielt ganz bewusst den Mund. Denn sie wusste, dass die junge Anwärterin wohl mehr auf dem Kasten hatte, als man ihr ansehen würde, hatte sie doch ihren Drachen verteidigt, als er seine Männlichkeit zur Schau stellte und auch ohne Probleme dies in Worte vor den anderen Reiterinnen zu formulieren. Am witzigsten fand sie das Gesicht, welches der Alphadrache zeigte, als ihm vorgeschlagen wurde, es doch mit seinen Freunden zu treiben. Die Kriegerin wusste, dass Askatrash nicht schwul war und es ihm wichtig war, dass das Wesen, welches er beim Sex nahm, weiblich war. Daher war der entsetzte Blick Gold wert. //Ich habe ihn noch nie so sprachlos gesehen. Aber es tut ihm gar nicht schlecht, mal zu wissen, dass auch wir Frauen zum Teil einiges auf dem Kasten haben... Ach, ich bin schon gespannt, wie sich das Ganze hier entwickeln wird.// Lediglich bei Turén hatte sie ein gewisses Maß an Mitleid, denn es war der Anführerin schon klar, dass sie sein Leben schon genug umkrempeln würde. Und jetzt brachte seine Reiterin auch noch seinen Freund dazu, nicht mehr zu wissen, was er als Alphamännchen zu sagen hatte.

In diesem Tumult merkte niemand von ihnen, wie sich ein einzelner Drache aus der Luft langsam auf sie zu bewegte...