Wolfsblut - Teil 1 Kapitel 07: Bei der Großmutter

Story by silverstripe on SoFurry

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Teil 1: Rudel Kapitel 07: Bei der Großmutter Ein lautes Magenknurren ließ den Fuchs aufwachen.

,,Hunger...", brummelte er, setzte sich auf und kratzte sich am Kopf. Er schaute neben sich und erblickte den Wolf. Er war nackt und schlief noch friedlich. Er wirkte so unschuldig. Canjy musste grinsen. Seine Pfote erkundeten den hellen Pelz. Erst strichen sie über die Brust, dann über den Bauch und schließlich näherten sie sich der Lendenregion. Canjy drückte dem Wolf einen sanften Kuss auf die Lefzen. Leo öffnete verschlafen die Augen und gähnte: ,,Morgen." Er spürte die warme Pfote zwischen seinen Beinen und seufzte leise. Der männliche Geruch stieg dem Fuchs in die Nase, als sich eine rosafarbene Spitze aus der Felltasche schob. Leo schloss wieder die Augen und genoss die sanfte Behandlung. Der Fuchs massierte sanft das heiße Glied, welches sich immer mehr mit Blut füllte und härter wurde.

Doch plötzlich schreckte Leo auf und fragte: ,,Wo ist Hakku?" Canjy zog die Pfote zurück und sah sich in der Höhle um. ,,Nicht hier. Jetzt lehn dich zurück und genieß es."

Er bemerkte den beunruhigten Gesichtsausdruck des Wolfes, jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt. ,,Was hast du?", fragte er leise und legte die Pfote auf seine Schulter.

Leos Miene wurde ernst. ,,Ein ganzes Wolfsrudel ist hinter mir her und..." Canjys Pfote wanderte zu seiner Wange. Er flüsterte: ,,Beruhige dich, klar ist das alles schwer aber wir schaffen das."

Leo warf ihm einen kurzen Blick zu, dann stand er auf, griff sich Unterwäsche, zog sie sich an und stapfte nach draußen. Verblüfft folgte der Fuchs ihm. Er war verwundert, dass Leo sich von dem Ganzen so fertig machen ließ. Er kannte ihn als jemanden, den sonst nichts so schnell aus der Ruhe brachte.

Die Sonne tat bereits ihr Werk. Es war ein schöner Tag, mitten im Sommer, keine Wolken am Himmel, eigentlich ein Tag, an dem man fröhlich war. Doch davon sah man bei Leo keine Spur. Als Canjy ihn einholte und ihn an die Schulter griff, knurrte er ihn sogar an.

,,Leo, beruhige dich. Ich weiß, es ist hart aber du bist zu angespannt, ich will dir nur helfen, damit du dich entspannter fühlst."

Leos Knurren wurde leiser und er seufzte leise: ,,Wahrscheinlich hast du recht, es tut mir leid. Die ganze Sache ist nicht so leicht für mich, bitte nimm es mir nicht übel."

Der Fuchs lächelte. ,,Es wird alles wieder in Ordnung kommen. Lass uns nach dem Kätzchen sehen."

Leo nickte einverstanden. Sie liefen ein Stück. Wieder konnte man ein Knurren hören, diesmal kam es aus Canjys Bauchregion. ,,Hunger.", seufzte er. Leo verzog die Augenbrauen. ,,Du hast immer Hunger."

Der Fuchs grummelte etwas unverständliches aber Leo achtete schon nicht mehr auf ihn, er hatte gerade den Kater entdeckt. Er saß auf einem Stein, der mitten in dem kleinen See lag. Er wusch seine langen, weißen Haare. Seine Sachen lagen am Ufer.

,,Guten Morgen Hakku.", rief Leo dem Kater zu.

Hakku drehte sich erschreckt um, rutschte auf dem nassen Stein aus und platschte ins Wasser. ,,Ja ja, Katzen und Wasser.", lachte Canjy.

Wütend tauchte Hakku wieder auf und schrie: ,,Noch nichts von Privatsphäre gehört?!"

Canjy murmelte etwas und verschränkte die Arme. Der Kater schwamm an den Rand des Sees und blickte die beiden mit roten Wangen an. Leo erkannte, dass diese Röte wohl eher aus Scham war.

,,Umdrehen.", brummte der Kater.

,,Hast du etwa Angst, dass wir dir etwas weggucken könnten? Ich wette, du hast da noch gar nichts." Die Wangen färbten sich noch röter, diesmal vor Wut.

Leo warf Canjy einen ernsten Blick zu, griff ihn am Handgelenk und zerrte ihn weg.

,,Wir warten bei der Höhle auf dich.", rief er dem Kater zu und verschwand, widerwillig folgte Canjy ihm. ,,Manchmal bist du wirklich unmöglich Canjy.", sagte Leo in einem ernsten Ton. Canjy war verwundert. ,,Was denn? Hast du schon vergessen, was er zu uns gesagt hatte, als wir uns das erste Mal begegnet sind?"

,,Hast du schon vergessen, dass er dein Leben gerettet hat?"

Canjy blickte den Wolf wütend an, er wusste, dass er recht hatte.

,,Lass uns was futtern.", sagte Leo um das Thema zu wechseln. Er kehrte dem Fuchs den Rücken zu und stapfte in Richtung Höhle. Canjy verschränkte die Arme und seufzte.

Leo holte die Fische hervor, die er sich gelagert hatte und gab Canjy einen ab.

Der Wolf setzte sich auf den Baumstamm. Der Fuchs beobachtete ihn und zuckte nervös mit den Ohren.

,,Bist du sauer?", fragte er vorsichtig und setzte sich neben den Wolf. Lustlos knabberte Leo auf dem Fisch und meinte: ,,Nein aber ich finde trotzdem, dass du dich ihm gegenüber anders verhalten solltest. Ich kenne ihn zwar nicht gut aber ich denke, dass er wirklich hier ganz allein lebt und keine Eltern hat. Vielleicht sind sie verstorben, vielleicht haben sie ihn weggegeben. Vielleicht ist er auch von Zuhause weggeglaufen. Etwas Gutes wird es bestimmt nicht sein."

Canjy zeichnete mit den Füßen Kreise auf dem Boden und dachte daran, wie niedergeschlagen Leo war, als seine Eltern starben. Es dauerte nicht lange, da kam der Kater auch schon angetapst. Er hatte sich die Haare wieder zusammengebunden, doch der Ausdruck in seinem Gesicht war nicht zuzuordnen. Leo reichte ihm ebenfalls einen Fisch.

,,Danke.", sagte der Kater leise. Er setzte sich und knabberte. Leo blickte scharf zu seinem Fuchs. Die himmelblaue Schweifspitze schnippte in die Richtung des Katers. Canjy schüttelte den Kopf, doch nach dem strengen Blick des Wolfes, er sich schließlich geschlagen.

Er rückte neben den Kater, sein Schweif zuckte voller Unbehagen. Er holte tief Luft und sagte: ,,Hakku? Also wegen vorhin... es tut mir leid."

Der Kater blickte ihn abwegig an und schwieg. Canjy blickte ihn schief an und fragte: ,,Alles in Ordnung?"

Hakku nickte. Canjy fragte sich, was in ihm vorging.

Schließlich stand Hakku auf, dankte und wollte gehen.

,,Wo willst du hin?", fragte Leo.

,,Wohin schon? Ich gehöre nicht zu euch, ich bleibe nicht bei euch.", brummte er und tapste davon. Leo sprang auf. ,,Lass ihn, wenn er nicht will.", meinte Canjy, doch Leo hörte nicht auf ihn. Er lief dem Kater hinterher.

Als er ihn einholte, legte er die Pfote auf seine Schulter und meinte: ,,Du musst nicht gehen. Du kannst gerne bei uns bleiben."

,,Nein, ich gehöre hierher, außerdem hasst Canjy mich doch sowieso.", erwiderte Hakku und stieß Leos Pfote weg.

,,Das stimmt doch gar nicht.", meinte der Wolf. Hakku schaute ihn schräg an.

,,Okay, er ist noch wütend, wegen dem, was du damals gesagt hattest." Leo verschränkte die Arme. Hakku seufzte.

,,Na also, ich gehöre in den Wald und nicht zu euch.", erwiderte er und wollte wieder gehen, doch Leo hielt ihn an der Pfote und zwang ihn, ihn anzusehen.

,,Du hast hier kein Zuhause, stimmt's?"

Hakku wandte sich ab und sagte: ,,Das geht dich nichts an."

,,Du stehst dir mit deinem verdammten Stolz nur selbst im Weg!"

Der Kater blickte ihn erstaunt an.

,,Wenn du gerne hier allein im Wald leben willst, in der Kälte, einsam und gefährlich, dann bitteschön, ich wünsch dir viel Spaß."

,,Glaubst du, ich bin zum Spaß hier? Ich lebe hier, weil mir nichts anderes übrig bleibt!", fuhr Hakku ihn an.

,,Na also, warum kommst du nicht mit uns? Du wirst wohl noch öfters Wälder sehen, aber auch Städte und Dörfer, wir sind Reisende. Du hast doch garantiert seit langem keine anständige Mahlzeit zu dir genommen oder eine richtige Dusche oder anständige Kleidung gehabt."

Hakku blickte ihn traurig an und schrie: ,,Natürlich nicht! Glaubst du nicht, dass ich mir das nicht wünsche? Ich würde auch gerne was richtiges zu Futtern haben, gern würde ich mal eine richtige Dusche nehmen und nicht in diesem schmutzigen, kalten Wasser baden! Moment... was ist überhaupt eine Dusche?"

,,Warum kommst du nicht einfach mit uns?"

,,Wieso sollte ich? Canjy hasst mich doch, außerdem, wieso solltest du mir helfen wollen? Du kennst mich doch gar nicht." Leo erkannte ein Funkeln in den gelben Augen.

,,Ja, das stimmt, aber du hast Canjy geholfen, ohne dich wäre er womöglich umgebracht worden. Außerdem kann ich ein so junges Kätzchen wie dich doch nicht einfach in der Wildnis lassen."

,,Ich bin kein Kätzchen! Ich danke dir für das Angebot, aber ich kann es nicht annehmen, das wäre deinem Fuchs nicht recht."

,,Überlass das mir, ich rede mit ihm."

Hakku blickte ihn misstrauisch an und sagte: ,,Er wird mich nicht dabei haben wollen."

Leo legte seine Pfote auf Hakkus Schulter und erwiderte: ,,Mach dir darüber keine Sorgen."

Hakku seufzte, er glaubte kaum, dass Leo den Fuchs überzeugen könnte. Zusammen gingen sie zu Canjy zurück. ,,Kann ich kurz mit dir reden?"

Canjys Ohren zuckten verwundert, doch er nickte. Hakku wartete geduldig, während die beiden in der Höhle verschwanden.

Leo setzte sich auf einen Stein und sagte: ,,Ich habe Hakku gesagt, dass er bei uns bleiben kann."

,,Wieso?" Canjy fuhr sich seufzend mit der Pfote durchs Haar. Er war nicht scharf darauf, ein Kätzchen mit sich rumschleppen zu müssen.

,,Er hat kein Zuhause und scheinbar auch keine Familie, willst du ihn einfach allein hier lassen?"

,,Aber... ich will mit dir alleine sein, ich will nicht, dass so ein kleiner Kater zwischen uns steht."

,,Ich verstehe dich ja und er war anfangs auch nicht besonders nett zu uns, aber sieh ihn dir an, er ist garantiert ziemlich einsam hier draußen und er ist noch so jung."

Canjy warf einen Blick zu dem Höhleneingang, die Dunkelheit verbarg seinen Gesichtsausdruck. Leo fragte sich, ob Canjy nur überlegte.

,,Na gut, eigentlich wollte ich ja schon immer wissen, wie es ist, Welpen zu haben."

Leo schreckte zurück. ,,Willst du etwa Welpen haben?" Er hatte nie daran gedacht, dass Canjy vielleicht Welpen in die Welt setzen will. Die Faust des Wolfs ballte sich. Wenn dies der Fall war, hinderte Leo Canjy, sich einen Traum zu erfüllen.

Canjy schaute ihn an und meinte: ,,Naja, irgendwie ja schon."

Leo blickte traurig zu Boden und sagte: ,,Tut mir leid, dass ich dir diesen Wunsch nicht erfüllen kann..." Er hatte sich nie gewünscht, als Weibchen geboren zu sein, doch wenn es der Fall gewesen wäre, hätte er Canjy glücklich machen können.

,,Ich bin nun mal kein Weibchen.", seufzte er und blickte in eine dunkle Ecke der Höhle. Canjy legte seine Arme um Leos Oberkörper und leckte über seine Lefzen. Der Wolf war verwundert, doch ließ er sich auf den Kuss ein.

,,Das ist schon in Ordnung, ich wusste ja, dass wir keine Welpen bekommen können.", flüsterte er. Leos Miene schien nicht weniger unglücklich. ,,Hey, es war auch ein Traum von mir, mit dir zusammen zu sein. Ich liebe dich, so wie du bist und nicht anders."

Die grünen Augen sahen den Fuchs trüb an. ,,Ich würde gar nicht wollen, dass du ein Weibchen bist."

Leo drückte den Fuchs und hauchte: ,,Wenn es für dich so in Ordnung ist..."

,,Hör auf, dir den Kopf darüber zu zerbrechen. Ich bin sehr glücklich darüber, dich zu haben."

Der Wolf drückte sich enger an ihn, kein Sandkorn hätte mehr zwischen sie gepasst, so nah waren sie sich.

,,Lass uns gehen.", flüsterte Leo. Hakkus Ohren spitzten sich, als die beiden wieder aus der Höhle traten.

,,Alles ist geklärt, du kannst bei uns bleiben.", sagte Canjy. Hakkus Schweif zuckte und er fragte skeptisch: ,,Wirklich? Dir macht das nichts aus?"

,,Nein, es ist okay, aber wenn du nur ein falsches Wort über Leo und mich sagst, reiß ich deine weißen Haare aus.", erwiderte der Fuchs.

,,Du meinst 'Schwuchteln'?"

Canjy knurrte sauer, seine Nackenhaare sträubten sich.

,,Seid still und hört auf zu streiten!", bellte Leo, sofort verstummten die beiden.

,,Lasst uns nicht weiter Zeit verlieren, wir gehen jetzt in das nächste Dorf.", erklärte er. ,,Das nächste Dorf? Das ist nicht mehr weit, höchstens einen Kilometer.", meinte Hakku und deutete in eine Richtung. ,,Dann lasst uns aufbrechen.", meinte Canjy. Er packte schnell alle Sachen zusammen und verstaute sie im Rucksack, dann gingen sie los. Ein großer weißer Wolf saß neben einer hellbraunen Wölfin, auf deren Fell einige helle Streifen zu sehen waren. Sie hielten sich in einer dunklen Höhle auf. Die Wölfin leckte dem weißen Wolf die Wange, doch dann zuckte sie mit den Ohren, denn sie hörte leise Pfotenschritte.

,,Du bist schon zurück Lima?"

Die schwarze Wölfin ging zu ihrem Anführer und sah erstaunt die Wölfin neben Aaron an.

,,Mare, was tust du hier?"

Die braune Wölfin zeigte ein Grinsen und leckte dem weißen Wolf erneut über die Wange. Eine Geste, die nicht jedem Rudelmitglied bedingungslos erlaubt war. Lima wusste, dass es keine Geste zur Fellpflege war. ,,Ich fasse es nicht.", sagte sie.

,,Etwa eifersüchtig?"

Aaron stand auf und blickte in Limas Augen.

,,Ich hoffe, du bringst gute Nachrichten."

,,Naja...", begann sie zögerlich und blickte ängstlich zu ihm, dann schaute sie zu der hellbraunen Wölfin Mare. ,,Mare, geh nach draußen und suche Cosa, er ist schon zu lange auf der Jagd.", sagte Aaron zu der Wölfin. Mare nickte ihm zu und verschwand mit leichten Pfotenschritten aus der Höhle. ,,Jetzt sind wir allein, rede.", sagte Aaron sanft. Lima fand, dass Aaron ein guter Rudelführer war, er kümmerte sich um jedes Mitglied, doch in letzter Zeit verhielt er sich immer merkwürdiger.

,,Naja, ich habe ihn gefunden und wollte ihn dafür büßen lassen, was er uns angetan hatte. Ich wollte seinen Freund töten, so wie er Koru getötet hatte, ich hätte es auch fast geschafft, doch da war noch jemand anderes, er war zwar sehr jung aber er hatte unglaubliche Kräfte und hatte mir das angetan."

Lima drehte sich zur Seite, auf ihrer Flanke konnte man eine Wunde sehen, an der getrocknetes Blut klebte.

,,Ich verstehe.", sagte Aaron enttäuscht.

,,Du weißt, unser Rudel ist klein und nachdem Koru getötet wurde, haben wir ein Problem. Du musst Leo hierher bringen. Vielleicht widersetzt er sich gegen Koru, vielleicht widersetzt er sich gegen dich, aber garantiert nicht gegen mich und wenn doch, werde ich ihn zur Strecke bringen. Also bring ihn hierher."

Lima nickte und verschwand aus der Höhle. ,,Hier sind wir.", sagte Hakku. Vor ihnen erstreckte sich ein idyllisches kleines Dörfchen mit kleinen Häusern.

,,Das Haus meiner Großmutter liegt da vorn.", sagte Canjy und deutete auf ein kleines Haus, dieses lag auf einem großen Hof. Er erinnerte sich, wie er sie früher immer besucht hatte, damals war er immer mit seinem Vater um den Wald herum gelaufen, allerdings war diese Strecke länger, sodass sie auf den Wiesen zelteten.

Er war neugierig, es war schon einige Jahre er, als er das letzte Mal hier war. Doch vor der Tür zögerte Canjy.

,,Was ist los?", fragte Leo.

,,Was wird sie wohl sagen, wenn sie mich sieht? Was wird sie zu uns sagen?" Er blickte die beiden an, sie sahen erschöpft und dreckig aus, außerdem trugen sie nur wenig Kleidung, die auch noch zerfetzt waren. Leo klopfte auf seine Schulter und sagte: ,,Das wird schon."

Der Fuchs klopfte an der Tür und trat zurück. Sein Schweif pendelte unruhig hin und her. Die Tür öffnete sich und eine ältere Fuchsdame mit einem freundlichem Lächeln schaute zu den drei Jungs.

,,Canjy, bist du das? Du bist groß geworden. Schön dich mal wieder zu sehen.", sagte sie und umarmte den jungen Fuchs. Canjy legte die Ohren an, früher hatte sie ihn auch immer so umarmt.

,,Was ist denn passiert? Du hast dich verletzt und wieso hast du nur diesen Fetzen an?"

Sie deutete auf seine schwarze Hose, dem einzigen Kleidungsstück, das er trug.

Dann wanderte ihr Blick zu Leo und Hakku und sie fragte: ,,Und wer sind die beiden?"

,,Das ist Hakku und das ist Leo... du kennst ihn doch."

,,Stimmt, ist eine Weile her."

,,Er ist jetzt mein fester Freund." Canjy wunderte sich, dass ihm das so leicht von den Lefzen ging. Leise seufzte die Füchsin: ,,Ich hatte ja schon immer so eine Vermutung..."

Canjy blickte sie verwirrt an, doch nun sagte sie: ,,Kommt doch rein und esst etwas, ihr habt ja kaum etwas auf den Rippen."

Die Jungs traten ein. Es war eine typische Oma-Wohnung mit vielen Bildern und altmodischen Sachen. Die Füchsin bat sie in die Küche, wo sie sich an den alten Holztisch setzten.

,,Sag mal Oma, können wir nachher mal duschen? Wir waren ein paar Tage im Wald unterwegs."

,,Natürlich, ich mache euch inzwischen etwas zu essen, was möchtet ihr denn?"

,,Wie wäre es mit Spaghetti?", schlug Canjy vor, Leo und Hakku nickten zustimmend.

,,Na gut, dann mach ich das, Canjy, du weißt ja, wo das Badezimmer ist."

Dankend verließen sie die Küche und gingen die Treppe hoch.

,,Geh du zuerst Hakku, du hast es am Nötigsten.", sagte Canjy mit einem Grinsen auf den Lefzen. Hakku seufzte und ging in das Bad, wo eine große Dusche stand. Canjy und Leo gingen derweil wieder in die Küche, um zu warten, bis Hakku fertig ist. Sie erklärten Canjys Großmutter, was in den letzten Tagen passiert war.

,,So ist das also. Es ist das erste Mal, dass ich einen Gestaltwandler zu Gesicht bekomme."

Leo lächelte verlegen.

,,Ihr könnt gerne ein paar Nächte hier bleiben, wenn ihr wollt.", meinte sie freundlich.

,,Morgen wollen wir weiter.", sagte Canjy.

,,Verstehe. Wo wollt ihr denn hin?"

Canjy kramte in seiner Tasche und zeigte ihr den Ring.

,,Mein Vater hat es mir erzählt, ich bin auf der Suche nach meiner richtigen Mutter."

Sie nickte.

,,Canjy und ich reisen zusammen. Nachdem mein Zuhause abgebrannt ist, habe ich nichts mehr, mein Ziel ist es, einfach einen Ort zu finden, wo ich mich Zuhause fühle, wo ich sicher leben kann.", erklärte Leo.

,,Wo wir sicher leben können.", korrigierte ihn der Fuchs. ,,Wir suchen zuerst den Aufenthaltsort meine Mutter, tun unsere Pflicht und sehen dann, wo wir leben können."

,,Ich verstehe.", sagte sie und widmete sich wieder der Zubereitung des Essens. Nach einer Weile war ein Poltern zu hören. Leo legte die Ohren an.

,,Was stellt dieses Kätzchen denn jetzt schon wieder an?", seufzte Canjy und sprang auf. ,,Warte auf mich!", rief Leo und stolperte ihm hinterher.

Canjy stürmte in das Badezimmer. Er riss erschreckt die Augen auf, als er den Kater erblickte, der splitternackt vor der Dusche saß und sich den Rücken rieb. Als Hakku den Fuchs bemerkte, schrie er: ,,Was willst du hier?! Raus!"

Canjy drehte sich um und sagte: ,,Nimm dir ein Handtuch."

Hakku griff sich ein farbiges Tuch und hielt es für seinen Körper. Er tapste in die Dusche und blickte verwirrt auf die Brause.

,,Weißt du nicht, wie das funktioniert?", fragte Leo, der schließlich auch ins Badezimmer gekommen war.

,,Natürlich weiß ich, wie das geht.", erwiderte er und betätigte den Schalter. Eiskaltes Wasser ergoss sich über ihm, erschreckt sprang er zurück, stolperte über die Schwelle und knallte auf den Boden, das Wasser spritzte durchs ganze Bad.

,,Der Meister bei seiner Arbeit.", lachte Canjy. Leo arbeitete sich durch den Wasserstrahl vor und schaltete das Wasser ab. Er schüttelte sich und half dem Kater wieder auf die Beine. ,,Also so geht's auf jeden Fall nicht."

,,Im Wald gibt es sowas nicht.", brummte Hakku.

Leo zog ihm das Handtuch von den Hüften und meinte: ,,Das ist zum abtrocknen da."

Errötet verschränkte der Kater die Pfoten vor dem Schritt.

,,Du lieber Himmel, vor uns hast du nichts zu verbergen.", seufzte Leo. Er fragte sich, weshalb der Kater so verklemmt war. Wenn er wirklich im Wald aufwuchs, müsste Nacktheit etwas normales für ihn gewesen sein. Aber das war jetzt unwichtig, er drehte den Schalter und sagte: ,,Du kannst das Wasser auf warm oder kalt einstellen." Hakku nickte. Leo erklärte ihm, was er wissen musste und verschwand dann wieder mit Canjy. Nach einigen Minuten war wieder ein Poltern zu hören, Canjy und Leo stürmten wieder ins Bad, Hakku versuchte sich auf dem nassen Boden auf den Beinen zu halten, doch er rutschte wieder aus und landete auf dem Hintern. Canjy musste grinsen, als er den kleinen Kater dabei beobachtete, wie er klitschnass über den Boden kroch.

Leo half dem Kater wieder auf und sagte: ,,Das ist noch neu für dich, hm? Wenn der Boden nass ist, ist er rutschig."

Hakku nickte ihm zu und griff sich seine schwarze Hose, doch Leo riss sie ihm aus der Pfote und sagte: ,,Bevor du die wieder anziehst, wird sie gewaschen."

,,Aber... was soll ich denn dann anziehen?", fragte Hakku errötet.

,,Warte kurz.", meinte Canjy und rannte aus dem Zimmer. Nach kurzer Zeit kam er wieder und warf Hakku eine kurze, blaue Hose zu.

,,Meine alte Kleidung von früher, die habe ich getragen, als ich so alt war wie du, früher war ich hier öfters zu Besuch und meine Oma hatte die Klamotten aufbewahrt."

Hakku zog die Hose an und sagte leise: ,,Danke..."

Canjy lächelte ihm zu und meinte: ,,Nun geh runter und warte, bis wir fertig sind."

Der Kater verschwand wortlos. Canjy schloss die Tür.

,,Süß der Kleine oder?", lachte Leo.

,,Naja, nicht so süß wie du.", sagte der Fuchs lächelnd und zog langsam die Hose des Wolfes aus. Er leckte sich lustvoll die Lefzen, als er seinen Freund nackt sehen konnte, der ihm gerade an die Hose griff, um sie ihm auszuziehen.

Leo nahm seine, Canjys und Hakkus Kleidung und warf sie in die Waschmaschine.

,,Ich hoffe, dass sie bis morgen fertig sind.", sagte Leo.

,,Von mir aus könntet du auch so blieben, wie du jetzt bist.", meinte Canjy grinsend.

Leo zeigte ein Lächeln und schüttelte den Kopf.

,,Los, lass uns endlich duschen gehen, das haben wir dringend nötig.", meinte der Wolf und tapste in die Dusche, Canjy folgte ihm. Zusammen quetschten sie sich in die Dusche und ließen das Wasser über sich laufen. Canjy griff sich die Seife und rieb sie auf Leos Brust, sanft massierte er ihn, Leo schloss genüsslich die Augen und lehnte sich an den Fuchs, der nun seinen Bauch einseifte. Währenddessen saß Hakku am Tisch und flocht sich seine langen, weißen Haare wieder zusammen.

,,Canjy hat gesagt, dass er dir im Wald begegnet bist und dass du dort gelebt hattest, stimmt das?", fragte die alte Füchsin.

,,Ja, der Wald war meine Heimat gewesen.", sagte Hakku leise.

,,Hast du kein Zuhause? Was ist mit deinen Eltern?"

,,Ich habe kein Zuhause und keine Eltern, ich bin im Wald aufgewachsen, ich kann mich nicht erinnern, jemals Eltern gehabt zu haben."

,,Ich verstehe, aber sag mal, du hast ja kein Zuhause mehr und bist zu jung, um zu reisen, willst du nicht hier bei mir bleiben? Weißt du, mein Mann, also Canjys Großvater, ist vor einigen Jahren gestorben, seitdem lebe ich allein hier, ich würde mich über etwas mehr Gesellschaft freuen."

,,Aber... hm... ich weiß nicht."

,,Überleg es dir."

Hakku verschränkte die Arme. Nein, er konnte jetzt nicht einfach hier bleiben. Obwohl er Leo und Canjy kaum kannte, wollte er sich noch nicht von ihnen trennen. Leo und Canjy kamen wieder in die Küche getapst, frisch geduscht und in sauberer Kleidung.

,,Gut, das Essen ist fertig.", sagte die Füchsin und stellte einen Topf mit Spaghetti und einen mit Fleischsoße auf den Tisch.

Den Dreien lief das Wasser im Maul zusammen, sowas gab es lange nicht mehr. Sie griffen sich Teller und begannen schnell alles hinunterzuschlingen. Skeptisch blickte Leo zu dem Kater, der sich ohne Messer und Gabel die Nudeln in die Schnauze stopfte. Für ihn war es vermutlich das erste Mal, dass er sowas aß.

,,Das hat vielleicht gut getan.", stöhnte Canjy und rieb sich den Bauch.

,,Freut mich, wenn es euch geschmeckt hat.", sagte die Füchsin und begann den Tisch abzuräumen.

,,Wir gehen jetzt in mein altes Zimmer.", meinte Canjy und stand auf.

,,In Ordnung. Ich gehe derweil die Tiere füttern."

Die Drei gingen wieder die Treppe hinauf in eines der Zimmer, ein altes Bett, ein Sofa und einige Kinderspielsachen waren hier.

,,Irgendwie vermisse ich die alte Zeit hier.", meinte Canjy und schwelgte in Erinnerungen.

,,Wo... kann ich schlafen?", fragte Hakku und riss den Fuchs aus seinem Tagtraum.

,,Ich schlafe mit Leo im Bett, du kannst auf dem Sofa schlafen, okay?"

Der Kater nickte.

Canjy lehnte sich an Leo und strich über seine Wange und blickte ihn verträumt an. Leo lächelte zurück und verschmolz mit dem Fuchs in einen innigen Fuchs.

,,Müsst ihr das direkt vor meinen Augen machen?", seufzte Hakku und schaute zum Fenster hinaus. ,,Ich war, glaube ich, nur einmal hier gewesen, ist schon lange her.", meinte Leo. ,,Ist deine Großmutter Landwirtin? Das sieht mir so nach Bauernhof aus."

,,Ja, genau genommen gehörte der Hof meinem Großvater. Oma ist bei ihm eingezogen und half ihm bei der Arbeit, doch dann starb er und Oma muss sich allein um alles kümmern."

,,Ist bestimmt nicht schön, wenn man so alt ist und so schwere Arbeit ganz allein machen muss.", meinte der Wolf. Canjy nickte. Plötzlich erklang ein Schrei.

,,Das war Großmutter!", rief Canjy und sprang auf. Er rannte die Treppe runter, Leo und Hakku folgten ihm. Sie stürmten aus dem Haus, auf dem Hof lag die alte Füchsin auf dem Boden, vor ihr stand eine schwarze Wölfin.

,,Großmutter!", schrie Canjy.

,,Lauf weg...", sagte die Füchsin geschwächt.

Canjy wollte losrennen, doch Leo hielt seinen Arm vor ihn und sagte: ,,Überlass mir das."

Ein Jaulen stieg aus seiner Kehle und die Verwandlung setzte ein, währenddessen hob Hakku die Pfote, über der wieder der kleine, blaue Stein erschien.

Die beiden verwandelten sich, während Canjy nur zuschauen konnte. Er ballte die Fäuste, wollte auch etwas tun, doch er wusste, dass er dies nicht konnte.

Leo in seiner Vierbeiner-Gestalt rannte auf Lima zu, Hakku folgte ihm dicht auf den Fersen.

,,Warm können sich alle in Superhelden verwandeln, nur ich nicht?", seufzte Canjy.

Leo stürzte sich auf die schwarze Wölfin, doch die wirbelte herum, biss Leo in den Vorderlauf und drehte ihn auf den Rücken, sodass sie seinen Bauch mit ihren Krallen bearbeiten konnte. Leo jaulte schmerzerfüllt auf, doch Hakku kam dazu und feuerte einen Pfeil aus Wasser ab, sodass die Wölfin von dem Wolf geschleudert wurde.

,,Bring Canjys Großmutter hier weg!", knurrte Leo zu dem Kater und rannte zu Lima, die sich wieder aufrappelte. Canjy kam dazu und half Hakku, seine Großmutter in Sicherheit zu bringen. Die schwarze Wölfin sprang auf Leos Rücken, ihre Zähne gruben sich in seinen Nacken. Leo wirbelte umher und er versuchte verzweifelt, Lima abzuschütteln. Sie sprang ab und blieb vor ihm stehen.

,,Warum bist du nur so stur, komm mit mir, schließe dich unserem Rudel an und werde ein starker Wolf, du wirst wieder eine Familie haben."

,,Nein, ich habe bereits eine Familie."

Leo blickte zu Canjy und Hakku, die wieder nach draußen rannten.

,,Das soll deine Familie sein?", lachte Lima. Leos Blick verfinsterte sich, er sprang los und schnappte nach Limas Hinterlauf, doch sie wich aus und rammte Leo zur Seite.

,,Ich habe den Auftrag, dich ins Lager zu bringen und das werde ich auch tun! Und wenn ich dich dafür bewusstlos schlagen muss!"

Sie wollte ihm einen lähmenden Hieb versetzen, doch ein Wasserpfeil schoss an ihr vorbei.

,,Ich bin auch noch da!", rief Hakku.

Lima funkelte ihn an und rannte los, Hakkus Augen verengten sich, als Lima ihn ansprang und ihm in den Arm biss, während ihre Krallen seinen Bauch bearbeiteten. ,,Wenn ich ihnen doch nur helfen könnte!", seufzte Canjy ärgerlich.

,,Was kann ich tun? Ich will nicht einfach nur tatenlos zusehen und hinter ihnen stehen, ich will mit ihnen kämpfen!" Er ballte die Pfote zur Faust und hielt sie nah an seine Brust. Canjy sah, wie Lima wieder zu Leo sprang und mit ihm kämpfte.

,,Ich muss ihm helfen, ich muss mit ihm kämpfen."

Er versuchte sich an die Worte seines Vaters zu erinnern, als er ihm das Schwert überreichte.

,,Er hatte gesagt, dass dieses Schwert sich in Energie verwandelt und durch meinen Körper fließt, diese Energie kann ich zurück in das Schwert verwandeln, nur wie?"

Er hob den Arm, sein Blick war ernst und er rief: ,,Superhelden-Verwandlung!"

Leise pfiff der Wind an ihm vorbei, nichts tat sich. ,,So wird das nichts.", bemerkte er und griff sich an die Brust. Er spürte seinen Herzschlag, seine Augen schlossen sich. Er sah die kalte Schwärze. Er atmete langsam ein und wieder aus, er fiel in eine Art Trance. Die Schwärze vor seinen Augen löste sich auf, ein kleines Flackern erschien. Es war nur ein kleiner gelblicher Punkt, doch Canjy sah ihn genau. Er konzentrierte sich auf diesen Punkt. Plötzlich wuchs die kleine Kerzenflamme zu einem großen Feuer an, der Canjy auf die Knie warf. Seine Augen sprangen auf, sie leuchteten rot auf und er keuchte.

Er atmete tief ein und schloss die Augen wieder. Das Feuer wurde immer größer, er griff danach, doch dann zögerte er.

Er atmete nochmals tief ein, das Feuer wurde ruhiger, er bemerkte, dass Feuer ruhig blieb, wenn auch er ruhig blieb, Unruhe ließ das Feuer wild und gefährlich werden. Er beruhigte Körper und Geist, das Feuer beruhigte sich, bis es nur noch eine kleine Flamme war, die vor sich hin flackerte. Canjy hob die Arme, das Feuer vergrößerte sich wieder, er bemerkte, dass er ruhiger sein muss, er musste Körper und Geist in Einklang bringen und sie vorsichtig und überlegt handeln lassen. Er konzentrierte sich nur auf die Flamme, spürte die Kraft und die Hitze, aber auch das Leben, das in ihr steckte.

Das rote Licht flackerte in seinen Augen und er trat näher, das Feuer wärmte ihn und etwas heißes schoss durch seinen Körper.

Der Fuchs griff langsam in die Flamme, es schmerzte nicht, sein Fell verbrannte nicht, aber er spürte die kräftige Energie, die dadurch in ihm freigesetzt wurde, wie das Blut wurde sie durch seinen Körper gepumpt und er öffnete wieder die Augen.

Er fand sich auf dem Hof wieder, Lima setzte gerade zum Sprang an.

In der Pfote hielt Canjy ein Schwert, welches rötlich glänzte.

Canjy blickte erstaunt zu dem Schwert. ,,Das Schwert. Inferno." Er hob es hoch empor, der Glanz der Sonne spiegelte sich in dem Stahl des Schwertes.

Lima hielt in ihrem Sprung inne und blickte erschreckt zu dem Fuchs, der das Schwert in die Luft hielt. Die Klinge glühte orange. Canjy schlug vertikal in die Luft. Die Spitze zog einen roten Strich hinter sich her. Der Fuchs schloss die Augen, aus dem roten Strich strömte plötzlich eine Welle aus heißem Feuer, welches auf die Wölfin zuflog. Leo kroch zurück, als er die Feuermasse sah. Lima wollte zurückspringen, doch der Flammenwirbel traf sie am Vorderlauf und sie schrie voller Schmerz. Canjy steckte sein Schwert zurück in seinen Gürtel und rannte zu Leo. Lima richtete sich wieder auf und funkelte den Fuchs wütend an. ,,Das wirst du noch bereuen!", schrie sie und humpelte eilig davon. Canjy kniete sich zu dem Wolf und strich über seine Flanke.

,,Alles okay bei dir?", fragte er besorgt.

,,Ja, es sind nur ein paar Kratzer."

Leo rappelte sich wieder auf und blickte Canjy erstaunt an.

,,Das war ziemlich stark Canjy, wie hast du das gemacht?"

,,So genau, weiß ich das gar nicht. Aber ich bin endlich auch ein Superheld."

,,Canjy, das hier ist nicht eines deiner Comic-Hefte."

Plötzlich begann Canjys Körper zu glänzen. Das Schwert löste sich in Funken auf. ,,Und schon ist es weg."

,,Was ist mit Hakku?!", fragte Leo beunruhigt und rannte zu dem Kater, der bewusstlos auf dem Boden lag, ein paar Wunden zierten den mageren Körper. Leo leckte ihm über das Gesicht, sodass er aufwachte.

,,Alles in Ordnung?", fragte Canjy, der dazugetreten kam.

,,Ja, geht schon.", sagte er und richtete sich wieder auf.

,,Toll, jetzt bin ich schon wieder schmutzig.", seufzte er. Langsam öffneten sich die Augen der Großmutter und sie blickte in Canjys sorgenvolles Gesicht. ,,Canjy, mein Junge, wo ist dieser Wolf?"

,,Er ist nicht mehr da, keine Sorge, ruhe dich jetzt etwas aus."

,,Und wenn er zurück kommt?" Sie setzte sich auf, doch Canjy winkte ab. ,,Mach dir keine Sorgen, den haben wir vertrieben."

,,Ist er wirklich weg?"

,,Ja Großmutter, doch jetzt ruh dich aus, okay?"

Sie nickte einverstanden. Canjy verschwand aus ihrem Zimmer und ließ sie schlafen.

,,Wie geht es ihr?", fragte Leo, als er wieder in die Küche kam.

,,Ganz gut, sie muss sich nur etwas ausruhen." Sie machten sich noch schnell etwas zu Essen, dann verschwanden sie wieder in Canjys altem Zimmer. Die Sonne war bereits hinter dem Horizont verschwunden. Leo und Canjy quetschten sich zusammen ins Bett, während Hakku es sich auf dem Sofa gemütlich machte.

,,Sag mal Hakku, was bist du eigentlich?", erkundigte sich Leo. ,,Weil ich mich verwandeln kann?" Der Wolf nickte. ,,Genau kann ich es dir nicht sagen. Vor circa fünf Jahren kam ein Kerl in den Wald, er wollte Bäume fällen und somit den Lebensraum vieler Tiere zerstören, das konnte ich natürlich nicht zulassen, ich war sauer auf diesen Kerl, da ist plötzlich dieser Stein erschienen, der mich verwandelt hatte. Ich habe den Kerl auf höflichste Weise gebeten, den Wald zu verlassen." Er grinste. ,,In der darauf-folgenden Nacht hatte ich im Traum mit jemandem gesprochen, er hatte gesagt, dass der Name, den man mir gegeben hatte, Hakku Thenno lautete, jedoch sei mein wahrer Name Aquamarin. Er sagte außerdem, dass ich ein Krieger einer Gruppe bin, die aus einer anderen Welt stammen, ich glaube das Ganze zwar nicht, aber was bleibt mir anderes übrig?"

Leo kratzte sich verwundert am Kopf. ,,Und ich dachte, meine Geschichte wäre schon sonderbar."

,,Also gibt es noch mehr wie dich? Furries, die sich mit diesen besonderen Steinen verwandeln können.", fragte Canjy neugierig.

,,Anscheinend."

,,Verstehe.", sagte er und kuschelte sich unter die Decke, Leo klammerte sich an ihn.

,,Nun ja, wir sehen morgen weiter.", meinte der Fuchs und löschte das Licht.

,,Gute Nacht Hakku.", sagten die beiden zu dem Kater.

,,Gute Nacht."

Canjy drückte den Wolf fest an sich, während seine Pfoten über den Bauch wanderten, er liebte die Wärme und die Nähe des Wolfes. Leo vergrub seine Schnauze im Brustfell des Fuchses, während seine Pfoten sich um ihn schlangen und seinen Rücken kraulten.

Leo blickte zu ihm auf, gab ihn einen Kuss und schlief langsam ein.