Kristall-Krieger - Kapitel 25: Die Auferstehung
Die Auferstehung
Es war, als wäre der Himmel in vollkommene Dunkelheit getaucht.
,,Was geschieht hier!", fragte Zoru seinen Bruder, der noch am Boden kauerte und mit leerem Blick zum schwarzen Mond schaute. Dunkler Nebel zog sich über die Erde. Sämtliches Licht erlosch.
,,Ich wusste, dass es geschehen wird. Niemand kann es aufhalten."
Zoru rüttelte an Leon und fragte laut: ,,Was wird denn geschehen?!"
,,Der Tod wird kommen und die Tat, die ihm einst misslang, zuende bringen."
Plötzlich erklang ein lautes Krachen. Durch den schwarzen Mond verliefen viele Risse. Mit einer lauten Explosion wurde der Mond gesprengt. Silver schloss die Augen und hielt die Arme schützend vor sich. Als wieder Ruhe einkehrte, öffnete er seine Augen und blickte auf. Er riss die Augen weit auf, dort, wo vorher der Mond stand, schwebte jetzt ein schwarzvioletter Nebel.
,,Chángmián", flüsterte Leon.
,,Wer ist das?!", rief Kristy.
,,Ich erinnere mich", sagte Drake. ,,Als ich in die Vergangenheit gereist bin, habe ich auch diesen Nebel gesehen. Er hat gegen Ruby und die Krieger gekämpft."
,,Aber, das ist doch nur Nebel", sagte Rika.
,,Kein gewöhnlicher Nebel", meinte Drake. Der Nebel flog auf die Erde zu.
,,Wieso kommt er hierher?", wollte Suichiro wissen.
,,Er wird die Tat, die ihm einst misslang, zuende bringen", flüsterte Leon.
,,Will er die Erde vernichten?", fragte Silver geschockt.
,,Vorher wird er uns vernichten wollen", sagte Zoru. Der Nebel kam immer näher und verwandelte sich in einen schwarzen Schleier.
,,Er verändert seine Gestalt", meinte Kristy. ,,Er wird zu einem..."
,,...Menschen", beendete Silver ihren Satz.
Chángmián verwandelte sich in eine menschliche Gestalt. Der schwarze Nebel verwandelte sich in einen Umhang, der sich um ihn legte. Er schwebte zu Boden und öffnete die Augen. Sie waren komplett schwarz. Schwärzer als die Nacht. Er blickte zu den Kriegern.
,,Ich bin Chángmián."
Die Krieger versammelten sich und blickten zu ihm.
,,Viele Jahre war ich von dem Licht der Kristalle eingeschlossen, doch das Licht ließ nach, als sich die Kristall-Krieger der Vergangenheit, mit denen der Gegenwart verbündeten. Der Zauber ist gebrochen, der Tod kehrt zurück und er wird sich rächen! Ich werde zuerst das Licht der Kristalle zerstören, dann kann man mich nicht mehr aufhalten!"
Die Schwarze Schlange, die die ganze Zeit nur stumm zugeschaut hatte, trat nun vor ihn und sagte: ,,Die Kristalle gehören uns. Du wirst sie nie bekommen!"
Er blickte sie kalt an und sagte: ,,Du willst dich mir in den Weg stellen? Dann wirst du sterben!"
Chángmián griff sie am Hals und zog sie hoch. Sie wand sich und versuchte sich aus seinem Griff zu befreien. Seine Augen glühten rot auf und er bohrte seine Fingernägel, die so spitz waren wie Krallen, in ihren Hals. Die Schlange schrie laut, strampelte wild mit den Beinen und versuchte sich verzweifelt zu befreien.
,,Lass sie los!", brüllte der Löwe und rannte zu ihnen.
,,Keinen Schritt weiter, sonst zerbreche ich sie wie einen Ast!"
Die Schlange blickte ihn an und flehte: ,,Bitte, tu das nicht. Ich überlasse dir die Kristalle, aber lass mich leben."
Ihre Augen zeigten Angst und sie log nicht, doch Chángmián blickte sie nur kalt an.
,,Na gut."
Er lockerte seinen Griff. Die Schlange atmete erleichtert auf.
,,Ich werde dir einen schnellen Tod gewähren!"
Die giftgrünen Augen der Schlange verengten sich. Chángmiáns Augen glühten. Er drückte seine Nägel in ihr Fleisch. Aus seiner Hand strömten Funken und schwarze Blitze. Die Schlange schrie. Sie schrie so laut und schrill, dass die anderen zurückschreckten und ihnen ein eisiger Schauer den Rücken hochkroch. Das Schreien wurde leiser. Er ließ die Schlange zu Boden fallen. Ihr Körper zuckte noch einige Male. Sie röchelte nach Luft. Ihre Augen wurden glasig, dann fielen sie zu. Die Schlange war tot.
Er leckte sich das Blut von den Fingern und zeigte ein zufriedenes Grinsen.
,,Nein!"
Der Löwe rannte auf sie zu. Er kniete sich zu ihr nieder und strich ihr über das Gesicht.
,,Ich habe sie geliebt. Zusammen wollten wir eine neue Welt schaffen. Eine des Friedens, ohne den Menschen."
Er blickte zu dem Mann auf.
,,Wieso hast du das getan? Sie hat dich angefleht und du hast sie kalt ermordet!", brüllte er mit Tränen in den Augen.
,,Ich vernichte alle, die sich mir in den Weg stellen!"
Er trat näher zu dem Löwen, doch dieser streckte seine Pranke aus und feuerte eine schwarze Energiekugel ab. Doch Chángmián schwang seinen Arm und schlug die Kugel weg, die daraufhin weit in den Himmel flog.
,,Wow, die Kugel hätte uns schwere Verletzungen zugefügt, wenn nicht sogar getötet und der blockt die so einfach ab", staunte Silver.
,,Er ist stark. Er hat die Schlange einfach so getötet", meinte Taroe. Drake blickte zum leblosen Körper und sagte: ,,Sie hat um Gnade gefleht. Sie hatten nicht wirklich eine böse Absicht. Sie wollten einfach Rache, auch wenn das nie eine Lösung ist. Sie hat so einen Tod nicht verdient."
Die anderen Krieger nickten betrübt.
,,Ich hatte sie geliebt. Sie war etwas Besonderes und du hast sie eiskalt ermordet!"
Zorn baute sich in dem Löwen auf. Er rannte los und rammte seine Faust ins Gesicht von Chángmián, doch der bewegte sich keinen Millimeter zurück. Es war, als hätte der Löwe gegen eine Wand geschlagen.
,,War das schon alles?", fragte er. Der Löwe zog die Faust zurück. Nicht mal ein Abdruck war auf Dem Gesicht des Feindes zu sehen. Der Löwe schlug erneut zu und brüllte voller Wut. Wieder blieb der Feind unbeeindruckt. Immer wieder schlug er auf ihn ein, während seine Tränen wie Diamanten glitzerten. Er brüllte laut und holte weit zu einem Schlag aus, doch Chángmián drehte sich zur Seite und der Löwe schlug ins Leere. Er verlor den Halt und knallte auf den dreckigen Boden. Mit den Pranken stützte er sich ab. Tränen liefen ihm übers Gesicht und tropften auf die staubige Erde.
,,Wieso musste das geschehen? Ich wollte nichts weiter, als mit ihr in einer friedlichen Welt leben."
Suichiro blickte Silver an. In seinen Augen lag Mitleid.
,,Er tut mir leid."
Silver nickte.
Der Löwe richtete sich wieder auf, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und rief: ,,Das wirst du bereuen!"
Er blickte zu der Schlange und sagte leise: ,,Es gibt etwas, dass ich dir nie erzählt hatte. Ich bin wie unsere Familie von den Menschen geschnappt worden. Damals war ich noch ein Baby. Die Menschen haben an meinem Körper Experimente durchgeführt, doch ich hatte überlebt. Meine Mutter hatte ihr Leben riskiert, um mich da raus zu bringen und sie hatte es geschafft, ich war wieder frei, doch sie ist dabei umgekommen."
Er blickte wieder zu Chángmián.
,,Ich hatte nach den Experimenten, die an mir durchgeführt wurden, eine Bombe eingesetzt bekommen, für den Fall, dass ich fliehe. Doch ich konnte den Auslöser dieser Bombe stehlen."
Er griff sich in die Tasche und holte eine schwarze Fernbedienung heraus. Suichiro riss die Augen weit auf.
,,Er wird doch nicht..."
,,Doch, er wird", bemerkte Taroe. Der Löwe rannte los, umklammerte den verblüfften Chángmián und drückte den Knopf.
,,Ich werde dich mit mir in den Tod reißen!"
Er schaute mit einem glühenden Blick zu Zoru.
,,Das was wir getan haben, tut mir leid Zoru. Obwohl wir dich nur benutzt hatten, mochte ich dich doch sehr gerne. Lebe wohl."
Zoru nickte traurig. Tränen glitzerten in seinen Augen. Der Löwe schien von innen heraus zu leuchten und er schloss die Augen, aus denen eine glänzende Träne floss.
Silver riss weit die Augen auf. Suichiro klammerte sich fest an ihn.
,,Wir sollten hier verschwinden!", rief er. Silver griff Suichiro, nahm ihn auf den Arm und rannte davon.
,,Weg hier!"
Drake griff Kristy an der Pfote und rannte mit ihr davon. Taroe, Rika, Leon und Zoru taten das gleiche. Suichiro blickte noch einmal zurück zu dem Löwen. Sein Körper leuchtete grell und plötzlich erschien eine gigantische Explosion. Silver und die anderen wurden von der Druckwelle umgerissen. Eine riesige Staubwolke wirbelte auf.
Nach einigen Minuten, in der sich der Staub einigermaßen gelegt hatte, öffnete Suichiro die Augen und blickte zu Silver, der sich schützend vor ihn geworfen hatte. Er rüttelte an ihm und versuchte ihn zu wecken.
,,Silver, wach auf!"
Der Wolf öffnete die Augen und schüttelte sich den Staub aus dem Fell.
,,Alles okay bei dir?", fragte der Husky besorgt.
,,Ja, aber was ist mit den anderen?"
Sie richteten sich wieder auf und versuchten in dem Staub jemanden zu finden.
,,Taroe?"
Silver rannte zu dem Tiger, der von Staub bedeckt über der Kätzin lag. Der Wolf half ihm wieder auf die Beine, während sich Suichiro um Rika kümmerte.
,,Das war eine menge Staub", hustete der Tiger.
,,Wo sind die anderen?", fragte Rika.
,,Wir müssen sie suchen", meinte Silver. Sie teilten sich auf und suchten ihre Freunde.
,,Da", sagte Rika. Taroe und Rika rannten zu Drake und Kristy, die von Staub bedeckt auf dem Boden lagen. Sie versuchten sie wachzurütteln.
,,Wach auf Kristy!", sagte Rika zu der Häsin. Kristy öffnete die Augen und hustete laut.
,,Bist du okay?"
,,Ja, geht schon."
Sie richtete sich auf und schüttelte sich den Staub aus dem braunen Fell. Plötzlich spürte sie eine Pfote, die sich auf ihre Schulter legte.
,,Drake!"
Sie fiel dem Fuchs um den Hals.
,,Endlich ist es vorbei. Das Teufels-Trio und Chángmián sind vernichtet worden", sagte der Fuchs.
Silver fand einen mit Staub bedeckten Körper und rüttelte an ihm.
,,Leon?"
Der Leopard schaute den Wolf an und richtete sich wieder auf.
,,Wo sind die anderen? Wo ist Zoru?", fragte er. Silver zuckte mit den Schultern.
,,Hey Zoru?"
Suichiro rüttelte an dem Panther und half ihm wieder auf die Beine. Zoru schüttelte sich den Staub aus dem Fell und blickte den Husky fragend an.
,,Wieso hilfst du mir? Ich wollte euch umbringen. Hast du das vergessen?"
,,Nein, aber du bist nun einer von uns. Du bist kein Mörder."
,,Danke. Ich habe euer Vertrauen gar nicht verdient, nach dem, was ich getan habe."
,,Vergiss das, ich weiß, dass du ein gutes Herz hast. Lass uns zu den anderen gehen."
Zoru nickte einverstanden.
Der Staub legte sich und die Krieger versammelten sich wieder.
,,Endlich ist alles vorbei", meinte Silver.
,,Keine Kämpfe mehr", sagte Suichiro.
,,Ja, es war ein hartes Stück Arbeit", lachte Drake.
Zoru wendete sich an Leon und sagte: ,,Jetzt können wir endlich nach Hause gehen."
Doch Leon blickte starr nach vorn und sagte: ,,Es ist noch nicht vorbei. Es kann nicht so einfach vorbei sein. Chángmián ist zu mächtig, um einfach so besiegt zu werden."
,,Nein, wir haben es doch gesehen. Chángmián wurde vernichtet", meinte Suichiro. Leon schüttelte den Kopf.
,,Nein, hast du vergessen, dass ich in die Zukunft sehen kann? Ich weiß, dass Chángmián m..."
Er verstummte und blickte zu dem Ort, wo der Löwe sich in die Luft gesprengt hatte. Ein dunkler Nebel erschien und die Staubwolke verschwand. Ein kaltes Lachen erklang.
,,Wie recht er doch hat. So leicht besiegt man mich nicht!"
Der Nebel verschwand und Chángmián tauchte wieder auf. Weder vom Körper des Löwen, noch von dem der Schlange war etwas übrig. Beide waren komplett verschwunden. Chángmián trat vor die Krieger und grinste sie kalt an.
,,Das hatte ganz schön gekitzelt, doch das war zu schwach, um mich wirklich verletzen zu können!"
Er trat langsam näher und blickte die Krieger mit seinem eisigen Blick an.
,,Das wird euer Ende!", rief er und streckte eine Hand nach oben.
,,Was passiert hier?!", rief Kristy.
,,Wir... schweben in die Luft", bemerkte Drake. Die Krieger schwebten hoch in die Luft. Zoru beobachtete Chángmián, der sie fies angrinste. Der Panther blickte zu Leon, der die Augen geschlossen hielt.
,,Was hast du?", fragte Zoru.
,,Ich wusste, dass das passieren wird. Wir können ihn nicht aufhalten."
,,Doch Leon, das können wir. Du darfst nur nicht den Mut verlieren. Glaub daran, dass wir es schaffen, die Welt zu retten."
,,Die Welt retten? Schau dich doch um Zoru! Wir können die Welt nicht beschützen!"
Zoru blickte sich um. Der Ort war von schwarzem Nebel und Staub bedeckt. Die ganze Welt war in Dunkelheit gehüllt. Der Nebel breitete sich aus und verschlang die Erde.
,,Wenn wir aufgeben, dann können wir die Welt auch nicht mehr retten. Wir müssen fest daran glauben, dass wir die Welt beschützen und retten können!", rief Zoru.
,,Du bist nicht derjenige, der in die Zukunft sehen kann Zoru. Ich weiß, was passieren wird. Nur wenn alle Krieger vereint sind, können wir gewinnen."
,,Aber wir sind doch alle vereint."
Leon warf ihm einen traurigen Blick zu und schüttelte den Kopf.
,,Wenn du aufgibst, wirst du auch verlieren. Du musst stark bleiben und es weiter versuchen. Du bist nicht alleine Leon!", rief Zoru ihm zu. Leon blickte auf.
,,Vielleicht hast du recht, noch ist es nicht vorbei."
Er schaute zu Chángmián. Seine Augen verengten sich. Chángmián lachte. Auf seiner Hand bildete sich eine schwarze Kugel, die das Licht in sich einsog.
,,Hiermit werde ich euch vernichten!"
,,Das ist eine Bombe!", rief Leon. Die Kugel flog auf sie zu. Ein lauter Knall war die Folge. Leon schloss die Augen und machte sich auf das Schlimmste gefasst. Er öffnete langsam die Augen, er war noch am Leben. Verwundert blickte er auf seine Pfoten.
,,Aber... wieso...?"
Leon schaute sich um und erblickte Chángmián mit seinem kalten Grinsen. Doch bewegte er sich nicht. Er schien wie eingefroren. Der Leopard drehte sich um und schrie kurz auf. Er sah die Bombe, wie sie kurz davor war, zu explodieren, doch als er genauer hinschaute, fiel ihm auf, dass die Zeit stehen geblieben sein musste. Er entdeckte die anderen Krieger, die auch wieder die Augen öffneten und sich verwirrt umschauten.
,,Was ist passiert?", fragte Suichiro.
,,Das war ich", sagte Zoru. Alle blickten zu dem Panther. Er hielt seinen Kampfstab, dessen Spitze hell glühte
,,Mit meiner Fähigkeit Zeitstopp kann ich die Zeit anhalten, doch die Technik verbraucht viel Energie, ich benutze sie nur in Notfällen wie diesen. Es dauert einige Zeit, bis ich sie wieder verwenden kann."
Er schaute mit einem traurigen Blick zu Leon.
,,Ich bringe euch in Sicherheit."
Zoru schloss die Augen. Einer nach dem anderen verwandelte sich in helles Licht und verschwand. Am Boden tauchten sie wieder auf. Weit genug weg, um nicht von der Explosion erfasst zu werden. Leon war der Letzte, der verschwinden sollte. Er blickte zu Zoru. Dieser sagte ihm noch: ,,Bitte besuche unseren Vater."
,,Aber..."
Leons Körper verschwand und er tauchte am Boden wieder auf. Er schaute hoch. Eine riesige Explosion erklang. Die Bombe ging in die Luft. Leon spürte, wie sein Herz pulsierte. Das Feuerwerk im Himmel leuchtete so rot wie Blut.
,,Zoru!", schrie Leon. Die anderen blickten ihn erschreckt an.
,,Ist er etwa...?", begann Suichiro. Leon nickte mit Tränen in den Augen.
,,Da!", rief Kristy und zeigte nach oben. Eine schwarze Gestalt flog aus der Staubwolke und raste auf die Erde zu. Mit einem lauten Knall prallte er auf den harten Boden. Leon rannte zu seinem Bruder und strich ihm durch das dunkle Fell.
,,Er wird sterben", sagte Leon voller Trauer. Zorus Schweif zuckte noch einmal und aus seinem linken, hellblauem Auge lief eine glänzende Träne. Die Krieger versammelten sich um ihn und blickten traurig zu ihm hinab. Leon stand auf. In seinen Augen brannte die Entschlossenheit. Er atmete tief ein und griff sich seinen langen Stab. Langsam ließ er ihn über den Kopf kreisen. Der weiße Edelstein auf der Spitze glühte hell. Suichiro blickte zu ihm auf und flüsterte: ,,Nein, bitte nicht."
Leon ließ den Stab auf den Boden knallen und sagte leise: ,,Leuchtende Aura."
Aus der Kugel des Stabes floss ein starker Lichtstrom. Dieser hüllte den Körper des Panthers ein. Ein leises Pulsieren erklang und der Körper des Panthers begann zu leuchten. Der Körper des Leoparden leuchtete ebenfalls.
,,Du darfst das nicht tun Leon!", schrie Suichiro. In seinen Augen glänzte das Wasser.
Zoru öffnete langsam wieder die Augen, während Leon auf die Knie sank. Zorus Wunden wurden auf den Leoparden übertragen. Der Panther setzte sich auf und strich sich verwundert durch sein Fell. Die Wunden schienen sich aufzulösen. Er blickte zu Leon, der nun auf den Boden fiel. Eine Blutlache breitete sich unter ihm aus.
,,Was hast du getan?", fragte Zoru.
,,Ich habe deine Wunden auf mich übertragen", keuchte Leon.
,,Wieso hast du das gemacht? Du wirst dabei umkommen."
,,Das wusste ich. Ich wusste, dass ich sterben würde."
Er blickte zu Silver.
,,Ich konnte euch nicht sagen, ob wir diesen Kampf gewinnen, weil ich nur wusste, dass ich sterben würde. Ich kann nicht sehen, was nach meinem Tod passiert."
Zoru kniete sich neben ihn und strich ihm über die Wange.
,,Hast du schon vergessen, was du mir gesagt hattest? Du hattest gesagt, dass wir wieder eine richtige Familie werden würden. Du, ich und unser Vater würden wieder zusammen leben. Du darfst dein Wort nicht brechen. Du darfst nicht sterben. Bitte."
,,Es tut mir leid Zoru."
,,Wieso hast du das nur getan? Warum hast du mich nicht sterben lassen? Ich habe so viele schlimme Dinge getan. Ich verdiene es nicht, gerettet zu werden."
,,Nein Zoru. Du wurdest manipuliert. Du warst nie böse. Ich habe das getan, weil du ein Leben und einen Vater hast, der sich Sorgen um dich macht. Ich habe kein Leben und alle denken, ich sei tot."
Leon blickte wieder zu Silver und sagte: ,,Silver, Suichiro und alle anderen. Ich danke euch für alles, was ihr getan habt. Ich bin glücklich, mit euch zusammen gewesen zu sein."
Er schaute Zoru wieder in die Augen, in denen sich Trauer und Schmerz spiegelten.
,,Ich bitte dich als mein Bruder. Wenn ihr das alles schafft, kehre zu meinem Vater zurück."
Zoru griff nach einer Pfote von Leon und versprach: ,,Das werde ich."
,,Danke."
Leon schloss die Augen. Eine silbern glänzende Träne lief ihm über das Gesicht und er lächelte glücklich.
Sein Körper begann zu funkeln und er wurde durchsichtig. Zoru nahm ihn auf den Arm, vergrub seine Schnauze in dem weißen Fell und wimmerte. Die anderen schauten ebenfalls betrübt zu, wie das Leben aus dem Körper des Leoparden wich. Suichiro fiel in Silvers Arme und ließ seinen Tränen freien Lauf. Silver versuchte ihn zu beruhigen, doch auch ihm liefen Tränen über das Gesicht.
,,Bitte, geh nicht", flehte Zoru und drückte den Leopard fest an sich. Der Körper wurde immer leichter und durchsichtiger. Das Funkeln wurde schwächer.
,,Nein, Leon!"
Der Körper verschwand. Ein weiß glänzender Kristall flog in Zorus Pfote. Der Panther drückte den Kristall an sich und heulte laut auf.
,,Leon!!!"