Five Dragons: DLvP Kapitel 2: Wilkommen in Stronos

Story by Lorddaventry on SoFurry

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Kapitel 2: Willkommen in Stronos

Es war bereits Nachmittag. Die Sonne bewegte sich schon auf den Horizont zu.

Roland wachte langsam auf. Das Erste was er sah war der verschwommene Umriss eines Kopfes und er Blickte in ein bekanntes Gesicht.

Zwei tief blaue Augen strahlten ihn an und er vernahm ein fröhliches „Meep". Das Weibchen bewegte sich aufgeregt auf dem Laken hin und her und machte kleine Freudensprünge auf der Matratze. Sie brachte ihren Kopf mit seinem auf Augenhöhe und leckte ihm mit einem Zug über das ganze Gesicht. Die Drachin gurrte fröhlich und sah ihn mit feuchten Augen an.

Sie war sichtlich froh, dass er wieder wach war. Das Weibchen legte sich neben ihn hin und suchte Blickkontakt.

Roland wischte sich mit dem Arm sein Gesicht trocken und strich seiner Drachin über den Rücken, während er ihren Blick erwiderte. „Schön auch dich zu sehen." sagte er zu ihr mit einem breiten Lächeln.

Sie antwortete darauf mit einem fröhlichen „Chirp" und machte mit geschlossenen Augen eine nickende Kopfbewegung.

Er hob die Decke hoch um aufzustehen, machte aber eine Pause als er seinen Unterschenkel ansah. Sein Bein war steif. Der rechte Unterschenkel eingebunden und mit zwei langen Holzstücken geschient. Er atmete langsam aus, setzte sich aufrecht auf die Bettkannte und stellte beide Füsse auf den Boden. Das Weibchen nahm links von ihm Platz. Sie schnupperte einige Male an dem Verband und sah ihn aufgeregt an, bevor sie seinen Arm mit ihrer Nase stupste.

Er legte ihr den linken Arm auf den Rücken und liess seinen Blick in dem Zimmer umherwandern. Er sass auf einem grossen Bett mit weissen Lacken. Das Sonnenlicht drang durch die breiten Fenster und flutete den Raum mit einem warmen goldenen Schimmer.

Der Boden war mit einem grossen roten Teppich belegt, welcher mit einem eigenartigen Muster geschmückt war. Die Wandteppiche wiesen die gleiche Verzierung auf.

Er riss geschockt die Augen auf und hielt sich hektisch seine rechte Hand vor als er auf das eingebrannte Zeichen auf seinem Handrücken blickte. „Das gleiche Symbol." murmelte er vor sich hin und blickte nervös zu seiner Begleiterin.

Diese schloss die Augen und schnurrte leise als sie ihren Kopf auf seinen Oberschenkel legte. Roland strich ihr mit der Hand zwischen den schwarzen Hörnern hindurch.

In Gedanken versunken ging er die letzten Ereignisse durch. Das Ei eines Drachens auf einem steinernen Sockel in einer verwitterten Kammer. Eine blau schimmernde Rune an der Holztür. Die seltsame Unterhaltung mit der Person in der orangeroten Robe. Eine Irrfahrt über die Passstrasse.

Roland hörte den Wind rauschen und das Knarren von Holzrädern auf einer steinigen Strasse.

Er sass erneut in der Kutsche, gegenüber seine Mutter. Er erinnerte sich an ihre Stimme, mit ihrem warmen, liebevollen klang. Ihre bestimmenden Worte „Du setzt dich jetzt da hin und hältst dich fest so gut du kannst!" hallten in seinem Kopf wieder, dann sah er wie sie aus dem Fenster kletterte und im Dunkeln verschwand.

Die Kabine wurde hin und her gerissen. Ein heller Blitz, gefolgt von einem tiefen Donnergrollen liess ihn zusammenzucken. Er vernahm einen Schrei und mit einem starken Ruck überschlug sich das Gefährt.

Roland wurde im Inneren der Kutsche hin und her geschleudert. Das Holz knarrte unter der enormen Belastung und begann zu brechen. Das Gefährt überschlug sich weiter, bis es zwischen zwei Bäumen zerschellte. Die Rückbank wurde dem Jungen entgegengeschleudert. Er hielt sich schützend einen Arm vor sein Gesicht und mit einem dumpfen Knall wurde es dunkel.

Der Junge wachte auf. Er lag unter dem freien Nachthimmel. Die Holzbank, an der er sich zuerst festgehalten hatte lag auf seiner Brust. Roland stiess die Bank hustend von sich runter und versuchte aufzustehen.

Stechende Schmerzen liessen ihn wieder zu Boden sinken. Ein Spiess ragte steil aus seinem rechten Unterschenkel. Er sah geschockt auf die blutende Wunde.

Eine vertraute Stimme erregte seine Aufmerksamkeit. „Roland, NEIN!" hörte er von ausserhalb der Trümmer.

Schwer atmend richtete er sich auf und machte einen langsamen Schritt nach dem Anderen aus dem Wrack heraus auf die Stimme zu.

Der Junge blickte auf seine Mutter, welche nicht weit von der Unfallstelle am Boden lag. Mit einem tiefen Schluchzen machte er sich auf den Weg zu ihr. Sein rechtes Bein zog er mühselig hinter sich her.

Er kniete vor ihr hin. Die Frau hob ihren Kopf und legte ihm ihre Hand an die Wange. „Ich dachte ich hätte dich verloren" flüsterte sie schwach. Roland spürte die Hand seiner Mutter und hielt sie mit seiner eigenen fest. Unfähig im Moment etwas zu sagen liefen ihm nur Tränen über sein Gesicht.

Dies war das letzte Mal, als er sie sah.

Dann riss ihn ein lautes Donnern aus den Gedanken. Roland kam schreckhaft zu sich und blickte nervös auf den Fensterladen, welcher vom Wind gegen die Aussenfassade geschlagen wurde.

Er schüttelte den Kopf und rieb sich mit einer Hand die Augen aus während er die traurige Erinnerung abklingen liess. Der Junge sah mit tränendem Blick aus dem Fenster und begann schwerer zu atmen. Er hielt sich dabei eine Hand an die Wange, als wenn er die seiner Mutter noch spüren konnte.

Das Weibchen zu seiner Linken legte behutsam einen Vorderlauf auf seinen Arm und zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Sie hob ihren Kopf und schaute ihm mit feuchtem Blick direkt in die Augen. Die tief blaue Färbung schien zu leuchten und ein leichter Türkisschimmer blitzte aus ihnen heraus. Sie schloss einmal kurz die Augen und schnaubte sanft. Anschliessend gurrte sie ruhig und hielt den tröstenden Blick aufrecht.

Roland spürte ihren warmen Atem im Gesicht. Er legte ihr eine Hand auf die Nase und blickte in die blauen Edelsteine. In dem Moment machte es „Klick" in seinem Kopf.

Sie hatte seine Erinnerung ebenfalls gesehen. Er fand keine Erklärung dafür, aber er konnte es tief in ihrem fesselnden Blick sehen.

Das Weibchen kam näher auf ihn zu und stellte beide Vorderbeine auf seinen Oberschenkel. Sie lehnte sich nach vorne und brachte ihren Kopf näher an seinen heran. Roland erwiderte die Geste, legte seinen linken Arm um das orangerote Tier und die rechte Hand auf ihre Brust. Sie schloss die Augen zur Hälfte, begann zu schnurren und schnaubte aufgeregt.

Das Weibchen richtete sich auf und legte beide Vorderläufe auf seine Schultern. Sie drückte ihn sanft nach hinten bis er mit dem Rücken auf dem Bett lag, mit der Drachin auf seiner Brust. Sie legte ihre Stirn auf seine und der Junge sah ihr mit einem freundlichen Lächeln tief in die blauen Augen. Ihre Pupillen geweitet wie kleine schwarze Löcher. Der Türkisschimmer um die Iris leuchtete regelrecht im Lichtschein.

Roland spürte die Vibrationen ihres Schnurrens auf seiner Brust, machte die Augen zu und nahm ihre tröstende Geste dankend an. Aus seinen geschlossenen Augen pressten sich einzelne Tränen, bei der Erkenntnis, welches Verständnis dieses Wesen ihm gegenüber aufbrachte.

„Verständnis von einem Drachen, nicht von einem Menschen. Von einem vierbeinigen, geschuppten, orangeroten, mit Flügeln und Hörnern ausgestattetem Drachen." dachte er zunächst vor sich hin. Er spürte jedoch, dass es ihm letztendlich egal war, wer oder was sie war. Roland war einfach froh, dass das Weibchen da war. Er bekam ein seltsames aber glückliches Gefühl, welches ihm durch den Körper fuhr.

Ihre Taktik schien zu funktionieren. Roland warf die erschütternden Gedanken aus seinem Verstand und konzentrierte sich nur auf sie.

Das Weibchen deckte ihn mit einem ihrer dunklen Flügel zu, legte ihren Kopf auf seine Brust und schnurrte leise weiter. Roland spürte die Vibrationen ihres Schnurrens und hielt die Augen geschlossen. Ohne ein Wort zu sagen, schloss er beide Arme um sie und hielt sie mit leichtem Druck fest. Sie gab ein zufriedenes „Churr" von sich, als sie die sanfte Berührung war nahm. Beide genossen den tröstenden Moment in vollen Zügen.

Die Zeit schien stehen zu bleiben. Roland wollte dass er ewig anhielt. Er fühlte sich sicher und geborgen.

Drache und Mensch lagen zusammen da. Ein ruhiger und romantischer Augenblick.

Die Stille wurde jedoch durch das ruckartige ffnen der Zimmertür gebrochen.

Beide schreckten auf und lösten die enge Umarmung. Roland schaute erschrocken zu der sich öffnenden Tür und setzte sich hektisch wieder auf die Bettkante. Das Weibchen blickte eilig auf und beförderte sich mit einem schnellen Sprung von der Matratze herunter zwischen Türe und Bett. Sie neigte ihren Kopf nach unten, hielt die Flügel steil nach hinten und fauchte den eintretenden Mann einmal an.

Roland stand auf, stützte sich an der Wand ab und beobachtete den Eindringling ebenfalls.

Ein grösserer, dünner Mann mit schulterlangen Haaren trat geistig etwas abwesend in das Zimmer ein. Er blieb ruckartig stehen. Sein skeptischer Blick zog von dem Weibchen zu dem Jungen, dann wieder zu dem Tier.

Er sah die orangerote Echse vor ihm an. Diese blickte mit starrem Blick zurück und knurrte leise. Der Mann hielt kurz inne und atmete stark aus. Er neigte den Kopf leicht schräg und hob beide Augenbrauen in Erstaunen. Anschliessend hielt er den rechten Zeigefinger hoch.

„Äh, Moment." sprach er völlig gelassen. Dann drehte er sich langsam um und ging mit schnellen Schritten aus dem Raum, den Zeigefinger stets hoch gehalten.

Das Weibchen nahm eine gelassenere Haltung ein, gab ein kurzes „Chirp" von sich und blicke fragend zu Roland. Dieser stand neben dem Bett und schaute verwirrt zurück. Er hob eine Augenbraue und zuckte kopfschüttelnd mit den Achseln. „Keine Ahnung was das sollte." sagte er zu ihr mit einem skeptischen Lächeln im Gesicht. Das Weibchen gab ein leises „Churr" von sich, schnaubte und schüttelte ihren Kopf ebenfalls.

Die Zimmertür stand offen und es waren Stimmen von aussen zu hören. Roland versuchte die Stimmenfetzen zu verstehen, doch es waren nur kleinere Brocken verständlich.

„Wo Willst du denn hin?"

„Niemand hat.... .... Drachen.... ....warum denn...."

„Jetzt stell dich nicht so.... ....geh da jetzt rein und.... ....der Drache.... ....nichts tun.....

....ich sage es nicht zweimal!"

„Das stand aber nicht in der Jobbeschreibung!" hallte es klagend von draussen, dann wurde es still.

Ein langer, dünner Arm kam zum Vorschein. „Nicht schiessen! Ich komme in Frieden." sagte der Mann, der erneut in das Zimmer eintrat. Er hielt beide Arme nach oben, als hätte man eine Armbrust auf ihn gerichtet und kniete sich auf den Boden. Er schaute mit ernster Miene die beiden im Raum an, während ihm vereinzelte Schweisstropfen von der Stirn liefen.

Roland sah den ängstlich zitternden Mann an. „Schiessen. Womit denn?" dachte er vor sich hin als er schmunzelnd den Kopf schüttelte.

Es folgte eine peinliche Pause, in der sich alle im Raum nur schweigend ansahen.

Roland atmete einmal durch und machte einen entschlossen Schritt auf den immer noch knienden Mann zu. „Ich bin Roland." begann er und hielt ihm seine rechte, geöffnete Hand entgegen. „Und wer seid ihr?"

Der Mann senkte seine Arme und blickte etwas ratlos den Jungen an. Er liess seinen Blick rasch zu dem orangeroten Weibchen abdriften, welche sich hinter Roland stellte. Sie schnaubte ihn einmal an und setzte sich aufrecht hin, wie ein Hund an der Seite seines Herrchens. Die Drachin blickte den Mann mit offen Augen an, welcher wie verzaubert in die tief blaue Färbung zurückschaute. Beinahe so als würde er darin ertrinken. Er hielt seinen Kopf leicht schräg und liess den Mund auffallen. Der Türkisschimmer in ihren Augen reflektierte sich in den Pupillen des Mannes und liess ihn schwer einatmen.

Roland stand wortlos da, die offene Hand immer noch ausgestreckt. Er sah den Mann vor sich an und winkte einige Male vor dessen Gesicht hin und her. Er war völlig weggetreten. Tränen liefen dem geistlosen Gesicht herunter. Er liess seinen ausgestreckten Arm auf die Schulter des Mannes sinken und ruckte ihn einmal nach vorne und hinten. „Hey, alles in Ordnung?" fragte er ihn.

Der Mann realisierte die Bewegung und blickte Roland schockiert an als hätte er ihn aus einem Alptraum gerissen. Er rieb sich beide Augen aus und schüttelte verwirrt den Kopf. Der Mann atmete flach und unbeherrscht vor sich hin, als stünde er vor einem Nervenzusammenbruch während er einen zittrigen Zeigefinger auf das Weibchen gerichtet hielt.

„Mach, dass es aufhört!" gab er angsterfüllt und mit einem tränenden Blick von sich. Er starrte stur auf das Tier. Sein vorhin geistloses Gesicht verfestigte sich in einer boshaften Miene. Das Weibchen machte einen vorsichtigen Schritt auf ihn zu. Den Kopf leicht schräg gehalten gab sie ein verwirrtes „Chirp" von sich. Was hatte sie falsch gemacht?

„Es soll aufhören!" war erneut von dem Mann zu hören. Diesmal lauter und bestimmender. Er stiess mit dem Zeigefinger einmal nach vorne, um sein letztes Wort zu unterstreichen. Die Drachin zuckte erschrocken zusammen, senkte den Kopf niedergeschlagen nach unten und wich einige Schritte nach hinten. Sie gab klagende Laute von sich während sie sich hinlegte. Ihren Blick traurig zur Seite gerichtet atmete sie schwerfällig und laut aus. Roland vernahm wiederwillig ihre Laute, welche ihm einen unangenehmen Schauer den Rücken hochfahren liessen. Der Klang brannte in seiner Seele.

Roland packte die zweite Schulter des Mannes, rüttelte ihn erneut durch und setzte einen ernsteren Blick auf. „Hey, jetzt komm mal wieder runter!" rief er ihm wütend ins Gesicht. Er blickte einmal zu der Echse hinter sich und warf ihr einen tröstenden Blick zu. Diese schloss die Augen und gab ein trauriges „Churr" von sich. Roland sah eine einzelne Träne aus ihrem geschlossenen Augenlied treten und wandte sich erneut dem zitternden Mann zu. „Was soll aufhören?" fragte er ihn mit wütendem Gesichtsausdruck.

Der Mann schien nun endgültig aufzuwachen und beruhigte seine Atmung. Er schüttelte den Kopf, hielt sich eine Hand an die Stirn und sah dann verwirrt auf seinen immer noch ausgestreckten Arm. Er liess den Arm sinken und blickte in ein ratloses und zugleich wütendes Gesicht. Beide Augenbrauen gehoben begann er verlegen zu grinsen, als hätte man ihn beim Spannern erwischt.

Es folgte eine stille Pause.

„Was sollte das?!" fragte Roland scharf. Der Mann zuckte darauf kurz mit dem Kopf zwischen seine Schultern. Er sah Roland eine Weile lang mit leicht schräg gehaltenem Kopf an „Was sollte, Was?" gab er verwirrt als Antwort zurück und zuckte mit den Achseln. Er schien sich an nichts mehr zu erinnern.

Roland richtete sich auf und kratze sich fragend am Hinterkopf, während sein Blick zu dem traurigen Weibchen wanderte. Es schnürte ihm die Brust zu, als ihr Winseln erneut in seine Ohren eindrang. Er ging vor sie hin und kniete sich vorsichtig zu ihr runter. Mit beiden Händen hob er sanft ihren Kopf hoch und sah sie tröstend an. Sie gurrte leise bei seiner Berührung und öffnete langsam die Augen, bevor sie ihren Blick auf ihn richtete.

Roland sah in die geweiteten Pupillen und spürte ihre niedergeschlagenen Emotionen, der Türkisschimmer verschwand in der tief blauen Färbung. „Ist nicht deine Schuld." sagte er ruhig zu ihr und strich ihr dabei mit einer Hand die Tränen aus dem Gesicht. Die Vibrationen ihres Gurrens waren intensiv und Roland hielt einen Moment inne um Luft zu holen. Er lächelte sie tröstend an und sprach gelassen weiter. „Du hast nichts Falsches getan, weshalb also die traurige Miene?" Sie schnaubte ihn einmal stark an, liess aber ihren traurigen Blick wieder zur Seite fallen.

„Weisst du?" begann er langsam. „Es tut hier richtig weh, dich so zu sehen." Sie hob ihren Kopf wieder und sah, wie sich Roland eine Hand auf die Brust legte. Sie richtete sich auf und stupste einmal mit ihrer Nase dagegen. Er Atmete einmal gelassen aus. „Ja, genau da." sprach er kopfnickend. Sie verstand die Geste. Das Weibchen schloss die Augen zur Hälfte, gurrte zufrieden und suchte erneut Blickkontakt. Es schien so als versuchte sie zu lächeln. Der dünne Rand aus Türkis kam wieder zum Vorschein und schimmerte hell um die Iris herum.

Roland stand auf, stets den Blick erwidernd. Er stemmte beide Hände in die Hüften und beugte sich zu ihr runter. „Also, wer ist ein fröhlicher Drache?" fragte er mit einem breiten Grinsen.

Sie stand blitzartig auf allen Vieren und machte einen kleinen Luftsprung. Noch in der Luft stiess sie ein lautes, aber glückliches „Meep" aus dem Hals. Roland kniete wieder zu ihr runter und tätschelte ihr auf den Kopf. „Genau das wollte ich hören." Sie gurrte zufrieden und leckte ihm kurz über die Wange, als wollte sie ihm einen Kuss geben.

Roland fiel erst jetzt wieder ein, dass ja noch Jemand im Zimmer war. Er dachte erneut an die Reaktion des Mannes auf seine Begleiterin. „Was hatte er wohl gesehen?"

Der Mann war inzwischen aufgestanden und hatte das Fenster geöffnet. Er stand an dem langen Fenstersims und holte einmal tief Luft. Mit einem erleichternden Stöhnen stiess er sie wieder aus und drehte sich elegant zu ihnen um.

Er holte Luft um einen Satz zu beginnen, doch es kam ihm jemand zuvor.

„Was brauchst du denn so lange?" fragte ein kräftiger Mann, der in der Zimmertür stand. Er trug eine weisse Weste mit roten Ärmeln, welche sich farblich ein wenig mit der braunen Hose bissen. Zwei grosse schwarze Schuhe rundeten das Bild ab.

Der dünne Mann hielt beide Arme auseinander und setzte eine fragende Miene auf. „Ich wollte gerade...." „Ist nicht mehr von Nöten." unterbrach ihn der Grosse. „Lady Catherine hat nach dir verlangt." Er machte einen Schritt rückwärts aus dem Zimmer und winkte mit einer Hand in den Flur. „Du kannst jetzt gehen. Ich übernehme ab hier."

Der dünne Mann atmete entrüstet aus und ging mit niedergehaltener Stirn aus dem Raum. Er schaute Roland im Vorbeigehen kurz an. „Wir sehen uns dann später, irgendwann." murmelte er und winkte ihm mit zwei Fingern noch zu bevor er im Flur verschwand. Roland blickte ihm skeptisch hinterher. Der Mann hatte eine eigenartige Art zu gehen und zu sprechen. Er fragte sich aber immer noch was diese Reaktion auf seine Begleiterin zu bedeuten hatte, doch das musste warten.

„Guten Morgen, Roland." sprach der Grosse. Der Mann kam erneut ins Zimmer und machte eine vorgebeugte Geste mit seinem Kopf. „Oder sollte ich eher sagen, einen schönen Abend?" Roland schaute verwundert aus dem offenen Fenster. Es war in der Tat sehr spät. Er fragte sich wie lange er wohl geschlafen hatte und wandte sich wieder dem Mann zu.

„Ihr könnt mich Daniel nennen." sagte der grosse Mann als er auf den Jungen zuging. „Der andere war Timmy." ergänzte er und deutete mit seinem rechten Daumen über seine Schulter.

Roland sah ihn mit ernster Miene an. „Wie lange bin ich schon hier?" fragte er.

Daniel hielt sich eine Hand an sein Kinn, während er seine Gedanken sammelte. „Mit heute sind es fünf Tage." antwortete er und hielt ihm fünf ausgestreckte Finger entgegen. Roland riss geschockt die Augen auf. „Fünf Tage?" hallte es in seinen Gedanken wieder. Er sah fragend das Weibchen an. Diese gab nickend ein „Chirp" von sich, und bestätigte Daniels Aussage.

„Ihr wart in sehr schlechter Verfassung, als ihr hier angekommen seid." begann Daniel. „Eure Wunde am Bein hatte sich entzündet und ihr hattet hohes Fieber." Daniel zeigte mit einer Hand auf Rolands rechtes Bein. „Doch die Sorati haben ganz gute Arbeit geleistet."

„Huh? Sorati?" Roland runzelte die Stirn. „Was ist ein Sorati?" fragte er Daniel neugierig.

Daniel fasste kurz einige Gedanken zusammen und sprach dann. „Die Sorati sind ein Volk von Zauberern, die sich der Magie der Wiederherstellung gewidmet haben. Ausserdem sind sie mit den Drachen verwandt." „Was, Drachen?" Roland hob erstaunt die Augenbrauen und zeigte auf seine Begleiterin. „Etwa so wie sie?" fragte er nach.

Daniel schüttelte den Kopf. „Nein nicht so. Sie verfügen durchaus über menschliche Züge, jedoch mit mehreren drachischen Merkmalen." Daniel begann zu lächeln. „Aber ihr werdet es selbst sehen, wenn wir sie morgen erneut aufsuchen werden."

„Erneut? Warum?" fragte Roland nach. „Sie wollen sich euer Bein noch einmal ansehen." argumentierte Daniel ruhig.

„Ein Menschendrache?" murmelte Roland vor sich hin und wusste nicht recht was er von dem halten sollte. Doch dann stupste ihn seine Begleiterin mit der Nase ins Bein und holte ihn aus den Gedanken zurück.

„Ja." begann Daniel erneut. „Sie war ebenfalls skeptisch." Er deutete mit der Hand zu dem Weibchen. „Und hat den Priester zuerst gar nicht an euch rangelassen." Er schaute sie lächelnd an. „Aber sie hat seine Absichten sehr schnell erkannt."

Daniel klatschte einmal vor sich mit den Händen zusammen. „So genug davon, alles andere können wir auch noch später besprechen." Er machte einige Schritte aus dem Zimmer heraus in den Flur und winkte Roland zu sich. „Ihr müsst doch sicher hungrig sein, nach einem solchen Abenteuer."

Roland sah ihn mit grossen Augen an und spürte genau in diesem Moment ein riesiges Loch in seinem Bauch, als er es erwähnt hatte und hielt sich eine Hand an die Quelle des Knurrens. „Ja das kann man wohl laut sagen." sprach er und folgte Daniel aus dem Zimmer, gefolgt von der Drachin.

Roland wurde von Daniel durch das grosse Haus geführt. Der Flur war geschmückt mit zahlreichen Wandteppichen, welche immer einen abwechselnden Farbton aufwiesen. Rot und Blau waren am stärksten vertreten. Die Wände waren behangen mit vielen Gemälden aus alter Zeit. Die meisten Gesichter waren Roland jedoch fremd, doch es tauchte immer wieder das gleiche Symbol wie auf seinem rechten Handrücken auf.

„Dies sind die Vorfahren der Familie Daventry." fing Daniel an zu erzählen. Er blieb mit ihm vor einem Bild stehen, auf dem zwei Frauen zu sehen waren. „Dies sind Lady Catherine und ihre Schwester Claire, eure Mutter." Der Mann atmete schweigend aus und ging dann still weiter. Roland blieb kurz angebunden vor dem Portrait stehen. Er blickte in das gemalte Gesicht seiner Mutter. Seine Augen begannen feucht zu werden, doch er wurde von einem kleinen Drachenweibchen ins Bein gestupst. Er schaute sie etwas verwundert an, musste dann aber lächeln als er mit ihr Blickkontakt hatte.

Sie schnaubte einmal stark und gab ein leises „Meep" von sich. „Hast recht." antwortete er und ging mit ihr zu Daniel, welcher bereits ein Stück weit vorausgegangen war.

Am Ende des langen Flures kamen sie zu einer Treppe, welche im Halbkreis in die untere Ebene zum Eingangsbereich führte. Unten angekommen gingen sie durch die Halle zum hinteren Bereich. Nachdem sie eine massive Holztür passiert hatten standen sie in einem grösseren Saal. In der Mitte des Raumes stand ein Grosser Tisch, um den zahlreiche Stühle aufgereiht waren. Ein rotes Tischtuch zog sich über die gesamte Länge der Platte und war mit vielen schmackhaften Gerichten gedeckt.

„Ahh, endlich wieder unter den Lebenden wie es scheint." kam von dem oberen Tischende. Auf dem Stuhl sass ein Mann in Uniform. Roland kannte die Person bereits, es war der Anführer der Wachleute die nach ihm gesucht hatten. Der Mann stand aus seinem Stuhl auf und machte eine vorgebeugte Geste mit seinem Kopf. „Gestattet mir mich vorzustellen. Koris, James Koris. Hauptmann der Garde von Ironwing."

„Für Formalitäten haben wir später noch Zeit Koris." unterbrach ihn Catherine, die neben ihm sass. „Nun lasst den Jungen doch erst einmal etwas essen." „Sehr wohl." sprach Koris und setzte sich wieder hin. Sie lächelte Roland freundlich an und winkte ihn zu dem leeren Stuhl auf ihrer linken Seite.

Daniel zog den Stuhl zurück. „Setzt euch." sprach er anschliessend und machte mit der geöffneten Hand eine Geste auf die Sitzfläche. Roland liess sich nicht zweimal bitten und nahm auf dem offerierten Stuhl Platz. Das Weibchen setzte sich rechts neben seinem Stuhl auf den Boden.

Er liess seinen Blick über den reich gedeckten Tisch wandern.

„Greif ruhig zu." sprach Catherine mit einem Lächeln im Gesicht. „Es ist genug von allem da." Roland war etwas skeptisch. Als sein Magen aber erneut knurrte begann er seinen Teller zu füllen.

Nach und nach kamen weitere Leute in den Raum und nahmen auf den freien Stühlen Platz. Alle musterten den Neuankömmling und seine Begleiterin genau. Roland fühlte sich in dieser Situation etwas unwohl und es schlug ihm ein wenig auf den Appetit.

„Das ist er?!" rief eine kindliche Stimme aus der Tür. Ein Mädchen mit langen braunen Haaren, welche zu einem Zopf geflochten waren trat in den Raum ein und schaute Roland mit einem komischen Blick an. Das seltsame daran war, dass ihre Augen nicht die gleiche Farbe hatten. Das rechte Auge war grün und das Linke Türkis. „Der ist ja richtig klein." kam anschliessend mit einem enttäuschtem Unterton von ihr.

Roland hob die Augenbrauen in Erstaunen. „Klein?" dachte er sich. „Wenn hier jemand klein ist, dann sie." Er schüttelte kurz den Kopf und sah zu seiner Begleiterin runter. Diese schnaubte einmal und hielt fragend ihren Kopf schräg.

Das Mädchen ging eilig um den Tisch herum und blieb vor der Drachin stehen. Diese stand etwas erschrocken auf und blickte skeptisch das vor ihr stehende Kind an. „Jetzt haben alle von einem Drachen geredet." meckerte sie laut vor sich hin. Sie hielt beide Arme nach vorne und zeigte auf das Weibchen. „Und dann komm ich her und der sieht so klein aus."

Die Drachin machte einige Schritte zurück und blickte einmal traurig zu Roland. „Nicht schon wieder." dachte er sich genervt. Mit einem Ruck schob Roland seinen Stuhl zurück und stand auf. Alle am Tisch verstummten und blickten ihn gespannt an.

Roland kniete neben dem Weibchen hin und legte einen Arm um sie. Er blickte das Mädchen etwas wütend an. „Was hast du den für ein Problem?" fragte er sie laut. „Ich hab doch kein Problem. Der da ist der mit dem Problem." fuhr sie energisch weiter. „Der Drache ist viel zu klein." sagte sie und zeigte mit dem Finger auf das Weibchen.

Roland sah einmal zu seiner Begleiterin, diese erwiderte seinen Blick mit feuchten Augen und einem leisen „Chirp". Dann wandte er sich wieder dem Mädchen zu. „Erstens." begann er. „ER ist eine SIE!" Roland sah sie ernst an. „Und Zweitens ist sie erst vor einigen Tagen geschlüpft, also tut es mir leid dass sie deinen Vorstellungen eines Drachens nicht entspricht." Die Drachin schnaubte darauf das Mädchen einmal herablassend an.

Das Mädchen stemmte ihre Hände in die Hüften und holte Luft. Doch bevor sie etwas sagen konnte wurde sie unterbrochen.

„Das reicht jetzt, Rebecca!" sagte Catherine mit bestimmendem Wortlaut. Rebecca stampfte darauf mit dem Fuss auf den Boden, ging energisch um den Tisch und setzte sich so weit weg von Roland hin wie es nur ging. Sie schickte noch einige wütende Blicke zu ihm, doch er ging nicht darauf ein. Er strich dem Weibchen einmal mit der Hand über den Kopf und schaute sie tröstend an. Sie gurrte darauf leise und leckte ihm über die Hand.

Roland stellte den Stuhl wieder gerade hin und setzte sich erneut an den Tisch. Die Drachin ging neben ihn hin und legte sich rechts von dem Stuhl auf den Boden. Es folgte eine kurze, stille Pause bevor die Tischgespräche wieder einsetzten. Roland war nicht nach Reden zu mute. Er horchte stattdessen den einzelnen Gesprächen.

Koris unterhielt sich mit Catherine. Roland hörte einige kleine Details heraus. Es ging um mehrere zwielichtige Personen die angeblich in der Stadt nach jemandem suchen sollen. Aber mehr bekam er nicht mit. Die anderen Gespräche waren zu laut.

Rolands Aufmerksamkeit zog sich nach unten, als er den Vorderlauf seiner Begleiterin auf seinem Bein spürte. Das Weibchen blickte ihn etwas traurig an und schmatzte einige Male mit leerem Maul. „Oh richtig, du hast sicherlich auch Hunger!" fuhr es ihm durch den Kopf.

Er winkte Daniel zu sich heran. „Darf sie auch etwas vom Tisch haben?" fragte er ihn und deutete mit einer Hand zu dem Weibchen. Daniel blickte den Jungen etwas verdutzt an und lächelte anschliessend. „Einen Moment." sprach er ruhig und ging mit eiligen Schritten aus dem Raum. Roland sah ihm nach bis er in der Tür verschwand. Kurze Zeit später kam er mit einer silbernen Schüssel zurück.

Das Weibchen beobachtete ihn genau, besonders die glänzende Schüssel die er mitbrachte. Sie stand auf allen Vieren und wedelte mit ihrem Schweif während sie neugierig in der Luft schnupperte. Daniel kniete sich nach unten und stellte die Schüssel neben Rolands Stuhl auf den Boden. Er hielt mit der Drachin Blickkontakt und lächelte sie an als er ihr in die tief blauen Augen blickte. Ein leichter Türkisschimmer blitzte in ihnen auf. „Lass es dir schmecken." sprach er gelassen und liess dann die Schüssel los. Anschliessend stand er wieder auf.

Das Weibchen machte sich sogleich über den Inhalt der Schüssel her. Und schlang das Fleisch gierig runter. Sie leckte den Rand der Schüssel sauber und gab ein sattes, glückliches „Chirp" von sich. Die Drachin fuhr sich mit der Zunge die Lippen hoch und legte sich erneut neben Rolands Stuhl, wo sie leise und fröhlich vor sich hin schnurrte.

„Habt ihr schon einen Namen für sie?" fragte ihn Daniel von der Seite. Roland war von seiner Frage überrascht und sah zu dem Weibchen runter. „Daran habe ich noch gar nicht gedacht." sagte er und zog verwundert die Augenbrauen hoch. Er legte seine Stirn in Falten und grübelte über mögliche Namen nach. Doch es fiel ihm nichts ein. „Nein." sagte Roland entrüstet. „Mir fällt da jetzt gar nichts ein."

„Nenn SIE doch Echsilein, oder Schuppennase!" klang es verärgert von der anderen Tischhälfte. Roland sah Rebecca böse und herablassend an, ging aber auf ihre Worte nicht ein. Daniel legte Roland eine Hand auf die Schulter und sah in mit einem warmen Blick an. „Wie wäre es mit Kyndle?" fragte er ihn. „Kyndle?" entgegnete er. „Weshalb Kyndle?" fragte Roland nach.

„Ich kannte früher einmal ein Mädchen mit dem Namen Kyndle." sagte Daniel mit etwas traurigem Wortklang. „Sie hatte auch solche blauen Augen wie deine Begleiterin hier." Roland sah wie Daniels Augen feucht wurden. Es schien für ihn eine traurige Erinnerung zu sein. Daniel atmete einmal schwer aus und wischte sich die Tränen aus den Augen. „Ihr Blick hat mich eben wieder an sie erinnert." Er sah die Drachin lange an und wandte sich dann wieder Roland zu. „Ihr könnt es euch ja einmal durch den Kopf gehen lassen." sprach er anschliessend und hob die saubergeleckte Schüssel vom Boden hoch. Anschliessend verschwand er damit im hinteren Bereich des Raumes.

Roland bekam vom Rest des Abendessens nicht mehr viel mit. Er dachte intensiv über den neuen Namen nach. „Kyndle." murmelte er leise vor sich hin. Er wurde aus den Gedanken gezogen als ihn etwas ins Bein stupste. Das Weibchen stellte beide Vorderläufe auf seinen Oberschenkel und sah ihn von unten mit grossen feuchten Augen an.

Er erwiderte ihren Blick mit einem leichten Lächeln. „Kyndle?" sagte er erneut. Sie fing an zu schnurren und schnaubte ihn sanft an als sie den Namen erneut hörte. Er spürte es in ihrer Reaktion, dass ihr der Name gefiel. Er legte ihr eine Hand an die Wange und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Nase. „Dann heisst du jetzt also Kyndle." flüsterte er ihr zu. Sie schnaubte ihn einmal an und gurrte zufrieden.

Rebecca sah eifersüchtig zu Roland und seinem Drachen rüber. Sie fing energisch an in ihrem Teller herumzustochern. „Na toll!" murmelte sie sauer vor sich hin.

Das anfangs etwas angespannte Abendessen verlief ansonsten eher ruhig und leise. Daniel hatte gerade den letzten Teller vom Tisch abgeräumt als Catherine das Wort an sich nahm.

„So Roland." begann sie. „Lass mich dich nun offiziell hier in Ironwing willkommen heissen." Sie lächelte ihn mit einem warmen Blick an. Roland seufzte vor sich hin. Seine Mutter sah ihn auch immer so an. Er schüttelte den Moment ab und blickte angespannt in die vielen neuen Gesichter.

Catherine begann der Reihe nach die Leute vorzustellen. „Hauptmann Koris kennst du bereits." fing sie an und deutete auf den Mann zu ihrer rechten Seite. Koris stand erneut auf und wiederholte seine Geste von vorhin. „Willkommen." fügte er noch hinzu.

„Das hier ist Conrad." sagte Catherine. Sie war aufgestanden und stand hinter dem Stuhl rechts von Koris, auf dem Conrad sass. Dieser hielt sich die Hände vor seinem Gesicht zusammen und gab ein leises „Hmpf" von sich. „Er ist mein ältester Sohn, aber nicht gerade der gesprächigste." sagte sie mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Roland sah Conrad etwas nervös an. Es war ihm gar nicht aufgefallen, dass er sich vorhin an den Tisch gesetzt hatte. Neben ihm lag ein Stapel mit Büchern. „Ausserdem ist er ein Bücherwurm." ergänzte sie.

Catherine ging weiter. „Hier haben wir Daniel, Sasha, Timmy und Loretta." sagte sie, während sie hinter den Vieren entlangschritt. „Sie kümmern sich um das Anwesen und haben die Leitung über das Dienstpersonal." Rolands Blick blieb bei Timmy stehen. Er dachte wieder an dessen Reaktion auf Kyndle vor einiger Zeit. Was hatte es damit nur auf sich? Alle nickten Roland mit einem Lächeln begrüssend zu. Nur Tim hatte einen etwas verträumteren Blick im Gesicht und ein breites Grinsen auf den Lippen.

„Dies hier ist meine Tochter Rebecca." fuhr sie weiter. „Sie ist manchmal etwas schwierig, wenn es um neue Bekanntschaften geht." Rebecca blickte Roland böse an und streckte ihm kurz die Zunge raus. Roland schüttelte einmal den Kopf und schaute auch böse zurück.

„Den Rest wirst du früher oder später sicher noch kennenlernen." sprach sie und ging auf Roland zu. Sie stellte sich hinter seinen Stuhl und hielt sich an der Lehne fest, während sie sich den anderen Personen zuwandte. „So, und das hier ist Roland." begann sie. „Er ist der Sohn meiner Schwester Claire." Sie blieb kurz in Gedanken angebunden und atmete einmal still aus. „Er wird von nun an bei uns ein Zuhause haben." fuhr sie weiter. Rebecca verschränkte sauer die Arme bei ihren Worten und warf Roland erneut einen eifersüchtigen Blick zu. Roland bekam den Blick nicht mit. Er blickte etwas verloren auf den Tisch, während sich in seinem Kopf das Wort „Zuhause" mehrere Male wiederholte.

Bevor sie jedoch weitersprach zupfte etwas an ihrem Kleid und zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Sie schaute neugierig nach unten und erblickte ein Drachenweibchen, das sie mit grossen Augen ansah und ein leicht aggressives „Meep" von sich gab. Catherine kniete sich zu ihr runter und streichelte ihr leicht über die Stirn. „Du natürlich auch." Sie sah sie mit fragendem Blick an. „Wie heisst sie eigentlich?"

„Kyndle." kam von Roland wie aus der Armbrust gefeuert. Daniel konnte sich sein Schmunzeln nicht verkneifen als er den Namen hörte. „Kyndle also. Gut." Das Weibchen gurrte sie zufrieden an und schloss die Augen zur Hälfte. Catherine stand wieder auf und sah zu Roland. „So." begann sie und lächelte ihn an. „Daniel wird dich wieder auf dein Zimmer begleiten, damit du dich ausruhen kannst." Sie winkte Daniel zu sich. „Du hast morgen noch einiges vor dir und solltest fit dafür sein."

Roland dachte sich noch. „So müde bin ich gar nicht." Doch kaum in Gedanken ausgesprochen, fing er schon an zu gähnen.

Er ging mit Daniel aus dem Raum und sah nochmal zurück zu den neuen Gesichtern. „Gute Nacht." sagte Catherine noch mit einem warmen Wortlaut, als sie ihn lächelnd verabschiedete. Roland lächelte zurück. „Gute Nacht." sagte er leise. Er bemühte sich stark um nicht noch das Wort Mamma anzufügen, denn sie hatte in diesem Moment wieder genau den gleichen Gesichtsausdruck wie seine Mutter.

Er schloss kurz die Augen und ging dann durch die Tür zu Daniel, der bereits am Fusse der Treppe auf ihn wartete. Gefolgt von einem orangeroten Drachenweibchen.

Roland stand nun wieder in dem grossen Zimmer. Die Sonne schien immer noch und flutete den Raum mit ihrem goldenen Schimmer. Er musterte die vier Wände genau. Angefangen bei dem grossen Bett in der Ecke. Am anderen Ende des Raumes stand ein Schrank mit verspiegelten Türen. Gegenüber des Einganges befand sich eine Fensterfront, von der sich einige Scheiben öffnen liessen. Eine Glastür führte zu dem schmalen Balkon nach draussen und lud zu einem herrlichen Anblick auf den prachtvollen Garten des Anwesens ein.

Roland schritt über den Teppich in der Mitte des Raumes. Er blieb kurz angebunden auf dem Symbol in der Mitte stehen und blickte auf seinen Handrücken. Dann ging er weiter zu der Balkontür und öffnete sie langsam. Ein warmer Luftstoss kam ihm entgegen als er die Tür aufzog. Kyndle hüpfte auf die schmale Terrasse und schnupperte neugierig am Boden entlang.

Roland schritt schmunzelnd nach draussen, während er sie beobachtete. Kyndle lehnte sich mit ihrer Schnauze in eine der Blumenkisten, die am Geländer aufgestellt waren und roch eifrig an den zahlreichen Blüten. Sie zog schreckhaft ihren Kopf zurück und atmete mehrere Male hektisch ein. Mit einem niedlichen Niesen stach eine kleine Flamme aus ihren Nasenlöchern und versengte die schönen roten Blütenblätter vor ihr. Sie schüttelte den Kopf und blickte erschrocken die rauchenden Aschehäufchen im Blumentrog an. Gefolgt von einem traurigen „Chirp".

Roland sah das ganze aus sicherer Entfernung mit an und konnte sich sein Lachen nicht verkneifen. Kyndle schaute ihn leicht verärgert an und schnaubte einmal stark in seine Richtung. „Tut mir leid." sagte Roland mit einem leichten Grinsen im Gesicht und ging auf sie zu. Er kniete sich zu ihr runter und tätschelte ihr auf den Kopf. „Kaum zu glauben das ein grosser einschüchternder Drache so niedlich und klein anfängt." flüsterte er ihr mit einem warmen Blick zu. Sie schaute ihn mit halb offenen Augen an und schnurrte sanft, während sie freudig ihre Zunge aus dem Maul streckte.

Roland setzte sich vor dem Geländer auf den Boden und schaute zum Horizont. Die Sonne war bereits dabei unterzugehen und schickte einen rötlichen Schimmer über den Himmel. Kyndle kuschelte sich neben ihn hin und schnurrte leise, während sie sich an seine Schulter anlehnte. Er nahm sie in den Arm und legte seinen Kopf an ihren heran. Er spürte ihren Herzschlag und vernahm die sanften Vibrationen ihres Schnurrens. Roland hatte ein Gefühl der Geborgenheit, während er sie im Arm hielt. Er fühlte sich zu Hause.

Gemeinsam sahen sie sich den friedlichen Sonnenuntergang an.

.....

In einer zwielichtigen Schenke mit dem Namen „Letzter Reiter" sass ein grosser glatzköpfiger Mann am Tresen.

„Gib mir noch einen!" sprach er fordernd zu dem Keeper. „Ich glaube du hast langsam genug." gab dieser von sich und sah den Mann ernst an. „Glauben kannst du in der Kirche, und jetzt GIB MIR NOCH EINEN!" brüllte der Mann und schlug mit der Hand in der er das Glas hielt auf den Holzbalken nieder. Das leere Glas zerbrach in seiner Hand bei dem wuchtigen Aufschlag. „Und ein anderes Glas will ich auch." ergänzte er nüchtern.

Der Barmann atmete entrüstet aus und schob ihm wiederwillig ein weiteres gefülltes Glas zu. „Die Flasche kannst du auch gleich da lassen." sagte er und schaute den Keeper erneut ernst an. Dieser stellte die Flache hin und wandte sich kopfschüttelnd von ihm ab.

„Wer hat dir den in den Drink gepisst Larzarus?" fragte eine verführerisch gekleidete Dame hinter ihm. Sie trug ein rotes bauchfreies Kleid, mit einem langen Einschnitt im dazu passenden Rock. Die hohen Absätze ihrer Schuhe klapperten in einem langsamen Takt über den Boden. Die Frau setzte sich auf den Hocker neben dem Glatzkopf und verschränkte anzüglich ihre freien Beine.

Der Mann schaute einmal in sein Glas und leerte es mit einem Schluck. „Was willst du Liz?" fragte er sie zornig und schenkte sich erneut ein Glas ein. „Ist das eine Fangfrage, mein Grosser?" sprach sie zu ihm mit einem verstohlenen Augenzwinkern und legte ihm dabei eine Hand auf die Schulter. „In der Regel wollen alle immer etwas von mir." fuhr sie flüsternd fort.

„Du bist doch wohl kaum hier um Gläser zu zerschlagen, oder?" fragte sie ihn als sie ihm mit dem Finger langsam über seine Wange strich. Mit einer blitzschnellen Bewegung packte er ihren Arm und zog ihn aus seinem Gesicht. „Du kannst es wohl kaum erwarten mich zu berühren." gab die Frau überrascht von sich und blickte ihn verführerisch an.

„Ich bin nicht deswegen hergekommen!" gab der Mann zornig von sich. Lizbeth verwarf genervt beide Hände und stand auf. „Och, immer dasselbe mit euch Typen vom Orden."

„Ich gehöre nicht zum Orden!" Larzarus schloss kurz die Augen um Luft zu holen. „Nicht mehr." sprach er anschliessend. „Ach wirklich?" Die Frau stemmte beide Hände in die Hüften und deutete auf das Gesicht des grossen Kerls. „Und dieses hübsche Bild in deinem Gesicht ist wohl so etwas wie ein Muttermal. Huh?" fragte sie ihn leicht wütend.

Der Mann blickte nachdenklich in sein leeres Glas. „Es gab mal eine Zeit in der es von Bedeutung für mich war." Er griff nach der Flache und schenkte sich erneut ein. „Aber das liegt alles hinter mir." Larzarus setzte das Glas am Mund an und leerte es in einem Schluck.

„So!" gab er laut von sich, während er das leere Glas geräuschvoll auf den Tresen stellte. „Ist Katarina auch im Haus?" wollte er wissen. „Leider nein mein Hübscher." gab sie mit einem gefälschten traurigen Unterton als Antwort. „Du wirst dich wohl oder übel mit mir vergnügen müssen." Ergänzte sie mit einem Augenzwinkern. „Dann reden wir zwei eben über das Geschäftliche." Er warf der Frau einen fordernden Blick zu. Lizbeth setzte sich wieder auf den Hocker und verschränkte anzüglich ihre Arme unter ihren Brüsten. „Das klingt doch schon eher nach meinem Geschmack." Sie lehnte sich etwas nach vorne und sah ihn verführerisch an, was einen tiefen Einblick in ihren offenen Ausschnitt freigab. „Was also kann ich nun für dich tun, mein Grosser?" fragte sie ihn mit einem weiteren kleinen Augenzwinkern.

„Es heisst du seiest ebenfalls gut im beschaffen von Informationen?" fragte Larzarus und blickte ihr energisch in die Augen. Die Frau erwiderte den Blick mit einem kleinen Lächeln. „Da hast du richtig gehört." gab sie als Antwort, während sie aufstand und hinter dem Mann stehen blieb. Sie legte ihm Beide Hände auf die Schultern und brachte ihren Mund an sein Ohr heran. „Ich bin jedoch nur der Kopf des Systems, der Ruhm gehört meinen Mädchen." flüsterte sie ihm zu.

Lizbeth setzte sich auf den Hocker zu der rechten Seite des Mannes. „Und welcher Information bedarf es unserem grossen Gast hier?" fragte sie ihn, als sie ihm einen weiteren verführerischen Blick zuwarf.

Der Mann schüttelte einmal den Kopf. „Ich suche eine Person, junger Bursche, ungefähr 14 Jahre alt, kurze dunkelbraune Haare." Er sah die Dame fragend an und zog eine Augenbraue hoch. Die Frau wedelte einige Male mit der Hand. „Nette Beschreibung, das trifft ja beinahe auf jedes dritte Bürschchen zu das über die Strassen schlendert." Sie machte mit ihren Fingern eine zu sich winkende Geste. „Wenn ich dir helfen soll diesen Jungen zu finden brauche ich schon mehr als Das." gab sie etwas genervt von sich.

„Er hört auf den Namen Roland und war zuletzt in Richtung Stronos unterwegs. Ausserdem hat er eine auffällige Verletzung am rechten Unterschenkel." Die Frau tätschelte dem Mann auf die Glatze. „Nun kommen wir der Sache schon näher." „Kriegen das deine Weiber auf die Reihe?" fragte er sie fordernd. Lizbeth sah ihn etwas erzürnt an. „Wir sind vielleicht Huren, aber bitte beleidige uns nicht." gab sie bestimmend von sich und schlug ihm leicht mit der Hand auf den Nacken. Dann stand sie auf und ging einige Schritte von dem Mann weg. Sie blieb aber stehen und wandte sich erneut zu ihm. „Ach übrigens. Mit was beabsichtigst du diesen Dienst zu begleichen?" Mit den Händen unter ihren Brüsten verschränkt warf sie ihm einen fragenden Blick zu.

Larzarus atmete einmal stark aus, bevor er ruckartig aufstand. Der Hocker rutschte dabei stark zurück. Mit einer schnellen Bewegung packte er die Frau am Hals und wuchtete sie gegen die Wand. Liz sah geschockt in die tief roten Augen des Mannes, der sie gegen die Wand drückte. Die rote Färbung verwandelte sich in einen violetten Schimmer.

„Betrachten wir es als Einlösung eines Gefallens, der mir eine gewisse Lizbeth noch schuldig ist." gab er energisch von sich und schaute ihr fest in die angsterfüllten Augen. „Larzarus!?" gab sie erschrocken von sich. Liz atmete schwer ein und aus. Sie spürte seinen festen Griff am Hals und konnte nur ein leichtes Nicken von sich geben.

Der Mann sah sie mit einem violetten Funkeln in den Augen an. Solange, bis das Rot seiner Pupillen wieder zum Vorschein kam. Die wütende Mimik in seinem Gesicht verrauchte gleichzeitig mit dem Leuchten in seinen Augen und er lockerte seinen Griff. Er liess sie auf den Boden fallen und ging mit breiten Schritten zur Tür. Im Türrahmen blieb er stehen und drehte seinen Kopf zur Seite. „Komm zu mir wenn du was Brauchbares hast. Du weisst wo du mich findest." Er wandte seinen Blick wieder nach vorne und ging nach draussen.

Liz blieb hustend am Boden, bis ihr der Barkeeper aufhalf. Sie setzte sich auf einen Hocker am Tresen und rieb sich mit einer Hand am Hals. Johan schicke Nachrichten an die Bordelle in Parem. Es gibt Arbeit für die Mädchen. Sie schenkte sich einen Drink in das benutzte Glas auf dem Tresen ein und zog sich den Inhalt in einem Rutsch herunter. „Und sieh zu das Patricia hier antanzt! Sie hat soeben einen neuen Auftrag!" brüllte sie dem Barmann hinterher. „Und danach machst du hier sauber!" ergänzte sie und warf das Glas mit der Flasche an die Wand.

.....

Die Sonne verdrängte schnell die wenigen Wolken am Himmel, als sie sich langsam über den Horizont hob.

Roland kam schreckhaft zu sich. Er atmete stark ein und aus und wischte sich hektisch den Schweiss von der Stirn. Ein Gedanke hielt ihn fest. „Mamma." flüsterte er leise während er ausatmete. Kyndle lag neben ihm auf der Decke und war ebenfalls wach. Er sah sie mit feuchtem Blick an seufzte laut. Das Weibchen stand auf und machte einige Schritte auf Roland zu. Sie rieb ihren Kopf an seinem und kuschelte sich an seine Seite. Kyndle begann leise zu schnurren als sie ihn berührte.

Roland schloss die Augen und nahm die Drachin in die Arme. „Danke." flüsterte er ihr zu und hielt ihr eine Hand an die Wange. Kyndle zog ihren Kopf etwas zurück und stupste mit ihrer Nase an Rolands. Anschliessend gab sie ein sanftes „Churr" von sich während sie ihn mit ihren blauen Augen und einem leichten Türkisfunkeln ansah.

Es fühlte sich immer wieder seltsam an, wenn sie ihn so ansah. Nicht unangenehm, aber trotzdem seltsam.

Roland warf die Decke zurück um aufzustehen. Er sah den Verband an seinem Unterschenkel lange an. „Heute werde ich einen Sorati sehen, einen Menschendrachen." dachte er etwas laut vor sich hin. Kyndle schnaubte ihn einmal stark an und machte mit geschlossenen Augen eine nickende Kopfbewegung.

Roland stülpte sich gerade ein Hosenbein über den steifen Verband als sich die Tür öffnete.

„Guten Morgen ihr beiden." kam von Daniel mit einem Lächeln im Gesicht, während er in das Zimmer eintrat. „Morgen." entgegnete Roland etwas rastlos. „Ich bin gekommen um euch für das Frühstück abzuholen." sprach Daniel weiter und reichte ihm ein sauberes Hemd.

„Ihr habt heute einen vollen Terminkalender." fuhr er fort und ging zur Tür. „Zuerst werden wir den Sorati einen Besuch abstatten, später können wir uns noch die Stadt ansehen." Daniel machte eine kurze Pause und drehte sich zu Roland um. „Und im Anschluss werden wir noch bei einem Züchter vorbeischauen." „Züchter?" fragte sich Roland als er gerade aufstand. „Was für ein Züchter?" fragte er Daniel. „Ein Drachenzüchter." antwortete dieser kurz.

Roland hob überrascht die Augenbrauen. „Ein Drachenzüchter?" wiederholte er in Gedanken einige Male bis ihn Daniel unterbrach. „Kommt." sprach er. „Die anderen warten bereits auf uns." Er winkte den Jungen zu sich und deutete in den langen Flur nach draussen.

Roland nickte ihm wortlos zu und schaute anschliessend zu Kyndle. Er machte eine seitliche Geste mit seinem Kopf und schloss dabei die Augen einmal. Die Drachin hüpfte von dem Bett herunter und folgte Roland aus dem Zimmer.

Daniel war bereits voraus gegangen und wartete an der Treppe. Kyndle schritt eilig voraus, Roland folgte ihr schweigsam. Ohne Worte ging er langsam durch den behangenen Flur, den Kopf nachdenklich vorgebeugt marschierte an dem Bild mit seiner Mutter vorbei ohne es anzusehen. Roland war tief in Gedanken versunken. Kyndle blieb mitten im Gang stehen und hielt ihren Kopf zur Seite. Sie blickte ihn mit einem Auge an und gab ein leises „Meep" von sich, während sie ihre Zunge aus dem Maul streckte.

Roland kam zu sich und schmunzelte sie an. „Ist gut. Ich komme ja schon." sagte er zu ihr und beschleunigte seine Schritte. Als er an ihr vorbei ging strich er ihr einmal mit der Hand über den Kopf. Sie blickte ihm hinterher und gurrte zufrieden vor sich hin. Die Drachin machte einen kleinen Sprung nach vorne und stolzierte ihm fröhlich nach.

Im unteren Bereich, an der Tür zum Esszimmer angekommen sah Roland fragend zu Daniel. „Weshalb müssen wir zu einem Drachenzüchter?" Daniel sah ihn an. „Lady Catherine würde gerne mehr über deinen Drachen erfahren." Sprach er als er die Tür öffnete. „Und ihr sicherlich auch. Oder?" ergänzte er während er in das Zimmer eintrat.

Roland kam ebenfalls ins Zimmer, wo er sogleich von Catherine begrüsst wurde.

„Hallo Roland." begann sie als sie ihn mit einem Lächeln ansah. „Komm, setz dich." sprach sie und winkte ihn zu dem Stuhl an ihrer linken Seite.

„Guten Morgen." kam von Roland als er sich auf einen der Stühle setzte. Er sah Catherine fragend an. „Wirst du heute mitkommen?" „Nein. Leider nicht." sagte sie mit leicht enttäuschtem Unterton. „Koris begleitet mich heute ins Rathaus von Stronos, deshalb werden dich Daniel und Timmy begleiten."

„Timmy" widerholte es sich in Rolands Gedanken. „Vielleicht ergibt sich endlich die Gelegenheit nach dessen Reaktion auf Kyndle zu fragen." dachte er sich.

Nach dem etwas wortkargen Frühstück ging die kleine Gruppe nach draussen. Vor dem Vordereingang des Anwesens warteten Daniel mit Roland und Kyndle am Anfang der Stufen, wo Timmy mit dem offenen Pferdewagen vorfahren sollte. Daniel klapperte gestresst mit einem Fuss auf dem Boden während er immer wieder in Richtung des Geräteschuppens blickte. „Wo bleibt der den schon wieder so lange?" murmelte er vor sich hin.

Nach einigen Minuten des mühseligen Wartens kam schliesslich Tim mit dem Wagen um die Ecke gefahren. Die beiden vorgespannten Pferde zogen mit einem gemütlichen Schritttempo an. Timmy sass auf dem Fahrerplatz und lehnte sich mit einem Arm lässig über die Rückenlehne. Die Zügel hielt er dabei nur in einer Hand und pfiff eine Melodie vor sich hin, die keinen erkennbaren Rhythmus hatte.

Er hielt vor Roland, Kyndle und dem sichtlich genervten Daniel an und winkte der Gruppe mit einem Finger von der Stirn weg zu. Roland blickte fragend zu Daniel, der sich kopfschüttelnd mit einer Hand an der Stirn rieb.

Kyndle wollte gerade auf den Wagen hüpfen als Loretta aus dem Haus gestürmt kam. „Einen Moment noch! Ihr habt etwas vergessen." rief sie winkend mit einem grösseren Tuch in der Hand. Roland zog beide Augenbrauen hoch als sie ihm den Stoff in die Arme legte. „Warum soll ich das anziehen und wofür soll das den gut sein?" fragte er sie. Die Magd klopfte ihm einmal mit der flachen Hand auf den Kopf. „Nicht für dich! Für deinen Drachen." gab sie von sich und zog ihm das Tuch aus seinen Händen.

Das Dienstmädchen schritt zu Kyndle und wollte ihr den grünen Umhang umbinden, doch die Drachin schaute sie aggressiv an und knurrte leise. Loretta schreckte darauf zurück. „Ähm, mach du das am besten. Ich hab noch was in der Küche zu tun." gab sie ängstlich von sich und warf Roland den Stoff ins Gesicht, bevor sie mit schnellen Schritten wieder im Haus verschwand.

Der Junge hielt sich das Tuch vor. „Wozu soll das den jetzt....?" Er brach ab als er das Symbol auf dem Stoff sah. „Das Wappen der Familie Daventry." sprach Daniel und klopfte ihm einmal auf die Schulter. Roland wachte aus den Gedanken auf und sah fragend zu ihm. „Weshalb soll Kyndle das tragen?"

Daniel holte kurz Luft. „Damit die Leute in der Stadt sie als...." In Gedanken versuchte er die richtigen Worte zu finden. „Nun, sagen wir mal als friedlichen Drachen erkennen, und nicht versehentlich mit einem wilden Drachen verwechseln." Der Junge sah den Mann mit einem verwirrten Blick an. „Wilde Drachen? In der Stadt?"

Timmy unterbrach sein unrhythmisches Pfeifen und drehte langsam seinen Kopf zu den beiden. „Manchmal ja, manchmal nein." gab er von sich und grinste Roland breit an während er seinen Kopf leicht hin und her schaukelte. Daniel atmete entrüstet aus. „Er will sagen, dass es von Zeit zu Zeit vorkommen kann, dass sich ein Drache aus der Wildnis in die Stadt verirrt." Er machte eine Geste zu dem Stoff. „Deswegen werden domestizierten Drachen ein markiertes Tuch umgebunden." Er schaute zu Kyndle. „Das Zeichen auf dem jeweiligen Umhang gibt an, zu welcher Familie der Drache gehört."

Roland schritt auf Kyndle zu und sah ihr in die Augen. Er hielt ihr den Stoff entgegen und beobachtete ihre Reaktion. Die Drachin schnupperte einige Male neugierig an dem Tuch und schüttelte darauf den Kopf. „Ich werde dir das jetzt umbinden. Ok?" sagte der Junge zu ihr. „Damit alle wissen das du zu mir gehörst." fuhr er fort. Kyndle sah ihn etwas verwundert an, streckte dann aber doch zögerlich ihren Kopf nach oben. Roland lächelte sie an als er ihr den grünen Stoff umband.

Das Tuch hing von ihrem Hals abwärts über die Brust. Das Familienwappen war gut erkennbar. Kyndle schüttelte sich ein wenig und sah an sich herunter auf das Wappen. Das neue Kleidungsstück schien ihr wenig zu gefallen. Was sie mit einem eher klagenden „Chirp" bestätigte. Roland schmunzelte sie an. „Kyndle." begann er. Sie schaute ihm leicht wütend in die Augen. „Du siehst hübsch aus." sagte er ihr mit einem warmen Blick. Mit diesem Satz war ihre Abneigung so schnell verpufft wie ein Tropfen Wasser auf einer heissen Platte. In ihren Augen blitzte kurz ein Türkisschimmer hervor, bevor sie sie schnurrend schloss. Die Drachin stupste ihrem Begleiter mit ihrer Nase an seine und leckte ihm über die Wange. Ein fröhliches „Meep" rundetet die Geste ab.

Roland nahm das Weibchen in den Arm und hielt sie einige Momente fest, bevor er von Tim unterbrochen wurde. „Ich störe ja nur ungern, aber müssen wir nicht irgendwo hin?" Timmy sah Roland mit ernster Miene an, als er aber mit ihm Blickkontakt hatte fing er an zu grinsen.

Daniel kratzte sich am Hinterkopf. „Ich sage es auch nur ungern, aber er hat Recht." Er sah leicht gestresst zu Roland und seiner Drachin. „Die Sorati lässt man nicht warten. Wir dürfen also nicht noch mehr trödeln, als wir es bis jetzt schon getan haben." fuhr er fort während sein verärgerter Blick zu Timmy wanderte.

Roland und Kyndle stiegen auf den Wagen auf und warteten darauf, dass es losging. „Also gut. Los geht's!" kam von Daniel.

Doch es passierte nichts.

Daniel sah leicht wütend zu Timmy. Der schaute nach oben zum Himmel und kratzte sich dabei ausgiebig am Hals. „Ich sagte: Also gut! LOS GEHT'S!" brüllte er. Nach einer kurzen Wartezeit blickte Tim in Daniels Gesicht. „Und? Kann es losgehen?" fragte er ihn. Dieser atmete nur einmal stark ein und aus. Tim zog eine Augenbraue hoch. „Ähm, ja oder nein? Und übrigens hast du wieder diesen Blick." gab er von sich, während er sich aufrecht auf den Fahrerplatz setzte.

„Ja! Zum dritten Mal!" meckerte Daniel. „Und was für einen Blick meinst du eigentlich?" fragte er genervt nach. Timmy hielt ihm einen Zeigefinger ins Gesicht. „Genau den Blick hier." fügte er an. Roland und Kyndle sassen auf der Rückbank und sahen sich fragend an, während die anderen beiden weiter diskutierten. Er zuckte mit den Achseln und sie schüttelte schnaubend den Kopf.

Nach der kurzen Meinungsverschiedenheit setzte sich das Gefährt endlich in Bewegung. Roland sah kurz zurück zu dem Anwesen, wandte seinen Blick dann aber wieder nach vorne zu der Strasse in Richtung Stronos.

.....

Der Wind blies stark über die Turmspitzen des Schlosses Drakensang, und lies die Flaggen an den hohen Masten knattern.

In der langen Halle des Thronsaales klang das laute Scheppern von gepanzerten Schuhen von den Wänden. Der König sass auf dem grossen Marmorstuhl und betrachtete gespannt den Mann, der eilig auf ihn zu schritt. Der in Blau gekleidete Herr blieb vor den Stufen des Thrones stehen und verbeugte sich demütig. „Mein König." begann er bevor er sich wieder erhob. „Ich bringe euch Kunde von den Priestern der Fünf."

Des Königs Blick weitete sich und dessen gelbgrüne Augen stachen unter den buschigen Augenbrauen hervor. „Und welche Kunde überbringt ihr, Mardon?" fragte er seinen Untergebenen. Der Mann hob den Kopf und sah seinen Herren an. „Sie sagen: Einer der Gefährten habe sich offenbart."

Der Wind nahm zu und ein starker Luftstoss riss die Fenster hinter dem Thron auf. Beide sahen sich einen Moment schweigend an. Der König griff sich mit der Hand an sein Kinn. „Einer der Gefährten sagt ihr?" Mardon nickte überzeugt. „Ja mein Herr. Jener Gefährten aus der Prophezeiung."

„Und wie kommen die Priester zu diese Annahme?" fragte der König während er aus dem weissen Stuhl aufstand. Der Mann wandte seinen Blick kurz auf den Boden, stellte dann aber wieder mit seinem Vorgesetzten den Sichtkontakt her. „Eine der Statuen im Tempel der Fünf hat sich verändert." Mardon griff in seine Manteltasche und zog ein gefaltetes Stück Papier heraus, welches er dem König übergab. „Dieses Zeichen hat sich an der Statue von Kyleth gezeigt."

„Und die anderen?" fragte der König mit Nachdruck. „Keine anderen Anzeichen mein Herr." sagte Mardon und senkte seinen Blick. Der Herrscher öffnete das gefaltete Papier. Er hob die Augenbrauen in Erstaunen beim Anblick des gezeichneten Symbols. „Dies ist doch das Wappen des Hauses Daventry?" „Das ist richtig. Ich werde deshalb so schnell es mir möglich ist nach Ironwing reiten."

„Ja tut das." Der König setzte sich wieder hin und hielt Mardon eine Hand entgegen. „Doch vorher werdet ihr nach Stronos gehen." Stronos, mein Herr?" fragte dieser nach. „Es sollen sich Anhänger des Jägerordens dort aufhalten." Der Mann griff an sein Schwert und sah seinen Herren leicht verwirrt an. „Die Drachenjäger? Was wollen die hier in Parem?" „Das sollt ihr herausfinden." Der König winkte Mardon mit einer Hand von sich weg. „Nun geht." sprach er und hielt sich nachdenklich die Hand vor den Mund.

Der Kämpfer verbeugte sich erneut vor seinem Herrn und schritt dann eilig zum Tor. Der Mann mit der Krone hielt sich das Stück Papier vor. „Ein Gefährte aus dem Hause Daventry also." murmelte er vor sich hin. „Dann ist der Zeitpunkt also gekommen."

Inzwischen...

„Dort ist sie!" rief Daniel nach hinten. „Stronos, die Hauptstadt von Parem. Roland stand auf und hielt sich mit beiden Händen an der Rückbank der vorderen Sitze fest und blickte über Daniels Schultern auf die grosse Stadt vor ihnen.

Weisse Stadtmauern umrandeten die zahlreichen Hausdächer. Die blauen Ziegel liessen die Stadt aus der Ferne wie einen See aussehen. Die silbernen Dachrinnen schimmerten im Sonnenlicht, was das Trugbild noch zusätzlich verschönerte.

„Passt auf das ihr keine Fliege verschluckt." rief Daniel zu Roland, der seinen Mund vor Staunen nicht mehr zu bekam. „Ist wohl das erste Mal, dass ihr diese Stadt zu Gesicht bekommt?" Roland antwortete nicht. Er nickte nur einmal und blickte weiterhin auf die weisse Stadt.

„Da sind ja Drachen!" kam laut von dem Jungen. Kyndle stand bei dieser Bemerkung ebenfalls auf und musterte neugierig den Himmel.

Vereinzelt flogen Drachen über der Stadt und suchten ihren Weg nach draussen, oder einen geeigneten Landeplatz. „Ja die Drachen sind ein fester Bestandteil der Stadt." begann Daniel zu erzählen. Roland hörte ihm gespannt zu. Kyndle blickte weiterhin gen Himmel und beobachtete aufmerksam ihre Artgenossen.

Der König von Stronos ist ein grosser Sympathisant der Drachen, genau wie dessen Vater vor ihm." fuhr Daniel fort. „Deshalb sind Drachen in der Hauptstadt auch keine Seltenheit." Er drehte sich um zu Roland und blickte auf Kyndle. „Aber bei deiner Begleiterin ist es etwas Neues." „Kyndle? Warum etwas Neues?" fragte der Junge. „Sie ist doch auch ein Drache wie die anderen." „Ein Drache schon, aber ich habe noch keinen gesehen, der diese Schuppenfärbung hatte wie sie." Daniel wandte sich wieder der Strasse vor ihm zu. „Das wird bestimmt für etwas Aufregung sorgen." ergänzte er.

Roland sah die Drachin an, die immer noch im Bann der fliegenden Artgenossen war. Sie folgte jeder Bewegung am Himmel, dabei zuckten ihre Flügel leicht. Sie wäre am liebsten vom Wagen gesprungen und mitgeflogen. Er lächelte sie an und setzte sich neben ihr auf den hinteren Platz. Er platzierte eine Hand auf ihrem Kopf, was ihm ihre Aufmerksamkeit einbrachte. Sie blickte ihn mit offenen Augen an. Der Türkisrand um die Pupillen schimmerte kurz auf bevor sie sie schloss und leise schnurrte.

„Bin gespannt was uns alles in der Stadt noch erwartet." Er sah das Weibchen mit einem warmen Lächeln an und strich ihr dabei langsam über den Kopf. Darauf gab sie ein langes und zufriedenes „Chirp" als Antwort, während sie leise weiterschnurrte.

Das Gespann kam am grossen Tor der Hauptstadt an. Grosse Pflastersteine ebneten den Weg durch das hochgezogene Fallgitter. Die silbernen Brustpanzer der Gardisten blitzten im Sonnenlicht, welche auf den Mauern und den Strassen ihre Runden zogen. Die prunkvollen Rüstungen weckten in Roland ein „sowas will ich auch haben" Gefühl. Die blauen Umhänge verliehen den Soldaten einen zusätzlichen eleganten Bonus.

Das Gefährt setzte seinen Weg ins Stadtinnere fort. Die Strassen waren sehr belebt. Zahlreiche Bürger gingen ihren Tätigkeiten nach, Kinder Spielten auf dem Bordstein Fangen. Einige aber musterten das Gefährt genauer und tuschelten sogleich untereinander. Roland konnte nichts von dem Geflüster hören, er wusste aber dass es sicherlich etwas mit Kyndle zu tun hatte. Da sich einige der Schaulustigen nicht scheuten mit dem ausgestreckten Arm auf das orangerote Weibchen zu zeigen.

Diese Art der Zurschaustellung missfiel ihm sehr. Er konnte aber kaum etwas dagegen tun. Daniel wandte sich Roland zu. „Lasst euch davon nicht einschüchtern." sprach er gelassen zu ihm. „So ist es jedes Mal, wenn wieder jemand oder etwas Neues in der Stadt ist."

Die Kutsche fuhr weiter ins Zentrum der Stadt. Roland sah staunend auf die grosse Statue in der Mitte des riesigen Marktplatzes. Ein Drache aus Marmor zierte den weissen Sockel, auf dem ein Reiter mit gezogenem Schwert und einer Krone auf dem Kopf sass. Klares Wasser lief aus fünf Kanälen, welche symmetrisch um die Statue angeordnet sind, und füllten ein Becken das um den Sockel verlief.

Der Junge kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Der ganze Platz war übersäht mit zahllosen Marktständen die alles Mögliche feilboten. Das bunte Treiben der Stadtbevölkerung kam einem Ameisenstock gleich. Das Gefährt hielt in der Nähe des prachtvollen Brunnens an. „So da wären wir." sprach Daniel und stand von seinem Platz auf. Er ging einige Schritte um die Kutsche herum und half Roland beim Abstieg. Timmy stieg gemütlich von seinem Fahrerplatz ab und band die Pferde an, dann schritt er zwischen Roland und den Brunnen.

Er drehte sich zu dem Jungen um und hielt beide Arme auseinander. „Willkommen in Stronos!" gab er von sich während er sich mit ausgebreiteten Armen umdrehte. Daniel stand kopfschüttelnd daneben und griff sich an die Stirn. Roland bekam das jedoch nicht mit, denn das bunte Treiben auf dem belebten Markt war einiges interessanter.

Kyndle hüpfte elegant vom Wagen herunter und glitt mit ausgestreckten Flügeln an den Brunnen heran, wo sie sogleich einen grossen Schluck des klaren Wassers zu sich nahm.

„Kyndle komm!" rief Roland. „Wir müssen hier lang." sagte er und winkte das Weibchen zu sich. Die Drachin unterbrach darauf ihre kleine Trinkpause und stolzierte fröhlich zu ihrem Begleiter, den sie mit einem aufgewecktem „Chirp" begrüsste.

„Hier lang!" gab Daniel von sich. „Die Abtei der Sorati ist gleich hier drüben."

Dies blieb nicht ungesehen. Einige düstere Gestalten hielten sich hinter den Marktständen auf und beobachteten die Gruppe genau. „Hey Karl." sagte einer der vier Männer und stupste einen von ihnen an. „Was glaubst du ist das für ne Art?" Karl musterte darauf den Drachen etwas genauer. „So eine Färbung hab ich noch nie gesehen. Bringt sicher einiges auf dem Schwarzmarkt." Der erste schaute die anderen beiden an. „Ok wir warten auf einen geeigneten Zeitpunkt, und dann holen wir uns dieses Ding. Bleibt auf jeden Fall an ihnen dran."