Drachenreiter - Das Abendessen
#3 of Die Drachenreiter
?Trotz der Tatsache, dass es Sommer war, berührte die Sonne bereits den Horizont, als es an der Außentür klopfte. Lyndia lag zu diesem Zeitpunkt auf ihrem Bett und döste ein wenig, wobei ihr die verschiedensten Gedanken über ihr neues Leben, das jetzt gerade begann, durch den Kopf gingen. Ob sie es hier im Gebirge aushalten würde, wo bereits um kurz vor sechs Uhr abends die Sonne die Spitzen des Gebirges berührte? Dies bedeutete ja schließlich, dass es im Winter wohl noch schneller dunkel werden würde und man kaum Licht hatte. Doch noch störte es die Anwärterin nicht, denn es war der erste Abend hier und sie wusste, dass man nichts so schnell entscheiden sollte, sondern abwarten, was die nächsten Tage bringen würden. Statt dessen war sie froh, hier zu sein, in einem anständigen Bett, das in einem anständigen Haus stand und man keine Angst haben musste, dass der Wind einem das Dach über dem Kopf entfernen würde. Und jetzt stand ihre Anführerin vor der Tür und holte sie zum Abendessen ab. Verschlafen hob die rothaarige Frau den Kopf und rief: „Ich komme gleich." Dann stand sie gähnend auf und ging langsam zu der Tür, hinter der wie erwartet Renia stand.
„Wohl gerade erst aufgestanden?" fragte sie freundlich und trat dann in den Raum ein. Sie schaute sich um, da sie neugierig war, wie ihr Lehrling es sich hier eingerichtet hatte, und sagte: „Du scheinst es dir ja schon gemütlich gemacht zu haben." Unschwer konnte sie erkennen, dass das Bett bis vor kurzem benutzt wurde und dass im Regal zwei Bücher standen, was Renia doch beeindruckte, denn Bücher konnte sich nicht jeder leisten und nur wenige, die sie besaßen, gingen zu den Drachenreitern.
„Ja, ich war doch müder als erwartet und habe mich ein bisschen hingelegt. Ich hoffe, das ist nicht verboten." antwortete die Angesprochene und sah etwas unsicher aus, denn sie fühlte sich immer noch recht unsicher und wusste noch nicht genau um die Regel und Verbote dieses Außenpostens.
„Solange du es in deiner Freizeit machst, stört es niemanden. Und da dies bis jetzt Freizeit war, war es auch erlaubt." erklärte Renia ihrem Schützling und lächelte weiter. „Seid ihr beide soweit, um zum Abendessen zu gehen? Oder willst du dich noch umziehen?" Lyndia trug noch ihre Kleidung von heute Mittag, die augenscheinlich noch tragbar war, lediglich der untere Teil der Hose wirkte ein wenig schmutzig und verdreckt, was wohl von dem Schlamm und Staub auf den Wegen hier her kam. Doch da es hier Krieger waren, störte man sich kaum an Dreck, solang er nicht Überhand nahm und keine Geruchsbelästigung auslöste.
„Also ich bin soweit." Sie lächelte freundlich und wirkte gleich entspannter, als sie hörte dass alles korrekt war und sie nichts verbotenes getan hatte. Denn als Anwärterin würde sie es sich nicht verzeihen, wenn sie etwas tat, was nicht erlaubt war. Man konnte ihr wohl tausend Mal sagen, dass es nicht schlimm wäre, am Anfang nicht alle Regeln zu kennen, doch sie wollte von Anfang an einen guten Eindruck hinterlassen. „Aber ob Turén auch soweit ist, kann ich nicht sagen. Er war ziemlich müde und wollte sich noch ein bisschen ausruhen. Da habe ich ihn einfach schlafen lassen und habe angefangen, mich hier einzurichten." Sie setzte sich kurz auf das Himmelbett und wippte ein bisschen auf und ab. Dann sagte sie freudig wie ein kleines Kind wenn es ein Geschenk bekam: „Das Bett hier ist wirklich schön bequem, viel angenehmer als mein altes Bett.
Die Kriegerin lächelte, als sie sah, wie sich Lyndia über das Bett freute. „Ja, das sind sie. Wir brauchen ja einen gesunden und erholsamen Schlaf, denn sonst können wir nicht unsere volle Leistung erbringen und machen wohl möglich entscheidende Fehler. Und da wir nicht so wie die Drachen einfach auf dem Boden und unserem Schwanz schlafen können, müssen wir angenehme Betten besitzen." Dann schwieg sie kurz, um die Tür hinter sich zu schließen, und setzte dann fort: „Aber wobei wir gerade bei Drachen sind, wir sollten durch den Stall gehen und Turén aufwecken. Er hat sicher genug geschlafen für heute."
„Wenn wir ihn denn wach bekommen, ich glaube nämlich, dass er ein ziemlicher Langschläfer ist." Die Neue musste dabei lachen, denn obwohl sie ihren Drachen bisher kaum kannte, so nahm sie doch an, dass er nicht gerade ein Frühaufsteher war und daher wohl auch nach einem Mittagsschlaf nicht leicht wach zu bekommen war. Es würde einfach nicht zu ihm passen, warum konnte sie nicht sagen, aber sie fühlte es. Dabei schloss sie die Außentür ab und ging dann die Treppe hinunter, in den Stall.
Im Stall schlief, wie erwartet, der blaue Drache und die beiden Frauen konnten sehen, dass sich sein Brustkorb langsam hob und dann wieder absenkte wobei ein leises Atemgeräusch entstand, das einem tiefen Schnarchen ziemlich ähnlich war. Sie konnten unschwer erkennen, dass der Drache nicht nur döste, sondern auch schlief. Dabei hatte er den Hals um den Körper geschlungen und auf den Schwanz gelegt. „Ich würde ihn gerne schlafen lassen." flüsterte Lyndia und schaute dem Drachen beim Schlafen zu. Für sie sah es so aus, als würde er nach einem harten, anstrengenden Tag seinen Schlaf bekommen.
„Er würde dir vermutlich darüber dankbar sein, aber auch die Drachen brauchen ihre Nahrung, denn auch sie müssen arbeiten und körperliche Arbeiten verrichten. Auch wenn ich ihn nicht so einschätze, so sage ich dir gleich, dass es nicht richtig ist, wenn irgendein Drache sagt, dass wir alles machen müssen. Die Drachen sind für ihren Stall verantwortlich und sollten normalerweise wissen, dass ihr Stall aufgrund von hygienischen Gründen sauber sein sollte." erklärte Renia mit etwas leiserer Stimme. Die beiden standen am Rande des Stalls, am Eingang zur Treppe. „Da er dein Drache ist, hast du auch das Recht, ihn zu wecken. Wie du es machst, ist egal."
Lyndia nickte, lächelte und ging dann langsam und vorsichtig auf den Drachen zu. Sie wollte im Stroh nicht stürzen, denn dann könnte sie wohl möglich auf ihn stürzen und das versuchte sie zu vermeiden. Schließlich wollte sie ihn nicht verletzen. „Hey, Turén! Aufstehen! Abendessen!" sagte sie in normal lauten, aber freundlichen Ton und blieb vor dem Drachen stehen. Zunächst reagierte er nicht, doch dann gingen seine Lider auf und zwei eisblaue Augen blickten die Frauen an.
Turén gähnte erst einmal herzhaft und hob den Kopf, blieb allerdings liegen. „Ist es schon wieder so weit? Ich habe gerade so schön geträumt!" meinte er und legte eine beleidigte Miene auf, so als wolle er den beiden Reiterinnen ein schlechtes Gewissen dafür geben, dass sie ihn geweckt haben. Es war in der Tat ein schöner Traum, doch der blaue Drache würde ihn niemandem hier im Raum erzählen, es würde ihn nur in Schwierigkeiten bringen, in die er nicht unbedingt kommen wollte.
„Du kannst ja später weiter schlafen." meinte seine zukünftige Reiterin und streichelte ihn über den Augen, sodass er zufrieden den Kopf gegen ihre Hand drückte und schnurrte. //Ich hätte nie gedacht, dass Drachen schnurren. Aber nun gut, sie sind doch offenbar ein wenig anders als ich sie mir vorgestellt habe.// Dann lächelte sie ihn an und ging zurück zu ihrer Lehrmeisterin, um dem Drachen Platz zum Aufstehen zu machen.
„Kann er nicht, denn der gute Herr hat sich eine Art Nachsitzen eingebrockt, das er dann nach dem Abendessen antreten wird." Renia klang streng, aber nicht zu strengt und Lyndia dachte dabei an eine Mutter, die ihrem Sohn in einem vernünftigen Ton erklärte, dass er einiges falsch gemacht hatte und daher wohl eine Strafe zu erwarten habe. Dabei stand sie mit unter der Brust verschränkten Armen neben ihrem Schützling und wartete darauf, dass der Drache sich erhob.
„Ja ja, ich habe es schon nicht vergessen." meinte das angesprochene Männchen und verdrehte die Augen, denn sie klang wieder mal so, als würde er alles vergessen, sobald er ihr den Rücken zudrehte. Dass er trotz seiner Art aber auch das ein oder andere in seinem Gedächtnis behalten konnte, sah sie seiner Meinung nach nicht. Oder überspielte es geschickt. „Aber könnt ihr jetzt bitte raus gehen, dass ich aufstehen kann?"
Die Kriegerin schlug die Hand vor das Gesicht, denn sie ahnte schon, warum der Drache hier nicht aufstehen wollte. Kaum schickte man neue Reiterinnen zu ihren Drachen, schon wedelten die Schuppenwesen mit allen Schwänzen, die sie zur Hand hatten. Sie bemerkte jedoch auch das ratlose und verwirrte Gesicht der Anwärterin, die nicht verstand, warum ihr Drache nicht aufstehen wollte. Die Gedanken daran, dass sie wieder mal etwas falsch gemacht haben konnte, schossen durch ihren Kopf und ließen sie unsicher werden. Daher schritt sie fast unbemerkt ein paar Schritte hinter Renia. Ob sie es aufgrund der Hoffnung, dass die Anführerin ihren Schützling nicht gleich fand und daher vielleicht ein wenig Milde walten ließ, war oder ob sie aus Scham dem Drachen nicht mehr in die Augen blicken wollte (Lyndia hatte das Gefühl, dass sie ihn beleidigt hatte und Turén daher nicht aufstehen wollte), war nicht so ganz zu erkennen. Doch dann durchbrach die laute Stimme einer Kriegerin die kurze Zeit der Stille: „Du wirst jetzt aufstehen. Und zwar sofort! Ist es denn so schwer, einmal zu tun, was dir gesagt wird?" Nun klang sie wütend und die Rothaarige merkte, dass die Stimmung hier im Stall sehr gereizt war. Daher schlich sie sich zum Tor und öffnete es, um die beiden Streithähne etwas alleine zu lassen.
„Hat man hier denn nicht einmal seine Privatsphäre?" fragte der Drache rhetorisch und stieg langsam, aber sicher auf. Dabei war ihm seine eigene Privatsphäre eigentlich recht egal, denn als Drachenmännchen war er doch recht stolz auf das, was man zwischen seinen Hinterbeinen sehen konnte. Insgeheim begeisterte es ihn, dass Lyndia nun sah, wie gut er bestückt war. „Na, mögt ihr, was ihr seht?" Kaum ging es um seine Männlichkeit, schon grinste Turén wieder über beide Backen.
Die Anwärterin errötete sichtlich, als sie die Drachenmännlichkeit sah. Doch dann musste sie auch lächeln, denn es war ja nichts, dass die Frau noch nie gesehen hatte und die Verwendung war ihr sehr wohl bekannt. Irgendwie konnte sie den Blick nicht von dem hellblauen Organ lassen, das ein wenig an einen menschlichen Penis erinnerte, nur mit der Ausnahme, dass die Eichel nicht von einer Vorhaut bedeckt war und ihr Rand mit mehren Stacheln bestückt. Auch verjüngte es sich zu der Eichel ein wenig, wobei es sich von zehn Finger Breite auf etwa sieben Finger reduzierte. Beide Abschnitte des Glieds unterschieden sich geringfügig in der Farbe, wobei die Eichel ein wenig dunkler war als der Schaft. Im Ganzen war das Glied heller als die Bauchschuppen, sodass es sich vom dunklen Bauch abhob. Genau konnte die rothaarige Frau nicht sagen, wie lang das Organ war, doch sie schätzte es mit neunzig Fingerbreiten. Die beiden Fußball großen Hoden in ihrem dunkelblauen Sack bemerkte sie erst auf den zweiten Blick, zu faszinierend war seine Männlichkeit. Nie hatte sie zuvor die Geschlechtsorgane eines Drachen gesehen, ehrlich gesagt war sie davon ausgegangen, dass Drachen wohl kaum Sex hatten. Doch mit solch einem Organ wäre das wohl eine Verschwendung.
Renia war deutlich weniger erfreut darüber, was sie sah. „Okay, das reicht jetzt! Ich werde dir schon noch beibringen, wie man sich benimmt!" Es klang streng und böse, die beiden Anderen merkten, dass der Spaß nun endgültig vorbei war. „Wenn man sich nicht einmal zusammenreißen kann, dann bist du wohl hier fehl am Platz. Einmal in einem halben Jahr bitte ich um einen Gefallen, nicht gleich wie ein Idiot zu handeln, der nur mit seinem Schwanz denkt. Und genau dann machst du es. Offenbar seid ihr Drachen wirklich nicht sehr mit Hirn ausgestattet. Manchmal frage ich mich echt, wie solche Wesen wie ihr hier überhaupt leben könnt. Denn ich denke, dass ihr nicht mal jagen könntet, außer an Sex und euren Spaß denkt ihr ja an nichts anderes." Diese Ansprache traf den Drachen hart. Er senkte beschämt den Kopf zum Boden und die Anwärterin meinte, Tränen in seinen Augen zu erkennen können. Es war ja nicht so, dass er es bewusst machte, doch hatte er nicht immer die Kontrolle über seine sexuelle Erregung. Schon gar nicht, wenn er eine neue Reiterin bekam, die ihm gefiel.
//Ständig werde ich nur angeschrien, ich erlebe sie kaum noch ohne Schreien... Dabei kann ich doch selber nichts dafür, dass ich so bin... Manchmal wünsche ich mir doch, dass ich nie hier her gekommen wäre, dann wäre alles sicher besser. Aber ich bin ja nur ein dummer Drache ohne Gehirn, der kann ja gar nicht vernünftig denken...// Er hatte den Kopf weiter gesenkt und wagte es nicht, seine Anführerin anzuschauen. Fast unhörbar atmete er aus. //Auf der anderen Seite hat sie schon Recht. Ich habe schon vor einer halben Stunde gemerkt, dass ich einen Ständer habe und zwar keinen halben, sondern einen richtigen. Ich hätte mir kaltes Wasser drüber kippen können und dann würde er schon weggehen. Und ich weiß ja, dass es gerade mit diesen Teilen meines Körpers nicht ungefährlich sein kann, wenn ich sie zu früh meiner Reiterin zeige. Ich habe ja schon oft genug gesehen, was passiert... Sie meint es sicher nur gut... Hoffe ich...//
„Warte, tu ihm nichts!" Lyndia sah, dass der Drache sich in dieser Situation nicht wohl fühlte und ging zu ihm hin. Um ihm zu zeigen, dass er nichts von ihr zu fürchten hatte, sondern dass sie auf seiner Seite stand, streichelte sie ihm sanft die Schulter und sagte leise: „Keine Sorge, ich verstehe dich. Du bist ein junges Männchen mit zu vielen Energien, das ist alles. Es ist nicht das erste Mal, dass ich solche Art von Organ sehe. Allerdings nicht in dieser Größe..." Den letzten Satz konnte sie nur mit einem verlegenen Lächeln sagen. Dabei hob der Drache langsam seinen schuppigen Kopf und signalisierte so beiden Parteien, dass er ihnen glaubte und, was noch viel wichtiger war, auch vertraute. Denn er hatte nicht das Gefühl, dass das, was seine Truppenführerin gerade zu ihm gesagt hatte, wirklich ihre Meinung war. Dennoch hatte es ihn getroffen, das wollte er insgeheim aber nicht zugeben.
Obwohl sie ihn erst seit ein paar Stunden kannte, fühlte sie doch, dass er es nicht böse meinte und kein Exhibitionist war, sondern lediglich ein bisschen über das Ziel hinaus schoss. Nach einer kurzen Denkpause, in der Renia fair blieb und wartete, ob noch etwas kam und in der Turén seinen Kopf an die Hüfte des Lehrlings drückte, fuhr sie fort: „Wie bereits angedeutet, denke ich nicht, dass er böse meint. Er ist doch noch ein junger Drache und hat sich wohl noch nicht so im Griff. Lass ihn sich erst einmal an die neue Situation gewöhnen, dann wird das vielleicht schon ganz anders sein." Dabei lächelte sie ihn an, sodass er vorsichtig seinen Kopf anhob und seine neue Reiterin verlegen anlächelte. In seinen Augenwinkeln schimmerten nun die Reste von Tränen des Schams, denn als er zu ihr aufblickte, waren die meisten Tränen seine Wangen hinunter geflossen und das Schuppenwesen, dem die rothaarige Frau am Anfang keine solchen Gefühle zu geschrieben hatte, wirkte deutlich entspannter und sicherer. Offenbar hatte sie den Nagel auf den Kopf getroffen, wirkte er doch erleichtert darüber, dass es seine neue Reiterin nicht verschreckt hatte und sie es sogar verstand.
Nach einer weiteren Pause, die allen Beteiligten doch recht lang vor kam, entspannte sich die Lage ein wenig und Renia lächelte leicht, hatte jedoch auch einen besorgten Blick. „Sei unbesorgt, ich bin nicht in einem Turm oder irgendwo anders an einem von der Welt abgeschirmten Ort aufgewachsen, ich weiß, was das zwischen seinen Hinterbeinen ist und weiß auch, für was er das einsetzen kann. Aufgrund der Gerüchte über Drachen - man sagt ja, sie wären geschlechtslos - denke ich zu wissen, was deine Sorge ist, aber wie gesagt, sei unbesorgt, das ist kein fremdes Thema für mich." Dabei schaute sie ihn frech an und hatte wohl schon den ein oder anderen Hintergedanken.
Die Kriegerin seufzte und schaute die rothaarige Frau mit einem lächelnden, erleichterten Blick an. Offenbar lernte sie doch schon schnell, wie es hier ablief und auf was sie sich alles einzustellen hatte. „Na gut, mir sollte es jetzt doch recht sein, da habe ich weniger Sorgen und Ängste am Hals. Ich gebe zu, ich war besorgt darum, wie du auf so etwas reagieren würdest. Denn nicht jeder, der vom Beruf her mit so etwas umgehen könnte, kann es auch. Ich denke, ich muss dir aus deiner Lehrzeit nicht sagen, dass nicht jeder, der Heiler wird, auch wirklich jedes Körperteil anfassen kann oder will." Dann atmete sie noch einmal tief durch, dieser Tag war wirklich kein leichter. Vier notgeile Drachen mit ihren Reiterinnen zu verwalten und halbwegs unter einen Hut zu bringen war keine leichte Aufgabe. Wenigstens stellte sich die neue Anwärterin nicht als hoffnungsloser Fall heraus, der schon beim Anblick von zwei Drachenhoden in einem Hautsack roter als eine Tomate wurde. Im Gegenteil, sie war neugierig und schien schnell in ihre neue Rolle zu wachsen. //Oh, ich denke, dass unser lieber, geiler Drache dort seinen passenden Deckel gefunden hat. Genauer der Deckel hat ihn gefunden. Das kann ja noch ein Spaß werden.//
Dann sah sie den Drachen an, der immer noch den Kopf gesenkt hatte, und merkte, dass sie aus Angst um ihren neuen Schützling wohl ein wenig hart mit ihm ins Gericht gegangen war. Daher trat sie vor ihn und schaute ihn respektvoll an. Dabei sagte sie:: „Tut mir Leid, dass ich dich gerade eben so angefahren habe... Heute ist wirklich so einer dieser Tage, wo man am liebsten im Bett geblieben wäre."
Er lächelte vorsichtig zurück, als er merkte, dass er weder seine neue Reiterin verschreckt hatte, noch eine Strafe für seine Erektion zu befürchten hatte. „Danke... Aber ich weiß, dass es falsch von mir war... Ich hätte es wissen müssen, schließlich kenne ich ja auch genügend Methoden, um eine solche Reaktion meines Körpers zu verhindern." antwortete er freundlich und ehrlich. Dabei dachte er daran, wie er sein Glied mit kaltem Wasser übergoss, wenn es mal wieder dann steif war, wenn dieses es nicht sein sollte.
„So, jetzt vergessen wir das Ganze hier und tun so, als wäre es nicht passiert. Und da ich weiß, dass das doch eh nicht vergessen wird, gehe ich einfach mal davon aus, dass jeder weiß, wie er damit umzugehen hat." beschloss Renia und zeigte auf das offene Tor, womit sie ankündigen wollte, dass es jetzt wohl nicht verkehrt wäre, wenn die Drei zum Abendessen gingen. Gleichzeitig war sie sich jedoch auch bewusst, dass niemand hier die Szene vergessen würde und dass es beim Abendessen wohl ein Gesprächsthema werden würde.
Die Truppführerin ging durch das offene Tor und wartete darauf, dass Lyndia und ihr Drache, der nach der Aussprache mit seiner Anführerin recht schnell seine Erektion verloren hatte, kamen. Beide kamen auch langsam hinterher, wobei Turén sich eine Frage nicht verkneifen konnte: „Du, warum hast du mich verteidigt? Ich habe mich doch falsch verhalten und hätte meine Strafe verdient."
Seine Reiterin lächelte ihren Drachen an und antwortete sanft: „Es ist dein Körper, du hast doch nicht immer Einfluss auf solche Reaktionen. Für mich persönlich hast du das Richtige gemacht, denn ich denke, wenn wir dich beim Versuch es zum Verschwinden zu bringen erwischt hätten, wäre es noch peinlicher für dich... Wobei, kann das sein, dass du doch ein wenig stolz warst, mir deine Größe zeigen zu können?" Dabei musste sie lachen, denn sie dachte an den kurzen Moment, in dem er zu ihr schaute und grinste, was dann auch die farbliche Reaktion im Gesicht der Frau auslöste.
Er senkte den Kopf und schaute etwas verlegen zu Boden, so als würde man einen kleinen Jungen beim Schwindeln erwischt haben. „Jaaaah... Du hast mich ertappt... Bitte sei mir nicht böse, aber wir männliche Drachen sind halt so..."
„Also ich bin dir nicht böse, und Renia dürfte es auch nicht sein... Jedenfalls nicht deswegen, weswegen du heute Abend antreten darfst, weiß ich nicht... Aber ich sage dir gleich, dass du nicht das erste männliche Wesen bist, auf das ich im Leben stoße und daher weiß ich schon ein bisschen wie ihr tickt... Denke ich zumindest... Also mach dir deswegen mal keine Sorge." Ihre zarte Hand streichelte wieder über seinen Kopf und sie hatte mittlerweile keine Angst mehr, den Drachen anzufassen oder mit ihm zu reden. Stattdessen merkte die junge Frau, die am Anfang am liebsten doch den Rückzug angetreten hätte, wie sie mutiger wurde. Und sie merkte auch, dass Turén deutlich lockerer war, was wohl auch darin lag, dass er nun deutlich unverkrampfter wirkte und offenbar eine Angst von ihm gewichen ist. Lyndia vermutete, dass es die Angst war, seine neue Reiterin zu verschrecken.
Das Abendessen gab es im Fuß des Turms, in dem sich mehrere Hallen befanden, welche als Speisesäle für die Drachen und ihre Reiterinnen benutzt wurden, wobei die Drachen aufgrund ihrer Größe und Essgewohnheiten in einem eigenen Saal aßen. „Also, es läuft ganz einfach ab, denn wir haben hier oben leider nicht allzu viel Auswahl was das Essen angeht. Wir setzen uns an unseren Stammtisch und dann wird das Essen gebracht. Was es ist, kann man nie so genau sagen, oft ist es eine Suppe mit undefinierbaren Inhalten. Aber keine Sorge, bis jetzt ist hier noch niemand verhungert, denn die Köche schaffen es immer wieder, etwas schmackhaftes aus der Suppe heraus zu holen. Auch wenn ich nicht genau weiß, wie sie es schaffen." Renia ging an die große Flügeltür und öffnete diese, sodass der Drache und die Reiterinnen ohne Probleme eintreten konnten. „Turén isst logischerweise bei den Drachen und nicht bei uns, was normal ist, keine Sorge. Es liegt lediglich daran, dass Drachen generell kein Messer und keine Gabel verwendeten, sondern eigentlich nur ihr Maul und die vorderen Klauen. Gleichzeitig bevorzugen sie das Fleisch roh und nicht ausgeblutet, sodass es eine ziemliche Sauerei wird, wenn Drachen ihre Mahlzeit zu sich nehmen. Zum Glück ist das nicht jeden Tag so, sonst wären die Putzmannschaften wohl schon auf die Barrikaden gegangen." Man merkte der Frau an, dass sie gerne redete, doch ihren Schützling störte das nicht, denn ein Mensch, der an anderen Menschen nicht groß interessiert war, würde vermutlich nicht so viel reden und schon gar nicht so viel erzählen, sondern viel oberflächlicher bleiben.
Die Anfängerin hörte geduldig zu und versuchte auch gleich, so viel wie nur möglich zu speichern denn sie war neugierig und wollte am liebsten gleich und sofort alles Wissen, was es zu wissen gab. Dass dies natürlich ein Wunschdenken war, war Lyndia schon klar, doch sie empfand es als sehr schwer, ihre Neugier zu zügeln und sich zu gedulden. Daher fragte sie auch gleich nach: „Warum fressen die Drachen nicht jeden Tag? Und was fressen sie dann?" Dass es rohes Fleisch und am Stück war, davon ging sie aus, denn Renia hatte es ja bereits erwähnt. Doch woher das Fleisch kam, das interessierte sie dann doch noch, denn als Militäreinheit würden sie wohl nicht ständig nur hier im Stützpunkt hocken, sondern auch mal Tage in freier Natur verbringen. Davon ging sie doch zumindest aus. Derweil schritten sie durch einen breiten Gang, zu dessen beiden Seiten sich insgesamt vier große Säle befanden. Aus den Augenwinkeln konnte sie sehen, dass in dreien Drachen lagen und sich lautstark unterhielten und doch recht blutig aßen. Auch bemerkte sie, dass Turén sich von den beiden Frauen absetzte und offenbar die beiden nicht im Reden unterbrechen wollte, sodass er es bei einer kurzen Geste mit dem Kopf beließ und nur kurz das Nicken seiner Reiterin abwartete, ehe er in den zweiten Raum auf der rechten Seite einbog.
Die Anführerin war erfreut darüber, dass ihre neue Anwärterin so interessiert war, denn insgeheim befürchtete sie doch noch, dass der Anblick von vorhin sie geschockt hatte. Doch jetzt schien es nun klar, dass dem nicht der Fall war. „Weil auch ein Drachenmagen seine Zeit zum Verdauen brauch. Grundsätzlich reicht die Nahrung, die sie hier bekommen, für zwei bis drei Tage, doch sie könnten sich auch so voll fressen, dass es ihnen für eine Woche reicht. Doch dann wären sie morgen zu nichts zu gebrauchen, weil ihre ganze Energie erst einmal nur zum Verdauen verwendet würde. Daher bekommen sie alle zwei Tage etwas zu fressen." Gerade wollte sie davon erzählen, was die Drachen denn genau fraßen doch dann sahen die beiden Frauen eine Elfe und eine Zauberin an einem Tisch in der rechten, hinteren Ecke des großen Saals am Ende des Gangs. Die beiden winkten eifrig als sie die Neuankömmlinge sahen. „Ah, da hinten sind sie ja schon!"
Am Tisch angekommen, fragte Pelgia auch so gleich: „Wo wart ihr denn so lange? Ich dachte, du wolltest die Beiden nur geschwind abholen und dann hier her kommen?" Doch es klang nicht anklagend, sondern freundlich, so als konnte sie sich schon denken, das etwas nicht tragisches dazwischen gekommen war.
„Sagen wir es mal so... Wir hatten ein nicht so kleines Problem im Zusammenhang mit der neuen Situation für beide." erklärte Renia und versuchte so, um die Situation herum zu kommen, ohne sie beim Namen nennen zu müssen. Doch auch eine Truppführerin konnte es sich nicht verkneifen, dass ihre Mimik zeigte, dass es mehr ein Gerede um den heißen Brei war. Nicht dass sie sich dafür schämte, nur wollte sie das Gesprächsthema nicht gleich wieder in eine solche Richtung bringen.
Lyndia grinste frech und lieferte die Erklärung, denn sie war der Meinung, dass man es schon beim Namen nennen konnte: „Er hatte einen recht kräftigen Ständer und Renia hatte die berechtigte Angst, dass solch ein Anblick mich so beschämen würde und ich sofort meinen Wagen packen würde. Aber es ist nicht das erste Glied, das ich sehe. Und vermutlich auch nicht das letzte." Sie lächelte fröhlich und setzte sich dann neben Satylia, die ihr freundlich etwas Platz machte.
„Typisch Turén..." seufzte die Elfe. „Wobei... Eigentlich ist doch jeder Drache so am Anfang. Ich zumindest erinnere mich noch daran, dass eigentlich jeder Drache, wenn er eine neue Reiterin bekam, recht schnell ihr seine Männlichkeit zeigen wollte." Dabei stocherte sie recht lustlos in einem Teller voller Suppe, sodass man ihr unschwer ansah, dass sie heute vom angebotenen Essen nicht sehr begeistert war. „Heute ist die Suppe eigentlich nur Wasser mit ein bisschen Geschmack."
„Ist doch auch logisch. In freier Wildbahn prahlen Drachen damit, dass sie stark sind und ihre Konkurrenten in Zweikämpfen besiegen. Aber hier, in den Stützpunkten, kommt es halt nicht so gut, wenn sie sich ständig nur bekämpfen. Da wird dann eben mit dem Körper geprahlt. Und es wäre wohl gelogen, wenn man sagt, dass es umsonst wäre." erklärte die Zauberin grinsend, denn sie musste daran denken, dass die vier Drachen ihres Trupps diese Verhalten mit schöner Regelmäßigkeit zeigten. „Aber lieber zehn Drachenglieder am Tag sehen als einen Kampf, denn egal wie der Kampf ausgeht, beide Drachen sind mindestens mehrere Tage außer Gefecht gesetzt. Sobald zwei Drachen sich um ein Weibchen streiten werden Regeln schon mal ganz gerne außer Kraft gesetzt..."
„Oh ja... Ich erinnere mich noch an Fälle, in denen das Siegermännchen am Ende der Verlierer war, weil er mehrere harte Tritte in seine Hoden bekam und daraufhin zeugungsunfähig wurde." ergänzte Satylia und griff nach dem Brot, welches sich in einem Korb auf dem Tisch befand, um ihrer Suppe wenigstens etwas nahrhaftes zu geben.
Renia, die gerade ihre Suppe bekommen hatte, und auch recht schnell feststellen musste, dass ihre Worte über das Essen wohl ein wenig zu hoch gegriffen waren, bemerkte mit Blick auf Lyndia: „Es war ja auch seine Schuld. Hätte er nicht ein Ego gehabt, welches größer als das Gebirge hier gewesen war, dann wäre er zum für den Trupp zuständigen Heiler gegangen und hätte sich fünf Minuten lang am Sack rumdoktern lassen. Ich habe kein Verständnis dafür, denn ich denke, dass die Drachen hier so schlau sein sollten und wissen müssten, dass nach Verletzungen ihrer ach so heiligen Eier, und in selteneren Fällen auch Schwänze, zu den Heilern gehen müssen wenn sie diese Teile ihre Körpers nicht verlieren wollen. Aber nein, sie meinen ja, dass sie dort unverletzlich sind und alles von selber heilt. Wie man das trotz der Tatsache, dass sie dort so empfindlich sind, denken kann, ist unverständlich." Es war mehr als eindeutig, dass sie dafür kein Verständnis hatte und dass ihrer Meinung nach Drachen, denen das peinlich war, nichts hier zu suchen hatten.
„Du hast schon Recht... aber du musst auch sehen, dass du es wohl auch nicht an die große Glocken hängst, wenn du mal Probleme in der Intimzone hast. Natürlich zeigen die Drachen es gerne und das nicht ohne Begründung, aber es ist dennoch zu Recht ihr privatester Bereich am Körper. Und leider, das muss auch gesagt werden, gibt es genügen Menschen, die das nicht so sehen. Wenn ich daran denke, was für Wetten früher in den Reiterschulen gab... Kein Wunder verließen die Drachen und zum Teil auch die Schüler reihenweise die Schule." erwiderte Pelgia und man sah ihr an, dass sie mit dem, was damals vorgefallen war und durch die Auflösung der Schule beendet wurde, nichts am Hut hatte. „Dass die Drachenmännchen sich nur auf ihre Eier reduziert sahen und regelmäßig Verletzungen ihrer Privatsphäre hinnehmen mussten, war ein Unding. In diesem Zusammenhang ist es dann ja logisch, dass Drachen sich nur schwer Menschen, und ganz besonders weiblichen Menschen anvertrauen."
Die Anwärterin, die bis jetzt nur dem Gespräch zugehört hatte und es doch faszinierend fand, was für Schwierigkeiten und Probleme es in der Vergangenheit gegeben hatte und welche es heutzutage noch gab, fragte vorsichtig: „Verstehe ich das richtig... Die Drachen wurden offenbar nicht wirklich als eine Art Partner angesehen, sondern eher wie ein Pferd, bei dem der Reiter sich ja auch gerne mit anderen misst, indem er verschiedene Eigenschaften des Pferdes mit dem des anderen Pferdes vergleicht? Also kurz gefasst: Die Drachen wurde wie Tiere behandelt?"
„Ja, so kann man das sehen. Früher konnte eine Reiterin mit ihrem Drachen machen, was sie wollte und der Drache hatte nur die Möglichkeit entweder mitzumachen oder komplett aus dem Dienst auszutreten, mit all den gesellschaftlichen Folgen für ihn. Heutzutage muss er längst nicht mehr alles über sich ergehen lassen, so kann er zum Beispiel ablehnen, dass eine Heilerin die Standartuntersuchungen durchführt und sich einen Heiler wünschen. Auch war es Gang und Gebe, dass Drachen wegen kleinster Vergehen öffentlich bloß gestellt wurden, heutzutage handhaben es viele so, dass es eine Strafe ist, die keine Bloßstellung mehr ist. Aber keine Sorge, ich zeige dir alles noch im Genauen, denn manchmal braucht man doch eine harte Hand im Umgang mit Drachen." erklärte die Kriegerin, während sie das wässrige Zeug, dass man nur schwer als Suppe bezeichnen konnte, eher zwangsweise als wirklich mit Lust in sich hinein brachte. Dann ergänzte sie mit einem Grinsen: „Besonders wenn sie andauernd geil sind. Denn merk dir schon einmal eins: Drachen sind keine bösen Bestien, die nur auf Kampf und Mord aus sind, es sind lediglich erwachsene Kinder, die spielen wollen. Nur verwechseln sie oft Spiel und Ernst."
Darauf musste ihr Schützling kichern, den gleichen Eindruck hatte sie auch von Turén bekommen, denn sobald sie ihn gestreichelt hatte, merkte sie doch, dass sie kein komplett erwachsenes Wesen vor sich hatte. „Also kann man das so sagen, dass man sie manchmal auf die Bahn zurückbringen muss. Oft machen sie es von selbst, wenn man keine Angst zeigt, und manchmal muss man dann halt auch mal die Peitsche oder den Rohrstock benutzen." Dabei dachte sie an ihre Zeit als einfache Bäuerin, die ähnliche Probleme mit den Eseln und Ochsen vor einem Wagen hatte. Oft folgten die Tiere den Anweisungen des Wagenlenkers, aber manchmal musste man mit Zug an den Zügeln oder in seltenen Fällen auch mit der Peitsche seinem Befehl Nachdruck verleihen.
Die drei anderen Frauen waren erstaunt, denn die Neue lernte doch schneller, als andere Schülerinnen. „Ja, so kann man das sehen. Das bringt es fast schon auf den Punkt. Ich sehe, dass das Bauerleben für diesen Beruf hier wirklich nützlich ist. Denn es wird ähnlich dreckig und die Arbeiten an den Drachen entsprechen auch ungefähr denen, die man mit einem Esel oder einem Pferd machen muss." Satylia lobte Lyndia und ihre praktischen Gedanken. „Besser als die ganzen Offizierstöchter und Söhne, die hier her geschickt werden, um Ruhm und Reichtum zu bringen. Die haben dann oft das Problem einfache Dinge zu tun, die ihrer Meinung nach unter ihrem Niveau sind."
„Da gebe ich dir Recht... Wenn ich nur an diese komische Frau von vor ein paar Monaten denke... Aber darüber, wie man richtig mit Drachen umgeht und welche Voraussetzungen man für den Beruf hier braucht, können wir ja noch ein anderes Mal reden, lasst uns jetzt doch mal über was anderes reden. Ich denke, wir sollten uns ihr erst einmal vorstellen." Palgia konnte man ansehen, dass sie jetzt nicht über das Thema der Drachen und ihrer korrekten Behandlung reden wollte. Nicht, dass es ein lästiges Thema war, sie war lediglich der Meinung, dass Lyndia ihre Erfahrungen mit Turén selber machen und erst in Problemfällen Hilfe suchen sollte.
Kopf nickend gab die Anwärterin der Zauberin Recht. Denn obwohl das Thema sehr interessant klang, wurde sie doch ein wenig verunsichert. Wieder befürchtete sie, dass sie Turén gegenüber zu hart werden würde. Dabei hatte sie die Angst, ihn zu vergraulen und ihn vielleicht zu verletzen - körperlich wie seelisch. Auch wenn sie nicht glaubte, dass er sich oft gegen sie auflehnen würde, war sie sich doch sicher, dass es auch Schwierigkeiten geben würde. Denn wenn zwei Wesen miteinander lebten, gab es immer irgendeine Form von Schwierigkeiten. Ob es nun Streit oder Uneinigkeiten waren, das was am Anfang erst einmal egal. „Also, dann wollen wir uns mal gegenseitig vorstellen..." Sie begann dann von ihrem Leben als Bäuerin zu erzählen und wie sie den Beruf der Heilerin erlernte.
Derweil ging es bei den Drachen deutlich gelockerter zu, die vier Wesen lagen in dem Saal, für sie war es ein größerer Raum und jeder hatte vor sich eine gewisse Menge an toten Tieren, die ihr Abendessen darstellten. Vor Askatrash lag eine Rinderhälfte eines gut genährten Rindes, die offenbar noch recht blutig war und in die der lila Drache mit Begeisterung biss, um das Fleisch vom Körper zu ziehen, wobei das Blut umher spritzte, was die anderen Drachen aber kaum störte. Auch vor Phlegethon lag eine Rinderhälfte, obwohl er Schwein bevorzugte. Ob die Worte des Kochs, dass es im Moment kein Schwein mehr gäbe, stimmten oder nicht, störten ihn im Angesicht seines Hungers aber weniger. Turén begnügte sich hingegen mit einem Haufen frischer Fische, denn in seiner Heimat gab es oft Fisch und nur wenige an Land lebende Tiere, sodass er mit Fisch aufgewachsen war. Sytheras fiel mit seinem Reh nicht groß auf, denn auf Sonderwünsche hinsichtlich der Nahrung wurde von allen Seiten Rücksicht genommen.
Der Anführer des Trupps schluckte seinen Bissen hinunter und fragte dann mit einem breiten Grinsen: „Und Turén, wie war die erste Zeit alleine mit deiner neuen Reiterin? Ist sie gut? Oder doch nur eine weitere Niete?" Zwar ging es ihn eigentlich nichts an, doch sie waren Freunde, da wurde gerne das ein oder andere besprochen, was mit Fremden nicht besprochen wurde.
Der blaue Drache blieb ruhig, auch wenn er seinem Freund am liebsten sofort alles in jeder Kleinigkeit erzählen würde. Doch er wusste, dass manche Dinge nur zwischen Reiter und Drache bleiben sollten und weder andere Drachen noch andere Reiter angingen. Da er Lyndia vertraute, dass sie nicht alles erzählen würde, würde er auch nicht alles erzählen. Aber ein bisschen konnte ja nie schaden. „Also eine Niete ist sie definitiv nicht. Ich denke, sie wird ihren Job als Heilerin gut machen. Und auch als Person macht sie einen netten und freundlichen Eindruck. Am Anfang war sie ein wenig schüchtern, aber das hat sich dann schnell gegeben. Dann hat sie angefangen, Fragen zu stellen und wurde deutlich lockerer."
„Das hört sich doch gut an. Dann müssen wir nicht immer nach Heiler fragen, zumindest wenn sie dann auch mit Drachenkörpern und deren Problemen zurechtkommt." bemerkte Sytheras nebenbei. Dabei sprach er nicht auf die Geschlechtsteile an, sondern darauf, dass ein Drache ganz andere Probleme als ein Mensch hatte und daher nicht unbedingt die gleiche Behandlung benötigte. „Und, glaubst du, sie lässt dich näher ran, oder wird es eher eine Zweckgemeinschaft?" Obwohl der grüne Drache in der ffentlichkeit eher schüchtern war, kam er im Kreise seiner Freunde doch aus sich heraus und daher war für alle klar, nach was er mit der Frage bohrte.
Der Angesprochene wippte mit dem Kopf und wirkte nicht ganz sicher. „Ich denke, irgendwann wird sie es schon machen, denn sie ist doch recht neugierig und ich nehme stark an, dass sie auch nur ein Mensch ist, der Bedürfnisse besitzt. Also denke ich, dass es irgendwann soweit sein wird." Turén zeigte sich selbstbewusst und man konnte Stolz in seinen Augen sehen. Für Drachen war eine neue Reiterin immer ein großer Moment, denn nicht nur die Reiter mussten sich mit dem Drachen einigen, auch der Drache musste sich an den Reiter gewöhnen. Was nicht immer ganz leicht und ohne Problem abging.
„Endlich hat die Zeit der Klauenarbeit ein Ende für dich..." Phlegethon, der neben dem Blauen saß, schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter. „...wobei dir in der Zeit doch sicher auch Renia den ein oder anderen Gefallen getan hat, oder? Schließlich hat sie dich ja gewaschen und so, da wird sie doch auch mal deine Eier in der Hand gehabt haben. Und du willst mir doch hoffentlich nicht sagen, dass es dir nicht gefallen hat." Dabei merkte er nicht, dass Askatrash den Kopf wegdrehte und ihn senkte.
„Ja, das schon... Aber eine eigene Reiterin ist doch schon was besonderes. Sie kann viel besser auf dich eingehen... Und man kann mit ihr mehr ausprobieren... Nichts geht über die eigene Reiterin!" sagte der blaue Drache und drehte sich in Richtung seines Anführers, der keinen glücklichen Eindruck machte. Turén merkte es zwar nicht so richtig, sagte aber instinktiv das Richtige. „Jetzt hast du dein Prachtstück wieder, Aska. Gehe gut mit ihr um, sowas findet man nur einmal!"
Langsam hob der lila Drache wieder den Kopf und wirkte deutlich erleichtert. „Ja, sie ist wirklich was Besonderes... Ich danke ihr immer noch regelmäßig, dass sie die Geduld mit mir hat... Was sie schon alles mit mir durchgemacht hat, das würde definitiv nicht jede Reiterin mit ihrem Drachen machen."
„Wir haben alle Glück mit dem, was wir abbekommen haben... Es hätte uns alle schlimmer erwischen können. Man denke nur an diese Adligen, denen es schon recht unangenehm ist, uns anzufassen... Und sei es nur die Schulter, die aber trotzdem da sind... Was mit Beziehungen nicht alles möglich ist, ich verstehe es manchmal echt nicht." Sytheras schüttelte beim letzten Satz dem Kopf und signalisierte damit, dass er es in Wirklichkeit wohl nie verstehen würde.
„Das wird gerade von einem Drachen gesagt, der eine Elfe als Reiter hat... Im Elfenreich hättest du Zugang zu den Badehäusern der Elfen... Da bekommt man laut Gerüchten eine Extrabehandlung..." Ob das, was Phlegethon erzählte, wirklich stimmte, wusste er nicht. Aber er hörte schon öfters davon und ging daher davon aus, dass es stimmte. „Wenn sie es denn zulässt..."
„Ich bekomme meine Extrabehandlung lieber direkt von meiner Satylia. Man kann über Elfen so viel sagen, wie man will. Es mag stimmen, dass sie arrogant und hochnäsig sind. Vielleicht ist das Gerücht auch wahr, dass sie kaltherzig sind. Aber das alles ist sie nicht. Sie hat ihre Macken, die hat jeder, auch wir sind definitiv nicht perfekt, aber ich liebe sie trotzdem und ich will nichts tun, was sie von mir abbringt." Wenn es im Leben eines Drachen, der als Reitdrache arbeitete, etwas gab, dass ihn voller Stolz füllte, dann war es in der Regel sein Reiter, denn die Drachen waren sich im Klaren, dass das Leben mit ihnen einige Einschränkungen für die Menschen bedeutete. Dann biss der Gründrache erst einmal wieder tief in sein Reh und riss ihm ein großes Stück Fleisch aus dem Körper. Als es seinen Magen erreicht hatte, fuhr er fort: „Aber das mit den Badehäusern stimmt. Sie erzählte mir auch schon ein paar Mal davon, immer wenn sich meine Muskulatur verkrampfte. Es würde jedem Drachen gut tun, hat sie gesagt.."
„Ja, es ist wahr, ein heißes Bad mit seiner Reiterin tut schon gut... Nicht jede Reiterin weiß darum, das ist ehrlich gesagt schade, denn ich finde, es schweißt beide Parteien weiter zusammen, wenn man mal einen Moment für sich hat. Egal was für einer Art." meinte Askatrash. Dabei zogen ihm die Bilder von Renia vor den Augen hinweg, wie sie böse Spielchen mit ihm spielte. Nackt wie die Götter sie schufen. Er konnte es sich nicht verkneifen und spürte, wie seine Glieder langsam hart wurden. „Mach es mit ihr, du hast es dir wirklich verdient. Hätte nicht gedacht, dass du dich hier so einlebst."
„Danke für das Lob, es bedeutet mir wirklich viel. Aber ohne euch hätte ich es auch nicht geschafft." Der Drache, der immer noch an seinem Reh nagte, schaute seine Freunde freudestrahlend an. Dabei wirkte er glücklich und es war keine aufgesetzte Miene, er fühlte sich wirklich wohl. Erst nach einer kurzen Pause setzte er fort: "Aber heute Abend werde ich sie erst einmal richtig verwöhnen. Sie hat es verdient, auch wenn sie immer sagt, dass sie es nicht braucht, weil es ja selbstverständlich wäre.... Naja, egal... Das müssen wir hier ja nicht in allen Details besprechen... Was denkt ihr, was uns heute Abend erwartet? So wie ich Renia einschätze, wird sie uns wieder zu einem Arbeitsdienst einsetzen. Es wird sicher irgendwo etwas gebaut werden und man wird jemanden brauchen, der das ganze Material bewegt." Trotz der Aussicht auf harte Arbeit nahm Sytheras es locker. Er wusste, dass er danach seine Belohnung bekommen würde, was sein Herz ein wenig schneller schlagen ließ und sich sein Geschlechtsschlitz leicht auszubeulen schien, was jedoch nur er merkte.
„Ich weiß es nicht, aber ich denke, dass es schon so in die Richtung von Arbeit gehen wird. Es ist vielleicht anstrengender und dauert länger, aber es ist mir allemal lieber als einer Standpauke, in der man nur beschimpft wird." Phlegethon wirkte gesättigte und rieb sich den Magen. „Gut war's, auch wen es kein Schwein war."
„Och... Standpauken können ganz schön sein... Aber ja, ich weiß was du damit sagen willst und ich denke, hier stimmen dir alle zu." Askatrash schaute in die Runde und als alle nickten, schaute er wieder zu Phlegethon, der das Nicken auch gesehen hatte. „Ein bisschen Zeit haben wir ja noch... Turén, was glaubst du, wird ihr am Anfang mehr gefallen? Oder besser gefragt: Was wird sie mit dir zuerst machen? Wird sie dir es mit dem Mund machen, oder massiert sie dich erst einmal nur?" Gespannt schaute er dann seinen Freund an und wartete auf eine Antwort.
„Gute Frage.... Ich schätze sie wird ihn erst einmal nur anfassen und seine Form spüren, aber ich bin mir da nicht ganz sicher... Ich werde es sehen... Aber wenn sie ihren Mund einsetzen würde, das wäre natürlich auch nicht schlecht. Jedoch werde ich sie zu nichts drängen, sondern alles in Ruhe kommen lassen. Man muss ja nicht unbedingt gleich in der ersten Nacht mit seiner Reiterin intim werden... Etwas warten kann ja auch ganz reizvoll sein." überlegte der Angesprochene. Den Reiterinnen würde jetzt garantiert eine Röte ins Gesicht steigen, allerdings eher eine Röte vor Wut, denn es war nicht gerne gesehen, wenn die Drachen neue Reiterinnen gleich als Sexobjekte ansahen. Auf der anderen Seite würden sie sich jedoch auch wundern, wenn sie es nicht taten, denn sie waren Männchen und die redeten nun mal über solche Themen. Daher würde die Röte schnell verbleichen und sie lediglich noch den Kopf schütteln.
„Das ist wichtig, hetze sie nicht, sonst wirst du wohl noch länger auf dein Ziel warten müssen, wenn es dann überhaupt noch kommt. Es könnte dann nämlich auch gut möglich sein, dass sie gar nichts mehr von dir will." belehrte Phlegethon seinen Freund, obwohl diese Tatsache beiden klar war.
„Ich glaube, das ist ihm schon klar, Phlege. Denn es ist hier sicher jedem schon einmal passiert, dass man irgendwie eine Reiterin verschreckt hat ohne dass man es wollte und ohne dass es unbedingt etwas mit deinem besten Stück zu tun hatte. Frauen sind halt nun mal komische Wesen..." Auch Sytheras war mittlerweile fertig mit dem Reh und lag nun auf der Seite, um sich noch ein bisschen auszuruhen.
„Komisch würde ich das nicht nennen... Denn nicht alle sind so, sonst würden wir hier wohl nicht liegen und uns über Männerthemen unterhalten." Turén verschlang den letzten Fisch und rollte sich dann auch in die bequeme Seitenlagen. „Aber jetzt muss ich es erst einmal erwarten, noch weiß ich ja nicht, wie sie ist. Kenne sie ja erst seit ein paar Stunden."
„Mach dir nicht in deine nicht vorhandenen Hosen, es wird schon nicht so schlimm..." meinte Askatrash, der als letzter der vier Drachen mit seinem Mahl fertig war. „Jetzt sollten wir aber langsam mal vor die Hütte gehen, denn auch noch eine Strafe wegen Verspätung muss ja nicht sein. Wir haben schon genug Mist gebaut..."