Part 1 - Erstkontakt
#1 of Dexter & Nikki
So hier nun meine erste Geschichte auf Sofurry und auch m...
So hier nun meine erste Geschichte auf Sofurry und auch mein Erstlingswerk. Konstruktive Kritik und Comments sind natürlich erwünscht. Es ist alles frei erfunden, gelegentlich können natürlich ein Paar Inspirationen aus anderen Werken eingeflossen sein. Nun wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen !
Euer BlackXeno
Erstkontakt
Sein Name war Dexter. Er gehörte zur Spezies der Drachen. Als er aufwachte war ihm furchtbar kalt und er zitterte. Er konnte seinen Atem vor Augen sehen obwohl es nicht besonders hell war und es ihm schwer fiel die Umrisse der Umgebung richtig zu erkennen. Alles sah sehr zweckmäßig und schlicht aus, nahezu geometrisch angeordnet. Große Gitterstreben ließen ihn ahnen das dies alles darauf ausgerichtet war jemanden gefangen zu halten.
Als er versuchte aufzustehen stellte er fest dass er um seinen Hals und seine Fußgelenke jeweils eine Art metallischen Ring trug. Obwohl er nirgends angekettet war lagen diese Fesseln sehr eng an und scheuerten bei jedem Versuch sich zu bewegen. Sie fühlten sich ganz besonders kalt an, anders als man es erwarten würde nachdem er sie ja schon eine weile am Körper trug. Nun konnte er allmählich klarer sehen und sein Blick fiel durch die Gitterstäbe auf eine breite mit Bildschirmen und vielen Schaltern bestückte Konsole. In der Mitte davor befand sich ein Sitz und alles erinnerte stark an einen Kontrollraum oder ein Cockpit. Nichts von all dem war in Betrieb und bis auf ein leises rauschen war es vollkommen still. Oberhalb der Konsole befand sich ein riesiges breites Panorama-Fenster durch das man aber nichts erkennen konnte, da es draußen wohl noch dunkler war als im Inneren. Links und rechts vom Cockpit gab es jeweils eine Tür, beide waren geschlossen, von der linken ging jedoch ein grüner Lichtschimmer aus während die Rechte rot beleuchtet war. Auch seitlich außerhalb seiner Zelle, die im hinteren Teil des Raumes lag, gab es zwei Durchgänge die in einen weiter hinten gelegenen Abschnitt führten.
Nachdem er alles genau begutachtet hatte begann er sich zu fragen wie er eigentlich hierher gekommen war und wie er von dort wegkommen konnte. Das Einzige woran er sich erinnerte war dass ihn sein Besitzer zuvor verkauft hatte und dass er auf ein besseres Zuhause hoffte. Dann wurde er mitten in der Nacht abgeholt und in eine Kiste geworfen.
Plötzlich riss ihn eine Reihe verschiedener merkwürdiger Geräusche aus den Gedanken gefolgt von Vibrationen im Boden auf dem er saß. Es klang wie ein aufheulen von großen Maschinen und dann wurde es auf einmal sehr hell, es blendete ihn und seine Augen brauchten einen Moment um sich daran zu gewöhnen. Er erkannte einige Deckenleuchten die jetzt mit ihrem kalt-weißen Licht jedes einzelne Detail der Umgebung sichtbar machten. Das alles hatte ihn ziemlich erschreckt und er war froh dass es wieder etwas ruhiger wurde. Die Displays in der Konsole schalteten sich ein und darauf erschienen Texte und Diagramme aus fremdartigen Symbolen, die er noch niemals zuvor gesehen hatte. Jetzt war er sich sicher dass es sich um ein Shuttle handeln musste in dem er gefangen war. Zuerst dachte er es läge an der Aufregung dass es ihm immer wärmer wurde, merkte dann jedoch dass das die Umgebung langsam auf eine angenehmere Temperatur gebracht wurde. Er schaute sich weiter um und konnte in seinem Käfig weder eine Liege noch etwas zu essen oder einen Wasserspender finden, es sah alles sehr improvisiert aus, als wäre es eigentlich nicht so gedacht gewesen. Er hatte noch immer starke Schmerzen und überall blaue Flecken unter seiner weichen grünlichen Drachenhaut und auch die Verbrennungen der Shocksticks waren deutlich zu sehen.
Aber als Diener der Echsen war er schlechte Behandlung gewohnt. Wenn niemand kommen würde um sich um ihn zu kümmern würde hier alleine zu Grunde gehen. Keiner würde ihn vermissen, er würde einfach ersetzt werden. Er stand schließlich auf und hatte zuerst ein wenig Probleme sich auf den Beinen zu halten, schaffte es dann aber bis zur Gittertür seiner Zelle und rüttelte daran. Sie hatte kein Schloss und war äußerst massiv. Keine Chance für ihn zu entkommen, auch nach längerem Suchen konnte er weder an der Decke noch am Boden eine Schwachstelle in der Konstruktion finden.
Er beschloss zu warten, da das Shuttle offensichtlich die Ankunft eines Piloten vorbereitete. Er setze sich wieder auf den Boden, legte seinen Schwanz eng um sich und lehnte sich mit dem Rücken gegen die kühle Wand an der Rückseite seiner Zelle. Er berührte mit seinen Fingern vorsichtig das Halsband, es war sehr glatt, genau wie die Fußfesseln ohne irgendeine Form von Verschluss den man lösen könnte.
Während er sie sich genauer ansah waren auf einmal entfernt die dumpfen Geräusche von Schritten zu hören, die sich rasch näherten, dann das ffnen eines Schotts. Die Geräusche waren jetzt so nah dass er deutlich zwei Personen wahrnehmen konnte. Die linke der beiden seitlichen vorderen Türen öffnete sich mit einem lauten und durchdringenden rollen und herein kam eine männliche Echse in Uniform die so groß war dass sie sich ein wenig ducken musste um sich nicht den Kopf zu stoßen. Sie sah sehr furchteinflößend aus mit verschiedenen Abzeichen auf dem Anzug, einem Betäubungsstab am Gürtel und in der Hand ein kleines glänzendes Gerät. Ihm folgte eine sehr junge, ebenfalls männliche Echse, jedoch mit offensichtlich niedrigem Rang und kleinerer Statur. Er sah eigentlich nicht sehr gefährlich aus, obwohl er ebenfalls bewaffnet war.
Dexter rührte sich nicht und beobachtete unauffällig was passierte. Die große Echse wandte sich der jungen zu und sagte: „Hier ist ihr Auftrag, er enthält alle nötigen Informationen, alles andere unterliegt der Geheimhaltung." Er gab ihm eine Speicherkarte und sagte dann: „Bevor Sie Ihre Reise antreten zeige ich ihnen noch die Funktion des neuen verbesserten Schock-Fesselsystems mit dem ihr Gefangener gesichert ist. Zögern Sie nicht es anzuwenden." „Ja wohl General" antwortete er. Der General nahm das kleine Gerät und sagte: „ Eine genaue Dokumentation finden sie im Bordcomputer, das Entscheidende ist wenn sie den Knopf hier drücken wird der gefangene sofort durch Hochspannung bewegungsunfähig gemacht. Es eignet sich auch sehr gut zur Bestrafung bei Fehlverhalten." Dexter wurde klar warum es keine Ketten an den Fesseln gab. „Gefangener, aufstehen !" fuhr ihn der General an. Er leistete sofort Folge und stellte sich in die Mitte seiner Zelle, denn er wollte ihn nicht reizen. Doch es nützte nichts, ohne zu zögern und mit einem verachtenden Blick drückte der General auf die Fernbedienung. Dexter gab ein lautes schmerzerfülltes Wimmern von sich als der Strom durch seinen Körper floss.
Bevor er zusammenbrach und auf dem harten Zellenboden aufschlug konnte er noch einen Blick auf den jungen Echsenrekruten erhaschen. Zu seinem Erstaunen konnte er in seinem Gesicht keine Freude, sondern nur blankes Entsetzen und sogar Mitleid erkennen. Anders der General, er war amüsiert über Dexters Leiden und wie er zitterte. Ihm gefiel ganz offensichtlich das Gefühl der absoluten Macht über ein Lebewesen. Dexter schnappte immer noch nach Luft. Die junge Echse versuchte sich währenddessen gegenüber seinem Vorgesetzten nichts anmerken zu lassen und nahm die Fernbedienung entgegen. Dexter hatte noch nie eine Echse gesehen, die so reagierte. Er kämpfte noch immer mit den Krämpfen während der General einige letzte Worte an den jungen Piloten richtete: „ Führen Sie ihren Auftrag gemäß den Vorschriften aus und Sprechen Sie nicht mit dem Häftling, füttern Sie ihn nur soviel wie unbedingt notwendig. Weichen sie nicht von der Route ab, Sie werden am Ziel schon erwartet." Der Pilot nickte und der General verließ mit schweren Schritten das Shuttle. Die Tür schloss und verriegelte sich hinter ihm.
Der Pilot legte die Fernbedienung in ein kleines Ablagefach und steckte die Speicherkarte in einen Steckplatz in der Konsole. Auf einem der Displays erschien eine Sternenkarte, auf einem anderen noch mehr Text und Diagramme. Die Echse setzte sich in den Sitz und begann mit den Startvorbereitungen. Dexter beobachtete genau was sie tat, wie sie durch bloße Berührung mit den Fingern Parameter eingab und per Sprachsteuerung den Computer zum Systemtest aufforderte. Der junge Pilot war etwas nervös, denn er war noch nicht sehr vertraut mit den Systemen. Das große Fenster durch das man zuvor nicht sehen konnte wurde nun durchsichtig und gab den Blick auf einen großen hell beleuchteten Hangar frei, in dem sich noch weitere Shuttles befanden. Dexter hatte nur kurz Zeit um dem Bodenpersonal und den verschiedenen Fahrzeugen im Hangarbereich Aufmerksamkeit zu schenken denn die Vibrationen im Schiff wurden wieder spürbar.
Ein Ruck ging durch das Gefährt und es setzte sich langsam in Bewegung. Eine große Luftschleuse lag jetzt vor ihnen welche sich wie von Geisterhand öffnete als sie sich näherten. Sterne und der Planet Edrion waren zu sehen. Dort hatte Dexter zwar sein ganzes Leben verbracht, jedoch hatte er ihn nie aus dem Weltraum gesehen. Er war wunderschön anzusehen als die Sonne ihn von der Seite in orange gelbes Licht tauchte. Das Shuttle beschleunigte etwas und flog einen Halbkreis um die Station, sie war riesig und überall war reger Betrieb. Nachdem sie sich weiter entfernt hatten aktivierte die Echse den Autopilot und gab dem Computer die Anweisung zu warnen wenn eine Störung auftreten würde. Dann legte sie den Betäubungsstab beiseite und holte ein kleines Notizbuch aus einer ihrer Taschen.
Sie zog ihre Schuhe aus und stellte sie in einen der unzähligen Stauräume. Dann begann sie in das kleine Buch zu schreiben und ihr langer Schwanz schlug immer wieder sanft auf den Boden. Obwohl Dexter einen abgrundtiefen Hass gegen die Echsen und normalerweise furchtbare Angst vor jeder von ihnen hatte, kam es ihm so vor als wäre diese irgendwie anders. Er konnte sich irren aber er hoffte dass er recht hätte. Nach einer Weile hörte der Pilot auf zu schreiben und steckte das Notizbuch wieder in die Tasche. Er stand auf und Dexter senkte schnell seinen Blick als er an ihm vorbei durch eine der hinteren Türen ging. Er kam nach kurzer Zeit mit einem großen Paket wieder zurück das er anschließend auspackte. Im inneren befanden sich verschiedenfarbige Packungen, lieblos mit Barcodes und Zahlen bedruckt. Er nahm zwei davon heraus, eine blaue und eine gelbe und schob sie durch das Gitter in die Zelle. Dexter zögerte. Die Echse schaute ihn an und sagte: „Das Blaue ist Wasser und das Gelbe ist Nahrung." Dexter nickte und hob das gelbe Päckchen auf. Er öffnete es und als er den Inhalt kostete, stellte er fest dass er bitter schmeckte und eine glibbrige Konsistenz besaß. Es war geradezu widerlich und er musste sich erst etwas Mühe geben es nicht auszuspucken.
Doch sein Hunger war mittlerweile so groß dass er schließlich alles restlos mit seiner spitzen Zunge aus leckte. Der Pilot beobachtete ihn unauffällig die ganze Zeit über während er aß und begann gleich wieder in sein kleines Notizbuch zu schreiben.
Dexter versuchte den bitteren Geschmack mit dem Wasser wegzuspülen und sah dann wie sein Gegenüber sich ebenfalls eine gelbe Packung aus der Schachtel nahm. Er öffnete sie und roch daran, bevor er vorsichtig probierte. Dexter viel sofort auf dass der junge Pilot dieses Zeug wohl genauso schrecklich finden musste und fragte sich wieso er sich stattdessen nicht einfach eine Personal-Ration holte.
„Das Wasser hilft gegen den bitteren Geschmack." flüsterte Dexter. „Was hast du gesagt ?" Dexter dachte er würde seine Bemerkung bestimmt gleich bereuen und begann zu zittern als er flehend sagte: „Bitte, keine Elektroschocks mehr, ich weiß dass ich nicht mit dir sprechen darf, es tut mir Leid." Der Pilot blickte ihn verdutzt an und nahm sich ein Päckchen mit Wasser. „Nein, ist schon in Ordnung. Man sagte mir dieses Essen wäre extra für euch gemacht und ihr mögt es." Dexter schaute ihn an und schüttelte ganz vorsichtig den Kopf.
Die Echse öffnete die Packung und trank etwas von dem Wasser. Dann setzte sie sich auf den Boden vor das Zellengitter und sagte: „Laut den Vorschriften darf ich mich nicht mit dir Unterhalten, aber wir haben eine lange Reise vor uns und ich denke wir können eine Ausnahme machen. Wie heißt du ?" „Dexter." antwortete er zögernd. „Mein Name ist Nikki. Man sagte mir ich soll mich vor dir in Acht nehmen und dass du sehr gefährlich bist, aber wenn ich ehrlich bin siehst du mehr aus als hättest du schreckliche Angst vor mir." Dexter schaute ein wenig ratlos denn er war sich nicht sicher ob die Echse vielleicht nur mit ihm spielte. Dann riskierte er es und sagte: „Ja das stimmt, aber ich bin froh dass du nicht so viel von dem Schock-Halsband hältst wie dieser General." Da war Nikki auf einmal überrascht, es war ihm unangenehm, denn er dachte seine Gedanken gut genug verborgen zu haben. „Du hast es also bemerkt ?" Dexter rutschte näher an das Gitter und sagte: „Ja, es sah sogar so aus als hättest du Mitgefühl ."
Bevor Nikki antworten konnte gab es einen lauten erschütternden Knall und die beiden zuckten zusammen. Die Beleuchtung setzte aus und es ertönte ein Alarmsignal, dann folgte die für diese Situation sehr entspannt klingende Meldung der Computerstimme: „Warnung, Störung im Umweltkontrollsystem, die Funktionen Heizen und Kühlen sind nicht länger verfügbar. Ein Schadensprotokoll finden Sie im Betriebs-log." Nikki sprang auf und stürzte hinüber zur Kommandokonsole. Hektisch tippte er auf den Displays herum und versuchte herauszufinden was passiert war. Als er unter den vielen Dateien endlich das Handbuch des Shuttles gefunden hatte murmelte er: „Das war knapp, aber wir können auch so weiter fliegen." Dexter dachte sofort daran wie kalt es wieder ohne Umweltkontrollen werden würde, er hasste die Kälte.
Nikki ging erneut in den hinteren Bereich und Dexter hörte wie er in der Ferne eine weile herum wühlte und dann schließlich mit zwei großen Notfalldecken zurück kam. Er schob eine davon durch die Gitterstreben. „Hier, damit du nicht frieren musst, laut Bordhandbuch wird es hier wahrscheinlich bald sehr kalt werden." Dexter nahm die Decke an sich und legte sie auf seinen Schoß. „Vielen Dank." Sagte er verwundert. Er hatte nicht mit soviel Fürsorglichkeit gerechnet wo er doch bisher von Nikki 's Artgenossen so gerne gequält worden war.
Nachdem Nikki sich etwas beruhigt hatte setzte er sich wieder vor die Zelle und begann dann zu erzählen: „ Während meiner Ausbildung musste ich einmal eine Reparatur an einem Energieverteiler durchführen und es gab eine elektrische Entladung. Es war schrecklich, meine Hand und mein Arm taten zwei Tage danach noch weh. Als ich dich vorher so gesehen habe musste ich sofort an diesen Unfall denken. Solche Schmerzen sollte man niemandem absichtlich antun. Es tut mir Leid ich hätte ihn davon abhalten müssen." Dexter war sprachlos und geradezu überwältigt sich in Nikki nicht getäuscht zu haben.
Der schaute derweil an Dexter herunter und sagte: „Sagst du mir woher du die Flecken und Verbrennungen hast ?" Dexter 's Blick senkte sich und er sagte: „Das war mein Besitzer, er hat mich fast jeden Tag geschlagen und mir Elektroschocks verpasst." Nikki bekam einen leicht ungläubigen Ausdruck im Gesicht und fragte: „Dein Besitzer ? Aber warum ? Was hast du denn getan ?" Dexter seufzte: „Ich habe zwar immer alles gemacht was er von mir wollte und mir viel Mühe gegeben, aber es nützte nichts. Er machte es weil es ihm gefiel, das konnte ich sehen." Nikki stand langsam auf und fragte dann: „Er war ein auch eine Echse oder ?" „Ja." Nikki zögerte einen Moment und meinte dann: „Ich will dich nicht ausnutzen um meine Neugierde zu stillen. Aber wenn es dir nicht zu schwer fällt würdest du mir dann erzählen wie es dazu kam dass du ein Sklave wurdest ?" Dexter bemerkte dass sein Gegenüber sich im Nachhinein dafür schämte diese sehr persönliche Frage gestellt zu haben.
Er erlöste ihn schließlich: „Nein es tut gut mit jemandem darüber sprechen zu können." Er lehnte sich zurück und begann: „ Es war eigentlich ein normaler Tag auf Edrion und ich saß gerade im Unterricht in der Schule. Wir freuten uns alle auf das bevorstehende Wochenende als Plötzlich der Alarm im ganzen Gebäude schrillte. Keiner wusste was los ist und alle redeten durcheinander. Unsere Lehrerin wurde wohl über ihr Headset informiert das etwas schlimmes bevorstand. Sie versuchte noch uns alle geordnet aus dem Gebäude zu bringen doch auf dem Weg nach draußen kamen uns schon schwer bewaffnete Truppen entgegen. Dann ging alles ganz schnell, sie haben uns mit ihren Betäubungsstäben bewusstlos gemacht. Ich erinnere mich an nichts mehr bis ich dann in einer Kiste aufgewacht bin. Mir wurde dann zu verstehen gegeben dass ich ab nun im Dienst der Echsen stehen würde und wurde meinem damaligen Herrn übergeben. Das ist jetzt fast ein Jahr her und ich habe seitdem weder meine Eltern noch meine Freunde wiedergesehen. Das ganze passierte zwei Tage vor meinem 14. Geburtstag."
Nikki war die Bestürzung anzusehen und er sagte nach einer kurzen Pause beschämt: „Davon habe ich nichts gewusst. Ich dachte immer unsere Leute halten nur Verbrecher und Gesetzlose als Arbeiter. Jetzt verstehe ich warum du solche Angst vor mir hast. Ich hoffe du glaubst mir das. Ich kann dir nicht verübeln wenn du mich genauso hasst wie alle anderen meiner Art. Es wäre nur gerecht wenn du mich umbringst für das was wir dir angetan haben." Ihm lief eine Träne übers Gesicht und er rutschte tief in den Sessel vor der Kommandokonsole.
Dexter war ebenfalls sehr aufgewühlt und jetzt noch der Anblick einer Echse die fast weinte, ihm war nun klar wie sensibel sein gegenüber zu sein schien. Ihn faszinierte das Nikki ihm glaubte und die Geschichte von Dexter überhaupt nicht in Frage stellte. Für einen Sträfling war er zwar fast noch zu jung aber er hätte das alles auch erfinden können. Er stand auf, fasste mit beiden Händen an das Zellengitter und sagte mit ruhiger Stimme: „Wieso sollte ich dir weh tun, du hast mich gut behandelt und das hättest du nicht verdient. Du kannst nichts für das was die Anderen getan haben und ich hasse dich auch nicht dafür. Du scheinst ein gutes Herz zu haben und ich bin wirklich froh dass ich dich hier getroffen habe." Nikki war über das Verständnis des Jungen Drachen überrascht und zugleich gerührt. Er wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und obwohl er nicht ganz sicher war ob Dexter es ernst meinte wich der Schmerz langsam ein Wenig aus seiner Brust.
Dexter überlegte kurz und versuchte dann die Situation etwas aufzulockern: „Wie alt bist du eigentlich ? Zwischen uns ist bestimmt kein großer Unterschied." Nikki stutze und sagte dann: „Ich bin vor ein paar Wochen 15 geworden." Dexter war etwas erstaunt: „Wahnsinn ! Und du darfst so ein großes Raumschiff ganz alleine fliegen !?" Nikki lächelte zum ersten Mal ein wenig und meinte dann ganz bescheiden: „Na ja das ist ja auch meine erste Mission und ich bin noch ein Bisschen unsicher. Ich hoffe es geht nicht noch mehr schief."
Es wurde bereits langsam kühl im Shuttle und Dexter wickelte sich in die Notfalldecke ein. „Du weist bestimmt dass wir Drachen ab und zu mal - du weißt schon..." Er zeigte zwischen seine Beine. Nikki beugte sich nach vorne und meinte: „Das müssen wir auch, das ist kein Problem. Wir haben sogar eine Dusche an Bord. Das ist ein Langstreckenschiff der Delta-Klasse, es gibt eigentlich fast alles was man braucht."
Dann drehte er sich im Sessel zu der Konsole und gab eine Zeichenkombination ein, da war die Computerstimme wieder zu hören: „Warnung, Sicherheitsvorschriften für den Umgang mit Gefangenen beachten." Dann sprang die Zellentür aus dem Schloss.
Nikki lief zur Zellentür und öffnete sie. Dexter schaute ihn fragend an. „Willst du mich nicht fesseln oder wenigstens die Fernsteuerung an dich nehmen ?" Nikki überlegte kurz. Ihm war natürlich klar das es gefährlich sein konnte seinen Gefangenen zu viel Bewegungsfreiheit einzuräumen. Dexter wirkte auf ihn so ehrlich und obwohl man ihn davor gewarnt hatte ging er das Risiko ein: „Ich überlasse es dir was du mit mir machst denn mein Leben ist eigentlich nicht mehr viel Wert." Dexter spürte, dass die junge Echse wirklich überzeugt war wovon sie sprach. „Warum sagst du das immer wieder ? Ich hab dir doch schon gesagt, dass ich dich nicht dafür hasse was mir andere angetan haben. Dich trifft keine Schuld."
Nikki wurde etwas lauter und bekam einen verzweifelten Gesichtsausdruck. „Das kannst du doch gar nicht wissen. In der Schule haben sie uns die schrecklichsten Dinge über deine Art beigebracht. Und als ich dann zum Militär eingezogen wurde musste ich für Einsätze trainieren die an Grausamkeit nicht zu übertreffen sind. Obwohl es nur Simulationen waren konnte ich nachts nicht mehr schlafen.
Dann gab es da diese Gerüchte über den Widerstand. Es wurde behauptet es gäbe Gruppierungen die gegen die Sklaverei und für Gleichberechtigung eintreten weil sie unrecht seien. Und obwohl ich schon immer einen von euch Drachen persönlich sehen wollte habe ich letztlich daran gezweifelt. Ich war so gut wie Überzeugt das ihr wie es bei uns heißt" - er senkte die Lautstärke seiner Stimme - „minderwertig und ... wertlos seid. Und jetzt stehst du vor mir, bist so freundlich und erzählst mir, dass all die Gerüchte stimmen. Ich hätte schon damals handeln müssen." Nikki senkte seinen Blick. Dexter schaute ungläubig drein und sagte dann: „Du weißt ganz genau das du nicht mehr hättest tun können. Im Gegenteil es war bestimmt nicht ungefährlich sich für den Widerstand zu interessieren. Ich bewundere es, dass du durchgehalten hast und deiner Überzeugung treu geblieben bist. Hättest du aufgegeben dann könnten wir uns jetzt wahrscheinlich nicht unterhalten."
Diese Anerkennung tat Nikki gut, denn beim Militär der Echsen war es nicht üblich gelobt oder gar belohnt zu werden. Dann fügte Dexter hinzu: „und es tut mir leid was dir zugestoßen ist." Nikki blickte auf: „Nein nein das ist nichts im Vergleich zu deinen Leiden. Und ich muss mich bei dir bedanken das du nicht versucht hast die Gelegenheit zu nutzen und mich zu überwältigen."
Dexter schaute freundlich zu Nikki und sagte: „Ist schon gut. Ich denke wir haben beide viel hinter uns." Nikki entgegnete: „Wenn du einverstanden bist würde ich dich gerne besser kennen lernen und mehr über eure Art erfahren. Wenn du magst erzähle ich auch gerne etwas von mir." Dexter schaute freundlich zu Nikki und sagte: „Das würde mich sehr freuen." Nikki trat bei Seite und sagte: "Komm, ich zeig dir den Rest vom Shuttle."
Dexter kam heraus und folgte ihm durch einen der Durchgänge nach hinten. Jeder seiner Schritte war deutlich zu hören weil seine Krallen etwas zu lang geworden waren. Sie betraten einen langen Korridor mit indirekter Beleuchtung und Türen auf der linken und rechten Seite, und hin und wieder ein paar Wartungsluken in Boden und Decke. Es sah wie immer alles sehr zweckmäßig aus. „Ganz am Ende des Gangs befindet sich der Maschinenraum mit den Fusionsreaktoren. Hier links sind die Quartiere und der Verpflegungsraum mit Vorräten." erklärte Nikki und öffnete eine der Quartiertüren. Es war ein einfacher Raum, mit einem Tisch und einem Stuhl, einem Computerterminal und einem Bett. Es gab weder Dekoration noch Annehmlichkeiten und nicht einmal ein Fenster. Es schien als wollten die Echsen-Oberhäupter gar nicht erst, dass ihre Besatzungsmitglieder sich wohl fühlten. „Das Bett sieht unbequem aus und wo ist die Decke ?" „Das ist es auch, Decke gibt es keine nur ein Kissen. Sie sagen es wäre alles optimiert." Nikki ging durch eine weitere Tür auf der Seite des Zimmers und führte Dexter in eine Nasszelle.
Sie war mit einer Dusche und einem Waschbecken ausgestattet, es gab einen kleinen Spiegel und einen Stapel Handtücher. Daneben lag eine noch neu verpacktes Set mit Zahnbürste, Wattestäbchen und Reinigungslotion. „Das WC ist hinter der Tür dort" Nikki zeigte quer durch den Raum „Du darfst gerne die Dusche benutzen und alles was du hier findest." „Wirklich ?" Nikki nickte und Dexter zog sein Shirt aus: „Danke, richtig duschen durfte ich mich schon lange nicht mehr." „Lass dir ruhig Zeit und genieße es, ich besorge uns solange etwas Richtiges zu essen." Die Tür schloss sich hinter Nikki als er den Raum verließ. Dexter sah sich noch einen Moment um und zog seine ausgefranste Hose und sein Shirt aus. Er war froh endlich die dreckigen Fetzen los zu sein. Mehr Kleider besaß er auch nicht mehr und stand nun vollkommen nackt in dem kleinen Raum.
Da es kein Vorwand war und er wirklich musste begab er sich Richtung WC. Wenn es etwas gab das ihn am Körperbau seiner Spezies störte war es das Glied welches in einer Hauttasche lag und etwas zu sehr nach oben zeigte. So musste er beim Pinkeln immer aufpassen, dass er sich nicht nass machte. Als er das WC erreichte sah er, dass es etwas anders war als er es kannte und er überlegte kurz wie man es wohl benutzte. Schließlich erkannte er, dass man sich nicht direkt darauf setzen oder davor stellen musste sondern sich eher mit dem Bauch auf die längliche Konstruktion legen sollte. Halb sitzend und leicht nach vorne geneigt war sein Schritt nun umgeben und er konnte sich ohne sich wie sonst zu verrenken ganz entspannt erleichtern.
anschließend stieg er in die Dusche und drehte das Wasser auf. Dann nahm er etwas Duschgel aus dem Spender und wusch sich überall sehr gründlich. Die Stellen unter den Fesseln brannten bei jedem Kontakt mit dem Mittel. Er ließ noch eine Zeit lang das warme Wasser über seine von den nur langsam heilenden Flecken übersäte Haut laufen, dann trocknete er sich vorsichtig ab und wickelte sich ein großes Handtuch um die Hüfte. Er putzte sich noch die Zähne und wurde damit endlich auch den letzten Nachgeschmack der Nahrungsration los. Er kämmte seine kurzen wuscheligen Haare denn er wollte jetzt einen guten Eindruck machen. Es gab sogar einen Wäschebehälter in den er seine Kleider legte bevor er in den Wohnraum zurück ging. Er setzte sich auf das Bett welches sehr fest war. Nach einigen Minuten in denen Dexter darüber nachdachte wie er sich erkenntlich zeigen konnte, kam Nikki mit einem Tablett und einem zweiten Stuhl durch die Quartiertüre. Er setzte sich an den Tisch und sagte: „Hier, es sind zwar auch nur Standardrationen aber es schmeckt viel besser."
Dexter nahm sich etwas vom Tablett und sagte: „Ich habe Angst davor was passiert wenn wir an unserem Ziel ankommen. Dann sehen wir uns wahrscheinlich nie mehr wieder." „Ja das wäre wirklich schade." fügte Nikki hinzu. „Aber mach dir keine Sorgen wir sind noch eine ganze Weile unterwegs." Dexter war überglücklich, dass ihm noch etwas Zeit blieb bevor sein Abenteuer enden würde. Er kostete die Mahlzeit und es war ganz wunderbar für ihn nach so langer Zeit etwas vernünftiges zu essen. Er begann es regelrecht zu verschlingen und schwärmte: „Mmmhhh das schmeckt fantastisch. Ich will dir aber nichts weg essen." Nikki grinste: „Keine Angst es ist genug davon im Vorratsraum, außerdem brauchst du es bestimmt mehr als ich nach dem Fraß den du essen musstest. Als ich das Zeug vorher probiert habe hätte ich mich fast übergeben." Dann fing er ebenfalls an etwas zu essen und die beiden warfen sich ab und zu ein paar schüchterne Blicke zu.
Nachdem sie beide satt waren stand Nikki auf und sagte: „Ich bin gleich wieder da" dann verließ er den Raum durch die Eingangstür. Dexter fragte sich wo das alles hinführen würde. Es ging ihm schon lange nicht mehr so gut wie jetzt. Nikki kam mit einem Stapel Kleidungstücke zurück und legte einen Teil vor Dexter auf den Tisch. „Das kannst du anziehen, es müsste dir passen, wir sind ja fast gleich groß. Ich gehe jetzt auch kurz duschen. Dexter bedankte sich und Nikki verschwand in der Nasszelle. Er nahm das Handtuch ab, legte es zusammen und sah sich dann die Hose und das Hemd an, es war keine Uniform sondern so etwas wie Freizeitkleidung. Er zog alles an und es passte beinahe perfekt, es war ihm lediglich ein Bisschen zu groß. Es war ein weiches, glattes Material, erstaunlich farbenfroh mit einem interessanten Muster das aus lauter kleinen Löchern bestand.
Er wartete geduldig bis Nikki zurück kam, der trug jetzt auch einen solchen Anzug. Dann fragte Dexter ihn: „Muss ich jetzt zurück in die Zelle ?" Nikki schaute ihn an und sagte dann mit beruhigender Stimme: „Nein das brauchst du nicht. Es gibt nebenan noch so ein Quartier wie dieses. Dort kannst du für die restliche Zeit schlafen." Anschließend ging Nikki an das Computerterminal und durchsuchte eine Weile die Datenbank bis etwas auf dem Monitor erschien das wie der Bauplan der Fesseln aussah die Dexter immer noch trug. „Was machst du denn da ?" fragte er. „Ich wollte dir die Fesseln abnehmen, aber ich muss noch herausfinden wie." „Du bekommst doch bestimmt einen riesen Ärger wegen all dem was du für mich tust oder ?" Nikki überlegte kurz und meinte dann: „Nur wenn jemand davon erfährt. Aber das wäre es wert." Damit hatte Dexter nicht gerechnet nachdem sich die beiden erst so kurze Zeit kannten und sagte: „Danke für dein Vertrauen, ich stehe tief in deiner Schuld. Wenn ich irgendetwas für dich tun kann dann brauchst du es nur zu sagen. "
Du könntest solange mal nach vorne ins Cockpit gehen und nach dem rechten sehen, ob auf der linken Konsole schon wieder irgendetwas rot blinkt. Und bring bitte unsere Decken mit, es wird langsam kühl hier." Dexter stand sofort auf und machte sich auf den weg. Man konnte wieder deutlich das Geräusch seiner Krallen auf dem Boden hören. Er konnte kaum glauben das Nikki ihn alleine ins Cockpit ließ. Natürlich war das Letzte was er jetzt wollte dieses Vertrauen zu missbrauchen und etwas sabotieren. Er ging nach vorne und schaute sich überall sorgfältig nach Alarmsignalen um und sammelte anschließend die Notfalldecken ein. Er schaute noch einmal durchs Fenster in den Weltraum und ging dann zurück in Richtung Quartier. Nikki war so in die Pläne der Fesseln vertieft, dass er ihn gar nicht hereinkommen hörte. „Hier" er hielt ihm die Decke hin. „Ich konnte nichts blinken sehen. Scheint alles in Ordnung zu sein." Nikki nahm die Decke und legte sie beiseite. „Ich glaube ich weiß jetzt wie ich sie öffnen kann. Setz dich aufs Bett und zieh dein Hemd aus."
Dexter tat was er sagte und Nikki setzte sich hinter ihn. Er zögerte einen Moment und meinte dann: „Unsere Vorschriften verbieten eigentlich jede Form von Körperkontakt strikt, auch unter unseren eigenen Leuten. Aber wir kommen wohl nicht drum rum, ist das okay für dich ?" Dexter nickte. „Ist in Ordnung". Nikki legte seine Hand auf Dexters Schulter und er zuckte zusammen. „Tu' ich dir weh ?" „Nein nein, es war nur in letzter Zeit immer sehr schmerzhaft wenn mich jemand berührt hat, das ist nur die Gewohnheit." Nikki versuchte vorsichtig das Halsband zu öffnen und Dexter spürte die warmen Hände an seinem Hals. Sein Herz schlug etwas schneller. „Warum fühlen sich die Dinger eigentlich so kalt an ?"
Nikki brauchte einen Moment und sagte: „Laut dem Plan beziehen sie ihre Energie aus der Bewegung und aus der Körperwärme der Person die sie trägt. Dadurch werden sie so kalt. Das ist 'ne ganz schön filigrane Sache das hier auf zu bekommen." Nikki musste sich sehr konzentrieren und rutschte etwas näher. Dexter schaute auf Nikkis Füße die jetzt links und rechts neben ihm lagen. Sie waren schlank und hatten ganz kurze Krallen an den Zehen. Die Haut war leicht glänzend und fein und genau so fühlten sich auch seine Hände an. Plötzlich gab das Halsband Zwei kurze Signaltöne von sich und dann sprang es auf. „Ich hab 's geschafft." rief Nikki begeistert. Er nahm es ab und darunter war Dexters haut ganz rot. Dexter holte tief Luft: „Ich kann schon viel besser atmen." „Ja, sieht aus als hätte es ganz schön fest gesessen. Jetzt noch die an den Beinen."
Nikki setzte sich neben Dexter. „Leg deine Füße auf meinen Schoß" Dexter gab nur ein „Mmhhm" von sich und legte sich flach hin. Er spürte Nikkis Beine unter seinen Fersen und dann wie er mit viel Gefühl anfing an den Fesseln zu arbeiten. Nikki entgingen während dessen nur wenige Details von Dexters Körper. „Du hast so lange Krallen, stört dich das nicht beim Laufen ?" Dexter stütze sich auf und sagte: „Doch, es tut schon eine ganze Weile ziemlich weh. Aber mein Besitzer hasste mich viel zu sehr um sie mir zu kürzen und selber durfte ich keine scharfen Werkzeuge benutzen." Nikki schaute Dexter an und sagte dann: „Wenn du magst schneide ich sie dir nachher." Etwas überrascht entgegnete Dexter: „Ähh ...ja das wäre echt super, danke !" Er fand es etwas seltsam, erklärte es sich dann aber damit das Nikki vielleicht versuchte etwas von Dexters Leid wieder gut zu machen.
Der brauchte nur noch kurze Zeit und die restlichen Fesseln waren abgenommen. „Du bist wirklich sehr geschickt." lobte ihn Dexter. Nikki lächelte. „Wenn man den Dreh raus hat geht 's eigentlich ganz gut. Ich hol kurz einen Krallen-clip." Dexter nickte ihm zu. Er ging in die Nasszelle und kam kurze Zeit später wieder mit dem Clip und einer Tube zurück. Die beiden setzten sich wieder hin wie zuvor und Nikki wollte beginnen die Krallen zu kürzen. „Wenn ich dir weh tue sag Bescheid, okay ?" Dexter lächelte und antwortete etwas nervös: „Ich werd 's schon aushalten." Nikki griff sich vorsichtig einen seiner Füße. Er merkte sofort wie angespannt Dexters Zehen dabei waren. „Du kannst dich ruhig entspannen und deine Zehen ein Bisschen spreizen dann ist es auch einfacher für mich." Nikki wurde immer nervöser und stotterte: „Ja...das würde ich auch gern aber i..ich traue mich nicht." Nikki schaute ihn an und stutzte denn er verstand nicht was so schlimm daran sein konnte: „Wie meinst du das du traust dich nicht ?" Dexter war jetzt so nervös, dass er es nicht mehr verbergen konnte. Nikki wollte ihn beruhigen: „Du kannst mir sagen was los ist ich tue dir doch nichts." Dexter war aufgewühlt und sagte: „Aber du weißt doch gar nicht was man mit mir deswegen schon alles gemacht hat." Er spreizte schließlich seine Zehen und Nikki sah was er gemeint hatte. In den Zwischenräumen hatte er schwach ausgeprägte Schwimmhäute. „Bei unserem Volk ist das extrem selten und dem Glauben nach ein Zeichen, dass man abartig und minderwertig ist. Meine Eltern haben mich auch entsprechend behandelt und als die Anderen dann einmal im Schwimmunterricht dahinter gekommen sind hatte ich in der Schule nichts mehr zu lachen. Am Anfang haben sie sich nur über mich lustig gemacht. Später haben sie dann keine Gelegenheit ausgelassen um mich zu demütigen oder zu schlagen."
Nikki stand das Entsetzen ins Gesicht geschrieben als er begriff und sagte: „Du dachtest ich lache über dich oder tue dir weh weil du Schwimmhäute hast ?" Zuerst erschien es ihm lächerlich doch dann erinnerte er sich sofort an die Dinge die er beim Militär erlebt hatte. Er wusste das es jemand nicht leicht hatte wenn er anders war. „Das würde ich niemals tun. Außerdem ist mir so etwas ähnliches auch schon mal passiert. Es ist mir furchtbar peinlich aber ich erzähle es dir damit du weißt das du dich vor mir für nichts schämen musst, in Ordnung ?" Dexter schaute ihn immer noch etwas verschämt an und nickte. Nikki holte tief Luft und begann: „Meine Ausbilder haben einmal mitbekommen, dass ich - wie soll ich sagen - eine schwache Blase hab. Sie zwangen mich abends literweise Wasser zu trinken und wenn ich mich dann nachts nass gemacht habe schlugen sie mich mit ihren Stöcken. Sie sagten sie würden mich dafür bestrafen, dass ich schwach war und es nicht lernte."
Dexter konnte sehen das es Nikki nicht leicht gefallen war ihm das zu erzählen. Er wusste ja, dass Nikki genau wie er viele Schlimme Dinge durchgemacht hatte aber das man ihn so sehr erniedrigt hatte hätte er nicht gedacht. Er setzte sich neben ihn und nach einem stillen Moment fragte Nikki dann: „Darf ich sie mal anfassen ?" Dexter wusste zuerst nicht was er meinte und stellte dann zu seinem erstaunen fest das Nikki auf seine Zehen schaute. Der fügte hinzu: „Ich hab noch nie Schwimmhäute gesehen."
Dexter spreizte wieder seine Zehen und gab ihm mit einem schüchternen „okay" zu verstehen, dass er nichts dagegen hatte. Nikki strich mit seinem Daumen und seinem Zeigefinger behutsam durch die Zwischenräume von Dexters Zehen und sanft über die weichen leicht durchsichtigen Häutchen. „Die sind bestimmt sehr empfindlich oder ?" Dexters Gesichtsausdruck hatte sich inzwischen von schüchtern zu leicht entspannt gewandelt. Etwas unsicher meinte er dann: „Ja deshalb hab ich mich auch noch nie von jemandem dort anfassen lassen." Nikki dachte er wolle damit sagen dass er aufhören solle und ließ sofort von ihm ab. Dexter dachte daraufhin, dass Nikki sie vielleicht irgendwie eklig fand. Der sagte dann nach einem kurzen Moment: „Ich schneide dir jetzt die Krallen fertig okay ?" Dexter nickte und sagte: „Ja bitte."
Dann als er alles fertig hatte sagte Nikki: „Ich hab hier eine Salbe gefunden für die roten Stellen von den Fesseln." Dexter betrachtete die kleine Plastiktube und Nikki fragte: „Darf ich dich eincremen oder willst du es lieber selber machen ?" Dexter hatte schon zuvor bemerkt das Nikki diese gegenseitige Nähe sehr genoss. „Gerne, wenn es dir nichts ausmacht." Also fing er am Hals an, mit sanften Bewegungen die Salbe ein zu massieren. Dexter war auf diese Art schon lange nicht mehr Berührt worden und er fing sofort an sich wohlzufühlen. „Du hast das wirklich noch nie gemacht ?" „Nein, das ist alles ziemlich neu für mich." „Du machst das wirklich gut." Nikki ging zu den Fußgelenken über und sagte dann etwas zögerlich: „Würdest du mich auch mal streicheln, ich möchte gern wissen wie sich das anfühlt." Für Dexter war es das Mindeste und er antwortete: „Na klar, jederzeit."
Als Nikki fertig war stand Dexter auf und ging ein Paar Schritte. Es war nur noch das leise Tapsen seiner Füße zu hören. „Das ist viel besser, ich kann wieder normal laufen, vielen Dank für deine Mühe !" Nikki zog sein Shirt aus und schaute erwartungsvoll in Dexter 's braune Augen. Er war etwas aufgeregt und als Dexter sich hinter ihn setzte und etwas zögerlich aber ganz zärtlich anfing seinen Nacken zu streicheln sagte er: „Ich verstehe nicht wieso das bei uns verboten ist." „Gefällt es dir ?" „Ja sehr, das ist so ganz anders als wenn man sich selbst berührt." Dexter strich mit seinen Händen über Nikkis Rücken und spürte wieder die Wärme die von ihm ausging. Nikki schloss die Augen und genoss dieses neuartige Gefühl. Seine anfängliche Aufregung wandelte sich allmählich in angenehme Entspannung.
Dexter rückte etwas näher und sagte: „Was passiert wenn jemand herausfindet was wir hier machen ?" Nikki schaute Dexter über die Schulter an und meinte: „Mach dir keine Sorgen. Was nicht in meinem Bericht steht ist auch nie passiert."
Dann gähnte er ein wenig und schloss wieder die Augen während Dexter weiter seinen Rücken massierte. Nikki war schon ganz den Berührungen verfallen da hörte Dexter plötzlich auf und sagte: „ Nikki ? Irgendwas stimmt nicht mit dem Schiff !" Der öffnete die Augen und sie sahen wie die Beleuchtung flackerte. Es war sehr unregelmäßig und kurz darauf war alles wieder normal. „Was war das ?" fragte Dexter. „Ich weiß nicht, ich werde besser mal ins Cockpit gehen und eine Diagnose starten." „Darf ich mitkommen ?" „Aber sicher." Dexter gab Nikki eine der Decken und nahm die Andere mit, dann gingen sie durch den Gang zurück in den vorderen Teil des Shuttles. Nikki ging geradewegs auf die Konsole zu und meinte dann: „ Ich zeig dir mal wie man das System bedient wenn du willst" „Gerne aber ich kann leider keine Echsenschrift lesen." „Das ist nicht schlimm wir können es auf Drachenschrift umstellen, ist mir sowieso lieber." „Du kannst alle beide lesen ?" Fragte Dexter erstaunt. „Ja wir mussten beides lernen und die Symbole der Drachen gefielen mir immer schon irgendwie besser." Es war seltsam denn die beiden Spezies teilten sich die selbe Sprache, hatten aber unterschiedliche Schriftzeichen.
Nikki zeigte Dexter wie man die Diagnose startet und nach kurzer Zeit meldeten die Rechner das alles normal wäre. „Das kann nicht sein, hier stimmt was nicht. Wir sollten uns ausruhen und morgen werde ich den Fehler suchen." Sagte Nikki mit nervöser Stimme. „Wir werden schon raus finden was los ist" versuchte Dexter ihn zu beruhigen. „Ich werde dann mal in das andere Quartier gehen. Wie lange schlaft ihr eigentlich ?" „So sieben Stunden. Ich weck dich auf wenn irgendwas ist." „Okay, dann schlaf gut." Dexter nahm seine Decke und verließ den Raum. Als er in das andere Quartier kam konnte er es kaum unterscheiden, es war exakt gleich aufgebaut und eingerichtet. Er kletterte ins Bett und deckte sich zu. Es war zwar nicht ganz so weich wie das Bett das er zu hause gehabt hatte aber viel bequemer als der harte Zellenboden. Er streckte sich aus und starrte an die Decke. Im schwirrten alle möglichen Gedanken durch den Kopf. Er vermisste seine Heimat und ihm wurde wieder bewusst wie sehr er etwas so normales wie ein Streicheln zu schätzen wusste. Er schaltete das Licht aus und kauerte sich zusammen denn es war trotz der Decke etwas kühl.
Nikki saß noch ein wenig im Cockpit und dachte darüber nach was er als nächstes tun sollte. Er hatte in der kurzen Zeit schon zwei Regeln gebrochen. War er schon zu weit gegangen indem er seinen Gefangenen befreit hatte ? Nein keinesfalls da war er sich sicher. Aber was würde passieren wenn die Mission sich ihrem Ziel nähert ? Er spürte, dass Dexter ihn vielleicht aus seiner Einsamkeit und seinem traurigen Alltag befreien konnte. Er hoffte auf das Beste, schaltete alles aus und ging in sein Quartier. Er grübelte eine Weile im Bett vor sich hin und konnte einfach nicht einschlafen. Er begann zu frieren und die Ereignisse ließen ihn nicht zur Ruhe kommen.
Dexter lag ebenso ruhelos da als er die Quartiertüre aufgehen hörte und eine Stimme flüsterte: „ Dexter ? Bist du noch wach ?"Dexter schaltete das Licht ein. In der Tür stand Nikki, die Decke über den Schultern. „Ja, ich kann irgendwie nicht schlafen." „Ich auch nicht" erwiderte Nikki. „Darf ich mich zu dir legen ?" „Na klar."
Nikki kam näher und legte sich mit etwas Abstand neben Dexter. Der flüsterte: „Ich wollte schon zu dir rüber kommen aber ich hab mich nicht getraut." Nikki freute sich das er nicht der einzige war der diesen Gedanken hatte und fragte: „Wieso denn nicht ?" „Ich dachte ich störe oder verärgere dich vielleicht." „Nikki drehte seinen Kopf zu Dexter und wirkte etwas erstaunt: „Nein Dexter bestimmt nicht, ich bin wirklich sehr gern in deiner Nähe."
Dann breitete sich eine beklemmende Stille aus. Beide starrten an die mit silbergrau glänzenden Verbundplatten verkleidete Decke, bis Nikki endlich fragte: „Ist dir auch so kalt ?" Ohne zu ihm zu schauen sagte Dexter: „Ja diese Kälte hält mich schon die ganze Zeit wach." Dann sah er zu ihm und sagte: „Willst du ein Bisschen kuscheln dann wird 's uns vielleicht etwas wärmer ?" „Kuscheln ?!" fragte Nikki mit einiger Überraschung und Neugierde.
Für Dexter hörte es sich mehr wie Entsetzen an und er überlegte ob er etwas falsches gesagt hatte. Er wusste, dass so etwas allerhöchstens unter Geschwistern denkbar war. „Was muss ich machen ?" fragte Nikki auf einmal ganz interessiert. Dexter musste lächeln. Ihn faszinierte, dass sich Nikki, für jemanden der beim Militär gedrillt worden war, so aufgeschlossen gegenüber dem Unbekannten zeigte.
Das bestärkte ihn und er sagte: „Zuerst mal musst du näher zu mir kommen." Nikki rutschte vorsichtig näher zu Dexter. Dieser hob seine und die Decke von Nikki hoch. „Okay jetzt noch weiter zu mir. Jetzt mach einfach das Gleiche wie ich." Dexter drehte sich auf seine Seite zu Nikki und legte seinen Schwanz durch die Beine an seinen Bauch. Nikki tat es ihm gleich und wartete auf weitere Anweisungen. Dexter rutschte näher und sagte dann: „Leg deinen Kopf hier an meinen Hals und drück dich fest an mich." Dann legte Dexter seinen Arm um Nikki und seine Beine etwas zwischen die seines Gegen übers. Er merkte schnell das dieser sehr steif da lag und sehr angespannt atmete. „Was ist denn, gefällt es dir nicht, soll ich wieder weg von dir ?" fragte er etwas enttäuscht. „Nein bitte nicht, an dir liegt 's nicht, es ist wirklich wunderschön, aber wenn ich mich bewege dann stört dich das bestimmt und das ist mir unangenehm."
Dexter schaute die junge Echse freundlich an und sagte mit sanfter Stimme: „Aber darum geht 's doch ich möchte spüren, dass du noch da bist. Sei einfach du selbst. Nikki nahm sich die Worte zu Herzen und gewöhnte sich langsam an diese neuartige Situation. Er spielte mit dem Gedanken seinen Schwanz um Dexters zu ringeln, konnte sich aber zuerst nicht überwinden. Aber als Dexter dann mit einem seiner Füße begann an denen von Nikki entlang zu streichen tat er es schließlich und legte auch seinen Arm um Dexter. Dieser erwiderte jede Bewegung mit sanftem Anschmiegen was schnell dazu führte dass Nikkis Nervosität völlig verflog. Er flüsterte nach einiger Zeit: „Danke das du mit mir kuschelst Dexter."
Dexter hatte so etwas noch nie gemacht aber ihm gefiel der Gedanke, dass sich jemand in seiner nähe so wohlfühlte. Er schaltete noch das Licht aus und flüsterte: „Keine Ursache. Wie wär's wenn du mich in Zukunft Dex nennst, meine Freunde haben das immer gemacht."
Nikki hielt kurz inne und als ihm klar wurde das Dexter ihm seine Freundschaft anbieten wollte war er tief berührt. Er sagte mit leiser Stimme: „Danke Dex, ich weiß nicht was ich sagen soll. Du weißt ja gar nicht was das für mich bedeutet." In den beiden wuchs ein bislang unbekanntes Gefühl der Geborgenheit und sie wärmten sich gegenseitig. Es dauerte nicht mehr lange und sie waren eingeschlafen.
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