Drachenreiter - Der Besuch

Story by Guglehupf on SoFurry

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#9 of Die Drachenreiter


?Erst als die beiden Männchen sich nicht mehr auf Lyndias Worte konzentrierten und diese auch mehr oder weniger vergessen schienen, merkte Renia, dass irgendwas hinter ihrem Rücken passierte, was die Aufmerksamkeit zweier Drachen auf sich zog. Daher drehte sie sich um und tatsächlich, ein Drache mit Reiter war etwa fünfzehn Schritt von der Gruppe gelandet. Wobei es genau genommen eine Drachin war, denn die Kriegerin kannte keinen Mann, welcher ein Männchen ritt. Da es doch recht merkwürdig war, hier Besuch zu haben, fragte die Reiterin direkt: „Willkommen hier auf dem Außenposten am Gipfel des Amartis-Bergs im Novalgebirge. Kann man euch helfen?" //Zu wem der wohl will? Sonst kommen doch kaum männliche Reiter hier her.//

Der junge Mann stieg langsam aus seinem Sattel und ließ dabei erst einmal kräftig die Knochen knacken. Man konnte ohne größere Probleme erkennen, dass er schon recht lange im sattel saß und nun froh war, sein Ziel erreicht zu haben. Doch als er merkte, dass man ihn ansprach, drehte er sich schnell in Richtung der Sprachquelle und grüßte pflichtbewusst: „Flammengeschwaderführerin Renia! Ich, Flammenführer Johann, grüße sie!" Trotz der längeren Reise schien ihm seine gute Laune nicht vergangen zu sein, eine Fähigkeit, um den ihn Renia jetzt schon beneidete.

„Gruß erhalten und angenommen, Flammenführer." erwiderte die Kriegerin freundschaftlich und ging auf ihn zu, um dem Neuankömmling die Hand zu schütteln. Normalerweise musste sie dies nicht, sie konnte auf Johanns Entgegenkommen warten, doch sie war nicht nur eine Anführerin, sondern auch eine Frau. Und als diese mochte sie die starren Regeln des militärischen Apparates nicht sehr. „Doch bevor sie anfangen zu erläutern, möchte ich sie bitten, diesen Titel nicht mehr zu verwenden. Nicht weil ich ihn nicht mag, sondern weil sie mich kennen und ich mich auch dunkel an sie erinnere. Ich habe sie damals ein paar Tage lang am Schwert unterrichtet, als ich an der Schule war. Das waren noch Zeiten, darüber müssen wir reden." Bei der dritten Person als Ansprache blieb sie jedoch, um zu zeigen, dass es bis jetzt gewisse Grenzen waren, welche noch nicht zur Überschreitung frei waren.

Derweil blieb Lyndia im Hintergrund und beobachtete die Szene genau. Es war interessant zu sehen, wie sich Reiter verschiedenen Ranges begegneten. Am wichtigsten schien ihr jedoch, dass Renia nicht so stark auf diese Rangbezeichnungen Wert legte, was ihr entgegen kam, denn so etwas verförmlichte alles nur unnötig. //Was für einen Rang habe ich eigentlich? Das hat man mir noch gar nicht gesagt. Oder ist das hier gar nicht so wichtig?// fragte sie sich, während sie ihren Blick von ihrer Anführerin und dem jungen Mann abwandte und zu den beiden Drachen blickte. Es waren Männchen, keine Frage, denn die Blicke lagen nur auf der blauen Drachin, welche keinen glücklichen Eindruck machte. Immer wieder schluckten Askatrash und Turén, wobei ihre Blicke die Blaue zerteilten. //Oh, da funktionieren zwei Organe aber noch gut... Ich hoffe, sie tun ihr nichts... Aber ich bin mir sicher, dass Renia dazu schon eine Lösung hat, wenn es Probleme gibt.//

„So soll es sein, Renia. Ich bin froh, dass ihr mir dies ermöglicht, denn ich muss sagen, dass diese strengen Rangbezeichnungen nicht mein Ding sind. Klar, ich bin gerne Reiter, aber diese Ränge gefallen mir nicht sehr. Zu förmlich." Locker sprach Johann sich von der Seele und ein Lächeln glitt über seine Lippen. Es schien ihm gut zu tun, mal etwas anderes zu erleben. „Aber dennoch muss ich nun etwas ernster werden. Ich brauche für Aidail einen Schlafplatz. Die Gute ist schon seit Tagen unterwegs und so lange Touren noch nicht gewöhnt. Haben sie etwas frei, oder soll sie sich etwas in der Umgebung suchen?"

„Natürlich haben wir etwas für eure Drachin frei, sie muss nur in den Turm gehen und dort nach einem freien Zimmer fragen." erwiderte die Flammengeschwaderführerin, doch ihr Ton zeigte deutliches Unbehagen. Mit einem kurzen Blick zu dem lila Drachen und seinem blauen Freund bestätigte sich dies. Es schien nicht so, als würden sie sich diesen Leckerbissen entgehen lassen. //Und keiner kann es ihnen übel nehmen. Denn das hier ist ihr Revier und es gibt die ungeschriebene Regel, dass kein Weibchen diesen Grund betreten darf, ohne mindestens einmal durchgenommen zu werden. So ist es doch bei den Drachinnen, die saugen auch jedes Männchen aus, welches sich in ihrem Revier auf dem Boden aufsetzt. Aber normalerweise weiß das jeder Reiter, der hier hin kommt. Warum lässt er sie also hier landen?// Skeptisch beobachtete sie den Reiter vor sich und schaue ihn genau an. //Dumm wirkt er nicht, und auch nicht leichtgläubig. Aber irgendwie ist da doch noch so ein unangenehmes Gefühl, welches ich einfach nicht los bekommen.// Doch Renia wollte sich nicht davon ablenken lassen, als meinte sie abschließend zu sich selber: //Er weiß sicherlich, was er tut.// Dennoch musste sie als Frau warnend hinzufügen: „Aber Achtung, hier leben zwölf männlicher Drachen."

An Ausruhen dachte die junge Drachin offenbar nicht, denn provokant setzte sie sich auf ihren Hintern und ihre Augen funkelten in Richtung der beiden Männchen, welche sich nun langsam ihr näherten. Gleichzeitig peitschte sie nervös mit ihrem Schwanz auf den Boden, sodass Staubwolken in die Luft flogen und nur langsam wieder zu Boden sanken. //Oh, sie weiß, was die Beiden mit ihr vorhaben. Ob sie sich auch gegen sie wehren kann? Immerhin hängen zwei empfindliche Organe zwischen ihren Hinterbeinen. Wenn sie die schnell trifft, dann hat sie noch eine Chance. Aber Was, wenn sie das nicht schafft? Würden sie es mit ihr auch gegen ihren Willen treiben?// Vorsichtig beobachtete die junge Heilerin die Situation und hielt dabei die Hand vor den Mund, um ein nachdenkliches Gesicht zu zeigen und so von sich selber abzulenken. Denn eine junge Reiterin mit zu vielen Idealen konnte die ganze Situation nur noch verschärfen.. //Renia sagte das Letzte ja nicht ohne Grund... Nehme ich mal an.//

Die Worte trafen bei ihm zwar auf ein offenes Gehör, doch er musste sich gut unter Kotrolle haben, um so ruhig zu bleiben, denn es war schon eine verstecke Kritik über sein Handeln. //Sie sagt das so, als hätte ich keine Ahnung davon, was hier so abläuft. Dabei hat sie mich doch früher selbst darüber unterrichtet. Naja, bestimmt nur ein schlechter Tag oder so.// „Seid ohne Sorge, Aidail und ich wissen, was wir tun." erwiderte der Flammenführer beruhigend und hob die Hand zu einer solchen Geste, mit der er Renia garantieren wollte, dass er alles unter Kontrolle hatte. „Ich hoffe, ich bin nicht zu direkt, aber habt ihr vielleicht ein kühles Bier und eine heiße Suppe oder so etwas in dieser Art hier? Lange musste ich auf diese Annehmlichkeiten verzichten." Immer noch lächelnd schaute er in das Gesicht der Kriegerin und hoffte, dass sie diese Frage nicht ablehnte und zudem seine Verärgerung über das Verhalten seiner Gegenüber nicht merkte..

„Essen und Trinken hält nur auf und im Moment habe ich nicht viel Zeit, ich habe eine Schülerin erhalten und würde jetzt eigentlich ganz gerne mit der Lehre beginnen, Also bringen wir erst einmal dies hier hinter uns, da kann sie auch gleich lernen, wie man solche Situationen berät. Und nebenbei erfährt sie auch etwas über diese Gegend und ihre Regeln und Gesetze." Sachlich und kühl antwortete die Kriegerin und wirkte selbst auf ihre Schülerin unangenehm. Auch wenn sie sich gerade eben erst selbst eingeredet hatte, dass die beiden Männchen nichts schlechtes mit der Drachin vor hatten, so reizte diese Situation doch sehr, denn fremde Reite bedeuteten Arbeit und sie wollte sich auch einmal mit ihrer Schülerin beschäftigen. //Er mag einen Plan oder so etwas haben. Doch als Frau kann ich darüber nur den Kopf schütteln, dass man so etwas macht. Ich kenne Askatrash und Turén mittlerweile gut genug, und weiß, dass sie sich nicht im Zaum halten können. Dabei kann ich ihnen nicht böse sein, denn ich kenne die Regeln und weiß auch, wie schwer es für die beiden ist, sich hier unter Kontrolle zu halten. Und jetzt soll mir noch einer einmal sagen, dass man als Drachenreiterin nichts zu tun habe und ein leichtes Leben führe!//

Johann nickte und merkte, dass sich die Stimmung etwas verfinstert hatte. Warum, wusste er nicht nicht, aber im Moment machte er sich auch nicht allzu viele Gedanken über so eine schlechte Stimmung, denn er ahnte bereits schwach, dass es etwas mit Aidail und den Drachen zu tun hatte. //Ich werde ihr aber schon meine Pläne erklären. Vielleicht kann es ihr ja auch helfen, denn sie war schon früher sehr geschickt darin, mit Drachen umzugehen.// „Okay, dann bringen wir erst einmal diese Sache hinter uns. Ich bin mir sicher, dass eure neue Anwärterin dabei viel lernen wird, denn das betrifft die ganze Region und ist ein sehr praktisches Beispiel. Ich wäre froh, so ein Beispiel jemals gehabt zu haben." Er versuchte, die Spannungen zu lösen, doch irgendwie klappte es nicht so ganz, denn Renia blickte ihn immer noch mit einer kühlen Miene zu ihm. Daher wand er sich zu Lyndia und fragte diese: „Darf man fragen, wie ihr heißt? Mein Name ist Johann."

Erschrocken schaute die Heilerin auf. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass sie angesprochen wurde, weder von Renia noch von dem neuen Reiter, welcher bei ihrer Anführerin ein Gefühl des Unbehagens auszulösen schien. „Mein... Mein Name ist Lyndia." erklärte sie verlegen und blickte zu Boden. //Dass ich jetzt von einem Mann angesprochen werde, das habe ich mir nicht gedacht. Und dass Renia mich dabei haben will auch nicht. Ich hoffe nur, dass ihre schlechte Laune sich nicht auf mich überträgt.// Dann streckte auch sie höflich die Hand aus und der Drachenreiter schüttelte diese freundlich.

„Schöner Name, hört man im Norden, wo ich herkomme, selten. Aber gut, darüber können wir ja später reden, ich will nicht unnötig Zeit schinden. Wo müssen wir hin?" fragte er, nun wieder in Richtung Renia gewandt. Dabei schaute der Reiter noch einmal zu seiner Drachin, welche weiterhin auf stur geschaltet hatte und trotz der beiden Drachen sich keinen Millimeter vom Fleck bewegt hatte. Doch nun klatschte Der Schwanz bedrohlich auf den Boden, so als wollte sie den Männchen drohend sagen, dass dieses Körperteil sehr empfindliche Körperregionen treffen konnte. Schwach schüttelte er den Kopf, man konnte jedoch nicht erkennen, ob es sich auf die Drachen oder Aidail bezog. //Da bin ich ja mal gespannt, wie das ausgeht.//

Renias Haus war schnell erreicht und der Dreiertrupp befand sich in ihrem Zimmer, um den Tisch herum. Johann saß auf der einen Seite, die beiden Frauen auf der anderen Seite des Tisches, sodass die Anführerin dem jungen Mann in die Augen schauen konnte. „So, dann lasst doch mal hören, was ihr uns zu bringen habt. Vielleicht können wir helfen, vielleicht nicht. Denn nicht immer ist das, was sich die Oberkommandantur wünscht wirklich umsetzbar, jedenfalls für hier im Gebirge." fragte sie und man konnte immer noch eine gewisse Anspannung hören, wobei sie sich ein bisschen abgebaut hatte, als Askatrash und Turén aus ihrem Sichtfeld waren.

Johann lächelte verlegen, denn auch wenn er sie seit langem nicht mehr gesehen hatte, wusste er doch, dass er vorsichtig sein musste, wollte er es sich mit ihr nicht verscherzen. „Das ist wahr, aber das gilt nicht nur für das Gebirge, das gilt auch für uns oben im Norden. Deswegen bin ich ja auch hier. Denn um es zu erklären, müsste ich etwas weiter ausholen. Bitte verzeiht, doch es muss sein." Als von der Seite der Kriegerin keine sichtbaren oder hörbaren Einwände kamen, begann er zu erzählen: „Wie ihr sicher wisst, beneiden euch viele Gebiete um die Ruhe mit den Drachenstämmen. Denn ihr habt irgendwie geschafft, diese zufrieden zu stellen, sodass beide Seiten profitieren können. Ihr werdet in Ruhe gelassen, die Bauern bekommen Schutz von den Stämmen und im Gegensatz unterstützt ihr die Drachen dabei, sich gegen Banden aller Rassen zu wehren. Und ihr leistet auch ein beachtliches medizinisches Aufgebot, um den Drachen praktisch von Eiablage bis zu den letzten Stunden so weit zu helfen, wie es nur geht. Dass die Stammesmitglieder überhaupt Menschen und Elfen an sich heran lassen, obwohl wir ja über viele Jahrhunderte Feinde waren, das finde ich schon beneidenswert." Eine kurze Pause seinerseits folgte und während der Anführerin dies alles sehr bekannt vor kam, hörte Lyndia dies zum ersten Mal und war daher auch sehr interessiert. „Doch nun zu unserem Problem: Die Drachenstämme in unserem Gebiet wollen solche Verträge nicht annehmen, wir haben fast das Gefühl dass sie mit uns lediglich spielen."

Nickend hörte Renia zu und warf dann mit deutlich kritischer Stimme ein: „Sehe ich das richtig: Euer Stützpunkt wird von den Drachen nicht ernst genommen und die Verträge, die sie ihrerseits anbieten sind nicht unbedingt die Besten?" Ihr Gesicht verzog keine große Miene, doch man konnte ihr ansehen, dass sie nachdachte. //Ich vermute ehrlich gesagt fast, dass es daran liegt, dass sich die Stammeshäuptlinge oder wie sich die Oberdrachen auch immer schimpfen nicht mit weiblichen Drachen auf einer Augenhöhe treffen wollen. Es ist unter ihrem Niveau. Leider.// Doch diesen Gedanken wollte sie nicht aussprechen, denn so sicher war es dann doch noch nicht und sie wollte den jungen Reiter nicht noch mehr verärgern oder abschrecken (je nachdem, aus was für einem Holz er geschnitzt war), daher sagte sie noch nichts.

„Ja, wobei das noch eine schöne Umschreibung für unsere Situation ist. Genauer gesagt sind die Verträge für uns total unbrauchbar, es sind fast schon Knebelverträge, mit denen wir zu ihren Sklaven werden. Sie sehen uns nicht als gleichberechtigt an, sondern als jemanden, mit dem man machen kann, was man will." Die letzten Sätze kamen sehr resigniert rüber und Johann ballte seine Faust auf dem Tisch. „Und sie beginnen nun, den Stützpunkt anzugreifen. Warum, das wissen wir noch nicht so ganz, denn sie scheinen sich nicht wirklich Mühe zu geben. Noch sieht es so aus, als würden sie sich einen üblem Scherz mit uns erlauben." Seine Mimik zeigte nun eine aufkommende Wut, welche er nicht versuchte zu unterdrücken.

„Ihr wisst aber schon, dass ich nicht dazu befugt bin, Verstärkung in den Norden zu schicken? Dies müsst ihr dann jemanden anderes richten. Kann es sein, dass dieser Brief falsch addressiert wurde? Denn ich bin hier eher für die Ausbildung zuständig als wirklich mich um Verstärkungseinsätze zu kümmern." erklärte die Flammengeschwaderfüherin und ein kritischer Blick traf Johann, sodass dieser sichtbar nervöser und unsicher wurde. „Außerdem gehe ich davon aus, denn danach klingt es mir am ehesten, dass es ein Mangel an Triebbefriedigung in eurer Gegend gibt. Gerade Jungdrachen, die gerade erwachsen wurde, haben einen deutlich erhöhten Trieb. Da ist ein Stützpunkt voll weiblicher Drachen wohl nicht sehr klug. Aber ich gebe euch nicht die Schuld an diesem Missstand geben. Es wurde früher festgelegt, als die Drachenstämme noch keine Probleme machten."

„Nein, ich hatte schon die Aufgabe, diese Mitteilung euch persönlich zu überreichen, denn es ist nicht von Verstärkung die Rede gewesen. Offenbar entstand ein kleiner Missverstand zwischen uns. Was wir brauchen und auch ganz klar wollen, sind Vermittler, welche sich mit den Stämmen zusammen setzen und dann eine Lösung für dieses Problem erarbeiten. Und da sagte man mir eben, dass ihr wie dafür gemacht seid, da ja ihr auch einen wesentlichen Beitrag zur Entspannung der Lage hier geleistet habt. Denn mit Waffengewalt wäre ja keinem so recht geholfen." Sofort nach Renias Reaktion versuche der Reiter auch schon die Wogen zu glätten als er merkte, dass er missverstanden wurde. Sein Blick huschte dabei zwischen Lyndia und Renia hin und her, wobei das Gesicht der jungen Heilerin deutlich angenehmer anzusehen war, denn es zeigte Interesse und zumindest auch eine Spur von Verständnis, so schien es ihm jedenfalls. „Und zu der Tatsache mit den Weibchen: Ja, daran haben wir auch schon gedacht. Aber weder die Drachinnen noch die Reiter wollen die Gegend verlassen, denn von den Stämmen abgesehen ist es eine doch recht reizvolle Gegend."

Dies waren die Worte, die Renia zwar nicht erhofft hatte, aber die sie schon deutlich zufriedener stellen ließen. Sie musste keinen Drachen auf eine sinnlose Mission (welche möglicherweise mit dem Tod einiger Reiter oder Drachen endete) schicken, sondern man konnte das Problem offenbar doch recht gut an der Wurzel packen. „Das ist doch gleich viel besser.... Ja, es stimmt, ich konnte vermitteln, was vermutlich auch daran lag, dass ich weiß, wie man Männchen anpackt, dass sie das tun oder sagen, was man von ihnen hören will. Aber dennoch kann ich nichts ohne Hilfe von eurer Seite aus machen. Ich brauche Tauschobjekte, um die Drachen zufrieden zu stellen, wenn ich denn den Job machen soll. Hier waren es Sklavinnen und gefangene Drachenweibchen, welche den Drachen als Spielzeug überreicht wurden. Leider kenne ich mich mit den Stämmen des Nordens nicht sehr aus, ich weiß nicht, was sie mögen, was sie nicht mögen. Da müsst ihr mir dann schon helfen, denn alleine bin ich vermutlich so hilflos wie eine Schildkröte auf dem Rücken. Und natürlich müssen wir das Okay dann bekommen, wenn wir so etwas machen sollen. Ich habe vier Drachen unter mir, die schon dafür sorgen würden, dass nichts mehr passiert." //Es hätte auch den Vorteil dass alle vier mal wieder auf längere Zeit Drachenscheiden zu Gesicht bekommen, was den ständig geschwollenen Eiern sicher auch nicht schaden würde.// Zu diesen Gedanken musste sie grinsen, doch kannte man die Gedanken nicht, würde man denken, dass es sich um ihre Worte als Auslöser handele.

Lyndia, welche sich neben ihre Lehrmeisterin gesetzt hatte und jetzt dem Gespräch gespannt, aber schweigend folgte, zuckte kurz zusammen, als sie hörte, für was denn hier alles Frauen eingesetzt wurden. //Hier ist echt anders als bei mir zuhause. Dass es hier noch Sklaven gibt, hätte ich jetzt ehrlich gesagt nicht gedacht, aber gut, wenn ich eins gelernt habe, dann ist es hier im Gebirge deutlich anders als bei mir unten im Tal.// Die Sitten schienen deutlich rauer zu sein, davon einschüchtern lassen würde sie sich aber dennoch nicht. Gleichzeitig bemerkte sie auch wieder den Stolz, welchen sie bei Renia immer wieder etwa zu ihren Drachen sagte. //Sie scheint trotz so mancher Probleme, ihre Drachen immer noch zu mögen. Sicher keine leichte Aufgabe, wenn sie alle wie Turén sind.//

Auch Johann konnte man seine Erleichterung ansehen und nun lächelte er die beiden jungen Frauen wieder an. Diesmal musste er sich nicht verstellen, er konnte sich wieder entspannen. „Ja, wenn ihr das Okay bekommt. Das ist nämlich noch eine andere Frage, die gar nicht fest steht. Es wird überall nach Reitern und Reiterinnen gesucht, welche darin fit sind und, ich will euch jetzt auf keinen Fall zu Nahe treten, ich fürchte, dass nicht gerade jemand hier aus dem Gebirge genommen wird. Man sagt schon, dass ihr eure eigenen Suppen kocht und auch wenn die Suppen meistens immer schmecken, so ist dies den Befehlshabern doch ein Dorn im Auge. So werden die Verträge, welche ihr als gerecht empfindet, in den höheren Offiziersrängen als ungerecht empfunden." Nun schien er sich frei von der Seele reden zu können, denn die Probleme mit der Stimmung zwischen den drei Menschen schienen sich in Luft aufgelöst zu haben. //Puh, sie ist wieder besser gelaunt. Offenbar lag es daran, dass es eine Nachricht des Oberkommando war. Wie sie vermutlich jeden aufregen würde.//

Die Kriegerin schlug mehrfach vor Lachen mit der Faust auf den Tisch, wobei ihre Anwärterin jedes Mal erschrocken zusammen zuckte. „Ja, das ist wohl wahr. Wir kochen hier im Gebirge unsere eigenen Suppen. Und in der Tat, sie schmecken den Drachen, sie schmecken den Stämmen und sie schmecken den Bauern hier. Lediglich den wilden Drachen, welche sich keinem Stamm anschließen wollen, sind wir Feinde. Aber mit denen haben wir auch unsere Strategien, um mit ihnen umzugehen." Welches das waren, würde sie ihm nicht erzählen, denn offiziell waren diese gar nicht erlaubt, sie wurden nur aufgrund des vielen Goldes, welches dabei in die Kassen gespült wurde, toleriert. Glücklich darüber und sichtlich gelockert über dieses schnelle Ergebnis, meinte sie im Brustton einer richtigen Kriegerin: „So, ich habe jetzt langsam Hunger. Solche Gespräche machen die Kehle trocken, also lasst uns zu Mittag essen." Und um Johann zu zeigen, dass sie nun wieder gut gelaunt war, schaute die Schwarzhaarige ihren Gast freundlich an. //Ich hoffe, er verzeiht mir meine Ausrutscher...//

„Eine Kleinigkeit hätte ich noch, die ich gerne los werden will, bevor ich dann auch gerne etwas zu mir nehme." begann Johann etwas unsicher seine Worte und beide Frauen befürchteten schon, dass es etwas unangenehmes werden könnte. Dennoch ließen sie ihn gewähren, es war eine Form des Respektes. „Renia, ich muss euch gestehen, dass ich eure schlechte Laune bemerkt habe und diese auch auf mich zurück führe. Denn ich habe meine Hintergedanken gehabt, als ich mit Aidail hier gelandet bin. Bitte verurteilt mich nicht, sondern hört euch erst an, was ich zu sagen haben."

Dies sagte er nicht ohne Grund, denn Renia hob erstaunt die Augenbraue und auch die junge Heilerin wirkte etwas angespannt. Doch keine von beiden wirkte auch nur ansatzweise verärgert oder wütend darüber, dass er seine Hintergedanken hatte. Schließlich hatte jeder Mensch bei seinen Handlungen solche Gedanken.

„Also... Aidail ist eine freundliche Drachin, jedenfalls zu mir. Sie hat ihre netten Seiten, keine Frage. Doch zu den anderen Drachen ist sie arrogant und sehr rechthaberisch, was nicht immer leicht ist. Zudem kennt sie kein Befehlsketten an und macht dann das, was sie will. Und wenn sie das nicht bald lernt, wird sie aus dem Stützpunkt geworfen. Nun habe ich die Hoffnung, dass eure Drachen hier sie eines besseren belehren, sodass ich sie langsam wieder aufbauen kann. Ich erwarte nicht, dass sie mit ihr sanft umgehen, sondern rechne damit, dass sie hart genommen wird." Angespannt schaute der Reiter in die Gesichter der beiden Frauen und ahnte schon, dass Stürme der Entrüstung auf ihn zukommen würden. //Bitte, verachtet mich jetzt nicht... Ich meine es doch nur gut für Aidail, dass sie überhaupt noch eine Chance hat.//

Zunächst schwiegen die Frauen und taten nichts anderes, als Johann mit nachdenkenden Blicken anzuschauen. Besonders das Gesicht von Lyndia verriet, dass in ihre verschiedene Gedanken und Ansichten miteinander ringen. „Aber ist das ihr gegenüber nicht arg unfair, denn eine Vergewaltigung ist etwas grausames, schmerzhaftes, nichts, was man jemanden anderen wünschen will. Und nun setzt du sie dieser Gefahr ganz bewusst aus. Gibt es denn keine andere Möglichkeit?" fragte die rothaarige Heilerin und man sah ihr an, dass sie nun von Johann eine zwiegespaltene Ansicht hatte.

Doch eher dieser zu einer Verteidigung ansetzen konnte, erklärte Renia als erfahrenste Reiterin: „Drachen können wahnsinnig stur sein und sich nicht an Regeln halten, bis sie am eigenen Leib erfahren, was passieren kann. Da er sie dafür nicht bestrafen darf und andere Reiter nur noch mehr Ablehnung erzeugen würden, muss es jemand sein, auf den sie nicht immer trifft und denen man dann auch die Strafe aufbrummen kann. Und dazu sind unsere Drachen am besten geeignet, denn es gibt zwar die Regel, dass hier kein Weibchen landen darf, ohne genommen zu werden. Doch wenn sie es schafft, sich eine Meile vom Turm zu entfernen, ohne erwischt zu werden, dann müssen die Drachen sie in Ruhe lassen. Was natürlich keiner macht. Und das ist dann die Straftat, für die wir sie bestrafen können, ohne dass wir sie missbrauchen. Somit hat Aidail dann hoffentlich gelernt, dass man sich Drachen gegenüber anders verhält und dass wir Menschen doch so manche sinnvolle Regeln haben, an die man sich halten sollte. Auch Askatrash musste dies schon lernen, aber das ist eine andere Geschichte." Und an den unter der Brust gefalteten Arme konnte man erkennen, dass die Kriegerin dazu jetzt nichts weiter sagen mochte.

Johann nickte und ergänzte: „Ich habe schon alles versucht, um Aidail von ihrem Verhalten weg zu bringen. Am Anfang habe ich versucht, sie mit Belohnungen zu ködern. Doch ich habe nichts erreicht. Sie hat selbst Goldschmuck abgelehnt, nur um weiter gegen die anderen Drachendamen und Drachen zu schießen können. Dann habe ich es mit Bestrafungen versucht, aber sie hat mir eiskalt ins Gesicht gesagt, dass sie lieber hundert Peitschenhiebe ertragen würde, als auch nur die Befehle der Alphadrachin zu akzeptieren. Übrigens will sie selber die Stellung. Und auch die Drohung, aus dem Stützpunkt geworfen zu werden, ließ sie kalt. Daher dachten wir, also die anderen Drachinnen und die Reiter, dass ich die Botschaft hier hin bringe und dabei dafür sorge, dass Aidail ein paar Männchen in die Klauen fällt. Um sie auf eine funktionierende Weise auf ein vernünftiges Maß zurecht zu stutzen. Ich weiß, es ist trotzdem eine harte Sache, aber uns sind echt die Ideen ausgegangen." Die letzten Worte unterstrich er mit einer unsicheren Geste seiner Hände, welche sich nervös von der einen zur anderen Seite bewegten.

Dennoch sah Lyndia nicht sehr glücklich aus. Sie konnte es immer noch nicht wirklich verstehen, wie man eine Drachin einfach so sexsüchtigen Drachen aussetzen konnte, nur in der Hoffnung, dass diese sich dann vom Verhalten her bessern würde. Zunächst machte sie den Mund auf, als wollte sie einen Einspruch sagen, doch dann entschied sie sich dafür, dies doch nicht zu tun. //Seufz, ich muss doch wohl noch viel über Drachen und den Turm lernen, bevor ich hier mit anderen diskutiere.// dachte sie zunächst resigniert darüber, dass auch Renia diese Methode zumindest nicht ablehnte. //Aber der Gedanke daran, dass sie dann später die Drachen bestraft, ist doch gerecht.// Dann blitzten ihre Augen auf, denn sie hatte doch noch eine Frage an den jungen Reiter: „Aber ihr sagt uns das doch nicht ohne Grund, oder sagt ihr das nur, damit wir unsere Drachen verstehen?"

Der Mann lachte. „Nein, ich sage es nicht ohne Grund. Ich würde mit Aidail zusammen gerne die Bestrafung sehen, um ihr zu zeigen, was für Schmerzen wir Drachen zufügen können, wenn diese sich nicht an die Regeln halten. Natürlich kann ich es auch verstehen, wenn ihr das nicht wollt, aber fragen kostet ja nichts, oder?" Doch dann wurde er wieder etwas ernster, zwar liebte er seine Drachin über alles, dennoch war die ganze Situation nicht sehr leicht, musste er sie doch umerziehen, wenn Aidail noch eine Chance haben sollte.

Etwas schockiert schaute Lyndia zu Johann und dann zu Renia. Er wollte bei etwas zuschauen, was selbst für sie sicher nicht leicht werden würde, wollte sie doch nich gleich am zweiten Tag ihren neuen Freund bestrafen müssen. Und wenn es doch sein musste, dann wollte sie nicht unbedingt, dass jemand für sie relativ fremdes dabei war. //Bitte, sag nein dazu... Ich... ich will nicht, dass da jemand zu schaut, wenn ich meinen neuen Freund auspeitsche...// dachte sie und ihr verzweifelter Blick kam auch bei ihrer Anführerin an. //Auch wenn mir schon klar ist, dass wir die Drachen zügeln müssen und gelegentlich auch züchtigen... Aber da muss doch niemand zuschauen, oder?//

Renia dagegen blieb ruhig und sah den Blick ihrer Schülerin. Sie ahnte, was in dem Kopf der rothaarigen Frau vorging, fiel es ihr doch auch beim ersten Mal schwer, ihren Drachen zu bestrafen. Und das vor den Augen anderer Menschen, die meinten, sie hatten das Recht dazu, obwohl diese nicht einmal Reiter waren. Doch Johann war Reiter und hatte damit das Recht, vorausgesetzt, dass Turén und sein Alphadrache auch wirklich das taten, was man ihnen unterstellte. „Ich kann es offiziell nicht verbieten, dass Johann dabei ist, Lyndia. Es ist seine Drachin, die demnächst wohl vergewaltigt wird und da hat er auch das Recht, zu überprüfen dass die Regeln auch richtig durchgesetzt werden. Das gleiche Recht hast du auch, denn selbst wenn Turén bestraft wird, darfst du dich jederzeit darüber vergewissern, dass ihm auch nichts ungerechtes angetan wird. Und bevor du jetzt denkst, ich wäre grausam... Ich will nicht, dass du denkst, ich würde die Drachen aus Lust und Laune heraus bestrafen. Auch ich habe meine Regeln, an die ich mich zu halten habe." Kurz schaute sie zu ihrer Schülerin, welche nun mit etwas kritischen Blicken fragte, was für Regeln denn das sein sollten. „Ein paar Beispiele. Wenn Aska und Turén Aidail vergewaltigen, werden sie das mit ihren Geschlechtsorganen machen. Also werden sie dort auch bestraft. Keine Sorge, wir haben Mittel und wege, wie du gestern Abend ja gehört hast, um jede Verletzung ohne bleibende Schäden zu heilen. Dies werden wir auch an ihren Männlichkeiten machen. Würden sie jetzt etwas stehlen, würden wir ihnen auf die Klauen schlagen. Entfernen sie sich ohne Erlaubnis von einem Arbeitsplatz, werden sie die nächste Zeit nicht mehr fliegen können. Kurz um, mit dem Körperteil, mit dem sie ihren Regelbruch begehen."

Nun schien die junge Reiterin gelockert zu sein. Denn jetzt wusste sie, warum der Reiter danach fragte und warum sie dabei sein sollte. Und es klang logisch, konnte sie doch so sicher gehen, dass auch wirklich das passierte, was ihr gerecht erschien. „Okay, das klingt logisch. So kann ich dann auch sicher sein, dass mein Drache auch danach wieder in Ordnung gebracht wird. Nicht dass ich dir unterstelle, dass du ihn kastrieren willst. Aber wenn man so die Gerüchte in meiner Gegend hört, dann gibt es doch einige Menschen, die jeden Drachen langsam und grauenvoll sterben lassen wollen. Warum, weiß ich nicht, aber das ist ja leider oft so, dass Menschen etwas sagen, ohne zu wissen, warum. Sie plaudern nur gehörtes nach." //Dann kann ich auch gleich überprüfen, was die hier in ihre Heilsalben mischen. Denn ich werde ja bald damit arbeiten.//

„Ich kann dir garantieren, dass ich jedes Ei brauche, welches meine Drachen noch haben." erklärte die Kriegerin lachend. „Aber es sind nicht meine eigenen, also kann ich nicht immer sicher sein, dass die Drachen nicht mal wieder an ein Weibchen geraten, die nicht das wollen, was die Männchen wollen und dies auch gelegentlich mit Gewalt durchsetzen... Da muss ich halt in den Momenten auf ihre Säcke aufpassen, wenn ich es kann..." Dann stand Renia mit einer schnellen Bewegung auf und meinte gut gelaunt: „Da das nun geklärt ist, können wir ja jetzt zum Essen gehen. Wenn ich ehrlich sein darf, ich habe schon ziemlich großen Hunger." Kurz schaute sie sich in der nun gesellig gewordenen Runde um und wartete darauf, dass die beiden anderen es ihr gleich taten.

Da auch Lyndia und Johann noch nichts vernünftiges zum Essen hatten, zögerten beide nicht lange und standen ebenfalls auf, wobei der Reiter noch fragte: „Wo ist denn bei euch die Kantine? Ist sie auch so versteckt wie bei uns?" Dann schaute er sich noch einmal kurz in dem Zimmer um, ob er auch nichts vergessen hatte, und als er zu seiner Erleichterung nichts von ihm unter dem Tisch oder unter den Stühlen finden konnte, ging der Mann zur Tür und öffnete sie, um die beiden Frauen hindurch zu lassen. „Nach ihnen, die Damen."

Inzwischen auf dem Hof: Kurz drehte der Schwarze seinen Kopf in Richtung seines Stalls und als er sich sicher sein konnte, dass weder Renia noch Lyndia geschweige denn dieser Johann, sich noch groß um die Drachen schere, begann er damit, das blaue Weibchen zu umkreisen. Sie hatte ein dunkleres Blau als Turén und war ein wenig dicklich, was aber weder den Alphadrachen noch seinen Freund wirklich störte. Weibchen waren hier in den Bergen immer rar, da musste man als Männchen nehmen, was man bekam. Auch wenn es ebenso ein Kampfdrache war wie die beiden Freunde. „Na, was haben wir denn hier für ein süßes Ding?" fragte Askatrash hämisch und versuchte von vorne einen Blick auf ihren Intimbereich zu erhaschen, was jedoch nicht so ganz gelang, denn Aidail hatte in weiser Vorahnung schon den Schwanz um diese Körperregion geschlungen. „Da haben wir aber Glück, dass hier mal so ein schönes Ding vorbei kommt."

Auch der Blaudrache schien seinen Gefallen an ihr zu haben, doch anders als sein Kumpel umrundete er sie nicht, sondern musterte sie nur genau. Dabei fielen ihm die Stachelreihen an ihrem Kiefer auf, was darauf schließen ließ, dass sie nicht aus der gleichen Gegend kam wie er. Was für ihn wichtig war, so würde er sie vermutlich nie wieder sehen, sodass er seinen Spaß haben konnte, ohne die Angst zu haben, dass diese Handlungen jemals zu seiner Familie vordringen würden. Zwar würde er dafür nicht bestraft werden, denn es würde Aussage gegen Aussage stehen, aber ein fader Nachgeschmack konnte schon bestehen bleiben. „Sie ist ein wenig dicklich, aber das soll man ja nicht so auf die Goldwaage legen, denn so viel Gold gibt es hier ja eh nicht und es ist ja schon selten genug, dass sich ein Weibchen hier hin verirrt. Da muss man nehmen, was kommt." Turén hatte nichts gegen etwas rundere Drachinnen, aber da diese hier eh schon nur auf stur geschaltet hatte, musste er ja nicht unbedingt nett sein.

Zunächst beobachtete Aidail die beiden Drachen abfällig und hob gelegentlich mal einen Augenwulst um das Handeln der beiden Männchen zu kommentieren. Eigentlich wollte sie hier sitzen bleiben und schweigen bis Johann wieder aus dem Gebäude der Frau kommen würde, doch jetzt hatte sie gar keine Lust darauf, was wohl auch daran lag, dass sie von zwei notgeilen Männchen ausgiebig begutachtete wurde. „Danke für das Kompliment." brummte sie grimmig in Richtung des Schwarzdrachen. „Aber ich habe keinerlei Interesse, irgendetwas mit euch zu unternehmen. Außerdem... Ich wusste nicht, dass sich schwule Drachen dermaßen für ein Weibchen interessieren. Ehrlich gesagt bin ich immer davon ausgegangen, dass ihr euch nur für den Arsch anderer Männchen interessiert." Was Turén konnte, konnte die Drachin schon lange und auch wenn sie wusste, dass dies die beiden wohl nicht sehr zufrieden stimmen würde, ging sie noch davon aus, dass sie ihr nichts tun würden, wenn sie ihnen klar genug sagte, was sie nicht wollte. „Kurzum: Ich habe keinerlei Interesse an euch, geschweige denn daran, es mit euch zu treiben."

Erstaunen stand im Gesicht des Alphadrachen, denn solch eine freche und respektlose Antwort hätte er jetzt nicht von ihr erwartet. Und dann griff sie auch noch seinen Stolz an, indem sie behauptete er sei schwul. Dabei war er ein sehr potentes Männchen, welches nie genug von Weibchen bekommen konnte. Daher spannte er reflexartig seine lila Schwingen aus, um bedrohlicher zu wirken und ging dann langsam, aber bestimmt auf das Weibchen vor ihnen zu. „Hör mal her: Du bist in unser Revier eingedrungen, also haben wir auch das Recht dich so lange zu nehmen, wie wir wollen. Unabhängig davon, ob du das jetzt willst oder nicht. Wenn du freundlich und nett zu uns gewesen wärst, hätte ich vielleicht noch gesagt, dass wir es sein lassen. Doch meinen Kumpel und mich als schwul zu beschimpfen ist etwas, das geht mir definitiv zu weit und ich dulde solch ein Verhalten nicht. Im Übrigen hat jeder Drache hier auf dem Stützpunkt das Recht, dich zu nehmen. Nur mal so zur Info, damit du weißt, was dich erwartet." Um seine Drohung zu untermalen, fauchte und brüllte Askatrash das Weibchen vor sich an und setzte gleichzeitig ein sehr wütendes Gesicht auf.

Als Antwort grinste Aidail lediglich und schaute den Alphadrachen mit seinen Drohgebärden gar nicht richtig an, sondern hatte ihm halb den Rücken zugewandt. „Du darfst mir gerne so viel drohen, wie du es nur willst. Ich werde deswegen noch lange keine Angst haben, geschweige denn mich von euch besteigen zu lassen. Normalerweise mache ich so etwas ja nicht, aber wenn es sein muss, dann stopfe ich schon mal zu aufdringlichen Drachen ihre eigenen Eier ins Maul. Dann waren sie Männchen gewesen. Und wenn ihr wenigstens eure Dinger noch in die Ärsche der anderen Drachen stecken wollt, dann solltet ihr mich jetzt besser in Ruhe lassen" Ob diese Geschichte wirklich stimmte, ließ die blaue Drachin offen und nicht einmal Johann wusste, ob es stimmte. Aber sie hoffte, dass dies die beiden Männchen endgültig von sich halten würde.

Könnten Drachen rot werden, Askatrash wäre es vermutlich, vermutlich stärker als eine Tomate. Dieses Weibchen wagte es tatsächlich immer noch, den beiden Widerstand zu leisten und das auf eine Art, die sich wohl nur wenige leisten würden. Die meisten würden jetzt klein beigeben und alles tun, um möglichst wenig Schmerzen zu erleiden und schnell aus der Situation zu kommen. Und sie beschimpfte ihn weiterhin als schwulen Drachen, der es am liebsten mit seinen Freunden trieb. Er wollte es nicht länger hören und seine ledernen Schwingen wurden nun ein zweites Mal gespreizt und zum Himmel gehoben. Ein kräftiger Flügelschlag, gefolgt von einem Windstoß, der Turén den Kopf zur Seite neigen ließ, dann befand sich das Männchen auch schon in der Luft, direkt auf dem Weg zum Weibchen.

Ohne auf sie Rücksicht zu nehmen, landete der lila Drache auf dem Rücken der Blauen und zögerte nicht lange, um zu einem kräftigen Biss in ihren Nacken anzusetzen. Offiziell was es verboten, solch eine Gewalt gegen Weibchen zu verwenden, doch hier im Gebirge lief es anders und das wussten Askatrash und Turén, lediglich Aidail wusste es nicht. Und selbst wenn sie es wusste, sie hätte wohl keine Chance gehabt, dem zu entgehen. Hatte sie doch ihren Rücken dem Alphadrachen förmlich hingestreckt.

„Verletze sie nicht so stark, jedenfalls nicht gleich am Anfang. Wir brauchen sie noch." erklärte Turén und gesellte sich nun gut gelaunt neben sein Alphamännchen. Er schaute sich kurz den Biss an und sah, dass dunkelrotes Blut aus ihren Wunden floss. „Eine fette Schlampe, die denkt, sie könne sich mit Männchen anlegen, ihnen ihre Eier in die Fresse stecken und nun ist sie hier, in dem kräftigen Biss eines Drachen. Ich glaube fast, sie wird jeden Abend mindestens zehn Mal genommen, wenn nicht sogar öfters. Kein Wunder ist sie fett, wenn man auch nichts anderes macht, als den Arsch in die Luft zu halten und sich zu nehmen lassen. Sag mal, wie hast du eigentlich diesen Johann dazu gebracht, dich zu reiten, wenn du doch die ganze Zeit geritten wirst?" Ja, es war gemein und der blaue Drache wusste dies sehr deutlich. Doch auch ihn hatte es in seiner Männlichkeit verletzt, zu sagen, dass schwul sei. Dabei empfand er keine Liebe seinen Freunden gegenüber. Es waren seine Freunde, mehr nicht.

„Du dreckiger Hurensohn, nimm deine Zähne aus meinem Hals!" rief das Weibchen zunächst, doch als sie merkte, dass die Zähne sich tiefer in ihren Hals schlugen, verstummte sie. Offenbar waren sie doch nicht so harmlos, wie sie es am Anfang gedacht hatte und sie wollte sich auch nicht bewegen, denn nun fürchtete auch die vorher so stolze Drachin darum, dass ihr Schmerzen angetan wurde. Doch dann beleidigte der blaue Drache auch noch ihren Johann und damit war nun wieder eine Grenze erreicht, welche sie nicht einfach so hinnehmen konnte und wollte. „Erst greift ihr mich ohne Grund an, jetzt beleidigt ihr auch noch meinen Reiter. Gleichzeitig behauptet ihr aber stocksteif, dass ihr nicht schwul seid. Irgendwie ein Widerspruch für mich!" Die letzten Worte betonte sie ausdrücklich, um dann mit voller Kraft ihr Becken nach oben zu drücken und so den auf ihr liegenden Askatrash sehr empfindlich zu treffen. „Mal sehen, wie dir das gefällt!"

Es zeigte eine Wirkung und nicht zu knapp. Der Alphadrache schrie einen schnellen, erschrockenen Schrei, als seine beiden Drachenmacher von ihr gegen seine eigenen Beckenknochen gedrückt wurden. Der kurze, heftige Schmerz sorgte dafür, dass er den halt verlor und sie sich mit schnellen Bewegungen befreien konnten. Aidail zögerte keinen Moment und breitete ihre Schwingen aus, um dann von den beiden anderen Drachen weg zu fliegen, so wie es ihr Johann schon mehrfach gesagt hatte. //Ich lasse mich doch nicht von solchen Idioten besteigen. Sehe ich aus wie ein Flittchen?// dachte sie sich noch, während sie schon in Richtung eines Berges flog, um sich dort zu verstecken. Oder mindestens ein Versteck zu suchen, denn sie wusste nicht, wo man sich hier am besten vor zwei hormongesteuerten Drachen verstecken konnte.

„Scheiße!" rief der lila Drache. „Ich will sie und ich werde das bekommen, was ich will! Ihr hinterher!" Dabei rieb er sich seine Hoden, welche immer noch schmerzen. //Uh, eins muss man ihr lassen, diesen verdammten Militärtrick hat sie echt gut gelernt. Offenbar das einzige, was sie gelernt hat, denn jetzt fliegt sie genau ins Gebirge, da werden wir sie mit ziemlicher Sicherheit schon bekommen!//

Turén musste dies nicht gesagt werden, er hatte seine Flügel kurz nach ihr ausgebreitet, als er ahnte, dass die blaue Drachin sich von ihnen entfernen wollte. „Keine Sorge, die finden wir schon. Oder ein anderer Drache findet sie, dann wird sie freiwillig zu uns kommen!" rief er während seines Stoßes, mit dem er sich in die Luft katapultierte. Mehrere schnelle Schläge brachten ihn auf ein beachtliches Tempo, mit dem er keine Probleme hatte, ihrem Ziel zu folgen. Im Gegenteil der blaue Drache hatte das Gefühl, dass er sogar etwas schneller war als sie. //Ich hoffe, sie hat Aska nicht zu böse erwischt. Das wäre dann natürlich nicht so gut. Aber egal, ich werde sie schon so oder so finden und dann werde ich sie zu ihm zurück bringen.//

Doch dies war nicht notwendig, denn auch der Alphadrache biss die Zähne zusammen und stieß sich vom Boden ab. Seine beiden Genoden stießen noch einen kurzen, empörten Schmerz aus, dass sie jetzt schon wieder so schnell beschleunigt wurden, doch die Wut und die Vorfreude auf ein Weibchen ließen ihren Besitze diese Schreie einfach ignorieren. Er hatte schon schlimmere Dinge überlebt, da würde jetzt so ein kleiner Stoß dorthin auch nicht schaden. //Ich werde sie dafür bluten lassen, das schwöre ich.// Mit schnellen Schlägen versuchte er, seinem Freund und der Drachin hinterher zu fliegen, doch es ging als lila Drache nicht ganz so gut wie als ein blauer Drache.

//Scheiße, der Blaue kommt mir ja doch hinterher!// dachte das verfolgte Weibchen und blickte sich verzweifelt um. Sie sah einen Berg vor sich und etwa fünfzig Schritt unter dessen Spitze ein Plateau mit einem schwarzen Loch dahinter. //Eine Höhle! Ich kann mich zwar nicht mehr verstecken, aber ich habe auch Feuer und ich weiß auch, wie ich es einsetzen kann. Außerdem bin ich ein Weibchen und ich kann mich im Notfall besser verkriechen. Vielleicht habe ich ja Glück und sie sind zu groß dafür!// Dann steuerte sie genau auf diesen schwarzen Fleck am Hang zu und erkannte zu ihrer Erleichterung recht schnell, dass es eine Höhle war, welche offenbar mindestens einem Drachen Platz bot, sodass sie sich von hier aus verteidigen konnte. //Jetzt nichts wie rein, sodass ich diese Trottel gebührend in Empfang nehmen kann.// Fast aus dem Flug heraus ging sie in die Höhle und drehte sich schnell um, um das Geschehen besser zu beobachten können.

Mittlerweile hatte der Alphadrache seinen Freund wieder eingeholt und grinste zufrieden, als er sah, was für eine Höhle es war. Die beiden Freunde hatten wirklich Glück im Unglück, dass Aidail offenbar keinen guten Geruchssinn hatte. „Also sie hat definitiv keinen guten Geruchssinn." stellte Turén grinsend fest und da er die Höhle kannte, konnte er sein Tempo verringern. Jetzt noch aus dem Loch zu kommen, würde für sie nicht mehr möglich sein, dazu waren die beiden Männchen einfach zu nah. Daher landeten sie ganz gemütlich auf dem Plateau vor der Höhle und legten sich dort hin, als sei heute überhaupt nichts besonderes.

„Weißt du, Turén, ich frage mich, ob Dummheit eigentlich übertragbar ist, denn wenn ja, dann sollten wir doch besser von hier weg gehen und die kleine Schlampe warten lassen, bis sie ihren Fehler merkt." Ein teuflisches Grinsen huschte über das Gesicht des Alphadrachen, als er in den Eingang seiner Höhle schaute und dort den Schatten der Drachin sah, welche sich an das andere Ende kauerte und ihre Zähne fletschte, welche in dem schwachen Licht dennoch gut sichtbar waren. „Andererseits, ich habe keine Lust, sie noch länger in meiner Höhle zu haben. Sie bringt da wohl möglich nur zu viel Unordnung rein und ich mag Unordnung nicht sehr. Irgendeine Idee, wie wie sie da möglichst schnell raus bekommen?"

„Ja, wir könnten sie einfach ausräuchern. Dann wird sie schon irgendwann aus der Höhle kommen, spätestens wenn sie keine Luft mehr bekommt oder der Geruch zu extrem wird. Wobei... Wenn ich gerade bei Geruch bin, ich glaube nicht, dass du den Geruch von verbrannter Drachin oder allgemein den Rauchgeruch in deiner Höhle wirklich haben willst, also müssen wir uns etwas anderes überlegen." antwortete Turén und schaute nun selber in das schwarze Loch hinein, um nach Aidail zu schauen, welche zweifelsohne gar nicht glücklich über ihre Situation schien. „Ich glaube, wir sollten ihr die Wahl lassen, was hälst du davon?" Ein schnelles Nicken folgte, denn Askatrash hatte keine Lust, jetzt noch lange darauf zu warten, dass es endlich losgehen konnte. Daher rief Turén in die Höhle hinein: „Also, kommst du freiwillig aus der Höhle meines Freundes oder brauchst du eine Sondereinladung?"

Derweil hatte die junge Drachin sich kurz in der Höhle umgeschaut und dabei auch einen strengen, männlichen Geruch wahrgenommen. //Nein, das darf nicht sein, bitte lass es nicht wahr sein, alle nur nicht...// Doch dann hörte sie die Drachen reden und hörte auch, dass es die Höhle des lila Drachen war. //Nein, scheiße! Was soll ich denn jetzt tun? 'Flieg weg und verstecke dich irgendwo' hat Johann gesagt. Und das habe ich getan. Und ich Idiotin erwische auch noch die Höhle von einem Alphadrachen, noch dazu von dem!// Entsetzt schaute sie zum Ausgang, wo mittlerweile beide Männchen in die Höhle schauten und fies grinsten. „Geht verdammt noch einmal weg oder ich reiß euch eure kleinen, verschrumpelten Eier ab und steck sie euch so tief in den Rachen, dass sie hinten wieder raus kommen!" rief sie und versuchte dabei ihre Angst zu verstecken. //Warum reagieren diese blöden Hinterweltler nicht? Warum ignorieren sie so meine Wünsche? Ich bin doch auch ein Drache....//

„Das glaubst doch auch nur du, mein Kleines. Du bist hier im Gebirge, da laufen die Sachen ein bisschen anders. Hier wird kein Reiter hinkommen, hier haben Menschen ein absolutes Verbot. Hier gibt es nur dich und uns beide. Und da das hier meine Höhle ist, werde ich es nicht sehr gerne sehen, wenn du dich da noch länger drin aufhälst." erklärte Askatrash und roch kurz an der einen Eingangsseite. Er merkte, dass es längst nicht mehr so intensiv roch wie beim letzten Mal und daher drehte das Männchen sich auch schnell um, um ohne langes Zögern einen heißen, intensiv riechenden Strahl an die Höhlenwand zu lassen.

Turén selber blieb davon recht unbeeindruckt, es erinnerte ihn lediglich daran, dass auch er dies mal wieder machen sollte, wenn er nicht einen fremden Drachen aus seiner Höhle vertreiben wollte. „Komm raus, und wir werden sanft zu dir sein. Komm nicht raus, und wir werden dir zeigen, was es bedeutet, sich uns zu widersetzen...." Grinsend schaute der Blaue in die Höhle und ergänzte: „Unsere Eier wirst du ja so oder so nicht bekommen, wobei ich auch bezweifele, dass du so etwas schon kennst. Als Fettie hat man es ja nicht sehr leicht, einen geeigneten Partner zu finden, schätze ich. Hattest du eigentlich schon einmal Sex oder bist du noch eine Jungdrachin?" Natürlich waren dies unangenehme Fragen, doch Turén hoffte insgeheim darauf, dass sie noch eine Jungfrau war. Zwar musste er dann der Rangordnung entsprechend Askatrash den Vortritt lassen, was das Entjungfern anging, und diese Tatsache störte ihn doch sehr, aber deswegen wollte er jetzt keinen Streit vom Zaun brechen, nur um einmal festzustellen, dass es doch nicht so schön war wie gedacht.

„Das geht euch einen Scheiß an!" kam es aus der Höhle gerufen, man konnte ein deutliches Zittern in ihrer Stimme hören. //Wenn ich sie jetzt noch reize, bekomme ich wohl nur noch mehr Schmerzen ab als ich es eh schon bekommen werde... Vielleicht haben sie ja Respekt vor meinem Rang.// dachte die Drachin, doch als der strenge Geruch von frischem männlichen Urin in die Höhle drang, ahnte sie bereits, dass die beiden Drachen vor dem Eingang wohl nicht mehr nur durch Worte von ihrem Vorhaben abzubringen waren. Daher schliff sie sich die Krallen am Boden und meinte dabei: „Wisst ihr, irgendwie war es mir ja klar, dass ihr ein Nein nicht akzeptieren werdet. Man kann ja nicht erwarten, dass Drachenmännchen die Regeln kennen, wie man sich einem Weibchen nähert. Dass man zum Beispiel erst einmal seinen Namen nennt, wenn man mit der Drachin eines Flammenführers spricht."

„Erstens: Ich bin der Drache einer Geschwaderflammenführerin. Das heißt, dass ich den höheren Rang habe und du mir deinen Namen nennen musst und sonstige Regeln beachten solltest. Zweitens: Ich bin hier der Alphadrache und die Regeln laufen hier im Gebirge gerne anders als bei euch unten im Tal. Das hier ist mein Revier, in dem ich jedem Drachen, der mir nicht passt, meine Meinung sagen darf und ihn auch gegebenenfalls angreifen kann. Außer es ist ein anderer Alphadrache oder ein Drache des Stützpunktes. Aber zum einen habe ich zwischen deinen Beinen keine Eier gesehen, also bist du entweder ein Weibchen oder ein Drachenwallach. Und beide haben hier keine großen Rechte. Zum Anderen ist dein rang niedriger als meiner, also müsstest du streng genommen eh das tun, was ich dir sage. Mach dir eins am Besten für die Zukunft klar: Hier im Gebirge läuft es nicht immer so ganz nach dem, was die Menschen als Lehrbuch oder dergleichen bezeichnen." erklärte Askatrash lang und ausführlich, hatte er doch alle Zeit der Welt, sie würde sicher nicht wegrennen und wenn die beiden Freunde noch ein bisschen länger warteten, dann würden sie vermutlich noch mehr von dem verzweifelten Weibchen unterhalten werden als dies nicht eh schon der Fall war.

Aidail versuchte verzweifelt, sich zu beruhigen, hatte sie doch wahnsinnige Angst vor den Schmerzen, die kommen würden, wenn die beiden Männchen auch nur ansatzweise Ernst machen würden. Doch es klappte nicht, denn anstatt ihre Atmung zu beruhigen, wurde diese nur noch schneller. „Aber... aber es gibt doch heutzutage diese Regeln nicht mehr. Wir Weibchen haben mittlerweile auch unsere Rechte und das müsst ihr Männchen auch respektieren. Ihr wollt doch nicht die ganze Zeit so rückständig bleiben, oder etwa doch?" Es war ein kläglicher Versuch, sich aus dieser Situation zu befreien und die blaue Drachin wusste dies mehr als gut. Aber es war immerhin ein Versuch und in solch einer Situation sollte man alles versuchen, um sich eine gute Position zu erschaffen.

Diesmal überließ Askatrash Turén das Wort, denn er wusste, dass sein blauer Freund bessere Worte finden würde, um sie vom Gegenteil zu überzeugen. Außerdem wollte das Alphamännchen nicht die ganze Zeit nur reden. „Wir sind hier oben nicht so rückständig, wie ihr Weibchen immer denkt. Ich glaube, du hättest recht gute Chancen gehabt, relativ unbeschadet aus der ganzen Sache raus zu kommen. Aber wenn man uns Männchen gleich als schwul bezeichnet, dann werden wir recht schnell ungemütlich, besonders wenn das ein Weibchen sagt, welches dick und schwabbelig ist und eigentlich froh sein sollte, wenn jemand anderes als nur ihr Reiter sie sticht." erklärte Turén, auch wenn beide Männchen wussten dass ein frühzeitiges Stoppen ihrer Beleidigungen wohl nicht wirklich angenehmer für das Weibchen geworden wäre. „Übrigens, wenn wir gerade bei Reitern sind... Wie viel gibst du Johann dafür, dass er dich zumindest fingert?"

//Bitte... Bitte, um der Götter Willen, lasst Johann aus dem Spiel. Er hat damit wirklich nichts zu tun.// Tränen stiegen in ihren Augen hoch, hatte der Blaue sie doch in einem Punkt getroffen, der wohl bei jedem Drachen empfindlich war. „Bitte, hört doch einfach auf... Ich will mich nicht mit euch paaren, könnt ihr das denn nicht akzeptieren?" Unsicher klang ihre Stimme, schwankte sie doch zwischen einem verzweifelten Angriff und der Kapitulation. //Eigentlich sind ihre Worte schon schlimm genug, dass ich ihnen doch am liebsten ihre kleinen Eier in den Rachen drücken würde, aber ich... wenn es schief geht, nehmen sie mich doch sicher nur noch härter.// Dennoch nahm sie ihren letzten Mut zusammen und sagte: „Wenn ihr mir jetzt zu nahe kommt, dann greife ich euch mit aller Macht an, sodass ihr eure Nahrung nur noch flüssig zu euch nehmen könnt!" Schließlich war auch sie eine Kampfdrachin und wusste, wie man mit Gegnern umzugehen hatte.

Doch die beiden Männchen ignorierten das Weibchen ganz bewusst und Askatrash meinte zu seinem Freund: „Also, ich nehme ihre beiden hinteren Löcher und du bekommst das Maul." Es war selbstverständlich, dass sich die Alphamännchen heraussuchten, was sie am liebsten haben wollten, auch wenn die anderen Männchen dies nicht unbedingt gerne sahen.

„Muss das denn unbedingt sein?" fragte Turén frustriert und schaute seinen Kumpel mit einem ärgerlichen Blick an. „Ich will sie auch mal von hinten nehmen, ich habe nicht immer nur Lust auf das Maul. Du hast schon so oft die hinteren Löcher, jetzt ist es mal Zeit, die Rollen zu tauschen." //Was denkt der eigentlich, wer er ist? Nur weil er zwei Dinger hat und auch ein Paar größerer Eier, meint er sich alles raus nehmen zu können, was er will. Dabei weiß er doch ganz genau, dass auch wir mal wieder eine Drachenfotze brauchen können. So ein elender Egoist.// dachte er dabei und mit jedem Wort stieg in ihm eine Wut auf seinen Kumpel auf, welche er selbst nicht kannte und daher nicht dagegen unternehmen konnte.

Die Worte gefielen dem Angesprochenen gar nicht und so funkelten zwei gelbe Augen den Blauen böse an. „Du willst mir jetzt doch nicht ernsthaft weiß machen, dass du meinst, das Recht zu haben, sie von hinten zu nehmen?" Erst das Weibchen, welches sich so extrem gegen die beiden Männchen wehrte, und jetzt fiel ihm auch noch sein Kumpel in den Rücken indem er etwas forderte, was eigentlich schon seit Generationen in den Händen der Alphamännchen lag. „Ich bin hier das Alphamännchen, ich habe das Recht zu entscheiden wer sie wie wann nimmt! Und wenn du meinst, dass du das ändern willst, dann solltest du dir besser eine andere Gruppe von Drachen suchen!" Man konnte ihm anhören, dass er gar keine Lust auf solch eine Diskussion mit Turén hatte.

„Du scheiß, egoistisches Arschloch! Hat dir eigentlich schon mal jemand gesagt, dass du so ein großes Arschloch bist, man könnte in dir einen ganzen Baumstamm verstecken? Ich war es doch, der ihr hinterher geflogen ist, nachdem sie dich mit so einem billigen Trick ausgeknockt hat. Und dennoch lässt du mich wieder nur ans Maul, obwohl ich diesmal die Hauptarbeit geleistet habe!" Ein drohendes Brummen folgte und der Blaue war sich auch nicht zu schade, die Zähne zu fletschen. //Ich will auch mal ein Loch haben, nicht immer nur dieses scheiß Maul. So wie ich sie einschätze, kennt sie sich damit doch gar nicht aus und das weiß das Arschloch vor mir auch ganz genau! Das war definitiv das letzte Mal, dass ich ihm seinen Arsch und sein Ansehen rette.//

„Jetzt reiß dich mal zusammen, was regst du dich hier überhaupt so auf?" fragte der Lila etwas zornig, doch mittlerweile hatte er das Gefühl, dass es eher darum ging, dass der Blaue noch nicht so ganz mit der neuen Situation zurecht kam, daher ließ er die Beschuldigungen einfach mal unkommentiert stehen. Jetzt wo er ein neues Weibchen hatte, also seine Reiterin, wollte natürlich allen zeigen, dass er ein sehr potentes Männchen war. Und das ging eben nicht selten nur darüber, dass man sich mit dem Alphadrachen anlegte. Denn welches Weibchen wollte nicht ein Männchen, welches es schaffte den Alphadrachen vom Thron zu stoßen?

„Das weißt du doch ganz genau!" fauchte Turén zurück. „Seitdem du weißt, wie du deine beiden Dinger einsetzen kannst, behauptest du, dass du das Recht hast, uns zu sagen, wie wir die Weibchen zu nehmen haben und was wir dir lassen müssen. Du bist ein schwanzgesteuerter Idiot, der nichts wirklich auf die Reihe bringt als seine Reiterin und andere Weibchen zu ficken." Es war unüberhörbar, dass es dem Blauen nicht um das ging, was er sagte, sondern dass er lediglich etwas brauchte, um sich abzureagieren.

Noch ehe der lila Drache in irgendeiner Form reagieren konnte sprang sein Freund ihn trotzdem an und riss ihn zu Boden, sodass er durch diese verblüffende Taktik schnell auf den Boden gepresst wurde und sich in einer sehr ungünstigen Lage befand. „Sag mal, aber sonst geht es dir noch gut?!" schrie er den Blauen wütend an und ein lautes Fauchen folgte. Doch anderes als Turén hatte Askatrash noch seine Sinne halbwegs beisammen, sodass er nicht in einen Kampfrausch verfiel, auch wenn der lila Drache schon seine Probleme hatte, ruhig zu bleiben. Daher fletschte er nur die spitzen Zähne und schaute den Blauen böse an. //Bleib auf jeden Fall ruhig, Aska. Dir ging es doch genau so, als du Renia bekommen hattest. Du wolltest ihr zeigen wie stark du warst, unabhängig davon, ob sie jetzt wirklich in der Nähe war oder nicht. Sei ihm nicht böse, das hilft ihm jetzt auf jeden Fall gar nicht.//

„Mir geht es nie besser, aber um dich würde ich mir so langsam mal Gedanken machen. Du bist auf einem wahnsinnigen Egotrip und gehst dabei sogar über Leichen. Ich glaube, es wäre das Beste, wenn du dir mal eine Auszeit gönnst und mich hier das alleine machen lässt! Ich sage dir dann auch, wie gut sie war!" Ein fieses Grinsen huschte über Turéns Gesicht und dieser zögerte auch nicht, um den Sieg durch einen überraschenden Angriff auszunutzen. Gleichzeitig begann er auf eine doch recht irre Art zu lachen. „Also, ich denke, du solltest jetzt besser tun, was ich dir sage sonst...." Er verstimmte dann urplötzlich, spürte er an seinen Hoden doch einen leichten Druck. Nach kurzem, erstauntem Überprüfen stellte er fest, dass es der Fuß seines Freundes war. //Scheiße, wieso habe ich nur nicht daran gedacht? Was soll ich denn jetzt machen, ich kann ihn doch nicht einfach gewinnen lassen, diesen Idioten.// dachte er dabei und tat erst einmal gar nichts. Erst als er das Gesicht seines Freundes sah, und sah, dass dieser nicht sehr wütend schaute, entspannte sich die Lage. //Aber... er.. Er hätte mich einfach treten können, dann hätte er sie ganz alleine gehabt. Warum hat er das nicht gemacht? Will er etwa, dass ich gewinne? Nein, das kann nicht sein... Es...// „Es... ich... Bitte, es tut mir Leid." Kleinlaut stieg der Eisdrache von seinem Konkurrenten weg und senkte schnell den Kopf zum Zeichen der Demut und Unterwürfigkeit, als er merkte, warum Askatrash die Situation nicht wirklich ausgenutzt hatte.

Zwar hätte der lila Drache nun wiederum die Möglichkeit, seinen der Höhle zu verweisen und sich das Weibchen alleine zu schnappen, doch es lag nicht in seiner Absicht. Nachdem er sich wieder aufgerichtet hatte, ging er zu dem Kopf des Blauen und legte sanft die Klaue auf den Schädel. Dabei wirkten die Gesichtszüge entspannt. „Es hat schon seinen Grund, warum ich der Alphadrache bin, Turén, auch wenn wir etwa gleich alt sind. Der Weg dorthin war nicht angenehm, aber ich bin ihn gegangen. Doch ohne Freunde wie dich, die mir geholfen haben, hätte ich es nicht geschafft. Und das, was du mir gerade gesagt hast, hilft mir, auch wenn es eine Folge der berechtigten Wut auf mich war. Es ist falsch, seine Freunde so zu behandeln, ich selber muss auch noch einiges lernen." Eine kurze Pause des Schweigens folgte, wobei Askatrash wieder sanft lächelte. „Du kannst mir aber auch glauben, dass es nicht immer angenehm ist, in dieser Position zu sein. Ich werde die Hauptlast der Strafe tragen müssen und so könntest du wenigstens noch mit einer harmlosen Strafe wegkommen, denn wenn du sie zum Sex mit dem Maul zwingst ist das nicht so schlimm wie wenn du sie von hinten nimmst. Aber wenn du willst, dann überlasse ich dir ihren Hintern später, wenn ich genug davon habe. Da wir ja nicht wirklich große Größenunterschiede haben, glaube ich nicht, dass du nichts spüren wirst." Er klang ruhig und man hatte das Gefühl, dass für ihn die vergangenen Sekunden wieder vergessen waren. „Und jetzt steh auf, ich vergebe, verzeihe, entschuldige dich. Ich habe keine Lust so etwas alleine zu machen, das ist ja eine glatte Verschwendung von einem Weibchen." Ein breites Grinsen lag auf seinem Gesicht.

„Da... Danke." meinte der Blaue und hob langsam seinen Kopf, nachdem die Klaue weg war. „Ich glaube, auch du hast mir doch mehr gesagt, als ich es eigentlich für möglich gehalten habe. Es kommt nicht immer darauf an, wer was bekommt, es kommt auch darauf an, dass man etwas mit Freunden macht. Und du hast Recht, ich habe wohl keine große Lust, jetzt schon Vater zu werden." Er grinste nun auch wieder schwach, denn daran hatte Turén davor nicht gedacht, als er seine Forderung aufgestellt hatte. „Dann lass uns mal auf in die Höhle gehen, bevor sie uns noch abhaut."

Mit Schrecken verfolgte Aidail die Situation, hörte sie doch deutlich, dass die beiden Männchen sie untereinander aufteilten und sich auch um sie stritten. //Ich könnte jetzt zwar die Situation nutzen, aber dann... dann werden sie ja noch wütender und nehmen mich wohl möglich noch härter ran.// Zitternd wartete sie darauf, dass ihre Peiniger die Höhle betraten.