Drachenherz Teil 66
#8 of Drachenherz Teil 59-77
Rieder schaute die beiden Schlangenzwillinge, die ihre Fäuste gegen seine Arme geschlagen hatten an. Ihre Augen hatten den sonst für Schlangen üblichen Schlitz, ihre Augäpfel waren pechschwarz und ihre Haut hatte eine grün-braune Färbung. Sie zischelten ihn gleichzeitig an; Rieder machte einen Sprung zurück, zückte zwei Kunais und warf sie nach den beiden.
Diese kicherte darauf nur, warfen sich auf den Boden krochen dann in einer Wahnsinns-Geschwindigkeit auf ihn zu. Schnellstens machte Rieder ein Fingerzeichen:"Wasserschleier!" Aus dem Boden schoss Wasser, welches ihn sofort umschloss und dann wieder zu Boden fiel. Die beiden schauten zu der Pfütze am Boden hinunter, traten auf ihr herum, als einer der beiden plötzlich von hinten in die Seite getreten wurde.
Lai spuckte kurz, als sich Rieders Bein sich in seinen Körper presste und ihn somit weg schlug. Dann sprang er zwischen die beiden, schlug Kai zuerst seinen Ellbogen in den Magen, und dann blitzschnell die Faust ins Gesicht. Um jedoch sicherzugehen, dass er wirklich fliegt, schlug er ihm mit der anderen Hand noch einmal in den Magen, wodurch er dann auch wie sein Bruder weg flog.
„Erledigt.", dachte er sich, als er plötzlich spürte, wie sich etwas um sein linkes Bein und seinen rechten Arm schlang. Auf den Händen gelandet zogen Kai und Lai an Rieders Arm und Bein, sodass dieser auf einem Bein stand; „Mist.", fluchte er. „Solltest uns nicht unterschätzen.", meinte Kai kichernd. „Ansonsten könnte es sein, dass wir dich ganz schnell töten.", fügte Lai hinzu.
Rieder lachte, sammelte seine Kraft und zog die beiden Schlangen zu sich. Auf den Rücken geworfen wurden die beiden zu ihm gerissen, fletschten bereits die Zähne, warteten auf den richtigen Moment zum zuschlagen und stützten sich dann vom Boden ab, um dann von der Luft aus über ihn herzufallen. „Wir haben dir doch gerade erst gesagt du sollst-!", schrie Kai, als Rieder sowohl seinen als auch Lais Mund packte und zudrückte.
„Und ich habe dir zugehört.", erwiderte Rieder, zog die beiden herunter, schlug ihre Gesichter in den Boden und sprang hinauf. Er dachte, er wäre ihnen entkommen, doch plötzlich schlangen sich die beiden Brüder um ihn, dieses mal um seinen gesamten Körper. Rieder war absolut nicht mehr im Stande, sich zu bewegen, als er ein leises Zischeln seinen Körper entlang gehen hörte.
„Wir sind...", fing Lai an; „Auch Ninjas musst du wissen.", beendete Kai den Satz, leckte an Rieder Hals entlang. Auch Lai leckte an seinem Hals entlang, bis die beiden Zwillinge sich an seinem Nacken trafen und sich dann einen innigen Zungenkuss gaben. „Sollen wir?", fragte Lai ihn nachdem die beiden ihre Zungen trennten. „Mit vergnügen.", antwortete Kai und leckte ihn noch einmal an der Wange.
„Was habt ihr-?", fragte Rieder als die beiden ihn in den Hals bissen. Er spürte, wie sich ihre kleinen Zähne in seine Haut bohrten und wie sie etwas in ihn hinein fließen liesen. Kurz darauf zogen sie ihre Zähne wieder aus ihm. Rieder zuckte einen Moment lang wie wild, bis er dann leblos in ihrem Griff war. Plötzlich zerfiel der Körper in ihrem Griff zu Staub, was die beiden zunächst verwunderte, schließlich verwendeten sie nur ein leichte Gift.
„Achtung!", rief Kai als der Staub plötzlich begann zu brennen. „Feuerschleier.", sagte Rieder während er am Boden das dafür nötige Zeichen machte. Die Asche zwischen den beiden erzeugte zwar nur eine schwache Explosion, doch reichte diese aus, um den beiden zu zeigen, dass Rieder besser ist als sie dachten. Sie landeten auf dem Boden, schauten Rieder an und kicherten.
„Scheint, als würde das noch interessant werden.", meinte Kai erfreut. Rieder ging in die Kampfstellung für Hakke Sho und erwiderte:"Kommt her und versucht euer Glück." Auf diese „Einladung" reagierten die beiden sofort und griffen ihn an.
Ryu landete zusammen mit Alice inmitten des Kampfes zwischen einigen Soldaten der Stadtwache und den Sergalen. Ryu ging in Kampfhaltung, ebenso wie der Drache. „Es geht los, Kasé.", sagte er zu dem Drachen, der ihn bereitwillig anknurrte. „Wie sieht´s bei dir aus, Alice?" Alice rollte eine Papierrolle aus, zückte einen Pinsel und antwortete:"Kann losgehen."
Alice nahm den Pinsel und bemalte zuerst die Vorderseite mit einigen kleinen Tieren, danach drehte sie diese und bemalte auch noch die Rückseite. „Zweiseiten-Kunst!", sagte sie und lies eine Schar von schwarzen Katzen und Hunden auf die Sergalen los. Diese richteten jedoch nicht so viel Schaden an, dass sie kurz nachdem sie auf die Sergalen zu rannten sofort zerschlagen wurden.
„Was soll der Scheiß?!", fragten die Sergalen sie lachend. „Sollen wir etwa vor so was Angst haben?" Nervös schaute Alice die Soldaten an; ihre Fähigkeit war eigentlich nicht darauf ausgelegt, jemanden ernsthaft zu verletzen, doch wollte sie nicht zu Hause sitzen und nichts tun. Zwei Sergalen gingen auf sie los, schlugen mit ihren Schwertern nach ihr. Zwar konnte sie ihnen ausweichen, doch war sie gleichzeitig nicht in der Lage, etwas zu unternehmen.
Ryu sah dies, konnte ihr jedoch nicht zu Hilfe eilen, da er selbst mit drei Sergalen beschäftigt war. Im Gedanken entschuldigte er sich bei ihr und kämpfte dann weiter.
Alice machte ein paar Sprünge zurück, nahm den Pinsel und konzentrierte sich einen Moment. Sie nahm die zuletzt verwendete Rolle, bemalte sie auf´s neue und lies die darauf gezeichneten Tiere auf die Feinde los. „Tontiger!", rief sie. Aus dem Papier sprang eine Horde brauner Tiger, die sich dann schützend vor Alice stellten. „Hoffentlich klappt es.", dachte sie sich leicht besorgt und nahm dann eine andere Papierrolle.
Auf dieses Zeichnete sie einen blauen Schwan, der aus dem Papier um sie herumflog. Als nächstes zeichnete sie einen schwarzen Hirschen auf das Papier, der dann direkt neben ihr Platz nahm. „Und was soll das jetzt werden?", fragte der Sergal sie. „Wirst du gleich sehen.", antwortete Alice und hetzte die Tiere auf sie. Wie gedacht zerplatzten die Tiere beim Aufprall auf die Sergalen und hinterließen als einzigstes Zeugnis ihrer Existenz ihre Farbe auf den Rüstungen und dem Fell der Sergalen.
„So, und jetzt?", fragte der Sergals als Alice plötzlich ihren Pinsel von neuem Schwang. Jedoch bemalte sie weder Papier, noch sonst eine Fläche, sondern zog einfach nur ein paar Runden in der Luft. „Scheinbar nur Gerede, schnappt sie euch!", schrie der Sergal, rannte mit seinen Kameraden auf sie zu, als sie gerade den letzten Pinselstrich tat. Plötzlich blieben die Sergalen wie angewurzelt stehen.
„Was, was geschieht hier?", fragte der Anführer der drei als sein Arm plötzlich nach rechts ausschlug. „Bindende Kunst.", antwortete Alice, die den Pinsel fest in der Hand hielt. „Die Farbe der Tiere, die ich gegen euch geschickt habe war verzaubert. Und zwar folgt die Farbe den Bewegungen meines Pinsels egal wo sich diese befinden sollte. Somit wurde euer Fell, nachdem es mit der Farbe befleckt wurde zu meine Leinwand, über die ich frei bestimmen kann."
Der Sergal schaute das kleine Mädchen, dass er bis eben noch für ihre Art zu kämpfen verspottete an, knurrte sie wütend an und wollte auf sie zu stürmen, doch Alice machte nur eine kurze Handbewegung und riss ihn damit zu Boden. Die anderen beiden sahen zu, wie ihr Kamerad einfach so, durch ein bisschen Farbe am Fell zu Boden gerissen wurden und rannten ebenfalls auf Alice zu.
„Manche lernen es nie, oder?", fragte sie und riss auch diese beiden einfach so zu Boden. Ryu, der die letzten Momente von Alices Kampf mitbekam war erstaunt über ihren Kampfstil. „Wo hat sie so kämpfen gelernt?", fragte er sich. Dann schaute er sie genauer an: ihre Pose, die Art wie sie ihren Pinsel hielt, all das erinnerte sie an Lyra. In diesem Moment erinnerte er sich an die unzähligen Missionen, die die beiden gemeinsam erledigten.
Vielleicht hat sie sich da von Lyra den ein oder anderen Handgriff zeigen lassen und ahmte sie dabei noch in einigen Kleinigkeiten nach. „Scheint als wäre sie endlich erwachsen geworden.", dachte er sich lächelnd und kämpfte dann weiter.
Nayu schreckte auf, ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Auf seiner Suche nach Fear blieb er plötzlich stehen und schaute in den Himmel. „Was ist das für ein Gefühl?", fragte er sich als plötzlich ein beunruhigendes Gefühl verspürte. Dann wusste er, was dieses Gefühl hervorrief:"Aqua....hat....verloren?" Er lies den Kopf sinken, ging dann wieder weiter und sagte dann noch:"Die Zeit läuft mir davon."
Rubino durchschritt einen dunklen Pfad, der ihn nach Herena führte. Irgendwann blieb er stehen, denn etwas hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Ebenso wie Nayu verspürte er dieses unheimliche Gefühl, ausgelöst durch Aquas Niederlage. Darauf lachte er kurz. „Aquas Niederlage kommt....unerwartet.", sagte er leise. In diesem Moment dachte er an Rain und wie ihre Weltansicht durch seine Worte quasi zerbrochen wurde.
„Göttliche Fügung, dass ist es, was Aquas Niederlage hervorgerufen hatte.", sagte er schließlich und ging dann weiter. Er schaute zum Mond; schon bald würde er gänzlich am Horizont verschwunden sein. „Bald ist es soweit.", sagte er und schaute nach hinten. Ein Mädchen mit schneeweißen Haar, weißen Augen stand zusammen mit einem schwarz-braun haarigen Jungen zusammen.
Sie trug eine braune Robe, da drunter ein weißes trägerloses Oberteil, wo drüber sie ein schwarzes Korsage trug. Dazu trug sie ein kurze, weiß-schwarze kurze Hose. An den Beinen trug sie schwarze, kniehohe Stiefel. Der Junge hatte braune Augen, trug ebenfalls eine braune Robe, doch war diese deutlich abgenutzter als bei ihr. Um den Hals trug er einen schwarzen Metallreif; er trug ein altes, schwarz-graues Hemd, eine graue Hose, die bis zu den Knien ging.
Um die Kniescheiben herum hatte er Verbände und trug wie sie schwarze Stiefel. Seine Arme hatten ebenfalls Verbände, zudem hatte er an beiden Handgelenken Handschellen. „Scheinbar seid ihr beide schon soweit. Habe ich recht?", fragte er die beiden, was sie mit einem leichten nicken beantworteten. Dann schaute er wieder zum Mond, atmete kurz auf und sagte:"Ich hoffe, wir kommen nicht zu spät."
Zur selben Zeit sprang Fear durch einen Wald, genoss seine Freiheit. Von Ast zu Ast sprang er, fiel sogar einige Male herunter, konnte sich jedoch immer wieder auffangen. „So frei war ich schon lange nicht mehr!"; rief er freudig als er durch ein merkwürdiges Gefühl im Magen auf einem Ast stehen blieb. „Aqua.", sagte er und schnüffelte in der Gegend herum.
Dann schreckte er auf, denn etwas stimmte ganz und gar nicht: er konnte Aqua nicht mehr wittern. „Er wurde....getötet?", fragte er sich leicht nervös. „Aber....von wem?" Er schnüffelte weiter, bis er einen ihm vertrauten Geruch aufnahm. Lachend sagte er dann:"Nun dann sollte Aqua nicht der einzige sein, der stirbt!" Er ging in die Hocke und sprang dann weiter durch den Wald.
„Hakke Sho?", fragte Lai Rieder, der in der Anfangsposition des Hakke Sho-Kampfstil stand. „Denkst du wirklich, dass das gegen uns wirkt?" „Warum sollte es denn nicht gegen euch wirken?", fragte Rieder zurück. „Nun weil wir schneller sind als deine Hände es je sein können.", antwortete Kai und griff Rieder zusammen mit seinem Bruder an. „Fangen wir an: zweiunddreißig Winde.", sagte Rieder, machte einen Schritt nach vorn und griff die beiden innerhalb der nächsten Sekunden mit genau zweiunddreißig Faustschlägen an.
Doch trafen nur höchsten sieben dieser Schläge, von denen die beiden mindestens fünf abwehren konnten, die letzten beiden wurden dann auf weniger wichtige Körperstellen abgeleitet „Na dann eben, vierundsechzig Winde!", rief Rieder und verdoppelte die Schlagzahl. Doch traf er mit diesen Angriffen ebenso wenig wie mit zweiunddreißig. „Ich hab dir doch gesagt, wir sind gegen diesen Kampfstil immun!", meinte Kai lachend.
„Ich bin noch nicht fertig! Hakke Sho, 128 Winde!" Die Schläge waren präzise, gut gewählt, doch gingen sie alle ins leere. Dann konterten die beiden und zwar mit derselben Technik:"Hakke Sho, 256 Winde!" Jeder der beiden schlug exakt 256 mal zu, sodass sie eine Gesamtanzahl von 512 Treffern hatten. Schon nach etwa 300 Treffern war Rieders Körper überbelastet und konnte sich den restlichen Schlägen nicht mehr entgegensetzen.
Blut spuckend und mit einem lauten Schmerzschrei wurde er von den beiden, die ihn mit einem gemeinsamen letzten Schlag weg schlugen in ein leerstehendes Gebäude geprügelt, wo er dann im Inneren von Kisten und Regalen erschlagen wurde. Als die beiden nachsahen, ob sie ihn dieses mal wirklich erwischt hatten sahen sie, wie der Körper, der in die Regale geklemmt war langsam zerbröckelte.
„Schon wieder ein Doppelgänger.", meinte Kai genervt. „Wie viele hat der Typ denn noch?" „So viele, wie du es dir vorstellen kannst.", antwortete Rieder, der direkt neben ihm stand. Kai schlug zu ihm aus, doch sein Schlag ging ins Leere. Plötzlich stand Rieder neben Lai, welcher ihn auch sofort angriff. Auch sein Angriff ging ins leere. „Was ist das?", fragte er sofort, als zwei weitere Rieder erschienen.
„Jutsu der Spiegelblume, Tanz im Wassermond.", sprach Rieder, der direkt vor ihnen das Fingerzeichen formte. „Ein Illusionsjutsu?", fragte Lai aufgeregt, was Rieder mit einem Lächeln beantwortete. „So ist es, dieses Jutsu kommt aus der Familie der Illusionsjutsus. Leider beherrsche ich es nicht völlig, somit konnte ich euch nicht in die wahre Illusion, die man mit diesem Jutsu auslösen könnte führen.", erklärte Rieder und lies die beiden Doppelgänger verschwinden.
„Wahre Illusion? Wie meinst du das?", fragte Kai. „Ich möchte es mal so sagen: der Tanz im Wassermond war die erste Form des Jutsus der Spiegelblume. Die zweite Form ist weitaus komplexer, weswegen sie mit bloßem Auge nicht zu verstehen ist." „Mit bloßem Auge nicht zu verstehen ist? Wie meinte er das?", fragten sich die beiden zunächst, doch dann gingen sie wieder in die Offensive.
Dieses mal war Rieder jedoch auf ihre Angriffe vorbereitet, weshalb er sie mit Leichtigkeit zurückschlagen konnte. „Was ist los? Warum seid ihr denn auf einmal so schwach?", fragte Rieder die beiden als sie von sich weg schlug. Die beiden Schlangen schauten den Ninja vor sich an. Sie hatten keine Ahnung, dass er solche Jutsus anwenden konnte, sie wussten nur, dass er ein sehr talentierter Ninja sei.
„Scheinbar müssen wir doch zu anderen Mitteln greifen.", meinte Kai keuchend. „Andere...Mittel?", fragte Rieder ihn als er sah, wie die beiden mit einem gemeinsamen Fingerzeichen begannen. Rieder schaute dies eine Weile an und schreckte auf als er einige der Handbewegungen wiedererkannte. Als sie fertig waren sprachen sie gleichzeitig:"Jutsu der Schlange, Schattenmarsch!"
Ihre Körper samt Kleidung färbten sich schwarz und begannen, im Schatten eines Gebäudes zu verschwinden. Als sie gänzlich verschwunden waren schaute Rieder umher, denn überall um ihn herum waren Schatten. Plötzlich schnitt ihn etwas ins Bein, dann in den Arm, kurz am Hals entlang und anderen Stellen, welche einen Schatten warfen. Doch konnte er gegen diese Angriffe nichts ausrichten, denn egal wo er hin gehen würde, einen Schatten würde er immer werfen.
Zum Schluss entschied er, auf ein Dach zu springen. Seine Wahl fiel auf ein recht hohes Haus, welches er erst einmal hinaufklettern musste, was die beiden Schlangen sofort ausnutzten und die Hauswand in ein einziges großes Nagelbett verwandelten. Mit blutenden Handflächen, unzähligen kleinen Stichwunden am Körper und sogar einigen kleinen Wunden im Gesicht stand Rieder auf dem Hausdach.
Der Schatten unter ihm bot den beiden jedoch eine weitere Angriffsfläche. Doch bevor sie ihn angreifen konnten sprang er immer wieder hin und her, bis er die beiden endlich soweit hatte. Er sprang das Hausdach herunter, flog in der Luft. Da die beiden ihn weder aus der Wand heraus noch vom Boden aus angreifen konnten blieb ihnen nichts andere übrig, als aus der Wand heraus zukommen.
„Jetzt haben wir dich!", schrie Lai, als Rieder plötzlich lachte. „Was ist so lustig?", fragte Kai ihn. „Ihr beide müsst noch viel lernen.", antwortete Rieder und machte dasselbe Fingerzeichen wie die beiden, nur doppelt so schnell. „Jutsu der Schlange, Schattenmarsch!" Die beiden Schlangen lachten laut und fragten, wohin er verschwinden würde. In diesem Moment machte er ein weiteres Fingerzeichen.
„Erdschleier." Rieder wurde von einem Haufen Erdbrocken eingehüllt; zuerst erkannten die beiden nicht, was er plante, doch als Rieder begann zu verschwinden wussten sie, was er plante: er verwendete den Schatten, den die Steine warfen als Versteck für den Schattenmarsch! Als die Steine dann auf den Boden prallten, verschwand Rieder im Boden. Kai und Lai fingen sich mit dem einsetzen des Wasserschleiers kurz vor dem Boden ab und schauten sich um.
Dann, vor ihren Augen kam etwas aus dem Boden. Zuerst war es nur ein langer, schwarzer Klumpen, doch dann entpuppte es sich als Rieder, der eine weiße Maske in Form eines Raptorenschädels trug. „Scheinbar sind eure Fähigkeiten den meinen ebenbürtig.", sagte er ruhig und ging in Kampfhaltung. „Dann brauche ich auch keinen Grund mehr, mich zurück zu halten."
Kai und Lai schauten zu Rieder, dessen Gesicht gänzlich verschwunden war. „Nicht mehr zurückhalten sagst du?", fragte Lai kichernd. „Nun dann selbiges...","Können wir jetzt auch sagen.", beendete Kai seines Bruders Satz. „Lasst uns anfangen.", bat Rieder die beiden, was sie mit Freuden akzeptierten.
„Langweilig.", sagte Fairy als sie einen Soldaten der Stadtwache mit nur einem Schlag niederstreckte. „Langweilig und noch viel langweiliger." Soldat für Soldat fiel durch ihre Klinge, während sie seufzend dastand und fragte:"Keiner da, der was drauf hat?" Ihre Klinge nahm Leben für Leben, verschonte niemanden, was Fairy nachdem zwanzigsten Toten doch begann zu langweilen.
Deswegen schloss sie die Augen und durchforstete die Stadt nach starken Gegner; doch durften es keine gewöhnlichen Gegner sein, sie mussten schon etwas besonderes an sich haben. Dann fand sie jemanden, der ihre Aufmerksamkeit erregte: ein Mädchen, etwa fünfzehn Jahre alt die mit einem Pinsel ihre Gegner niederstreckte. „Die ist genau die richtige für mich.", sagte sie sich und holte eine Flöte herbei. Auf dieser spielte sie eine wunderschöne Melodie, die jedoch nur bei einer bestimmten Person Gehör finden sollten.
Inmitten des Kampfes hörte Alice plötzlich diese Melodie, die ihre Seele für einen Moment gefangen nahm und sie dann wieder freiließ. Als sie Melodie stoppte hielt sie einen Moment inne, was Ryu sofort auffiel und sie dann vor einem angreifenden Sergalen schützte. „Was ist denn los?!", fragte er sie aufgeregt. Erst dann erwachte sie aus ihrer Trance und antwortete:"Tut mir leid, ich hörte diese Melodie und war völlig davon hingerissen worden."
„Melodie, was denn für eine Melodie?", fragte Ryu sie verwirrt. „Hast du sie nicht gehört? Da war diese Melodie, die vom Marktplatz hierher kam." Ryu zuckte mit den Achseln und meinte, dass er keine Melodie gehört hätte. „Aber...da war doch diese Melodie.", erwiderte Alice und rannte einfach drauf los. „Warte Alice, das könnte eine Falle sein!", schrie Ryu ihr noch hinterher, doch sie hörte ihn schon nicht mehr. Er wollte ihr hinterher, doch kamen bereits neue Sergalen, die eine Verfolgung unmöglich machten.
Alice rannte so schnell sie konnte durch die Straßen und Gassen, bis sie schließlich am Marktplatz ankam. Als sie dort ankam sah sie die vielen toten Soldaten und hörte dann nur ein leicht böse klingendes Kichern.
„Willkommen in meinem Netz, kleine Spinne.", sagte Fairy, die sich wie eine Spinne, der gerade ein Schmetterling ins Netz gegangen war über ihre baldige Mahlzeit freute.
Fortsetzung folgt.....