Drachenblut Kap 25 "Vergessene Vergangenheit Teil 3"
#25 of Drachenblut Teil 1
Ganz ehrlich ich hatte es selbst nicht geglaubt das ich heute dieses Kapitel Poste und es auch noch länger ist wie alle anderen. Ich habe heute Mittag angefangen zu schreiben und bis jetzt daran gearbeitet, alles nur für euch ;)
Natürlich hoffe ich das es jetzt gut ist wünsche viel spaß beim lesen.
lg Schattendrache
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Vergessene Vergangenheit Teil 3
Verta schoss über den Himmel während er Arachim fest in seinen Klauen hielt und an seine Brust drückte. Er würde ihn nicht fallen lassen, dazu war Arachim zu nett zu ihm gewesen. Mittlerweile sah Verta ihn als engen Freund an, vielleicht den einzigen richtigen den er bisher gehabt hatte. Es war einfach ein anderes Gefühl mit jemanden zu sprechen und zu wissen dass man ihm vertrauen konnte. Genau aus diesem Grund nahm er Arachim mit, er würde ihn schützen und er hatte den Verdacht das ihm nur ein Volk helfen konnte. Und zwar die Drachen. ~Vielleicht wissen sie was mit ihm zu tun ist, allerdings wollten ihn die letzten umbringen.~ Verta sah sich in einer Zwickmühle, er würde gewiss nicht zu der Kolonie fliegen wo Santara und Suna herkamen, aber er war auf seiner Reise einer anderen Drachen Kolonie begegnet. Sie hatten ihn freundlich aufgenommen und ihn einen Tag bei sich übernachten lassen. Deswegen hoffte er das sie ihm helfen würden, denn was auch immer mit Arachim los war, es war weder normal noch ungefährlich.
Am Horizont tauchten Wolken auf die Regen ankündigten. Verta kannte sich sehr gut aus um zu wissen das es durchaus schnell ein heftiges Gewitter geben konnte bei den Amboswolken die sich da auftürmten. Er war bereits über den Randausläufern des Gebirges und suchte sich eine geschützte Stelle. Es dauert etwas bis er an einem Berggipfel einen Felsüberhang entdeckte den er kurz entschlossen ansteuerte und sanft davor landete. Was er nicht sah war die Gestalt die sich hinter einem Felsen verbarg. Er trug Arachim an den Felsüberhang und legte ihn dort ab, dann streckte er sich erst einmal bevor er sich hinsetzte und die Gegend musterte. Von hier aus hatte man einen ungetrübten und weiten Blick in das Landesinnere der Menschen. ~Sie sind grausam, ein wunder das sie e so weit gebracht haben~ Sein Blick streifte Arachim der nun still zu schlafen schien. ~Naja Ausnahmen bestätigen die Regeln, aber was ist mit ihm passiert? Das kann nicht alles von dem Stein herkommen, mich würde auch interessieren was es für einer war~ Tatsächlich kündigte ein fernes donnergrollen ein Gewitter an und Verta musste grinsen. Er hatte sich noch nie getäuscht was das Wetter anging. Nachdenklich umfasste er mit seiner Vorderpfote seinen Anhänger den er um den Hals trug, ein warmes kribbeln ging von ihm aus. ~eines Tages werde auch ich die Magie besser ausüben können.~ Dabei viel ihm ein das er die Schwerter noch auf dem Rücken hatte, dank der Magie störten sie ihn auch nicht. Er löste die Magie und ließ sie neben Arachim zu Boden sinken.
Der Wind frischte etwas auf und zerzauste ihm die Federn, Verta grummelte, das war das einzige was er nicht mochte, wenn sein Gefieder durcheinander geriet. Er ordnete schnell die Federn wieder und stand dann auf um zu Arachim zu gehen. Er legte sich vor den Jungen um ihn vor dem Unwetter zu schützen. Kurz darauf war es ihm als würde sich Arachim bewegen und aufwachen, doch der Junge legte einen Arm um Verta und kuschelte sich an ihn. Verta war etwas verwirrt aber er ließ es zu, langsam spürte er was es hieß eine Familie zu haben auch wenn Arachim gewiss nicht dazu zählen konnte. Aber es war ein besonderes Gefühl das er hatte. Mit einem seufzen legte er seinen Kopf auf seine Pfoten und beobachtete das Spiel zwischen Wind und Wolken. Es wurde merklich kälter und feuchter. Bald verschwand die freie Sicht und sie waren in den Wolken die den Gipfel einschlossen. Trotz des Felsüberhanges beließ der Wind ordentlich Wasser zu ihnen. Von Vertas Federn perlte das Wasser sauber ab, aber bei Arachim blieb es auf dem Gesicht liegen. Dadurch wachte er schließlich auf.
Ihm brummte der Kopf fürchterlich als hätte er alleine eine ganze Wagenladung Schnaps getrunken. Er stöhnte leise als er seine Augen aufmachte und sich kurz umschaute. Er spürte Verta eng neben sich und seine Wärme. „Wo bin ich?" Verta bewegte sich und schaute Arachim an. „Ich hatte nicht erwartet das du so schnell aufwachst, wir sind in den Bergen und auf dem Weg zu einer Drachenkolonie. Ich wollte sie um Hilfe bitten da du fast Tod warst, zumindest dem Anschein nach." „Was ist mit Wulfgar?" „Die Menschen sind sehr verwirrt gewesen, vor allem nachdem ich mit ihnen gesprochen habe, aber ich empfand es für das beste dich mit zu nehmen, am Ende wären noch irgend welche Magier aufgetaucht und wir wären wieder dort gelandet wo wir ausgebrochen sind." Arachim schaute Verta dankbar an und sagte: „Ich danke dir dafür, und das du meine Schwerter mitgenommen hast." Arachim setzte sich auf und lehnte sich mit den Rücken an die Felswand. „Ich tue es doch gerne für...." Vertas letzte Worte gingen in einem fürchterlich lautem Donnergrollen unter. Arachim piepten danach beide Ohren. „Kann es sein das wir da mitten im Gewitter sind?" „Ja ich bin vorher gelandet." Ein Blitz zuckte hell über dem Himmel und verlieh der Umgebung ein seltsames Aussehen, kurz darauf war alles wieder in das dunkle grau der Wolken gehüllt. Verta schaute in Arachims Augen und staunte. „Du hast ganz andere Augen, es ist seltsam." „Wie sehen sie den aus?" „Wie die eines Drachen." „Dann ist der Zauber von Suna jetzt ganz verflogen, die Menschlichen Augen waren nur Tarnung mit diesen bin ich auf die Welt gekommen." Verta nickte erstaunt, so etwas hatte er noch nicht gesehen, aber er fand es faszinierend.
Arachim fuhr sich mit seinen Fingern über den Hals wo die Schuppen gewesen waren, aber sie waren wieder verschwunden. „Seltsam diese Schuppen sind wieder weg." „Vielleicht hat das auch der Stein bewirkt, das letzte mal warst du ja auch geheilt von deinen Verletzungen." „Es kann sein aber ich glaube es nicht es war dieses mal anders mit dem Stein, fast unheimlich." „Was ist den passiert?" Verta schaute ihn neugierig an während er mit seinem Körper fast das ganze Wasser von Arachim abhielt. Diese dachte kurz nach und sagte dann: „Naja ich habe den Stein berührt, es war wie ein Drang, er war kochend heiß und auf einmal kamen Lichtfäden daraus hervor. Ich wollte wieder weggehen doch sie verbanden sich mit meinem Arm und zogen mich förmlich zurück, der Drang den Stein anzufassen wurde immer gewaltiger bis ich es getan habe. Aber er war wieder kalt und immer mehr Fäden kamen und umschlossen meinen Körper. Das letzte woran ich mich erinnere war, das der Stein aufgehört hatte zu leuchten und alles in mir verschwunden sein muss." Verta nickte langsam, so etwas hatte er noch nie gehört und er glaubte fast das Arachim gegen die Wand gelaufen war und dann halluziniert hatte. „Vielleicht können uns die Drachen in der Kolonie wirklich weiter helfen." „Ich glaube nicht dass es eine so gute Idee ist dort hin zu gehen." „Keine Angst sie sind nett, sie haben mich übernachten lassen und mir sogar zu essen gegeben. Es ist eine ganz andere Kolonie als die in der du warst." „Gut ich verlasse mich auf dich."
Ein weiterer Blitz zuckte Hell über den Himmel. Arachim hatte gerade an Verta vorbeigeschaut. Die Helligkeit des Blitzes war gewaltig gewesen, und doch war es ihm als hätte er eine Gestalt mit einem Bogen im Dunst der Wolken gesehen. Verta wollte etwas sagen bemerkte aber Arachims Blick und drehte sich gerade um als Arachim aufsprang und ihn zur Seite Riss. Verta war so verdattert das er einfach umfiel. Noch bevor er etwas sagen konnte schlug ein Pfeil gegen den Felsen und blieb vor ihnen liegen. Beide schauten sich einen kurzen Moment erschrocken an, dann war Arachim auch schon auf den Beinen und hatte sich sein Schwert gegriffen. Seine ganzen Kopfschmerzen waren wie weggeblasen und sein Verstand seltsam scharf. Er starrte aufmerksam in den Dunst der Wolken und ging langsam nach rechts an der Felswand entlang. Er konnte sich nicht erklären was ein Mensch hier oben machte und dann noch bei diesem Wetter. Er ging langsam und leise weiter, bald war Verta im dichten Nebel verschwunden. Ein Ohrenbetäubender Donnerschlag brachte den Fels zum vibrieren und in diesem Moment sah Arachim eine Bewegung. Er rannte los sprang auf einen Felsen und von diesem der Gestalt in den Rücken. Sein Schwert hatte er gehoben und ließ es mit seinem Schwung niederfahren, doch statt den Gegner zu treffen sprühten funken als dieser seinen schlag blockte und Arachim sich zur Seite abrollte. Die Stimme klang seltsam und hatte einen komischen Akzent, als das Wesen sprach. „Wer bist du das du es wagst einen heilige Krieger anzugreifen?" Eine Lichterscheinung vor Arachim verwirrte ihn, sie schien in der anderen Hand des Wesens das Männlich war aufzutauchen. Ein Blitz zuckte auf, Arachim hob das Schwert instinktiv und er schlug in das Schwert ein, die blaue Klinge leuchtete auf und warf den Lichtblitz zurück. Das Wesen schrie auf, und diesen Moment nutzte Arachim um los zu springen und sein Schwert auf die Gestalt niederfahren zu lassen. Es drang spielend leicht in den Körper ein und das Wesen stöhnte laut auf. „Nein das kann nicht sein, es ist unmöglich...." Er hauchte sein Leben aus während Arachim sein Schwert wieder herauszog und das Blut an der Kleidung des Wesens abwischte. Das Wesen hatte unter der Kleidung ein Kettenhemd getragen und auf dem Kopf einen Helm. Arachim war neugierig. Er zog dem Wesen den Helm vom Kopf und stellte erschrocken fest dass es sich um einen Menschen handelte, der aber gute 2 Meter groß war und ziemlich muskulös. Was ihn aber noch mehr verwunderte waren die Finger, sie sahen mehr wie Klauen aus.
Verta kam zu Arachim und schnaufte aufgeregt. „Arachim es tut mir leid, meine Füße waren wie am Boden festgewachsen, ich spürte nichts mehr." „Macht nichts ich habe ihn erledigt, er schien Magie beherrscht zu haben, ist aber sehr seltsam für einen Menschen." „Vielleicht ein Magier des Königs?" „Dann war er aber sehr schwach. Lass uns lieber von hier verschwinden." „Bei diesem Wetter zu fliegen ist schlecht, leicht könnten wir vom Blitz getroffen werden oder gegen die nächste Felswand gedrückt werden." Arachim sah ein das es wenig Sinn hatte zumal Verta nicht fliegen wollte Er warf den Helm neben das Wesen und schaute noch einmal dessen Körper an, dann drehte er sich um und ging zur Felswand zurück. Verta betrachtete das Wesen noch kurz und kam dann auch. Arachim setztet sich wieder mit dem Rücken zur Wand, noch immer schlug sein Herz rasend schnell und er war erschüttert das es so einfach gewesen war den Mann zu töten. „Es ist komisch Verta, mein Schwert hat den Lichtblitz von dem Mann einfach aufgenommen und zurückgeworfen, dabei habe ich gar nichts gemacht und er hätte mich wohl töten sollen." „Deine Klinge ist mit Magie geschmiedet vielleicht deswegen?" „Kann sein, aber es ist sehr rätselhaft." Arachim legte sich sein Schwert quer über die Beine und strich über die Klinge. „Meine letzte Erinnerung an meinen Vater die wirklich greifbar ist, alles andere habe ich verloren oder wurde mir genommen." „Was ist eigentlich mit den anderen beiden Waffen, wollen wir sie nicht vernichten?" Arachim schaute auf die Eingewickelten Schwerter von Santara und nahm sie kurzerhand in die Hand. Vorsichtig wickelte er sie aus und legte sie mit dem Tuch auf den Boden. „Mist ich sehe zu wenige." „Warte kurz." Verta grinste als auf einmal ein Licht erschien und die Umgebung erhellte. Arachim staunte, es war das erste mal das Verta seine Magie wirklich sichtbar einsetzte. „So unbegabt bist du ja gar nicht." „Du schmeichelst mir, viel kann ich aber nicht." Arachim schaute die Waffen genau an, sie hatten Gold- und silberverzierte Griffe. Im Knauf schien einmal etwas gewesen zu sein, aber es war nichts mehr sichtbar. Dafür waren bei beiden Waffen die Parierstangen mit Ranken verziert. Es sah wirklich gut aus und die Blätter waren so filigran gearbeitet dass es unmöglich ein Schmied hätte vollbringen können. Die Klingen selbst waren leicht gebogen und von einem schönen silbrigen Farbton, bis auf die Schneide diese war dunkel, fast Schwarz. „Also eines gebe ich zu sie sehen gefährlich aus." Arachim nickte zustimmend. „Das sind sie zweifellos, sie hat gesagt das diese Klingen verflucht sind und wer sie berührt muss sterben. So ist es in etwa auch mit meinem Schwert, aber ich frage mich ob sie gelogen hat." „Vielleicht, ich werde noch einmal eine Runde drehen ich bin mir nicht sicher, nicht das noch mehr von denen hier sind." Arachim nickte gedankenversunken während Verta aufstand und im Nebel verschwand.
Wie durch eine Laune heraus zog Arachim das Buch hervor das er immer noch unter seiner durchnässten Kleidung trug. Er starrte eine Weile den Einband. Es war seltsamer weise trocken geblieben. Dann schlug er es auf. Vor Schreck hätte er es fast fallen lassen als auf der ersten Seite etwas stand was er lesen konnte. Er starrte wie gebannt in das Buch. Kurz darauf kam Verta zurück und streckte sich etwas, dann fragte er verwirrt. „Ich weis das es ein besonderes Buch sein soll, aber was ist an dieser leeren Seite so interessant?" „Leer? Da steht doch einiges." Verta schüttelte den Kopf und schnaufte. „Na wenn du meinst" er musste grinsen und drehte sich dann um. Das Unwetter schien langsam nachzulassen. Arachim blätterte durch die Seiten und auf jeder stand etwas handschriftlich geschrieben. ~Wahnsinn ich hätte das nie gedacht~ Damit hielt er eine gewaltige Macht in Händen das wusste er. Plötzlich stieß er auf eine Seite auf der etwas von Seelenkriegern stand. Interessiert las Arachim was dort stand:
Seelenkrieger:
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Sind Kämpfer der Drachen, es ist die Weiterentwicklung zum Drachenpriester. Ich musste lange darauf hin arbeiten um dies von meinem Meister zu erfahren. Außerdem musste ich schwören nichts darüber zu schreiben, wie gut das ich vorher einen Zauber angewandt hatte der für mich schrieb, so konnte ich den schwur bedenkenlos geben. Aber nun zu den Kriegern. Sie sollen tödlicher wie die Drachenpriester sein und waren imstande zwischen der Form als Drache und Priester hin und her zu springen, außerdem war ihre Magie und Kampfkraft legendär. Mein Meister hat nur mit Hochachtung von ihnen gesprochen, allerdings auch erwähnt dass der letzte seit ein paar Jahrhunderten Tod sei. Es fasziniert mich immer wieder wie alt Drachen werden können. Wie man allerdings zu einem Seelenkrieger werden konnte wollte er mir nicht sagen. Er verriet mir nur so viel dass er selbst es nie werden würde. Ich schließe daraus das es ein Zustand ist den man frühzeitig herbeirufen muss um ihn zu erreichen. Allerdings zeigte er mir eine Waffe, ein wunderschönes Schwert. Er sagte dass es einem Seelenkrieger gehört hatte und als solche sollte es eine eigene Seele haben. Sie würden jeden töten der sie unrechtmäßig an sich nimmt um sie einzusetzen. Sollte ihr Herr versterben war es möglich das sie einen aufnahmen und einen neuen Herrn akzeptierte, aber nur wenn man genug Macht hatte oder selbst ein angehender Seelenkrieger war.
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Arachim blätterte um und sah ein Bild von einem Schwert, erstaunt starrte er auf die Klingen am Boden, sie sahen ähnlich aus. „Wahnsinn, das sind die Klingen eines Seelenkriegers, zumindest gehe ich stark davon aus." „Was?" Verta drehte sich zu Arachim, er hatte ihm nicht zugehört. Arachim wiederholt das was er gelesen hatte in groben Worten. Verta brummte erstaunt. „Die Welt in der wir leben und die wir unsere Heimat nennen wird immer seltsamer und unbekannter." „Vielleicht deswegen weil wir nur unser kleines Leben führen und viel zu wenig Zeit auf dieser Welt verbringen um ihre ganzen Geheimnisse zu ergründen. Keiner weis wie lange die Drachen schon existieren, wenn sie tausende Jahre alt werden können müssen sie vom Anbeginn der Zeit hier gewesen sein." Verta nickte und dachte über sein Volk nach. Sie waren auch mit einem langen Leben gesegnet, wenngleich nicht so lange wie das der Drachen. Arachim packte die Schwerter mit größter Sorgfalt wieder weg, jetzt erst recht ohne sie zu berühren. „Wir sollten sie behalten, vielleicht nützen sie uns einmal etwas." Verta nickte und stand auf. „Lass uns weiter fliegen, wir dürften die Kolonie jetzt ohne Probleme erreichen." Vereinzelt zogen noch ein paar dunkle Wolken vorbei aber ansonsten war das Unwetter weg. Arachim war schnell fertig und stand auf, er hatte sich die Schwerter an den Rücken gebunden und sein eigenes in die Scheide gesteckt. Verta nickte ihm zu und hob seine eine Pfote. Arachim seufzte schwer und ging zu ihm während Verta ihn an seinen Bauch drückte. „Du brauchst gar nicht zu seufzen du weist das ich gesagt habe das nie jemand auf meinem Rücken sitzen wird." „Ja flieg einfach los." Meinte Arachim absichtlich genervt, doch Verta ließ sich nicht ärgern sondern stürzte sich regelrecht von dem Berg sodass Arachims Magen Purzelbäume schlug. Es war unmöglich während des Fluges zu sprechen, Verta hatte Arachim nun unter sich und hielt ihn dort fest sodass er nicht weg rutschen konnte. Es war zwar nicht das bequemste, aber tausendmal besser und schneller als Laufen.
Die Berge zogen unter ihnen vorüber und der Tag verging. Es wurde Nacht und dunkel, Arachim tat einiges bereits weh und er war kurz davor Verta zu bitten das er landen würde, als dieser sagte: „Halte durch wir haben nicht mehr weit, hinter diesem Berg leben sie in einem großen Berg." Arachim war teilwiese erleichtert. Verta umrundete den Berg und flog auf einen noch viel größeren zu. Er war ein wahrer Gigant unter den Bergen. Zumindest sah es so in der Dunkelheit aus, da Arachim ihn nur als schwarze Scheme gegen den Nachthimmel erkannte. „Vorsicht ich lande." Verta flog genau auf den Berg zu und setzte dann sanft auf. Als er Arachim runter ließ spürte dieser den glatten Fels unter sich. Es sah aus wie eine große Plattform auf der sie standen, hinter ihnen ging es fast senkrecht hinunter und vor ihnen erhob sich ein schwarzes Loch aus der alle möglichen Geräusche drangen. Verta ging langsam vor, Arachim folgte ihm. Schließlich blieb er stehen und noch bevor Arachim etwas sagen konnte wehte ihm ein schwefelhaltiger Geruch ins Gesicht und er sah zwei leuchtende Augen. Eindeutig ein Drache. „Wer bist du und was willst du?" „Ich bin Verta und komme um erneut eure Gastfreundschaft zu erbitten, allerdings habe ich einen Gefährten dabei und brauche wohl eure Hilfe für ihn." Der Drache nickte. „Verta ich kennen dich du warst schon einmal hier, aber wer ist das?" Der Drache schaute um Verta herum und Arachim an, er fuhr zusammen und sein Gesicht zeigte entsetzen. „Was hast du getan unglückseliger, wie kannst du es wagen!" Er brüllte laut auf und noch ehe Verta etwas tun konnte lag er schon am Boden und die Klauen des Drachen waren an seinem Hals. Aber der Drache starrte Arachim an und sagte drohend. „Wage es dich zu Bewegen Sycorax und ich töte ihn auf der Stelle!!" „Was ist das? Ich habe euch nichts getan!" Mehrere Drachen stürmten heraus und umstellten Arachim. „Passt auf er spricht auch noch unsere Sprache der zweibeinige Teufel!" Ein Drache knurrte böse und sagte: „Nehmt ihn zwischen euch und den Greif auch und dann lasst uns runter gehen!"
Arachim lief neben Verta her und brummte. „Das ist also Gastfreundschaft." „RUHE!!" Arachim zuckte zusammen und roch den Atem des Drachen hinter ihm. Sie wurden durch einen Gang geführt der stetig nach unten ging bis ein goldenes leuchten vor ihnen erschien. Sie kamen in einem gewaltigen Höhlensystem heraus auf dessen Boden ein Lavasee war. Er verbreitete Licht und Wärme, während in den Wänden überall Höhlen waren in denen scheinbar Drachen lebten. Sie blieben am Rand stehen. „Wage es ein Problem zu machen und wir werfen dich direkt in die Lava du Verräter!" Verta nickte unterwürfig und folgte einem Drachen während Arachim von kräftigen Klauen gepackt wurde, dann ging es nach unten. Der Drache fing seinen Sturz erst kurz vor dem Boden auf und ließe Arachim dann einfach fallen. Der Fels tat weh und war warm, fast zu warm für ihn. „Wir haben die Eindringlinge!" Ein alter Drache kam auf sie zu und schaute Verta an. „Verta was musste ich erfahren? Du bringst einen Sycorax zu unserer Kolonie?" „Nein, bitte hört mich an, er ist ein ganz normaler Mensch, nur seine Augen sind von Geburt aus anders. Wir kamen eigentlich um Hilfe und Schutz zu suchen. Er ist völlig ungefährlich." Der Drache hob seinen Kopf und ging auf Arachim zu, die anderen Drachen wichen zurück. „Du bist kein Mensch, das sehe ich schon an deinen Augen." Arachim schluckte vorsichtig und sagte dann leise. „Doch ich bin ein Mensch und kam ganz normal zur Welt." „Wer sind deine Eltern?" Arachim wunderte sich über diese Frage sagte dann aber. „Mein Vater ist ein Mensch und meine Mutter war es auch, sie starb bei meiner Geburt." Die Augen des Drachen wurden zu schlitzen als nahe zu ihm ging und seinen Geruch einsog. „Du riechst etwas nach Menschen, aber noch stärker nach Greifen und der Hauch des Todes hängt an dir, du hast vor nicht einmal einen Tag getötet, warum soll ich deine Worten glauben Sycorax?" „Was ist das überhaupt? Ich bin so etwas nicht und getötet habe ich nur weil das wesen uns umbringen wollte." Der Drache schaute Arachim erstaunt an, in dessen Augen lag wirklich die Unwissenheit und die Wahrheit. Er schnaufte erschüttert und sagte dann. „Ich sehe an deinen Augen das du die Wahrheit sagst und nicht weist was das ist, aber wie kann das sein? Hast du deine Vergangenheit vergessen? Aber ich werde nicht so sein, Sycorax sind menschliche Wesen, sie sehen so aus, reden so aber dennoch sind sie ganz anders. Sie sind muskulöser und vor allem größer, sie überragen die normalen Menschen um mindestens einen halben Meter. Außerdem sind sie hervorragende Magier denen die Magier und das können sie zu benutzen angeboren ist. In alten Legenden wird oft davon erzählt dass sie von einer anderen Welt stammen, aufgrund ihrer Kraft. Durch ihre Magie eigen sie sich oft Gaben von anderen Lebewesen an, so wie deine Drachenaugen. Dieses Volk ist zahlreich und lebt in den Bergen gut versteckt vor der Welt. Sie kommen nur immer wieder um uns anzugreifen, sie rauben unsere Jungen und töten uns. Aber auch alle anderen Lebewesen." „Dann kann ich mit Gewissheit sagen dass ich nicht von ihnen komme." „Bist du dir da wirklich sicher Junge? Schon einmal daran gedacht das deine Mutter vielleicht kein Mensch war? Es gab immer welche von diesem Volk die anders waren und zu den Menschen gingen, genauso wie ein paar jämmerliche Drachenpriester durch die die Menschen die Magie bekamen." Die Worte des Drachen trafen Arachim wie Schwerthiebe. Auf einmal schien er die Welt mit ganz anderen Augen zu sehen, es würde so viel erklären, aber dann musste sie ja eigentlich noch leben, und doch war ihr Grab auf dem Hof gewesen und er hatte es früher oft mit seinem Vater besucht. „Das ist eine Lüge das glaube ich nicht!"
Der Drache achtete nicht mehr auf Arachim sondern schaute noch einmal zu Verta. „Warum wolltet ihr unsere Hilfe?" „Arachim ist etwas seltsames passiert, er wurde von einem Stein der Lichtfäden ausgesandt hatte angegriffen und war dann einen halben Tag bewusstlos." „Das war kein Stein und keine Lichtfäden, das war eine Seele die den Stein als Schutz für sich benutzt hat." Der Drache schaute wieder zu Arachim. „Besser gesagt ein Seelenfragment, diese entstehen äußerst selten und nur dann wenn der Körper mit Magie auseinander gerissen wird. Allerdings würden Fragmente nur auf ein Lebewesen übergehen wenn dieses bereits einen Teil davon besitzt. Wir lassen den Jungen und den Greif einstweilen am Leben, ich möchte mehr wissen aber erst morgen. Verta du weist wo du das letzte mal warst, dort wirst du hingehen und nimm den Jungen mit, allerdings werdet ihr Bewacht, seien Waffen soll er behalten." Der Drache drehte sich weg und ging wieder. Die anderen traten näher und forderten sie auf zu gehen. Verta ging zu Arachim und Half ihm hoch. „Hast du das gehört?" „Ja und es macht mir Angst." Einen klaren Gedanken zu fassen dazu war Arachim nicht in der Lage und so folgte er Verta der zum Rand des Kessels ging und dort eine schmale Rampe hoch. Dort oben fand sich eine Höhle. „Hier war ich schon einmal, es ist bequem." Er ging hin während Arachim stehen blieb und sich umdrehte. Der dunkelblaue Drache hinter ihm knurrte ihn an und zeigte auf die Höhle. Arachim wich zurück und ging hinein während der Drache sich hinsetzte und ihm hinterher schaute. Der Junge ging zu Verta der in einer Ecke auf einem Haufen Laub saß und sich seine Federn ordnete. „Vielleicht habe ich meine Vergangenheit wirklich vergessen." Arachims Herz schlug höher als er daran dachte das er von einem Rätselhaften Volk abstammte und das die Chance das seine Mutter noch lebte gestiegen war, obwohl sie immer für Tod erklärt gewesen war. Erschöpft ließ er sich neben Verta nieder. „Auf was warten wir jetzt?" „Darauf das der Anführer entscheidet was mit uns passiert, ich habe nicht damit gerechnet und kannte bisher das Volk der Sycorax auch nicht. Aber mach dir keine Sorgen er ist sehr nett für einen Drachen und ziemlich alt." Arachim nickte und legte seine Waffen neben sich um sich vielleicht etwas zu entsannen, aber zu viele Gedanken hielten ihn wach.
Fortsetzung folgt! ^_^