Bibi und die Blutsverwandtschaft
#3 of Bibi, die heiße Hexe (pöse Parodie!!)
Auf dem Lande ist es ruhig, was angeblich einen Pluspunkt darstellt. Mal sehen, wie junge Hexen das sehen...
Hallo Hallo,
zwar bin ich mir nicht sicher was mich dazu gebracht hat das hier so schnell "fertig" zu stellen, aber da ist es. Und nachdem mir heute ein kleinwenig nach feiern zumute ist (RL bezogen) kommt auch dieser kleine Erguss gleich in die brodelnden Weiten des Internetzes.
Wie gewohnt gilt natürlich, dass es sich um eine Parodie handelt, mir keine der handelnden Figuren eigentlich gehört, die das ganz bestimmt nie und nimmer nie nicht wirklich machen würden, und das Ganze trotzdem von keinem unschuldigen Kindelein gelesen werden wollte.
Wer damit klar kommt, dem sei viel Spaß gewünscht, und natürlich sind Kommentare wie immer gern gesehen. :-)
Bibi und die Blutsverwandtschaft
(eine pöse Parodie)
Das Bauernhaus atmete schon von Weitem jenen typischen Geruch antiker Gebäude, eine Mixtur aus Staub, klammer Feuchtigkeit, altem Holz und Moder. Bibi störte sich kaum daran, als Tochter einer bisweilen experimentierfreudigen Hexe hatte sie weit Übleres zu riechen bekommen. Aber diese Aura des Alterns die das gesamte Anwesen umgab schien sich in dem Geruch nur noch stärker zu festigen.
Von außen hatte es noch ganz vielversprechend ausgesehen, ein pittoresker großer Hof mit angeschlossenem Stall und Wirtschaftsgebäuden. In der Nähe ein Wäldchen, ein Weiher, ausgedehnte Felder mit irgendwelchem halb reifen Getreide. Fast schon Wert für die Ansichtskarte. Solange man aus ausreichend großer Entfernung fotografierte.
Beim Näherkommen, in Bibis Fall auf einem dahin hoppelnden Traktor, offenbarten sich schnell die ersten Risse in der Fassade, Wurmstichige Schmuckbretter und teilweise zerfallenes Hofpflaster, aus dem das Gras wucherte.
Bibi fragte sich, wie viel die heraufziehende Dämmerung noch verbergen mochte, während sie sich von ihrer Cousine Hildegard über den Hof führen ließ. Onkel Erwin beförderte den Traktor derweil in die Garage. Aus dem Augenwinkel fiel der jungen Hexe ein breiter Mercedes auf, der verborgen unter den hängenden Ästen einer Weide daneben stand. Dann aber musste sie sich Mühe geben, um wieder zu Hildy aufzuschließen. Ihre Cousine legte ein rücksichtsloses Tempo vor.
"...und Mama hat noch gesagt, es würde sich nicht lohnen eine Ausziehcouch in mein Zimmer zu stellen, weil man sie ja doch nie benutzt. Aber siehst du wohl, sonst hättest du jetzt gleich im Stall schlafen müssen. Wenn das nicht Voraussicht war, weiß ich auch nicht."
Sie betraten das Haus direkt durch die Küche, wo Tante Beate gerade den Tisch deckte. Bibi erkannte sie sofort, die Familienähnlichkeit ließ sich nicht abstreiten. Wenngleich etwas mehr in Richtung der Großmutter als der Schwester. Bibi ließ sich die Hand schütteln und fand sich mitten in der begrüßenden Fragestunde wieder ohne es recht zu merken.
"Und Barbara bekommt das Leben in der Stadt tatsächlich? Hätte ich nie für möglich gehalten, sie war so ein Naturgeist als Kind."
"Als ich losfuhr, schien es ihr noch zu gefallen", meinte Bibi ausweichend. Sie beantwortete höflich all die typischen Verwandschaftsfragen, während der weit größere Teil ihres Verstandes versuchte, die Unterschiede einzuordnen. Tante Beate wirkte älter als ihre Schwester, auch wenn tatsächlich nur wenige Jahre zwischen ihnen lagen. Viel davon mochte die Frisur ausmachen, ein strenger Dutt zwang die rotbraunen Haare nach hinten, und ließ die ersten weißen Härchen die sich von den Schläfen her darunter mischten erst richtig zur Geltung kommen. Aber der weit größere Teil lag in den Augen. Bibi brauchte eine Weile um es halbwegs einzuordnen, während sie an den Tisch bugsiert wurde und warme Zwetschgenknödel mit Vanillesoße vorgesetzt bekam. Unter dem Tisch strich etwas Wolliges um ihre Jeans.
"Keine Sorge, das ist nur Alfons", beschwichtigte Hildy als sie den erschreckten Ausdruck ihrer Cousine bemerkte. Bibi linste an ihren Beinen vorbei, und sah ein großes Bündel Fell unter dem Tisch liegen. Dass es sich dabei um einen Hund handelte wurde erst klar als dieser den Kopf hob. Große Augen schauten gelangweilt zu der jungen Hexe auf und die massige Schnauze verzog sich zu einem zahnreichen Gähnen. Nichts an ihm konnte Bibi einer bestimmten Hundeart zuordnen. Ein Stück Schäferhund, ein Stück Bobtail vielleicht, in jedem Fall sehr groß und sehr haarig. Der imposante Mischling drehte sich auf den Rücken und präsentierte dabei für einen Augenblick die massigen Hoden zwischen seinen Hinterläufen, zu groß um selbst unter dem vielen Fell verloren zu gehen. Wie magnetisch zogen diese Bibis Blick auf sich. Eine heiße Woge jagte durch den Leib der blonden Hexe, dann vollendete Alfons die Drehung und verschwand brummend unter der Küchenbank.
"Hab ich es so nötig?", ging es Bibi durch den Kopf, und ein unwillkürliches Zucken ihrer Hüften beantwortete ihr die Frage. Schnell konzentrierte sie sich wieder auf ihr Essen und hoffte, dass niemand ihr erhitztes Gesicht bemerkte.
Onkel Erwin gesellte sich hinzu, nahm Platz und begann zu essen, während die Hausherrin an der Tür etwas nach draußen rief. Gesprochen wurde nicht viel. Gabel und Löffel spielten klappernde Musik während Bibi noch versuchte sich der Sache klar zu werden. Tante Beate sah angespannt aus, auch wenn sie lächelte und darauf achtete dass jeder auch wirklich genug bekam. Auf seltsame Weise ging eine Anstrengung von ihr aus, wie gespannte Zügel die sie in jedem Augenblick zurückhielten.
Die Tür schwang kraftvoll auf, und der Ton zerriss Bibis Konzentration. Es war Jahre her dass sie ihren Cousin Norbert gesehen hatte, und nichts an ihm war weniger geworden. Er forderte so selbstverständlich Platz ein wie eine Naturgewalt. Wenn auch seine etwas gedrungene Gestalt nicht pompös wirkte, so machte das seine Breite mehr als wett. Seine nackten Schultern hielten die Träger einer Latzhose wie die Streben einer Hängebrücke, die sich unter der eindrucksvollen Wölbung seines Bauches nach unten bogen.
"Bibi!", begrüßte er sie herzlich und machte dabei aus den i-s kleine Grunz laute. Dabei bewegte sich jedes Mal seine beachtliche Stupsnase noch weiter nach oben. In einer Bewegung die man seiner Fülle gar nicht zugetraut hätte schob er sich in die Bank, legte der jungen Hexe einen Arm um die Schulter und zog sie zu sich. Bibi wurde herangerissen wie ein loses Blatt an den Sturmwind.
"Cousinen, das ist ja ewig her!", erklärte Norbert fröhlich, während er mit der freien Hand einen doppelt belegten Teller zu sich zog. "Letztes Mal warst du ja noch eine halbe Portion, und viel hast du seitdem nicht zugelegt, was? Wie geht´s dir, hast du dich schon eingelebt?"
Allein schon die Herzlichkeit in seiner Stimme hatte etwas Mitreißendes an sich, ungeachtet der Wucht die schon allein von seinem massigen Körper ausging. Nach seinem ersten Knödel gelang es Bibi sich zu befreien und auf ihren Platz zurück zu rucken. Norberts intensiver Geruch hing ihr dabei noch in der Nase, kein Schweißgestank und auch kein aufdringliches Deo, eher eine wüste, ungestüme, erdige Präsenz, die sich langsam im ganzen Raum verteilte.
Das Abendessen zog sich noch dahin als Bibi schon längst satt war. Gerne erklärte sich Norbert bereit ihren Rest zu übernehmen, und stellte noch im selben Atemzug schmatzend fest, dass sie auf dem Land schon noch gesunden Appetit entwickeln würde. Schließlich begann Tante Beate den Tisch abzuräumen, Norbert sagte er hätte noch etwas in der Werkstatt zu erledigen und Onkel Erwin widmete sich der Tagesschau mit anschließendem Musikantenstadl.
Hildy packte Bibis Arm und bestand darauf ihr nun das Zimmer zu zeigen, ohne ihr auch nur Gelegenheit zum Widerspruch zu lassen. Die schmale Hexe, gerade dem Hochdruckgebiet namens Norbert entkommen, wurde damit gleich in die nächste Sturmlage geworfen. Plötzlich wünschte sie sich, etwas mehr Zeit ihres Lebens für Muskeltraining erübrigt zu haben, auf der anderen Seite konnte sie ihren Cousins den schieren Frohsinn auch schlecht zum Vorwurf machen.
Sie durchquerten den trüb ausgeleuchteten Gang und kamen an der Treppe vorbei. Ohne darüber nachzudenken wandte sich Bibi nach oben, die hochgelegene Stadtwohnung war ihr vor langer Zeit in die Instinkte übergegangen. Nur Hildys Griff hielt sie zurück.
"Nicht! Wir haben im Moment noch mehr Gäste als dich, da geht's zur Ferienwohnung."
"Ups, Tschuldigung", murmelte Bibi.
"Auch Tschuldigung, ich hätte es ja vorher sagen müssen", meinte Hildy. Ihre Stimme wurde ein Flüstern. "Wäre ja auch alles nicht so arg, wenn das nicht zwei so spinnende Vögel wären. ´N Ehepaar, alter Sack und sein Betthäschen. Die mögens nicht gestört zu werden."
"Oh", machte Bibi, nachdem ihr keine bessere Reaktion einfallen wollte.
"Ja, genau", sagte ihre Cousine "Voll abgedreht, alle zwei"
"Und was wollen die dann hier?"
"Sie hat ihn hergeschleppt, trällert den ganzen Tag über die Felder und sucht nach Energiepunkten für ihr Yogaschakrasalbung-Sonstwas. Er hängt nur am Laptop und bremst unser WLan aus."
"Klingt fröhlich."
"Am Liebsten ist er mir, wenn er gar nicht klingt. Komm, hier lang!"
Bibi ließ sich durch den Gang nach hinten führen, bis dieser nach rechts abzweigte.
"Da ist das Badezimmer", verkündete Hildy.
"Immer gut zu wissen", bemerkte Bibi.
"Ja, vor allem in Notfällen. Aber auch sonst nicht zu verachten."
Die beiden Cousinen blieben stehen, sahen sich einen Moment lang ausdruckslos an und pressten dann beide die Hände vor den Mund um zu lautes Lachen zu dämpfen.
"Ich seh schon, wir kommen immer noch miteinander aus", meinte Hildy und trat vor eine Tür auf der mit großen, handgeschnitzte Buchstaben " HILDDEGARD" geschrieben stand.
"Norbert hat eine Rechtschreibschwäche", erklärte Hildy als sie den fragenden Blick ihrer Cousine bemerkte. "Hat er Mama zumindest weiß gemacht. Aber ich sage, er wollte mich damit nur ärgern."
"Ist aber schön geworden", erwiderte Bibi.
"Ja, Schnitzen kann er", gab Hildy mit hörbarem Widerwillen zu "Und Töpfern und Flechten und allsowas. Morgen zeig ich dir seine Werkstatt, da hängt er eh die meiste Zeit rum. Aber wenn er schon so was macht, dann soll er danach nicht sagen, er hätte sich von meinem BH inspirieren lassen!"
Erneut schoss die Schamesröte brennend heiß in Bibis Wangen. Die beiläufige Art mit der das Landmädchen über ihre Unterwäsche sprach erwischte sie völlig unvorbereitet.
"Was?", brachte sie mühsam hervor, in der Hoffnung sich etwas Zeit zu erkaufen um ihre aneinander gepressten Oberschenkel wieder zu lösen.
"Ja, hat er danach ernsthaft behauptet. Doppelte Ds überall, der Spinner."
"Ihr redet über so was auch?", hakte Bibi vorsichtig nach.
"Sicher, mit wem soll man hier draußen sonst reden? In der Schule zicken sie ja doch nur wieder rum. Mama ist so was immer unangenehm, war schon bei DEM GESPRÄCH damals schlimm genug. Und Paps... Sicher nicht! Sag ruhig wenn dich so was stört, fällt mir immer schwer so was zu erschnuppern."
"Schon in Ordnung" Bibi brachte es sogar fertig den glühenden Kopf zu schütteln.
"Uff, Gott sei Dank. Norbert dagegen ist nie was peinlich, solang bis er mir dann wieder peinlich wird. Aber jetzt komm erst mal rein."
Hildy öffnete die Tür und tastete nach dem Lichtschalter. In einem Blick, der etwas länger ausfiel als klug gewesen wäre, konnte Bibi zumindest feststellen, dass Norbert gut im Schätzen sein musste. Unter der Bluse ihrer Cousine bewegte sich Üppiges, das die Unterwäsche mit Sicherheit ziemlich belastete. Bibi leckte sich die Lippen und erschrak als sie sich ihrer eigenen Gedanken bewusst wurde.
Sie betrat das Zimmer und blieb nach einem Schritt stehen. Ein zweiter war unmöglich. Nicht dass der Raum an sich klein ausgefallen wäre, im Gegenteil. Hildy verfügte über locker anderthalb Mal so viel Platz wie sie selbst zuhause. Nur war beinahe jeder hier verfügbare Platz bereits ausgefüllt. Schubladen und Türen aller Schränke standen weit offen, es sah so aus als hätten sie ihren Inhalt in einer gemeinschaftlichen Anstrengung mitten ins Zimmer gespien. Kleider und Zeitschriften, Bücher und DVDs, Verpackungsreste, Hautlotionen, Eyeliner, Socken, halbfertige Mandalas und zahllose Schuhe fanden inmitten des Fußbodens zu einer formlosen Krake zusammen.
"Überraschung!", verkündete Hildy fröhlich und drückte sich an der erstarrten Hexe vorbei. Bibi spürte wie die BH-Schalen unter der Bluse über ihre Schulter strichen.
"Ähm, ja, ähm... gemütlich", brachte sie mühsam heraus, und versuchte die Wärme in ihrer Brust zu ignorieren.
"Och, hast du es doch vergessen?", fragte Hildy mit gespielter Bestürzung während sie sich mit weiten Schritten den Weg zu ihrem Bett bahnte. Im Schneidersitz hockte sie sich auf ihr Kopfkissen, das letzte Ding das auf ihrem Bett verblieben war, und funkelte Bibi an wie eine neugierige Katze.
"Ich... weiß jetzt nicht was du meinst", gab Bibi zu.
"Ist ja auch nur fünf Jahre her", erwiderte Hildy durch grinsende Zähne. "Damals hast du mir gesagt, der erste Zauber den du lernen willst, ist der zum Zimmer aufräumen."
"Fünf Jahre?" Die blonde Hexe blinzelte verdattert. "Mann, da war ich doch noch klein, wer soll sich denn an so was erinnern?"
"Ich", grinste Hildy ungeniert weiter "Und wenn du mich schon mal mit deiner Anwesenheit beehrst, dacht ich mir, stell ich dich gleich mal auf die Probe."
Prustend stieß Bibi die Luft aus.
"Du machst mir Spaß. Hältst du das immer so, dass deine Gäste erst mal bei dir aufräumen müssen?"
"Nur die magisch begabten", erwiderte die Brünette und streckte kurz die Zunge heraus "Na los, ich will sehen was du drauf hast."
Bibi stellte ihre Tasche ab, lehnte Kartoffelbrei an die noch immer offene Tür und seufzte theatralisch schwer.
"Schön, aber damit du es weißt, hier ist schon ein Schwerer fällig, mit den Anfängersachen ist da nichts mehr zu machen!"
"Gut!" entgegnete Hildy "Soll ja auch eine Herausforderung für dich sein."
"Herausforderung?" Bibi sah sich mit zweifelndem Blick um. "So kann man das auch nennen."
"Oh, hab ich dich mächtige Hexe etwa überschätzt?", frotzelte Hildy.
"Überschätzt?" Bibi krempelte imaginäre Ärmel hoch und trat breitbeinig in den Türstock. "Ich zeig dir mal überschätzt!"
Theatralisch hob sie die Arme.
"Ene mene Narretei,
Frei von Schmutz dies Zimmer sei,
Ene mene Wunderschatz,
Alles springt an seinen Platz,
Hex Hex!"
Wie ein sanfter Gong schwang die Zauberkraft durch die Luft, für einen Wimpernschlag stand alles still, selbst das Knarzen des Hauses verklang; dann brach die Hölle los. Was wie ein gestrandeter Oktopus aus schmutzigen Kleidern und tausend anderen Dingen ab Boden lag, verwandelte sich binnen eines Augenblicks in einen wirbelnden Orkan. Peitschend fegte die Luft durch den Raum, nahm dabei alles was zuvor noch in den Regalen gestanden hatte mit sich und fügte es dem wirbelnden Tornado hinzu.
Hildy rief irgendwas, doch der jähe Wind riss ihr die Worte von den Lippen so dass Bibi nichts verstehen konnte. Plötzlich war die junge Hexe sich nicht mehr so sicher, dass sie den Zauber richtig dosiert hatte. War das Zimmer doch kleiner als es aussah? Gab es weniger Schmutz als geschätzt? Alles Mögliche konnte den Zauber beeinflusst haben, nicht zuletzt Hildy eigene Kräfte. Besaß sie welche? Heiße Schauer rasten über Bibis Rücken als ihr klar wurde, dass sie nicht einmal gefragt hatte.
Indessen wütete der Zaubersturm weiter. Oben und unten färbten die Wirbel sich grau und braun während in der Mitte alles andere einen dicken Klumpen bildeten. Da schoss etwas heraus, ein Packen von Stoff der sich als Hose entpuppte wurde durch die Luft geschleudert, faltete sich binnen einer halben Sekunde und landete schnalzend im offenen Kleiderschrank. Es folgte ein Gürtel, der sich wie eine Schlange um einen der Bügel wand. Auf der anderen Seite des Zimmers flog eine Vase auf die Anrichte, wackelte nur kurz und blieb dann stehen. Bücher flatterten auf, wie ein Schwarm aufgeschreckter Vögel trudelten sie durch die Luft, ehe sie sich fein säuberlich und alphabetisch sortiert im Regal niederließen. Aus dem Kleiderschrank drang ein dumpfes Stakkato während die Rückwand wieder und wieder gegen die Mauer geschleudert wurde. Spielzeuge und Pokale arrangierten geschmackvolle Windhosen in einer Vitrine, ehe sie sanft die Glastüren zu stießen. Binnen einer Minute war die Mitte des kleinen Sturmes kaum noch bestückt, und als auch noch die letzten Dinge herausgeflogen waren sprang ein Fenster auf, die schmutzige Windhose schoss nach draußen und das Fenster schloss sich wieder.
Kurz bevor der Zauber endgültig verklang spürte Bibi aber eine Berührung, einen heftigen Stoß an der Brust. Sie blickte nach unten, und ein schwarzes Etwas sprang in ihren Mund.
Ihr erschrecktes Kreischen wurde von dem Ding sofort erstickt, als es sich durch ihre Lippen schlängelte und nur einen Herzschlag später spürte Bibi es kalt und schwer auf der Zunge. Mit eisigem Entsetzen erkannte sie, dass es sich weiter nach innen schob. Sie versuchte es mit den Händen zu erwischen, da berührte es schon ihre Kehle. Ein brachiales Würgen riss sie nach vorn, unwillkürlich fiel die blonde Hexe auf die Knie und konnte sich gerade noch mit einer Hand abfangen, während die andere den glibbrigen Sockel des... Dings zu fassen bekam. Bibi riss mit aller Kraft daran, Schmerz durchzuckte ihre Schulter. Die Spitze verließ ihre Kehle, begleitet von einem gurgelnden Krächzen. Hustend und würgend zog sie das speichelnasse lange Etwas aus ihrem Mund und stieß keuchend hervor: "Ene mene Allerlei,
Zauber sei sofort vorbei,
Hex HEX!"
Der dumpfe Gong von Zauberkraft ertönte abermals, und vor Bibi fiel ein langgezogenes Stück Silikon auf den alten, doch nun sehr sauberen Teppich. Röchelnd blieb sie auf allen Vieren stehen und hob vorsichtig den Kopf. Was war gerade schief gelaufen? Da sah sie Hildy. Ihre Cousine saß nach wie vor auf dem Bett, doch nun hatte sie ihr Kleid bis an die Hüften hochgerissen, wodurch ihre massigen Schenkel wie auf die vollen Hüften vollends enthüllt wurden. Sie krümmte sich, ächzte mit zusammengebissenen Zähnen und hatte beide Hände in ihrer breiten Unterhose, eine hinten, eine vorne.
Bibi wollte gerade tief Luft für eine Frage holen als zugleich zwei bestialische Schmatzer ertönten. Hildy kreischte auf, riss die Arme an die Brust, und die blonde Hexe erstarrte. Ihre Cousine hielt in jeder Hand einen schleimig glänzenden Dildo.
Geisterhaft langsam bewegte Bibi ihren Kopf nach unten, und sah dort vor ihr auf dem Teppich die ähnliche Replik eines männlichen Gliedes liegen, überzogen mit ihrer Spucke. Seltsame Stille stand zwischen den Cousinen, gespannt wie die Ruhe vor einem Sturm. Keine schaffte es den Blick abzuwenden.
Da ertönten donnernde Schritte durch den Gang hinter ihnen.
"Hildegard? Bibi? Was war das gerade? Ist euch etwas passiert?"
"Mami!", hauchte Hildy. Wie der Blitz sprang sie von der Matratze, wobei ihr Kleid zurück über ihre Schenkel fiel, und riss eine schmale Kiste aus einer Lücke unter dem Bettkasten hervor. Sie ließ die beiden schleimigen Spielzeuge hineinfallen, stürzte zu Bibi und packte den dritten um ihn hastig seinen Artgenossen hinzu zu fügen.
"Bitte!", keuchte die Brünette. Bibi konnte sich gerade noch aufrichten und den Sabber vom Mund wischen, ehe Tante Beate schon in der Tür stand.
"Was ist hier los?"
Hildy setzte schon zu einem verräterischen "Nichts" an, als Bibi ihr zuvor kam.
"Ich hab einen Screamer bekommen."
Tante Beate blinzelte, ihre Augen verengten sich sichtlich. "Einen was?"
"Einen Screamer. So ein vollkommen harmloses Video von einer Dschungellandschaft mit entspannender Musik, und dann plötzlich, Whäm! Springt ein Monster vor die Kamera."
Die ältere Brünette zog die melierten Brauen hoch.
"Und so was siehst du dir an?"
"Nicht freiwillig, das hab ich weitergeschickt bekommen." Sie zog ihr Smartphone aus der Tasche und winkte nervös damit herum. "Ist so eine Art Jux, ein Treppenwitz, geht durchs ganze Netz. Es gibt Videos, nur mit Reaktionen darauf."
Tante Beate ließ den Blick schweifen, Bibi konnte nur raten ob sie sich mit der Erklärung zufrieden geben würde. "Wie sieht es denn hier aus?"
"Oh, das war ich", gab Bibi betreten zu. Sie wusste nicht genau weshalb, es schien ihr nur angemessen zu sein.
"Zauberei?", fragte ihre Tante.
Bibi nickte.
"Ich hab sie dazu überredet!", fiel Hildy von der Seite ein. "Es war so eine alte Wette zwischen uns."
"Hildegard, du weiß was ich davon halte! Zauberei macht alles leicht, und nichts richtig. Mir wäre es lieb, wenn du das auch respektieren würdest, solange du hier bist Bibi, ja?"
Die blonde Hexe blinzelte verwirrt.
"Ja, sicher doch, natürlich. Aber du bist doch auch eine Hexe, wieso..."
"Weil ich vor langem eingesehen habe..." unterbrach ihre Tante sie "...dass Zauberei mehr Ärger als Nutzen mit sich bringt. Das weißt du so gut wie ich, Barbara hat mir genug von deinen Eskapaden erzählt. Warum sie sich immer noch damit abgibt ist mir ein Rätsel. Aber gut, ich hätte es dir eher sagen sollen. Ich denke einfach nicht mehr so oft daran."
Sie blickte sich noch einmal um, ihre Nase zuckte seltsam. Bibi stand starr, heiße Röte schoss ihr in die Wangen. Konnte Tante Beate die schmutzigen Dildos riechen?
"Zumindest ist das Zimmer mal sauber", seufzte die ältere Hexe schließlich "Ist das schon was wert. Und jetzt gebt ihr euch bitte nicht mehr mit Screamern oder sonst was ab. Wenn ihr die Gäste aufweckt, machen sie morgen nur wieder Ärger."
Sie wandte sich zum Gehen, Bibi und Hildy wagten nicht sich zu bewegen. Tante Beate schloss die Tür von draußen, nur ihr Kopf lugte noch herein.
"Hey", sagte sie zaghaft "Entschuldigt wenn das hart klang, aber manchmal muss das so sein. Ich... ähm... Willkommen nochmal bei uns Bibi, und Gute Nacht."
Damit schloss sie die Tür und ihre Schritte verklangen langsam in dem hallenden Gang. Etwa drei Minuten nachdem sie gegangen war, wagten die Cousinen sich wieder zu bewegen. Beide blickten zu Boden.
"Danke!", flüsterte Hildy schließlich "Ich... ich muss die saubermachen!"
In einer ruckartigen Bewegung zerrte sie die Box unter ihrem Bett hervor und stürzte aus der Tür. Bibi folgte ihr. In ihrem Verstand ratterten die Möglichkeiten und griffen wie Zahnräder ineinander. Ehe Hildy es verhindern konnte schlüpfte die junge Hexe neben ihr in das Badezimmer und verriegelte die Tür.
"He, was soll das?", keuchte die Brünette.
"Na was schon?", kokettierte Bibi "Helfen. Schließlich hab ich die Kerlchen ja wohl losgelassen."
Diesmal war es an Hildy zu erröten.
"Sorry"
Bibi lächelte verschmitzt "Ich dachte, dir ist kaum was peinlich?"
"Schon, normalerweise, aber..." Sie rang nach Worten.
"War wohl kaum war Normales, was?", half Bibi aus. Sie trat ans Waschbecken heran, wo die drei Übeltäter bereits in Seifenlauge schwammen. Mit dem länglichen Schwarzen hatte sie schon Bekanntschaft gemacht, daneben gab es noch einen genoppten Rosaroten sowie einen dickeren Weißen. Nur der den sie im Mund gehabt hatte besaß die Details eines echten Penis, die beiden anderen waren neutraler gehalten.
Sie drehte sich um und sah Hildy zusammengesunken auf dem Rand der Badewanne sitzen. Bibi rückte an sie heran.
"Und, sind sie gut?"
Hildy schniefte, ein guter Teil ihrer braunen Haare hing ihr übers Gesicht, sie sah aus als bräche sie jeden Moment in Tränen aus. "Verarschst du mich jetzt?"
"Quatsch!" Bibi legte ihr einen Arm um die Schulter. "Komm schon, wir machens doch alle."
Später hätte Bibi sehr gern gewusst, woher sie diese Courage genommen hatte. Sie schob es auf die Situation, die Hormone und die unbefriedigte Geilheit.
"Ja, ich weiß", brachte Hildy heraus und schnäuzte sich in ein Kosmetiktuch "Es ist nur... Fuck, ich wollte das so nicht. Da bist du schon mal hier, und dann wirst du am ersten Abend gleich von meinen Schwä... meinen Spielsachen vergewaltigt."
"Naja, versucht vielleicht, aber so schlimm war er jetzt auch nicht", beschwichtigte Bibi "Und es ist ja nicht so, dass ich nicht auch meinen Anteil daran hatte. War schließlich mein Zauber und alles."
"Ja, schon, aber trotzdem, das alles ist irgendwie...Fuck", druckste Hildy herum "Entschuldigung jedenfalls."
"Entschuldigung zurück, Okay?"
"Okay. Was machen wir jetzt?"
"Ich würde sagen" begann Bibi langsam und verschmitzt "Wir trocknen jetzt erst mal deinen Herrenbesuch ab, verstecken sie besser, und dann sehen wir weiter."
Hildy hob den Kopf, sie wirkte mehr als nur erleichtert. "Das geht."
Einige Zeit später hockten beide jungen Hexe auf Hildys Bett, trugen ihre Nachthemden, griffen abwechselnd in eine Tüte Erdnussflips und sahen sich Elisabethtown auf dem Laptop an. Sie versuchten locker zu sein, Mädchen ihres Alters zu entsprechen, doch es lag eine seltsame Spannung auf jedem Wort und in der Betonung jedes Satzes. Etwas unklares, das in der Luft schweben bleiben würde, bis jemand es zu fassen bekam.
"...ich sag ja nur, mir gefiel er mit den blonden Haaren besser!", meinte Hildy.
"Da war er ja auch noch ein Elf!", entgegnete Bibi "Außerdem war es eine Perücke."
"Ein Mädchen kann träumen", erwiderte Hildy "Und überhaupt, im Prinzip fährt er da nur Auto. Hierhin, dorthin, und das war's. Und das Mädel fliegt auf ihn, nur weil er im Flugzeug mit ihr geredet hat? Dafür jettet sie quer durch die Welt zu ihm? Ist die Psycho oder was?"
"Wahre Liebe, schätz ich mal", sagte Bibi.
"Ach, die weiß auch nur nicht, wie man sich's richtig selbst macht."
Was auch immer Hildy sich von diesem Satz versprochen hatte, es folgte eine erneute Stille, die nur der romantische Soundtrack des Filmes durchbrach. Beide Hexen blickten suchend im Zimmer umher, nur um den Blicken der anderen auszuweichen.
"Wir kommen wohl nicht dran vorbei", murmelte Bibi schließlich.
"Ja", brummte Hildy "Und weißt du was? Scheiß drauf!"
Sie rückte etwas auf ihrem Bett zurück und legte sich auf die Seite. "Wenn schon, denn schon. Hattest du deinen Anstich schon?"
"Was?", stockte Bibi.
"Du hast meine Dildos gesehen, und einen davon gekostet", erklärte Hildy feierlich, als müsste sie die Wirklichkeit daran erinnern. "Das gibt dir einen sauberen Vorsprung. Jetzt bist du dran!"
"Wahrheit oder Pflicht, ist das dein Ernst?"
"Klar, zwei Mädchen, Übernachtungsparty, ich glaub das ist Bundesgesetz, oder?", grinste Hildy "Also wie ist es? Sexy Hexy, oder arbeitest du auf die alte Jungfer mit Katzen im Lebkuchenhaus hin?"
"Du bist nicht so fürs Subtile, oder?", fragte Bibi.
Hildy zuckte die Schultern. "Ich würd sagen, übers Subtile sind wir hinaus. Jetzt red schon!"
Die blonde Hexe blickte zu Boden und legte die Hände in den Schoß.
"Also, Jungfrau bin ich nicht mehr."
"Ohhh, du Luder!", frotzelte Hildy "Wer war's?"
Eigentlich hatte Bibi nicht vor, genau diese Wahrheit zu verraten, aber eine unwillkürliche Augenbewegung gab ihrer Cousine wohl genügend Hinweise.
"Oh nee!" Hildy hob den Finger "Der zählt nicht!"
"Aber...", setzte Bibi an, doch sie kam nicht weit.
"Nee, nee, nee, ein Schwanz aus Fleisch und Blut, sonst kannst du es dir ja mit allem zerreißen."
"Kartoffelbrei ist nicht Allem!"
"Ist egal"
"Na schön, es gab da auch noch einen Jungen aus dem Nachbarhaus, aber der war später."
"Ach, wie heißt er denn?"
"Andi, glaub ich"
"Glaubst du?" Hildys Augen wurden groß.
"Naja", druckste Bibi umher "Ich hatte meine erste Hexenhitze. Er war da und sah nicht übel aus. Ich hab nicht nachgedacht, und er auch nicht mehr als er erst mein Höschen in der Hand hatte. Wir haben uns in den Keller geschlichen und haben es auf einem Stapel alter Magazine gemacht. Aber gut war das nicht. Wir haben uns seitdem nicht mal mehr angeschaut. Und ich hab Riesenärger mit meiner Mutter gekriegt. Das Ganze war einfach...Nööö"
"Immerhin hat er dich nicht wie eine Nutte behandelt", murmelte Hildy.
Bibi zuckte zurück.
"Oh!" Eine Weile blieb sie still. "Wenn es dir unangenehm ist, ich meine, du musst nicht..."
"Nee, fair is fair. Außerdem ist es gar nicht so sehr schlimm wie einfach nur... blöde. Ich war mit diesem Kerl zusammen, Georg Kurzender. Eigentlich schon immer, irgendwie. Das war so ein Sandkasten-Liebschafts-Ding. Wir kannten uns ewig, haben geküsst und so. Und als ich dann auch die Hitze gekriegt habe, war das für ihn natürlich das Größte. Das erste Mal, das war hinten im Wald. Die Hitze kannte ich schon, und irgendwie wollte ich es auch. Hab mich dem nackten Arsch auf dem nassen Moos ganz schön verkühlt, aber das wars schon wert. Er hat mich danach angehimmelt, hat mir sogar den Laptop da zum Chatten geschenkt. Aber dann wurd er merkwürdig. Wollte mich ständig, hat von Garnichts anderem mehr geredet. Dann kam er auf die Idee, dass ich ihm in der Pause auf dem Klo einen blasen sollte, und ich Tölpelchen mach das auch noch. Von da an wollte er das jede Pause, und schließlich hab ich ihm gesagt, es reicht! Da erklärt der mir doch in aller Ruhe, das wäre ich ihm für den Laptop doch wohl schuldig. Kannst du dir das vorstellen? Plötzlich denkt der, ich bin nur noch sein Abspritzbehälter. Scheißkerl!"
"Dann bist du nichtmehr mit ihm zusammen?"
Hildy schnaubte verächtlich. "Das wünscht er sich jetzt nicht mal mehr. Ich hab dir ja geschrieben, dass ich nicht so gut zaubern kann, aber da hats geklappt. Ene mene Firlefanz, einen Knoten in den Schwanz. Uh, das gab ein Theater. Nicht nur Mama, auch die Schulleitung, Psychologen, die ganzen Sperenzchen. Dabei hielt der Zauber ohnehin nur ein paar Stunden."
"So ein Mist"
"Das kannst du laut sagen."
"Deswegen deine drei... Freunde da unten?", fragte Bibi.
Hildy lächelte verlegen und strich sich eine Strähne hinters Ohr. "Ja, die. Unsere Vertrauenslehrerin hat mir erlaubt, sie über ihren Accout zu bestellen, nachdem ich ihr die Sache mit der Hexenhitze erklärt hatte. Sie meinte, das sei eindeutig das kleinere Übel. Zumindest solange Paps nichts davon erfährt."
Bibi hockte im Schneidersitz auf dem Kopfende des Bettes, Hildy lag quer auf der unteren Seite. Für eine Weile versanken sie in dumpfem Brüten, bis selbst die Abspannmelodie des Film verklang, und das DVD-Menü auf endlos schaltete.
"Glaubst du...", fragte Hildy schließlich "...dass es auch Kerle gibt die in Hexen mehr sehen als sexverrückte Püppchen?"
"Sicher!", erwiderte Bibi "Aber ich fürchte nicht in unserem Alter."
"Deswegen steig ich aber auch keinem alten Sack hinterher", entgegnete Hildy bestimmt.
"Muss ja auch nicht sein. Glaub mir, ich weiß wie unerträglich die Hitze sein kann. Auch wenn ich jünger bin als du!", sagte sie hastig, noch bevor die Brünette den Mund öffnen konnte. "So schlimm ist das aber dann auch nicht. Ich meine, es gibt ja Alternativen."
"Oh, ich weiß was du meinst, aber..." Hildy lutschte verlegen an ihrer Unterlippe. "Ich meine, ich weiß dass das von uns Hexen praktisch erwartet wird, und du bist ja auch ganz süß mit deinen Mäusefäustchen und allem, aber ich bin halt nicht scharf aufs Muschilecken."
Bibi stockte, blinzelte "Was?"
"Versteh mich nicht falsch, ist großartig wenn du jemanden findest, und mich stört das auch gar nicht, aber ich bin nun mal nicht so rum, okay?"
"Ich bin nicht lesbisch!", widersprach Bibi energisch, noch bevor sie bemerkte dass ihr Blick schon länger auf den Kurven lag die sich unter Hildys Nachthemd abzeichneten. Ein wenig Neugier vielleicht, mehr nicht. Ganz sicher. Sie schüttelte sich. "Und was soll das heißen, Mäusefäustchen?"
Hildy grinste ausweichend und hob entschuldigend die Arme. "Sorry, aber meine Perspektive ist da ein wenig verrutscht."
"Verrutscht, so so", murmelte Bibi während ihre Augen den Glockenbewegungen der D-Körbchen ihrer Cousine folgten. Ihre eigene Hitze ließ sich kaum noch verleugnen. Zyklus oder schlichte Gier, langsam war es gleichgültig. Sie verstand sich selbst nicht als lesbisch, aber... nicht nur, jedenfalls. Blinzelnd riss sie sich davon los. "Nein, was ich meine ist, dass das mit der Hexenhitze schon im Griff zu halten ist, wenn man so was wie die Roten Stiefel nutzt."
"Rote Stiefel, was meinst du damit?", fragte Hildy.
Bibi beuge sich erstaunt nach vorn. "Du kennst den Zauber nicht?"
Hildy zuckte die Achseln "Ich hab doch gesagt, ich bin nicht so gut im Zaubern. Und nachdem Mama da auch keinen Wert drauf legt..."
Die blonde Hexe ging aufs Ganze, gleich welches furchtbare Ende das nehmen mochte. Sie kroch an ihre Cousine heran und flüsterte ihr ins Ohr worum es ging. Hildys Gesicht wurde rot, dann röter und ihre Augen starrten Bibi ungläubig entgegen.
"Nee!"
"Doch!", versicherte Bibi. Nun waren sie einander so nahe, dass jede die Hitze der anderen riechen konnte. Schweiß und Erregung saugte die Nachthemden eng an die Mädchenkörper. Hildys Körper verlangte ebenso sehr wie Bibis, sie durfte sie nicht zurückweise, durfte einfach nicht...
"Zeig's mir!", hauchte Hildy atemlos.
Die blonde Hexe grinste um ihre maßlose Erleichterung zu verstecken. "Verrätst du mich auch nicht?"
"Solange du meine Dödelsammlung nicht verrätst!", entgegnete Hildy schnippisch.
"Ich glaube, auf dem Pakt lässt sich aufbauen!", meinte Bibi.
"FUCK!"
Hildy spie ihr zum Knebel verknotetes Halstuch aus und schnaubte durch die gefletschten Zähne. Tränen liefen über ihre Pausbacken, die krebsrote Färbung ihrer Haut verschluckte ihre Sommersprossen und sie verdrehte ihre Augen zum Himmel. Bibi hielt die Hand ihrer Cousine fest umklammert und beobachtete wie deren dicke Brüste von den beständigen Stößen umhergeschleudert wurden wie Pudding in einem Erdbebengebiet. Hildy riss die Augen auf, starrte in das langgezogene Gesicht des pelzigen Wesens über ihr dessen treue Augen liebevoll auf ihr lagen. Selbst in verzauberter Form blieb ihm sein wolliger Pelz, man wollte fast meinen, die dralle Brünette würde von einem Flokati gedeckt. Seine lange Zunge hing ihm aus dem Maul und sein Sabber rann auf ihren Busen, während der Rest seines Körpers von einem Arm und beiden dicken Schenkeln des Mädchens gefangen gehalten wurde. Hildy krampfte, ihr Rückgrat bog sich, ihre vollen Lippen öffnete sich und entließen einen tonlosen Schrei. Bibi, die nackt neben auf dem Bett kniete, tätschelte ihren Handrücken, doch mittlerweile machte sie sich keine Sorgen mehr. Schließlich war dies gerade der vierte Orgasmus ihrer Cousine gewesen.
Schließlich verließ die Kraft Hildys Körper und sie sank auf die Laken, wo Schweiß und Hundehaare sie begrüßten. Sie hatte sich niemals leichter gefühlt.
"Wie lange?", fragte sie mit heiserer Stimme. Trotz des Knebels, der verhindern sollte das besorgte Mütter plötzlich in der Tür erschienen, hatte sie doch ihre Kehle arg strapaziert.
"So groß wie er ist?", fragte Bibi zurück und tastete behutsam über Hildys gewölbtem Bauch nach unten. Glühende Hitze staute sich zwischen der schweißbedeckten Haut ihrer Cousine und dem wolligen Hundekörper. "Eine Viertelstunde vielleicht, zehn Minuten sicher!"
"Oh Alfons", säuselte Hildy und kraulte die pelzigen Wangen ihres Liebhabers. "Wenn ich gewusst hätte, was für ein Perversling in dir steckt."
"Hättest du ihn kastrieren lassen?", spöttelte Bibi, und der verzauberte Hund drehte mit einem besorgten Raunen den Kopf. Aber Hildy holte ihn schnell zurück.
"Ich hätte ihn vor Jahren rangelassen!"
Einige Minuten lang genoss sie das Nachglühen der vier monströsen Höhepunkte, die soeben ihren Körper durchschüttelt hatten, dann versuchte Hildy sich langsam wieder aufzurichten. Ihr braunes Haar stand in wüster Unordnung von ihrem Kopf ab, ihre breiten Schultern waren bedeckt von Hundeschlabber und ihre beachtlichen Brüste wogten im schnellen Rhythmus ihres Atems. Über jedem Quadratzentimeter ihrer schweißbedeckten Haut breiteten sich lockige Hundehaare aus, deren Farbe sehr gut zu dem ansehnlichen Busch zwischen ihren Beinen passte.
"Uh!", machte Hildy plötzlich als Alfons sich nach hinten bewegte. "Ah! Bibi, ich glaub er will raus! Ruhig Alfons, ruhig!"
Bibi glitt vom Bett und ging auf Höhe der verbundenen Hüften in Position. Für Hildy war es keine Überraschung, dass Hunde sich bei der Paarung länger verbanden, solche Dinge schnappte man einfach auf einem Bauernhof auf. Es allerdings selbst zu spüren, das war eine ganz andere Sache. Alfons große Vorderpfoten, durch den Zauber in sanfte Hände verwandelt, legten sich behutsam um Hildys weichen Bauch. Er winselte ein paar halbe Worte, doch in seinen Augen ließ sich lesen, dass er ihr nicht wehtun wollte. Hildy zog den großen Kopf ihres hündischen Liebhabers an sich und küsste ihn auf die Nase. Dann lehnte sie sich zurück, spreizte die massigen Schenkel und befahl: "Zieh!"
Treu befolgte Alfons den Befehl, die brünette Hexe biss die Zähne zusammen und Bibi machte sich bereit zu zupacken. Dann traten die roten Stiefel einen Schritt zurück, Hildy verschluckte einen Schrei und mit einem obszönen Schmatzen löste sich das dicke Hundeglied aus dem haarigen Paradies. Alfons tänzelte auf den Absätzen seiner roten Stiefel umher, ehe Hildy ihm mit einem Blick befahl still zu stehen. Er mochte nicht genau wissen was um ihn vor sich ging, aber die Befehle seiner Herrin befolgte er ohne Widerspruch. So war es für Bibi auch kein Problem, das reichlich gefüllte Kondom von dem rot glänzenden Penis zu lösen, ehe dieser sich wieder in seine pelzige Scheide zurückzog. Mit einer routinierten Bewegung verknotete sie das dünne Gummi, so dass es wie ein Wasserballon aussah.
Hildy rollte sich auf die Seite, die Beine noch immer weit gespreizt.
"Fuck, dass hätte er mir alles reingejagt?"
"Mhmm!", gurrte Bibi und wog das volle Kondom in den Händen.
"Wow!" Hildy verlor sich in der Betrachtung des mit wässrigem Samen gefüllten Latex.
"Glaubst du... glaubst du, Alfons kann nochmal?"
"Was?" Bibi drehte sich zu ihr "Du bist gerade viermal abgegangen. Ich hab mitgezählt, vier Mal! Lass dem armen Hund doch etwas Ruhe."
"Nicht für mich, Dusselchen, für dich! Ich riech doch deine Hitze bis hierher."
Bibi wollte etwas erwidern, doch Hildy kam ihr zuvor.
"Alfons, hierher!"
Mochte er im Moment vielleicht im roten Stiefeln auf zwei Beinen laufen, Alfons war ein Hund, und als solcher folgte er. Hildy zog das Kissen hinter Bibi fort und drückte sie rücklings aufs Bett. Die blonde Hexe spreizte ihre sehnigen Schenkel ohne darüber nachzudenken. In einem hatte Hildy Recht, sie war heiß, brennend heiß und nass. Ihre rasierte Scham hielt die Feuchtigkeit kaum zurück, die Ausläufer hatten bereits ihre Knie erreicht. Seit sie aus dem Zug gestiegen war hatte es nicht einen Augenblick der Erlösung gegeben, und nun lag sie nackt auf dem Bett ihrer Cousine. Dieselbe Cousine, die gerade ihren Hund gevögelt hatte, jene Cousine, die nun wollte dass sie es ihr gleichtat. Und Bibi wollte nichts sehnlicher.
Alfons kannte den neuen Trick nun schon, das machte die Sache einfacher. Seine dunkle Rute glitschte bereits ohne viel Zutun aus ihrem haarigen Futteral, der Zauber verschaffte ihm die dazu nötige Ausdauer. Die neue Gespielin, die seine Herrin ihm jetzt anbot war zierlicher als die Herrin selbst, und hatte wie sie zu wenige Zitzen, aber sie roch verdammt richtig. Die Herrin schob ihr etwas unter die Flanken, was ihre Hüften hoch drückte. Gierige Düfte stiegen ihm in die Schnauze. Sie wollte ihn, und er wollte sie. Er trat zwischen ihre Beine, blickte zur Seite, seine Herrin nickte ihm zu. Sie erlaubte es! Jaulend stieß Alfons in die Neue vor. Die prall geschwollenen Lippen teilten sich, schmatzen vor Nässe und ließen ihn ein. Oh, sie war eng, sie war heiß, sie war gierig. Das zarte Körperchen grub sich tief in sein Fell und er grub sich tief in sie. Im Gegensatz zu seiner Herrin zog diese ihm nichts über seine Rute, und so spürte er die Hitze ihres Fleisches und vor allem ihre glitschige Nässe viel schöner. Alfons wollte sie mit allen Sinnen genießen, ihren brünstigen Duft schmecken, ihr den Bauch dick machen. Er würde in sie tauchen, sie decken und sie ein Dutzend Welpen tragen lassen, wieder und wieder und wahuhuhooo...
Dann verloren sich seine Gedanken.
"Nein, nein nein nein!", fluchte Bibi als Alfons zwischen ihren Beinen nach unten rutschte. Seine roten Stiefel lösten sich in einem Hauch glitzernden Staubes auf, der gleich darauf im Nirgendwo verschwand, der Zauber ging mit ihm und der verwandelte Hund wurde wieder zum gewöhnlichen Hund. Mit treuen, aber völlig ahnungslosen Augen stand Alfons zwischen Bibis bebenden Schenkeln sah sich um und trottete davon. Er ließ die blonde Hexe zitternd und mit Verzweiflung in den Augen zurück. Die jähe Leere fühlte sich verlassen an, nach all den Höhenflügen und Abstürzen war sie dem Heulen nahe.
"Verhex ihn nochmal!", rief Hildy und dachte gerade noch rechtzeitig daran ihre Stimme zu senken.
"Geht nicht", schluchzte Bibi. "Mit jedem Tier nur einmal am Tag."
Mit bebenden Fingern griff sie sich zwischen die Beine, wollte der elenden Warterei selbst ein Ende setzen. Doch Hildy stieß ihr die Hände fort.
"Kommt gar nicht in Frage!", sagte sie grimmig.
Nun fühlte Bibi sich vollends verloren. In ihrem Kopf drehte sich alles, aufgeheizte Geilheit, Enttäuschung, Zorn, flossen ineinander und rissen jeden vernünftigen Gedanken wie in einem Strudel mit sich.
Da packte eine starke Hand ihre Schulter, drückte sie gegen einen weichen, heißen Körper. Mühelos wurde die blonde Hexe hochgehoben und fand sich auf Hildys Schoß wieder. Sanft wurde ihr Kopf nach unten gedrückt, und sie sah sich den der wundervollen Rundung einer vollen Brust gegenüber. Ohne zu denken, ohne auf Hundehaar oder Anstand auch nur einen Moment zu verschwenden tauchte sie nach vorne, und nahm den krönenden himbeergroßen Nippel zwischen ihre Lippen. Zugleich spürte sie, wie ihre Beine erneut geöffnet wurden. Diesmal glitt eine Hand zwischen sie und kraftvolle Vibrationen erschütterten ihre Scham. Bibi keuchte ohne die Brust aus ihrem Mund zu entlassen. Alle Verzweiflung, alles Üble wurde fortgespült, und reine Lust durchpulste ihren Körper. Sie war eine Hexe, die vor Hitze fast verglühte, sie hatte keine Kraft mehr abzuwägen. Kräftige Finger kneteten ihre schmalen Pobacken, sie fühlte ihre Nässe fließen. Starr und kühl glitt der vibrierende Dildo in sie, der Rosane, sie wusste es. Zugleich legte sich Hildys große Hand auf ihren Venushügel und berührte sie scheins überall auf einmal. Auf und nieder, auf und nieder. Es dauerte Tage, es dauerte Sekunden, ihr Zeitgefühl zersprang, und dann alles andere. Wie eine Feder krümmte Bibi sich zusammen, nur um dann vollends auseinander zu springen. Sie verlor die Kontrolle, zitterte, zuckte. Ihre Arme schlangen sich um glühende Schultern, ihre Beine vollführten einen Feiztanz. Sie sah Sterne, die durch sie glitten. Kometen, die durch ihren Unterleib schossen. Fühlte wie sie die Last von ihren Schultern und aus ihrem Bauch rissen. Alles fiel von ihr, alles wurde klar. Sie kam und kam und kam.
Schwer atmend fand Bibi sich in Hildys Armen wieder. Ihre Cousine hielt sie immer noch fest und ließ sie ihren warmen, weichen Körper spüren. Zwischen ihnen glitschten zahllose Sekrete, begonnen mit Schweiß und beendet mit der schleimigen Gier die zwischen ihrer beider Schenkel entsprang.
"Besser?", fragte Hildy irgendwann.
"Hu?", gab Bibi kraftlos von sich. Die Reste dessen was sich in ihrem Kopf befand waren noch damit beschäftigt sich wieder zusammenzufügen. Glitschige Finger strichen ihr lose Strähnen aus dem Gesicht.
Kraftlos blinzelte sie, sah wie durch einen Nebel Alfons wollige Gestalt auf der anderen Seite des Zimmers auf dem Rücken liegen, alle Viere von sich gestreckt als wollte er so sein Gemächte entlasten.
"Ich will dich ja nicht hetzen...", flüsterte Hildy ihrer Cousine ins Ohr "...aber wir sollten noch duschen bevor wir wegdämmern. Sonst stinken wir morgen wie die Hafenschwalben."
Bibi nickte irgendwie uns ließ sich auf die Beine helfen. Mit tippelnden Schritten erreichten beide Mädchen das Badezimmer und brachten es irgendwie fertig sich unter fließendes warmes Wasser zu stellen. Sanfte Seifenlotion und Shampoo wusch den Brunstgeruch von ihnen. Langsam kam auch die blonde Hexe wieder zu sich.
Nachdem sie rasch Hildys Bett neu bezogen und alle Fenster geöffnet hatten, saßen sie beieinander wie die ältesten Freundinnen und bürsteten sich die nassen Haare. Dass sie dabei splitternackt blieben störte sie nicht länger. Das ganze Haus schlief längst, und ihre Scham hatten sie irgendwo im Verlauf dieses absurden Abends aufgegeben. Sie redeten, kicherten, und fühlten sich unsagbar leicht.
"Also", meinte Bibi schließlich "Ich dachte ja eigentlich, du machst es nicht mit Mädchen."
Hildy lehnte sich zurück und warf sich in Lehrerpose.
"Erstens, ich habe gesagt ich lecke keine Muschis, und das hab ich ja wohl auch nicht getan.
Zweitens, wir sind Hexen, und als solche müssen wir uns doch wohl gegenseitig aushelfen. Alleine die Sache mit den Roten Stiefeln, wow. Dafür bin ich dir Einiges schuldig. Da wäre ich in tausend Jahren nicht drauf gekommen! Und jetzt können wir über soviel mehr austauschen! Ich meine, wir beide hatten heute Abend gleich hintereinander was mit demselben Stecher, so was verbindet. Ich würde sagen, wir sind nicht mehr länger nur Cousinen, wir sind... keine Ahnung... Fickschwestern?"
Bibi hielt sich lachend die Hand vor den Mund.
"Und Drittens!", sagte Hildy mit hoch erhobenem Zeigefinger, den sie gleich darauf zwischen Bibis schlanken Beine drückte, was der blonden Hexe ein überraschte Quiecken entlockte. "Wenn deine Muschi so schmeckt wie sie riecht, überleg ich mir Punkt Eins vielleicht auch noch."
Sie steckte den glitschigen Zeigefinger in ihren Mund.